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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1985
- Erscheinungsdatum
- 1985
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198500005
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- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19850000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19850000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise vorlagebedingter Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
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Band
Band 1985
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Band 1985
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Von UMD Prof. Dr. MAX POMMER können, dem Compositori seyn aufführen sollen, gelang, seine In- und technische hezubringen und zuzurechnen (Daß er ein den von Adolf Loos Jahrhunderts hinsichtlich deßen Arbeit satisfaction zu ben ..." Der Anspruch war also scheidend gewachsen, und man compositeur sogleich kein Bedenken trägt. Schwierigkeiten in den Proben zu überwinden. Wir lesen das in der Verteidigung Bachs gegen die Vor würfe Johann Adolph Scheibes aus Hamburg, die ein Magister Joh. Abraham Birnbaum 1739 verfaßte: „Allein, da freylich der Herr Hof- compositeur so glücklich nicht ist. seine Stücke allezeit lauter Virtuo sen vorlegen zu können, so bemüht er sich doch zum wenigsten, theils, die es noch nicht sind, durch Ange wöhnung an etwas schwere Stücke, dazu zu machen: theils bedient er sich, wo dieses nicht möglich ist. allerdings der nöthigen Behutsam keit, seine Arbeit nach der Fähig ¬ keit derer, die sie einzurichten. “ Ob es ihm hier würde uns da, allerdings in ihrer ganzen psychischen Gewalt vor Oh ren und Augen treten!“ Dem rhythmischen ist in dieser Musik das melodische Element eng verbunden und es gilt auch hier und ge- ent- ver- strukturelle Klarheit hinzugewon nen und können deshalb dem Ge danken Hans Werner Henzes fol gen: „Stellen wir uns einmal einen mehrstimmigen Satz Bachscher In- strumentl- und Vokalmusik vor, der nur auf Perkussionsinstrumen ten ohne feste Tonhöhen ausgeführt würde: Wir hörten nur die kontra- punktisch gegeneinander arbeiten- Anspruch war gewachsen Bach selbst hat seine Musik nur ein onus ..d. h.. die Einstu dierung von Musik war ihm unter diesen Umständen eine Last und eine Bürde. B efinden wir uns heute nicht in einer wesentlich besseren Lage als vorherige Generationen? Wir verfügen über hervorragend ausge bildete Musiker, wir sind in der Lage, uns in wirklich umfassender Weise musikhistorisch und -theore tisch zu informieren. Der geschicht liche Abstand — sehen wir ihn im positiven Sinne — ermöglicht ästhe tische Betrachtung und Bewertun gen, und begreifen wir Bachs Musik schließlich im Kontext von Musik des 20. Jahrhunderts, so werden un sere Ohren und Augen in besonde rer Weise für die Größe seiner Werke geöffnet. Es bestehen da durchaus Affinitäten — etwa wie sie Arnold Schönberg verantwortungs bewußt 1929 auf Bach bezogen for mulierte: „Daß die Gesetze der al ten Kunst auch die der neuen Kunst sind, steht für mich fest. Hat man jene einmal richtig erkannt, richtig formuliert, so entfällt das Bedürfnis nach einer neuen Lehre.