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12 5. Fuß 1985 MARX Universitätszeitung Organ der Kreisleitung der SED 22. Februar 1985 ZSWK I UNIVERSITÄT Neuer Arbeitsplan zwischen KMU und der Addis-Abeba-Universität unterzeichnet Leipziger Universität leistet Beitrag zur Entwicklung des äthiopischenGesundheitswesens Fachkollegen werden auf Hochschullehrertätigkeit in ihrer Heimat vorbereitet / Aus Solidaritätsmitteln werden Ausrüstungen für Ausbildung bereitgestellt (PI) Im Rahmen der schon tra ditionellen jährlichen Beratung des Rektors mit den Kliniks- und Insti tutsdirektoren des Bereiches Medi zin über die Schwerpunktaufgaben der nächsten Jahre unterzeichneten am 12. Februar der, Rektor der KMU, Prof. Dr. sc. Dr. h. c. Lothar Rathmann und der Rektor der Uni versität Addis Abeba, Dr. Duri Mo hammed, in Anwesenheit von Dr. Siegfried Thäle, 2. Sekretär der SED-Kreisleitung, einen neuen Ar beitsplan. Gegenstand ist die Reali sierung der Vereinbarung zwischen dem Ministerium für Hoch- und Fachschulwesen der DDR und der Kommission für Hochschulwesen des Sozialistischen Äthiopiens über die Zusammenarbeit bei der Ent wicklung des Gondar College of Me dical Sciences. Der Rektor der Uni versität Addis Abeba weilte gemein sam mit dem Dekan des Gondar Col lege of Medical Sciences, Dr. Mollede Morn, mehrere Tage als Gast an der KMU und war vom Rektor und Prorektor für Medizin zu Arbeitsge sprächen empfangen worden. Der Plan, der für den Zeitraum 1985 bis 1987 vereinbart wurde, sieht unter anderem die Entsendung von Ex perten aus dem Bereich Medizin der KMU für eine Lehrtätigkeit an das Medizinische Zentrum von Gondar vor. Bereits seit Jahren leistet die Karl-Marx-Universität, die seit 1977 mit der Universität Addis Abeba durch einen Freundschaftsvertrag verbunden ist. einen maßgeblichen Beitrag zur Entwicklung dieses Zen trums, an dem fast 50 Prozent der gesamten medizinischen Ausbil- dungskapazität Äthiopiens konzen- triert sind. Im September 1979 hat ten Hochschullehrer der KMU mit der Ausbildung äthiopischer Stu denten in Gondar begonnen, und im Sommer des vergangenen Jahres konnten die ersten 60 Absolventen die Fakultät als Ärzte verlassen. Auch weiterhin wird die Leipziger Universität, so sieht es der Arbeits plan vor, aus Solidaritätsmitteln not wendige Ausrüstungen fü r die prak tische Ausbildung zur Verfügung stellen. Ziel der solidarischen Unter Stüt zung für das äthiopische Hochschul wesen ist es aber in erster Linie, die äthiopischen Fachkollegen'in mög lichst kurzer Frist zu befähigen, die medizinische Ausbildung in eigene Verantwortung zu nehmen. ■ So be gann 1980 bereits die Ausbildung äthiopischer Hochschullehrer für die medizinische Fakultät Gondar, von denen die ersten bereits in ihr Heimatland zurückgekehrt und dort tätig sind. Der neue Arbeitsplan sieht ebenfalls vor. daß jährlich äthiopische Ärzte zur Qualifizierung nach Leipzig kommen, an der KMU zu Fachärzten ausgebildet und auf eine Hochschullehrertätigkeit in Gonaar vorbereitet werden. Dar über hinaus werden Naturwissen schaftler der Universität Addis Abe ba an der KMU die Möglichkeit er halten, den akademischen Grad eines Doktors eines Wissenschafts zweiges zu erwerben. Dr. Duri Mohammed, Rektor der Universität Addis Abeba, und Prof. Dr. sc. Dr. h. c. Lothar Rathmann, Rektor der KMU, unterzeichnen den neuen Arbeitsplan. Foto: HFBS/WISNIEWSKY Ärzte aus Leipzig retten das Leben vieler äthiopischer Kinder DDR-Mediziner leisten in Gondar Hilfe für Dürreopfer (ADN) Seit Sommer 1984 sind die Doktoren