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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1985
- Erscheinungsdatum
- 1985
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198500005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19850000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19850000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise vorlagebedingter Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1985
-
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- Ausgabe Nr. 6, 8. Februar 1
- Ausgabe Nr. 7, 15. Februar 1
- Ausgabe Nr. 8, 22. Februar 1
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- Ausgabe Nr. 37, 18. Oktober 1
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- Ausgabe Nr. 42, 22. November 1
- Ausgabe Nr. 43, 29. November 1
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- Ausgabe Nr. 45, 13. Dezember 1
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Band 1985
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Neues Fotopapier ntwickelt Im Leningrader Werk für licht- ippfindliche Materialien „Posi- i)" ist die Produktion eines völ- 8 neuen Fotopapieres aufge- hommen worden, das einen ho- Pe2 Glanzeffekt hat. Das neue ?°Papier erhielt den Namen t8erjoska". Die Besonderheit dn. Neuentwicklung besteht Brin, daß sich dieses Fotopapier 1 Trocknungsgerät nicht zu- wmmenrollt. Der Spiegelglanz *rd durch Einbringen einer dün- pn Schicht Polyäthylen in die “piergrundlage erreicht. Heilbehandlung durch Magnetplatten Das Kollektiv des Lehrstuhls lür Kinderchirurgie am II. Mos- sauer Medizinischen Institut un- ter Leitung von Prof. Dr. Ju. Isa- jow, Mitglied der .Akademie der Medizinischen Wissenschaften der UdSSR, erreichte gemeinsam mit einer Gruppe Ingenieure Me Erfolge bei der Korrektur schwerer angeborener Deforma- tonen des Brustkorbes bei Kin- dern mittels eines speziell ent- Wickelten magnetmechanischen Systems. Während der Operation wird dabei dem Kind für drei bis vier Monate eine Magnetplatte einge- Setzt, die von den sie umgeben- den Gewebeteilen durch biolo- Eisch inertes (träges) Material loliert ist. Eine andere Platte Wird außen an dem äußeren Stützgerüst befestigt. Durch die •Endige Anziehung der inneren Wlantierten) Platte wird die Wand des Brustkorbes des Kin- des in richtiger Lage gehalten. Nach abschließender Heilung und Fixierung des Brustkorbes 0 der normalen Form wird die "nere Platte entfernt, und das Kind entwickelt sich jetzt be- Töits schon normal. Bis Ende Juli 1385 waren 200 derartige chirur- Eche Eingriffe an Kindern mit “folg vorgenommen worden. Neues aus der Sowjet wissenschaft Ungewöhnlicher Unterricht tEin recht ungewöhnlicher Un- ETicht wird im soziologischen übor der Abteilung WAO und Nntung der Produktion der Le- gn8rader Produktionsvereini- 11g „Ishor-Werk“ durchge- urt. Dort lehrt man zuzuhören d zu verstehen. wVon jeden 100 Wörtern, die qipsgehört haben, verbleiben le- qigich. 25 in unserem Gedächt- th wie Forschungen von Psy- cnnLogen ergaben", erklärte der JWr dieses Labors, A. Gri- 6nn. »Daher helfen wir in den Dsyerrichtsstunden für sozial- Eehshologisches Training, ver- sehsedenste Varianten des ge- ? “Itlich-beruflichen Umgangs Hu modellieren und trainieren ekarähigkeit, das Wichtigste zu dicennen. Außerdem bieten wir VaMöglichkeit, mit Hilfe eines zussorekorders, sich selbst, so- ten"en mit Abstand zu betrach- Übersetzungen von E. Lohse Fotografie M Metall Ein prinzipiell neues Verfah- En zur Herstellung einer fotogra- schen Abbildung haben Wis- Senschaftler des Instituts für Physik der Sibirischen Filiale, der AdW der UdSSR in Kras- Dojarsk entwickelt. Diese neue fo- 10grafische Methode ermöglicht 5 auf das traditionelle Verfah- Len der chemischen Behandlung "es Filmstreifens zu verzichten. Ein greller Blitz belichtete in fner tausendstel Sekunde das Negativ, das auf Glas