“ den Rhythmen, keine Melodie. Elastizität, das keine Harmonie, Die Energien, die Pulsierende, das Durchwirkte und dafür Erkenntnisse der Forderung an und damit zur Wiedergabe zu fin den: wie gliedern sich die Einzelmo tive zum Ganzen, wo liegen betonte oder unbetonte Silben dieser Klang- spräche, wie verhalten sich die dis sonanten Vorhaltbildungen zu ih rer Auflösung? In Europa weitge hend unbemerkt äußerte sich 1950 Arnold Schönberg in den USA zu Bach. Auch er galt als großer Theo retiker, auch er kämpfte um gute Aufführungen seiner Musik und auch er schuf im ..Verein für mu sikalische ' Privataufführungen" ein Instrument, das der Musik anderer und seiner eigenen gerecht wurde. auch deren Anspruch an die Inter preten als neuartig empfunden. Zeugnisse zur Musikausübung sind von ihm rar — um so mehr Bedeu tung kommt seiner Analyse einer unbefriedigenden Situation zu. wie wir sie seiner Eingabe an den Rat der Stadt Leipzig vom 23. 8. 1730 (Kurtzer. iedoch höchstnöthiger Ent- wurff einer wohlbestallten Kirchen Music) entnehmen. Bach stellt zu nächst fest: „Da nun aber der itzige Status musices gantz anders weder ehedem beschaffen, die Kunst üm sehr viel gestiegen, der gusto sich verwunderens-würdig geändert, da- hero auch die ehemalige Arth von Music unseren Ohren nicht mehr klingen will...“, um dann die Be zahlung besserer Musiker zu for dern, „damit solche subiecta choisi- ret und bestellet werden können, so den itzigen musicalischenrcustum n$- sequiren, die neüen Arthen der Mu sic bestreiten, mithin im Stande Beweise emsiger Tätigkeit Zwischen 1730 und 1739 liegt nun Bachs erste Periode (1729—1737) der Leitung eines studentischen Colle gium musicum. Hatte sich infolge Entzugs „einiger Ergötzlichkeiten" auch die „Willfährigkeit der Stu- diosorum verlohren". für die kirch liche Figuralmusik einzuspringen („Denn wer wird ümsonst arbeiten, oder Dienste thun?“), so wäre es doch „schwer verständlich, wenn Bach seiner Erbitterung und Ent täuschung ohne weiteres auch auf das unbeteiligte Collegium musicum. ausgedehnt hätte.“ (Werner Neu mann) Es gibt also über die Arbeit mit dem Collegium keine Klage, da für jedoch Beweise emsiger Tätig keit, die nach einer Unterbrechung bis etwa 1744 andauerte, und es ist auch eine gewisse Regelmäßigkeit der Zusammenkünfte zu beobach ten. Die Mitglieder des Collegiums wa ren allerdings Laienmusiker — teil weise recht gut ausgebildete Lieb haber — aber Bach muß bestrebt ge wesen sein, ihnen seine Musik na- ganz, und gar Durchdachte einer solchen Struktur Der Musik Bachs verbunden Wir stoßen hier auf ein Problem, das ständig bei der Interpretation Bachscher Musik zu lösen ist: nur die sinnvolle Deklamation einer je den Stimme, das Entfalten ihrer rhythmischen und melodischen Kräfte, das Auf decken ihrer vielfäl tigen Beziehungen zueinander, läßt uns das Gefüge erlebbar machen und verbannt mithin das „undeut liche Geräusch“. Wir haben durch Aufführungen unserer Musik des 20. mit einem Male aufspringen“ könnte uns wohl mehr als ästhe" sierende Betrachtungen und bloße Historizismus für Bachs Kunstso. ehe ein Schlüssel sein. Er könn 1 das fantasie- und seelenlose Hert. terklappern seiner Msik verhi dern. die sensiblen Roziehune z. B. zwischen dem Raß. der ohli® ten Instrumentalstimme und de Gesangspart einer Arie in ihren vie. faltigen Berührungen und Geena sätzlichkeiter iedoch erhellen " rt zum unmittelbaren Erlebnis wer^L lassen. (wird fortgeset2" 1919 in Wien herausgegebene 11 „Richtlinien für ein Kunstamt“ fon derte. die soziale Lage der Musikd müsse gehoben werden, sei hier ad Rande erwähnt.) Schönberg kannte Bachs Musik sehr genau und iden” tifizierte sich mit ihr — nicht all äußerlichen Gründen wie viele sei' ner im neoklassizistischen Stil kon ponierenden Zeitgenossen, sonder® weil er sich ihr tiefer und weit inn ger verwandt fühlte. 