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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1985
- Erscheinungsdatum
- 1985
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198500005
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- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19850000
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- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19850000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise vorlagebedingter Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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- Digitalisat
- SLUB Dresden
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Zeitschrift
Universitätszeitung
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Band
Band 1985
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Band 1985
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4 FDJ-LEBEN / ERZIEHUNG UND AUSBILDUNG 20. September 1985 UZ/33 XII. Weltfestspiele der Jugend und Studenten in Moskau waren einmütiges Bekenntnis zum Frieden und brachten viele unvergeßliche Erlebnisse für alle Delegierten Z wei .Monate sind nun schon seit den XII. Weltfestspielen in Moskau vergangen. Sicher, die großen Emotionen haben sich etwas gelegt, aber die Entschei dung: was sollte man unbedingt erzählen, was kann man weglas sen — diese Entscheidung fällt auch jetzt noch schwer. Von den Großveranstaltungen, den Freundschaftstreffen bei uns im Klub — mit dem Klubhaus des Automobilwerkes hatte die FDJ wirklich ein ideales Haus be kommen — und von ähnlichen Veranstaltungen ist schon viel be richtet worden. Darum will ich anderes auswählen. Da wäre meine Arbeit in Moskau. Wie alle vier delegierten KMU-Studenten, Antje Wetzel, Dittmar Rostig Und Marion Zinke waren noch dabei, habe auch ich eine Woche lang im Interna tionalen Studentenzentrum auf dem riesigen Gelände der Lo monossow-Universität mitgear bietet. Mitarbeit — das heißt, wir haben Konferenzen, Semi nare, Rundtischgespräche be sucht und natürlich nicht nur aufmerksam zugehört, sondern auch mitdiskutiert. Da ging es z. B. um ..Die Rechte der weibli chen Studenten jugend: Gleich heit, Mitbestimmung, Bildung“ oder um „Die Lage und Pro bleme ausländischer Studenten“. Bei letztgenanntem Rundtischge spräch habe ich über die Zu sammenarbeit von FDJ und ISK an unserer Uni berichtet und auch darüber, wie wir die aus ländischen Studenten in das Klubleben der „Moritzbastei" mit einbeziehen. Großes Interesse im Internationalen Zentrum für Erfahrungen der FDJ Uber Eindrücke und Begegnungen berichtet Sabine Pöhlchen, Festivaldelegierte der FDJ-Kreisorganisation KMU Turbulent ging es an unserem FDJ-Stand zu, den wir im Foyer eines Gebäudes der humanisti schen Fakultäten aufgebaut hat ten. Unsere Materialien — Pla kate, Dokumentationen und Bro ¬ schüren in den verschiedensten Sprachen, Aufkleber und Abzei chen — fanden schnell ihre neuen Besitzer. Und dabei gab’s natürlich viele Gespräche. Abge sehen von den zahlreichen Fra- FESTIVALSTIMMUNG IM LENINSTADION. Die Delegation der Freien Deutschen Jugend während des festlichen Abschlußzeremoniells der XII. Weltfestspiele der Jugend und Studenten. Foto: ADN-ZB gen, die man uns gestellt hat, war ich sehr beeindruckt, wie viel man über die FDJ und die DDR weiß und welche Achtung und Anerkennung wir interna tional genießen. Soweit zum Stu dentenzentrum. Viele Erlebnisse der Weltfest spiele sind natürlich geprägt von der Stadt Moskau: das Ballett „Romeo und Julia“ im Bolschoi- Theater (Die Schönheit und Ein maligkeit dieser Aufführung ist kaum zu beschreiben!), die Vor stellung im Staatlichen Zirkus, der T"vbel abends auf dem Ro ten Platz, die Freundschaft und Herzlichkeit, mit der uns die Moskauer begegneten. Und nicht zuletzt, wenn ich von Moskau rede, muß ich auch die durchdiskutierten Nächte in unserem Hotel „Kosmos“ er wähnen. Die bunt gemischte Be setzung mit Delegierten von al len Kontinenten bot die einzigar tige Möglichkeit, aus