Harald Lenk, Hans- Jürgen Häusler und Wolfgang Raue von der Kinderklinik der KMU an der Medizinischen Fakultät von Gondar für die Ausbildung äthiopi scher Kinderärzte verantwortlich. Neben ihrer Arbeit im Hörsaal lei sten sie, so wie weitere 22 Medi ziner und Hochschullehrer aus der DDR, einen wesentlichen Beitrag zur gesundheitlichen Betreuung der Einwohner dieses Gebietes. Regelmäßig wird im Rahmen eines von den Regionalbehörden or ganisierten Programms zur Betreu ung von Müttern und Kindern spe ziell zubereitete Nahrung ausgege ben. Seit mehreren Wochen wird dazu in Gondar Babynahrung aus der DDR verwendet — Teil der DDR-Soforthilfe für den Kampf ge gen die Dürrefolgen. Parallel zur Nahrungsausgabe halten die drei Kinderärzte aus Leipzig abwech selnd zusätzliche Sprechstunden ab, an denen sie auch ihre Studenten be teiligen. Mehr als die Hälfte der gegen wärtigen kleinen Patienten leidet unter Krankheiten, die durch akute Unterernährung verursacht wurden - Folge der. lang anhaltenden Dürre in den Nordgebieten Äthiopiens. Entwicklung der KMU beraten (PI) Zu einer Beratung trat am 14. Februar der Gesell schaftliche Rat der Karl- Marx-Universität zusammen. Der Rektor der KMU, Prof. Dr. sc. Dr. h. c. Lothar Rathmann, und der 1. Prorek tor, Prof. Dr. sc. Horst Stein, informierten über wissen schaftliche und ökonomische Entwicklungslinien der Uni versität in den kommenden Jahren. Zur Realisierung der vom ZK der SED beschlos senen „Konzeption für die Ge staltung der Aus- und Wei terbildung der Ingenieure und Ökonomen in der DDR“ und die sich für die Karl- Marx-Universität daraus erge benden Aufgaben sprach der Direktor der Sektion Wirt schaftswissenschaften, Prof. Dr. Werner Maiwald. Im Verlauf der Beratung wurde ebenfalls der neue Ar beitsplan des Gesellschaft lichen Rates der KMU bestä tigt. Erfahrungen der Parteiarbeit dargelegt (UZ-Korr.) Am 13. Februar führte der 2. Sekretär der SED-Kreisleitung, Dr. S. Thäle, im Auftrag des Sekreta riats der SED-Kreisleitung die traditionelle Beratung mit Genossen des 1. Studienjahres im Schwalbennest des FDJ- Jugend- und Studentenzen trums „Moritzbastei" durch. In dieser Beratung legten die Genossen in einer lebendigen Diskussion Erfahrungen der Parteiarbeit im 1. Studienjahr dar. Dr. S. Thäle verwies in seinen abschließenden Be merkungen auf die Aufgaben, die vor den Partei- und FDJ- Kollektiven bei der Verwirk lichung der Aufgaben im .. Ernst-Thälmann-Aufgebot der FDJ“ stehen. FDJler helfen bei Pflege von Grünflächen (UZ) Mit 32 Pflegeverträ gen hat die Wohnungsverwal tung Lindenau des VEB Ge bäudewirtschaft Leipzig, Be triebsteil West, nahezu 85 Pro zent aller Grünflächen in die Verantwortung von Hausge meinschaften übertragen. Eine große Stütze wird auch in diesem Jahr wieder die FD J-Grundorganisation der KMU, Sektion Psychologie, sein, deren Mitglieder bereits 1984 über 3000 Stunden leiste ten. Wissenschaftler der KMU hielt Vortrag über Bach (UZ) Den Auftakt für zahl reiche Aktivitäten des Leip ziger Kulturbundes zur Bach- Händel-Schütz-Ehrung bil dete am vergangenen Freitag eine Konferenz zur Bach pflege. Wissenschaftler und Historiker, unter ihnen Prof. Dr. Werner Felix, Gene raldirektor der Nationalen Forschungs- und Gedenk stätte Johann Sebastian Bach der DDR und Prof. Dr. Karl Czok von der KMU referier ten über historische Position, Wirken und Nachwirken des großen Thomaskantors. Weitere Höhepunkte wird es zu den bevorstehenden ..Ta gen der Wissenschaft und Kul tur“ sowie zu den „Tagen der Musik“ des Kulturbundes