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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1989
- Erscheinungsdatum
- 1989
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198900008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19890000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19890000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
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Band
Band 1989
-
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- Ausgabe Nr. 4, 27. Januar 1
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- Ausgabe Nr. 37, 13. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 38, 20. Oktober 1
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- Ausgabe Nr. 45, 8. Dezember 1
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Band 1989
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Uz/25 23. Juni 1989 WISSENSCHAFT 5 Konferenzband zur Normbildungstheorie kürzlich erschienen V or kurzem erschien im Rah men der Publikationsreihe „Wissenschaftliche) Beiträge“ der KMU der Konferenzband „Normbildungstheorie im Völ kerrecht — Gerechtigkeit — Neue Internationale Wirtschaftsord nung“ (108 Seiten). Es ist erfreu- lich, daß damit die Materialien des ersten und zweiten „Leipzi ger normbildungstheoretischen Symposiums“ vom 24. bis 26. Sep tember 1986 bzw. vom 8. bis 9. Oktober 1987 einer breiten inter- essierten Öffentlichkeit zugäng lich gemacht werden, da auf die sen Veranstaltungen wichtige völkerrechtstheoretische Fra gestellungen aufgeworfen und diskutiert wurden, die interna tional hohe Aktualität aufwei sen, jedoch in der Völkerrechts wissenschaft der sozialistischen Länder bisher nicht in ausrei chender Breite und Tiefe publi- kativ aufgearbeitet wurden. Als Initiator und Veranstalter beider Konferenzen zeichnete die Forschungsgruppe „Norm bildungstheorie im Völkerrecht“ am Institut für internationale Studien der Karl-Marx-Univer sität unter der Leitung von Doz. Dr. sc. Panos Terz auch. für die redaktionelle Bearbeitung dieser Publikation verantwortlich, de ren besonderer Vorzug insbeson- Gerechtigkeit und Völkerrecht Fragen von einer hohen internationalen Aktualität aufgeworfen dere darin besteht, daß sie neben den Konferenzthesen und den ge haltenen längeren Referaten auch eine übersichtliche und zugleich tiefgründige Zusam menfassung der Diskussionen enthält (S. 40-73). Auf der Grundlage der Kon ferenzthesen und des Hauptrefe rates befaßten sich die Referate Und Beiträge des 1. Symposiums insbesondere mit der Rolle des Völkerrechts und den Anforde rungen an die internationale Normenbildung, die aus der Not wendigkeit erwachsen, den Wer ten des Humanismus, der Gerech tigkeit und des Gemeinwohls in den internationalen Beziehungen der Gegenwart stärker Geltung zu verschaffen. Im Zentrum der Überlegungen stand dabei die Er kenntnis. daß die globalen Pro- bleme der Menschheit zur Suche und Geltendmachung der über greifenden, allgemeinmenschli chen Interessen und Werte zwin gen. Vor dem Hintergrund des globalen Problems einer ver heerenden Unterentwicklung der Mehrzahl aller heute existieren den Staaten wurden demgemäß insbesondere solche völkerrechts theoretischen Fragen diskutiert wie die nichtreziproke und be vorzugte Behandlung von Ent wicklungsländern im Spannungs feld zwischen dem Wert der Ge rechtigkeit und der (formalen) souveränen Gleichheit aller Staa ten sowie die Existenz eines be sonderen ..Entwicklungsvölker rechts“. Das 2. Symposium knüpfte an diese Fragestellungen insbeson dere unter dem Aspekt der Schaf fung einer Neuen Internationa len Wirtschaftsordnung (NIWO) an befaßte sich aber auch mit brisanten alloemein-thenre- tischen Fragen der Normenbil dung. z. B. mit der Rolle der UN-Resolutionen, bei der Ent stehung von internationalen (völ kerrechtlichen. politischen, mora lischen) Normen. Die lebhaften und auch kon trovers geführten Diskussionen unter Teilnahme namhafter Völ kerrechtler aus dem In- und Aus land vermitteln