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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1989
- Erscheinungsdatum
- 1989
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198900008
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- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19890000
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- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19890000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
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- SLUB Dresden
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Zeitschrift
Universitätszeitung
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Band
Band 1989
-
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- Ausgabe Nr. 2, 13. Januar 1
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- Ausgabe Nr. 6, 10. Februar 1
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- Ausgabe Nr. 10, 10. März 1
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Band 1989
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UZ/32 8. September 1989 GESCHICHTE 5 Die Beendigung des zweiten Weltkrieges durch den Sieg der Antihitlerkoalition über den deutschen Faschismus bot dem deutschen Volk die einmalige Chance einer friedlichen antifa schistisch-demokratischen Nach kriegsentwicklung in ganz Deutschland. Dafür steckten die Siegermächte mit den Beschlüs sen von Jalta (Februar 1945) und Potsdam (August 1945) verbind liche Richtlinien ab. Mit der Auf lage, Deutschland zu entmilitari sieren, zu entnazifizieren und zu demokratisieren, waren die wich tigsten Aufgaben für das deut sche Volk gestellt. Gleichzeitig Var auch eindeutig festgelegt worden, daß „die Zerschlagung der übermäßigen Konzentration der Wirtschaft, die sich beson ders in Form von Kartellen, Syn dikaten, Trust und anderen Mo nopolvereinigungen äußerte“, 1 ) eine wichtige Voraussetzung für. die endgültige Befreiung von Fa schismus und Krieg darstellt. Für die Realisierung dieser Festlegungen zur Schaffung einer friedlichen Nachkriegsord nung trugen die Siegermächte ge meinsame Verantwortung, die sie mit der Besetzung Deutschlands und Ausübung der obersten Re gierungsgewalt kontrollieren und unterstützen wollten. Gleich zeitig war in Potsdam dem deut schen Volk die Erringung des Selbstbestimmungsrechts unter der Bedingung in Aussicht ge stellt worden, „sich darauf vor zubereiten, sein Leben auf einer demokratischen und friedlichen Grundlage von neuem wieder aufzubauen. Wenn die eigenen Anstrengungen des deutschen Volkes unablässig auf die Errei chung dieses Zieles gerichtet sein werden, wird es ihm mög lich sein, zu gegebener Zeit sei nen Platz unter den freien und friedlichen Völkern der Welt ein zunehmen.“ 2 ) Potsdam war so mit eine Hoffnung für das deut sche Volk und alle friedlieben den Völker der Welt auf die Er reichung einer dauerhaften Frie- densordnurig. Auch für die Erhaltung der na tionalen Einheit waren gewisse Garantien gegeben. Von Plänen der Zerstückelung oder Spaltung des Landes, die noch im Vorfeld der Potsdamer Konferenz von westlichen Politikern in die Dis kussion gebracht worden waren, war nun keine Rede mehr. Deutschland war zwar in vier Be satzungszonen aufgeteilt und stand unter Viermächte- Verwaltung, doch im Rahmen des Alliierten Kontrollrates soll ten Deutschland als Ganzes be treffende Fragen gemeinsam be handelt und koordiniert werden. Und auch die Behandlung Deutschlands als wirtschaftliche Einheit war in den Beschlüssen Von Potsdam festgeschrieben. Im Jahre 1945 zeichneten sich hoff nungsvolle Ansätze für eine ko ordinierte Besatzungspolitik ab. 3 ) Es schien also zunächst, als Würden auch die westlichen Mächte in der „deutschen frage“ der Potsdamer Program matik folgen. Doch zugleich kün deten sich bereits unterschiedli che Interessen und Ziele der Be- satzungspolitik an, die aber im Jahre 1945 noch in den Hinter grund gedrängt werden konnten. Für das weitere Schicksal Deutschlands nach Potsdam wa ren zwei Fragenkomplexe ent scheidend. 