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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1985
- Erscheinungsdatum
- 1985
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198500005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19850000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19850000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise vorlagebedingter Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1985
-
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- Ausgabe Nr. 45, 13. Dezember 1
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Band 1985
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5 KULTUR UZ/34 27. September 1985 Poetisches Theater 1., 26., 31. Oktober, 19.30 Uhr, Ernst-Beyer-Haus, „Die Wanze“, eine Märchenkomödie in neun Bildern von W. Majakowski Dienstags in der 19 8. Oktober, 19.30 Uhr, HS 19, Mu sikalische Akademie mit UMD Prof. Dr. Max Pommer, Prof. Pommer im Gespräch mit Dr. Gunther Hempel (DVfM) Zyklus künstlerische Ensembles 11., 12., 20., 21. Oktober, 19.30 Uhr, Poetisches Theater, Ernst-Beyer-Haus, „Die Wanze“, eine Märchenkomödie in neun Bildern von W. Majakowski Filmzyklus 10. Oktober, 17 Uhr, Filmkunst theater Casino, „Der geteilte Himmel“, DDR 1964, Re.: Kon rad Wolf (Zum 60. Geburtstag des Regisseurs) Studentenanrecht 15. Oktober, 19.30 Uhr, HS 19, Konzert mit der Gruppe „Horch“ Akademisches Konzert 21. Oktober, 20 Uhr, Gewand haus, Größer Saal, 1. Akademi sches Konzert, Werke von Mo zart, Geißler und Mendelssohn- Bartholdy, Solist: Gerhard Erber (Klavier), Leitung: MD Dr. Horst Förster Arbeiterjugendanrecht 22. Oktober, 19.30 Uhr, HS 19, Gastspiel Barbara Thalheim A & A-Klub 4. Oktober, 20 Uhr, Konzert und Klamauk mit der „Himbeer- Band“ und Freddis „Relax- Disko“ 7. Oktober, 10 Uhr, Frühschop pen zum Feiertag 11. Oktober, 20 Uhr, Konzert mit Peter Vincent 18. Oktober, 21 Uhr, Nachtklub P 20, „Mitternachtsdiskothek für die ab 20“ mit der „Mini- Formation“ und der „KTM- Diskothek“, Kartenvorbestellung ab 1. Oktober in der HA Kultur 23. Oktober, 19 Uhr, Filmothek, „Frühlingssinfonie", Re.: P. Scha moni, anschl. Diskothek 25. Oktober, 20 Uhr, URANIA- Podium 5., 12., 19., 26. Oktober, 19.30 Uhr, Wochenenddiskothek Wiederbegegnung mit Konrad Wolf Am 20. Oktober wäre er 60 Jahre alt geworden. Konrad Wolf, ein Regisseur, der durch seine Filme weit über die Gren- ’zen unseres Landes hinaus be kannt wurde. Bis zu seinem frü hen Tode im Jahre 1982 be stimmte er die Entwicklung unse rer sozialistischen Filmkunst maßgeblich mit. Auch die erste Veranstaltung im Filmzyklus 1985/86 an unse rer Universität, die am 10. Ok tober im Filmkunsttheater Ca sino stattfindet, ist dem Ge denken des Filmschöpfers ge widmet. Zur Wiederaufführung gelangt sein Anfang der 60er Jahre nach der Erzählung von Christa Wolf gedrehter Streifen „Der geteilte Himmel“. Es ist dies die Geschichte über die persönliche Entscheidung eines Mädchens zwischen ihrer Liebe zu einem Mann, der sein Vaterland verrät, und der soziali stischen Gesellschaft, in der es aufgewachsen ist. Ein bedeuten der Film in ' einer Zeit, da sich die Filmschaffenden der DDR im mer erfolgreicher bemühten, ihre Filme in Übereinstimmung zu bringen mit den wachsenden kulturellen Bedürfnissen der Zu schauer. Neue filmische Erzähl weisen, die sich auch in Wolfs Opus wiederspiegeln, wurden er probt. vor schau gy"p J Veranstaltungen im Monat Oktober Rezensionen zu neuen Büchern: In unserer sozialistischen Gesell schaft gewinnen immer mehr Men schen ein enges Verhältnis zu den Künsten, deren Werke in immer um fassenderer Weise als „Lebensmittel“ in den alltäglichen Gebrauch der Werktätigen eingehen. Das mag mit dem Sachverhalt Zusammenhängen, daß die bewußte menschliche Le benstätigkeit „praktische mensch lich-sinnliche Tätigkeit“ (Marx) ist. Diese braucht nicht nur Erkennt nisse, anwendungsbereites Wissen, umfassende Kenntnisse, Zielvor gabe, Zwecksetzung, Handlungsstra tegie und politische Überzeugung, sondern auch Leidenschaft, Neugier, Willenshaltung, Phantasie, Genuß- • fähigkeit. Schönheitsempfinden usw. Weltanschauliche Positionen und politische Überzeugung werden in viel stärkerem Maße zur persön lichkeitsbildenden und handlungs orientierenden Kraft, wenn, sie zugleich auch ästhetisch formierte Erkenntnis und Emotion sind; wenn sie in der Einheit von Verstand und Gefühl erlebt und begriffen werden. Die volle Entfaltung der schöpfe rischen Kräfte der Wissenschaftler, Studenten, Arbeiter und Angestellten unserer Universität erfordert des halb auch reiche und vielgestaltige ästhetische Beziehungen und Bedürf nisse, Aktivitäten und Erlebnisse, künstlerische eingeschlossen. Sie sind für die ständige Festigung und Erweiterung ihres Weltbildes und ihres Wertbewußtseins ebenso un entbehrlich und unersetzlich wie für die Vervollkommnung ihrer Cha raktereigenschaften, die Kultivie rung ihrer Gefühle, die Mobilisie rung ihrer sozialen Aktivität. lichkeit der Musik nicht spontan und gewissermaßen „wie von selbst“ durchsetzen. Auch hierbei bedarf es des Aufzeigens und Be- wußtmachens der potentiellen Wir kungen der Musik z. B. auf die Kul tur der zwischenmenschlichen Be ziehungen und/oder ihrer Wirkungs-, möglichkeiten hinsichtlich der Sta- bilisierung und der Ausprägung des subjektiven Faktors bei der weite ren Gestaltung der entwickelten so zialistischen Gesellschaft. Die Musik steigert das Lebensgefühl Vorlesungen und Lehrveranstal tungen an der Kreisschule M-L unse rer Universität spiegeln dieses Er fordernis bereits in erfreulichem Maße wider. Der mögliche Einfluß der Musik und ihr Vermögen, die Universität ist eine Heimstatt für Musik Daß die Musik im gesellschaftli chen Leben unseres Landes in ihren vielfältigsten Erscheinungsformen, in ihrer erzieherisch-bildenden wie unterhaltenden Funktion einen sehr hohen Stellenwert einnimmt und einnehmen kann, verdeutlicht, wel chen Fortschritt der Sozialismus als Gesellschaftsordnung auch auf die sem Gebiet bereits erreicht hat, denn auf unserer Erde kämpfen ge- genwärtig viele Völker auch um die Bewahrung ihrer kulturellen Identi tät. Unter dem massiven ökono mischen und ideologischen Druck insbesondere US-amerikanischer Medienkonzerne und unter dem Ein fluß kapitalistischer Massenmedien stehend, droht in vielen Ländern der Reichtum nationaler Musikkul turen zu erlöschen und für immer Die Musik hat stimulierende Wirkung Foto: Müller Kompositionen. len Anspruchsniveaus, ihrem Gründungsjubiläum 15 jähriges Menschheitsfortschritt beitragen. auch unter sozialistischen gesell schaftlichen Bedingungen diese Mög- und der das sein griechischen Komponisten Die Aufführungen unseres Akademischen Orchesters sind nicht nur der Pflege des Musik-Erbes gewidmet, sondern ebenso der Verbreitung zeitgenössischer Mit der weiteren Gestaltung der entwickelten sozialistischen Gesell schaft vermag die Musik in immer stärkerem Maße zum Reichtum der inneren geistigen und emotionalen Welt sozialistischer Persönlichkei ten zur Steigerung ihres Lebenge fühls, ihres individuellen kulturel- nationalen Musikkulturen aller ker im wechselseitigen Geben Nehmen, im friedlichen Neben- Miteinander aufblühen und so oder Re- un- sich be- von von den Wohlbefinden im Sozialismus bei zutragen. Bei allen Aufgaben, die dabei noch anzugehen und — auch an unserer Universität — erst noch feiert: Das Ensemble „Solidarität“. Somit zeigt sich an unserer Universi tät im Kleinen, was für den Sozialis mus im Großen steht und nur durch ihn erreicht werden wird: daß die zu lösen sind, zeigt sich heute reits deutlich, daß die Musik, den Zwängen des Profits und Klassenschranken befreit, in Völ- und und zum Ensemble, durch das in Liedern Tänzen die meisten „Stimmen Völker“ zu Gehör kommen und im November dieses Jahres Ländern des Sozialismus breitesten Massen zugänglich ist und aus schließlich humanistischen Idealen dient. fühls, jeder unehrlichen erbärmlichen. Neigung, jeder gung, die des Menschentums würdig ist.