gelegt und Nit einer dünnen Metallschicht, pedeckt worden war. Als man Ces Negativ wegnahm, blieb auf dem Metallüberzug eine Abbil- düng zurück, die allerdings so- dnge unsichtbar blieb, bis po- ‘Visierendes Licht eingeschaltet "urde. pAls Grundlage für die Metall- aotoemulsion, die nur ein zehn- e| Mikron dick ist, dient bis tzt Glas“, erklärte der Direktor Ges Instituts für Physik. Akade- miemitglied Prof. Dr. K. Alex- Sdrow. „Aber das kann im srinzip jedes beliebige Material wn. Die Abbildung, die auf neue Weise erzielt wurde, besitzt dieht mehr die vielen Mängel, “eein gewöhnlicher Film hat.“ Im August wurde der Anbau der Klinik für Chirurgie am Bereich Medizin der KMU zur Nutzung übergeben Am 23. August wurde am Bereich Medi zin der Anbau der Klinik für Chirurgie an die Nutzer übergeben. Modernste medizintechnische sowie andere tech nische Anlagen und sehr gute Arbeits möglichkeiten stehen nun den Ärzten und dem medizinischen Pflegepersonal zur Verfügung. Prof. Kothe, damals Direktor der Klinik dankte für die Über gabe und versprach, daß alle Mitar beiter diese Bedingungen gut nutzen und einen konkreten Beitrag in Vor bereitung des XI. Parteitages leisten werden, Foto: HFBS.'Schiefer Eine Arbeit, die viel Fleiß, Intensität und Kraft erfordert IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIL/IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII UZ sprach mit OMR Prof. em. Dr. sc. Werner Kothe, langjähriger Direktor der Klinik für Chirurgie des Bereiches Medizin der Karl-Marx-Universität UZ: Prof. Dr. Kothe, am 23. Au gust wurde der Anbau der Klinik für Chirurgie an die Nutzer überge ben. Damit waren langjährige Bemü hungen, auch seitens der Klinik direktoren von Erfolg gekrönt... Prof. Kothe: Zunächst sei ein kleiner Ausflug in die Geschichte ge stattet. Von 1895 bis 1911 war Prof. Dr. Friedrich Trendelenburg Direk tor der Chirurgischen Klinik. Er hatte bereits zu dieser Zeit 1 Gedan ken und Wünsche für einen Umbau der Operationssäle geäußert. Prof. Dr. Erwin Payr führte 1911 bis 1937 die Klinik. Durch die damaligen po litischen und sozialen Verhältnisse kam bezüglich eines Umbaus jedoch nichts zustande. Sein Nachfolger, Prof. Dr. Wilhelm Rieder, leitete die Klinik von 1937 bis 1945. Er hat auch nichts erreichen können, son dern erlebte, wie seine Klinik zum Teil bombengeschädigt wurde. 1945 bis Mitte 1952 gab es verschiedene Direktoren, die sich aber aus fachli chen Gründen nicht halten konnten. 1952 übernahm dann Prof. Dr. Herbert Uebermuth, mein Lehrer, bis Anfang 1967 de Klinik. In die ser Zeit wurden gemeinsam bereits mehrere Projekte für einen Umbau der Klinik erarbeitet. Sie mußten aber alle auf Grund anderer Baumaßnahmen zurückgestellt wer den. Am 1. März 1967 übernahm ich die Klinik mit dem Ehrgeiz, nun die entsprechenden Forderungen nach modernen Operationstrakten und Krankenzimmern durchzusetzen. 1971 unterbreitete ich der Univer sitätsleitung konkrete Vorstellungen für einen Neubau. Ich hatte Erfolg mit einem Anbau an die bestehende Klinik. Gleichzeitig entstand das Bettenhaus-Projekt. Damit war der Chirurgischen Klinik die Möglich keit gegeben, sämtliche Stationen, die verteilt in der Hautklinik, in der Karl-Tauchnitz-Straße und zum Teil im Altbau Chirurgie, der so genannten Baracken-Station, un tergebracht waren, im Bettenhaus zu vereinen. Jetzt haben wir ganz moderne Stationen mit 270 Betten, die Kapazität wurde dabei um un gefähr 40 Betten erhöht. UZ: Wie haben sich mit dem An bau der Klinik für Chirurgie die Ar beitsbedingungen verbessert? Prof. Kothe: Der Anbau mit den hochmodernen Ausrüstungen bringt in jeder Beziehung für die Mit arbeiter und für die Kollektive aus gezeichnete Arbeitsbedingungen. Das zeigt sich im Routinelabor, das bis dato im Kellergeschoß der Kli nik unter sehr schlechten Bedingun gen untergebracht war. in moder nen poliklinischen Räumen, ein