1. Wie würden sich zukünftig die Beziehungen der Sieger mächte, besonders der UdSSR und der USA, entwickeln? Wird es gelingen, die Antihitlerkoali tion auch über das Kriegsende hinaus zu retten? 2. Kann das deutsche Volk die ihm völkerrechtlich übertragene Verantwortung zur antifaschi stisch-demokratischen Nach kriegsentwicklung wahrneh men? Churchills Rede von Fulton und die Folgen Beide Fragen waren vonein ander abhängig. Anfangs verlief auch die Formierung der antifa- schistischen Kräfte unter Füh- FAKTEN ■ DATEN • HINTERGRÜNDE • FAKTEN ■ DATEN UZ-Serie: Die Spaltung Deutschlands und die Entstehung zweier deutscher Staaten Teil I:. Die Deutschlandpolitik der Besatzungsmächte- von der Kooperation zur Kon- e ' frontation - und ihre Auswirkungen auf Deutschland Eine historische Chance, die nur auf dem Boden der heutigen DDR genutzt wurde rung der KPD/SPD günstiger als die Einstellung der auf Restaura tion orientierten Deutchen auf die neue Situation der Nieder lage des deutschen Imperialis mus. Der Schock des 8. Mai 1945 mußte erst von diesen einmal verarbeitet werden, dabei hoff ten sie auf die Unterstützung der westlichen Besatzungsmächte. Und das nicht vergeblich! Schon bald deuteten sich Verände rungen im internationalen Kräf teverhältnis an, die besonders ge fährlich für die gemeinsame Deutschlandpolitik der Sie germächte werden sollten. Die US-Administration, seit dem Tode von Roosevelt im April 1945 von Truman als neuer Präsident geführt, ging Zug um Zug zu einer Politik der Konfron tation gegenüber der UdSSR über. Ein erstes Alarmzeichen dieser Politik der Stärke war be reits der Abwurf amerikanischer Atombomben auf japanische Städte im August des Jahres 1945. Vier Tage nach Ende der Potsdamer Konferenz befahl Tru man den Einsatz dieser neuen Massenvernichtungsmittel und hoffte, da nur die USA im Besitz dieser Waffen waren, auf Wir kungen bei den Sowjets. Unschul dige Menschen wurden in einer Phase, als der Krieg auch auf die sem Kont nent fast zu Ende war, geopfert, um den Machtanspruch der USA zur Beherrschung der Welt deutlich zu machen. Doch zu diesem Zeitpunkt war sicherlich die antisowjetische Stoßrichtung einer solchen Poli tik schwer zu durchschauen, zu mal Truman in Potsdam die UdSSR zum Eintritt in den Krieg gegen den japanischen Fa schismus gewonnen hatte. Be reits eine deutlichere Sprache ge brauchte Churchill. Anfang März 1946 hielt er in Anwesen heit von Truman eine Rede in Fulton, in der er die neue Stra tegie des Imperialismus gegen über dem bisherigen Verbünde ten — der UdSSR — entwickelte. Churchill sprach über Krieg, nicht über den erst beendeten, sondern über einen zukünftigen. Klagend ließ er sich über die Nie-, derlagen aus, die der Monopol- bourgeoisie mit den Ergebnissen des zweiten Weltkrieges wieder fahren waren, und er schlußfol gerte, die internationale Lage analysierend, „...eins steht fest, daß ist sicher nicht das befreite Europa, für dessen Aufbau wir gekämpft haben ... Wir können es uns nicht leisten, mit einer knappen Überlegenheit an Macht zufrieden zu sein.“ 4 ) Und er rief zur „brüderlichen Vereinigung der englischspra chigen Völker“ auf. Vokabeln wie „eiserner Vorhang“, die „Hand Moskaus“ und „fünfte Kolonne als wachsende Bedrohung und Gefahr für die christliche Zivili sation“ wurden gebraucht, um die antisowjetische Blockbildung zu rechtfertigen. Jetzt war die Sowjetunion erstmals öffentlich zum Feind erklärt worden. Die Argumentation mit dem „Ge spenst Kommunismus“ zeigte Der historische Befehl Nr. 2 der SMAD vom 10. Juni 1945. Aufruf der Kommunistischen Partei Deutschlands vom 11. 6. 