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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1989
- Erscheinungsdatum
- 1989
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198900008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19890000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19890000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Ausgabe
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1989
-
- Ausgabe Nr. 1, 6. Januar 1
- Ausgabe Nr. 2, 13. Januar 1
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- Ausgabe Nr. 4, 27. Januar 1
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- Ausgabe Nr. 6, 10. Februar 1
- Ausgabe Nr. 7, 17. Februar 1
- Ausgabe Nr. 8, 24. Februar 1
- Ausgabe Nr. 9, 3. März 1
- Ausgabe Nr. 10, 10. März 1
- Ausgabe Nr. 11, 17. März 1
- Ausgabe Nr. 12, 27. März 1
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- Ausgabe Nr. 29, 21. Juli 1
- Ausgabe Nr. 30, 28. Juli 1
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- Ausgabe Nr. 32, 8. September 1
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- Ausgabe Nr. 37, 13. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 38, 20. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 39, 27. Oktober 1
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- Ausgabe Nr. 41, 10. November 1
- Ausgabe Nr. 42, 17. November 1
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- Ausgabe Nr. 45, 8. Dezember 1
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Band 1989
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UZ/24 16. Juni t989 — ' — . i 'm „Kl Am 21. Juni berät das Parteiaktiv zur Ausbildung von Diplomlehrern für Marxismus-Leninismus Ein solides Rüstzeug für spätere eigene wissenschaftliche Tätigkeit aneignen Der Beitrag der marxistisch-leninistischen Methodologie zur ML-Lehrer-Ausbildung an der Sektion Wissenschaftlicher Kommunismus der Karl-Marx-Universität Wodurch unterscheidet sich wis senschaftliches Erkennen vom All tagserkennen? Welche Eigenschaf ten charakterisieren die drei Arten gedanklicher Gebilde? Was ist eine Definition? Fragen, die beim mit dieser Problematik nicht vertrauten Leser vielleicht etwas Ratlosigkeit hervorrufen. Fragen, die sich uns aber im Fach Methodologie stellen. Natürlich waren auch wir zu Be ginn des Studienjahres zunächst rat los, wußten wir doch so gar nichts mit dem Begriff Methodologie anzu fangen. Logisch, daß diese Frage dann auch Gegenstand der rrsten Lehrveranstaltungen war. Dennoch blieb eine gewisse Skepsis. Was bringt es uns, wenn wir uns mit der Lehre von den Methoden oder der Darstellungsweise beschäftigen? Klarer wird das Ganze, wenn man sich den Gegenstand der Me thodologie vor Augen führt. Er be steht nicht in der Erkenntnis schlechthin, sondern umfaßt solche Methoden, die der Erkeenntnis wis senschaftlichen Charakter verlei hen. Es geht also konkret darum. Methoden wissenschaftlicher Er kenntnis kennen- und anwenden zu lernen, d. h. ausgehend vom Erfas sen des Begriffs wissenschaftlichen Arbeitens sich ein solides Rüstzeug für spätere eigene wissenschaftliche Tätigkeit anzueignen. Das Ausein andersetzen mit der den Klassikern eigenen Art wissenschaftlichen Ar beitens, das kritische Herangehen an aktuelle Forschung auf der Basis eines tiefgreifenden theoretischen Wissens, das Aneignen einer dialek tischen Betrachtungsweise eigener Erkenntnisse — über diese und an dere Wege gibt die Methodologieaus bildung positive Impulse auch' für andere Bereiche des