schließlich Notfalloperationssaal mit modernster Ausrüstung. Hinzu kommen Verwaltungs- und Dienst räume der Chirurgischen Klinik und der Klinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie, die Mitnutzer des Anbaus ist. Glanzstück ist der moderne Opera tionstrakt für aseptische Operatio nen, in dem vier elektronisch ge steuerte hochmoderne OP-Tische stehen, die bezüglich der patienten- lagerung und des Transports eine enorme Arbeitserleichterung für die Chirurgen sind. Die gesamte Ausrü Unser Gesprächspartner: Prof. Dr. Werner Kothe been dete während des Krieges als Sol dat sein Medizinstudium. 1943 hörte er Vorlesungen von Prof. Dr. Wilhelm Rieder. 1945 bis 1951 war er Oberarzt im Küch- wald-Krankenhaus in Chemnitz, dem heutigen Karl-Marx-Stadt. Mit der Berufung von Prof. Dr. Herbert Uebermuth 1952 als Di rektor kam Prof. Dr. Kothe als Oberarzt an die Chirurgische Kli nik der Leipziger Universität. Hier begann er seine wissen schaftliche Laufbahn. 1957 folgte die Habilitation, 1958 wurde er Dozent für Chirurgie und 1961 zum Professor mit vollem Lehr auftrag ernannt. Als Ordinarius und Direktor der Chirurgischen Klinik der Ernst-Moritz-Arndt- Universität wurde er 1962 nach Greifswald berufen. Am 1. März 1967 folgte die Rückberufung nach Leipzig als Direktor der Chirurgischen Klinik und Lehr stuhlinhaber für Chirurgie. Prof. Dr. Werner Kothe war 24 Jahre Direktor von Universitäts kliniken, davon knapp 19 Jahre in Leipzig. Er hat 41 Jahre als ak tiv tätiger Chirurg gearbeitet und kann auf eine Vielzahl von Mitarbeitern zurückblicken, die alle zu wissenschaftlichen Ehren gekommen sind. 19 Ärzte hat er zur Promotion B geführt, und zehn wurden zu Professoren er nannt. Dazu kommen noch viele Doktoranden und Diplomanden. Seit 1967 ist Prof. Dr. Kothe ge- wähltes ordentliches Mitglied der Internationalen Gesellschaft für Chirurgie sowie Vorsitzender der Gesellschaft für Chirurgie zu Leipzig. Im März 1981 war Prof. Kothe Präsident des XIII. Kongresses der Gesellschaft für Chirurgie der DDR. Er erhielt zahlreiche Ehrungen im In- und Ausland. 1984 wurde Prof. Kothe Verdienter Arzt des Volkes. Anläßlich seiner Emeri tierung am 1. September 1985 wurde er mit der Ehrennadel der KMU ausgezeichnet. Er ist Trä ger der Hufeland-Medaille sowie weiterer staatlicher und gesell schaftlicher Auszeichnungen. stung entspricht modernstem inter nationalem Niveau. Der OP-Trakt ist rund um die Uhr vollklimatisiert und bietet opti male Arbeitsbedingungen für die Chirurgen und chirurgisch tätigen Schwestern. Ein modernes Schleu sensystem garantiert die geforderte Asepsis. Das elektronische System ist so ge schaltet. daß selbst bei Ausfall des „normalen“ Stroms über sofort ein geschaltete Batterien weitere Strom zufuhr für die nächsten 30 Sekun den garanfiert ist. In dieser Zeit wird durch Fernzündung das außer halb des Anbaus stehende Aggregat automatisch eingeschaltet. Es wären noch viele technische Details zu nen nen, die beweisen, daß moderne Technik und größtmögliche Sicher heit eine Einheit bilden. Daß die moderne Technik ent sprechender Überwachung und War tung bedarf, sollte nicht vergessen werden. Ich möchte sagen, daß ich sehr froh bin, daß es mir noch vor meiner Emeritierung möglich war, den Anbau zu übernehmen, da er ein Teil meiner Arbeit als Direktor der Chirurgischen Klinik ist, eine Arbeit, die viel Intensität, Fleiß und Kraft erforderte. Die größte Leistung bestand darin, daß während des Baus durch die Bereitwilligkeit und Kreativität aller Mitarbeiter der Operationsbe trieb weiterlief, unsere Operations leistung unbeeinflußt blieb. Dies ist auch der Unterstützung der Chef ärzte der umliegenden chirur gischen Einrichtungen in so man cher Notsituation zu danken. UZ: Welche neuen Möglichkeiten der medizinische Grundbetreuung und der hochspezialisierten medizi nischen Betreuung wurden mit dem Anbau