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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1989
- Erscheinungsdatum
- 1989
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198900008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19890000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19890000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
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Band
Band 1989
-
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Band 1989
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„vom feinsten" mit Hermann Naehring Hermann Naehring (Berlin) — Per cussion Solo — trat kürzlich in der Veranstaltungsreihe „vom feinsten" in der mb auf. Der durch Rundfunk- und Plattenproduktion bekannte Musiker entführte an diesem Abend die Zuhörer in die bunte, interes sante und stimmungsvolle Klang welt der Trommeln, Becken und Klanghölzer. Foto: JENS BÜTTNER (9 vor schau UZ —J Veranstaltungen im Mai und Juni Gemeinschafts veranstaltung Kreisvorstand der DSF und die Kreisleitung des Kulturbundes laden ein: Dienstag, 16. Mai, 15 Uhr im Universitätshochhaus, 1. Etage, Raum 13: „Von Genen- und Klonen — Möglichkeiten und Tendenzen der Biotechnologie“. Ein Vortrag mit Dr. Werner Stu ber, Sektion Biowissenschaften. Anschließend 17 Uhr: „Sterilität und menschliche Fortpflan zung“. Ein Vortrag von Dr. H.-J. Glander, Bereich Medizin. Kreisorganisation des Kulturbundes IG Philatelie Donnerstag, 18. Mai, 16.30 Uhr im Messeamt Hainstraße: Teil nahme an einer Zusammenkunft der BAG Messeamt DEWAG zum Erfahrungsaustausch und Tauschabend. Verantwortlich: Manfred Stelzer Freundeskreis Orgel Dienstag, 23. Mai, 17 Uhr, Rit terstraße 24 im Sekretariat des Kulturbundes: Gemeinsame Be ratung der Leitung des Freun deskreises Orgel zum Jahresplan 1989/90. Exkursion nach Naumburg am 10. Juni. Verantwortlich: Rolf Lauche Poetisches Theater Sonntag, 21., Montag, 22., und Dienstag, 23. Mai,. jeweils 19.30 Uhr, Ernst-Beyer-Haus, „Promet heus — Erinnerungen nach vorn“ von Jo Fabian Sonntag, 28., Montag, 22., und weils 19.30 Uhr, „Warten auf Go- dot“ von Samuel Becket, Regie: Christian Becher, Peer Dettmar Samstag, 3., Sonntag, 4., Montag, 5., und Dienstag, 6. Juni, „Stadt gang“, eine szenische Rekon struktion, Produktion des Pan tomime-Theaters in der Regie von Carola Seelig; Karten sind in den Vorverkaufsstellen Leip zig-Information und Musik- Oelsner sowie Restkarten an der Abendkasse erhältlich. Änderung Das Chorkonzert des Ensembles „Pawel Kortschagin“ am 20. Mai im Kleinen Saal des Neuen Ge wandhauses beginnt 16 Uhr. Kar ten zu 6 Mark (ermäßigt 4 Mark für Studenten, Rentner, Schüler, Schwerbeschädigte) können beim Kreisvorstand KMU, Rit- terstraße 26, bestellt werden. Anläßlich der Premiere seines Fil mes „Cry Freedom“/„Schrei nach Freiheit“ weilte Mitte April der weltberühmte englische Regisseur Sir Richard Attenborough zum er sten Mal in der DDR. In der Mo- ritzbastei beantwortete er Fragen des Publikums und der Journali sten. Große Regisseure wie Sie besuchen nicht gerade häufig unser Land. Wie fanden Sie den Weg in die DDR? Ganz einfach. Ihr stellvertretender Kulturminister Horst Pehnert fragte mich im vergangenen Jahr auf dem Europäischen Filmfestival