vielen Län dern etwas zu hören und selbst von uns zu erzählen. Was die mu sikalische Umrahmung dieser Foyer-Feten anging, so war die FDJ auch hier immer voran. Ich denke nur an den Blamu- Auftritt, bei dem die Stimmung im Foyer wahrlich groß war. Viel Spaß bereiteten auch die Schotten mit ihren Volkstänzen oder die Palästinenser mit ihren mitreißenden Liedern. Moskau brachte unverwechsel bare Erlebnisse — über vieles, was ich gehört und gesehen hatte, werde ich nachdenken müs sen. Und über manches wird auch andernorts noch zu berichten sein. FDJ-Leben an anderen Universitäten Arbeit am Jugend objekt beendet Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg: Zum Abschluß der Arbeit des Interdisziplinären Jugendobjek tes der Sektionen Biowissenschaf ten und Chemie „Grundlagen für die Reinigung industrieller Phe- nolabwässer" wurde ein Kollo quium veranstaltet, an dem auch die Praxispartner VEB Fahlberg List Magdeburg und VEB Aus rüstungen ACZ Leipzig teilnah men. Das Jugendobjekt befaßte sich seit 1981 mit dem mikrobiellen Abbau von Pesticidrückständen. Die Arbeiten wurden gemeinsam von Biologen und Chemikern durchgeführt. Austauschpraktikum in der Sowjetunion Wilhelm-Pieck-Universität Ro stock: Studenten des 3. Studienjahres der Sektion Chemie schlossen er folgreich ihr dreiwöchiges Aus tauschpraktikum in der Sowjet union ab. Sie lernten chemische Institute und Einrichtungen in Vilnius. Riga, Tallinn sowie Le ningrad kennen und gewannen Einblicke in das Leben der Stu denten, in die Organisation des Studiums und die Forschungs tätigkeit. Während ihres Aufenthaltes an der Chemischen Fakultät der Pe- ter-Stucka-Universität Riga be schäftigten sich die Studenten be sonders mit der praktischen An wendung von Computern in der Chemie. Studentenkonferenz mit hohem Niveau Friedrich-Schiller-Universität Jena: Der zentrale Erfahrungsaus tausch von Lehrkräften der Phy siksektionen mit Lehrkräften der Sektionen Marxismus-Leninis- mus und die 4. Zentrale Stu dentenkonferenz „Physik und die Entwicklung der sozialisti schen Gesellschaft“ — beide Ver anstaltungen fanden in Jena statt — wiesen ein gutes Niveau auf. Sowohl in den Plenarbeiträgen als auch in denen der einzelnen Arbeitskreise gelang es, grundle gende Erfahrungen und Schluß folgerungen für die Erhöhung der Wirksamkeit der marxi stisch-leninistischen Bildung und Erziehung der Physikstu denten herauszuarbeiten und die Rolle der Physik bei der Umset zung der ökonomischen Strategie der Partei darzulegen. Alle Möglichkeiten für die wissenschaftliche Arbeit so effektiv wie möglich nutzen UZ-Interview zu Erfahrungen der Sektion Wissenschaftlicher Kommunismus bei der Gestaltung und Abrechnung der Ergebnisse der vorlesungsfreien Zeit Vorlcsungsfreie Zeit heißt nicht Freizeit. Eigentlich eine Selbstver ständlichkeit. Dennoch bedarf es je des Jahr ständiger politisch-ideolo- gischer und organisatorischer Ar- beit an den Sektionen der KMU, da mit diese Zeit wirklich effektiv zum Selbststudium und für die wissen schaftliche Arbeit von den Studen ten genutzt wird. UZ fragte an der Sektion Wissen schaftlicher Kommunismus nach Er fahrungen, die mit der Vorlesungs freien Zeit bisher gemacht wurden. Unsere Gesprächspartner waren: Doz. Dr. Henry Görschier, stell vertretender Direktor für Ausbil dung und Erziehung. Prof. Dr. Ul rich Geisler, Sekretär der SED- Grundorganisation, und Holger Sta- niok, FDJ-Sekretär der Semi nargruppe 81-01. UZ: Die Monate März und Juli ste hen den Studenten der Sektion WK zum Selbststudium zur Verfügung. Wie wird diese Zeit ausgefüllt? Was für Aufgaben werden den Studen ten von den Wissenschaftlern über geben? , Doz. Dr. Görschier: Generell hal ten wir es. so, daß unsere Studenten für etwa die Hälfte dieser Zeit abre chenbare, kontrollierbare Aufträge erhalten. Die verbleibenden Wochen sollen genutzt werden, um Wissens lücken zu schließen, Sprachkennt- nisse aufzufrischen. Das erste Stu dienjahr beispielsweise bereitet im Juli die wissenschaftliche Jahresar