sowohl einen Eindruck von der Problemhaftig- keit der aufgeworfenen Fragen wie auch einen Überblick über das Soektrum der dazu bestehen den wissenschaftlichen Positio- nen. Dem an aktuellen interna tionalen und speziell völkerrecht lichen Fragen unter Beachtung ethischer Aspekte interessierten Leser kann diese Publikation da her nachhaltig empfohlen wer den. Der Konferenzband ist in der Universitätsbuchhandlung so wie am IIS erhältlich (10 Mark). Dr. MICHAEL TEGTMEIER, Institut für interna tionale Studien D ie Vorbereitung des XII. Partei tages der SED ist mit der Beant wortung bedeutender perspekti vischer Fragen verbunden. Dazu ge hören die Hauptrichtungen, in de nen wir die Produktivkräfte weiter entwickeln und die Produktions verhältnisse vervollkommnen müs sen. Eine dieser Hauptrichtungen der Produktivkräfte ist die Biotech nologie und die der Produktions verhältnisse, die Integration von Wissenschaft und Produktion. Die Wissenschafts-Industrie-Koopera tion (WIK) Biotechnologie ist daher für uns ein entscheidendes In strumentarium, um gestützt auf Lei stungsverträge, Vereinbarungen und Prognosen die sozialistischen Eigentumsverhältnisse in einer neuen Form zu realisieren. Damit wird die Grundlagenforschung auf einem wichtigen Gebiet zum direk ten Bestandteil des gesellschaftli chen Gesamtarbeiters, und das Bündnis von Arbeiterklasse, Ge nossenschaftsbauern und Intelligenz erfährt neue Konturen. Diese Inte gration von Wissenschaft und Pro duktion ist nicht einfach eine Verän derung in den sozialistischen Pro duktionsverhältnissen, sondern eine Weiterentwicklung des gesellschaft lichen Eigentums an den Produk tionsmitteln — m. E. die bedeutend ste nach der Kombinatsbildung. Wir haben es nicht nur mit von den Wis senschaften grundgelegten Schlüs seltechnologien zu tun, sondern auch mit einem gesellschaftlich völ lig neuartigen Prozeß, zu dessen Führung auf Beschluß des Sekreta versalität der Naturprozesse zu er fassen, die ökologischen Systeme komplex zu erschließen, ihre Re gelkreisläufe zu studieren sowie das Wesen genetischer Informations systeme, die Gesetzmäßigkeiten der Evolution und die Selbstregulation in der Natur in ihrer Modellhaftig- keit für die Technologie aufzudek- ken und in ausgewählten Gebieten biotische Strukturen und Prozesse nach neuen Programmen zu verän dern, umzukonstruieren. Die ' Biotechnologie zwingt also auch die Gesellschaftswissenschaf ten in eine neue Problemphase, zugleich sind sie in der Pflicht, die unmittelbare biotechnologische For schung und Produktion unseres Lan des zu befördern' Aufgaben und Verantwortung der Gesellschaftswissenschaften zur Ent- Aufgabe der Politischen Ökono mie und der Wirtschaftswissenschaf ten ist es, — strategische Rohstoff- und Tech nologieorientierungen auszuarbei ten, um im Vorfeld des XII. Partei tages Szenarien als Entscheidungs- grundlagen vorzulegen (das mag zwar kurz sein, aber wir können uns das Tempo für den wissenschaft lich-technischen Fortschritt nicht aussuchen). — nachzuweisen, welche bisher nicht oder wenig genutzten sowie er neuerbaren Rohstoffquellen in der DDR erschlossen und beansprucht werden können. — die Effektivitätspotentiale der Biotechnologie, wie hohe Vermeh- rungsgeschwindigkeit, genetische Umprogrammierung, intensive Stoff wechselleistung der Mikroorganis- gie geht’s ans Leben. Das ist eine hi storisch nahezu sensationelle Er scheinung von höchster Verantwor tung vor der Menschheit. Die Biotechnologie führt, humani stisch angewandt, zu einer neuen Qualität des Menschseins, des Le bens, der menschlichen Selbstver wirklichung und der wissenschaft lich gesicherten Beherrschung und Erhaltung der Natur als Lebens grundlage gegenwärtiger und künf tiger Generationen. Mittels Biotechnologie avanciert der Mensch vom Nutzer und Steue rer von Naturprozessen zum Pro grammierer und Konstrukteur neuer biotischer Strukturen und Stoffwandlungen, er hebt die Art grenzen auf und beschleunigt ge zielt durch biologische Techniken die biotische