in West berlin, und nun bin ich froh, daß ich zu den Premieren in Berlin und Leipzig das erste Mal in der DDR bin. Die DDR gibt schließlich ein Beispiel für andere Länder, auch für meins, die Stimme zum Protest zu erheben. Mein Kommen ist nur ein geringer Beitrag zur Würdigung dieser Anstrengungen. Wichtige Figuren Ihrer Filme, wie Mahatma Gandhi, Steve Biko und Daniel Woods, verkörpern die Sehn sucht nach friedlichen Verände rungen. Würden Sie sich selbst als Pazifist bezeichnen? Erst einmal sagen mir jede Faser, jede Zelle meines Körpers und vor allem mein Herz, daß ich Gewalt nicht akzeptieren kann. Unsere Pro bleme müssen wir gewaltfrei lösen. Wenn ich mich auch dafür einsetze, so kann ich mich doch nicht gleich zeitig gegen die Politik des ANC wenden, ihn dafür verurteilen, daß er auch zu Mitteln der Gewalt greift. Denn die dortige schwarze Bevölkerung wird einer derartigen Unterdrückung und einem solchen Terror seitens des Apartheid- Regimes ausgesetzt, daß es in Süd afrika viele Menschen gibt, die über haupt keine Zukunft haben, denen keine Bildungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen, die weder Arbeit noch Entwicklungschancen haben. Und wie sollten sie sich denn , sonst wehren, als mit ihren wenigen Mit teln. Um auf die Frage direkt zu ant worten, bin ich mutig genug zu sa gen, daß ich in der Hinsicht Pazifist bin, daß ich Gewalt ablehne. Aber ich weiß nicht, ob ich damit immer bestehen werde. Warum aber spielt der ANC im Film überhaupt keine Rolle? Weil die von Steve Biko gegrün dete „BLACK-CONSCIO- NESS “-Bewegung dem ANC nicht angehört. Sie hat ein anderes Pro gramm, andere Standpunkte, will „Wer das einmal sa h, wird es niemals vergessen" Im angeregten Gespräch mit SIR RICHARD ATTEN BOROUGH über seinen Film „Schrei nach Freiheit" vor allem das Selbstbewußtsein der schwarzen Mehrheit heben. Durch den starken Druck des Regimes ent standen viele verschiedene Wider standsgruppen, wobei der ANC si cher die größte und wichtigste bleibt. Übrigens war der ANC mit dieser Sicht völlig einverstanden. Ich sprach mit Oliver Tambo und dem Verantwortlichen für Öffent lichkeitsarbeit Tabo Mbeki. Sie sag ten, bitte macht den Film, nicht die Aufsplitterung ist wichtig, sondern der gemeinsame Kampf gegen den gemeinsamen Gegner. Der sich selbst als liberal bezeich- nende Daniel Woods erlebt in „Cry Freedom“ einen komplizierten Lern prozeß. Wie fanden Sie Zugang zu den dortigen Verhältnissen? Nun, als Woods den Gandhi-Film gesehen hatte, kam er mit seinen Bü chern zu mir, und fragte, ob das Ma terial für den Film interessant ge nug wäre. Und so fuhr ich mit meiner Frau zehn Tage nach Süd afrika, um mit Steve Bikos Witwe Ntsiki zu sprechen. Ich traf auch an dere Gegner des Regimes, unter an derem Desmond Tutu, Beyers Nou- die und Winnie Mandela. Wer es auch war, es gab niemanden, der sich nicht für die Sanktionen aus sprach. Außerdem besuchten wir So weto für zwei Tage. Dort hat sich das Leben mittlerweile organisiert, es gibt feste Häuser, sogar Gärten. Doch in Crossroads sieht das ganz anders aus. In diesem Transitlager leben die von der Polizei hingetrie benen Menschen unter militärischer Bewachung in Lehmhütten oder schlafen direkt auf der Erde, haben kein