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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1985
- Erscheinungsdatum
- 1985
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198500005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19850000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19850000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise vorlagebedingter Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1985
-
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- Ausgabe Nr. 2, 11. Januar 1
- Ausgabe Nr. 3, 18. Januar 1
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- Ausgabe Nr. 6, 8. Februar 1
- Ausgabe Nr. 7, 15. Februar 1
- Ausgabe Nr. 8, 22. Februar 1
- Ausgabe Nr. 9, 1. März 1
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- Ausgabe Nr. 15, 12. April 1
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- Ausgabe Nr. 30, 26. Juli 1
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- Ausgabe Nr. 36, 11. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 37, 18. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 38, 25. Oktober 1
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- Ausgabe Nr. 40, 8. November 1
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- Ausgabe Nr. 42, 22. November 1
- Ausgabe Nr. 43, 29. November 1
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- Ausgabe Nr. 45, 13. Dezember 1
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Band 1985
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UZ/35 4. Oktober 1985 PARTEILEBEN / ARGUMENTATION 3 Erfahrungen bei der kommunistischen Erziehung der Studenten Die Einheit von politischer und fachlicher Bildung ist in jeder Lehrveranstaltung durchzusetzen Parteigruppe des Pathologischen Instituts, GO Medizin: Persönliche Stellungnahme des Hochschullehrers spielt dabei eine wichtige Rolle Ausgangspunkt für diese Überle gungen, mit denen wir uns im Lehr- kollektiv und in der Parteigruppe des Pathologischen Instituts sowie in unserer APO immer wieder be schäftigen, ist das Ausbildungs- und Erziehungsziel der medizinischen Hochschulen und Akademien unseres Landes, das vom Genossen Minister Prof. Böhme auf der wissenschaft lich-methodischen Konferenz zum Medizinstudium in der DDR am 4. Februar 1984 wie folgt umrissen wurde: Das Ausbildungs- und Erzie hungsziel besteht darin, einen Arzt auszubilden, der die Grundlagen des ärztlichen Handelns theoretisch und praktisch beherrscht, der seine hu manistische Verantwortung mit poli tischem Engagement für seinen so zialistischen Staat wahrnimmt, der auf der Grundlage seiner marxi stisch-leninistischen Weltanschau ung, seinen- naturwissenschaftlichen und medizinisch-theoretischen Grundlagenkenntnisse und allge meiner berufspraktischer Fähigkei ten mit sozialistischer Moral und ärztlichem Berufsethos Leben und Gesundheit schützt, der bereit und fähig ist, neue wissenschaftliche Er kenntnisse zum Wohle der Men schen einzusetzen und Qualität und Wirksamkeit der medizinischen Ar beit in Theorie und Praxis ständig zu erhöhen. Unsere APO weist in ihrem Kampfprogramm als Schwerpunkt die weitere Integration weltanschau lich-ethischer Probleme in die Fach vorlesungen aus. Der Institutsplan des Pathologischen Instituts zeigt im Bereich Erziehung und Ausbil dung diese Aktivitäten als Schwer punkt ebenfalls auf. Dabei kann da von ausgegangen werden, daß das derzeitige Lehrprogramm Patholo gie — auch nach Einschätzung auf der wissenschaftlich-methodischen Konferenz — alle