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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1989
- Erscheinungsdatum
- 1989
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198900008
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- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19890000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19890000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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- Digitalisat
- SLUB Dresden
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Zeitschrift
Universitätszeitung
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Band
Band 1989
-
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- Ausgabe Nr. 45, 8. Dezember 1
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Band 1989
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UZ/32 8. September 1989.. ZUM REPUBLIKJUBILÄUM : wartmemung von Kollektiven der KMU: Mit Bestleistungen zum 40. Jahrestag unserer Republik I n 330 Gewerkschaftsgruppen der Karl-Marx-Universität wurde bis her über die Ziele und Aufgaben des Planes 1990 diskutiert. Zu den Planentwürfen, die von den staatlichen Leitern der Sektio nen, Institute, Kliniken und Einrich tungen erarbeitet und von ihnen den Mitarbeitern erläutert wurden, aab es bisher 1231 Vorschläge und Hinweise. Fast 47 Prozent dieser Vorschläge konnten bereits für die Planungsdokumente für das Jahr 1990 genutzt werden. Weitere 57 Vorschläge werden für die Ausgrbei- tung des Betriebskollektivvertrages des Jahres 1990 genutzt. Viele Vor schläge der KMU-Mitarbeiter ent hielten konkrete Anregungen, um die kommenden Aufgaben in der Lehre, in der Forschung., in der me dizinischen Betreuung bzw. in der Verbesserung der Arbeits-, Studien- und Lebenshedinqungen mit noch größerer Effektivität, mit höherer Qualität und in verkürzten Planfri sten zu erfüllen. Durch die Teil nehmer an der Plandiskussion wur den auch weitere Leistungsreserven für die Entwickluna der wissen- schaftliehen Hauptorozesse oufqe- Anregungen für kommende Aufgaben Uber 1200 Vorschläge in Plandiskussion 1990 zeigt. So wurden während der Plan diskussion 19 Vorhaben als weitere Parteitagsobjekte bestimmt bzw. be reits übernommene konkretisiert erweitert oder präzisiert. In einer Stellungnahme geben die Gewerkschaftsfunktionäre der KMU dem anspruchsvollen Planent wurf des Rektors an den Minister für Hoch- und Fachschulwesen der DDR ihre Zustimmung. Vor allem wollen sie mit den Wettbewerbszie len des Jahres 1990 dazu beitragen, daß die lehrkonzeptionelle Arbeil verbessert wird. Deshalb wollen sie ihren Beitrag leisten, in den Stu dienrichtungen „Marxismus- Leninismus". „Verwaltungsrecht'' und „Theoretische Informatik" die neuen bzw. präzisierten Studien- pläne voll durchzusetzen. Ein weiterer gemeinsamer Arbeits schwerpunkt soll die Vorbereitung und Erprobung der Neugestaltung des Medizinstudiums sein, das auch in noch engerer Zusammenarbeit mit geeigneten Einrichtungen des territorialen Gesundheitswesens durchgeführt werden soll. In ihrer Stellmnnahme zum Plan 19Og un terstützten . die Gewerkschafter der KMII. daß die Forschungsvorhaben noch mehr auf volkswirtschaftliche Haudtrichtunqen, so auf die Kohle veredlung, die Mikroelektronik, die Biotechnologie und auf die Mit wirkung bei der Herstellung neuer Wo’stoffe konzentriert wird. Als eine weitere Reserve betrach ten sie die Entwicklung und För derung