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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1985
- Erscheinungsdatum
- 1985
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198500005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19850000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19850000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise vorlagebedingter Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1985
-
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- Ausgabe Nr. 7, 15. Februar 1
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- Ausgabe Nr. 37, 18. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 38, 25. Oktober 1
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- Ausgabe Nr. 45, 13. Dezember 1
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Band
Band 1985
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Computer kann Text verlesen Wissenschaftler des Instituts für Sprache und Literatur der AdW Estlands ist es gelungen, ein Buch „zum Sprechen“ zu bringen. Dazu mußten sie einen Computer mit Seh- und Sprech systemen versehen. Jetzt kann der Computer die Seiten eines mit Maschine getipp ten oder in der Druckerei ge druckten Textes hörbar machen, d. h. vorlesen. Parallel dazu kann der vom Computer vorge lesene Text auf Folie für den Lichtsatz übertragen werden, wobei es möglich ist, Bücher ver schiedener Formate direkt von dem mit Maschine geschriebe nem Text zu drucken. Die estnischen Wissenschaftler haben sich die Aufgabe gestellt, dem Computer die Fähigkeit zu verleihen, nicht nur maschi negeschriebene, sondern auch handgeschriebene Zeilen zu er fassen und auf dem Gebiet der Lautbildung die Stimme des elek tronischen Gesprächspartners „lebhafter“, d. h. der menschli chen Stimme ähnlicher, werden zu lassen. Erfolgreich auf der „Schatzsuche" Einen wertvollen „Schatz“, des sen Gewicht in Tonnen gemessen wird, haben sowjetische Wis senschaftler aus Kasan „gefun den“. Sie vervollkommneten den Prozeß der Silberrückgewinnung aus Abwässern der Produktions vereinigung „Tasma“. Nach dem neuen Verfahren gelingt es jetzt, aus den Abprodukten 99,3 Pro zent des Edelmetalls rückzuge winnen. Dadurch wird es mög lich, im Vergleich zu der bisher angewandten Technologie, im Jahr allein in dieser Vereinigung drei Tonnen Silber zusätzlich zu rückzugewinnen. Nach Konstruktionszeichnun gen des Kasaner wissenschaftli chen Forschungsinstituts für Fo- toprojektierungstechnik wird jetzt eine Industrieanlage ge baut, die nach der neuen Me thode der Drei-Stadien- Behandlung der Abwässer arbei ten wird. Plasmabrenner arbeitet mit Luft Gewöhnliche Luft anstelle von inerten Gasen dient dem von Wissenschaftlern des Leningra der Polytechnischen „M. I. Kali nin “-Instituts entwickelten originellen neuen Plasmabrenner als Brennstoff. „Zur Regenerierung verschlis sener Kurbel- und Nocken- (Steuer-)wellen von Kraftfahr zeugen wird jetzt ein auf 6000 Grad erhitzter Gasstrahl ver wendet. Mit Hilfe dieses Flam menstrahls werden hochlegierte Zusätze auf die Oberfläche von Teilen auf getragen “, erläuterte der Rektor der Leningrader Hochschule, Prof. J. Wassiljew. „Im Unterschied zu den bereits vorhandenen Anlagen dieser Art arbeitet unser neues Plasmatron ohne Argon, Stickstoff und Was serstoff. “ Biosynthese von Chlorophyll gelungen Wissenschaftlern des Instituts für Fotobiologie der Akademie der Wissenschaften Belorußlands ist die Biosynthese von Chloro phyll, dem grünen Pigment der Pflanzen, unter künstlichen Be dingungen gelungen. Erstmalig bildeten die sowjetischen Wis senschaftler aus den Ausgangs komponenten der lebenden Zelle und ohne Mithilfe der Pflanze selbst Moleküle, die für die Über tragung der Sonnenenergie bei der Produktion von Eiweißen, Fetten und Kohlenwasserstoffen verantwortlich sind. Diese Forschungen, die 1984 von Erfolg gekrönt wurden, sind eine weitere Stufe auf dem Weg zur Verwirklichung eines ural ten Traumes der Biologen — In dustrieanlagen zu