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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1985
- Erscheinungsdatum
- 1985
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198500005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19850000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19850000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise vorlagebedingter Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
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Band
Band 1985
-
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Band 1985
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UZ stellt vor: Institute der Karl-Marx-Universität Heute: Institut für internationale Studien o D as Institut für internationale Studien der Karl-Marx- Universität feierte 1984 seinen 15. Geburtstag. Gemessen an der 575- jährigen Universitätsgeschichte ist dies eine sehr kurze Zeit. Dennoch hat sich das IIS in der Zeitspanne zwischen dem 20. und 35. Jahrestag der DDR einen soliden Platz in Lehre, Forschung und Propaganda an der Universität, in der DDR und im internationalen Rahmen erarbei tet. Seit Bestehen im Dienste des Friedens tätig Das IIS hat sich einen soliden Platz in Lehre, Erste Ausgabe war Beitrag zur völker rechtlichen Aner kennung der DDR Gegründet wurde das IIS 1969 als Zentrum der Imperialismusfor schung an der KMU. Im Mittel punkt der Arbeit standen zu jener Zeit in Lehre und Forschung Pro bleme der Beziehungen zwischen der DDR und der BRD, der West berlin-Frage und der inneren Pro zesse in der BRD. Eine der wesent lichsten Aufgaben des IIS war da mals, einen konkreten Beitrag zur völkerrechtlichen Anerkennung der DDR zu leisten. Die von Prof. Dr. Rudolf Arzinger, Prof. Dr. Walter Poeggel und anderen verfaßten Ar beiten zum Selbstbestimmungsrecht der Völker im demokratischen Völ kerrecht, zum völkerrechtlichen Charakter der Beziehungen zwi schen der DDR und der BRD, zur Rechtsstellung Westberlins im Sy stem der internationalen Beziehun gen, zur Völkerrechtswidrigkeit des damals in Westberlin ansässigen Alliierten Reisebüros der drei West mächte usw. stellten wichtige Arbei ten zur Durchbrechung der diploma tischen Blockade der DDR, zum Ab schluß des Vierseitigen Abkommens über Westberlin (1971) und zum Grundlagenvertrag DDR—BRD (1972) dar. Die von Prof. Dr. Wolf gang Menzel und seinen Mitarbei tern verfaßten Arbeiten zu den Wah len in der BRD 1969, und das Buch „Imperialistische Klassenpolitik un ter Anpassungszwang“ stellten we sentliche Beiträge zur Entschleie rung des imperialistischen Herr schaftsmechanismus in der BRD dar. Noch heute sind diese Arbeiten wichtige Quellen für die Imperialis musforschung. Mitte der 70er Jahre rückten Probleme der friedlichen Koexistenz in den Mittelpunkt Mitte der 70er Jahre begann eine zweite Entwicklungsetappe des In stituts. Vor dem Hintergrund des durch die Schlußakte von Helsinki eingeleiteten Entspannungsprozes ses erweiterte sich die Aufgabenstel lung des IIS. Auf dem Gebiet der in ternationalen Beziehungen und des Völkerrechts rückten grundsätzli chere und globalere Fragen des Kampfes um friedliche Koexistenz in den Mittelpunkt. Probleme der UNO und des KSZE-Prozesses in Europa sowie die Tätigkeit der UN ESCO bestimmten mehr und mehr auch die Arbeit am HS. Auf mehre ren gemeinsam mit dem Institut Zachodni in Poznan durchgeführten internationalen Kolloquien wurden Einzelfragen des Kampfes um europäische Sicherheit diskutiert und in deutscher und polnischer Sprache publiziert. In Zusammen arbeit mit der Fakultät für interna tionale Beziehungen und Völker recht der Universität Kiew entstand die in deutscher und russischer Sprache publizierte Arbeit ..Die friedliche Koexistenz und ihre Ver fälscher". 