Evolution. Biotechnologie - eine Herausforderung an die Gesellschaftswissenschaften vor dem XII. Parteitag der SEO Lehre vom Leben vor nahezu kopernikanischer Wende Ein Beitrag von Prof. Dr. sc. Detlef Dietrich, Franz-Mehring-Institut — 1 ■ । — * riats der SED-Bezirksleitung ein ständiges Parteiaktiv konstituiert wird. Unter jenen neuen Gesichtspunk ten der Dialektik von Produktivkräf ten und Produktionsverhältnissen kommt der von Horst Schumann, 1. Sekretär der SED-Bezirksleitung Leipzig, geleiteten Parteiaktivta gung am 18. April 1989 über die ver stärkte Nutzung der Biotechnologie für den volkswirtschaftlichen Lei stungsanstieg eine exemplarische Bedeutung zu. Neue Perspektiven sind abgesteckt Indem die Linien beraten wurden, wie sich der Bezirk Leipzig als ein biotechnologisches Hochleistungs zentrum aufs neue zu beweisen hat, wurden jene neuartigen Perspekti ven der Produktionsverhältnisse ab gesteckt, um ihre Übereinstimmung mit der revolutionierenden Rolle der Hochtechnologien auf einem ent scheidenden und das weitere Profil des Bezirkes Leipzig prägenden Ge biet zu sichern und zu beschleuni gen. Aus all dem erwachsen den Ge sellschaftswissenschaften an der Karl-Marx-Universität anspruchs volle Aufgaben. Diese gilt es im Vor feld des bevorstehenden Parteitages eindeutig zu definieren, mit der na turwissenschaftlichen Forschung in Verbindung zu setzen und mit den Kooperationspartnern in Industrie. Landwirtschaft und Gesundheits wesen abzustimmen. Das moderne Profil der Karl-Marx-Universität stellt die Gesellschaftswissenschaf ten vor die Alternative, der Haupt verbündete biotechnologischer For schung und Produktion in unserem Lande zu werden. Und das gilt um so mehr, da die moderne Biotechno logie substantielle Fragen zur Wei terentwicklung der marxistisch- leninistischen Theorie aufwirft. Unsere Naturauffassung muß in folge der Möglichkeit, biotische Strukturen zu konstruieren und bio tische Evolution zu projektieren, vervollkommnet werden. Die Lehre von Leben ist durch die Veränderbarkeit der Erbsubstanz, die genetische Manipulation, nahezu einer kopernikanischen Wende zu unterziehen, der Mensch wird nun auch auf künstlichem Wege zum Schöpfer von Lebensbausteinen. Unser Menschenbild ist herausgefordert Wir wandeln Naturprozesse in In dustrieprozesse, biologische und technische Systeme werden verfloch ten, ökologische Fließgleichgewichte lassen sich nun gezielt steuern. Un ser Menschenbild, das von der Un antastbarkeit des Lebens ausging, ist herausgefordert. Die ethischen Werte zur Sicherung der Menschen würde und personalen Identität müssen den Erkenntnissen.der Bio- Wissenschaften entsprechend er neuert werden, um den sozialisti schen Humanismus als Ziel-, Be wertungskriterium und Anforde rungsstrategie handhabbar zu ma chen. Die Biotechnologie weist völ lig neue Effektivitätspotentiale auf. ist aber auch mit gefährlichen Risi ken verbunden. Hinzu kommt eine Weitere Neu artigkeit. die in der Wissenschafts entwicklung unserer Tage besteht: selbst noch wissenschaftlich in der Problemphäse stehend, gilt es, un mittelbar die technologische An wendung zu praktizieren. Selbst die großen Umbrüche in der Geschichte der Wissenschaften durch Koperni kus, Newton, Darwin oder Einstein werden durch ihre sofortige Pra xiswirksamkeit übertroffen. Die Wissenschaft Biotechnologie leistet einen wesentlichen Beitrag, die Uni ¬ wicklung und Anwendung der Bio technologie ergeben sich: 1. aus deren Effektivitätspotential zur, Entwicklung der Produktiv kräfte, wie der hohen Vermehrungs geschwindigkeit und intensiven Stoffwechselleistung von Mikroor ganismen, der hohen Spezifität der Stoffwandlungen und Reaktionsab läufe, der günstigen Synthese und Abbauleistungen, um die Produk tionsverfahren mittels natürlichen Produktionsinstrumenten, wie Enzy men, nahezu organisch zu vollzie hen; 2. aus ihrer strategischen Rolle in der Systemauseinandersetzung unse rer Epoche, denn sie erfaßt oder tan giert nahezu alle Bereiche der