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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1989
- Erscheinungsdatum
- 1989
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198900008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19890000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19890000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1989
-
- Ausgabe Nr. 1, 6. Januar 1
- Ausgabe Nr. 2, 13. Januar 1
- Ausgabe Nr. 3, 20. Januar 1
- Ausgabe Nr. 4, 27. Januar 1
- Ausgabe Nr. 5, 3. Februar 1
- Ausgabe Nr. 6, 10. Februar 1
- Ausgabe Nr. 7, 17. Februar 1
- Ausgabe Nr. 8, 24. Februar 1
- Ausgabe Nr. 9, 3. März 1
- Ausgabe Nr. 10, 10. März 1
- Ausgabe Nr. 11, 17. März 1
- Ausgabe Nr. 12, 27. März 1
- Ausgabe Nr. 13, 31. März 1
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- Ausgabe Nr. 15, 14. April 1
- Ausgabe Nr. 16, 21. April 1
- Ausgabe Nr. 17, 28. April 1
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- Ausgabe Nr. 21, 26. Mai 1
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- Ausgabe Nr. 23, 9. Juni 1
- Ausgabe Nr. 24, 16. Juni 1
- Ausgabe Nr. 25, 23. Juni 1
- Ausgabe Nr. 26, 30. Juni 1
- Ausgabe Nr. 27, 7. Juli 1
- Ausgabe Nr. 28, 14. Juli 1
- Ausgabe Nr. 29, 21. Juli 1
- Ausgabe Nr. 30, 28. Juli 1
- Ausgabe Nr. 31, 1. September 1
- Ausgabe Nr. 32, 8. September 1
- Ausgabe Nr. 33, 15. September 1
- Ausgabe Nr. 34, 22. September 1
- Ausgabe Nr. 35, 29. September 1
- Ausgabe Nr. 36, 6. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 37, 13. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 38, 20. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 39, 27. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 40, 3. November 1
- Ausgabe Nr. 41, 10. November 1
- Ausgabe Nr. 42, 17. November 1
- Ausgabe Nr. 43, 24. November 1
- Ausgabe Nr. 44, 1. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 45, 8. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 46, 15. Dezember 1
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Band 1989
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PARTEILEHRJAHR aktuell ) NORMATIQNEN ATEN, seminar zur Leninschen Theorie über den Imperialismus F riedenspolitische Diskussionen bilden für eine rechtsopportuni stische Partei, wie sie die SPD verkörpert, keine neue Fragestel lung. Auch nacht 1945 waren Fragen einer sozialdemokratischen Friedens politik Bestandteil aller parteipro grammatischen Debatten in der SPD. Ihr Einfluß auf große Teile der Arbeiterklasse macht dies ge radezu notwendig. Dabei traten allerdings in den Friedenspoiitischen Auffassungen der SPD, bezogen auf die Anerkennung der politischen Realitäten, in den letzten Jahrzehn ten zahlreiche Widersprüche auf. In der Gegenwart wird in der SPD ein neues Parteiprogramm dis kutiert, in dem die Vorstellungen zur sozialdemokratiscHen Friedens politik eine wichtige Säule darstel len. Nicht zuletzt hat dazu die ideologische und politische Refle xion der immer wirkungsvolleren Friedenspolitik und der mit ihr ver bundenen Offensive der sozialisti schen Staaten, die das gemeinsame Interesse am Überleben der Mensch heit zur Ausgangsposition machte, ebenso beigetragen wie die zuneh mende Stärke der Friedensbewe gung in der BRD und die damit für die SPD offensichtlich werdende Notwendigkeit, ausgehend von ih rem Selbstverständnis als Volks partei, sich als Teil der Friedensbe wegung politisch aktiv einzuordnen. Von großer Bedeutung für die Ausarbeitung des SPD-Programm entwurfes waren die Tätigkeit der ..Grundwerte-“ und der „Programm kommission“ der Partei. In der Ar beit dieser Kommissionen wurden Wesentliche Impulse und Anregun gen entwickelt, die im ..Entwurf für ein neues Grundsatzprogramm der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands“ ihren Niederschlag fanden. Bei einer Analyse der darin