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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1985
- Erscheinungsdatum
- 1985
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198500005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19850000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19850000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise vorlagebedingter Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1985
-
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Band
Band 1985
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„Brandenburgische Konzerte" eingespielt Das von Max Pommer gelei tete Neue Bachische Collegium Musicum (NBCM) beendete beim VEB Deutsche Schallplatte die Einspielung von Johann Seba stian Bachs Brandenburgischen Konzerten. Die Solisten sind Christiane Jacottet. Schweiz (Cembalo), Ludwig Güttler (Trompete und Como da caccia), Eckart Haupt (Blockflöte und Querflöte), Karl Suske (Violine und Viola), Eberhard Palm (Vio lino piccolo) und Burkhard GIaetzner (Oboe). Diese Auf nahme erscheint zunächst als Tonband-Kassette; die Schall platten werden vorbereitet. Die Kassette enthält nicht nur die sechs Konzerte der sogenannten Widmungspartitur, sondern auch die „Leipziger Überlieferung" der Konzerte 1, 2 und 5 sowie die Kantaten-Sinfonia BWV 174, der der 1. Satz des 3. Konzertes zugrunde liegt. Kulturell-künstle rischer Wettbewerb 1985 an der KMU Unter dem Motto „Der 40. Jah restag der Befreiung vom Fa schismus im Spiegel des volks künstlerischen Schaffens an der KMU. Unser Beitrag für Friede und Sozialismus“ wird 1985 der 11. Kulturell-künstlerische Wett bewerb an der KMU durchge führt. Rektor, Kreisvorstand der Gewerkschaft Wissenschaft und FDJ-Kreisleitung rufen alle Wis senschaftler, Arbeiter, Angestell ten, alle FDJ-Studenten und aus ländischen Studierenden auf, sich am Wettbewerb zu beteili gen. Geschichts- und Traditionsbe wußtsein, Parteilichkeit und Volksverbundenheit sind eine si chere Basis dafür, eine Vielfalt von Themen und Inhalten künst lerisch zu gestalten. Deshalb — gebt unserer Verbundenheit und Freundschaft zur Sowjet union Ausdruck, durch deren hi storische Befreiungstat unsere Entwicklung zu einem fried liebenden sozialistischen Staat er möglicht wurde: — dokumentiert unsere Haltung zur antiimperialistischen Solida rität und zum proletarischen In ternationalismus ; — gestaltet die erfolgreiche Ent wicklung unserer Gesellschaft vom Aufbau der antifaschi stisch-demokratischen Ordnung über die Gründung unseres Staa tes bis zum heutigen Tage; — haltet Rückblick auf die Ent wicklung unserer Universität in diesem Prozeß; — zeigt, wie sich Leipzig zur so zialistischen Großstadt und zum Welthandelsplatz entwickelt hat; — greift Heiteres, Kritisches und Poetisches aus dem Alltag auf Der Wettbewerb wird für Kol lektiv- und Einzelleistungen in folgenden Genres ausgeschrie ben: — Musik, gesprochenes Wort, Tanz und Artistik — Literatur (Lyrik, Prosa, Texte für Kompositionen und Kaba rett) — Malerei, Grafik, Plastik und Plakatgestaltung — Angewandte Kunst (Keramik. Textilgestaltung. Holz- und Me tallarbeiten usw.) — Fotografie (Mindestgröße 24X30 cm) thematische Dia-Serien und Dia- Ton-Vorträge — Film (8 mm und 16 mm bis zu 15 Minuten) Alle Leistungen werden von einer berufenen Jury bewertet. In jedem Genre wird der „Preis der KMU“, 1. bis 3. Stufe, ver geben. Konsultationsstelle ist die HA Kultur der KMU. Einsende schluß für alle Exponate (auch Fotos) ist der 17. April. Mel dungsschluß für die Teilnahme am Interpretenwettbewerb ist ebenfalls der 17. April. „Massenorganisation der Intel ligenz“ nannte Alexander Dym- schitz, Leiter der Kulturabteilung der sowjetischen Militäradministra tion, einmal den Kulturbund zur de mokratischen Erneuerung Deutsch lands. Die Bezeichnung verpflichtet, auch nachdem jener „Grund“ ge schaffen ist, „von