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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1985
- Erscheinungsdatum
- 1985
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198500005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19850000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19850000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise vorlagebedingter Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
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Band
Band 1985
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Band 1985
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Renate und Roger Rössing, Wolfgang U. Schütte: Leipzig in Farbe, VEB F. A. Brockhaus Verlag, Leipzig 1984, 160 Seiten. Man hält es nicht für möglich, 1980 erschien in der Reihe Brock haus-Miniaturen eines der lesens wertesten Bändchen — „Leip ziger Denkmale“. 1982 gab der Brockhaus-Verlag das von den Fotografien und vom Text über zeugende Buch „Leipzigs langes Leben“ heraus. Zwei Jahre spä ter im gleichen Verlag eine neue Leipzig-Publikation. Als das Re zensionsexemplar in der Redak tion eintraf — und deshalb die Verwunderung — lag eine ge druckte Karte bei: „Wir bitten Sie, die Besprechung innerhalb der nächsten 4 bis 6 Wochen zu veröffentlichen, da die Titel be- Fotografische Effekte und briefliche Liebes erklärungen reits bei Erscheinen überzeichnet waren und auch im Buchhandel innerhalb kurzer Zeit vergriffen sein werden. Verweisen Sie bitte auch auf die Möglichkeit der Ausleihe in Bibliotheken.“ Drei Bücher eines Verlages innerhalb von fünf Jahren, die alle nach wenigen Wochen nicht mehr käuflich zu erwerben waren. Un ter den Überschriften „Zeiten und Farben“, „Weite und Nähe“, „Farben und Strukturen“, „Licht und Leben“ (konnte nicht das Wort Farben, das zweimal Ver wendung fand, durch ein ande res ersetzt werden?) warten Re nate und Roger Rössing, die über eine technische Ausrüstung ver fügen müssen, von der der Ama teur nur zu träumen wagt, mit reizvollen Fotos auf. Die Faszi nation fotografierter Geschwin digkeit, Spiegelungseffekte und das Getümmel im und am Leip ziger Hauptbahnhof setzen die Glanzlichter. Wolfgang U. Schütte Wählte wie einst Mon- tesquien oder Voltaire — freilich zu anderen Zwecken — die Brief form, um im Feuilletonstil Wich tiges oder Interessantes (manchmal beides) aus Ge schichte und Gegenwart der Mes sestadt mitzuteilen. Einige Sei tenhiebe z. B. auf die Leipziger Gastronomie, die dafür jederzeit gut war und ist, nehmen sich im Ensemble sachlicher Informa tionen gut aus. Zwei kleine kriti sche Anmerkungen lassen sich je doch nicht vermeiden. Die Bildunterschrift auf Seite 44 stimmt nicht. Das abgebildete Gebäude ist das Hörsaal-, nicht das Seminargebäude. Die Zeich nung von Erich Ohser zum „Abendlied eines Kammervir tuosen“ mag zwar für die dama lige Zeit „nicht ganz jugendfrei“ (Seite 53) gewesen sein, aber den Assoziationen, die diese Worte beim heutigen Leser auslösen, wird sie in keinerlei Weise ge recht. GERHILD SCHWENDLER Bach-Ausstellung Anläßlich des 300. Geburtstages von J. S. Bach gestaltete die Uni versitätsbibliothek im Foyer der Hauptbibliothek in der Beet hovenstraße eine Ausstellung. Drei Vitrinen informieren über „Biographie und Werk“, „Leip ziger Zeit“ und „Bacherbe in Leipzig“. Terminänderung Die Veranstaltung im Veranstal tungszyklus Schriftstellerlesun gen findet am 25. April, 19.30 Uhr im Hörsaal 12 statt. Zu Gast ist Adel Karasholi. Wurde zum krönenden Kontrapunkt des Bachfestes Vom 25. bis 27. März