Pro duktion und der Dienstleistungen und ermöglicht, neue Optimierungs potentiale durch die genetische Ma nipulation, die Veränderung der Erbsubstanz, Embryotransfer u. a. Techniken in den Dienst der Intensi vierung zu stellen und überdurch schnittliche Steigerungsraten der Ar- beitspro duktivi tat anzustreben 1 3. aus ihren Fähigkeiten, grundle gende globale Menschheitspro bleme, wie ökologisch vertretbare Rohstoffwirtschaft, Abproduktrecy cling, Lebensmittelversorgung, Be völkerungswachstum und Um weltschutz entscheidend mit lösen zu helfen; 4. aus ihrem Beitrag, einen neuen Typ der Wissenschaften, der auf un mittelbare technologische Anwen dung in der Produktion und Dienst leistung ausgerichtet ist, den Pro duktionsprozeß wissenschaftlich pro grammiert und komplexe ökonomi sche, technologische. ökologische und zuverlässige Lösungen durch in terdisziplinäre Arbeit ermöglichen muß, zu konstituieren, Maxime für Forschung und Produktion Für die biotechnologische For schung und Produktion im Sozialis mus gilt als grundlegende Maxime: Das wissenschaftlich Mögliche soll nicht nur technologisch machbar und ökonomisch effektiv sein, son dern auch genetisch human, ökolo gische Fließgleichgewichte sollen stabilisierend und sozial fördernd zum Einsatz kommen. Die Gesellschaftswissenschaften haben demgemäß einen eigenstän digen' Beitrag zu leisten. Aufgabe der marxistisch-lenini stischen Philosophie ist es: — den sozialistischen Humanismus als Ziel und Bewertungskriterium biotechnologischer Innovationen zu begründen, - das wissenschaftliche Weltbild, auf der Grundlage neuer Erkennt nisse über die genetischen Grundla gen des Lebens, seiner technolo gischen Veränderbarkeit und über die Rolle ökologischer Gleichge wichte der Natur zu erweitern, - das sozialistische' Menschenbild, infolge der nun möglichen Eingriffe in die Erbsubstanz, in seiner bio psychosozialen Bestimmung zu prä zisieren, um Orientierung über Mög lichkeiten und Grenzen der humani stischen Nutzung neuer Erkennt nisse zur DNA-Rekombination im zeitlichen Vorlauf gegenüber den Na- turwi nschaften und der zu er wartenden Sequenzierung des menschlichen Genoms zu sichern. - ethische Kriterien für die gen technische Manipulation von Leben auszuarbeiten und eine die Men schenwürde sichernde Orientie rungshilfe für Eingriffe in die Erbsubstanz zu geben. — das Verhältnis von Risiko und Verantwortung infolge neuer Ge- fahrenvotentiale der Technologie als Gattungsproblem zu erfassen und strategische Lösungsansätze auszuarbeiten und — die Arbeitsinhalte biotechnologi scher Arbeitsplätze in Forschung und Produktion gemeinsam mit den Arbeitswissenschaften zu diagnosti zieren und progressiv zu befördern. men, extreme Spezifität der Stoff und Energiewandlungen und Reak tionsabläufe unter Normaldruck so wie sensibel einzuhaltende Tempe raturen und pH-Werte, hinsichtlich einzusparender lebendiger und ver gegenständlichter Arbeit zubeurtei- len. — die Vielgestaltigkeit möglicher Synthese- und Abbauleistungen von Mikroorganismen dahingehend zu prüfen, wie traditionelle Verfahren verbessert oder abgelöst werden können und inwieweit neue Pro dukte erzeugbar sind, — beizutragen, ökonomische Effek tivität und ökologische Sicherung in einem human vertretbaren Ein klang zu bringen, — die werttheoretischen Grundla gen der Preisbildung auf dem Ge biet der Biotechnologie zu aktuali sieren. Aufgaben der Rechtswissenschaf ten sind, — verfassungsrechtliche Kommen Die Kampferfahrungen unserer Partei lehren: Neues setzt sich auch in den Wissenschaften nur im be harrlichen Kampf gegen Überkom menes durch. An solchen markan ten Schnittstellen werden politisch- ideologische Hemmnisse besonders deutlich. Solche sind im Bereich der Gesellschaftswissenschaften vor al lem: — das defensive „soziale Folgenden ken“ anstelle einer strategischen Vorlauforientierung, — die mangelnde Bereitschaft, ge sellschaftswissenschaftliche The men der ' strengen technologischen Disziplin und pünktlichen Überfüh- rung