Voraussetzungen für eine theoretisch-niveauvolle, Wissenschaftlich und weltanschau- ich durchdrungene Ausbildung bie- ht. Unter der besonderen Verantwor- ung der Parteigruppen führen wir filier einmal jährlich eine Erzie- angskonferenz am Pathologischen istitut durch, auf der Fragen der Weltanschaulich-ethischen Erzie- ung im Mittelpunkt stehen. Weiter untermauert wird die Er fahrung in der weltanschaulich berufsethischen Durchdringung des Unterrichts durch die aktive Mit arbeit in der neugegründeten Ar beitsgemeinschaft „ Weltanschauli che und wissenschaftstheoretische Probleme in der Medizin“. Diese Arbeitsgemeinschaft führte am 25. und 26. Oktober 1984 in Leip zig ihre erste Tagung durch, wo die Verantwortung des Arztes im Mit telpunkt stand. Dies umfaßte neben weltanschaulichen und politischen Positionen auch berufsethische Fra gen. Eine wichtige Säule in unserer stu dentischen Ausbildung ist neben der Hauptforderung der seminari stische Unterricht, der von Hoch schullehrern und Assistenten des In stituts gestaltet wird. Hier werden die Hauptkapitel der Vorlesung ver tieft, offene Fragen geklärt und durch kontinuierliche Leistungskon trollen bewirkt, daß sich die Stu denten 1. auf das Seminar vorbereiten (in der Regel ist die Vorlesung zum Thema des Seminars bereits abge schlossen) und 2. wir einen Anhalt über den Grad der Vorbereitung auf das Seminar der Partei arbeiter -gegnemeanaramds Uz“ und das Leistungsvermögen der Stu denten gewinnen. Innerhalb des Instituts sowie auch im Rahmen der Studienjahres leitung schaffen wir weiterhin Vor aussetzungen zur Leistungsverbes serung und Leistungssteigerung. So bemühen wir uns zunehmend um die Vergabe von Diplomthemen, die zu einer Promotion A weitergeführt werden können. Am Pathologischen Institut wird ständig eine große An zahl von Diplomanden betreut. Wir unterstützen den Abschluß von individuellen Studienplänen im Rahmen der Förderung besonders talentierter und begabter Studenten. Doch auch den leistungsschwa chen Studenten gilt unsere Auf- merksamkeit. So laden wir jährlich zu Beginn des Frühjahrssemesters alle Studenten ein, die dreimal und mehr die Note „genügend (4)“ in Prüfungen erhalten haben, um mit ihnen die Grunde ihrer schlechten Leistungen und Möglichkeiten der Leistungsverbesserung zu beraten. Neben der Notwendigkeit der kon kret auf den Gegenstand bezogenen — und daher überzeugenden — mar xistisch-leninistischen Durchdrin gung der Lehrinhalte, worüber übri gens bei allen Fachvertretern des 3. Studienjahres eine gemeinsame Auf fassung besteht, spielt die persön liche Stellungnahme des Hochschul lehrers zu aktuellen politischen Pro blemen in der Vorlesung für die po litisch-ideologische Erziehung der Studenten eine wichtige Rolle. Fra gen wie Verteidigung und Erhal tung des Friedens. Nuklearkrieg, Hochrüstung. bakteriologische Kriegführung. friedliche Koexi stenz, gesellschaftliche und so zialökonomische Bedingungen für das massenhafte Auftreten bestimm ter Krankheiten u. a. m. standen dabei im Vordergrund. Eine solche politische Stellung nahme kann sich aus dem Lehr inhalt ergeben. Bei der Besprechung der physikalischen' und chemischen Krankheitsursachen ist es beispiels weise unumgänglich, auf die ABC- Waffen einzugehen. Hier läßt sich die Einbettung und Gewährleistung der Gesundheitspolitik in die Ge- samtpolitik des Staates und der so zialistischen Staatengemeinschaft aufzeigen, die auf Frieden und Si cherheit der Welt gerichtet ist. Doch kann die Brisanz einer politischen