entwickeln, die die Arbeit des fotosynthe tischen Apparates der Pflanzen modellieren und die in der Lage sind, Wasser und Kohlensäure in wertvolle Nahrungsmittel zu ver wandeln. Es bleibt allerdings noch viel zu tun, bis das letzte Geheimnis des „sonnenkraftbetriebenen Werkes“ der Pflanze enthüllt ist. Aus: „Prawda“ und „Iswestija“ Übersetzungen: E. LOHSE Absolventen der Sektion Biowissenschaften vermittelten Erfahrungen Hochschulbildung - Forschung - Produktion - Weiterbildung Aufarbeitung der Ergebnisse brachte verallgemeinerungsfähige Erkenntnisse Neue Dimension in wissenschaftlich-schöpferischer Arbeit der Studenten Breite Palette von Forschungsgebieten, die neu und praxisrelevant sind Seit 1974 finden in fünfjährigem Abstand an der Sektion Biowissen schaften Absolventenkonferenzen, die einen wesentlichen Teil des Rückkopplungssystems zwischen Ausbildungseinrichtung und Praxis darstellen, statt. Die bisherigen Ver anstaltungen dieser Art waren stets auf die Kernfrage konzentriert, in wieweit Erziehung und Ausbildung an unserer Sektion die Absolventen zur Bewältigung der gerade auf bio- wissenschaftlichen Gebieten hetero genen und vielfältigen Praxisaufga ben befähigen. War die Ausbildung in der fixierten Form und mit den gewählten Inhalten richtig und was kann oder soll man verändern? — so stellt sich die Frage konkret. Unter diesem Aspekt verfolgte die im Herbst 1984 stattgefundene III. Absolventenkonferenz, die unter dem Motto „Hochschulbildung — Forschung — Produktion — Weiter bildung“ stand, drei Anliegen. Zum ersten sollten die rund 250 Teilnehmer über neue wissenschaft liche Trends, diesmal auf dem Ge biet der Biotechnologie, informiert werden. Zum zweiten wurden die aktuellen Aufgaben der Sektion bei der Erziehung und Ausbildung der Studenten erläutert und zur Dis kussion gestellt und schließlich war ein dritter Themenkomplex Fragen der Weiterbildung für Biowissen schaftler gewidmet. Vielfältige Möglichkeiten des Studierens geboten Der Studienablauf und die Lehr programme — das konnte den Ab solventen früherer Jahrgänge ein drucksvoll verdeutlicht werden — bieten ausreichend Freiraum für die wissenschaftlich-schöpferische Tätigkeit der Studenten. Das. ist ein herausragender Vorzug, den die stu dentische Generation unserer Tage als Angebot erhält. Den Studenten werden vielfältig?, sehr unkon ventionelle Möglichkeiten geboten, damit sie sich im -wahrsten Sinne des Wortes „Studium“ nach Nei gung, Interesse und gesellschaftli chen Erfordernissen, Wissen, Fähig keiten und Fertigkeiten erarbeiten können. Was wird den Studenten konkret angeboten? Vor mehreren Jahren unterbreite ten die Hochschullehrer der Sektion den Studenten das Angebot zur Mit arbeit in den Laboratorien zu jeder beliebigen Zeit und in einer zu nächst vom Studenten zu bestim menden Intensität. Viele Studenten haben dieses Angebot aufgenom men, und im vergangenen Jahr konnte festgestellt werden, daß ein Durchbruch erreicht worden ist. Mehr als die Hälfte der Studenten sind nunmehr in dieser Form außer halb der Lehrveranstaltungen wis senschaftlich tätig. Der dabei ent stehende enge Kontakt von Hoch schullehrer und Student hat dann oft weitreichende Konsequenzen. Eine , davon ist die Vereinbarung von Sonderstudienplänen. Das Spektrum der Möglichkeiten zur wissenschaftlich-schöpferischen Betätigung jedoch bietet vieles mehr. Verwiesen wurde auf fakulta tive Lehrveranstaltungen, etwa die Vorlesung „Einführung in die Zy- todiagnostik" oder das Seminar „Im munbiologie“, und Jugendobjekte, von denen manche — wie das Ju gendobjekt „Großstadtökologie“ — seit mehr als fünf Jahren erfolg reich laufen, und wissenschaftliche Studentenzirkel, wie der interdiszi plinäre Zirkel „Virologie“. Hingewiesen wurde auch auf die Teilnahme von Studenten an wis senschaftlichen Tagungen und Kon ferenzen im Inland und während des Forschungsstudium auch im Ausland. Zum letzten Kongreß in Moskau z. B. waren Forschungsstu denten unserer Sektion vertreten. Damit wurde in den