Studiums. Daß dabei keine „Allgemein- platze“ gefragt sind, sondern eigene Überlegungen, Haltungen, die nicht in jedem Fall dem Anspruch wis senschaftlicher Korrektheit gerecht werden mußten, sorgte für eine dis kussionsfreudige Atmosphäre im Se minar, die half, uns an die -Lösun gen von Problemen — wie beispiels weise das Verhältnis von relativer und absoluter Wahrheit y- heranzu tasten. Die Vorlesungen und Semi nare im Fach marxistisch-leninisti sche Methodologie vermitteln Er kenntnisse, die zum abrufbereiten W’issen eines jeden marxistischen Gesellschaftswissenschaftlers gehö ren sollten und die für‘die Weiter entwicklung des wissenschaftlichen Sozialismus Bedeutung erlangen. Die dialektische Methode stellt einen wesentlichen Aspekt des marxistischen Begriffs wissenschaft lichen Arbeitens dar. Ihr Bestreben, die Wissenschaftlichkeit der Theo rie des wissenschaftlichen Sozialis mus langfristig zu sichern, sie auf ein hohes Niveau zu heben, die Attraktivität dieser Theorie und ih ren großen Stellenwert bei der wei teren Gestaltung unserer Gesell schaftsformation deutlicher zu machen, gewinnt täglich an Be deutung. Die schrittweise Einführung eines neuen Studienplanes ab September 1989 soll dem Rechnung tragen. In diesem speziell für den wissenschaft lichen Sozialismus zugeschnittenen Plan wird die dialektische Methode einen zentralen Platz einnehmen. Der gegenwärtig im 1. Studienjahr WK laufende Kurs testet dieses Kon zept bereits aus und ermöglicht es uns, Einfluß auf die weitere Gestal tung der Lehre auf diesem Geoiet, entsprechend den Anforderungen an einen zukünftigen Gesellschaits- Wissenschaftler und Lehrer für Mar- xismus/Leninismus, zu nehmen. E. HOFMANN, S. HURRELMANN, 1. Studienjahr, . Sektion WK Vorlesungen sind eine wichtige Grundlage, sich ein solides Rüstzeug für eine spätere eigene wissenschaftliche Tä tigkeitanzueignen. Foto: UZ-Archiv (Müller) Wichtig ist, mit Studenten im Gespräch zu sein Produktives Herangehen an neue Fragestellungen zur internationalen Entwicklung gerade durch Nachwuchswissenschaftler gefragt Letzteres hieß für mich, meine Stu denten an Ergebnissen meiner Dis sertation A teilhaben zu lassen, ih nen Forschungsergebnisse vorzustel len und sie in die Lehre in geeigne ter Weise mit einzubeziehen. Ich denke, daß gerade hier ein wesent liches Potential für die Motivierung des Studienprozesses liegt. In unserem Wissenschaftsbereich „ML Revolutionstheorie“ haben wir es uns zu einem vordersten' Anlie Wenn heute nahezu allerorts in der KMU von der Suche nach We gen und Methoden der Effektivie- rung und Qualifizierung des Stu diums gesprochen wird, so reflek tiert sich diese Anforderung an Lehrkräften wie Studenten gerade in der Ausbildung von Lehrern für ML mit außerordentlicher gesell schaftlicher und politischer Verant wortung. Gerade in den Gewi- 'Studienrichtungen .ist ein produkti ves Herangehen an neue Fragestel lungen zu unserer jetzigen stür- mischen internationalen Entwick lung gefragt. Wie werden dem ins besondere die Nachwuchswissen schaftler gerecht? In meiner bisherigen Lehrtätig keit -an der Sektion WK habe ich die Erfahrung gemacht, daß eine we sentliche Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Umsetzung der Erziehungs- und Bildungsaufgaben der offene Dialog mit den Studenten darstellt. Gerade im 1. Studienjahr Wird meines Erachtens die Grund lage für eine parteiliche, konstruk tive Atmosphäre an der Sektion ge legt, die sehr wesentlich die Studien- motivation der Studenten beein