Situation die parteiliche Stel lungnahme des Hochschullehrers auch geradezu herausfordern. Als Hauptaufgaben kommunisti scher Erziehung sehen wir eine auf hohem wissenschaftlichen und di daktischen Niveau stehende, welt anschaulich durchdrungene Lehr tätigkeit an. die es versteht, die dem Fach innewohnenden philoso phischen Probleme sichtbar zu ma chen und den Studenten zum Durch denken dieser Fragen anregt. Auch berufsethische Fragen sind dabei ein geschlossen ebenso wie gesundheits politische Aspekte. Wirksame Me thode ist die Demonstration von fun dierter fachlicher Kenntnis und die politisch-ideologische Parteinahme durch den Hochschullehrer, die die politische und fachliche Erziehung der Studenten als Einheit erschei nen läßt. Die Vorbildwirkung der Hoch schullehrer in jeder Hinsicht ist ein Eckpfeiler einer wirksamen kom munistischen Erziehung. Durch die Wahrnehmung der Funktionen des Studienjahrleiters und des Stu dienjahrsekretärs sind zusätzliche Möglichkeiten der erzieherischen Einflußnahme und Rückkopplung durch den ständigen Kontakt mit den Studenten gegeben. Auszüge aus der Jahresarbeit an der Kreisschule des Marxismus-Leninismus von Doz. Dr. sc. GERHARD TAU ¬ BERT. GO Medizin NEUBE/UIEIL Mit der ihm eigenen Be scheidenheit charakterisiert E. sein Leben als „an Abwechs lungen gewiß nicht arm" und konzentriert sich im vorliegen den Buch auch nur auf ein Jahr davon, nämlich die Zeit von Mitte 1944 bis zum Sommer 1945. Doch ist dies ein erregen der Bericht über eine bisher noch nicht so ausführlich be handelte Tätigkeit an der ideolo gischen Front des zweiten Welt krieges, die eines Lehrers an einer antifaschistischen Front schule. Die Schule der 3. Ukrai nischen Front, an der E. lehrte, durchquerte damals in schnel lem Tempo Südosteuropa und er lebte das Ende des Krieges in Österreich. Vor dem Hintergrund der schnellen Ortswechsel schildert E. die Arbeit der Frontschule. Ihr Ziel bestand in der Qualifizie rung von Antifaschisten für den unmittelbaren Einsatz als Propagandisten und Agitatoren unter den deutschen Soldaten an der Front sowie im Hinter land der faschistischen Truppen. Gemäß der gültigen Aktionslo sung des Nationalkomitees „Freies Deutschland" galt es, die deutschen Soldaten von der Notwendigkeit der Waffenstrek- kung zu überzeugen und damit deren Leben zu retten. Dazu be durfte es vor allem der Über windung tiefwurzelnder antiso wjetischer Vorurteile und der Furcht vor der. Gefangenschaft. w. Eildermann Die Antifaschule Dietz-Verlag, Berlin 1985, 197 S., 40 Abb. Diese komplizierte und gefahr volle Aufgabenstellung macht neugierig auf das Rüstzeug, mit dem die Schüler ausgestattet wurden. Aufgrund seiner Ta gebuchnotizen rekonstruiert E. detailliert viele seiner Lektionen, die sich folgenden Themenkrei sen zuordnen lassen: Deutsche Geschichte, Hintergründe der fa schistischen Herrschaft und des Krieges, Geschichte und Politik der Sowjetunion, Politik der KPD und Orientierungen des NKFD. Die Grundkenntnisse aus diesen Veranstaltungen, so weist E. überzeugend nach,, waren mit entscheidend beim Erfolg vieler Aktionen der Schüler. Zugleich leiteten sie im nicht weniger komplizierten weltanschaulichen Ringen der Antifaschüler viel fach jene Wandlung ein, die später in ein antifaschistisch- demokratisches Handeln ein mündete und beim Aufbau unse res Staates eine Fortsetzung auf höherer Stufe fand. Der aufschlußreiche Bericht ist auch ein Zeugnis zutiefst hu manistischen Handelns der So wjetunion — richtete sich die Tätigkeit