Einkommen, keine Hoffnung. Aber Angst, daß am nächsten Mor ¬ gen die Bulldozer kommen. Wer das einmal sah, wird es nicht vergessen. Dazu standen uns die Woods wäh rend der gesamten Dreharbeiten als Berater bei, so daß die Geschichte bis hin zu den Uniformknöpfen stimmt. Gab es mit der südafrikanischen Re gierung vor, während oder nach der Drehzeit irgendwelche Schwierig keiten? Am Ende der erwähnten Reise drohte sie, uns wegen der Gesprä che mit ihren Gegnern des Landes zu verweisen. Deshalb mußten wir Die Visitenkarte von Sir Richard Attenborough Geboren am 29. August 1923 in Cam bridge als ältester von drei Söhnen; nach höherer Schule Schauspieleraus bildung; im zweiten Weltkrieg auch Kameramann, später Produzent; 1945 Hochzeit mit der Schauspielerin Sheila Sim; mehrere Filme als Schauspieler und Produzent; 1962 Beginn der Arbeit zu „Gandhi“; 1969 Regiedebüt mit An tikriegsmusical „Oh! What a Lovely War"; 1976 geadelt; 1982 Premiere „Gandhi" (8 Oscars); seit 1984 Bot schafter für UNICEF; 1986 „A Chorus Line"; 1987 „Cry Freedom". schließlich in Simbabwe drehen. Wir erhielten großen Schutz seitens der Armee und der Polizei, hatten ständig eine Leibwache. So beka men wir nicht mit, was wir am Ende der Dreharbeiten erfuhren. Viermal wechselten südafrikanische Kommandotrupps über die Grenze, um Sprengstoff bei den Drehorten zu legen. . Hat denn angesichts dessen der Film eine Chance, am Kap gesehen zu werden? Er lief ja bereits. Wir fragten da mals offiziell bei der Regierung um die Genehmigung dafür, und als die Zensurbehörde ja sagte, konnte ich es einfach nicht glauben. Trotz die ser Genehmigung brauchten wir noch eine von der Regierung. Aber diese zögerte die Zusage hinaus, in nerhalb von vier Monaten schoben sich die Ministerien die Verantwor tung gegenseitig zu. So kündigten wir an, „Cry Freedom“ auch so zu zeigen. Am 29. Juli 1988 lief in 31 K • nos die Premiere, aber nur in zweien bis zum Ende. In den ande ren Kinos torpedierten die Sicher heitspolizei oder die Armee die Vor stellungen, beschlagnahmten die Rollen. Deshalb besitzt die südafri kanische Polizei heute 31 „Schrei(e) nach Freiheit“. Die „Begründung": Der Name eines Gebannten, Woods steht ja immer noch unter Bann, darf in Südafrika weder genannt noch publiziert werden. Ich stehe aber in enger Verbindung mit einer Schule in Swasiland und weiß, daß Hunderttausende über die Grenzen kamen, um den Film zu sehen. Welches Echo hatte der Film in Großbritannien? „Cry Freedom“ zählt sicher nicht zu den Lieblingsfilmen Mrs. That chers. Aber die britische Regierung hat sich auch nicht gegen den Film ausgesprochen. Jedenfalls lag er zwölf Wochen auf Platz 1 in der Pu blikumsgunst, am Jahresende auf Platz 3. Es gab da noch eine politi sche Premiere, zu der wir jeweils zehn Abgeordnete der Konservati ven, der Sozialisten und der Libera len einluden. Bezeichnenderweise gefiel „Cry Freedom“ keinem der Torries, während sich nur ein Sozia list und zwei Liberale ablehnend äußerten. Überhaupt nahmen die Zuschauer in den meisten Ländern der Welt den Film gut auf, in Japan und Schweden sagte man mir, hätte sich die öffentliche Haltung zu Süd afrika durch „Cry Freedom“ ent scheidend geändert. Nur in den USA gab es ein absolutes Desaster, gerade