ge ben. Wahlen der Konfliktkommissionen haben begonnen Arbeit der gesellschaftlichen Gerichte noch stärker auf hohen Leistungsanstieg konzentrieren Vorbildliche Arbeiter, Angestellte und Wissenschaftler der Universität kandidieren für die rechtsprechenden Organe (UZ-Korr.) Die Angehörigen der' Karl-Marx-Universität wählen in diesen Wochen bis zum 15. März 1985 in den verschiedenen BGL- Bereichen 44 Konfliktkommissio nen, die — wie bereits in den ver gangenen Jahren — durch ihre eh renamtlichen gesellschaftlichen Ak tivitäten zur Gewährleistung der so zialistischen Gesetzlichkeit und zur Festigung von Ordnung, Sicherheit und Disziplin bei der Erreichung eines weiteren , hohen Leistungsan stieges und bei der gleichzeitigen Verbesserung der Arbeits- und Le bensbedingungen an der Karl- Marx-Universität beitragen werden. In diese rechtsprechenden Organe an den Sektionen und Einrichtun gen werden in geheimer Wahl etwa 500 ehrenamtliche Mitglieder ge wählt, die von ihren Gewerkschafts kollektiven in demokratischer Form vorgeschlagen und in vielfältiger Weise, vor allem durch ihr persönli ches Vorstellen in Gewerkschafts versammlungen und durch Aus hänge an den Wandzeitungen den Mitarbeitern bekanntgemacht wur den. Bei den 'vorgeschlagenen Kandi daten für die Konfliktkommissionen handelt es sich um Arbeiter, Ange stellte und Wissenschaftler, die durch ihr persönliches Verhalten Vorbild sind und die Achtung sowie das Vertrauen der Universitäts angehörigen besitzen. Zu den vorgeschlagenen Kandida ¬ ten gehören viele, die diese ehren amtliche Arbeit bereits seit Jahr zehnten verrichten. So ist die jetzt 70jährige Arbeiterin Käthe Rusz seit der Bildung der Konfliktkom mission in ihrem AGL-Bereich Men- sen/Gastronomische Einrichtungen ein . aktives und zuverlässiges Mit glied der Konfliktkommission. Das gilt auch für den Kollegen Alexan der Klässig, der seit 25 Jahren seine Aufgaben als Vorsitzender der Kon fliktkommission in der Universitäts bibliothek stets vorbildlich bei der Vorbereitung, Durchführung und Auswertung von Verhandlungen und in der vorbeugenden Rechtstä tigkeit erfüllt. Zu ihnen zählt auch die Kollegin Dr. med. Christina Schönborn, die seit 1965 Mitglied und seit 14 Jahren Vorsitzende der Konfliktkommis sion im. Bereich der Hautklinik und der Ufologie der KMU ist. In dieser Funktion leistet auch sie eine vor bildliche Rechtsarbeit. Um vor allem auch die erstmalig gewählten Mitglieder der Konflikt kommissionen schnell und gründ lich für die Ausübung ihrer Wahl- funktion zu qualifizieren, wurde be reits vom Sekretariat des Kreisvor standes der Gewerkschaft Wissen schaft ein Schulungsplan für das er ste Halbjahr 1985 beschlossen, in dem monatlich Qualifizierungsver anstaltungen für die Mitglieder der neu zu wählenden Konfliktkommis sionen vorgesehen sind. Würdige Festveranstaltung zur Bach-Händel-Schütz-Ehrung Vielseitiges Programm im Neuen Gewandhaus geboten (UZ) Eine Festveranstaltung zur Bach-Händel-Schütz-Ehrung gestal tete am 13. Februar die Karl-Marx ¬ nischen Fakultät Craiova (SR Rumä nien) bot Bachs Choral „Ach Herr, Universität im Neuen Gewandhaus. Dr. sc. Reinhard Szeskus, Leiter des Forschungskollektives J. S. Bach an der KMU, würdigte in einem Fest vortrag das die Musikentwicklung prägende Schaffen der drei Kompo nisten. Den musikalischen Auftakt bilde ten drei geistliche Konzerte aus den „Symphoniae sacrae“ von Heinrich Schütz, dargeboten von der Capella fidicinia am Musikinstrumentenmu seum unter der Leitung von Dr. Hans Grüß. Der Chor der Medizi- laß