der Frontschule doch vor allem auf die Rettung vieler Menschenleben. GERALD DIESENER Für das Parteilehrjahr trägt jeder Verantwortung Kommunisten der GO Germ./Lit. nutzen die Zirkel zur Ausbildung einer politisch motivierten Leistungsbereitschaft Die Genossen der Sektion Germa nistik und Literaturwissenschaft schätzen ihr Lehrjahr als Haupt form der marxistisch-leninistischen Qualifizierung und als wichtiges Mittel zur Erhöhung der politisch- ideologischen Einheit der Grundor ganisation und ihrer Kampfkraft. Das Parteilehrjahr ist neben sei nem hohen Stellenwert zur Klärung theoretischer und praktischer Grundfragen unserer Gesellschaft für die Genossen eine wichtige Form, um über die Parteigruppen hinaus unsere alltägliche Arbeit zu diskutieren und sie als eine, die ganze Grundorganisation fordernde zu begreifen. Dieser Gesichtspunkt der Geschlossenheit unserer Partei wurde umgesetzt mit der Zusam mensetzung der Zirkel aus Wissen schaftlern und Studenten und mit der Wahl der Zirkelleiter. An unserer GO sind sowohl par teierfahrene Genossen als Zirkellei ter tätig wie auch eine junge Ge nossin, die für ihre politische und theoretische Qualifizierung als Par teimitglied mit dieser Funktion be traut wurde. Der Gewinn der ge mischten Zirkel ist für beide Seiten spürbar. Die Genossen Wissenschaft ler, denen das Lehrjahr auch Ein blick in die ideologischen Probleme der Studierender? ermöglicht, ver mögen jetzt besser ihre Verantwor tung für die politische Erziehungs arbeit in der alltäglichen Ausbil dung wahrzunehmen und gerichtet zu arbeiten. Die Genossen Studen ten, die im Parteilehrjahr auch die Kontinuität von Entwicklungspro zessen spürbar erfahren, schieben die Perspektive der älteren Genos- sen nicht vorschnell beiseite. Die Vergabe von Diskussionsbeiträgen auch an die jungen Genossen si chert, daß jeder argumentierend um klassenmäßige Einsichten und Posi tionen ringt. Verantwortung für die 90er Jahre Das gedruckte Material zum Lehr jahr differenzieren wir im Hinblick auf die spezifischen Aufgaben unse rer' Sektion. So sehen wir einen Schwerpunkt des Lehrjahres auch darin, den Genossen Hochschulleh rern und Studenten ihre Verantwor tung für die Erziehungsarbeit für die achtziger und neunziger Jahre bewußt zu machen. Unsere Zirkellei ter suchen deshalb, die ideolo gischen Probleme der Studierenden in hohem Maße zu berücksichtigen. Die Diskussionen konzentrieren sich unter der großen Fragestellung: Wie „praktizieren wir Sozialismus“ in unserem Lande, vor allem auf das Problem der sozialistischen Demokratie, auf die neue Qualität der Klassen und Schichten im So zialismus und auf Debatten um die Rolle des Staates. ren, daß es besser gelingt, theoreti sche Interessiertheit und moralische Aktivität gleichermaßen zu ent wickeln. Die GOL orientiert in die sem Zusammenhang immer wieder auf die Führung des Lehrjahres auch zur Ausbildung einer politisch motivierten Leistungsbereitschaft. Die Diskussion mit Nachwuchswis senschaftlern und Studenten, und hier zeigte sich der Vorteil der Mi schung der Generationen in den Zir keln, ergab, daß es den jungen Ge nossen oft nicht leicht fällt, die in langfristige Gesellschaftsprozesse eingebettete alltägliche Arbeit als Kampffeld zu begreifen. Konzentration auf Theorie bewußtsein Über die Klärung politisch- ideologischer Grundfragen im Lehr jahr und über das dort stattfin dende vertrauensvolle Gespräch ar beiten die Zirkelleiter und ältere Ge nossen auch an der Motivierung der Genossen Studenten für den