1930 schrieb d über Bach: „.. während er eine 11 neuen, noch nie dagewesenen Mu sikstil nicht nur entwickelte, sfld dern auch wirklich schuf, währen, das wahre Wesen dieser Neuhel. von den Fachleuten immer nocl nicht bemerkt wird. .“. um da’ „Neue“ als bald beim Namen 1 nennen: „Die Technik der entwik kelten Variation, die den Stil de Wiener Klassiker ermöglichte.“ . Diesen Begriff erklärt er nun 195 in seinem Essay „J. S. Bach“ w!. folgt: „Variation der charakterist 1 ' sehen Züge einer Grundeinheit e zeugt all die thematischen Gebildß die für den Fluß! die Kontraste, d! Vielfalt, die Logik und die Einhel einerseits und für den Charakte die Stimmung, den Ausdruck udl jegliche notwendige Differenzieru andererseits sorgen und so den .GS danken’ eines Stückes ausarbeiten. tentionen zu verwirklichen? Im merhin könnten 13 Jahre Ver bundenheit mit dem „Bachischen Collegium Musicum“ doch als Ga rantie für eine gewisse Befriedigung * gelten. Auch die Hörer werden aber ihre Schwierigkeiten mit der Rezep tion dieser bis in die letzte Zelle je der Stimme durchgebildeten und ak tiven Musik gehabt haben. Scheibe kritisiert z. B. den Mangel an Durch- hörbarkeit des Bachschen Satzes, und Birnbaum antwortet ihm: „...so muß gewiß das Gehör mei nes Gegners nicht musikalisch ge wesen seyn, da er bey einer richti gen Execution der Bachischen Stücke, ein fremdes, undeutliches, unvernehmliches und unbequemes Geräusch will vernommen haben. Hat es aber an einer tüchtigen Exe cution gefehlet, und hat deren Man gel zu einigen Unordnungen und Uebelklang derselben Anlaß ge geben: so muß sein Verstand nicht musikalisch, oder vielmehr über haupt nicht geschickt zu einem rei fen Urtheil gewesen seyn. wenn er einen von denen Musicirenden be gangenen Fehler dem Herrn Hof- „Wunderbaum, dessen Knospen alle mit einem Mal aufspringen" , Zur Interpretation der Musik Bachs im historischen Wandel / Teil 1 ' I steht Bachs Ironie, wenn er auf die Widersprüchlichkeit von Forderung auf der einen. Ausbildung und Be zahlung auf der anderen Seite zu sprechen kommt „Es ist ohne dem etwas Wunderliches, da man von de nen teütschen Musicis praetendiret. Sie sollen capable seyn, allerhand Arthen von Music, sie komme nun aus Italien oder Frankreich, Enge land oder Pohlen, so fort ex tem pore zu musiciren, wie es etwa die jenigen Virtuosen, vor die es gesetzt ist. und welche es lange vorhero stu dieret ja fast auswendig können, überdem auch quod notandum in schwerem Solde stehen..." Freilich, die Höfe waren da besser ausgestattet. Bach erwähnt Dresden und hatte es — in kleinerem Kreise — in Köthen selbst erfahren, die Klage bezieht sich also auf die Unzu länglichkeiten des kirchlich-städ tischen Musikbetriebs in Leipzig. Die trostlose Auflistung der in den wenigsten Fällen gut besetzten Orchesterstellen durch Berufs musiker und die überwiegenden Vakanzen der „summa 18 Persoh- nen wenigstens zur Instrumental- Music“ vervollständigen das Bild, das sich auch für den Chor nicht günstiger darstellt. Ist dem Kompo nisten Bach also „satisfaction“ zu teil geworden? Wie resignierend klingt doch seine aktenkundige Ant wort (auf das Verbot einer Passions aufführung im Jahre 1739): „...er fragte nichts darnach, denn er hätte ohnedem nichts darvon und wäre Das Aufspüren dieses „Gedanken 5 in seinen mannigfaltigen