der Klinik für Chirurgie ge schaffen? Prof. Kothe: Die Klinik forscht auf mehreren Gebieten der Chirur gie, wie Gastroenterologie, Immuno logie und Onkologie und ist in zen tralen Forschungsthemen bzw. Hauptforschungsrichtungen ver ankert. Durch den hochmodernen Tierstall, der ebenfalls errichtet wurde, sind alle Voraussetzungen für experimentelle klinische Arbei ten gegeben, so daß Forschungser gebnisse schnell in die Praxis über führt werden können. Die hochmodernen Operations möglichkeiten versetzen uns in die Lage, neben der medizinischen Grundversorgung wesentlich mehr spezialisierte und hochspezialisierte Versorgung durchzuführen Damit ist es möglich, auch noch entspre chende klinische Forschung zu be treiben. UZ: Prof. Kothe, was betrachten Sie als wichtigste Erfahrung Ihrer langjährigen Tätigkeit als Direktor der Chirurgischen Klinik? Prof. Kothe: Ich muß sagen, daß ich mit meinem Kollektiv einen Weg gegangen bin, der uns zu vie len Erfolgen, zu Freud und Leid ge führt hat. Für mich steht die Er kenntnis fest, daß Ausdauer, Fleiß, Zuverlässigkeit, Disziplin und Be scheidenheit für den Chirurgen von ausschlaggebender Bedeutung sind. Mit Prof. Dr. Kothe sprach Jürgen Siewert. Damit unsere Jugend den hohen Anforderungen des 21. Jahrhunderts begegnen kann Zur Einführung von Computern in den Unterricht an den allgemeinbildenden polytechnischen Oberschulen Das 21. Jahrhundert kommt mit unerhörten Anforderungen im Zuge der wissenschaftlich- technischen Revolution auf uns zu. Der sowjetische Gesellschafts wissenschaftler G. Schachnasa- row prognostizierte in diesem Zu sammenhang: „Ein Mensch, des sen technische Kenntnisse und Fertigkeiten nur ausreichen, eine elektrische Kochplatte zu repa rieren, kann heute nicht als ge bildet angesehen werden. Und wer in 15 bis 20 Jahren nicht mit Computern umgehen kann, wird einem Analphabeten gleich kommen.“ Damit unsere Jugend einmal diesen Anforderungen begegnen kann, regte das Ministerium für Volksbildung der DDR an, In formatikunterricht unter Nut zung moderner Computertechnik (genauer: „Informatik und Infor mationsverarbeitungstechnik“ bzw. „Informationsverarbeitungs technik und Prozeßautomatisie rung“) z. T. fakultativ in . allge meinbildende polytechnische Oberschulen der DDR, vornehm lich aber in die Mathematik- Physik-Spezialklassen, einzufüh ren. Auch für Physik, Chemie und Biologie anwendbar verfügt über einen großen frei programmierbaren Datenspei cher für etwa 16 000 Datenworte (16 KByte). Erweiterungsmodule ermöglichen dem Anwender so gar, 48 KByte auszulasten. Über den Anschluß an ein Fernsehge rät, Rekorder für auslagerbare Software auf Kassetten bzw. Spielhebel können sie perspekti visch das schulische und häusli che Lehren, Lernen und sinn volle Spielen unterstützen. Im Unterricht können Compu ter dieses Typs dazu beitragen, die jeweiligen Aneignungsgegen stände besser vor die Sinne zu bringen. Anschaulicher Unter richt in den naturwissenschaftli chen Fächern, großformatiger Ta schenrechnergebrauch, Sprachen lernen mittels Computer, Lese- und Rechtschreibhilfen für för derungsbedürftige Schulkinder Aus diesem Kreis der natur wissenschaftlich besonders be fähigten Schüler sollen später einmal die künftigen Com puterspezialisten hervorgehen. Unterricht zum Erwerb von Com- puterkundigkeit im Rahmen von Allgemeinbildung empfiehlt sich für alle Schüler der 9. und 10. Klassen. Er soll für die Klassen 11 und 12 (Abiturstufe) fortge führt werden. Dabei können die erworbenen Fähigkeiten zur Computernutzung auch in ande ren Unterrichtsfächern (außer in Mathematik, auch in Physik, Che mie, Biologie) einbezogen wer den. Darüber hinaus ist die In formatikausbildung für Studen ten an Hoch- und Fachschulen geplant. Lehr- und Lerncomputer sol len den Erwerb von Grundlagen der Automatisierung in der Be rufsausbildung unterstützen. Schüler, künftige