des Neuerer- und Erfinder- wesens. Hierfür werden im weiteren Verlguf der Plandiskussion 90 von den staatlichen Leitern konkrete Vorgaben verlangt. Zugleich wird vorgeschlagen, jährlich einen Preis der KMU für hervorragende Neue rer- und Erfinderleistungen zu ver geben. Dieser Preis sollte erstmalig im Johr des XII. Parteitages der SED verliehen werden. In der gewerkschaftlichen Stel lungnahme wird unterstützt, daß die Sicherung der erreichten hohen Leistungen in der spezialisierten und hochspezialisierten medizi nischen Betreuung der Bürger im Vordergrund der Bemühungen der Mitarbeiter des Bereiches Medizin stehen soll. Dabei sind neben der konzeptionellen Arbeit die Ver besserung der interdisziplinären Ko operation, einschließlich der Zu sammenarbeit mit dem territorialen Gesundheitswesen, und die Vorbe reitung der Inbetriebnahme des be deutenden Investitionsobjektes Com putergesteuertes Bestrahlungssy stem Wettbewerbsschwer punkt. Die Betriebsgewerkschaftsleitun gen der KMU haben sich vorgenom men, daß sie aktiv an den Planver teidigungen der Leiter ihrer Struk tureinrichtungen vor dem, Rektor teil nehmen werden. Dort wollen sie die gewerkschaftliche Position zum Plan 1990 darstellen, noch offenste hende Antworten auf Fragen der Mitglieder verlangen und aufzei gen, wo noch Reserven liegen und wie die jeweiligen Gewerkschafts- organisationen an der Verwirkli chung der Planvorhaben des kom menden Jahres mitwirken will. RUDOLF SCHEFFLER Den Chips auf der Spur Zwei Parteitagsobjekte der Sektion Mathematik vorgestellt Der 40. Jahrestag der DDR steht unmittelbar bevor, und so wie an vielen Sektionen unserer Alma ma- ter Lipsiensis werden auch an der Sektion Mathematik anläßlich die ses Jubiläums konkrete Leistungen in Lehre und Forschung abgerech net. Im folgenden sei von zwei For schungsleistungen der KMU- Mathematiker die Rede, die man kurz mit „überleitungskollektiv Mikroelektronik“ und „Schuranaly- sis" betiteln kann. Diese Projekte sind dem XII. Parteitag der SED ge widmet und gestatten bereits jetzt zum 40. Jahrestag der DDR eine er folgreiche Zwischenbilanz. Auch hier ist die Praxis das Kriterium der Wahrheit In den vergangenen Jahren hat sich die Mikroelektronik immer mehr als entscheidender Faktor für die Durchsetzung des wissenschaft lich-technischen Fortschritts erwie sen, wobei die effektive Beherr schung des Produktionsprozesses zur Erzeugung hochintegrierter Schaltkreise eine wesentliche Schlüsselposition darstellt. Und hierbei „mischen“ (forschen) die KMU-Mathematiker kräftig mit. Im Rahmen des Staatsauftrages „Mi kroelektronik“ bestehen zwischen dem Kombinat Mikroelektronik „Karl Marx“ und der KMU, Sektion Mathematik, schon mehrere Jahre Leistungsverträse. In Weiterführung dieses Staats auftrages bestehen gegenwärtig drei solche Leistungsverträge. Sie bein halten vor. allem eine Effektivie rung des Produktionsprozesses zur Erzeugung hochintegrierter Fest- körperschaltkreise. insbesondere geht es um mathematische For schungen zur Ausbeutemodellierung und -analyse, zur statistischen Ana lyse des Produktionsprozesses sowie zur ■ Kostenanalyse. Doch auch hierbei ist die Praxis das Kriterium der Wahrheit. Und so ist es nicht nur eine Ehrensache der Mathema tiker, mitzuhelfen, die theoretischen Forschungsergebnisse in die Praxis zu überführen. Eines unserer Parteitagsvorhaben ist nun die Bildung eines interdiszi plinären Überleitungskollektivs „Mikroelektronik“, in