Ersehe’’ einen Schlüssel zu seinem Aufbau nungen — Debussy sprach Vo einem „Wunderbaum“ in diesem Z sammenhang. ..dessen Knospen al Fragen der Zuhörer wurden sachkundig beantwortet Prof. Kasper war aufgeschlossener Gesprächspartner In der Reihe „hören und reden“, die von der Kulturbund-Grundein heit an der Sektion Germanistik/ Literaturwissenschaft gestaltet wird, sprach am 26. Februar NPT Prof. Dr. sc. Karlheinz Kasper über Leben und Werk des russisch sowjetischen Dichters Boris Leono witsch Pasternak. Prof. Kasper, der an der Pädagogischen Hochschule „Clara Zetkin“ in Leipzig wirkt, ist einer der bekanntesten Slawisten unseres Landes. Vor allem hat er sich um die Herausgabe von Wer ken der verschiedensten russischen klassischen und sowjetischen Auto ren verdient gemacht. In diesem Jahr soll im Reclam-Verlag eine An thologie mit Essays und früher Prosa von Boris Pasternak erschei nen. die Prof. Kasper zusammenge stellt und mit einem sachkundigen Nachwort versehen hat. Doch nicht nur dieses wichtige editorische Vorhaben stand im Mit telpunkt des Abends — diskutiert wurde zugleich auch unsere heutige Einstellung zum Werk Pasternaks. Auf einfühlsame Weise berichtete der Referent von der weltanschauli chen und ästhetischen Entwickluns Pasternaks und machte seine poeti sche Eigenart, die ihn zu einem- def markanten Dichter des 20. Jahr hunderts werden ließ, anschaulich Die zahlreichen Fragen der Zuhöre’ wurden von Prof. Kasper bereitwil lig beantwortet, so daß dem über greifenden Motto* der Reihe — also hören und reden — durchaus Ge nüge getan wurde. „hören und reden“ wird fortge setzt am 11. April. 19.30 Uhr. E8 spricht dann Prof. Dr. sc. Ils8 Seehase über den tschechischen Li teraturnobelpreisträger von 1984, Ja roslav Seifert (Die Veranstaltung findet im Raum 1/1 des Universitäts hochhauses statt.) Die Grundeinheit des Kulturbun des der Sektion Germanistik Literaturwissenschaft lädt alle In’ teressenten dazu herzlich ein. PETER ROLLBERG Ein Denkmal für Johann Sebastian )C Neue Produktion des Studios für Dokumentarfilme Eine neue Produktion des Studios für Dokumentarfilme, Gruppe „Effekt" kommt anläßlich der Bach-Ehrung in die Kinos: Ein Denkmal für Johann Sebastian ... Verblüffend ist. daß die meisten Menschen bei diesen Vornamen an Bach denken. Sein Bekanntheits grad ist groß. In der Fachwelt strei tet man. ob er nicht der bedeutend ste Komponist und Musiker war, der jemals gelebt hat. Im Film wird der Versuch unter nommen, dem J. S. Bach ein Denk mal zu errichten, indem die Syn these filmischer Elemente, verbun den mit der meisterhaften Interpre tation seiner Werke, einen Beitrag zu seiner Ehrung zu leisten. Die gepflegten Wirkungsstätte” und Originalschauplätze sowie di” Schaffung eines neuen Denkmal 5 durch Prof. Göbel sind der optisch” Hintergrund, vor dem unsere Hal tung zu Johann Sebastian Bach ge" zeichnet wird. Es musizieren: Gewandhausorga nist Matthias Eisenberg und di” Gruppe „electra" mit Hans Wintoch die auch, genau wie der Bildhaue Prof. Göbel, vor der Kamera zu Wof kommen. "o"""e" amrm 838. -. buchtip Geschichte von Liebe und Leid Novelle Jurij Kochs erschien im Mitteldeutschen Verlag Es ist eine alte Geschichte, die der Schriftsteller Jurij Koch in seiner Novelle „Der Kirsch baum“ erzählt: Sieghart begeg net dem Mädchen Ena und kann sich nicht aus ihrem Bann be freien. Ena aber ist Mathias ver sprochen. Für sie wird die Be gegnung mit Sieghart zur gefähr lichen Verlockung, in