tagte die internationale Wissenschaftliche Konferenz „Johann Sebastian Bach. Weltbild - Menschenbild - Notenbild - Klangbild" Vom 19. bis 27. März wurde un sere Stadt von einem musikalischen Jahrhundertereignis „ heimgesucht “. Das V. Internationale Bachfest der DDR in Verbindung mit dem 60. Bachfest der Neuen Bachgesell schaft bot zu Ehren des 300. Geburts tages Johann Sebastian Bachs über 60 Konzerte in neun Tagen — eine Fülle, die zwar der einzelne Be sucher bei weitem nicht bewältigen konnte, die aber letztlich der bei spiellosen geistigen Weite und Uni versalität der Musik Bachs gerecht wurde. Doch wie in nicht wenigen Werken des Meisters selbst, wo sich Seit Ende der fünfziger Jahre war die Bachforschung „wegen Umbau geschlossen“, d. h. die Erschließung des durch Kriegseinwirkungen leicht verminderten Quellenfundus stand im Zuge der Erarbeitung einer neuen Kritischen Gesamtaus gabe der Werke Bachs (seit 1954) im Vordergrund der wissenschaftlichen Anstrengungen um den Komponi sten. Im Ergebnis konnten teilweise sensationelle Umdatierungen und Umbewertungen ganzer Werkgrup pen und wichtiger Einzelwerke vorgenommen werden, so daß an dere Zweige der Bachforschung — Aufmerksam verfolgten die Konferenzteilnehmer die Diskussionsbeiträge. Foto: HFBS/Engel auf dem Höhepunkt von Verdich tungsprozessen in Struktur und Aus druck noch durch hinzutretende Fu gen- oder cantus-firmus-Partien weitere, systemsprengende Steige rungen vollziehen, erhielt dieses Bachfest seinen krönenden Kontra punkt ab 25. März mit einer dreitä gigen Internationalen Wissenschaft lichen Konferenz zum Thema „Jo hann Sebastian Bach. Weltbild — Menschenbild — Notenbild — Klang bild“, die von den Nationalen For- schungs- und Gedenkstätten J. S. Bach, in den Räumlichkeiten der K arl-Marx -Uh iversität veranstaltet wurde. Über 50 Referenten aus acht Län dern waren angetreten, um neue Forschungsergebnisse und Überle gungen zum gesellschaftlichen Um feld, zur Biographik, Werkchrono logie, -geschickte und -analyse, zum Instrumentarium und zur Wirkungs geschichte Bachs vorzustellen. Die Einteilung in zwei Plenartage und einen Tag mit fünf parallelen Sek tionen erwies sich als nicht sehr glücklich, zumal die Sektionen eine hinreichende thematische Abgren zung vermissen ließen. Es kann hier nicht der Versuch einer umfassen den kritischen Würdigung der Refe rate unternommen werden; deshalb seien nur die abschließend diskutier ten grundsätzlichen Probleme der gegenwärtigen Bachforschung sowie der Beitrag der KMU auf dieser Konferenz angesprochen. z. B. die ästhetische Deutung oder die Werkanalyse — zwangsläufig zu nächst in eine Abwarteposition ge rieten. Diese Umbauphase befindet sich — das hat die Konferenz gezeigt — zumindest im Stadium der Fein reinigung, und der sich verstär kende Ruf nach einer neuen umfas senden Bach-Monographie (die letzte stammt aus den Jahren 1873/80!) trägt dem Rechnung. Des weiteren hat die Konferenz die Viel schichtigkeit der Persönlichkeit Bachs und seines Weltbildes her ausgearbeitet. . Die Zeit der einseiti gen Etikettierungen des Komponi sten ist wohl endgültig vorbei. Tendenzen der Aufklärung und tief verwurzelte lutherische Religio sität — eingebunden in das Span nungsfeld von feudalabsolutisti schen Herrschaftsstrukturen und bürgerlichen Emanzipationsbestre bungen — sind in ihrem differenzier ten Beziehungsgeflecht im Blick auf Bach weiter zu untersuchen. Ein be sonderes Gewicht wird künftig der sogenannten Umfeldforschung zu kommen, sowohl zur Auffüllung der zahlreichen biographischen