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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1985
- Erscheinungsdatum
- 1985
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198500005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19850000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19850000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise vorlagebedingter Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
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- Digitalisat
- SLUB Dresden
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Zeitschrift
Universitätszeitung
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Band
Band 1985
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Band 1985
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Schubert, Rudolf und Wagner, Günther Pflanzennamen und botanische Fachwörter Neumann Verlag Radebeul/ Leipzig, 1984, 8. neu bearbeitete und erweiterte Auflage, 662 Seiten Das vom Neumann-Verlag Radebeul/Leipzig in 8., stark er weiterter, Auflage herausgege bene Wörterbuch „Pflanzenna- men und botanische Fachwör ter“ verdient aufgrund seiner An lage und Inhaltsgestaltung, ins besondere auch für die studenti sche Ausbildung Beachtung. Die Autoren — Prof. Dr. R, Schubert (Universität Halle) und Dr. G. Wagner (Universität Jena) — haben das taschen buchartige, handliche Nachschla gewerk weiterentwickelt und mo dernisiert. Bei Verarbeitung von Vorschlägen für Ergänzungen durch Spezialisten, auf die im Vorwort namentlich mit Dank verwiesen wird, erfuhr das Fach- lexion eine Erweiterung von 194 Seiten (gegenüber der letzten Auflage) und gleichzeitig eine durchgängige Neufassung — so wohl die inhaltliche Präzisierung als auch die methodische Ver einheitlichung betreffend. Damit Wird das Wörterbuch noch bes ser seiner Funktion als rascher Hat- und Informationsgeber ge recht. Es lassen sich drei Spezi fika herausstellen, die dem Wör terbuch ein besonderes Gepräge geben: Das erste Spezifikum ist; die dem eigentlichen lexikalischen Hauptteil vorangestellte „Ein- Ratgeber in Aus- und Weiterbildung führung in die Terminologie und Nomenklatur“, die mit der Hi storie und den philologisch- ethymologischen Grundlagen der botanischen Fachsprache auf 55 Seiten vertraut macht und dank faßlicher, übersichtlicher Dar stellung eine selbständige Einar beitung in das Wesen und An wenden terminologisch ¬ nomenklatorischer Festlegungen (mit internationaler Verbindlich keit) ermöglicht. Als zweite Besonderheit ist der Querschnittscharakter des über 500 Seiten umfassenden lexika- fischen Hauptteils deswegen er wähnenswert, da hier aus allen Wesentlichen Disziplinen der Bo tanik und auch ihrer Anwen dungsgebiete häufig vorkom mende Fachbezeichnungen (Ter mini und Taxa-Namen) erklärt Werden. Das geschieht in Form sprachlicher Herkunfts- oder Ab teilungsaussagen (etymologisch) und durch kurzgefaßte Informa tionen definitorischer Art. Das dritte spezifische Merkmal besteht darin, daß die drei Fol geabschnitte mit einem Verzeich nis deutscher Pflanzennamen so wie von Namen der Autoren und mit einem Systemüberblick über das Pflanzenreich das Nachschla gewerk nicht nur informativ ab runden, sondern auch insbeson dere mit dem lexikalen Haupt teil in organischer Verbindung stehen. So findet der weniger mit den wissenschaftlichen Na men Vertraute anhand bekann ter