anzupassen, — die unzulänglichen Versuche, sich das Tempo bei Arbeiten zur wissenschaftlich-technischen Revo lution aussuchen zu wollen, — die noch geringe Bereitschaft, ökonomische Strategiebewertungen Zu den Hauptaufgaben des Zentralinstitutes für Mikrobiologie und experimen telle Therapie der Akademie der Wissenschaften der DDR gehört die Entwicklung von Herstellungsverfahren für medizinisch und landwirtschaftlich genutzte Wirk stoffe mittels biotechnologischer, darunter gentechnischer Methoden. An diesem Zentralinstitut wurde in den vergangenen Jahren eine Verfahrenslinie für biologisch aktive Proteine geschaffen. Langfristig dient sie der Gewinnung körpereigener Wirkstoffe (Proteine) unter Einsatz genetisch veränderter Mikro organismen, zum Beispiel Bakterien oder Pilze. Foto: ADN-ZB (Link) tierung biotechnologischer For schung und Produktion, — Erfassung biotechnologischer For schungsergebnisse in ihrer unmit telbaren Bedeutung für die Grund rechte und Pflichten der Bürger, insbesondere zum Schutz der Würde der Persönlichkeit, ihrer Unantast barkeit. den Schutz von Mutter und Kind sowie der Familie, der Gesund heit und der Umwelt, — staats- und verwaltungsrechtli- che Prüfung des Gesundheits- und 'Arzneimittelrechtes. — Beurteilung strafrechtlicher Son dertatbestände, Schadenersatzan sprüche in bezug auf Gefahren und Risiken biotechnologischer For schung und Anwendung sowie die Abstimmung mit internationalen Konventionen, — neue schutzrechtliche Probleme, wie die Stimulierung und eigentums mäßige Sicherung biotechnologi scher Erfindungen mittels Patent recht und Sortenschutz, auf rechtli che Grundlagen zu stellen. Die beschleunigte Lösung dieser und weiterer gesellschaftswissen schaftlicher Probleme ist eine klas senmäßige Herausforderung aller Genossinnen und Genossen in den entsprechenden Wissenschaftsdiszi plinen. In der politisch-ideologischen Ar beit der Grundorganisationen der Gesellschaftswissenschaften sind da mit sehr sensible Probleme an zugehen, denn mit der Biotechnolo- vorzunehmen und nur Einzelpro jekte bewerten zu wollen und — die mangelnde Ausrichtung phi losophischer Forschung auf Themen und Probleme der Volkswirtschaft und in Sonderheit das genetische In genieurwesen. Je schneller es gelingt, die Lage im eigenen Bereich kritisch und kon struktiv zu beurteilen und die An sprüche unserer Gesellschaft zur Durchsetzung der Schlüsseltechno logien sowie zur Vervollkommnung der Produktionsverhältnisse kon kret zu definieren, um so intensiver wird der Beitrag der jeweiligen Wis senschaft für den technologischen und folglich ökonomischen Fort schritt im Sozialismus sein. Was können, was müssen die Ge sellschaftswissenschaften gegenwär tig der Industrie und Landwirt schaft, dem Gesundheits- und Bil dungswesen anbieten? 1. Mitwirkung in Leistungsverträ gen zu biotechnologischen Innova tionen, um Systemlösungen zu er möglichen, die gleichermaßen um fassend, diese auf ihre Effektivitäts- wie auch auf ihre Humanitätspoten tiale hin ausloten. Dabei sollten so wohl die sozialen Erfahrungen und der Wandel der Arbeitsinhalte bei der Einführung oder Erneuerung biotechnologischer Verfahren und Techniken gründlich analysiert wer den als auch die Ideale und Ziel« Orientierungen für Humanitätsge winn Präzisierung erfahren. Es gilt, jegliches Zieldefizit, das sich in Kon fliktzuspitzung für die soziale Ver wertung der Wissenschaft auswei ten kann und die Gesellschaft vor ir reversible Folgen stellt, zu vermei den. Mit der Biotechnologie wächst die Komplexität von Entscheidungs situationen gesetzmäßig an. Gleich zeitig ist die Grenze des verantwor tungsbewußten Umgangs mit dem Leben, den Organismen, der Um welt als sich historisch stets än dernde Größe unseres Wissens und Könnens zu bestimmen, um die Ein griffe in die Evolution, die Zuver lässigkeit biotechnischer Systeme und die Mensch-Technik-Relation progressiv zu halten. 