enthaltenen friedenspolitischen Auf fassungen kann man durchaus von neuen Aspekten sprechen, die von den politischen Realitäten ausgehen Und bereits zaHlreiche Vereinbarun gen ermöglichten, wie sie unter ande rem auch mit der SED unter zeichnet wurden. Zu berücksichtigen ist dapet aller dings auch die Tatsache, daß mit die sen neuen friedenspolitiscnen Auf fassungen kein genereller Wandel der SPD verbunden ist. ihre gesell schaftspolitische Zielstellung geht weiter davon aus, innerhalb des ka- pitalistiscHen Systems den „de mokratischen Sozialismus“ aufzu bauen Sie verbindet damit das Be kenntnis zum staatsmonopolisti schen Kapitalismus, zur bürgerlich- Parlamentarischen Demokratie und zum Privateigentum an den Pro duktionsmitteln. Ebenso bekennt sich die SPD zur NATO. Die SPD. die sich aber gleichzeitig auch vorbehaltlos zu der Grundpo sition bekennt, daß von deutschem Boden nie wieder Krieg ausgehen darf, daraus auch eine gemeinsame Verantwortung der beiden deut- scHen Staaten ableitet, orientiert sich heute, und das ist zugleich der Ausgangspunkt für eine, den ent standenen Realitäten Rechnung tra gende Politik, auf einen friedlichen Wettstreit der beiden Gesellschafts- Systeme. Die SPD geht in ihrem Selbstverständnis von einer angeb lichen Überlegenheit des Westens im friedlichen Wettstreit der Sy steme aus, da nach' ihrer Ansicht das kapitalistische System technisch überlegen, wirtschaftlich effektiver un<j in ihrem Demokratieverständ nis politisch freier und menschlich humaner sei. Das bedeutet nicht nur, daß die SPD damit ihre Haupt felder für die Systemauseinanderset zung absteckt, sondern es bedeutet auch klar und eindeutig, daß der reale Sozialismus für die SPD keine Alternative darstellt. Sie verbindet damit zugleich die Hoffnung, daß sich innerhalb der sozialistischen Staaten langfristig bürgerlich ¬ parlamentarische Verhältnisse ent wickeln. Unter Berücksichtigung des der zeit in der Welt vorhandenen Waf fenpotentials vertritt auch die SPD die Ansicht, wonach ein nuklearer Krieg keinen Sieger haben kann. Demzufolge, so wird geschlußfoi- gert, muß der potentielle Gegner, um den gemeinsamen Untergang zu verhindern, zum potentiellen Partner werden. Das ist zugleich eine wesentliche Grund these für die sozialdemokratische Konzeption der Sicherheitspartner schaft. Sie erscheint zahlreichen Po litikern und Theoretikern der SPD auch für die Zukunft tragfähig, da sie davon ausgehen, daß, zumindest in einem überblickbaren Zeitraum kein Gesellschaftssystem eine der artige militärische Überlegenheit er reichen kann, um einen Krieg sieg reich führen zu können. Deshalb wird im schon erwähnten Pro grammentwurf formuliert: „Alle Völker und Staaten, auch solche mit gegensätzlichen Wertordnungen, sind bei der Sicherung des Überle bens auf Partnerschaft angewie sen.“ 1) Im gleichen Abschnitt, der unter der Überschrift „Politik des Frie dens“ steht, spricht sich die SPD für eine gemeinsame Sicherheit aus, welche die atomare Abschreckung ablehnt und dafür die Entspannung zum Ziel hat. Dies soll insbesondere durch „weltweite Abkommen zur Rüstungskontrolle“, durch die „Ab schaffung und senvernichtungswaf fen", „Atom- und chemiewaffenfreie Zo nen in Europa“ erreicht werden und „bis hin zur beiderseitigen struktu rellen Nichtangriffsfähigkeit“ 2) füh ren. Hier werden Zielstellungen for muliert, die auch in den Dokumen ten der KPdSU, der SED und der so zialistischen Verteidigungskoalition enthalten sind. Deshalb können diese Vorstellungen eine gute Basis für weitere Verhandlungen und Abkom men mit der SPD bilden. Diese Positionen' werden der zeit von einer Mehrheit in der SPD getragen. Nach wie vor aber gibt es Versuche, diese Grund linie zu korrigieren bzw. bereits ge troffene Vereinbarungen zu unter laufen. Typisch dafür ist, daß unter Einbeziehung der Totalitarismas- doktrin