dem sieben Wissenschaftler der Sektion Ma thematik unter Leitung des seit vie len Jahren in der mathematischen Praxisforschung bewährten Kolle gen Dr. Walter Jahn eng zusam menarbeiten mit Kollegen des Kom binates Mikroelektronik, des Karl- Weierstraß-Institutes der AdW der DDR und der Sektion Wirtschafts wissenschaften der KMU. Das Ziel der Arbeit dieses Überleitungskol lektivs ist die beschleunigte Umset zung des Chip-Aufkommens in Menge und Qualität. Genauer geht es darum, die Modelle und Metho den der statistischen Prozeßanalyse zur Darstellung der stochastischen, technologischen, physikalischen und ökonomischen Zusammenhänge bei der Produktion hochintegrierter Festkörperschaltkreise, die bisher z. T. in das Beratersystem DAMBES implementiert sind, mit betriebli chen Daten für bestimmte Schalt kreistypen zu präzisieren mit dem Ziel, die Produktionsausbeute zu steigern und die Kosten zu senken. Hierbei handelt es sich um Modelle und Methoden, wie z. B., Teilmen genregression, zweistufige Verfah ren der Regressionsanalyse, robuste Verfahren, Klassifikationsverfah ren, Varianzanalysen, Faktorenana lysen, Inkbildanalysen, Testverfah ren und andere, die dem mathema- tischen Laien sicher weniger be kannt sind. Die durch das Überlei tungskollektiv ,, Mikroelektronik“ erarbeiteten Qualitäts- und Heute gehört die DDR zu den wenigen entioickelten Industrie ländern dieser Erde, die im Kom plex die Entwicklung. Produk tion und Anwendung der Mikro elektronik beherrschen ... Die weitere Entwicklung der DDR als modernes, leistungsfähiges In dustrieland ist ohne die Mikro elektronik nicht vorstellbar. (Erich Honecker auf der 7. Ta gung des Zentralkomitees, 1988) Kostenanalysen einschließlich der daraus ableitbaren technolo gischen Schlußfolgerungen sollen in Form eines Rapports zum XII. Par teitag der SED dargestellt werden. Zwei Buchprojekte werden zum 7. 10. fertiggestellt Ein weiteres Parteitagsvorhaben der KMU-Mathematiker ist der Auf bau einer leistungsfähigen For schungsgruppe „Schuranalysis“ an der Sektion Mathematik. Benannt nach Issai Schur (1875 bis 1941), einem Mathematiker, der in Berlin gewirkt hat und der vor allem als Begründer der Darstellungstheorie von Gruppen durch gebrochene li neare Substitutionen bekannt wurde, und klassisch zurückgehend auf Schurs auch analytischen Resul tate zur Potenzreihenentwicklung holomorpher komplexer Funktionen und der durch die vermittelten kon formen Abbildungen, ist die Schur analysis heute eine moderne For schungsrichtung an der Grenze ver schiedener mathematischer Diszi plinen mit sehr flexiblen Anwen dungsmöglichkeiten. Der Aufbau der Forschungsgruppe „Schuranaly sis“, die von Prof. Dr. Hans- Joachim Girlich geleitet wird, ent spricht ganz der Anforderung der 7. Tagung des ZK der SED, erkun dende Grundlagenforschung mit der Aussicht auf weitreichende Anwen dungsmöglichkeiten zu verstärken. Und . die Schuranalysis, die als Me thode stark algorithmischen Cha rakter trägt, läßt in der Tat weitrei chende Anwendungen zu, insbeson dere in der Korrelations- und Vor hersagetheorie und damit z. B. auch bei der Produktion mikroelektroni scher Schaltkreise. Die Forschungs gruppe „Schuranalysis“, die in zwei Untergruppen arbeitet, die von den Professoren Dr. Girlich und Dr. Hei nig geleitet werden, arbeitet eng mit Wissenschaftlern der Universität Charkov zusammen (vor allem mit V. K. Dubovoj und V. E. Katznel son) und hat ein umfangreiches