beit vor. die auf der im März erar beiteten Bibliographie basiert. Die Obhut hierfür hat der jeweilige be treuende Wissenschaftsbereich. Im gleichen Zeitraum befinden sich die Studenten des zweiten Stu dienjahres im Praktikum in Leip ziger Großbetrieben. Dort fertigen sie Analysen an über die Tätigkeit der Parteiorganisationen bzw. ande rer gesellschaftlicher Organisatio nen. Die Ergebnisse werden gemein sam mit den betreuenden Wissen schaftlern vor den entsprechenden Leitungen in den Betrieben vertei digt. Die höheren Studienjahre erhalt ten Aufgaben vom Leiter des Ober seminars, an dem sie beteiligt sind bzw. arbeiten an der Diplomarbeit. Prof. Geisler: Da die Obersemi nare an bestimmte Forschungsthe- men der Sektion gebunden sind, sind natürlich auch die vergebenen Aufträge in das gesamte Wirken der Sektion eingebettet. Nicht selten melden auch die Delegierungsein richtungen unserer Studenten be stimmte Wünsche an. Meist gelingt es uns auch, sie zu berücksichtigen, und in unsere Vorhaben einzuglie dern. Unnütz beschäftigen wir je denfalls niemanden! UZ: Wenn vorhin von 50 Prozent kontrollierbaren Aufgaben gespro chen wurde, dann muß diese Kon trolle auch gewährleistet sein... H. Staniok: Als zweckmäßig hat sich bei uns die Kontrolle durch die Oberseminare erwiesen. Dort ist be kannt, welche Aufgaben jeder ein zelne zu erfüllen hat. Ein Verant wortlicher aus jedem Oberseminar erstattet regelmäßig Bericht über die erreichten Ergebnisse. Für die in dividuell zu nutzende Selbststudien zeit sollte ursprünglich jeder Stu dent einen detaillierten Arbeitsplan vorlegen, was sich als recht büro kratisch erwies. Bewährt hat sich statt dessen, daß die Arbeitsziele in der FDJ-Gruppe abgesprochen wer den, und die Verwirklichung in Stichproben durchgeführt wird. Ausgewählte Studenten tragen ihre Ergebnisse vor, was von Nut zen für alle ist. Prof. Geisler: Eine wichtige Mög lichkeit zur Kontrolle und zugleich zur Stimulierung ist natürlich auch die Einschätzung durch alle Mento ren — verbal oder als Note. Das ist gut möglich, da solche Aufgaben wie Referate oder Abschlußarbeiten für die Oberseminare, Zuarbeiten oder einzelne Kapitel für die Di plomarbeit konkret und abrechen bar sind. Ihre Einschätzungen geben die Mentoren an die FDJ-Gruppen weiter, um diesen die Kontrolle zu erleichtern. Kontrolle und Ansporn zugleich ist auch die Möglichkeit, wissen schaftliche Resultate der vorlesungs freien Zeit auf der Studentenkon ferenz unserer Sektion auf dem „ Hermann-Duncker-Kolloquium “ vorzustellen. UZ: Die Kontrolle ist gegeben. Dennoch läuft nicht immer alles rei bungslos. Wo liegen die Ursachen? Wie werden sie von den Partei- und FDJ-Gruppen beseitigt? Prof. Geisler: Zwar orientiert un sere FDJ-Grundorganisation auf die volle Ausnutzung der vorlesungs freien Zeit und eine strenge Kon trolle. In der Praxis aber gibt es von Seminargruppe zu Seminar gruppe tatsächlich noch Unter- .schiede und mitunter auch Pro bleme. Da unsere Studenten im März nicht am Hochschulort sind, glaubt so mancher, kürzertreten zu können. Und mit jedem neuen er sten Studienjahr gibt es erst einmal Diskussionen über den Sinn der Selbststudienzeit. Ich denke: Auch in der Haltung zu dieser Zeit und in der Fähigkeit, sie sinnvoll einzutei len und zu nutzen, zeigt sich letzt lich die Studienhaltung der Studen ten. Starke Partei- bzw. FDJ- Gruppen sind deshalb unentbehr lich, um Studienhaltungen und da ¬ mit auch die entsprechende Haltung zur vorlesungsfreien Zeit bei allen zu entwickeln. H. Staniok: Bewährt hat sich auf alle Fälle die enge Zusammenarbeit von FDJ-Leitung und Parteigrup penorganisator in den Gruppen — und nicht nur in bezug auf die vor- lesungsfreie Zeit. Die Diplomarbei ten, die zum Teil auch in dieser Zeit verfaßt werden, stehen unter stren ger Parteikontrolle, um wirklich je der Schluderei wirksam begegnen zu können. UZ: Wie steht es mit der För derung und Unterstützung der Stu denten durch die Wissenschaftler und mit der gegenseitigen Hilfe