davon ' ausgegangen wird, nur bürgerlich-parlamentarische Sy steme seien in der Lage, auftretende Friedensgefährdungen demokratisch zu beseitigen. Im Gegensatz dazu wird den sozialistischen Staaten, die als totalitär eingestuft werden, un terstellt, daß für sie der Drang zur Aggressivität charakteristisch ist. Daher sei die Friedenssicherung eine ständige Aufgabe für demokra tische Sozialisten. Die Sicherheit der demokratischen Rechtsstaaten müsse gegen die totalitären Staa ten durchgesetzt werden. Die Poli tik müsse darauf abzielen, Konflikte möglichst zu beherrschen. Die Ab schreckung, wie überhaupt der mi litärische Faktor, gilt für diese Kräfte als ejn wesentlicher Bestand teil der Konfliktbeherrschung. Eine solche Konzeption ermög licht nur begrenzte Abrüstungs schritte. Abrüstung kann hier mir bis zu einer Stufe geführt werden, die die atomare Abschreckung und die darauf beruhende Konfliktbe- herrschung weiterhin ermöglichen. Die Auseinandersetzung über die friedenspolitischen Vorstellungen der SPD sind noch nicht abgeschlos sen und dürften sich selbst nach Be- schlußfassungdes Parteiprogramms fortsetzen. Sie spiegeln sich durch aus auch in Versuchen wider, be reits unterzeichneten Verträgen an dere Inhalte aufzudrücken. WOLFGANG FISCHER, Sektion WK Anmerkungen: 1) Entwurf für ein neues Grundsatz programm, der Sozialdemokra tischen Partei Deutschlands. — Achtung von Mas- ■ Irsee, Juni 1986. — S. 18 durch 2) Ebenda, S. 19 Basis weiterer Abkommen und Verhandlungen mit SPD Die Notwendigkeit der Zusammenarbeit mit den sozialistischen und sozialdemokratischen Parteien im Kampf um die Sicherung des Friedens. Die Rolle der Sozialdemokratie im imperialistischen Herrschaftssystem seminar zur internationalen Entwicklung und zu aktuellen Aufgaben des Kampfes für die Sicherung des Friedens Gemeinsames Wirken für Schutz unserer Umwelt Die Notwendigkeit einer weltweiten Zusammenarbeit auf der Grundlage der friedlichen Koexistenz zwischen Staaten unter schiedlicher Gesellschaftsordnung zur Sicherung der ökologi schen Existenzgrundlagen der Menschheit Schädigungen der natürlicnen Umwelt - können am wirkungs vollsten an ihrer Quelle ver mieden werden. Das ist vor al lem die Wirtschaftstätigkeit im Rahmen des nationalen Re produktionsprozesses : Landwirt schaft und extraktive Industrie als unmittelbar naturausbeu tende Zweige, Energiewirtschaft und verarbeitende Industrie als Emitent von Abfällen und Schadstoffen, das Bauwesen und der Verkehr mit ihren naturver ändernden Wirkungen und schließlich die Konsumtion in städtischen und dörflichen Sied lungen. Das erfordert, die Emission von Schadstoffen zu reduzieren, durch betriebliche und kommu nale Abwasser-Reinigungsanla gen, den Einbau von Filtern, die Wiederherstellung des Zustandes der Natur nach naturausbeuten- der Wirtschaftstätigkeit, höchst mögliche Vernutzung der, Ab fälle und naturschonendes Kon sumverhalten. Dazu sind natio nale Grenzwerte, Normen und Auflagen sowie der Kampf um ihre Erhaltung notwendig. Es liegt nahe, diese Normen auf der Grundlage des lokalen und nationalen Zustandes der Na tur unter Berücksichtigung des wissenschaftlichen Erkenntnis standes und bei Beachtung poli tischer und ökonomischer Rah menbedingungen national festzu legen. Die DDR verfügt seit Jahren übei' ein an den ökologischen Notwendigkeiten und ökono mischen. finanziellen und wis senschaftlich-technischen Mög lichkeiten orientiertes und wei ter zu vervollkommendes Netz nationaler Regelungen für Na- turnutzung und Umweltschutz im Rahmen einer Gesellschafts- und Wirtschaftsstrategie. Trotz spezifischer Schwierigkeiten (schwefelhaltige Braunkohle als Primärenergieträger/große Auf wendungen für Rekultivierung/ geringes Wasserdargebot) gibt es bereits heute international beachtliche Ergebnisse, unserer nationalen