Ar beitsprogramm mit ersten konkre ten Zwischenergebnissen. Geplant sind drei Buchprojekte, von denen zwei bereits bis zum 40. Jahrestag der DDR fertiggestellt werden sol len: 1. V. K. DUBOVOJ. B. FRITZSCHE, B. KIRSTEIN, „The matricial Ver sion of the classical Schur Pro blem“, Teubner-Text zur Mathema tik, erscheint 1990; 2. B. FRITZSCHE. B. KIRSTEIN (Herausgeber), „Klassische Arbeiten zu den Ursprüngen der Schuranaly sis“ (mit einem etwa 40seitigen kom mentierenden Anhang der Heraus geber), Teubner-Archiv zur Mathe matik, erscheint 1991: 3. V. K. DUBOVOJ. B. FRITZSCHE, B. KIRSTEIN, „Applications of Schur analysis in. stochastics, System theori and operator theory“, (Die Konzeption wird . gegenwärtig be gutachtet). Darüber hinaus ist die Heraus gabe zweier Monographien von V. E. Katznelson (Univ. Charkov) ge plant, die beim Teubner-Verlag bzw. beim Akademie-Verlag in Ge meinschaftsausgabe mit Birkhäuser erscheinen sollen.. Gegenwärtig be reitet die Forschungsgruppe einen für Oktober 1989 geplanten INT- SEM-Kurs zur Schuranalysis vor, der — und das ist bereits jetzt ab zusehen — unter hervorragender in ternationaler Beteiligung stattfin den wird. Die Forschungsgruppe „Schuranalysis“ beteiligt sich eben falls — wie oben bereits erwähnt — in jährlich neu zu präzisierendem Umfang an der Vertragsforschung mit dem Kombinat Mikroelektronik und ist somit auch an der Realisie rung des erstgenannten Parteitags vorhabens der Sektion Mathematik beteiligt. Dr. ROLAND MILDNER, Sektion Mathematik Mit 6,7 Promille wies der Be zirk Leipzig im vergangenen Jahr die niedrigste Säuglings sterblichkeit in der DDR (8,1 von 1000) aus. Der Bezirksgynäkologe und Direktor der Universitäts- Frauenklinik, Prof. Dr. Karl Bi- lek, sagt zu den Ursachen dieses Erfolges: „Dieses Ergebnis als Folge vor allem einer kontinuier lichen Senkung der Neuge borenensterblichkeit seit fast zwei Jahrzehnten fußt auf einer Vielzahl günstiger Faktoren. Zu nennen sind dabei das hohe Ver antwortungsbewußtsein aller Ge burtshelfer in den Kreisen des Bzirkes Leipzig und deren vor bildliche Bereitschaft, mit uns zu kooperieren. Da unsere Klinik als perinatologisches Zentrum so wohl hinsichtlich des speziell ge schulten Personals als auch der Erfahrungen und der tech nischen Ausstattung besonders prädestiniert ist, Risikoschwan gerschaften und kranke Neuge borene zu betreuen, überweisen sie alle entsprechenden Fälle zu uns“, äußerte er. So erfolgen im Bezirk Leipzig mindestens 90 Prozent der nicht aufzuhalten den Geburten von sehr kleinen Frühgeborenen mit einem Ge wicht von unter 1500 Gramm in der Frauenklinik der Karl- Marx-Universität. Jährlich wer den auf der mit. acht. Behänd- Sorge für neues Leben Dank verantwortungsvoller Arbeit der Geburtshelfer weist Bezirk Leipzig niedrigste Rate der Säuglingssterblichkeit auf lungsplätzen ausgerüsteten In tensivtherapiestation etwa 450 Neugeborene mit Anpassungs störungen betreut, darunter rund 100 extrem untergewichtige Früh geborene, fügte Dozent Dr. Christoph Vogtmann hinzu. „Bei bereits in der Schwangerschaft erkannten kindlichen Entwick lungsstörungen hat sich für die Festlegung der günstigsten Be handlungsführung eine enge in terdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Geburtshelfern, Neo- natologen, Kinderchirurgen und anderen Ärzten bewährt“, sagte er. Für die vorgeburtliche Be handlung bedrohter Schwanger- schaften seien letzt 50 Prozent der geburtshilflichen