der Studenten in der vorlesungsfreien Zeit? Doz. Dr. Görschier: Die Betreu ung durch die Mentoren ist unter schiedlich,da sie vom Stand der For schungsarbeiten abhängt. Möglich keiten für Konsultationen sind aber in der Regel gegeben. Hin und wie der finden sich auch spezielle Dis kussionsgruppen aus den Obersemi naren zum Informations- und Er fahrungsaustausch zusammen. Prof. Geisler: Hier muß auch die Förderung leistungsstarker Studen ten durch die Sektion genannt wer den. Von ihnen kann natürlich auf grund ihrer Fähigkeiten mehr ver langt werden, wenn sie die Zeit voll auslasten sollen. Sie lösen deshalb Aufgaben die in den Förderungs- Vereinbarungen verankert sind, oder bereiten sich auf ein Teilstu dium an anderen Einrichtungen im In- oder Ausland vor. H. Staniok: Die gegenseitige Un terstützung erfolgt oftmals auf Stu diengruppenbasis. Selbstverständ lich betreuen wir auch die auslän dischen Studenten unserer Sektion und helfen den Studentinnen mit Kindern. UZ: Welchen Nutzen sehen die Studenten der Sektion WK in der vorlesungsfreien Zeit? H. Staniok: Das Wichtigste: In dieser Zeit können wir selbständig wissenschaftlich arbeiten. Der rela tiv lange geschlossene Zeitraum er laubt es, sich voll auf ein Thema zu konzentrieren, tiefer in den Stoff einzudringen und die eigene Pro blemsicht zu entwickeln. Die wachsende Fähigkeit, wissenschaft lich tätig zu sein, zeigt sich nicht zu letzt in der Qualität der Obersemi nare, der Diplomarbeiten und sicher lich auch in der Arbeit nach dem Studium. Das Gespräch führten ANGELIKA KNEIPEL und MANUELA EIERT, Sektion Journalistik Im Herbst 1984 übernahm die Seminargruppe WL 81-01, Sektion Wirtschaftswissenschaften, den Forschungsauftrag, eine Dokumentation über Leben und Wirken von Prof. Fritz Behrens zu erarbeiten Als wir im Herbst 1984 den Forschungsauftrag übernahmen, das Leben und Wirken von Prof. Fritz Behrens in einer Dokumen tation zu erfassen, ahnte noch keiner, welch reichhaltige An satzpunkte für eine produktive Diskussion über Theorie und Pra xis des sozialistischen Aufbaus sich dadurch für uns ergeben würden. Nach der Zerschlagung des Hitlerfaschismus gab Fritz Behrens gemeinsam mit einem kleinen Kreis namhafter Persön lichkeiten der Leipziger Univer sität das entscheidende marxi- stisch-leninistische Gepräge. Diese Auswahl unserer Ergeb nisse soll deshalb gleichzeitig eine Würdigung seiner Arbeit beim Aufbau der DDR sein. 1908 in Rostock als Sohn eines Kapitäns und einer Schneiderin und damit in einer traditionellen Seemannsfamilie geboren, war Unbeugsamkeit von Fritz Beh rens. Erst nach der Zerschlagung des Faschismus konnte der Wis senschaftler und Kommunist Fritz Behrens seine schöpfe rischen Potenzen und politischen Aktivitäten voll entfalten. Als Stadtrat für Volksbildung in Zwickau war er einer der Weg bereiter für ein neues Bildungs system. Dr. Herrmann Ley und Helmut Holtzhauer, beide enga gierte Persönlichkeiten und KPD-Mitglieder in verantwort lichen Positionen der Stadt Leip zig, erkannten bald seine Befähi gung zum Hochschullehrer. Ihnen ist es zu verdanken, daß gegen den Widerstand reaktio närer Mitglieder des Lehrkör pers der Leipziger Universität ein gestandener Marxist mit Wir kung vom 1. März 1946 mit der Wahrnehmung des Lehrstuhls Neue Erkenntnisse stets in untrennbarer Verbindung von Theorie und Praxis gewonnen Ein Beitrag zur Universitätsgeschichte es nur natürlich, daß er nach Beendigung seiner vierjährigen Lehrzeit als Maschinenbauer auf der Neptunwerft auch zur See fuhr, zunächst als Kohlentrim mer und später als Maschinenas sistent. Schon während dieser Jahre fand er den Weg zur Ar beiterbewegung. Über die Sta tionen Sozialistische Arbeiter jugend (1924 bis 1928) und SPD trat er im Mai 1932 der KPD bei. Im April 1931 erste Begegnung mit der Leipziger Universität Die erste Begegnung mit der Leipziger Universität fand für ihn, der mit Fleiß und Willen zu vor die Begabtenprüfung für das Hochschulstudium an der Leip ziger Heimvolkshochschule