deutscher Namen den betref fenden Gattungsnamen, der so dann ein Nachschlagen im Le- xikon-Hauptteil zwecks näherer Informationen ermöglicht. Das Register der Namen von etwa 2000 Autoren ist für den taxono misch Interessierten eine will kommene Informationsquelle, auch wegen der aus internatio naler Sicht getroffenen Auswahl und wegen der komplettierten, aktualisierten Angaben. Somit prägen Aufbau und In haltsgestaltung den Charakter dieses Nachschlagewerkes in ge lungener Synthese von grundle genden Aussagen zur bota nischen Fachsprache und nach schlagbaren Informationen zu einem relativ weiten Stich wortspektrum. Prof. Dr. sc. BOTO MÄRTIN Aus der Geschichte des Lehrstuhls für Vorgeschichte der Leipziger Universität Hauptaugenmerk der Forschung gilt der Praxisverbindung mit Bodendenkmalpflege Neuer Anfang in Wissenschaftsentwicklung nach der Nacht des Faschismus vollzog sich vor dem Hintergrund harter Klassenauseinandersetzungen in den jungen Jahren unserer Republik Im vorigen Jahr beging der Wis senschaftsbereich Ur- und Frühge- schichte/Alte Geschichte den 50. Jahrestag der Gründung des Lehrstuhls für Vorgeschichte an der Leipziger Universität. Diese Grün dung fiel in die Periode der faschi stischen Herrschaft und war selbst Resultat der Wissenschaftspolitik der neuen Machthaber. Zwar war die Notwendigkeit der Vertretung der Vorgeschichte, insbesondere der des deutschen Raumes, in der Lehre bereits früher erkannt worden, doch scheiterten alle Versuche zur Schaf fung eines Extraordinariates an der katastrophalen Finanzlage des säch sischen Staates. Die Berücksichti gung der Vorgeschichte in der Lehre am Ethnologisch-Anthropolo gischen Institut, dem Seminar für Landesgeschichte und Siedlungs kunde bzw. die Heranziehung der je weiligen Kustoden der vorgeschicht lichen Abteilung des Grassimuse ums konnten auf die Dauer einen speziellen Lehrstuhl und ein mit ihm verbundenes Seminar nicht er setzen. Die Situation änderte sich nach dem Machtantritt der • Faschisten völlig. Sie hatten bereits frühzeitig die Bedeutung der „deutschen Vor geschichte“ für ihre „Weltanschau ung“ erkannt, war sie doch her vorragend geeignet, Antisemitismus, Chauvinismus und die Faschistische Geopolitik „wissenschaftlich“ zu un termauern. So ließen sie es sich an gelegen sein, die Wissenschaft um fassend zu fördern. Auch wenn dabei Rückstände beseitigt wurden (Ausbau der Bodendenkmalpflege, Schaffung von Museen, Lehrstüh len, u. ä.), kann man jedoch in keiner Weise von Fortschritten spre chen, da durch alle diese Maßnah men nur die Voraussetzungen für einen bis dahin nicht gekannten Mißbrauch der Wissenschaft ge schaffen wurden. Das Seminar für Vorgeschichte der Leipziger Universität leistete einen aktiven Beitrag zur faschisti schen Beeinflussung der Studenten und trug seinen Teil zur ideolo gischen Kriegsvorbereitung Hitlers bei. Beinahe folgerichtig fand es sein Ende am 4. 12. 