flußt. Im Gespräch mit ihnen zu sein, ihre Fragen und Probleme auf zuspüren, sie für die Wissenschaft zu begeistern und aktive Mitver antwortung für deren Weiterent wicklung erlebbar zu machen, ist sine ständige Herausforderung an die Lehrkräfte, die es auch über die Lehrveranstaltungen hinaus umzu setzen gilt. Dabei verbindet sich die eigene Gesprächsbereitschaft mit ho hen Anforderungen an die Qualifi zierung von Lehrinhalten. Auf Fra gen, die die Studenten bewegen, mit parteilichem Standpunkt zu reagie ren, Lösungsansätze anzubieten und zum Weiterdenken anzuregen, habe ich mir dabei zum Prinzip gemacht. Das heißt zum Beispiel, im 1. Stu dienjahr WK im Grundkurs zu Fra gen der marxistisch-leninistischen Revolutionstheorie, die Probleme des Herankommens an die' soziali stische Revolution umfassen, auch bereit zu sein, die engen Grenzen der Lehrinhalte zu überspringen und den Raum für aktuelle Fra gestellungen der Studenten, gerade zur Entwicklung des Weltsozialis mus, zu -schaffen. Hier ist flexibles Reagieren der Seminarleiter ebenso gefragt wie solide, breite Fachkennt nisse. Argumentation ist dabei im mer mit Wissensvermittlung ver bunden und sollte in Bezug zu kon kreten Lehrinhalten gesetzt werden. Neben diesen grundsätzlichen Prä missen der Lehrtätigkeit hat sich doch bisher in nachdrücklicher Weise gezeigt, daß gerade Nach wuchswissenschaftler insbesondere Verantwortung für das Verhältnis Studenten — Wissenschaftler haben. Selbst dem Studium noch nicht all. zu lange entwachsen, ist für sie vie les aus dem Studienprozeß noch nachvollziehbar, so daß sie zuvor derst Gesprächspartner sein sollten. Das verbindet sich zugleich damit, daß mit der eigenen Qualifikation Wissenschaftsentwicklung und da mit die Lebendigkeit von Lehrin halten demonstriert werden kann. geil gemacht, wissenschaftliche For- schungs- und Qualifikationsergeb nisse auf kürzestem Wege in die Lehre mit einfließen zu lassen. Inr halt der Seminare und Vorlesungen werden jährlich präzisiert. Kon zeptionelle Überlegungen sind stän dig in der Diskussion. Starres Fest halten an alten Schemen findet bei uns keinen Platz. So werden auch neueste internationale wissenschaft liche Diskussionen in die Gestaltung von Lehrveranstaltungen mit ein bezogen, um der Lebendigkeit des ML in der Gegenwart Nachdruck zu verleihen und den Studenten die enorme Herausforderung der Gesell schaftswissenschaften zur Beant- wortung neuer Fragestellungen wie der Lösung globaler Probleme und zuvorderst der Friedenssicherung bewußt zu machen. Dies ist nur über die Qualifizierung der eigenen Lehre im kollektiven Erfahrungs austausch. z. B. in Auswertung von Hospitationen möglich. Dabei gilt es auch nach neuen Methoden zu su chen. Im Wissenschaftsbereich wer den jetzt stärker denn je neueste theoretische Diskussionen unter Marxisten-Leninisten ' reflektiert und kollektive Standpunkte erarbei tet. Unseres Erachtens ist es wich tig, die Studenten sowohl mit fach lichen Grundkenntnissen auszustat ten als auch sie aufzusehließen für noch ungelöste offene Fragen, für deren Beantwortung ihre Mitarbeit, ihr Beitrag gefordert ist. PETRA GÄRTNER, Sektion WK UNIVERSITÄTSLEBEN 3 M-W- 50 Sahre Freundschaftsvertrag mit der Universität Leningrad Wenn Mitte Juni dieses Jahres die Karl-Marx-Universität und die Universität Leningrad das dreißigjährige Bestehen ihres Freundschaftsvertrages in wür diger Form begehen, dann kön nen auch zwei Kollektive dieser Einrichtungen mit einigem Stolz auf eine nahezu 20 Jahre