1976 wurde zum 30. Jahrestag der UNESCO unter Schirmherrschaft der UNESCO-Kommission der DDR ein internationales Symposium zum Thema „Sozialistische und bür gerliche Konzeptionen zum Wissen schafts-, Kultur- und Informations austausch zwischen Staaten unter schiedlicher Gesellschaftsordnung “ durchgeführt. Die in der Reihe ..Blickpunkt Weltpolitik“ erschie nenen Arbeiten „Kulturaustausch — Koexistenz — Klassenkampf“ und „Massenmedien heute“ folgten. Die Völkerrechtler des Instituts konzentrierten sich auf die in der UNO behandelte Problematik der Staatennachfolge in Verträgen, in Staatsvermögen, Staatsarchiven und Staatsschulden. 1980 erschien im Staatsverlag die Monographie „Staa tennachfolge in Verträge“. For schungsergebnisse des IIS flossen auch in Resolutionen, Deklarationen und Konventionen ein, die von der UNO und der UNESCO angenom men wurden. Als Beispiel seien hier u. a. genannt, daß an der Ausarbei tung der UNO-Konventionen zur Staatennachfolge von 1978 und 1983, an der UNESCO-Deklaration über Forschung und Propaganda an der KMU, in der DDR und im internationalen Rahmen erarbeitet Rassen und Rassenvorurteile von 1978 und an der UNESCO-Resolu- tion zu den , Grundsätzen einer neuen internationalen Informations ordnung von 1980 Vertreter des IIS im Auftrag der DDR in Wien, Paris und Belgrad direkt beteiligt waren. In der Forschung zu inneren Pro- zessen im Kapitalismus begann sich das Institut mehr auf grundsätz lichere Fragen des politischen Herr schaftsmechanismus im Imperialis mus zu konzentrieren. Arbeiten zum Herrschaftsmechanismus in den USA, in Großbritannien und ande ren Staaten sowie zum Arbeitsrecht in der BRD und der EG waren Aus druck dieser Forschungen. 1979 wur de zum 10. Jahrestag des HS ein in ternationales Symposium „Zur Krise bürgerlicher Ideologie und Po litik im Übergang zu den achtziger Jahren“ veranstaltet. Rückblickend zeugt es von dem hohen theore tischen Niveau dieser Forschung, daß in den Referaten auf diesem Symposium die dann in den frühen 80er Jahren vom Imperialismus ein geleitete neokonservative Wende in der Politik bereits wissenschaftlich vorausgesagt wurde. IIS. Studien zum Gewaltverbot, zum völkerrechtlichen Verbot chemi scher Waffen, zu vertrauensbilden den Maßnahmen, zur Rolle von Kul tur und Massenmedien im Frie denskampf und zum Wechselverhält nis des Kampfes um die Schaffung eines Vertrauensklimas sowie einer neuen internationalen Informations ordnung bedingen dabei auch eine immer engere Zusammenarbeit mit der außenpolitischen Praxis. Dies be günstigte wiederum eine größere in ternationale Ausstrahlungskraft der Forschungsergebnisse. Die Publika tionen des Symposiums fanden in der UNO und in der UNESCO Beach tung. Noch heute gehen am Institut Nachfragen zu diesem Konferenz protokoll aus allen Teilen der Welt, darunter unlängst aus Indien und den Philippinen, ein. Vertreter des Instituts wurden zu UNO- und UN- ESCO-Expertenberatungen hin zugezogen. Zahlreiche Artikel er schienen im. sozialistischen