die Farbigen gingen nicht in die Kinos. Woran lag das Ihrer Meinung nach? Auf der einen Seite wollen sie nicht mehr an die Geschehnisse der sechziger Jahre in den USA erin nert werden, auf der anderen Seite leben die Menschen dort in schreck licher Desinformation. Kaum einer weiß, was außerhalb Amerikas pas siert. Spielten im Film auch aus Südafri ka Emigrierte mit, und hätte nicht ein dort geborener Schauspieler die Hauptrolle übernehmen können? Viele der zu sehenden schwarzen und weißen Schauspieler wohnten früher in Südafrika und leben heute in England oder in den USA. Für Steve Biko wollte ich eigentlich von Anfang an einen Südafrikaner ge winnen. Doch die Anforderungen waren sehr hart. Er mußte 1,85 m groß sein, studiert haben, gut aus sehen und die Ausstrahlung eines wirklichen Führers besitzen. Nach vielen Probeaufnahmen entschieden wir uns schließlich für den Ameri kaner Denzel Washington, der mich als Steve Biko voll überzeugt. Viel ist die Rede davon, daß Sie einen Film über Charlie Chaplin pla nen. Was haben Sie nun demnächst wirklich vor? Ich denke daran, mich mit Tho mas Paine zu befassen. Sowohl dei der amerikanischen Unabhängig keitserklärung als auch bei der fran zösischen Revolution 1790 war er eine herausragende Persönlichkeit. Wenn es aber einen Film von mir über Charlie Chaplin geben wird, und es wird ihn geben-, dann könnte ich mir Dustin Hoffmann sehr gut als Hauptdarsteller vorstellen. Aller dings müßten wir Chaplins Leben außerhalb der Leinwand zeigen, denn den Chaplin aus seinen großen Filmen kann man nicht mehr zum Leben erwecken. Jedenfalls hat mir meine persönliche Assistentin Diane Hawkins, sie ist seit dreißig Jahren bei mir, schon eine Biographie über Charlie Chaplin geschenkt. FALK MADEJA SCHÄTZE unserer Universitätsbibliothek vorgestellt, HEUTE: 170000 sammelnswerte Autographe aus Jahrhunderten gehören zum Besitz der UB „Autograph (griech.) n: vom Ver fasser eigenhändig geschriebenes Schriftstück (Manuskript, Brief), auch die originale maschinenschrift liche Niederschrift. S. a. Auto gramm.“ Hinter dieser knappen Definition, die Meyers Neues Le xikon, Bd. 1, auf Seite 661 gibt, ver birgt sich eine Sache, die wohl et was ausführlicher erläutert werden muß. Gewiß haben Lochstreifen und Tonträger als moderne Übermittler menschlicher Gedanken große Be deutung gewonnen. Dennoch hat das schriftliche Festhalten eines Ge dankens auch heute seine hervorra gende, noch vorrangige Geltung be halten: Nur wenige Korresponden ten werden sich gegenseitig Ton bänder zuschicken statt der doch viel billigeren Briefe. Ein Autor kann seinen Text zwar auf Band sprechen, seinem Verlag aber so un aufbereitet nicht anbieten. Der Text muß als Typoskript (— Schreibma schinenschriftsatz, im Gegensatz zum Manuskript = Handschrift) vorliegen und weicht dann nicht sel ten durch Korrekturen vom ur sprünglich Gesprochenen erheblich ab. Selbst der Mathematiker muß die Aufgaben für eine EDV-Anlage erst schriftlich vorbereiten. Jede Form solcher schriftlicher Aufzeichnungen, auch bloß die Un terschrift (Autogramm) oder Kor rektur ist ein Autograph und hat sei nen Wert als unmittelbares Zeugnis des Gedankenguts und des Wesens der menschlichen Gesellschaft zu seiner Entstehungszeit. Humanistische