Umweltschutzpolitik, Gleichzeitig wird es immer not wendiger, die individuellen, loka len und nationalen Aktivitäten in weltweite Programme und Maßnahmen zur Sicherung der ökologischen Existenzgrundlagen der ganzen Menschheit einzuord nen und nationale Grenzwerte an internationalen Zielen zu orientieren. Die wachsende Größenord nung der lokalen Eingriffe in den Naturhaushalt, die Summie rung ihrer Wirkungen und der universelle Wirkungszusammen hang verschiedenartiger Schäden ruft angesichts der Interna tionalisierung und Globalisier rung des Wirtschaftslebens bei weiterer Dominanz des Impe rialismus weltweite Wirkungen hervor. Die sich entwickelnde Ge fahr trägt daher nicht nur loka len oder regionalen, sondern im wahrsten Sinne des Wortes globa len Charakter. Sie wird durch den militärischen Mißbrauch von Naturstoffen und Naturkräf ten zusätzlich potenziert. Die wichtigsten Erscheinungs formen des globalen Umwelt problems sind: — die Erschöpfung bestimmter Arten nichtregenerierbarer Na turressourcen und das Über schreiten der Reproduktionsgren zen für viele Arten reproduzier barer natürlicher Ressourcen auf der Grundlage progressiven Roh stoff*- und Energieverbrauchs im Maßstab der Weltwirtschaft — die Störung natürlicher bio geochemischer Kreisläufe und der Anpassung der lebenden Or ganismen, einschließlich des Menschen, an die veränderten na türlichen Umweltbedingungen — die Belastung und Verschlech terung der Böden, Versteppung und Verwüstung weiter Landstri che in den Entwicklungsländern — die gefährliche Erhöhung des Schadstoffgehalts . in Wasser, Luft und Nahrung. Die Abwehr dieser existenziel len Gefahren für die Menschheit, an der der Imperialismus die Hauptschuld trägt, erfordert weltweite Zusammenarbeit auf der Grundlage friedlicher Koexi stenz von Staaten unterschiedli cher Gesellschaftsordnungen. Zugleich wird immer deutlicher, daß die ökologischen Fragen nicht losgelöst von den Proble men Krieg und Frieden, Abrü stung, Überwindung der Unter entwicklung und Herstellung gleichberechtigter gegenseitig vorteilhafter internationaler Be ziehungen betrachtet und in An griff genommen werden können. Vor dem Hintergrund dieser Zusammenhänge verstärkt die DDR in letzter Zeit sowohl ihr nationales als auch ihr interna tionales Engagement in Sachen Umweltschutz und betrachtet es zugleich als wesentliches Ele ment ihrer gsamten, auf das Wohl des Menschen, auf Frieden und umfassende internationale Sicherheit gerichteten Politik. Wichtige internationale - Um weltschutzaktivitäten, an denen die DDR mitwirkt, sind: — Die „Konvention von Hel sinki“ zum Schutz der Ostsee vor Umweltverschmutzungen (1974) und Folgeaktivitäten, z. B. die Deklaration der- Ostsee-Anrainer (Helsinki 1988) — Gesamteuropäische Umwelt konferenzen mit der Annahme von Konventionen und Resolu tionen zu grenzüberschreitenden Luftverschmutzungen über weite Entfernungen und der Deklara tion über abproduktarme und ab produktfreie Technologien sowie zur Wiederverwendung von Ab produkten. Im Rahmen dieser Konferenzen übernahm die DDR zusammen mit weiteren 20 Staaten die Ver pflichtung. den Schwefeldioxid- Ausstoß von 1985 bis 1990 um 30 Prozent zu reduzieren. — United Nations Environment Programme (UNEP), 1972 in Stockholm gegründete Spezialor- ganisation der UNO. Mitwirkung der DDR an der Realisierung des Arbeitsprogramms, an den Jah resberichten sowie an der „Weltstrategie für die Erhaltung aer Natur“ (1980) - Orient erung an der „Welt charta der Natur“ (UNO- Vollversammlung Oktober 1982) und Mitwirkung am UNESCO- Programm „Mensch und Bio sphäre“ — Protokoll zur Reduzierung von Stickoxidemissionen/Reale Reduzierung in der DDR im Zeit raum 1980-1987 — Wiener Konvention zum Schutz der Ozonschicht (März 1985) — Montrealer Protokoll über Stoffe, die zum Abbau der Ozonschicht führen (September 1987)/Reale Reduzierung