wie im nichtsozialistischen Ausland. Die in terdisziplinäre Aufgabenstellung der Erforschung dieser mit dem Friedenskampf aufs engste ver An dem im Mai 1983 vom liS unter Schirmherrschaft der UNESCO-Kom mission der DDR veranstalteten internationalen wissenschaftlichen Sym posium „Wissenschaft, Kultur und Massenmedien im Kampf um Abrü stung” nahmen 170 Experten aus 17 Ländern und von sechs internationa len nichtstaatlichen Organisationen teil. Darunter waren Prof. Dr. Kaarle Nordenstreng, Universität Tampere, Finnland, Präsident der Internationalen Organisation der Journalisten (IOJ), Prof. Dr. Enrique Gonzales-Manet, Universität Havanna, Cuba, Mitglied des zwischenstaatlichen Rates des IPDC der UNESCO und Prof. Dr. Alice Bunzlova, Universität Orag, CSSR, Mitglied des Exekutivrates der Internationalen Assoziation für Massenkommunikationsforschung (AIERI) (1. Reihe von links nach rechts). Die in deutscher und englischer Sprache publizierten Konferenzergebnisse fanden weltweit, darunter in der UNO und in der UNESCO, eine große Beachtung. Foto: HFBS/KRANICH Seit Beginn der 80er Jahre Aspekte der Abrüstung im Vordergrund Seit Beginn der 80er Jahre befaßt sich das HS mehr und mehr mit Pro blemen der Abrüstung. Hierzu wurde im Mai 1983 ein internationa les wissenschaftliches Symposium „Wissenschaft, Kultur und Mas senmedien im Kampf um Abrü stung“ unter Schirmherrschaft der UNESCO-Kommission der DDR durchgeführt, an dem 170 Experten aus 17 Ländern und Vertreter von sechs nichtstaatlichen internationa len Organisationen teilnahmen. Im Mittelpunkt dieses Syposiums stand die Frage, wie durch nichtmilitäri sche Maßnahmen zur Vertrauens bildung in den internationalen Be ziehungen beigetragen werden kann. Diese Fragestellung leitete sich ab aus der Prager Deklaration der Warschauer Vertragsstaaten vom 6. Januar 1983, wo es u. a. hieß, daß es „nicht möglich ist, der Kriegsgefahr zu begegnen, ohne ein Klima des- Vertrauens in den inter nationalen Beziehungen zu schaf fen“. Dieser Ausgangspunkt bestimmt wesentlich die weitere Arbeit des knüpften Problematik erfordert dabei auch ein immer engeres Zu sammenwirken. des IIS mit anderen Einrichtungen an der Universität. Hier wachsen in der nächsten Zeit insbesondere in der Arbeitsgruppe Abrüstung des Arbeitskreises Impe rialismusforschung der KMU neue Aufgaben heran'. Diese sehr praxisnahen und in terdisziplinären Aufgaben, das ha ben die vergangenen Jahre am IIS praktisch oft belegt, lassen sich umso besser lösen, je solider die dis ziplinäre Forschung und je gediege ner die Grundlagenforschung zu den am IIS existierenden Diszipli nen ist. Spezialforschungen zur Rolle der Verbände im Imperialis mus, zur kapitalistischen Sozialpoli tik, zur Vereinbarungstheorie im Völkerrecht, zum Selbstbestim mungsrecht der Völker, zur Rolle der Grundprinzipien im Völker recht, zur Staatennachfolge, zu den Prinzipien einer neuen internationa len Informationsordnung sowie zu den Grundkategorien und zum Sy stemcharakter der internationalen Beziehungen der Gegenwart haben einen wesentlichen Anteil am wis senschaftlichen Fundament des HS. Eine besonders gute Tradition hat das IIS in der Produktion von Lehr büchern für das Hoch- und Fach schulstudium in der DDR. Alle am IIS vertretenen Disziplinen sind un mittelbar an der Ausarbeitung der vorn MHF bestätigten Lehrbücher für ihr jeweiliges