dem sich unser Volk geistig und moralisch wieder erheben konnte“ (J. R. Becher). Es bleibt als ständige Aufgabe, was in Dymschitz’s Memoiren „Ein unver geßlicher Frühling“ so formuliert wurde: „Aus der Geschichte zu ler nen, die besten Traditionen der deut schen Kultur zu beleben und neue Bande zum geistigen Schaffen ande rer Völker zu knüpfen“. Meine Generation hatte hoch das Glück, die Pioniere der Kulturbund arbeit in Arbeitsgemeinschaften der frühen Wirkungsgruppen und auf Jugendforen zu erleben. In einer Zeit enormen Hungers nach Wissen und Kultur trafen sich damals Men schen höchst unterschiedlicher Le benserfahrungen am runden Tisch. Gleichberechtigt. Sicher: damit und mit einem Mangel an kulturpropa gandistischen Angeboten könnte heute keine neue Veranstaltungs reihe an der Karl-Marx-Universität begründet werden. Aber ist deshalb das Bedürfnis geringer geworden, sich über Bücher auszutauschen? Die neue Reihe, organisiert von der Kommission Kunst/Literatur/ Musik der Kreisleitung des Kultur bundes, möchte — aufbauend auf den Erfahrungen der Wirkungs gruppe — das interdisziplinäre Ge spräch fördern und mit einem viel seitigen Angebot die verschieden sten Interessenten erreichen. Die ge meinsame Auftaktveranstaltung mit der Grundeinheit Germanistik/ Literaturwissenschaft (lesen Sie dazu untenstehenden Beitrag) ver ¬ stand sich nicht zuletzt als Dank an jene Sektion, deren Wissenschaftler uns durch Angebote den Anfang er leichtert haben. Wir wollen vor allem die neu gegründeten Grundeinheiten des Kulturbundes unterstützen, indem wir ihnen Buchabende anbieten und auf ihre besonderen Wünsche ein gehen. Drei Arten von Veranstaltungen sind im Jahr 1985 vorgesehen: 1. möchten wir Neuerscheinungen der Literaturwissenschaft ins Ge spräch bringen, deren Autoren sich als streitbare Gelehrte im Weltfrie denskampf begreifen. Nach R. Opitz’ Essayband stehen im Ange bot Claus Trägers „Geschichte und Romantik“ (Reihe „Kritik der bür gerlichen Ideologie“), Kurt Schnel les Monographie über Jose Marti so wie eine Würdigung des frühverstor benen Germanisten Hans Dahlke. 2. wollen wir uns Büchern über das historische Erbe zuwenden. Am 5. März erinnern wir in einer Ver anstaltung, die gemeinsam mit der Grundeinheit Geschichte durchge führt wird, des 50. Jahrestages der antifaschistischen Schriftstellerkon gresse. Eberhard Brüning wird seihe im Akademieverlag erschie nene Dokumentation „1935 New York 1937“ vorstellen. Vorgesehen ist im Juni ein Gespräch mit Alfred Klein, dem Initiator der Republik ausstellung über Weg und Lei stung der DDR-Schriftsteller 1945 bis 1965. Wir regen an, in Berlin diese Ausstellung („Auf andre Art so große Hoffnung“) zu besuchen und danach gemeinsam über „Lite ratur in diesem besseren Land“ zu sprechen. 3. sollen Belletristik und Autoren, die von sich reden machen, vorge stellt werden. Besonders hier rich ten wir uns gern nach Wünschen der Gruppen (bisherige Angebote reichen von den Humanistenepi grammen bis zur Gegenwartslitera tur der 80er Jahre). Am 11. Aprilist ein Vortrag über den tschechischen Nobelpreisträger 1984 Jaroslav Sei fert geplant, wie wir überhaupt den Literaturen sozialistischer Länder und Werken der Sowjetliteratur be sonderes Augenmerk schenken. Zu den „Tagen der Sowjetlitera tur in der DDR“ bieten wir in der zweiten Maihälfte ein Gesprächimit Wilfried Adling und Adelheid Lat- chinian über Bühnenfassung und Buch Aitmatows („Der Tag zieht den Jahrhundertweg“) an. In der Regel laden wir einmal mo natlich über den Veranstaltungs plan der Kreisleitung des Kultur bundes zu „Bücher im Gespräch“ ein. Wir bedürfen noch sehr der Wünsche und Ideen unserer im Kul turbund organisierten Studenten. Prof. Dr. sc. ILSE SEEHASE, Sektion Germ./Lit. Auftaktveranstaltung brachte Gewinn für alle Anwesenden Prof. Dr. Roland Opitz stellte seinen Essay-Band vor Der Sitzungssaal des Hauptge bäudes der KMU war bis auf den letzten Platz gefüllt, als Prof. Dr. Roland Opitz am 28. Januar seinen im Mitteldeutschen Verlag erschie nenen Essay-Band „Krise des Ro mans?