poli tischen Auftrag des Lehrers. Der Spezifik einer gesellschaftswissen schaftlichen Sektion Rechnung tra gend, konzentrieren wir uns im Lehrjahr besonders an der Aus prägung eines marxistischen Theo rie- und Methodenbewußtseins. Die Zirkelleiter schätzten während einer Beratung mit GOL-Mitglie- dern ein, daß es den Genossen zu nehmend gelingt, die Erfahrungen mit gegenwärtigen Lebensprozessen philosophisch und theoretisch zu durchdringen. Die Genossen ver lassen das Stadium der nur empi rischen Beschreibung von Fakten und Begebnissen und sind bei Hand habung der historisch-dialektischen Methode in der Lage, ihre Erfahrun gen in größeren Zusammenhängen aufzuheben. Die Genossen unserer GO sehen in der Ausprägung des marxistisch- leninistischen Theorie- und Me thodenbewußtseins die wichtige Vor aussetzung dafür, das einheitliche Auftreten aller Kommunisten zu den grundlegenden Fragen auch wirklich zu gewährleisten. Unsere Zirkelleiter bemühen sieh, das Parteilehrjahr so zu konzipie- ANDREA HONESCH, GO Germ./Lit. Die Agrarpolitik der sozialistischen Länder und der Kampf um die Lösung des Welternährungsproblems Von Prof. Dr. sc. Jürgen Becher, Franz-Mehring-Institut, (Teil II) • Die Gesamtentwicklung seit der sozialistischen Revolution in den europäischen und asiatischen soziali stischen Ländern überblickend, läßt sich einschätzen: Im Unterschied zu den kapitalistischen Ländern, wo die Sicherung der Ernährung ein Produktions- und Verteilungspro blem ist, reduziert es sich in den so zialistischen Ländern auf ein Pro duktionsproblem. Für die europä ischen sozialistischen Länder be steht es im wesentlichen im Wider spruch zwischen den gewachsenen Einkommen der Werktätigen und der noch nicht ausreichend bereit stehenden höheren Qualität von Nahrungsmitteln (Übergang von vollständiger zu gesunder Ernäh rung; Rückgang der Nachfrage nach Kohlehydraten bei wachsender Nachfrage nach tierischem Eiweiß). Wesentliche Schritte bei der Lö sung des Ernährungsproblems sind dementsprechend die weitere Stei gerung der landwirtschaftlichen Pro duktion, der Aufbau von spezialisier ten sozialistischen Betrieben, die Schaffung der materiell-technischen Basis der modernen Großproduk tion und entwickelte Kooperations beziehungen zwischen den spezia lisierten Betrieben. Das war und ist immer auch verbunden mit der Förderung landwirtschaftli cher Kleinproduzenten Und der ge rechten Verteilung von Nahrungs mitteln auf der Grundlage einer grö ßeren sozialen Homogenität. Die Ba sis dafür ist die sozialistische Plan- wirtschaft und nicht zuletzt die Be- wältigung wissenschaftlicher und agrartechnischer Probleme. In den RGW-Ländern sind — abge sehen von tropischen Nahrungs- und Genußmitteln — grundsätzlich alle Bedingungen gegeben, um den Bedarf an den wichtigsten Nah rungsmitteln aus eigener Produk tion zu decken. Hierbei auftretende Probleme resultieren hauptsächlich aus der quantitativ zunehmenden Bevölkerung und den sich qualitativ verändernden Verbrauchergewohn heiten infolge Erhöhung der Ein kommen, aus klimatischen und Um weltbedingungen sowie aus Fragen der Leitung und Organisation der landwirtschaftlichen Produktion. 