ab legte, im April 1931 mit der Ein schreibung für Volkswirtschafts lehre statt. Seine vom ersten Stu dientag an geleistete aktive poli tische Arbeit, sein Engagement für die sich dadurch bei ihm fe stigende marxistische Weltan schauung waren ausschlagge bend für seine Wahl als Erste: Vorsitzender der Sozialistischen Studentenschaft, später als Er ster Vorsitzender des Sozialisti schen Studentenverbandes. Nach seinem Eintritt in die KPD wurde er Mitglied der Roten Stu dentengruppe und der Kommuni stischen Studentenfraktion. Nach erfolgreichem Abschluß des Studiums arbeitete er als wis senschaftlicher Mitarbeiter und Hilfsreferent am Statistischen Reichsamt Berlin. In den Jahren der faschistischen Diktatur blieb er der marxistischen Weltan schauung treu und arbeitete illegal in Berlin und Leipzig. Da seine weitere Tätigkeit im Stati stischen Reichsamt an die For derung von Personalchef Bier huber geknüpft wurde, in die NSDAP einzutreten, war sein Ausscheiden folgerichtig. Auch im Bereich Preis- und Ver tragsprüfung beim OKW, wohin er zu Beginn des zweiten Welt krieges dienstverpflichtet wurde, kam es zu politischen Differen zen mit dem Personal. Lehrauftrag für Statistik an Prager Karls-Universität Durch die Vermittlung von Prof. R. Meerwarth erfolgte die Versetzung an das Statistische Zentralamt Prag, wo er zusätz lich einen Lehrauftrag für Stati stik an der Karls-Universität übernahm. Die Absicht, seine 1936 in Leipzig erfolgte Promo tion in Prag weiterzuführen, stieß auf Ablehnung: Seine Ha bilitationsschrift zum Thema Ar beitsproduktivität folgte in ent scheidenden Punkten marxisti schen Grundgedanken. Diese Tat sache sowie die Ablehnung der von profaschistisch eingestellten Mitgliedern des dortigen Lehr körpers geforderten Aktivitäten für die Ideologie des Dritten Rei ches begründen hinreichend die für Statistik und Politische Öko nomie an der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakul tät betraut wurde. In seiner Be werbung um diesen Lehrstuhl schrieb Fritz Behrens am 12. No vember 1945: „Durch meine« Werdegang vom Arbeiter, durch die Volkshochschule über die Be gabtenprüfung als Arbeiterstu dent, durch meine intensive theo retische Arbeit und durch meine berufliche statistische Praxis so wie durch meine statistische Lehrtätigkeit glaube ich mich be rufen, heute Poltische Ökono mie und Statistik an einer neuen Prof. Dr. Fritz Behrens (1909-1981) setzte sich mit ganzer Kraft für die Umgestaltung der Leipziger Univer sität zu einer wahrhaft demokrati schen und schließlich sozialistischen Bildungsstätte ein. Universität zu vertreten.“ Damit war die Geburtsurkunde der Lehre und Forschung der marxi stischen Politischen Ökonomie an der Leipziger Universität un terzeichnet. Sein unermüdlicher Einsatz in Lehre, Forschung und im Partei leben, verbunden mit nun erfolg reicher । Habilitation waren An laß für die am 29. 12. 1947 er folgte Berufung als Ordentlicher Professor für Politische Ökono mie an die neu gebildete Gesell schaftswissenschaftliche Fakul tät. Die „Sächsische Volkszei tung“ bemerkte am 27. 3. 1947 zu diesem Ereignis: „Das bedeutet einen grundsätzlichen Wandel in den Gepflogenheiten der Univer sität, denn bisher war der Mar xismus ... an den Universitäten verpönt. Die Studenten ... hören zum ersten Mal in ihrem Leben davon, daß der Marxismus eine ehrlich zu erringende Wissen schaft ist, und daß er. was wis senschaftlichen Gehalt anbe trifft. der bürgerlichen Wirt schaftstheorie nicht nur eben bürtig. sondern überlegen ist.“ (wird fortgesetzt) RAINER GRAU' Sektion Wirtschaftswissenschaf ten uz/: Kun Sekti Natu theol „Vor math physi 614 «. A (aj 3’ $* 2% Vu •’J Kurt Sekti »Aus Physi Begin Bhyth ( -tipzi 30k Snfür Rüssi • Lös No Juten GRus Soten Palble Kohe ; Jan rH 3" 5 he! Tters "nde Ar, c h "reis Gnd Aiv •k "nw v ,oa, I E 2" ** s BJBe w$, . 6,Ma 8,Ap Begin Rhyth Reit: i Ort: Leipzi Keter: ’S. No Natur dermi 3 Dez Wesse: lhema 17, De: tn.
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