dieser Stoffe in der DDR - Ableitung von _ Schlußfolge rungen für die DDR aus dem Brundtland-Bericht „Unsere ge meinsame Zukunft“ auf der Kon ferenz zur Umweltschutzpolitik der DDR im März 1989 - Aktive Mitwirkung an der Konvention über die Kontrolle grenzüberschreitender Trans porte von gefährlichen Abpro dukten (Basel, März 1989) — Durchführung von Trainings kursen der UNESCO zum Um- weltschutz für Entwicklungslän der in der DDR — Abschluß staatlicher Um weltschutzabkommen mit. der BRD. VR Polen. CSSR und UdSSR — Aktive, langfristige Vorberei tung auf die 1992 stattfindende Welt-Umweltschutzkonferenz der UNO. Prof. Dr. sc. WERNER SCHMIDT, Sektion ML V ergleichende Revolutionsgeschich te — Probleme der Theorie und Methode, hrsg. v. M. Kossok, Aka demie-Verlag Berlin 1988. 271 S., 32 Mark Vorläufer dieses im Rahmen der von Manfred Kossok in Verbindung mit Walter Markov. Gerhard Schil fert und Walter Schmidt herausge gebenen „Studien zur Revolutions- Beschichte“ (seit 1969 nunmehr in 8 Bänden erschienen, Doppelband 9 steht kurz vor seiner Auslieferung, Bd. 10 ist im Druck) entstandenen Bandes bilden die als „Arbeitsthe sen“ gefaßten Beiträge des ersten Heftes der „Leipziger Beiträge zur Revolutionsforschung“ (LBR) von 1982. Sie waren als Leitgedanken für Anlage und Aufbereitung der Hauptartikel der vorliegenden Kol- lektivmonografie des 1976 an der Karl-Marx-Universität gegründeten InterdtsvsHinkren Zentrums für Ver gleichende Revolutionsforschung UZR) zu methodologischen Proble men vergleichender Revolutionsfor schung konzipiert. Vier der inzwischen auf sechs an- gewachsenen Forschungsgruvren des IRZ stellen ihre Arbeitsergeb nisse vor: die Forschungsgrupoen für vergleichende Revolutionsge schichte der Neuzeit, vergleichende Analvse der sozialistischen Revolu tionen, nationale und soziale Befrei ungsbewegung Asiens und Afrikas sowie Lateinamerikas. Damit wird zugleich ein Gesamtüberblick über Grundpositionen der „Leipziger Schule“ auf dem Gebiet der ver gleichenden Revolutionsforschung der neueren und neuesten Zeit gege ben sowie die langiährige, seit 1969 systematisch betriebene verglei chende Revolutionsforschung in Ge stalt eines umfassenden Resümees in ihren Ergebnissen übergreifend verallgemeinert. Das impliziert ei nerseits eine Zusammenfassung be kannter, aber bisher separat vorge legter Ergebnisse. Andererseits wer den Arbeitsergebnisse veröffent licht, die Schwerpunkte für künf tige Lösungswege präzisieren. Be sonderer Wert wurde auf die Er fassung der relevanten internationa len Literatur und des entsprechen den Forschungsstandes gelegt, wo durch gleichzeitig eine Diskussion und Bewertung konträrer Stand punkte zu Grundfragen des ver gleichenden Revolutionsverständ nisses möglich wurde. Folgende Pro blemkreise stehen dabei im Mittel punkt: 1. Typologie der Revolutionen in Ab hängigkeit von der jeweiligen Ge sellschaftsepoche 2. Triebkräfte und Hegemonie in re volutionären Prozessen, bei besonde rer Berücksichtigung der unter schiedlichen Hegemoniekonstella tionen 3. Dialektik von inneren und äuße ren Faktoren bei der Prägung des Charakters einer Revolution, ihrer Besonderheiten und Ergebnisse 4. Verhältnis von revolutionärem und reformerischem Weg angesichts unterschiedlicher gesellschaftlicher Voraussetzungen 5. Spezifische Formen der Konter revolution. Breiter Raum ist der Auswertung der Aussagen von Marx, Engels und Lenin zur Revolutionsproblematik gewidmet. Auf dieser Grundlage er folgt eine umfassende offensive Aus einandersetzung mit den verschiede nen Spielarten der bürgerlichen Re volutionsforschung. Außerdem wird auf divergierende Positionen in nerhalb der marxistischen For- Eine „Bilanz auf der Mitte des Weges" schung Bezug genommen. Wie der testen und zugleich faszinierendsten Vorbemerkung von M. Kossok zu Themenkomplexe der modernen