1943, als durch einen angloamerikanischen Bomben angriff die Räume des Seminars und ein Großteil der Bibliothek und Sammlung vernichtet wurden. Liegen zur Vorgeschichte der Lehrstuhlgründung und zu den Er eignissen im Lehrstuhl in der Zeit von 1934 bis 1945 heute -bereits For ¬ schungen vor, so stehen solche Un tersuchungen für die Zeit von der Wiedereröffnung der Universität bis zur Gegenwart noch aus. Zunächst fiel es schwer, einen Fachvertreter zu gewinnen, der nicht durch die Zu sammenarbeit mit dem Faschismus diskreditiert und damit als Hoch schullehrer unannehmbar war. Beru fen wurde schließlich 1949 ein Mit arbeiter des Römisch-Germanischen Zentralmuseums in Mainz, Fried rich Behn. Von einer eindeutig bür gerlichen Klassenposition aus be gann er tatkräftig mit dem Wieder aufbau des Institutes für Vor- und Frühgeschichte. Dank der großzügi gen Zuwendung von Mitteln gelang es, eine gute Fachbibliothek ein zurichten und damit eine wesentli che Grundlage dafür zu schaffen, In der Ausgabe 07 vom 15. Fe bruar, Seite 5 veröffentlichten wir eine Rezension von Jürgen Kuczynski zu Heft 4/84 der Wis senschaftlichen Zeitschrift der KMU. In ihr wird u. a. auf den Beitrag von Michael Bastian „Die Geschichte des Lehrstuhls für Vorgeschichte der Leipziger Uni versität (1934-1945)" eingegan gen. Der Forschungsstudent Mi chael Bastian schrieb eine zu sammenfassende Darstellung, die Prof Dr. sc. Edith Hoffmann bis in die Gegenwart fortgeführt hat. den Lehr- und Studienbetrieb wie der aufnehmen zu können. Friedrich Behn gehörte zu jenen bürgerlichen Wissenschaftlern, die trotz subjektiver Vorbehalte gegen die führende Rolle der Arbeiter klasse und ihrer Partei, durch ihr Wirken objektiv die Voraussetzun gen für einen neuen Anfang in der Wissenschaftsentwicklung nach der Nacht des Faschismus schufen. Die ser Prozeß vollzog sich auch im Lehrstuhl für Vor- und Frühge schichte nicht unproblematisch und vor dem Hintergrund der harten Klassenauseinandersetzungen in den jungen Jahren unserer Repu blik. An der Wende von den 50er zu den 60er Jahren hatten sich die Wi dersprüche so zugespitzt, daß das Fortbestehen des Instituts in Gefahr geriet — von fünf Mitarbeitern ver ließen drei die DDR; zurück blieben nur der betagte Direktor und die jüngste Assistentin. Es war eine weitsichtige wissen schaftsstrategische Entscheidung des damaligen Staatssekretariats für das Hoch- und Fachschulwesen, in dieser schwierigen Situation 1961 mit H. Arno Knorr einen bewährten Kommunisten, der 1984 seinen 75. Geburtstag begehen konnte, den ersten Marxisten in der Geschichte des Lehrstuhls, mit der Wahrneh mung einer Professur zu betrauen. Er löste Friedrich Behn nach dessen Emeritierung 1966 als Institutsdirek tor ab. Damit war auch an der Leip ziger Universität, wie vorher schon in Berlin, der Weg für eine marxi stische Urgeschichtsforschung frei. Sie erhielt eine wesentliche Unter stützung durch die im Zuge der Hochschulreform zu diesem Zwecke herbeigeführte Vereinigung der Lehrstühle Ur- und Frühgeschichte und Alte Geschichte. Die erfahrenen Genossen aus dem Bereich der Alten Geschichte unter stützten die Bemühungen der Prä historiker, so daß 1979 die kadermä ßigen Voraussetzungen gegeben wa ren, erneut eine eigene Professur für die Vor- und Frühgeschichte ein zurichten. Bei aller Vielschichtigkeit der zu bewältigenden Aufgaben sehen wir den Schwerpunkt unserer Arbeit in der Lehre, d. h. in der Beteiligung an der Ausbildung von Diplom historikern, Lehrern für Marxis mus-Leninismus, Diplomlehrern für Deutsch/Geschichte sowie Museolo gen. In der Forschung gilt unser Hauptaugenmerk der Praxisverbin ¬ dung mit der Bodendenkmalpflege, speziell der Unterstützung der Aus grabungstätigkeit am Tagebaurand, realisiert durch die Praktika der Studenten. Weiterhin besitzt die Öffentlich keitsarbeit einen wichtigen Stel