2. Vertraglich oder in Komplexpro grammen gebundene Problemstu dien für Betriebe, Szenarien für staatliche Organe, Gutachten und Rechtsberatungen zur Forschung, vor allem um das Risiko abzuschät- zen, die der angestrebten Zielstel lung zuwiderlaufenden Folgen mög lichst zu verhindern oder zu mini mieren und eine totale Qualitätssi cherung zu garantieren. Das Gefah renpotential für Mensch und Natur erreicht bekanntlich neue Dimensio nen. Ohne Gemeinschaftsarbeit von Gesellschafts- und Naturwissen schaftlern, Technologen und Pro duktionsleitern sind ökonomische, politische und moralische Entschei dungen für oder gegen ein bestimm tes Verhaltensrisiko unbegründet, einseitig und gegebenenfalls sogar verantwortungslos — wir haben das gesetzmäßige Risiko aufzudecken. Risikoabschätzungen gemeinsam vornehmen Naives Vertrauen in die unbe grenzten Möglichkeiten der Bio technologie kann gefährliche Folgen haben. Daher sollten wir gemein sam Risikoabschätzungen .für fol gende Schwerpunkte vornehmen: den leichtfertigen Gebrauch der ge netischen Diagnostik zur Selektion bzw. genetischen Manipulation, die Analyse über mögliche Freisetzun gen von Organismen (Bakterien) mit neukombinierten Eigenschaften und deren eventuelle Rückwirkung auf den Artenbestand und die Ge sundheit, die Erhaltung aller Arten als Grundlage genetischer Variabili tät, die Sicherung der Vielfalt des Genpols (Artenverlust wäre Frei heitsverlust in der Aneignung der Natur) und schließlich die Gewähr leistung der Stabilität ökologischer Fließgleichgewichte. Auch Klausur tagungen könnten uns hier nützen. 3. Postgraduale Ausbildung bzw. Mitwirkung in der Weiterbildung an Industriezweigakademien mit Spezialkursen zu wissenschaftstheo retischen ökonomischen, philoso phischen, ethischen und rechtlichen Grundlagen der Biotechnologie. Der Vorlesungszyklus unter Regie der WIK in Gemeinschaftsarbeit mit der KDT und der Universitätssek tion der URANIA, wo bereits am 3. Februar 1989 ein Anfang gemacht wurde und sich alle Partner zur Dis kussion stellten, sollte öffentlich aus geschrieben werden. Programme für philosophische und ökonomische Spezialkurse haben wir für die ZAG Biotechnologie beim MHF ausge schrieben und bereits praktisch er probt. Sie könnten auch relativiert, als Bausteine in Weiterbildungsin stituten der Industrie zum Einsatz kommen. Am FMI finden seit drei Jahren Vorlesungen zu weltanschau lichen Problemen der Biotechnolo gie statt. Für ein Zusatzstudium Bio technologie liegen der Industrie und Landwirtschaft sowie dem Gesund heitswesen Kataloge vor, darüber hinaus wären Aspiranturen auch in den Gesellschaftswissenschaften möglich. 4. Populärwissenschaftliche und po lytechnisch grundgelegte Podiums diskussionen mit Schriftstellern und Künstlern. Journalisten und Pro pagandisten des Bezirkes über ma nipuliertes Leben, das Welträtsel von Gen und Verhalten, die Progno sen der Biotechnologie, die Konflikt felder biologischer Techniken und die Herausbildung eines von der Bio technologie wesentlich mit inspirier ten neuen Wissenschaftstyps, konn ten in Leipzig öffentlich geführt werden. Mit der marxistisch- leninistischen Ethikforschung ver fügen wir bereits über Kriterien und Positionsbestimmungen, um Orientierungshilfe für die Beför derung der Biotechnologie als Frei heitsgewinn und ur Verbesserung der Lebensbedingungen, für die Si cherung der Menschenwürde, die Unantastbarkeit der menschlichen Gattung, die biopsychosoziale De termination des Menschen unter den Gegebenheiten von Eingriffen in die Erbsubstanz, aber auch der Abwendung des Mißbrauchs der Gentechnik im Imperialismus, ins besondere zur biologischen und che mischen Rüstung, zu geben. Auf den Menschen im Sozialismus lastet kein von unserer Gesellschaft ausgehender anthropogener Druck, er sollte auch nicht scheinbar er zeugt werden. Schriftsteller, bildende Künstler, Lehrer und Propagandisten könnten als Verbündete einer dem Kultur- und Humanitätsfortsdiritt verpflich teten Biotechnologie, zu der es keine Alternative gibt, werden.
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