Fach beteiligt. Be sonders zu erwähnen sind hier das Lehrbuch „Staatsrecht bürgerlicher Staaten“ und der „Grundriß Völ kerrecht“, die unter Leitung des IIS entstanden sowie die Lehrbücher „Arbeitsrecht“ und „Völkerrecht“, an denen Mitarbeiter des Instituts als Autoren beteiligt waren. Ge genwärtig ist eine „Einführung in eine Theorie der internationalen Be ziehungen“, die erste ihrer Art in der DDR, in Arbeit. * In vier Disziplinen wird an sieben Sektionen der KMU unterrichtet Die Erarbeitung von Lehrbüchern ist für das IIS kein Selbstzweck. Im Gegenteil, bei allem Engagement für die Forschung spielt die Lehre am IIS stets eine wesentliche um fangreiche Rolle. In vier Disziplinen wird an sieben Sektionen der KMU unterrichtet. Besonders vielfältige Erfahrungen gibt es bei der Betreu ung von spezialisierten Studentenzir keln. Viele davon wurden zu Er gebnissen geführt, die auf den Lei stungsschauen der KMU und aul der MMM ausgestellt wurden und unmittelbar in die Forschung ein flossen. Gegenwärtig leitet das HS das Zentrale Jugendobjekt „Wis senschaft, Kultur und Ideologie im Friedenskampf“, an dem rund 206 Studenten von acht Sektionen der KMU beteiligt sind. 51 Dissertationen A und 13 Dis sertationen B, darunter 14 von Aus ländern, sowie knapp 100 Diplom arbeiten gehören . weiterhin zur 15jährigen Institutsbilanz. Viele von denen, die ihre Graduierungsarbei ten am IIS verteidigten, stehen heute an verantwortungsvoller Stelle ihren Mann. Prof. Dr. sc. Eckehard Lieberam, der 1972 seine Dissertation B am Institut ver teidigte, ist Abteilungsleiter im In stitut für Staats- und Rechtstheorie der Akademie der Wissenschafer der DDR; Botschaftsrat Dr. Roll Meißner, jahrelang Dozent für Völ kerrecht am IIS, vertritt die DDR seit 10 Jahren im Rechtsausschuf der UNO-Vollversammlung uno Prof. Dr. sc. Erhard Hexeischneider der .1973 seine Dissertation B am IIS verteidigte, ist heute Direktor des Herder-Institus der KMU. 15 Jahre IIS, das heißt aber auch 15 Jahre populärwissenschaftliche Arbeit und aktive Vortragstätigkeit vor allem im Rahmen der URANIA, Das von Mitarbeitern des IIS erar beitete „Jugendlexikon Weltpolitik 1 steht als herausragendes Beispiel da für. Ob zum Abschluß des Grundla genvertrages DDR—BRD 1972 oder der Unterzeichnung der KSZE- Schlußakte 1975, zu BRD-Biindes- tagswahlen oder zu USA-Präsident schaftswahlen, stets waren Vertre ter des IIS gefragte und aussagefä hige Referenten an der Universität und im Territorium. Stets als ein Institut der Partei propagandistische Arbeit unterstützt Das HS verstand sich auch stets als ein Institut der Partei. In einer Reihe von Kommissionen der SED- Kreisleitung KMU arbeiten Genos sen des IIS mit. Geschätzt sind die Vorlesungen zu Grundproblemen des Kampfes um friedliche Koexi stenz und zum imperialistischen Herrschaftsmechanismus von Mit arbeitern des IIS in der Kreisschule Marxismus/Leninismus und in der marxistisch-leninistischen Abend schule. Als Propagandisten der Par tei leisten Genossen des HS in vie len Grundorganisationen der SED eine engagierte Arbeit. Unter Führung der SED- Grundorganisation stellt sich jetzt das IIS für die zweite Hälfte der 80er Jahre neue Aufgaben. Dabei geht es insbesondere um eine hö here Qualität in der interdisziplinä ren Arbeit, um hohe solidere Er gebnisse in der Grundlagenfor schung, um eine schnelle Überfüh rung von Forschungsergebnissen