lenwert, indem wir uns in Wort und Schrift um die Popularisierung der neuesten wissenschaftlichen Er kenntnisse auf unserem Gebiet be mühen. Eine Aufgabe von existen tieller Bedeutung sehen wir jedoch in der Qualifizierung unseres wis senschaftlichen Nachwuchses, der einmal an die Stelle der alten Ge nossen treten und deren Werk im Sinne der positiven Traditionen der 575jährigen Leipziger Universität fortsetzen soll. MICHAEL BASTIAN. Forschungsstudent Prof. Dr. sc. EDITH HOFFMANN, WB-Leiter Klinik für Klein- und Heimtiererkrankungen der KMU — Anlaufpunkt vieler Leipziger bei Krankheit ihrer Haustiere Anlaufpunkt für viele Leipziger ist bei Erkrankungen ihrer vierbeinigen oder gefiederten Hausgenossen die Klinik für Klein- und Heimtiererkran kungen der Karl-Marx-Universität- 35 000 Klein- und Heimtiere werden hier jährlich betreut. Vier Behand- lungs- und zwei Operationsräume stehen den Tierärzten zur Verfü gung, eine moderne Röntgenanlage und klinische Labors ermöglichen genaue Diagnosen. Darüber hinaus bewältigen die Mitarbeiter der Kli nik unter der Leitung von Frau Prof. Dr. Vera Schmidt noch ein umfang reiches Forschungsprogramm auf Stickstoff im Temperaturbereich bis zu minus 180 Grad die Behandlung des erkrankten Gewebes vorge nommen wird- Gute Fortschritte wurden in den letzten Jahren auch in der wissen schaftlichen Bearbeitung der Funk tion der Augennetzhaut mittels elek- troretinografischer Methoden, das heißt der Fotografie des Augenhin- tergrundes, gemacht. Bisher konnten die Veterinärmedi ziner nur Schlußfolgerungen für die Sehkraft eines Tieres ziehen, indem sie sein Verhalten beobachteten. Nunmehr ist es möglich, mit Hilfe Gefragter „Kundendienst"- umfangreiche Forschungen dem Gebiet der Klein- und Heim tierkrankheiten. Pionierarbeit leiste ten die Veterinärmediziner beispiels weise bei der Einführung der Kryo chirurgie in ihr Fachgebiet. Hierbei wird zugleich die zerstörende Wir kung extremer Kälte auf erkranktes Gewebe wie auch ihre heilungsför dernde Wirkungskomponente aus genutzt. In interdisziplinärer Zusammen arbeit mit Vertretern der kryomedizi nischen Arbeitsrichtung der Medizi nischen Akademie „Carl Gustav Ca rus" in Dresden erprobten Mitarbei ter der Leipziger Kleintierklinik ein von der Technischen Universität Dresden entwickeltes Gerätepro gramm, mit dem durch flüssigen objektiver Verfahren zum Beispiel den Effekt bestimmter Operationen, wie die Entfernung des grauen Augenstars, vorherzubestimmen oder Infektionserreger frühzeitig ein zuschätzen. Diese Untersuchungen dienen einmal der rechtzeitigen Be handlung eines Tieres und zum an deren auch der Erweiterung des Grundlagenwissens auf dem Gebiet der Neurophysiologie der Netzhaut funktion. In Anwendung spezifischer Erfahrungen in der Augendiagno stik gelang es Frau Prof. Schmidt und ihren Mitarbeitern darüber hin aus, durch aufwendige Reihenun tersuchungen neue Erkenntnisse über das Vorkommen angeborener Augenkrankheiten in bestimmten Hunderassen zu erhalten. In der Lehr- und Versuchsstation Probstheida werden Wachteln, hier bei der Gewichtskontrolle, Ziegen, Mäuse, Kaninchen, Hunde und Ratten für Zucht- und Fütterungsversuche gehalten. Nutznießer dieser Experimente sind verschiedene Sektionen der KMU. Auf dem Foto der Leiter der LVS, Dr. Dietmar Köhler, und Regina Glasewald. Foto: LVZ (PULLWITT) Konfrontation oder Kooperation im Weltraum? den