“ vorstellte. Diese Veranstal tung bildete den gemeinsamen Auf takt für zwei neue Reihen, nämlich „Bücher im Gespräch" der Kom mission Kunst/Literatur/Musik der Kreisleitung des Kulturbundes der KMU und der Reihe „hören und re den“ der Grundeinheit des Kul turbundes an der Sektion Germani- stik/Literaturwissenschaft. Das Gesprächsthema „Künstleri sche Weltmodelle heute“, führte zu einem angeregten Meinungsaus tausch, an dem sich Wissenschaftler verschiedener Fachrichtungen der Sektion Germanistik/Literaturwis- senschaft, aber auch anderer Sek tionen wie Fremdsprachen, TAS, Kunst- und Kulturwissenschaft so wie Prof. Düwel vom Schriftsteller verband der DDR beteiligten. Roland Opitz bewies auch in die ser Veranstaltung seine Fähigkeit, schwierige theoretische Fragen mit den Grundproblemen unserer Zeit zu verknüpfen. Sein — inzwischen vergriffenes — Buch stellt sehr di rekt die Frage, inwieweit die Gat tung Roman noch fähig ist, künstle rische Weltmodelle zu liefern und in welchem Maße die vielfältigen ästhetischen Ansätze diesem Ziel dienlich sind. Die unterschiedliche Spezialisierung der an der Diskus sion beteiligten Wissenschaftler zeig te eine beeindruckende Vielfalt der Standpunkte zu den behandel ten Problemen. Dabei trug die gleichermaßen sachkundige wie en- «agierte Gesprächsleitung von Prof. Dr. Ilse Seehase dazu bei, daß das zentrale Thema stets im Auge be halten wurde. Freilich kann ein so umfassendes, kompliziertes Problem nicht auf einer Veranstaltung von zweieinhalb Stunden Dauer gelöst werden; das konnte ja auch gar nicht das Ziel sein. Erfolg bedeutete in diesem Fall zweierlei: Zum einen die hohe Zahl der Interessenten, die durch diesen Abend erreicht wer den konnte, und zum anderen die eindeutig spürbar gewordene Im- pulsgebung an die Wissenschaftler, neue Aspekte des Problems ..Roman in unserer Zeit“ zu sehen und in ih rer theoretischen Arbeit zu nutzen. Die Zuhörer reagierten sensibel auf alle Nuancen der von hoher Sachkenntnis gekennzeichneten Dis kussion. Ihr herzlicher Applaus galt zum Schluß Prof. Dr. Roland Opitz, dessen Gesprächsbereitschaft ent scheidend zum Gelingen dieses Abends beigetragen hatte. PETER ROLLBERG, Sektion Germ./Lit. Viel Nachdenkenswertes, das nicht ohne Wirkung bleibt Dok.-Film „Leben in Wittstock" wurde im FDJ-Jugend- und Studentenzentrum Moritzbastei gezeigt Mindestens zweimal hatte ich schon hinsehen müssen letztes Jahr zur Dok.-Filmwoche: „Leben in Wittstock“ als Film im Wettbe werb? Ein bißchen verwundert es einen schon als Wittstocker. All jene, die das 87-Minuten-Filmwerk dann gesehen haben, werden sich über die dafür verliehene „Silberne Taube“ allerdings kaum gewundert haben. Grund genug für die AG Po- litik/Philosophie, den Streifen nebst Regisseur Volker Koepp drei Mo nate nach dem Festival in das FDJ- Jugend- und Studentenzentrum Mo ritzbastei zu holen. Flach und eben flimmert die Landschaft der „Märkischen Streu sandbüchse“ zur Einstimmung an einem vorüber. Von den Schweden, die einst versucht hatten, die Stadt einzunehmen, wird berichtet und von der Pest. Von der altehrwürdi gen Stadtmauer, die auch heute noch den Stadtkern vollständig um schließt und um die Jahrhundert wende nicht nur eine Haftanstalt, sondern auch eine Kaserne beher bergte. Doch das ist Geschichte, im Film nur optisches und akustisches Vorspiel bei getragener, schwermü tiger Musik. Dann agieren die heu tigen Wittstocker. weibliche zum größten Teil. Stubsv. Edith. Erika und andere — Arbeiterinnen im Obertrikotagenbetrieb ..Ernst Lück“ der Kreisstadt. Sechsmal zwischen 1973 und 1983 hatten Regisseur Vol ker Koepp und Christian Lehmann mit der Kamera verfolgt, was sich da tut im großen neuen Textilbe