dein lieb Engelein" und der Leipziger Universitätschor sang Bachs Motette „Der Geist hilft unse rer Schwachheit auf“. Unter der Lei tung von Universitätsmusikdirektor Prof. Dr. Max Pommer brillierte das Neue Bachische Collegium Musi- cum mit dem Concerto grosso G- Dur op. 6 Nr. 1 von Händel und dann mit Bachs Orchestersuite h- Moll, m der Karl-Heinz Passin das Flötensolo bot. Die lebensvollen In terpretationen hinterließen beim Pu blikum eine intensive Wirkung. (UZ informiert in der nächsten Ausgabe noch ausführlich;) Am Freitag der vergangenen Woche gastierte der Chor der Medizinischen Fa kultät Craiova (SR Rumänien) im Kleinen Saal des Neuen Gewandhauses. Die Gäste trugen mit ihrem Auftritt auch zum Gelingen der Festveranstaltung der Karl-Marx-Universität zur Bach-Händel-Schütz-Ehrung bei. Foto: Müller Gedanken zur „Woche der Waffenbrüderschaft" Lehren der Geschichte - Verpflichtung für Reservisten Von Dr. Bodo Kuklinski, Oberstleutnant der Reserve, Leiter des Reservistenkollektives am Bereich Medizin M it der einschneidendsten Zä sur in der Geschichte Deutschlands — der Zer schlagung des Hitlerfaschismus vor 40 Jahren, wurde das bar barischste System des Monopol kapitals vom europäischen Kon tinent getilgt und die Vorausset zung für. die Gründung unserer DDR geschallen. Das geflossene Blut, die zahllos hingegebenen Leben vor allem der Sowjetsol daten und aufrechter Antifaschi sten sind ein Opfer, das als Erbe zu bewahren ist und nie verges sen werden darf. Die bitteren Lehren der Geschichte nicht zu beherzigen, könnte heute tödlich für die Menschheit sein, „... der Schoß ist fruchtbar noch ...!“ D ie mühevolle Bewahrung des Lebens und der Gesundheit in der täglichen Praxis der Ärzte und übrigen Mitarbeiter des Bereiches Medizin kann ge rade unter dem Eindruck der Ge schichte nie bloße Philanthropie sein. Der hohe Anteil an gedien ten Reservisten unter den Hoch schulkadern und -angestellten unseres Bereiches stellt eine be deutende Kaderreserve an Fach- Offizieren des Medizinischen Dienstes der NVA dar. W ir als Reservisten wissen, daß die Gesellschaft von uns neben höchsten Fach kenntnissen in der Friedens auch solche in der Kriegsmedizin erwartet. Die Erhaltung und Ver- vollkommnung der ständigen Ein satz- und Gefechtsbereitschaft des Truppenmediziners, die Fähigkeit zur sofortigen Sicher stellung der spezialisierten, qua lifizierten und ersten ärztlichen Hilfe unter Gefechtsbedingungen muß heute angeeignet und an die nachfolgende Ärztegeneration weitergegeben werden. Auch wenn wir hoffen, dieses Wissen nie anwenden zu müssen, die Be herzigung der Geschichtslehren zwingt uns dazu. U nser Ausbildungsprogramm wird diesen Anforderungen gerecht. Neben Offiziersin formationen, militärpolitischen und -medizinischen Weiterbil dungen für die Reservisten und -ärzte sind wir gleichzeitig Trä ger der studentischen Ausbil dung auf diesem Gebiet, der ZV- und GST- Arbeit. Selbst die Fach arztkandidaten des Bezirkes wer den durch uns zu diesen Fragen qualifiziert. M it der erfolgreichen Gewin nung von Offizieren auf Zeit mit dem Einsatz als Truppenarzt nach Beendigun? des Studiums leisten wir als Re servisten jährlich einen konkre ten und unmittelbar meßbaren Beitrag zur Stärkung der soziali stischen Landesverteidigung. Unsere Taten als Reservisten kollektiv tragen dazu bei, das Erbe eines 40jährigen Friedens zu bewahren. Die Sprechstunde allein macht keine Bürgernähe Intensive Vorbereitung der ISK-Konferenz Konfrontation oder Kooperation im Weltraum? „Bücher im Gespräch“