vergangenen Jahren tatsächlich eine neue Di mension erreicht in der wissen schaftlich-schöpferischen Arbeit der Studenten und in ihrer Einbezie hung in die Forschungsaufgaben der Sektion. Das konnten wohl am be sten die Absolventen bestätigen, die vor 1980 die Sektion verlassen ha ben. Erste Erfolge zeichnen sich auch ab im Hinblick, auf erfinderische Leistungen. Es gibt an der Sektion Biowissenschaften eine Kontinuität in der Beteiligung der Studenten am Neuererwesen, und im vorigen Jahr wurde das erste Patent unter studentischer Mitautorenschaft an gemeldet. Schließlich konnte den Absolven ten verdeutlicht werden, daß sich Hinsichtlich der Gestaltung der Weiterbildung, zu der in der Sek tion seit einiger Zeit eine intensive konzeptionelleArbeit geleistet wird, wurde von folgenden von den Ab solventen bejahten Grundpositionen ausgegangen: Die an der Wissenschaftsentwick lung orientierte Weiterbildung an der Sektion verfolgt das Ziel, aus dem Forschungsprozeß gewonnene neue wissenschaftliche Erkenntnisse schnell zu verbreiten und so zu ih rer Überleitung in die Praxis bei zutragen. Die Weiterbildungsaktivitäten der Sektion müssen ihre spezifischen Möglichkeiten für eine auf hohem Niveau stehende, theoretisch an spruchsvolle und praxiswirksame Weiterbildung zielstrebig nutzen. Dabei kommt es darauf an, die in terdisziplinäre Vielfalt des in der Sektion' konzentrierten Wissen schaftspotentials zu nutzen. Im Hinblick auf die Verwirkli chung der ökonomischen Strategie Seit längerer Zeit wieder einmal im Hörsaal: Absolventen der Sektion Biowissen schaften. Foto: HFBS/ENGEL nach wie vor in der Sektion eine breite Palette von Forschungsgebie ten mit methodischem Neuheitswert und hoher Praxisrelevanz vereint. Das ist das entscheidende Funda ment für eine Ausbildung, die den Praxisanforderungen und den Trend entwicklungen in der Wissenschaft entspricht. Seit der Sektionsgrün dung haben sich Forschungs- und Lehrgebiete, wie die Zytologie, die Immunologie, die Virologie, die Bio technologie. die Ökologie und die Wirkstofforschung erfolgreich ent wickelt. Das sind Fachgebiete, in de nen auch neueste Entwicklungen Platz haben, oder besser gesagt, sie einschließen und bedingen. Moderne methodische Entwick lungen und Arbeitstechniken, wie die Gen- und Immuntechnik, wie die differenzierten chemischen Ein griffe in die Regulationsprinzipien der Organisme. und anderer biologi scher Systeme oder die Nutzung von Protoplasten- und Zellkulturen wer den dem Studenten nicht vorenthal- ten. Dabei gilt es — und diese Er kenntnis brachten die in der Praxis tätigen Absolventen erneut ein — ge rade während der Ausbildung ne ben der Spezialisierung die Quer verbindung, das Integrative zwi schen den Gebieten besonders zu pflegen. und der Funktion der Wissenschaft beim gesellschaftlichen Fortschritt ist die inhaltlich primär auf der Wis senschaftskonzeption beruhende Weiterbildung auch an den Entwick- lungskonzentionen der Praxispart ner zu orientieren. Im Interesse einer hohen Effek tivität und Planmäßigkeit ist eine Abstimmung mit den Partnern im Hinblick auf die in den entsprechen den Bereichen vorhandenen Bil dungsanforderungen herbeizufüh ren. Zusammenfassend kann einge schätzt werden, daß diese III. Ab solventenkonferenz die in sie gesetz ten Erwartungen voll erfüllt hat und das Zurückkehren der Absol venten an die ausbildende Einrich tung zum Zweck der Diskussion, Problemberatung und Weiterbil dung einem echten Bedürfnis ent spricht. Ihre Anregungen und Vor schläge gehören zum Fundus des Er fahrungsschatzes, mit dem die Sek tion förderhin arbeiten wird, um im Jahre 1989 auf der IV. Absolventen konferenz in diesem Rahmen erneut zu bilanzieren. Doz. Dr. sc. SIEGFRIED KLUGE. stellv. Direktor EAW der Sektion Biowissenschaften Kontaktlinsen, die einer farbigen Iris ähneln Blaugrau ist häufigste Augenfarbe beim mitteleuropäischen Typ und wird am meisten aus der Musterskala ausgewählt Kontaktlinsen, die einer farbigen Iris gleichen, werden von