in die Lehre, um einen noch wirkungs volleren Beitrag zur kommunisti schen Erziehung, um eine noch effektivere Zusammenarbeit mit dei Praxis und um die weitere Entwick lung des wissenschaftlichen Mei nungsstreites. Doz. Dr. sc. WOLFGANG KLEIN WÄCHTER I m Vorwort zu diesem Heft heißt es: „Dieses Heft, das an läßlich des 575. Jahrestages der Gründung der Alma mater Lip- siensis, der heutigen Karl-Marx- Universität, erscheint, ist das dritte Heft ihrer Wissenschaft lichen Zeitschrift, welches von der Arbeitsgruppe Geschichte der Gesellschaftswissenschaften in Verbindung mit Wissenschafts bereichen verschiedener Sektio nen gestaltet worden ist. Das er ste Heft (14/1980) bestimmte die .Voraussetzungen und Wege’ zu einer Geschichte der Gesell schaftswissenschaften und tat zugleich erste Schritte zu ihrer Realisierung. Das zweite (6/1982) war dem Vermächtnis Hegels für die Wissenschaftsgeschichte und seiner Stellung in ihr, dem deut schen Frühaufklärer Samuel von Pufendorf zur Würdigung seines 350. Geburtstages sowie Proble men der Erforschung und Dar stellung der Geschichte der Ge schichtswissenschaft der DDR ge widmet.“ Das neue Heft ist eine wichtige Erscheinung im Rahmen unserer Veröffentlichungen zur Ge schichte der Gesellschaftswis senschaften in den 35 Jahren un serer Republik, inhaltlich sowie in der Methodik der Darstellung, wenn auch die einzelnen Bei träge unterschiedlich im Niveau sind. So erwähnt zum Beispiel Raue in seiner Darstellung der Journalistikwissenschaft an der Leipziger Universität den einzi gen Journalisten von nationaler für die Konferenz „Geschichte der Geschichtswissenschaft — Fragen einer Gesamtdarstel lung ..." im September 1983. Ber thold möchte eine solche Gesamt darstellung gliedern in: „I. Das vormarxsche Entwicklungssta dium, II. Das marxistische Ent wicklungsstadium, die Entste hung und Entwicklung der mar xistisch-leninistischen Ge schichtswissenschaft von den 40er Jahren des 19. Jh. bis an die Schwelle der Gegenwart, III. Die parallele Weiterentwicklung der bürgerlichen Geschichtsdisziplin seit 1848/49 wiederum bis an die Schwelle der Gegenwart.“ „Das vormarxsche Entwick lungsstadium“ beginnt mit „Gen tilgemeinschaften — erste For men historischer Vorstellungen“, soll also vieieicht 7000 Jahre um fassen, das zweite und dritte Sta dium zusammen etwa 150 Jahre. Mir scheint diese Gliederung Muß man, um eine Schlacht zu schildern, das Schlachtfeld nicht als Ganzes sehen? Karl-Marx-Universität Leipzig, Wissenschaftliche Zeit schrift, Geselischafts- und Sprachwissenschaftliche Reihe, 33. Jg. (1984), Heft 4. Zur Geschichte gesellschafts wissenschaftlicher Disziplinen und Institutionen. Zur Geschichte der Geschichtswissenschaft. und internationaler Bedeutung, den wir an einer unserer Uni versitäten hatten, Hermann Bud- zislawski, gewissermaßen nur ne benbei, während der hachfol- gende Beitrag . von Hans-Uwe Feige ein wirklich eindringliches Bild der Probleme und Schwie rigkeiten bei der Gründung des Franz-Mehring-Instituts unter Herausarbeitung der Bemühun gen von Fritz Behrens und Ger hard Harig gibt. . Von geschichtsmethodologi scher Bedeutung zur Bewälti gung der Vergangenheit des Fa schismus auf kulturellem Gebiet erscheint mir der Beitrag von M. Bastian „Die Geschichte des Lehrstuhls für Vorgeschichte an der Leipziger Universität (1934—1945) Hier wird einmal sehr richtig festgestellt: „Den deutschen Faschisten war die Be deutung der .deutschen Vorge schichte’ für ihre ,Weltanscha- ung’ sehr wohl bewußt“ und zugleich herausgearbeitet, wie die Leipziger Fakultät sich „deutlich von jener Art Vorge schichtswissenschaft 1 , die auch den letzten Rest von Wissen schaftlichkeit .