Gelehrte des 16. Jahrhunderts, die sich auf die be wegende Stellung des Menschen in der gesellschaftlichen Entwicklung besannen, entdeckten den Quellen wert der Autographe. In Deutsch land begannen sie mit dem Sam meln von Autographen bedeutender Zeitgenossen und vor allem auch wichtig erscheinender Persönlich keiten der Vergangenheit. Nicht je des Stück beschriebenes Panier ist es wert, aufbewahrt zu werden; hat also Sammelwert. Sammelnswert als Autograph wird ein Schriftstück erst, wenn sein Schreiber auf irgend eine Weise in der gesellschaftlichen Entwicklung hervorgetrteen ist, sei es als Politiker, Wissenschaftler, Künstler oder auch nur als Kurio sum der Zeit. Vor allem im 19. Jahrhundert ent standen viele, zum Teil sehr um fang- und inhaltsreiche Autogra phensammlungen. Die Autogra phensammlung der Leipziger Uni versitätsbibliothek geht in ihren An fängen in das vorige Jahrhundert zu rück; allerdings hat sie Handschrif ten mit Autographencharakter schon viel länger in ihrem Besitz. Die in Einzelstücken zusammenge tragene Autographensammlung ist nicht sehr groß geworden; Fülle und Gewicht erhielt sie erst da durch, daß ihr bis in neueste Zeit ausgebaute, zum Teil hochbedeu tende private Autographensamm lungen durch Kauf oder Schenkung zugestellt wurden. Heute besitzt die Universitätsbibliothek etwa 170 000 Autographe. Als Beispiel aus der Sammlung ist hier (siehe Reproduktion) eine Seite des eigenhändigen Manuskripts Heinrich Heines vom dritten Teil der „Reisebilder“ wiedergegeben. Dieses Manuskript wurde für die Sä kularausgabe der Werke Heinrich Heines — ein Gemeinschaftsunter nehmen des Akademie-Verlages Ber lin und des Centre Nationale de la recherche scintifique in Paris — als authentische Textvorlage genutzt. R. J. D ie „iba ’89“ — das interna tionale Fest der Buchkunst in Leipzig — findet in der Stadt- und Bezirksbibliothek gro ßen Widerhall. So präsentiert die Georg-Maurer-Bibliothek in ih rer 64. Ausstellung Arbeiten des Berliner Auch-Büchermalers und -Schreibers Franz Zauleck (4. Mai bis 27. Juni), und die 40. Ausgabe der Leipziger Buch börse am 25. Mai, 19.30 Uhr, lädt unter dem Titel „ibamütig“ zu nicht alltäglichen Gesprächen mit Buchkünstlern aller Art in die Alte Handelsbörse ein. Die sieben Jugendveranstal tungen des Monats Mai, in allen Stadtbezirken ebenfalls von Bi- Zur „iba’89" Buchkunst- Gespräche in Bibliotheken bliotheken vorbereitet, sind wei teren Begegnungen mit Illustra toren, Autoren und Buchgestal tern vorbehalten. So werden die Grafiker und Illustratoren Gun ter Böttger (30. Mai, 19 Uhr, Lud- wigstraße) und Reiner Schade (31. Mai, 19.30 Uhr, Jugendklub „Etkar Andre“, Waldstr, 31) ihre Arbeiten' vorstellen und viele Fragen beantworten. Alle Ju gendreihen versuchen, ent sprechend ihrem Profil, das be deutende Buchkunstereignis in Leipzig durch einige Farbtupfer zu ergänzen und zu bereichern. Am 18. Mai, 19.30 Uhr, wird herzlich in die Georg-Maurer- Bibliothek, Philipp-Müller-Str. 14, eingeladen. In einer Veran staltung des Freundeskreises „So wjetische Gegenwärtsliteratur“ des Kulturbundes spricht Dr. Karl Lipinski über die Bauern problematik in der Sowjetlitera tur gestern und heute. R. F. Junge Physikstudenten ent schlossen sich 