wäh rende, ergebnisreiche Zusam menarbeit im Rahmen dieses Vertrages zurückblicken: das La boratorium für Nichtelektrolyt gemische am Lehrstuhl für Phy sikalische Chemie der Leningra der Chemischen Fakultät und die Forschungsgruppe Thermo dynamik im Wissenschaftsbe reich Physikalische Chemie unse rer Sektion Chemie. Die Leiter der beiden Kollektive, Prof. Dr. A. G. Moratschevskii, Schüler des international hochgeschätz ten Storonkin-Kreises, und Prof. Dr. K. Quitzsch, hatten sich be reits 1967 aus Anlaß einer speziel len Allunionskonferenz kennen gelernt, dabei viele gemeinsame wissenschaftliche Interessen ent deckt und deshalb die Aufnahme dauerhafter kooperativer Bezie hungen vereinbart. Auf dem Ge biete der experimentellen und theoretischen Mischphasenther modynamik heterogener Mehr komponentensysteme sollten anteilig neue projektgebundene Aufgabenstellungen bearbeitet werden, und die erzielten Ergeb nisse sollten zu gemeinsamen Pu blikationen, Forschungsberichten oder Vorträgen führen. Zudem war vorgesehen, Qualifizierungs vorhaben (Diplomarbeiten. Dis sertationen zur Promotion A und B) durch die Kooperation zu un terstützen. Dazu wurde eine über fünf Jahre reichende Arbeitsver einbarung entworfen. Mit Wir kung vom 20. 9. 1969 trat diese in Kraft; damals reisten die zwei • - Leipziger Kollegen Dr. P. Hof mann und Dr. R. Pfestorf zum er sten längeren Arbeitsaufenthalt an die Leningrader Universität. Gemeinsame Forschungen auf dem GebietderChemie brachten viele Ergebnisse 20 Jahre währj die wissenschaftliche Zusammenarbeit der beiden Universitäten Seitdem wurden unter Beteili gung von drei Hochschullehrern auf jeder -Seite sowie zahlreichen sowjetischen und deutschen Mit arbeitern und Studierenden vier anspruchsvolle Fünfjahrespro gramme realisiert. Die Zusam menarbeit wurde im wesentli chen von einem kontinuierlichen Wissenschaftleraustausch ge tragen. Dieser vollzog sich, ab hängig von den materiell- technischen Bedingungen der Partner, entweder in Form von zehn- bis zwölfmonatigen Zusatz studien oder als vier- bis acht- wöchige, Arbeitsaufenthalte zum ‘ Zwecke der Erfüllung definitiver Meß- und Berechnungsaufträge bzw. als kurze Reisen für die Wahrnehmung von speziellen Lehraufgaben,, ’ Kolloquienvor- trägen oder Absprachen über konzeptionelle Details. Auch wurde mehrfach die Möglichkeit geschaffen, daß Mitarbeiter des jeweiligen Partners als eingela dene Gäste an nationalen Fach tagungen teilnehmen konnten. Als besondere Leistungen und Ergebnisse des mit gemeinsamer Forschungstätigkeit erfüllten Zeitabschnitts verdienen hervor gehoben zu werden: — neue Erkenntnisse für die quantitative Beschreibung des Phasengleichgewichts in petrol- und carbochemisch relevanten Vielstoffsystemen: — neue Erkenntnisse für die Theorie und die Anwendung- der Adsorption aus der Gas- und der Flüssigkeitsphase; — neue Erkenntnisse bei der phy sikalisch-chemischen Charakteri sierung flüssig-kristalliner Pha sen; — gemeinsame Entwicklung von Software und Bereitstellung von Algorithmen zur Stoffdaten modellierung für die Praxis; — gemeinsamer Aufbau von Da tenbanken ; — Erzielung einer hohen Lei stungsfähigkeit und Flexibilität der in beiden Gruppen betriebe nen wissenschaftlichen Kalorime trie durch die Nutzung des ge ¬ meinsam eingebrachten Gerä- teparks; — Besetzung des Wilhelm- Ostwald-Lehrstuhls an der Karl- Marx-Universität durch Prof. Dr. N. A. Smirnova; — Durchführung von vier gemein samen Forschungsseminaren mit Tagungscharakter; — Erarbeitung