45 bald Wirkung. Sechs Monate nach der Fulton-Rede ermittelte eine Umfrage in den USA: Für eine Fortsetzung der Allianz mit Rußland sind von bisher 55 Pro zent jetzt nur noch 38 Prozent der USA-Bevölkerung. 5 ) SED warnte vor möglicher Spaltung Doch wie sah zu diesem Zeit punkt die Situation in Deutsch land aus? In der SBZ wurde die historische Chance einer grund legenden Wende auf der Basis des Potsdamer Abkommens wahrgenommen. Bereits im Som mer 1945 begann, nach dem hi storischen Befehl Nr. 2 der SMAD zur Zulassung antifaschi stisch-demokratischer Parteien und Organisationen vom 10. Juni die antifaschistisch-demokrati sche Umwälzung. Neue Macht organe entstanden als Zusam menschluß von antifaschistisch- demokratischen Kräften aus al len Schichten des Volkes, die Vorbereitung und Durchführung der Enteignung der Nazi- und Kriegsverbrecher, in Landwirt schaft und Industrie nahm kon krete Gestalt an, die Säuberung der Schulen und Hochschulen, der Justiz und Verwaltungen ging mit Erfolg voran. An der Spitze dieser Reformen standen Kommunisten und So zialdemokraten, ihnen zur Seite Antifaschisten aus allen Klassen und Schichten, auch aus dem bür gerlichen Lager. Sie hatten sich in wesentlichen Fragen der Zeit auf den Boden des Aufrufs der KPD vom 11. Juni gestellt. Das strahlte auf die Westzonen aus. Auch hier formierten sich Ak tionsausschüsse zwischen Kom munisten und Sozialdemokraten auf regionaler Ebene, standen Forderungen nach Enteignung der Nazi- und Kriegsverbrecher auf der Tagesordnung der ersten Nachkriegsmonate. Bereits in die ser Situation wurde die Bedeu tung der Einheit der Arbeiter klasse für die konsequente Durchsetzung des Potsdamer Ab kommens deutlich. Denn eine ein heitlich handelnde Arbeiter klasse in Deutschland wäre ein Faktor gewesen, den auch die Westmächte nicht ohne weiteres ignorieren konnten. Doch da diese Einheit der Arbeiterklasse letztendlich nur in der SBZ zu» stände kam, war der Vormarsch der in- und ausländischen Reak tion in Deutschland erleichtert. Die SED war nicht an einer Sepa rierung der SBZ gelegen, son dern sie stellte sich an die Spitze jener Kräfte, die für ein einheit liches antifaschistisches Deutsch land ihre Stimme erhoben. Bereits auf dem Vereinigungsparteitag im April, 1946 warnte die ver einte Arbeiterpartei vor einer möglichen Spaltung und sprach sich für eine antifaschistisch- demokratische Republik und für die Bildung einer Zentralregie rung durch alle antifaschistisch demokratischen Parteien und Or ganisationen der vier Besatzungs zonen aus. Deutliche Ost- West-Polarisierung Der Kampf gegen die Spaltung Deutschlands und für einen antifaschistischen Einheitsstaat wurde zu einer Kernfrage der in ternationalen Klassenauseinan dersetzungen. Innerhalb eines Jahres nach Kriegsende hatten sich die Bedingungen für die Realisierung des Potsdamer Ab kommens bereits deutlich ver ändert. Bereits sichtbar wurde das veränderte Kräfteverhältnis ab Herbst 1946. Das wird deut lich am unterschiedlichen Aus gang der ersten Nachkriegswah len in den einzelnen Besatzungs zonen, die vom Sommer 1946 bis Frühjahr 1947 durchgeführt wur den. Während in der SBZ die SED die wählerstärkste Partei wurde und sich die Zusammen arbeit aller antifaschistisch demokratischen Parteien be währt hatte, trügen in den Westzonen jene politischen Kräfte den Sieg davon, die ihre Politik auf Separierung der West zonen nach dem Motto Ade nauers „Lieber das halbe Deutschland ganz, als das ganze Deutschland halb“ ausgerichtet hatten. 