Lücken (die diesbezügliche Dokumentenlage ist spärlich genug) als auch zur wei teren Erhellung des komposito rischen Repertoires vor und um Bach. In diesem Zusammenhang muß daran erinnert werden, daß es letztlich allein Bachs Musik ist, die seine überragende, singuläre Stel lung in unserer musikalischen Erbe ¬ pflege begründet; entsprechende Aufmerksamkeit gebührt fortan der weiteren Erforschung von Komposi- tionsprinzipien und -Strukturen so wie deren Wirkungsmechanismen auf den Hörer. An dieser zentralen Fragestellung setzte das Referat von Reinhard Szeskus an, Leiter des Forschungs kollektives Johann Sebastian Bach an der KMU. Am Beispiel des vo kal-instrumentalen Verhältnisses in Bachs Arien der Leipziger Zeit be legte er die flexiblen und zukunfts weisenden Gestaltungsprinzipien des Bachschen Vokalschaffens. Ebenfalls aus analytischen Befun den von Arien des Komponisten lei tete Michael Märker konkrete Kon sequenzen für die Aufführungspra xis sowie die Korrekturentschei dung eines nur sekundär überliefer ten Notentextes im Detail ab. Aus Vergleichen Bachscher Streichin strumentenstimmen und zeitgenös sischer Spielanweisungen erhellte Hans Grüß Bachs Intentionen be züglich der Spielweise auf Streich instrumenten (in der Regel „un kurz“). Winfried Schrammek er forschte die Geschichte von Orgel, Positiv, Clavicymbal und Glocken der Weimarer Schloßkirche zwi schen 1658 und 1774 sowie den Klangcharakter der Orgel, an der Bach in seiner Weimarer Zeit ge spielt hatte. Über die Geschichte der Orgeln im nordwestlichen und mittleren Teil des heutigen Bezirkes Leipzig zur Bachzeit und mögliche Bezie hungen der hier tätig gewesenen Or gelbauer zu Bach referierte Hubert Henkel. Ebenfalls mit Orgelhistorie, und zwar dem „Gedackt zur Musik“ in der Orgel des 17. und 18. Jahr hunderts (Transponierinstrumente, die Bach vermutlich nicht be nutzte), beschäftigte sich Klaus Gernhardt in seinem Beitrag. Peter, Schmiedel ging in seiner Betrach tung von Bachs „Kunst der Fuge“ aus und zeigte persönlichkeitsbe tonte Spannungsfelder im Hinblick auf ihre spätere Dramatisierung bei Beethoven und Bruckner. Neben diesen Beiträgen des Bach- Forschungskollektives an der Sek tion Kultur- und Kunstwissenschaf ten war die KMU durch eine Reihe von interdisziplinären Referaten von grundlegendem Charakter repräsentiert. Karl Czok (Sektion Geschichte) sprach zum Problem des aufgeklärten Absolutismus in Sachsen in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts, und Emst Ullmann (Sektion Kultur-' und Kunstwissen schaften) machte Anmerkungen zu Weltbild und Architektur der Bach zeit, während Martin Petzoldt (Sek tion Theologie) Beobachtungen zur Spezifik der theologischen Biblio thek Johann Sebastian Bachs mit teilte. Der erste Anstoß zu diesem in zwischen selbstverständlichen, fruchtbaren interdisziplinären Aus tausch auf Bach-Konferenzen war vor sechs Jahren durch das Bach- Forschungskollektiv der Karl- Marx-Universität gegeben worden. Dr. MICHAEL MÄRKER Einladung zur Tanzwerkstatt Mit einer Tanzwerkstatt am 24. und 25. April 1985, 19.30 Uhr im wiedereröffneten Ernst- Beyer-Haus will das Tanzstudio der KMU innerhalb des An rechts „Künstlerische Ensem bles“ Einblick in seine Arbeit ge ben. Damit stellt sich das En semble erstmals als neuformier tes Kollektiv vor, das seit No vember 1984 von zwei Studentin nen der Abteilung Choreogra phie der Leipziger Theaterhoch schule geleitet wird. Den fast zwanzig Volkskünstlern kommt es darauf an, den Bühnentanz in seiner ganzen Breite zu präsen tieren, besondere