Studierende, BMSR-Mechaniker u. a. an der Mikroelektronik Interessierte werden auf diese Weise rechtzei tig an die Mikroprozessortechnik herangeführt, die sie in ihrem späteren Berufsleben einmal mei stern werden. Am Computer er lernen die Schüler den Grund aufbau, die Bedienung, das Pro grammieren, Editieren, d. h. das Ausgeben und die schrittweise wie auch geschlossene Pro grammbearbeitung. Außerdem werden sie in die Program miersprachen BASIC (.Begin- ner’s All-Purpose Symbolic In struction Code“, also „Symboli scher Vielzweckcode für Anfän ger“) und U-880-Assemblerspra- che eingeführt. Hierbei ist der Poly-Computer 880 aus dem Kombinat Mikro elektronik „Karl Marx“ in Er furt hilfreich. Es ist ein Mikro rechnerlernsystem mit einem Ex perimentiermodul und Zusatz einrichtungen wie Bildschirm steuerung. schreibmaschinenar tige Tastatur u. a. Zubehör. Diese Zusatzgeräte ermöglichen einen komfortablen Dialog mit verschiedenen Anwenderpro grammen. Verbunden mit einer Praktikumsanleitung gewährlei sten sie die Realisierung von fachgerechten Übungsaufgaben mit abgestuftem Anspruchs niveau. Anreiz für außer unterrichtliche Tätigkeit Die zweckmäßig beschränkte Speicherkapazität des Polycom puters U 880 wird übertroffen von den Hobby- und Heimcom putern. In der DDR werden ge genwärtig zwei Arten davon pro duziert. Von einem jungen Kol lektiv des VEB „Mikroelektro nik“ Mühlhausen wurde der HC 900 entwickelt. Aus dem VEB Ro botron-Meßelektronik „Otto Schön“ im Kombinat Robotron Dresden stammt der Z 9001. Er nach den bewahrenswerten Tra ditionen des programmierten Un terrichts rücken in greifbare Nähe. Das Repertoire des Z 9001 um faßt z. B. die einfache Lehrstoff vermittlung wie Vokabellernen, Einprägen naturwissenschaftli cher Stoffeinheiten, elementare mathematische Übungen bis zum individuellen Annähern des Lehr- und Übungsstoffes an die Fähigkeiten des betreffenden Schülers durch Wiederholungen, Zusatzaufgaben, Rückinforma tionen wie Lob und Tadel, Wis senstests in Geschichte und Geo graphie, Basic-Übungspro- gramme, schaltalgebraische Ex kurse, sogar simulierte Aneig nungsprozesse wie die Funktion als Fahrtrainer. Auch Denkspiele wie Turm von Hanoi, Schach u. a. kann man damit ausüben — ein Anreiz für die außerunter richtliche Tätigkeit. Anspruchsvolle Aufgabe für Lehrerstudenten Die Einführung von Compu tern im sozialistischen Schul wesen steht im Dienste der effek tiven Ausbildung von polytech nischen Fähigkeiten, die die Per sönlichkeiten profilieren für den Aufbau der kommunistischen Ge sellschaftsordnung. Dabei er langt die mit anderen traditionel len Bildungsbemühungen wohl abgewogene Erziehung zum selb ständigen Denken eine Vorrang stellung. Die Vermittlung von sich stetig häufenden Fakten soll schrittweise ergänzt werden durch die Vermittlung von ra tionellen Methoden der Informa tionsaneignung, -Verarbeitung und -speicherung. Computer sol len als logische Intelligenzver stärker der heranwachsenden Ge neration künftig helfen, inmitten hochkomplexer Lebensvorgänge das Wesen der Sachverhalte zu durchschauen und zweckmäßig zu entscheiden. Diese persönlichkeitsfördern den Potenzen der modernen Technik werden jedoch nur dann ausgeschöpft werden können, so fern sich mit päda sogischen Pro- zessen betraute Führungskader, insbesondere Lehrerstudenten, bereits heute mit dieser an spruchsvollen Aufgabe befassen. Auch die pädagogisch-psycholo gische Leistungsdiagnostik wird zu den neuartigen objektivierten Unterrichtsmitteln ihr wissen schaftlich-begründetes Wort mit reden. Letztendlich geht es um den profunden Nachweis, daß mittels moderner Computertech nik lebenspraktische Kenntnisse und Persönlichkeitsqualitäten der Schüler effektiver als nur mittels traditionellen Unterrichts ausgebildet werden können. Dr. sc. phil. MARION KAUKE, Sektion Psychologie
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