trieb in einer Gegend, „wo das 20. Jahrhundert später ankommt als woanders“, so eine Textstelle des Films. Wie sich Menschen mit ihrer Ar beit verändern, wachsen mit ihren Aufgaben und der Verantwortung. Oder auch sich mehr und mehr zu rückziehen, in sich verschließen. Er füllung ausschließlich in der Fami lie suchen. Sehr genau beobachtet die Kamera soziale Aspekte und menschliche Verhaltensweisen, die ein Großbetrieb in einer industriell bisher unbesiedelten Gegend mit sich bringt. Da kamen aus fast allen Himmels richtungen Mädchen und Frauen nach Wittstock, um Textilfacharbei terin zu lernen und als solche zu ar beiten. Meister. Schicht- und Abtei lungsleiter, woher nehmen 7 „Na ja, man fragt dich, ob du es machen willst, und wenn du nein sagst, machst du es trotzdem", so eine der „Schauspielerinnen“. Eine andere meint, sie habe schon drei Direkto ren hier „überlebt“. Doch nicht nur Direktoren, die gekommen und wie der gegangen sind Was gerade den Tugendlichen nach der Arbeit noch "umprerme bastei bleibt, beschreibt Stubsy zu Beginn des Films: „Diskothek und Kino, mehr ist ja da nicht.“ Und was dann als Diskothek im „Stadtgar ten“ über die Leinwand flimmert, ist wohl eher zum Wegsehen angera ten denn zum Hingehen. Sehr viel Nachdenkenswertes ist es. das die Kamera einfängt und beim Betrachter nicht ohne Wir kung bleibt. Widersprüchliches in der Entwicklung von Individuum und Gesellschaft wird offenbar. Was macht die anfangs aufgeschlos sene. tatendurstige Stubsy am Ende verschlossen und unnahbar? Welche Faktoren bewirken bei Edith genau das Gegenteil? Muß körperlich mo notone Arbeit zu geistiger Stagna tion führen? Fragen, die der Film aufwirft und, wo er kann, zum Teil auch beantworten hilft. Die aber un ausgesprochen nachwirken und einen noch lange nach dem Filmer lebnis beschäftigen. THOMAS SKULSKI Poetisches Theater „Louis Fürnberg“ probt Majakowskis „Wanze" Szenenfoto mit Torsten Trautvetter, Peter Dehler und Hartmut Müller (v. I. n. r.) Foto: Poetisches Theater Was überzeugend von der Bühne kommen soll, fordert zunächst harte Arbeit „Ich, Soja Iwanna, liebe eine andere.“ „Bitte noch einmal!“ „Ich, Soja Iwanna, liebe eine an dere.“ „Schon besser. Aber denk doch an die Situation, in der sich die beiden befinden!“ „Ich, Soja Iwanna, liebe eine andere.“ „Na also!“ — Immer wieder dieselben Worte, dieselben Gesten. Immer wieder lauschen Regisseur und Darsteller dem Tonfall des Ge sprochenen hinterher, sind sie unzufrieden mit scheinbar unbe deutenden Bewegungen. Was eines Tages überzeugend von der Bühne kommen soll, fordert viel Schweiß, harte Arbeit. Geprobt wird an der Märchenzauber- Komödie „Die Wanze“ von Ma jakowski, die 1929 im Moskauer Meyerhold-Theater uraufgeführt worden war. Seit zwei Jahren beschäftigt sich das Ensemble des Poe tischen Theaters der KMU mit dem Schaffen Majakowskis. Die Idee, Gedichte szenisch aufzulö sen, spielerisch umzusetzen, wurde wieder verworfen, da sie zu wenig Raum für schauspiele risches Darstellen boten. Doch man hielt fest an dem Vorhaben, im Ernst-Beyer-Haus Majakow ski zu inszenieren. „Zu sehr beeindruckte uns sein totaler Einsatz für die neue Gesellschaft, das Übereinstim men von politischer Überzeu gung und Tat. Durch mehrfache Lektüre, Hintergrundstudien und Szenenvorschläge näherten wir uns der „Wanze“, erklärt Syl via Krupicka, Regieassistentin, und ergänzt, daß die Entschei dung für ein Stück stets eine poli tische sei. Ende Oktober begannen die Vorbereitungen. In mühevoller Arbeit haben die Mitglieder des Ensembles Informationen über das Zeitbild der 20er Jahre der Sowjetunion zusammengetragen. Die Theater- und Kunstge schichte der UdSSR und die Per son Majakowski waren Gegen ¬ stand von Vorträgen, die von En' semblemitgliedern gehalten wur- den. Warum eine so umfangrei- ehe Vorprobenarbeit nötig ist, er klärt mir der Leiter des Poe tischen Theaters, Dr. Peter Rei- chel: „Wir glauben, daß wir nur dann gut inszenieren können, j wenn wir uns ein gemeinsames Stückverständnis erarbeitet ha-1 ben. Wichtig dafür scheint uns das Beschäftigen mit dem Autor, mit der Stellung seines Gesamt schaffens in der Kunst seiner; Zeit und die Kenntnis der dama ligen gesellschaftlichen Zu-; stände.