von 29 gemeinsa men Publikationen und Realisie rung von 26 gemeinsamen Vor trägen bzw. Postern auf Tagun gen; — Gestaltung eines Übersichts artikels über die zurückliegende Schaffensperiode für die Wissen- schaftliche Zeitschrift der Karl- Marx-Universität. Aufgrund seiner Fündigkeit wurde das Arbeitsgebiet 1986 zum zentralen Thema im Plan der Grundlagenforschung der Hochschulen sozialistischer Län der erhoben. Zur Zeit befindet sich ein Arbeitsplan für den Zeit raum bis 1995 in Vorbereitung.' Es versteht sich von selbst, daß die intensiven fachwissen schaftlichen Kontakte auch sehr enge persönliche Beziehungen der Freundschaft zwischen den Angehörigen beider Kollektive und ihren Familien entstehen lie ßen. Auch der internationale Stu dentenaustausch wurde durc: eine öftere Übernahme dek Reiseleitung durch Wissenschaft ler beider Gruppen förderlich beeinflußt, Im Zusammenhang mit der Würdigung dieses kleinen Jubi läums sei vor allem denjenigen langjährigen Mitarbeitern ge dankt. welche mit hervorragen den. oft selbstlosen Aktivitäten zum gedeihlichen Werdegang der Kooperation maßgeblich beige tragen haben. Das sind auf Le ningrader Seite: Dr. M. V. Alexejeva, Doz. I. M. Bala- schova. Dr. E. M. Piatrovskaja, Dr. I. N. Puginskii, Dr. E. P. So- kolova; und auf Leipziger Seite: Dr. P. Hofmann, Dr. sc. U. Mes- sow, Dr. sc. R. Pfestorf, Dr. sc. J. Schmelzer, Dr. sc. K. Sühnel. Prof. Dr. K. QUITZSCH, Sektion Chemie Lange fruchtbare Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Afrikanistik Seit 1974 sind afrikanistische Themenstellungen in den Vereinbarungen der Leipziger und Leningrader Universität verankert W enn in diesen Tagen und Wochen des Jubiläums der dreißigjährigen Wissen schaftskooperation zwischen der Karl-Marx-Universität und der Staatlichen Leningrader Uni versität gedacht wird, so ist mit Befriedigung festzustellen, daß sich dieses Zusammenwirken auch für eine relativ kleine wis senschaftliche Disziplin, wie es . die afrikanische Sprachwissen schaft (Afrikanistik) ist, als sehr fruchtbringend für diesen Zeit raum erwiesen hat. Afrikanistische Themenstel lungen sind seit 1974 in den Ver einbarungen zwischen beiden Universitäten verankert, jedoch haben die wissenschaftlichen Kontakte zum Lehrstuhl für Afri- .kanistik in Leningrad tiefere Wurzeln. Die ersten Wissen- Schaftsbeziehungen wurden im Jahre 1960 begründet, als die heu tigen Hochschullehrer im Be reich der afrikanischen Sprach- ‘ Wissenschaft Dozent Dr. sc. Re nate Richter und Prof. Dr. Sieg mund Brauner in Leningrad ihre afrikanistische Ausbildung er hielten bzw. vertiefen konnten. Dies erwies sich für die damals im Ensemble des Neuaufbaus der Asien-, Afrika- und Latein- amerikawissenschaften in Leip zig unter neuen gesellschaftli chen Bedingungen zu entwik- kelnde afrikanische Sprachwis senschaft, die bis zum Jahre 1936 mit dem „Institut für Afrikani sche Sprachen“ über bedeutende Traditionen verfügte, als eine un schätzbare Unterstützung. Und zwar nicht nur schlechthin im fachlichen Sinne, sondern auch bei der Neubestimmung von In halt und Form afrikanischer For schung und Lehre sowie in me thodologischer Hinsicht. Ein hoher Anteil an diesem Einfluß kommt dem Nestor der sowjetischen Afrikanistik, dem ' vor zwei Jahren verstorbenen Korr. Mitglied der Akademie der Wissenschaften der UdSSR, Prof. Dmitrij Alekseevie Olderogge, zu, der nicht nur den afrikanisti- schen Lehrstuhl der Universität Leningrad begründet hatte und ihn jahrzehntelang leitete, son dern der