eine unbe kannte ferne Welt aufzubrechen. Am Tag vor ihrer Hochzeit mit Mathias ereignet sich jenes Un glück, das Ena an Sieghart bin det: Mathias will Ena vorführen, wie feige der Fremde ist und zwingt ihn zu einer Kutschfahrt, bei der schließlich Mathias im Waldteich ertrinkt. Ena aber kommt von der quälenden Erin nerung nicht frei. Auch als sie nach der Hochzeit mit Sieghart in der fernen Großstadt lebt, be gegnet sie Mathias immer wie der. Sie entschließt sich zur Tat. — Die legendenhaft erzählte Ge schichte von der tragischen Ver bindung dreier Lebenswege wurde von Karl-Georg Hirsch mit aussagestarken einprägsa men Grafiken ausgestattet. Das Buch, das im Mitteldeut schen Verlag erschienen ist. um fast 176 Seiten und kostet 9 Mark. Veranstaltung in der Reihe „hören und reden* Foto: Mülle Prof. Kasper während seines Vortrages. vor schau uz Veranstaltungen an der Kulturbund- Kreisorganisation (UZ) Kulturelle Impressionen aus der Volksrepublik China ver mittelt Prof. Klaus Pezold in einer Veranstaltung an der Kul turbund-Kreisorganisation KMU am 28. März. Die Grundeinheit der Sektion Germanistik/ Literaturwissenschaft lädt zu die ser Veranstaltung, die um 19.30 Uhr im Sitzungssaal des Wissen schaftlichen Rates im KMU- Hauptgebäude beginnt, ein. „Brauchen wir noch politische Karikatur?“ — Antwort auf diese Frage wird in einer Ver anstaltung des Klubs junger Wis senschaftler der Kulturbund- Kreisorganisation gegeben. Gast dieser Veranstaltung, die am 29. März, 20 Uhr im FDJ-Jugend- und Studentenzentrum Moritz- bastei stattfindet, ist der Karika turist und Pressezeichner Otto Damm. DerA&A-Klub lädt ein „Ironie und schwarzer Humor zu 4 Händen“ wird im Liederka binett am 22. März, 19 Uhr im A & A-Klub geboten. Am 27. März ergeht wieder die Einla dung an alle Interessenten zum URANIA-Podium; Veranstal tungsbeginn ist ebenfalls 19 Uhr. Leute ab 20 werden zur Mitter nachtsdiskothek am 29. März er wartet. Karten für die Veranstal tung, die 21 Uhr beginnt,' können ab 20. März in der HA Kultur be stellt werden. Zu den beliebten Wochenend-Diskotheken wird für 16., 23. und 30. März eingela den. Ausstellung im G.-W.-Leibniz-Klub Grafik von Thea Kowar, Schwerin, ist noch bis 4. April in der Galerie des G.-W.-Leibniz- Klubs zu sehen. Ein Galeriege spräch zu den Arbeiten der Künstlerin findet am 27. März, 18 Uhr statt. Zu einer Lesung mit Ralph Grüneberger, Mar kranstädt, wird für den 27. März, 20 Uhr eingeladen. Er stellt das Lyrik-Manuskript „Die Rolle vor wärts“ vor. (Das Gespräch führte ANGELA TESCH) Kultur spiegel fläche kratzen, die Leute müssen über die Ursachen nachdenken und dann auch darüber lachen, na klar. Aber nicht die Figuren an sich dür fen lächerlich gemacht werden son dern die Zustände, in denen sie agie ren. Die Komik muß aus der Zuspit zung der Ereignisse erzielt werden! Zum Stand: Die Konzeption ist klar. Die Texte sind zum größten Teil ge schrieben, aber das heißt nicht, daß sie damit endgültig sind. Jetzt wird Satz für Satz durchgespielt, ob er auch „steht“. Da haben wir echtes „teamwork“. Ach so, einen Titel gibt’s natürlich auch: „Wohin mit al ler Macht?