Aufmerksam keit gilt dabei der Erarbeitung von folkloristischen, modern thematischen und Jazztänzen. So werden die Besucher der Tanz- Werkstatt u. a. mit den slowa kischen Volkstänzen „Karicka" „Kalamaika" und „Starodavny’ bekannt gemacht. Des weiteren sind die modern-thematische® Tänze „Wandlungen“, „El dia' Ein Tag“ und „Trommelsolo“ z sehen. Eröffnet wird die Werk statt mit einer Einführung in das Trainingsprogramm, das die ver schiedenen Tanzstile umfaßt. Wer Lust zur Mitwirkung in Tanzstudio der KMU hat und schon entsprechende Erfahrun gen mitbringt, kann sich in de Hauptabteilung Kultur unter der Tel.-Nr. 7 96 04 05 bewerben. LUTZ HESS& Foto: Archiv (Müller) Kulturelle Impressionen aus der Volksrepublik China Ein anregender Kulturbundabend an der Sektion Lit./Germ. mit Prof. Dr. sc. Klaus Pezold Die Grundeinheit des Kultur bundes der Sektion Germanistik und Literaturwissenschaft führte am 28. März ihre erste öffentli che Mitgliederversammlung durch. Auf der Tagesordnung stand als erster Punkt die Wahl des Vorstandes. Für ihn kan didierte der aktive Kreis von Mit gliedern, der seit der Konstituie rung der Grundeinheit im Herbst vergangenen Jahres (vgl. UZ 2/85) sich um den erfolgrei chen Start der Arbeit bemüht hatte: Prof. Dr. sc. Rudolf Große. Prof. Dr. sc. Klaus Pezold, die Ökonomin Helga Brunner, Dr. Claudia Güssmer, der Aspirant Peter Rollberg, die Studentinnen Gaby Lehmann SG 83-11, Bet tina Fricke SG 83-26, Kathrin Kühn SG 84-27 und Dr. sc. Helga Hipp. Die Zusammensetzung des nunmehr gewählten Vorstandes, in dem Wissenschaftler, Ange stellte und Studenten vertreten sind, zielt auf eine möglichst gute Breitenwirkung an der Sek tion und kann sie — soweit man nach fünf Monaten eine erste Bi lanz ziehen darf — auch errei chen. Die drei sehr gut besuch ten Vortrags- und Diskussions abende beweisen es ebenso wie die neuen Aufnahmeanträge, die von Studenten und Mitarbeitern gestellt wurden. Vier Veranstal tungsreihen werden am Ende des Frühjahrssemesters ihre Pre miere gehabt haben. An diesem Donnerstagabend eröffnete Prof. Klaus Pezold die Reihe „Internationales Pano rama“ mit seinem Vortrag „Kul turelle Impressionen aus der VB China“. Dieser zweite Punkt de Tagesordnung erfreute sich eine’ solchen Zuspruchs, daß de große Sitzungssaal des Wissen schaftlichen Rates die zahlrei chen Gäste kaum fassen konnte Prof. Pezold vermittelte in zwe anregenden Stunden Eindrücke die er während seiner einjähri gen Vorlesungstätigkeit an de Pekinger Universität in seine 1 ” Gastland aufgenommen hatte Eigene Diapositive und Filmau nahmen veranschaulichten di reichen Kulturtraditionen und ihre Pflege, die sie in diesem gro ßen Land erfahren. Der informa tionsreiche, konzentriert dar gebotene Vortrag regte zu zahl reichen Fragen an, die Prof. Pe zold im Anschluß ausführlich be antwortete. Eine besondere Freude für die Veranstalter wa es, unter den Gästen auch Wis senschaftler aus der VR China die derzeit an der Karl-Mari" Universität einen Studienaufent halt verbringen, begrüßen z können. HELGA HIP” 100. FOLGE Leipziger Studenten- Geographie Was taten Studenten vergangener Jahrzehnte und Jahrhunderte, wenn sie nicht studierten? Die Autoren des Bandes „Alma mater Lipsiensis. Geschichte der Karl-Marx-Univer- sität Leipzig“ haben auf diese Frage direkte und indirekte Antworten ge geben. So berichtet M. Arndt aus der Zeit der Weimarer Republik von den Existenzsorgen der aus kleinbürgerlichen oder mittelstän dischen Verhältnissen stammenden Studenten, die von ihren Angehöri gen keine finanzielle