“ Natürlich wird Menschen zu tieferem Fühlen und freierem Gefühlsausdruck zu bewe gen, moralische Werte auszuprägen und Impulse zum Handeln freizu setzen, mag Ludwig van Beethoven dazu bewegt haben, jenen Abschnitt aus Shakespeares „Kaufmann von Venedig“ für sich anzukreuzen, in dem sich der Dichter über die Macht der Tonkunst äußert. einstudiert. Allein mit den Konzer ten dieser drei genannten Ensem bles sind die musikalischen Berei cherungsmöglichkeifen für die Ange hörigen der Universität und die Bür ger des Territoriums erheblich. Dazu gesellen sich noch die Kam mermusiken und last not least das Kommunisten und Mikis Theodorakis verloren zu gehen. Daß die DDR ih ren nationalen musikalischen Reich tum pflegen, ihre kulturelle Identi tät in der dialektischen Beziehung von. Nationalem und Internationa- ’ lern in die Weltkultur einbringen kann und zugleich den künstle rischen Reichtum der Weltkultur nach bestem Vermögen verbreiten hilft, ist nicht ■ nur durch die Arbeit der Berufskünstler, sondern auch durch das Engagement und die Wir- kungsmöglichkeiten der Volkskünst ler gegeben. Dabei ist der Beitrag beachtlich, den die Volkskünstler unserer Hohen Schule der Wissen schaften — eben weil sie sich als Uni versitas litterarum versteht — zum Status der Musik in unser Leben ein- bringen. Das gilt sowohl für die Pflege des humanistischen Erbes, für dessen Neuentdeckung. Verbrei tung und zeitgemäße Interpretation sich der Leipziger Universitätschor genauso verpflichtet fühlt wie das Akademische Orchester, als auch für die Popularisierung zeitgenössi scher Kompositionen und die Wie deraufführung von Auftragswerken. Das scheint mir genauso erwähnens wert zu sein wie der Sachverhalt, daß sich der Chor des Ensembles „Pawel Kortschagin“ zugleich mit der Pflege slawischen Liedgutes ver stärk’; der Erarbeitung von Friedens liedern zuwendet und Musik des Das Werden der menschlichen Ge sellschaft verdeutlicht, daß im En semble aller Künste die Musik einen spezifischen, unersetzbaren Platz einnimmt, daß sie die verschie densten Lebensbereiche durchdringt und die Menschen in vielen Lebens situationen begleitet. Sicher flackert unter den heutigen Arbeits- und Le bensbedingungen an einer hohen Schule wie der unseren gelegentlich noch die Meinung auf, daß keine Muße für die Künste sei, da jedes Quentchen Zeit gebraucht würde, um wissenschaftliche Weltspitzen leistungen zu produzieren. Natür lich brauchen wir wissenschaftliche Spitzenleistungen, aber die entstehen letztendlich nur durch den Einsatz aller Qualitäten der Wissenschaft lerpersönlichkeit; dazu gehört auch Muße. Elsa Triolet bemerkt dazu: „Ein Mensch, der über keiner lei Muße verfügt... ist weniger als ein Lasttier. Er ist einfach eine Ma schine, um den Reichtum anderer zu produzieren, er ist körperlich zer brochen, geistig verdummt.“ Aber es geht ja eben nicht nur um die Zeit, die die Beschäftigung mit der Musik benötigt, nicht nur um das künstlerische Erlebnis im engen Sinne, sondern auch um das Er kennen und Nutzen solcher Zu sammenhänge, die Alexander Block so formulierte, daß man heute „ohne die Musik keinen Zugang zu den Menschen“ findet. Auch Karl Kraus bezieht sich auf übergrei fende Wirkungen der Musik, wenn er ihre Funktion so bestimmt: „den Krampf des Leben zu lösen, dem Verstand Erholung zu schaffen und die gedankliche Tätigkeit wieder an- zuregen...