Bettenkapa zität bereitgestellt worden. Oberärztin Prof. Dr. Brigitte Viehweg flocht in das Gespräch ein, daß jetzt in Leipzig die neue, für die gesamte Republik bin dende Richtlinie zur Schwan gerenbetreuung schrittweise in die Praxis übergeleitet wird. „Dabei geht es auch um eine noch engere fachliche Zusam menarbeit zwischen den Mitar beitern der Schwangerenbetreü- ungsstellen und den Entbindungs einrichtungen, wobei unserer Kli nik gemeinsam mit den Ärzten der Städtischen Frauenklinik eine besondere Verantwortung zukommt“, äußerte die Ärztin. Wie der Bezirksgynäkologe ab schließend bemerkte, werde auch künftig die gute Praxis fort gesetzt, alljährlich zweimal die Chefärzte aller gynäkologischen Einrichtungen des Territoriums sowie die leitenden Hebammen zu Weiterbildungsveranstaltun gen einzuladen. „Darüber hinaus wollen wir die Zusammenarbeit der Ärzte verschiedenster Diszi plinen weiter intensivieren und die .Fahndung’ nach abzusehen den Risikofällen, so durch Ultra schalluntersuchungen, verbes sern. So wird und muß es uns ge lingen, die Säuglinqssterberate noch weiter zu senken“, sagte Prof. Karl Bilek. Das bisherige Ergebnis für die ersten fünf Mo nate dieses Jahres von 5,5 Pro mille bekräftige das. ERHARD LEHMANN Entwickelte technische Lösung wurde mehrfach auf Kuba erprobt Maniokernter E 630 ist die Bezeichnung für dieses Erntegerät, aas am Institut für tropische Landwirtschaft unserer Universität entwickelt wurde. Foto: ZFF Robust und einfach in der Handhabung Arbeiten-zur maschinellen Ernte von Maniok werden am Institut für tropische Landwirtschaft erbracht Maniok (Manihot esculenta CRANTZ) führt unter den in den Tro pen angebauten Knollen- und Wür- zelfrüchten. Die Pflanze hat ihre Heimat in Lateinamerika und trat von dort aus nach dem 15. Jahr hundert den Weg über die gen. Kli mazone' der Erde an. Heute ist sie beiderseits des Äquators (30 Grad N bis 30 Grad S) nahezu in allen Ländern anzutreffen. Mit mehr als 14 Millionen Hektar Gesamtfläche steht sie unter den stärkeliefernden Knollenfrüchten an zweiter Stelle nach der Kartoffel. Bezüglich des Energiegehaltes je 100 Gramm des für die Ernährung genutzten Pflan zenteiles steht sie vor allem ande ren Knollenfrüchten (611,3 J gegen über 342,3, 489,8 und 439,6 J bei Kartoffel, Batate und Yam). Maniok ist gut angepaßt an weniger frucht bare Bedingungen und bietet somit Möglichkeiten zur Anbauerweite rung auch dort, wo Reis und Zuk- kerrohr mit Minderertrag reagieren oder nicht mehr gedeihen (z. B. Wiedernutzung der, durch die Ag gressoren im Süden Vietnams ve getationslos gemachten Regenwald gebiete). Das Ertragspotential der Pflanze liegt nach vorliegenden Ergebnis sen, die im Ausland gewonnen wur den, über 90 t/ha Frischknollen. Tat sächlich werden aber in den An- bauländern, wo auf stark überholte Art und Weise produziert wird, nur durchschnittlich etwa 10 t/ha geern tet (Ausnahme: Kuba, Indien, Brasi lien). Damit sind weitere Reserven offensichtlich. Maniok ist über Generationen na- hzu ausschließlich als Subsistenz kultur bekannt. Sie dient der Ver sorgung der Familie des Anbauers und blieb vorwiegend dem Sofort verzehr vorbehalten. Sie lag außer halb der Interessen die Wirtschaft dieser Länder beeinflussender Mächte. So wurden z. B. 1974 noch 0,58 Prozent der Forschungsauf wendungen für Baumwolle, aber nur 0,03 Prozent für die Gruppe der Wurzel- und Knollenfrüchte, be zogen auf den gesamten Produk tionswert, in