6 ) Trotz dieser bereits deutlichen Ost-West-Polarisierung waren auch in den Westzonen die For derungen nach Durchsetzung der Potsdamer Beschlüsse, besonders nach Enteignung der Nazi- und Kriegsverbrecher in der Indu- strie, noch nicht verstummt. Ein deutliches Votum für die Bestra fung und Enteignung der Kriegs schuldigen in Stahl und Kohle gaben die hessichen Wähler im Dezember 1946 ab. 71,5 Prozent von ihnen stimmten für die Ent eignung. Doch im Unterschied zur SBZ, wo das Volksvotum vorn 30. Juni 1946 in Sachsen zur Enteignung der Nazi- und Kriegs verbrecher in der Industrift führte, wurde der Wille der Mehrheit der Wähler Hessens mißachtet. Hier verhinderte der Widerstand konservativer Kräfte in den westlichen Militärregie rungen, der Vertreter des deut schen Kapitals, erleichtert durch eine reformistische SPD-Politik, grundlegende Veränderungen der Eigentumsverhältnisse und gesellschaftlicher Strukturen. Da mit wurden die Gefahren der Spaltung Deutschlands, letztend lich verursacht durch ein Ab rücken von der Potsdamer Pro grammatik, immer sichtbarer. Und das führte dann schließlich . zu ersten Schritten der West- zonen-Separierung. Der Westen ignorierte das Angebot Am 6. September 1946 hatte der US-Außenminister Byrnes in einer Rede vor den Ministerprä sidenten der amerikanischen Zone erstmals den Gedanken der Zusammenlegung der amerika nischen und der britischen Zone zur Bizone ausgesprochen. Mit der Errichtung dieser Bizone ab Januar 1947 und der Installie rung einer Bizonen-Verwaltung war faktisch die einheitliche deutsche Wirtschaft lahmgelegt und die Viermächte-Verwaltung durchbrochen Damit war die westliche Alternative zum Pots damer Abkommen präsentiert. Die West-Separierung verfolgte schließlich das Ziel, die Restau ration des Kapitalismus in Deutschland zu ermöglichen. Jene Bizonen-Verwaltung be stand auf der Ebene der höheren und gehobenen Beamten zu rund 90 Prozent aus Angestellten, die solche Arbeit bereits vor dem Mai 1945 geleistet hatten. In dieser Situation, wo die Ge fahr für die Einheit Deutsch lands deutlich wurde, unter nahm die SED den Versuch, das deutsche Volk für die nationale Einheit zu mobilisieren. Sie bietet im November 1946 al len antifaschistischen Parteien und Organisationen einen Ver fassungsentwurf „Verfassung für die Deutsche Demokratische Re publik“ zur Diskussion an. Der Entwurf geht davon aus, daß „Deutschland eine unteilbare Re publik“ sein sollte und getragen wird durch die „Sicherung der Volkssouveränität“. Doch die westlichen Gesprächspartner ignorierten dieses Angebot. Ein ähnliches Schicksal widerfährt dem Vorschlag des Parteivorstan des der SED von März 1947 nach Durchführung eines Volksent scheids über die Einheit Deutsch lands. Eine solche Haltung war Verrat an den Interessen der Mehrheit des deutschen Volkes nach einem friedliebenden anti faschistischen Staat, war ein wei terer Schritt auf dem Wege der Preisgabe der nationalen Einheit Deutschlands zugunsten der Westseparierung und der ange strebten Restaurierung des Ka pitalismus. Sie erleichterte zu mindest das Abrücken der West mächte von einer gemeinsamen Deutschlandpolitik auf der Grundlage von Potsdam. An dererseits schuf eben jener Über gang der Westmächte von der Kooperation zur Konfrontation gegenüber der UdSSR günstige Bedingungen, um die antifaschi stisch-demokratische Umwäl zung in ganz Deutschland zu ver hindern. Dr. HEIDI ROTH, Sektion Geschichte Anmerkungen 1) vgl. Mitteilung über die Ber liner Konferenz der Drei Mächte, in: Dokumentensamm lung, Teheran, Jalta, Potsdam; Moskau 1978, S. 412 ff. 2) Ebenda, S. 416 ; 3. vgl. „Junge Welt“ vom 17. 2 89, Dokumentation „Wer spaltete Deutschland?“, 1. Folge 4. Szczesny, H., Schlachten das Kalten Krieges, in: nl konkret 80, S: 47 5) vgl. ebenda, S. 48 6) vgl. „Junge Welt“, Dokumen- I tation ..., 10. Folge, 10. 3. 