ge- entnehmen ist, „versteht sich der sellschaftswissenschaftlichen For- Band ungeachtet seines beträcht- ' schung“ (S. VII). Daß es sich bei die- liehen Umfanges als Diskussionsbei- sem Band tatsächlich um eine „Bi trag zu einem der gewiß komplizier- lanz auf der Mitte des Weges“ han- Der vom Herausgeber des rezensierten Buches, Prof. Dr. sc. Manfred Kossok, ge leitete Wissenschaftsbereich Allgemeine Geschichte der Neuzeit der Sektion Ge schichte gehört zu den Kollektiven, die für herausragende Leistungen mit einer Ehrenurkunde der SED-Bezirksleitung ausgezeichnet wurden (UZ berichtete in Ausgabe 15). Unser Foto zeigt die Übergabe der Ehrenurkunde durch Dr. Werner Fuchs, 1. Sekretär der SED-Kreisleitung KMU (links). Foto: ZFF (Wisniewsky) delt, wie in der vom Juli 1984 datier ten Vorbemerkung konstatiert wird, belegen vor allem die seitdem auf die stattliche Zahl von 23 angewach senen „LBR“, in denen neue Er gebnisse vorgelegt sowie die näch sten Aufgaben abgesteckt wurden. Ihr Erscheinen lassen uns die doch recht lange Fertigungsdauer des vor liegenden Bandes etwas weniger schmerzlich fühlen (Überarbeitung wurde faktisch „unterwegs“ vor nehmlich Kapitel II zuteil). Die vier Teile der Monografie glie dern sich folgendermaßen: I. Die bürgerliche Revolution: Grundpositionen einer historisch- vergleichenden Analyse (Manfred Kossok/Wolfgang Küttler), S. 1-114. II. Methodologische Fragen der hi storischen Analyse des sozialisti schen Revolutionszyklus (Ernstgert Kalbe/Joachim Kuhles), S. 115-198. III. Revolutionäre 'Bewegungen und Revolutionen in Asien und Afrika. Nationale Befreiung und sozialer Fortschritt in unserer Epoche (Christian Mährdel/Arnd Krause), S. 199-248. IV. Antiimperialistisch-demokrati sche und sozialistische Revolutionen in Lateinamerika (Jürgen Kübler), S. 249-264. Teil I entstand auf der Basis eines von M. Kossok gehaltenen Sitzungs berichtes der AdW (1982 als Studie veröffentlicht), der eine grundle gende Überarbeitung und Erweite rung erfuhr und durch die Mitauto renschaft von W. Küttler nicht nur die Einbeziehung der bis dahin nicht behandelten Periode von 1871 bis 1917, sondern auch der' ost- und südosteuropäischen Revolutionspro zesse erlebte. Das erklärt auch den unverhältnismäßig großen Umfang dieses Teils. Besonders hervorzuhe ¬ ben sind die Abschnitte zur Klas sendialektik, zur Hegemonieproble matik, zum Verhältnis von Agrar frage, Revolution und Formation so wie zu den Wegen der bürgerlichen Umwälzung. Die Teile II—IV stellen völlige Neuausarbeitungen dar. Im Teil II fällt besonders der polemische Cha rakter der Darstellung auf, in deren Zentrum Probleme wie Sozialisti sche Revolution und Revolutionsty pologie, bürgerliche Modernisie rungstheorien, die Machtfrage sowie der Leninsche Plan des sozialisti schen Aufbaus stehen. Die Dialektik des Charakters der welthistorischen Epoche und die so zialen Dimensionen nationaler Be freiung sowie das Verhältnis von ka pitalistischer Entwicklung in Asien und Afrika und revolutionärer ge sellschaftlicher Alternative bestim men den Hauptinhalt des dritten Ka pitels. Vor allem hier und im ab schließenden 4. Teil zur antiimpe rialistisch-demokratischen und so zialistischen Revolution in Latein amerika wird deutlich (gerade wenn die laufenden Forschungen mit einbezogen werden), daß viele Forschungspositionen durchaus noch im Fluß sind und sich der vor liegende Band insgesamt als eine Zwischenbilanz empfindet, dabei eine Anregung zur Diskussion dar stellt, die sicher vielerorts (wenn auch mit unterschiedlichen Intentio nen) aufgegriffen werden wird. Bleibt nur zu hoffen, daß mög lichst wenige Exemplare mit „Blind seiten“ (wie sie leider auch im der Rezensentin vorliegenden Band vor kamen) an die Buchhandlungen aus geliefert wurden. Dr. EDITHA KROSS
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