“ Konsultationen und Be ratungen mit der Kreisleitung der SED und Vertretern der Sek-1 tionsleitung Germanistik/ Literaturwissenschaft schlossen sich an. Die Regie übernahm Konradi Zschiedrich, der derzeit am Schauspielhaus ein Stück be-1 treut, „Wir haben uns aber auch entschlossen, ein so anspruchs volles Projekt wie die „Wanze“ aufzuführen, weil wir den vielen jungen Darstellern, die erst seit Herbst bei uns sind, die Möglich keit geben wollen, sich auszupro- bieren. Amateurtheater zu ma- chen, heißt nicht nur, Theater zu spielen. Wir legen mit Hand an bei der Renovierung des Hauses, Wir kümmern uns um die Aus stattung der Inszenierung, ent- werfen selbst Kostüme und Büh- nenbild und setzen unsere Idee? auch selber um“, sagt Dr. Rei chel. Das Stück soll der Beitrag des Ensembles zum 40. Jahrestas der Befreiung sein. Außerdem ist ein Majakowski' ■ Programm geplant, mit dem das Poetische Theater „außer Haus“ also an anderen Spielstätten auf' treten will. Sollten Sie einmal; eine Vorstellung der „Wanze besuchen, achten Sie doch ein' mal darauf, ob Streureikin den richtigen Ton getroffen hab „Ich, Soja Iwanna, liebe eine an' dere“. KARSTEN ROEDER ; Das musikalische Umfeld von Johann Seb. Bach beleuchtet 64. Musikabend der Kammermusikgruppe der Sektion Physik Die Kammermusikgruppe der Sektion Physik lud zu ihrem 64. (!) Musikabend ein. Es hatte sich ein so großer Interessenten- und Freundeskreis im Speisesaal der Sektion versammelt, daß noch Stühle herbei getragen werden mußten. Zunächst umriß Dr. Volker Riede das Anliegen des Konzer tes. Man wollte das musikalische Umfeld Johann Sebastian Bachs beleuchten. Der Redner verwies u. a auf die verschiedenen Ein flüsse. die auf Bach gewirkt ha ben und von 1 ihm ausgingen. Nun aber kam die Musik selbst zu Wort mit Arcangelo Corellis „Concerto grosso op. 6 Nr. 8" Konstanze Förste- und Christiane Stelemberg (Violine). Susanne John (Viola). Katrin Böttcher (Violoncello). Isabel Gruner (Kontrabaß) und . Dr. Dieter Mi chel (Cembalo) musizierten die ses helltönende, heitere Stück in herzerfrischenden Tempi. Sie ar beiteten die Echowirkung zwi schen den beiden Violinen und viele dynamische Feinheiten im harmonischen Zusammenspiel liebevoll heraus. Bei der um 1720 von Johann Sebastian Bach komponierten „Triosonate für zwei Querflöten und Basso continuo in B-Dur“ hingegen, beeinträchtigten Stim mungsdifferenzen zwischen den hier besetzten zwei Altblockflö. ten (Anne Böttcher und Liselotte Winkler) und Cello und Cembalo (Dietrich Althausen und Volke Riede) den Hörgenuß Eine Gener ration vor Bach lebte der En länder Henry Purcell; man ge dachte seiner mit der „Sonate für Flöte- Violine und Basso con‘ tinuo g-Moll“. Nach der Pause spielte die vir tuose Cellistin Katrin Böttchel von Dietrich Ebert am Flügel be” gleitet, Beethovens „Variationel nach einem Thema von Geo^ Friedrich Händel“, nämlich nach dem allbekannten „Tochter Zion“. Danach bot. Ulf Brüste, das „Impromptu op. 90“ von Fral Schubert sicher und ausdrucks stark. | Einer der berühmtesten Bach söhne war Carl Phillipp Emanue Bach, der für seinen Brotherre? Friedrich II eine größere Anzah Flötenstücke schrieb. Der Kan’ mermusikabend wurde mit sei' nem „Trio für Flöte, Violine un° Klavier in B-Dur" beendet. Tho mas Deibele (Flöte). Günte. Schellenberg (Violine) und Vo I ker Riede (Klavier) bewiese) noch einmal die Spielfreude die ser zum Ausgleich und zur all gemeinen Erbauung spielende 11 Physiker ROTRAUD BOCK ENK AM<^
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