“ UZ: Und wann soll die Premiere sein? Uwe Krüger: Ja, das soll, das muß im Mai 1985 sein! UZ: Was haltet ihr eigentlich von künstlerischem Nachwuchs, studen tischer Auffrischung eurer Reihen? Uwe Krüger: Wir suchen gegen wärtig nur einen männlichen Mit spieler, der auch singen kann. Es wäre aber schön, wenn sich ein wei teres Universitätskabarett bildet. Das würden wir auch unterstützen! Bei uns ist das so: Wir sind eine zu sammengeschweißte Truppe, schon seit Jahren, und wir haben immer nur neue Leute aufgenom men, die reinpassen, auch spiele risch, so daß wir keine Doppelung der Typen haben. UZ: Uwe, im vergangenen Jahr wurdet ihr Fördergruppe des FDJ- Jugend- und Studentenzentrums Mo- ritzbastei. Was heißt das konkret? Uwe Krüger: Neben finanzieller Unterstützung und Probemöglich keiten in der Veranstaltungstonne heißt das, mindestens acht Veran staltungen von uns für das Basteipu blikum im Jahr. Darüber hinaus wollen wir am mb-Leben aktiver be teiligt werden, also z. B. auch mal Foren mitgestalten. UZ: Der Vollständigkeit halber sei noch gesagt, daß zu den Plänen der „Spitzhacken“ für den Sommer eine Tournee an die Trasse gehört, dann mit neuem Programm! Was vor neun Jahren als Stu dentenkabarett an der Sektion Phi losophie entstand, hat sich bis heute zu einem nicht nur in Leipziger Stu dentenkreisen bekannten und beach teten Uni-Kabarett entwickelt. Und obwohl bis auf die Technikerin in zwischen alle Ensemblemitglieder aus dem Studentenleben „ausgestie gen“ sind, verstehen sich die „Spitz hacken“ weiterhin als Kabarett un serer Universität, wollen sie in ih ren künftigen Programmen die jah relangen studentischen Erfahrungen und Beobachtungen mit den noch nicht so alten, im Berufsleben ge wonnenen, verbinden, ihre Problem kreise dadurch erweitern. Über ge genwärtig Gemachtes und künftig Machbares sprach UZ mit Uwe Krü ger, Autor und Akteur der „Spitz hacken“. UZ: Kabarett als politisch-satiri sche Kleinkunstbühne lebt von zugespitzter, sofortiger Reaktion auf aktuelles Geschehen, „Trotz(t) alle dem!“ seid ihr mit diesem Pro gramm nun schon das dritte Jahr auf der Bühne zu sehen. Woran liegt’s? Uwe Krüger: Daß „Trotz(t) alle dem!“ schon so lange läußt, liegt daran, daß wir mit dem Programm bis zum DDR-Ausscheid gekommen sind, dann zu den Arbeiterfestspie len nach Gera gefahren sind. Das hieß, wir mußten immer wieder daran arbeiten, damit es aktuell bleibt, und fortlaufend proben. Daß es sogar eine Goldmedaille wurde, kam ziemlich unerwartet. Während der Vorbereitung auf die Arbeiter festspiele haben wir viele andere Kabaretts gesehen, konnten be obachten, wie man’s macht und wie man’s nicht machen sollte — inso fern keine verlorene Zeit für uns. In den letzten drei Jahren sind vier von uns mit der Promotion fer tig geworden, mußten wir uns vom Uni- auf das Berufsleben umstellen, Armee, Sprachkurse, unsere fünf Kinder im Kabarett, das sind alles Probleme, weshalb wir erst seit den Arbeiterfestspielen an dem neuen Programm dran sind. UZ: Fast ein Wunder, daß ihr das überhaupt alles schafft! Worum geht es euch nun beim neuen Pro gramm und wie weit seid ihr da mit? Uwe Krüger: Wir wollen dem Ver hältnis von Macht und Demokratie nachgehen. Was machen wir mit un serer Macht, um das Optimale zu er reichen, um die Existenzfrage auch weiter zu unseren Gunsten zu ent scheiden? Das wird diesmal schwie riger als bei allen vorherigen Pro grammen, einfach weil die Proble matik komplizierter ist. Zu den spielerischen Erfahrungen müssen tiefes Wissen und Verstehen um die darzustellenden Szenen kommen, die philosophische Grundlage also. Wir wollen nicht nur an der Ober- Sie wollen nicht nur an der Oberfläche kratzen . te * „Die Spitzhacken" arbeiten an neuem Programm
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