der Haft- schalen-Abteilung der Universitäts- augenklinik der Karl-Marx- Universität angepaßt. Vorerst ist die Leipziger Haftschalen-Abteilung als größte Einrichtung ihrer Art die ein zige in der DDR, die Patienten mit farbigen Linsen versorgt. Glück licherweise benötigen nur etwa 20 Bürger jährlich dieses spezielle Hilfsmittel. In zwölf Farbnuancen, die den häufigsten Augenfarben entspre chen, können sie Patienten mit ent sprechenden Augenkrankheiten ver ordnet werden. Dabei handelt es sich um abnorme Erscheinungen der Iris, der Farbpigmente tragen den Regenbogenhaut. Sie wirkt im Auge wie die Blende bei optischen Instrumenten und steuert den Licht eintritt in das Auge, indem sie sich bei starker Beleuchtung verengt und bei schwacher erweitert. Ist die Iris verletzt, kann das zu einem teil weisen Verlust der Sehkraft führen. Gar nicht selten passieren Schnitt verletzungen der Iris, etwa wenn beim öffnen von Konservengläsern ein falscher Öffner benutzt wird. Dann ist der Augenchirurg oft ge zwungen, die zerstörte Iris abzuträ gen. Nach dem Verheilen wird zum Abdecken des Defektes eine farbige Kontaktlinse angepaßt. Neben Ver letzungen der Iris sind es angebo rene Pigmentstörungen („Albino- Augen“), bei denen eine farbige Kontaktlinse als Hilfsmittel einge setzt wird. Sie werden wie andere Kontaktlinsen direkt auf der vorde ren durchsichtigen Augenhaut, der Hornhaut, plaziert und schwimmen auf der Tränenflüssigkeit. Verwen det werden die weichen GEL- Kontaktlinsen. Neben diesen „bunten“ gibt es Kontaktlinsen, die farblos sind und in der Mitte einen schwarzen Punkt haben. Sie werden für solche Pati enten verwendet, bei denen ein Auge vom Sehvorgang ausgeschaltet werden muß. Sie würden ohne Ab deckung einer Pupille Doppelbilder sehen. Die farbige Kontaktlinse ist ein rein mechanisches und kosmetisches Hilfsmittel. Sie deckt die fehlenden Bezirke der Iris bzw. die Pupille ab, verringert die Blendwirkung und gibt dem Auge seine Iriszeichnung zurück. Sie kann natürlich die Funk tion der Iris und das Spiel der Pu pille nicht ersetzen. Doch als es die farbigen Kontaktlinsen noch nicht gab, mußten die Patienten eine stark gefärbte Brille, eine Augen binde oder ein mattiertes Brillen glas tragen. Nur so ließen sich frü her schädlicher Lichteinfall und Doppelsehen verhindern. Auch der kosmetische Effekt ist nicht zu un terschätzen. Übrigens ist blaugrau die häufig ste Augenfarbe beim mitteleuropä ischen Typ und wird von der Haft schalen-Abteilung der KMU aus ihrer Musterskala am meisten aus gewählt. Dr. KARLA SCHRÖDER Interessante Schriften in der Universitätsbibliothek entdeckt Seit einigen Jahren widmet die Handschriftenabteilung der Uni versitätsbibliothek der Erschlie ßung ihrer Handschriften des 16. bis 20. Jahrhunderts, der so genannten jüngeren Handschrif ten, eine verstärkte Aufmerksam keit. Aus der Fülle der dabei ge fundenen oder in ihrem Inhalt erstmals erschlossenen Hand schriften, die zu einem erhebli chen Teil neue Aufschlüsse zur Universitätsgeschichte gewäh ren, sei hier auf eine Entdeckung hingewiesen, die u. a. einige Er kenntnisse über die Beschäfti gung mit dem Marxismus an der Universität des ausgehenden 19. Jahrhunderts zu vermitteln ver mag. Es handelt sich um zwei Protokollbücher des Akade misch-Philosophischen Vereins, der im Wintersemester 1866/67 auf Betreiben des Studenten Ri chard Avenarius, des späteren Begründers des von Lenin wi derlegten Empiriokritizismus, in Leipzig gegründet wurde. Er war damit einer der ersten wissen schaftlichen Hochschulvereine in Deutschland, der vor allem Stu denten offenstand. Allerdings ge hörte auch eine Reihe von Do zenten und Professoren dem Ver ein als Ehrenmitglieder an. Im Mittelpunkt des Vereinsle bens standen Referate, die bei den hatte, kam es vor allem in den Jahren um 1890 relativ häu fig zu Vorträgen, die den Mar xismus zum Gegenstand hatten (z. B. „Gegen die Geschichtsphi losophie von Karl Marx“, „Kri tik der Marxschen Wertlehre“). Interessant ist auch die bisher unbekannte Tatsache, daß Karl Liebknecht während seiner kur zen Leipziger Studentenzeit dem Akademisch-Philosophischen Verein angehörte. Am 3. 