1959, gemeinsam zu musizieren. Waren es anfangs noch Sänger und nur vereinzelt Instrumentalisten, kamen im Laufe der Zeit Streicher und Blä ser dazu. Damit konnte die Idee der Durchführung thematisch orientierter Abende (z. ,B. nach bestimmten Komponisten, nach musikalischen Formen) realisiert werden. Die Kammermusikgruppe wird seit Gründung durch die HA Kul tur der KMU und durch die Sek tion Physik finanziell unter- Die Kammermusikgruppe „Franz Schubert" der Sektion Physik besteht 30 Jahre Lange, harte Proben stehen vor dem Erfolg auf der Bühne 70. Kammermusikabend am 24. Mai stützt. In den 30 Jahren des Be stehens wirkten bisher über .110 Künstler mit. Detlef Schneider führte über Jahre das Ensemble. Seit der Gründung der Kam mermusikgruppe ist der heutige Leiter, Dr. Volker Riede, dabei. Hauptaugenmerk ist und bleibt für die Musiker der Kammermu sikabend, der in der Regel zwei mal pro Jahr durchgeführt wird. Zu gesellschaftlichen Hö hepunkten, wissenschaftlichen Tagungen, Ehrenpromotionen, aber auch zu Veranstaltungen in den Sektionen stellt die Kam mermusikgruppe ihr Repertoire, von Bach bis zur Moderne, vor. Die Zuhörer sind der Meinung, daß sich in den letzten Jahren das Musikniveau erhöht hat. Ein wesentlicher Beitrag dazu, so Dr. Riede, ist ein aller drei Jahre in der Kultur- und Forschungs stätte Michaelstein Blankenburg (Harz) stattfindendes Treffen von Laienkammermusikgruppen aus der gesamten Republik. In itiator dieser Veranstaltung ist das Zentralhaus für Kulturarbeit der DDR. Die Musiker haben dort Gelegenheit, Erfahrungen auszutauschen, und auch die Ver gleichsmöglichkeiten zu anderen Ensembles wird als sehr wert voll angesehen. 1985 wurde in Michaelstein ein Experiment gewagt — die Kam mermusikgruppe trat gemeinsam mit dem Tanztheater der Deut schen Post auf. Nicht alle Vor stellungen zum Kammertanz konnten realisiert werden und die Fortsetzung eines solchen Zu sammenwirkens wäre wün ¬ schenswert. Gemeinsame, bereits durchgeführte Konzerte mit der Kammermusikgruppe des Carl- Ludwig-Institutes und der Tech nischen Hochschule Ilmenau sind ebenfalls wieder vorgese hen. Nach Verbindungen zU gleichartigen Gruppen aus ande ren Ländern (z. B. der CSSR) wird gesucht. Am 24. Mai findet nun ihr 70. Kammermusikabend statt. Thema: Leipziger Kompo nisten. In Vorbereitung des Abends sind lange, harte Proben not wendig. Von der Idee, über die Besprechung der Thematik (Mu sik- ■ und Kulturwissenschaftler beraten dabei) bis hin zu Einzel- und-Gesamtproben ist es ein wei ter Weg. Es ist nicht immer ein fach, die knapp bemessene Zeit für gemeinsame Proben zu fin den, denn diese gehen von der Freizeit ab. Mitwirkende und Fa milienangehörige müssen in die ser Phase viel Verständnis auf- bringen. Werke von J.-Ch. Bach, H. Eis ler, H.-W. Henze, J. Kuhnau, W. A. Mozart, F. Mendelssohn Bart holdy, G.-Ph. Telemann, W. Weis mann und R. Wagner werden im Konzert im Kleinen Saal des Neuen Gewandhauses zu hören sein. Im Juni 1989 wird das Ensem ble 30 Jahre — wir können in. Vorfeld nichts wünschen, aber die Kammermusikgruppe wünscht sich weiterhin viel® Konzerte vor breitem Publikum und natürlich sind auch Nach- wuchskader gern gesehen. BRITTA KÜHNB
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