Entwicklungsländern ten Argumente, die wir brauchen Militärsatellitensysteme. globaler eines deutlichen der Entwicklung kosmischer Waf- den ten 70er bau Ra- Lo der und Führung militäriseher Operationen der Luft-, See- und Landstreitkräfte der NATO. Sind die Hauptkomponenten der Kosmosrüstung, wie das Raketen abwehrsystem, auch nach Einschät zung von USA-Experten eindeutig auf Unterstützung des „enthaup tenden“ Erstschlags ausgerichtet, so sollen andere Bestandteile wie z. B. die angestrebte globale Überwa chungsebene auch zur Unterstüt zung konterrevolutionärer Aktivitä- streitraft der Space Force“) — die Schaffung Vorsprungs bei und Stationierung der meteorologischen Vorhersage, der Erkennung drohender Natur katastrophen, in der Medizin, im Umweltschutz und in der Nachrich tenübermittlung. Nach sowjetischen Berechnungen werden z. B. heute mehr als 20 Prozent der geolo gischen Erkundungskosten durch Sa tellitenunterstützung eingespart. Viele Komponenten der Welt raumtechnik können jedoch auch für militärische Aufgaben einge setzt werden. Die Geschichte der Weltraumfahrt ist . eng verbunden mit derartigen, vom USA-Imperialis mus initiierten Projekten. Ihre di rekte Wirkung war bisher begrenzt, da diese Systeme ausschließlich pas siv, d. h. meist als Servicesysteme für die erdgebundenen Teilstreit kräfte eingesetzt wurden. Nach dem Amtsantritt der Reagan-Administra tion fand jedoch eine grundlegende Wende in der offiziellen militä rischen Weltraumpolitik der USA genutzt ■ Jahren und die zeption vom „führbaren" und „ge winnbaren“ Nuklearkrieg. Bis zur Jahrhundertwende sollen nach den bisherigen Vorstellungen der aggres sivsten Kreise des Imperialismus vor allem folgende Ziele realisiert werden: — der Aufbau einer vierten Teil- Seit Beginn der 80er Jahre erfolgt eine Zusammenfassung der verschie denen Weltraumsysteme (unbe mannt und bemannt) in eine einheit liche kosmische Infrastruktur. Be sonders seit der berüchtigten „Ster nenkriegsrede“ Reagans im März Lockheed produziert das „Killersa telliten “-System. (wird fortgesetzt) Dr. THOMAS BERNSTEIN, Sektion Physik; Dr. REINHARD GRIENIG, Sektion Marxismus-Leninismus US-Armee („US Shuttle-Projekt, Boeing baut ketenstufen und hofft, den wenanteil der Entwicklung USA-Raumstation zu erhalten 1983 hat der militärische Mißbrauch der Raumfahrt ein beispielloses Tempo erreicht. Die Bildung mehre rer Zentren für kosmische Krieg führung und die offizielle Auftrags erteilung. für ein langfristiges For schungsprogramm boden- und raum gestützter Raketenabwehrsysteme un terstreichen die Dringlichkeit von Vereinbarungen zur Verhütung der Militarisierung des Weltraums. Wie die Tabelle (siehe unten) aus weist, waren die USA auch bei der Entwicklung kosmischer Miltärtech- nik in den letzten Jahrzehnten eindeutig die Vorreiter. Die riesigen Rüstungsaufträge für .Weltraumsysteme bilden heute einen Grundpfeiler in den Auftrags büchern der großen Flugzeug- und Elektronikkonzerne der USA. Am Tag nach der „Sternenkriegsrede“ kletterten an der New-Yorker Börse die Kurse für Lockheed und McDon nell Douglas um 11 bzw. 7 Punkte. Aber auch andere Rüstungsgiganten sind an dem neuen großen Geschäft beteiligt: Rockwell International ist Hauptauftragnehmer für das Space- bzw. Rettung volksfeindlicher Regi mes eingesetzt werden. Darüber hin aus hofft das Pentagon, die soziali stischen Länder