1 ) Die von der Partei geführte Ar beiterklasse hat durch ihre Leistun gen materielle und finanzielle Res sourcen für Ackerbau und Viehwirt schaft unter sozialistischen Pro duktionsverhältnissen erschlossen. Zugleich hat sie die Erfahrungen der sozialistischen Großproduktion unter den Bedingungen der wis senschaftlich-technischen Revolu tion vermittelt. Genossenschaftsbauern der LPG „Oberes Elbtal“, Reinhardtsdorf, Bez. Dresden, bei der Ernte. Foto: ADN/ZB Von besonderer Bedeutung in die sem erfolgreichen Entwicklungspro zeß war und ist der von den Klassi- kern des Marxismus-Leninismus be gründete genossenschaftliche Weg in der Landwirtschaft. Mehr und mehr wird das auch in kapitalisti schen Ländern erkannt: „In den landwirtschaftlichen Genossenschaf ten können heute mehr materielle Freiheiten wahrgenommen werden als im privaten Bauernbetrieb, der in dem Zwang der Geschichte steht und dessen Stunde geschlagen hat... die Genossenschaften sind heute Ausgangspunkt praktisch sämtlicher wirtschaftlicher und so zialer Aktivitäten.“ 2 ) „Diesen dop pelten Anreiz (Prämie und Entschei dungsmöglichkeit) haben viele Ge nossenschaften für ihre individuelle Entwicklung genutzt. Die taktische Variante der Kopplung von Ein kommen und Mitbestimmung ist der SED in den Genossenschaften .gelungen.“ 3 ) Es wäre aber zu einfach, die Si cherung der Ernährung in den so zialistischen Ländern als in jeder Hinsicht quantitativ und qualitativ gegenwärtig und zukünftig als ge löst anzusehen. Auch im Sozialis mus gibt es nichtantagonistische Wi dersprüche im Bereich der Ernäh rung. So ist es beispielweise noch nicht immer in jedem sozialisti schen Land möglich, die — infolge des raschen Anstiegs der Einkom men — steigende zahlungsfähige Nachfrage nach qualitativ hochwer tigen Nahrungsmitteln zu befriedi gen. In der UdSSR wuchs z. B. die Fragen, die uns bewegen Argumente, die wir brauchen Kaufkraft von 1970 bis 1980 auf 151 Prozent, die landwirtschaftliche Pro duktion — zu 70 Prozent noch auf Handarbeit beruhend — aber nur auf 117,4 Prozent, d. h. die Wachs tumsraten der landwirtschaftlichen Produktion sind noch nicht den zu nehmenden Bedürfnissen angemes sen! Auf der Grundlage eines hohen Konsumtionsniveaus treten immer mehr die qualitativen Aspekte der Produktion, Verteilung, des Aus tausches und Verbrauchs von Nah rungsmitteln in den Vordergrund so zialistischer Ernährungspolitik. Es geht insbesondere um eine optimale Ernährung, d. h. um die Sicherung eines ernährungsphysiologisch be gründeten Verhältnisses aller Nähr stoffe zueinander bei Beachtung na tionaler Verzehrgewohnheiten und Traditionen. Das ist zugleich ent scheidend für die Überwindung der in Industrieländern typischen Über- und Fehlernährung (zu hoher Fett- und Kohlehydrateanteil). Die Zielstellung der sozialisti schen Länder läuft also - ganz im Gegensatz zu den Konzeptionen des Imperialismus — auf das Ausschöp fen aller Wachstumspotenzen der Agrarproduktion hinaus: Erweiterung und Intensivierung der landwirtschaftlichen Nutzflä che' 1 ) bzw. Produktion, einschließ lich der mikrobiellen Eiweißsyn these, die von florierenden Unter nehmen des amerikanischen So jamonopols abgelehnt wird. Anmerkungen: 1) Vgl. H. Rudolph, Internationale Rohstoffabkommen und Internatio naler Rohstoffonds, Staatsverlag der DDR. Berlin 1983 2 ) H. Immler, Die Veränderung der Arbeits- und Lebensbedingungen in der Landwirtschaft der DDR als Folge der Agrarreform, Deutschland archiv (Köln). 7/1974 — Sonderheft, S. 63 3) H.-Ch. Maaß, Genossenschaft liche Demokratie in der DDR/ Entwicklung eines Begriffs, Deutsch landarchiv (Köln), 7/1977, S. 726 '') Je Erdbewohner sind 0,3—0,5 ha für Ernährung und 0,07—0,09 ha für Wohn- und Verkehrsfläche erforder lich (Vgl. W. A. Baschanow/P. E. Lojko. Zemlja i Ljudi. Moskau 1985, S. 182).
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