6. 1890 hat der im April dieses Jahres immatrikulierte Student der Rechte und der Cameralwissen- schäft laut Protokoll erstmals an einer Sitzung, die sich mit dem Thema „Über den Begriff der Na tionalökonomie“ beschäftigte, teilgenommen. Bereits drei Wo chen später war er ordentliches Mitglied des Vereins.. Die Sit zungsprotokolle geben uns auch Auskunft über die weitere Teil nahme Liebknechts an den Dis kussionsabenden. So beteiligte er sich u. a. an Debatten zu den Themen „Zur Verteidigung von Rodbertus gegen Marx“ und „Die moderne deutsche Philoso phie in russischer Beleuchtung“. Leider geben die Protokolle nur selten nähere Auskunft über den Inhalt der Referate und den Ver lauf der sich anschließenden Dis- „Protokollbücher" geben Aufschluß über die Leipziger Studentenzeit Karl Liebknechts Er gehörte dem Akademisch-Philosophischen Verein an der Alma mater Lipsiensis an den allwöchentlich durchgeführ ten Versammlungen vorgetragen wurden, wobei in den meisten Fällen über die angesprochene Thematik anschließend disku tiert werden konnte. Zwar über wiegen in den uns erhaltenen und vor kurzem aufgefundenen Protokollbüchern der Jahre 1876 bis 1900 Vorträge zu philoso phischen Themen (insbesondere zu Kant und Schopenhauer), an dererseits aber ist zu erkennen, daß darüber hinaus fast allen we sentlichen gesellschaftlichen und geistigen Problemen der Zeit Beachtung gezollt wurde, darun ter eben auch dem Marxismus. Dem uns überlieferten Mate rial nach zu urteilen, geschah dies zwar in einer distanzierten Einstellung, jedoch ist zu beach ten, daß angesichts der herr schenden Zeitverhältnisse schon dies einigen Mut erforderte. Ins besondere vor dem Hintergrund des bis 1890 geltenden Soziali stengesetzes hatte sich die ohne hin schon an den Universitäten dominierende, jede Spur eines marxistischen und sozialdemo kratischen Einflusses unterdrük- kende Politik noch verstärkt, so daß jeder Student, der im Ver dacht stand, den „destruktiven Kräften“ anzugehören, mit der Verweisung von der Universität rechnen mußte. Nachdem schon 1877 im Verein eine Diskussion über Eugen Düh rings Vorträge „Über den So zialismus in Deutschland und die soziale Frauenfrage“ stattgefun dh kussion. Zu entnehmen ist den Angaben nur, daß Liebknecht bei allen Sitzungen, an denen er teilnahm, auch das Wort ergrif fen hat. Es ist zu vermuten, daß die im Juli 1890 erfolgte Gründung der „Leipziger freien wissenschaft lichen Vereinigung“, die sich ebenfalls mit marxistischer Lite ratur beschäftigte und zu deren Gründungsmitgliedern Karl Lieb knecht zählte, in einem Zusam menhang zum Akademisch- Philosophischen Verein stand. Ihr Vorsitzerider war der so zialdemokratisch eingestellte Stu dent Walther May, der wie derum bereits seit Frühjahr 1889 dem Akademisch-Philosophi schen Verein angehörte und dort sogar zeitweise das Amt des Schriftführers ausübte. Aller dings ist May schon am 13. 5., also noch vor dem Eintritt Lieb knechts, aus dem Verein aus geschieden. Als Grund gibt das Protokoll an, daß May eine von ihm geforderte Erklärung zurück wies, die verlangte, daß er in Zu kunft alle Konflikte mit dem Universitätsgericht aufgrund sei ner politischen Einstellung ver meiden solle. Tatsächlich wurde May einige Monate später von der Universität relegiert. Karl Liebknecht hat nach dem im Sep tember 1890 erfolgten Umzug der Eltern nach Berlin sein Studium an der dortigen Universität fort gesetzt. Dr. DETLEF DÖRING Pflege wertvoller Bücher und Schriften Um die Pflege jahrhundertealter Bücher und Schriften bemühen sich die Mitarbeiter der Restaurierungswerkstatt der UB. Ob es sich dabei um eine der Inkunabeln handelt, das sind Bücher, die zwischen 1450 und 1500 ge druckt wurden, oder um wertvolle Schriften „neuerer" Zeit, spielt keine Rolle. Foto: UZ/ARCHIV
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