durch überdurch schnittlich hohe Verteidigungsaus gaben an der Realisierung des So zialprogramms, der Überwindung struktureller Engpässe und der Aus dehnung der Hilfe für die nationale und soziale Befreiungsbewegung hindern zu können. Die finanziellen Aufwendungen der USA für kosmische Militärtech nik unterstreichen deren Bedeu tung: 44 Prozent der USA- Gesamtausgaben für die Weltraum fahrt (etwa 158 Mrd. US-Dollar bis 1984) wurden für Militärprojekte verwendet. Seit 1980 ist das jährli che zivile NASA-Budget niedriger als das Raumfahrt-Budget des Pen tagon und verzeichnet in der Regel nur die Hälfte von dessen Wachs tumsraten. Etwa 27 Mrd. Dollar sol len in den nächsten fünf Jahren für fensysteme als Beitrag zur ange strebten militärstrategischen Über legenheit — die Installierung eines Systems zur strategischen Entwaffnung der UdSSR (u. a. „Killersatelliten“, durch Weltraumtechnologie unter stützte hochpräzise Nuklear- Erstschlagwaffen, ein Abwehrsy stem gegen interkontinentale balli stische Raketen) — die effektive Unterstützung und 1. Teil: Die Rolle der Weltraumtechnik in den politischen und militärischen Plänen der USA statt: Mit Hilfe qualitativ, neuer bzw. weiterentwickelter Kos mostechnik soll die Kriegführung der erdgebundenen Streitkräfte per fektioniert und durch die Stationie rung von Waffensystemen im Welt raum eine militärische Überlegen heit über die Streitkräfte des War schauer Vertrags erreicht werden. Diese Pläne ordnen sich in die Poli tik der direkten und umfassenden Konfrontation mit dem Weltsozialis mus ein und basieren militärstrate gisch auf der wahnwitzigen Kon- V or .fünfzig Jahren wurde mit der erfolgreichen Erprobung des er sten Flüssigtreibstoff-Raketen triebwerks die Grundlage für die technische Entwicklung der moder nen Raketentechnik gelegt. Seit dem Beginn der kosmischen Ära mit dem Start von Sputnik 1 wur den rund 3200 Raumflugkörper ge startet; nach Juri Gagarin haben noch 157 Menschen bisher unseren Planeten in Raumschiffen umrun det. Die Weltraumfahrt ist in vielen Bereichen aus dem experimentellen Stadium herausgetreten; künstliche Erdsatelliten lösen heute volkswirt schaftlich bedeutende Aufgaben in der geologischen Fernerkundung, die Militarisierung des Kosmos aus gegeben werden. Eine Realisierung des Gesamtprojektes (einschließlich Laserkampfstationen im All) könnte nach Berechnungen amerikanischer Experten bis Anfang des nächsten 1 Jahrhunderts etwa eine Billion Dol lar beanspruchen, was vom Umfang her etwa dem Zehnfachen des der zeitigen DDR-Nationaleinkommens entspricht. Verfolgt man die Geschichte der militärischen Weltraumforschung und Produktion kosmischer Mi litärtechnik, so lassen sich drei Etap pen unterscheiden: Auf bauend auf den ersten Projektstudien der 50er Jahre und den ersten Spionagesatel liten entwickelte und testete die NASA im Auftrag des Pentagon in den 60er Jahren eine Vielzahl militä rischer Spezialsatelliten, die von wurden. In den erfolgte der Auf- Weiterentwicklung einzelnen Teilstreitkräf- Tabelle: Einführung einiger militärischer Weltraumsysteme System USA UdSSR Auf kl ärungs Satelliten 1959 1962 Navigationssatelliten 1960 1968 Feetatoff-Interkontinentalrsketen 1962 1968 Kernexplosionsüberwachung 1962 1964 Geostationäre Kommandosatelliten 1966 1974 Geostationäre Frühwarnsatelliten 1966 1975
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