“ In Eschenburgs Prosaübersetzung lesen wir: „..denn es ist nichts so klotzig und ungetüm, daß die Musik nicht auf eine zeitlang seihe Natur verändern sollte. Der Mann, der keine Musik in sich hat, der nicht von der Eintracht lieblicher Töne ge rührt wird, ist zu Verrätherey, Tük- ken, und Räubereyen aufgelegt; die Bewegungen seines Gemüths sind träge wie die Nacht, und seine Triebe schwarz, wie der Erebus.“ Damit artikulierte ein bedeutender Vertreter des Humanismus der Re naissance Möglichkeiten der Musik, die sich erst unter sozialistischen ge sellschaftlichen Verhältnissen reali-, sieren können und verwirklicht wer den: Das Vermögen der Musik — das jeder Kunst — in ihrer Wirkung von keinen gesellschaftlichen Antagonismen begrenzt oder ent stellt, schöpferische Aktivitäten frei zusetzen, humanistische Gefühle und Gedanken zu bilden und immer wieder Leben und Gefühle in Ein klang zu bringen. Neben der „Gymnastik des Gei stes“, die durch intensive Beschäfti gung mit der Musik „trainiert“ wird und sich auf wissenschaftliche Produktivität positiv auswirken kann, ist jedoch zugleich auch die Wirkung der Musik für die Erzie hung der Studenten in ihrem Ein fluß z. B. auf die Formung cha rakterlicher Qualitäten nicht zu un terschätzen. Bereits Johann Hein rich Pestalozzi erkannte: „Die Wir kung der Musik in der .Erziehung ist jedoch nicht allein die, ein National- gefühl lebendig zu erhalten; sie geht sehr viel tiefer; im rechten Geist gepflegt, geht sie an die Wur zeln jedes bösen und kleinlichen Ge- Die Kunst und die Kultur im alten Griechenland Zu dem neuen Buch „Kultur und Fortschritt in der Blüte 1 zeit der griechischen Polis", herausgegeben von E. Kluwe, Berlin 1985, Akademie-Verlag, 285 Seiten, 58,— Mark In diesem Band untersucht ein Kollektiv von Altertumswissen- schaftlern der Friedrich-Schil ler-Universität Jena zusammen mit in- und ausländischen Fach leuten Erscheinungen der grie chischen Kultur des 5./4. Jahr hunderts. „Blütezeit der Polis“ im Buchtitel ist etwas irrefüh rend (auch S. 8: „volle Entfal tung der Polisgesellschaft“): Ab 404 v.u.Z. sprechen wir von der Krise der Polis, und in einem der Aufsätze ist. auch in der Über schrift, ausdrücklich von Polis- Krise die Rede. Überhaupt nicht begegnet einem die Tragödie, einer der un bestrittenen Höhepunkte griechi scher Kultur nicht nur der „klas- Die Beiträge gelten u. a. dem Zusammenhang von Produktion. Lebensweise, Kunst und Kultur, der Institution Polis als Voraus setzung für den Höhepunkt der Kultur in jener Epoche, der My- thenbildung. -deutung. -kritik, der Naturphilosophie und An thropologie' der damaligen Auf klärung, der Wirkung griechi scher Kultur auf den Vorderen Orient; den politischen Voraus setzungen und dem ideolo gischen Kontext des Perikle- • ischen Akropolis-Bauprogramms, der Vasenmalerei. Alle Aufsätze betreffen „bahnbrechende Lei stungen“ (S. 7 f.), ohne daß alle bahnbrechenden Leistungen ge würdigt werden konnten (S. 16). sischen“ Zeit des 5. Jahrhu, derts; die ebenso herausragend Chorlyrik’ (Pindar) ist nur m einem kurzen Simonides-Beitr vertreten, die bedeutende G Schichtsschreibung (Thukydide nur mit einem Aufsatz über d allerdings ebenfalls wichtig Herodot. Das hängt zweifellos®' mit zusammen, daß diese Ber ehe in den Sammelbänd „Aischylos und Pindar“ (1981 und „Die griechische Tragödie’ ihrer gesellschaftlichen Fun tion“ (1983) sowie im „KU Sonderheft zur Historiographif (1984) berücksichtigt wurden. Die Beiträge in „Kultur u Fortschritt“ bringen vielfacb Erkenntniszuwachs. Doch mi sen einige Einwände gemadb werden. Den Umstand, daß ® Mythos „seinen sakralen Ch. rakter einbüßt“, daß er säkula siert zum fast beliebig handha baren Stoff von Kunst und Li ratur ■wird, kann man nicht a die Formel „Mythos als Lite"s turgattung“ bringen (15, 155). ’ 105 muß es im Titel von E. Jo Schrift natürlich „Dialektik 0 ... Nationalen und Internatio. len“, nicht „Irrationalen“, ba ßen! Falls das Buch sich aucha Laien wendet, sollten Tern wie Zeugiten. Theten, auf jed Fall aber oikos, chora. agrok. erläutert werden. Und ein Me men- und Sachregister. W auch für den Fachmann nützlll Prof. Dr. sc. JÜRGEN WERN® Im Mittelpunkt stehen: Musik und Theater in Leipzig Die siebente Folge der kürzlich erschienenen „Leipzig® Blätter" bringt viele interessante Beiträge Die Zahl sieben besitzt von al- tersher magische Bedeutung. Sieben Weise standen an der Wiege der Philosophie. Im Alter tum erregten sieben Weltwunder das Erstaunen der Zeitgenossen. Aus dem Alten Testament ist die Wendung von den sieben fetten und sieben mageren Jahren ab geleitet. Früher hieß es, daß eine Ehe, wenn sie sieben Jahre ge dauert habe, auch weitere Jahre bestehe. Betrachtet man nun die siebente Folge der in ihrem vier ten Jahr erscheinenden „Leipzi ger Blätter“, so darf man Redak tion und Autoren, bescheinigen, daß sie zu den maßstabsetzenden Heften zählt und daß es bis jetzt fette Jahre waren. Das zentrale Thema dieser Folge läßt sich als der Zauberkreis von Musik und Theater definieren. Dem Jubiläum des Neuen Opernhauses ist der hervorra gend illustrierte Beitrag von. Lo thar Wittke, verantwortlicher Dramaturg für Musiktheater, ge widmet. Der darin gegebene Überblick über die Höhepunkte der Leipziger Inszenierungen wird einerseits durch Erinne rungen des Chefregisseurs Gün ter Lohse und andererseits durch Informationen aus der Sicht des Architekten ergänzt. Herrlich die eingestreuten „Anekdoten“ eines Mannes, der von, Anfang an dabei war. Händel-Experte Heinz Rückert schimpfte: „Bin ich etwa eine Prostituierte, daß ich immer dasselbe mache? Heute sehe ich das eben anders!“ Bühnenbildner Heinrich Kilger bewahrte den Schnaps in seinem Arbeitszimmer am Deutschen Theater hinter einem Wild ¬ schweinkopf auf ...! Interess ist, daß die architektonisz Grundlagen des heutigen OPS gebäudes durch insgesamt % Wettbewerbe geschaffen wufe und daß das Projekt, das den 6 sten Preis erhielt, Anwenden fand. Leider erfahrt man ng um welche Wettbewerbe es 5 handelt und wie die Projekte a sehen, die den zweiten und.dge ten Preis erhielten. GeweC Neugier sollte befriedigt wer und nicht in einem Buch k sieben Siegeln verschlossen b ben. Dem zentralen Thema sind “ tere sieben Beiträge gewid™ „185 Jahre Edition Peters“, p Komponist Bernd Franke“, ".z Händeffest 1926 in Leipzl2 „Heinrich Schütz in Leip 72 „Almira am Opernhaus LeiPZ „Das erste Leipziger Operns am Brühl“ und „Studium imje dio“. Darüber hinaus enthapjo die bewährten Rubriken C Fülle von lesenswerten Artik Es fällt außerordentlich scha auf einzelne einzugehen und 3 dadurch gegenüber anderen zuheben. , p Deshalb sei lediglich 0 Freude vermerkt, daß die f Cheflektor Helmut Richter e aufbeschworene Mitarbeit 0 Wissenschaftlern der KMU.Cw Nr. 46/1984) weiterhin FrUb trägt. An diesem Heft h-0 Hans Grüß, Siegfried Hoyer te Monika Lippold mitgearbg Wer formale Mängel sucht. Wi sie finden. Ist es jedoch dy wie weiland die sieben Scci ben mit einem schweren 5 auf einen Hasen loszugehen ■ N9 Alfred Hrdlicka stellt in Leipzig aus < w Plastiken, Zeichnungen d Grafiken des Wiener Bildh2 d Alfred Hrdlicka werden seita vergangenen Woche in der — rie der Hochschule für G1se und Buchkunst in Leipzig ah stellt. 150 Werke aus dreieinnte, Jahrzehnten geben einen "d essanten Querschnitt aus . 09, Schaffen des bekannten Fh lers, der schon seit sieben .ad Korrespondierendes Mitgliecpo Akademie der Künste der ue0 ist. Die Ausstellung, die Eroh schon in Berlin mit viel pud‘ zu sehen war, wird dem “ j- kum bis zum 26. Oktober 0 stehen. 6 Foto:KVB Wer Musik hört, hat mehr vom Leben w Gedanken zum Weltmusiktag — Von Dr. Max Wollny, Leiter der Hauptabteilung Kultur
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