1989 In Dokumenten gelesen • In Dokumenten gelesen • In Dokumenten gelesen • In Dokumenten gelesen • In Dokumenten gelesen • In Doku Aus dem Befehl Nr. 2 der SMAD „Vom Augenblick der Besetzung Berlins durch die Sowjettruppen an Wurden auf dem Gebiet der sowje tischen Besatzungszone in Deutsch- land ,f est e Ordnung hergestellt, die städtischen Organe der Selbstver waltung organisiert und notwendige Bedingungen für die freie gesell schaftliche und politische Tätigkeit der deutschen Bevölkerung geschaf fen. Zu Vorstehendem befehle ich: 1. Auf dem Territorium der sowje tischen Besatzungszone in Deutsch land ist die Bildung und Tätigkeit aller antifaschistischen Parteien zu erlauben, die sich die endgültige Ausrottung der Überreste des Fa schismus und die Festigung der Grundlage der Demokratie und der bürgerlichen Freiheiten in Deutsch land und die Entwicklung der Initia tive und Selbstbetätigung der brei ten Massen der Bevölkerung in die ser Richtung zum Ziel setzen. 2. Der werktätigen Bevölkerung der sowjetischen Besatzungszone in Deutschland ist das Recht zur Verei nigung in freien Gewerkschaften und Organisationen zum Zweck der Wahrung der Interessen und Rechte der Werktätigen zu gewäfhren.“ Aus dem Aufruf der KPD vom 11. Juli 1945 „.. Mit der Vernichtung des Hit lerfaschismus gilt es gleichzeitig, die Sache der Demokratisierung Deutschlands, die Sache der bürger lich-demokratischen Umbildung, die 1848 begonnen wurde, zu Ende zu führen, die feudalen Überreste völ lig zu beseitigen und den reaktionä ren altpreußischen Militarismus mit allen seinen ökonomischen und poli tischen Ablegern zu vernichten. Wir sind der Auffassung, daß der Weg. Deutschland das Sowjetsystem aufzuzwingen, falsch wäre, denn die ser Weg entspricht nicht den ge genwärtigen Entwicklungsbedin gungen in Deutschland. Wir sind vielmehr der Auffassung, daß die entscheidenden Interessen des deut schen Volkes in der gegenwärtigen Lage für Deutschland einen anderen Weg vorschreiben, und- zwar den Weg der Aufrichtung eines antifa schistischen, demokratischen Regi mes, einer parlamentarisch- demokratsichen Republik mit allen demokratischen Rechten und Frei heiten für das Volk. An der gegenwärtigen histo rischen Wende rufen wir Kommu nisten alle Werktätigen, alle de mokratischen und fortschrittlichen Kräfte des Volkes zu diesem großen Kampf für die demokratische Er neuerung Deutschlands, für die Wie dergeburt unseres Landes auf!..." Aus dem Aufruf der SPD vom 15. Juni 1945 „Wir begrüßen... auf das wärm ste den Aufruf des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Deutschlands vom 11. Juni 1945. der zutreffend davon ausgeht, daß der Weg für den Neubau Deutschlands von den gegenwärtigen Entwick lungsbedingungen Deutschlands ab hängig ist und daß die entscheiden den Interessen des deutschen Vol kes in der gegenwärtigen Lage die Aufrichtung eines antifaschi stich-demokratischen Regimes und einer parlamentarisch-demokra tischen Republik mit allen Rechten und Freiheiten für das Volk erfor dern .. Aus dem Offenen Brief des Parteivorstandes der SED an alle Sozialdemokraten und Kommunisten Deutsch lands vom 7. Mai 1946 „Die vor uns liegenden Aufgaben ertragen keine unfruchtbaren Aus einandersetzungen mehr. Wir müs sen vorwärts zu einer gemeinsamen Politik und Arbeit, den Blick auf die Schicksalsfragen unseres Volkes gerichtet ... Die Sozialistische Ein heitspartei Deutschlands ist zur vor behaltlosen Zusammenarbeit mit al len Kommunisten und Sozialdemo kraten bereit und tritt für die Schaf fung der antifaschistisch-demokra tischen Einheitsfront überall in Deutschland ein.“ Und von westlicher Seite hörte man folgende Töne: Bereits im Oktober 1945 brachte Adenauer seine politischen Ansich ten im Gespräch mit einem bri tischen Journalisten auf folgenden Nenner: Die sowjetische Besatzungszone „sei für eine nicht zu schätzende Zeit für Deutschland verloren“. Nicht nur, daß Adenauer den Be griff „Deutschland“ damit allein für die Westzonen in Anspruch nahm, er ging noch weiter: „Es sei not wendig, die drei Teile des nicht rus sisch besetzten Gebietes... in einem staatsrechtlichen Verhältnis zu belassen. Es könne das eventuell bundesstaatlich sein.“ (K. Adenauer: Erinnerungex 1945—1955. Stuttgart 1965, S. 35)
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