auch noch dem Sektor Afrika des Akademieinstituts für Ethnographie „Miklucho- Maklaj" vorstand. Mit seiner überragenden Autorität, seiner außergewöhnlichen wissenschaft lichen Breite als Linguist, Eth nograph, Historiker und Kul turwissenschaftler, seiner prin zipienfesten Methodologie sowie seinem ungewöhnlichen Arbeits vermögen und seiner legendären Arbeitsdisziplin, die er unter an derem aus seinen Studienjahren in Deutschland ableitete und dies auch oft schelmisch uns ge genüber bekundete, hat er nicht nur die gesamte sowjetische Afri kanistik nachhaltig beeinflußt, sondern auch in diesem Sinne die DDR-Wissenschaft ler, die als Studenten, Zusatzstu denten oder als Studienreisende, und das betrifft heute praktisch alle in Leipzig wirkenden Afii- kanisten, die zu ihm nach Lenin grad kommen. Hier ging er keinem Disput, keinem wissenschaftlichen Gespräch aus dem Wege, an erkannte die Arbeitsleitungen und Positionen des anderen, er mutigte oder ermahnte dort, wo er das für notwendig hielt. Waren wir in der ersten Phase der Zusammenarbeit mit der Uni versität Leningrad vorrangig Ler nende, so begann Mitte der 70er Jahre eine Periode echter pro duktiver gemeinsamer Arbeit. Als erstes Ergebnis derselben er schien 1980 der von D. A. Ol derogge und S. Brauner hera.s- gegebene Sammelband „Sozialer Wandel in Afrika und die Ent wicklung von Formen und Funk tionen afrikanischer Sprachen" mit zahlreichen Studien Leipzi ger und Leningrader Afrikani sten. Es folgten 1982 die „Studien zur nationalsprachlichen Ent wicklung in Afrika — Soziolingui st sehe und sprachpolitische Pro bleme“. diesmal herausgegeben von S. Brauner und N. V. Ocho- tina. Entsprechend den getroffe nen Vereinbarungen erscheint ge genwärtig unter der Leitung von A. A. Zukov, dem Nachfolger Olderogges auf dem Leningrader Lehrstuhl, in Leningrad ein Band gemeinsamer Forschungen ' zur „Entwicklung der gesell schaftlichen Kommunikations sphären afrikanischer Spra chen“. Darüber hinaus fanden Beiträge Leningrader Kollegen in Publikationsorganen der DDR große Resonanz und internatio nale Beachtung, so K. I. Pozdn- jäkovs Abhandlung zur Re konstruktion des Nominalklas sensystems für die Sprachen gruppe Ful-Serer (in: „Progres sive Traditions in African and Oriental Studies“, Berlin 1988, Special Issue der Zeitschrift „Asien. Afrika, Lateinamerika") oder die Artikelserie zur Re konstruktion des phonologischen Systems der Prämande (in der „Zeitschrift für Phonetik, Sprach wissenschaft und Kommunika tionsforschung“. Bd. 39 und 41) von V. F. Vsdrin und K. D. Pozdnjakov. Zwischen sowje- tischen Afrikanisten und ihren Kollegen in der DDR haben eine Reihe gemeinsamer Arbeitsbera tungen stattgefunden. Der langjährigen Kooperation mit der Universität Leningrad zu gedenken, heißt zunächst einmal für uns, Dank für die geleistete Unterstützung beim Aufbau der DDR-Afrikanistik abzustatten, zum anderen aber auch die Er wartung auf eine Weitere kon tinuierliche und produktive Zu sammenarbeit auszusprechen, denn, nimmt man den interna tionalen Vergleich zum Maßstab, sind hierbei noch längst nicht alle Potenzen erschlossen, selbst wenn natürlich jede Seite in er ster Linie ihre spezifischen na tionalen Forschungsaufgaben zu erbringen hat. Auch scheint uns eine Erweiterung des Feldes des Zusammenwirkens in der von Olderogge praktizierten Breite der Afrikanistik durchaus wünschenswert. Prof. Dr. SIEGMUND BRAU ¬ NER, Sektion Afrika-Nahostwissen schaften
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