Asien eingesetzt. Die Pfianze blieb vernachlässigt. Diese Situation änderte sich in den 70er Jahren weitgehend. Die Produktion stieg sprunghaft an. Par allel dazu ist zunehmende Auf merksamkeit festzustellen, die man auf allen Gebieten der agrarwis senschaftlichen Forschung und der Wirtschaft für diese Pflanze auf bringt. Sie steht an der Schwelle des Überganges von der typischen, ganzjährig verfügbaren Bauern- pflanze zur Nutzpflanze für die kon tinuierliche Versorgung von Groß abnehmern. Heute bauen Betriebe verschiede ner Eigentumsformen mehrere hun dert Hektar an. Stärke-, Alkohol-, Futtermittel- und Nahrungsmittelfa briken verarbeiten von 50 bis zu 500 t Frischknollen am Tag. Ma- niokprodukte sind wesentlicher Grundstoff für die Mischfutterpro duktion in Westeuropa (EG-Importe seit 19.79 jährlich etwa 6 Millionen Tonnen). Dieser Entwicklung (aus gelöst durch Getreidepreispolitik in den 70er Jahren, Verschuldung der Anbauländer, Bevölkerungswachs tum u. a.) entspricht die Art und Weise des Anbaues und der Ernte auf dem Feld nicht mehr. Trotz ge gebenen Anspruches gelingt es nicht, die geforderten Knollenmen gen zeit- und qualitätsgerecht be reitzustellen. Man erntet Maniok, indem aus schließlich in Handarbeit der bis zu drei Meter hohe, zur Zeit der Ernte verholzte, am Grund bis zu fünf Zen timeter dicke Stengel, geschlagen wird. Diesem schließt sich das Ziehen des Knollennestes an - die schwer ste und aufwendigste Arbeit. Die Knollenmasse (10... 25 kg Pflanze) hatte sich nach etwa 12 Monaten Vegetationszeit bis zu 60 cm tief und in horizontaler Ausdehnung von etwa 100 cm im Boden ent wickelt. Sie muß gehoben werden. Dabei sind bis zu 2500 N Ziehkräfte aufzubringen, wenn man nicht un ter Zuhilfenahme von Brechstangen, Balken und div. Grabegeräten par tiell rodet und lockert. Je nach Standort und Pflanzenbeschaffen heit sind unter größter physischer Anstrengung nur 0,5 ... 1,0 t je AK- Tag zu ernten. In Kenntnis dieser Umstände und nach Analyse des Standes der Ent wicklung haben wir uns am WB Landtechnik des Institutes für tropi sche Landwirtschaft in der gemein sam mit dem Kombinat Fortschritt- Landmaschinen vereinbarten For schung dieser Aufgabe angenom men und im Dezember 1988 ein Er gebnis an den Auftraggeber über führt, das den Ansprüchen unter komplizierten Einsatzbedingungen gerecht wird, das robust und ein fach in der Handhabung ist und die gestellten Forderungen bezüg lich des Fertigungsaufwandes un terbietet. Die nach unseren Vorstel lungen von uns entwickelte techni sche Lösung wurde mehrfach auf Kuba erprobt. Sie ist patentiert und wurde vom Industriepartner al „den wissenschaftlich-technische« Höchststand bestimmende 1 Les» stung" abgenommen. Sie erhielt ir Fertigungsprogramm des Industrie-' Zweiges die Bezeichnung Ma niokernter E 630. Wir setzen die Arbeit zur Me chanisierung der Produktion vor, Maniok fort. Eine am 21. 9. im Hör saal Fichtestr. 28 stattfindende na tionale wissenschaftliche Tagung „Mechanisierung der Produktion von Knollen- und Wurzelfrüchten in den Tropen" gibt uns Gelegenheit unsere Ergebnisse Interessenten auf Wissenschaft und Praxis vorzustel len. Diese Tagung und die bisheriger Ergebnisse sind der Beitrag des Wf zum 40. Jahrestag unserer sozialisti schen Deutschen Demokratischer Republik. Doz. Dr. sc. LOTHAR PEIPP Leiter des WB Landtechnik Institut für tropische Landwirtschaf
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