Unterstützung erhalten konnten und sich als Werkstudenten ihr Studium fi nanzierten. Während der Weltwirt schaftskrise gelang es ihnen nur sel ten, eine Arbeit zu finden. Von den Nöten und Sorgen der sozial schwä cheren Studenten in der vorausge henden Zeit ist an mancher Stelle des Bandes die Rede. Entsprechend der Konzeption die ser Serie, die mehr auf die heiteren Seiten des Universitätsalltags aus gerichtet ist, sollen im Mittelpunkt dieses Beitrages mehr studentische Freuden stehen, wobei die Autoren sich der sowohl sozialen Hinter gründe als auch der Verknüpfung des Tragischen und des Komischen bewußt sind. So berichtet S. Hoyer in „Alma mater Lipsiensis“ von einer Beschwerde des Rates der Stadt Leipzig aus dem Jahre 1494, die besagte, daß sich Demen durch den Aufenthalt in Bursen und Kol legien (also den Wohn- und Arbeits räumen der Studenten und Profes soren) seiner Jurisdiktion entzögen. G. Wartenberg weist auf den mo ralischen Tiefstand des Studenten lebens während des Dreißigjährigen Krieges hin. Schlägereien, Duelle, Trink- und Eßgelage gehörten zum studentischen Alltag. Besonders ausführlich hat W. Fläschendräger „Studium und Stu denten“ im Zeitalter der Aufklä rung beschrieben. So leisteten Stu denten buhlenden Bürgersfrauen ga lante Dienste, „die die käuflichen ,Cicisbeos‘ mit dem in der bildhaf ten Studentensprache sogenannten .Schürzenstipendium' honorierten“. des studentischen Treibens gehörten Vergnügungen aller Art. Beliebt war das sogenannte ,Zu dorfe rei ten', das Aufsuchen umliegender Orte, wie Dölitz, Connewitz, Reud nitz, Lindenau, Plagwitz, Gohlis. Diese und weitere auf einem Stamm buchblatt als ,Leipziger Studenten geographie' abgebildeten ,Bierdör fer' boten Möglichkeiten zum Ze chen, zum Duellieren und zu Tän deleien mit willigen Mädchen.'“ Im Doppelblatt aufbewahrt, das eben falls mit „Leipziger Studentengeo graphie“ überschrieben ist. Den größten Teil der linken Seite nimmt eine Karte ein (Abb.). Dar unter stehen folgende Verse: „Die Lage einer fremden Gegend kennen, Der Städte Pracht und ihre Nahmen nennen, Ist nichts, ist bloße Theorie, Allein in Städten hübsche Mädchen Weiter heißt es: „Zum Gesamtbild Universitätsarchiv wird ferner ein küssen. Des Dorfes Bier und seine Stärkt wissen, Ist praktische Geographie!“ Auf der rechten Seite werden eiF zelne Orte wie folgt charakterisiert' Brandvorberg, würde noch meh 1 von denen Studenten besucht u>e f ' den, wenn der Hospes sich ent' gröbte (wenn der Wirt weniger gro^ 1 wäre) Connewitz, Wentzels Garten is schön, freylich muß man auch hi el ein Prello (einen der die Zeck 1 zahlt) mit nehmen, Eutritz, gute Gose H. Gieske seid wenn er wird gestorben seyn, i st auch ein braver Mann, man ho’ ihm... durch ein Gedicht verewigt Das hat man gut gemacht. Gautsch. Hier sieht man die Muse” auf der Leimruthe der Fr. Wirthi” kleben — auch sonst pasable — an muthig. Sinnreich — Golitz. Merseburger (eine Bier sorte). Die nützliche Pflanze der G e ‘ lehrsamkeit wird hier von den vi2 len Knoten Unkraut erstick’ Schade genug — Lindenau. Ergiebige Bierkrüge un0 ein immerwährend Sauerbratenfe 1 — Ehre genug Möckern. Der hiesige Näctar BreH' han (eine Biersorte) genant, ho schon manchen begreiflich gemacht daß sich die Erde drehet. 'Thonberg, auf Latein der Knote. I Himmel doch kan sich eine brat' 1 Musen Seele weidlich hier sor 11 ' mern,... die bösen Schweden naF ten es Übel essen und wird doc [ alle Jahre ein kluger Pomade^! schmaus da celebrirt. . > G. K./G. S '
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