über Bord gewor fen“ hatte und statt dessen mit den phantastischsten Theorien arbeitete, distanzierte“. Natür lich war die Fakultät von faschistischem Ungeist ver seucht, aber das hinderte sie nicht, auf Spezialkenntnis in der fachlich-handwerklichen Arbeit Wert zu legen. Im zweiten Teil ragt der leider stark gekürzte Beitrag von Wer ner Berthold „Zum Problem einer Gesamtdarstellung der Ge schichte der Geschichtswissen schaft“ hervor; es handelt sich um eine Diskussionsgrundlage doch etwas ungleichmäßig, ge ¬ rade auch inhaltlich, wenn man den Weg von den ersten histo rischen Vorstellungen der Gen tilgemeinschaften bis zu den ma terialistischen und Klassengesell schafts-Geschichtsauffassungen des 18. und frühen 19. Jahrhun derts in einem Stadium zusam menfassen will und die weitere Ausbildung und Vollendung vor angehender Theorien durch Marx und Engels sowie die Theo rien ihrer bürgerlichen Gegner in zwei weiteren. Und noch eine Frage zu den beiden letzten Sta dien: Kann man den Klas senkampf zwischen marxisti schen und bürgerlichen Histori kern so darstellen, daß man sich in getrennten Abschnitten erst die eine Seite und dann die an dere . Seite ansieht? Muß man nicht, um eine Schlacht zu schil dern, das Schlachtfeld als Ganzes sehen ? Überaus nützlich sind auch die Beiträge zum Studium der Ge schichte der Geschichtswissen schaft von V. A. Dunaevskij in der Sowjetunion, Jaroslav Kudrna in der CSSR. von A. F. Grabski in Polen und ande ren slawischen Ländern. G. Katsch in Kuba. Zuhdi Al- Dahoodi in Irak und Libyen, Charles-Olivier Carbonell in Frankreich und Georg G. Iggers aus den USA, der von seinem Plan einer Geschichte des „Para- digmawechsels in der Geschichts wissenschaft“ berichtet. Nicht von allen Autoren und Beiträgen konnte in dieser kur zen Besprechung geschrieben werden, doch wird das hier Be richtete hoffentlich Anreiz ge ben, diese wertvolle Veröffentli chung in die Hand zu nehmen und zu lesen. JÜRGEN KUCZYNSKI Aus der UdSSR-Wissenscheft Dosiergerät für Korrosionsschutz Mit der hohen Präzision von Ju welieren trägt ein Dosiergerät, das von einer Gruppe junger Physiker der AdW der Moldau ischen SSR entwickelt wurde, Po lymerstaub auf Metallplatten auf, wodurch diese einen Schutz gegen Korrosion erhalten. Die Hauptarbeit in dieser neuen Vor richtung, durch die es möglich wird, verschiedene Geräte vor Korrosion zu schützen, leisten Magneten. Im Labor für Wärmephysik wurde ein Versuchsmuster die ser Neuentwicklung gefertigt. Analyse anhand einer Farbskala Der Strukturaufbau sowie der mengenmäßige Anteil der ver schiedenen Stoffe in biologischen Geweben und Flüssigkeiten las sen sich anhand der Farbskala bestimmen, die durch die Mo lekularstrahlung gebildet wird. Dieses neue Verfahren haben Wissenschaftler des Medizi nischen Instituts in Riga entwik- kelt. Das neue Ahalysegerät ist in der Lage, die Lichtsignale einzelner Photonen aufzufangen und an hand dieser Signale sogar jedes einzelne Molekül festzustellen. Aus: „Prawda“ Übersetzungen: E. LOHSE
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