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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1985
- Erscheinungsdatum
- 1985
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198500005
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- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19850000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19850000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
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- Teilweise vorlagebedingter Textverlust.
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- Band
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
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Zeitschrift
Universitätszeitung
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Band
Band 1985
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- Ausgabe Nr. 45, 13. Dezember 1
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Band 1985
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4 FDJ-LEBEN / WISSENSCHAFT 19. Juli 1985 UZ/29 Studentenkonferenzen an der Sektion Theoretische und angewandte Sprachwissenschaften ■ Mit dem zu Ende gehenden Se mester rückte die Abrechnung von studentischen Forschungs arbeiten wiederum in den Mit telpunkt der Aktivitäten an der FD J-GO „Clara Zetkin“ der Sek tion TAS. Neben der Bearbei tung sprachwissenschaftlicher und pädagogischer Fragestellun gen im Rahmen von sechs Ju gendobjekten werden von den Ju gendfreunden unserer GO zahl reiche andere Möglichkeiten wahrgenommen, in Studentenzir keln und Forschungsgruppen un ter Anleitung erfahrener Wis senschaftler literarische, lan deskundliche u. a. Themen zu be arbeiten und so erste Erfahrun gen in und mit wissenschaftli chem Arbeiten zu erwerben. Am vergangenen 26. Juni war es Ziel von zwei Studentenkon ferenzen, die Ergebnisse der Ar beit des letzten Jahres aus zwei unterschiedlichen Forschungsbe reichen vor einem breiten Publi kum vorzustellen und zu vertei digen. 13 Pädagogikstudenten des fünften Studienjahres (Er wachsenenbildung Russisch/ Englisch) hatten sich im Rahmen des Jugendobjektes „Gesell schaftliche Funktionen der rus sischen Sprache in der DDR“ in ihren Diplomarbeiten mit für die gesellschaftliche Praxis in unse rem Land äußerst relevanten Problemstellungen auseinander gesetzt. Untersuchungen zur Wirksamkeit des Russischen als internationales Kommunikations mittel sowie daraus folgende — nicht immer unproblematische — Jugendobjekt zu Funktionen der russischen Sprache abgerechnet Gute Ergebnisse im Rahmen des wissenschaftlichen Studentenwettstreits Studien zum gegenwärtigen Stand, zur Motivierung und Effektivierung der Russischaus bildung in der DDR waren der thematische Rahmen für die vor gestellten neun Einzelarbeiten. Ob Analyse der Wirksamkeit des Russischen im RGW oder als Wissenschaftssprache der Che mie, ob Untersuchungen zum Konzept des unterschiedlichen Schwierigkeitsgrades von Fremd sprachen oder didaktische Über legungen zur Verbesserung des Russischunterrichts — in allen Referaten sowie in der sich an schließenden Diskussion wurde das ausnahmslos hohe theoreti sche Niveau der Arbeiten deut lich. Dazu war ein engagiertes und sicheres Auftreten im wis senschaftlichen Disput zu be obachten. Neben der ausgezeich neten wissenschaftlichen Betreu ung (Prof. Buttke, Dr. Maaß, Dr. Schubarth) ist der sichtbare Er folg und Nutzen studentischer Forschung in diesem Fall nicht zuletzt den vielfältigen Anstö ßen aus dem Auslandsteilstu dium sowie dem guten arbeits fördernden Verhältnis zwischen allen Mitgliedern der FDJ- Gruppe zu danken. Die zweite Studentenkonferenz am gleichen Nachmittag war von Hochschullehrern der Sektion Marxismus-Leninismus in Zu sammenarbeit mit Pädagogik- und Sprachmittlerstudenten un serer GO vorbereitet worden. Un ter dem Thema: Wirtschaftliche Zusammenarbeit DDR—UdSSR im Zeitraum 1965 bis 1984 stell ten 20 Studenten des zweiten Stu dienjahres Jahresarbeiten vor, die im Rahmen der Dreierver einbarung zur weiteren Verbes serung der Leistungen im marxi stisch-leninistischen Grundla genstudium in diesem Stu dienjahr entstanden. Zum einen bot der Gegenstand der Arbeiten bereits im abgelau fenen Studienjahr Möglichkeiten der bereichernden Einbeziehung in angrenzende Lehrveranstal tungen, zum anderen ordnet er sich in die zielgerichtete poli tisch-ideologische Vorbereitung auf das Auslandsteilstudium im dritten Studienjahr ein. CORNELIA DÖLL, FDJ-GO-Leitung TAS FDJler der KMU leisten im Studentensommer im „Ernst-Thälmann-Aufgebot der FDJ" weiteren Beitrag zur würdigen Vorbereitung des XI. Parteitages der SED Studentensommer-Einsatz im Vorjahr: In der Halle 3 des Plattenwerkes Vogelsdorf fertigten Studentinnen der KMU Fußböden für Sanitärraumzellen. Foto: UZ, Archiv Erster Durchgang wurde im Berliner Zeltlager „IX. Parteitag der SED“ eröffnet Im Interlager „Karl Marx" in Leipzig-Grünau beginnt 3. Semester am 22. Juli (UZ-Korr.) Mit der Teilnahme am diesjährigen Studentensommer lei sten die FDJler der KMU einen wei teren spezifischen Beitrag im „Ernst-Thälmann-Aufgebot der FDJ“ zur würdigen Vorbereitung des XI. Parteitages der SED. Im Berliner Zeltlager „IX. Partei tag der SED“ wurde am 15. Juli der 1. Durchgang eröffnet. Er läuft bis zum 2. August. Vom 4. bis 23. Au gust folgen der 2. und vom 25. Au gust bis 13. September der 3. Durch gang. Im Interlager „Karl Marx“ in Leipzig-Grünau fällt der Startschuß zum diesjährigen Studentensom mereinsatz am 22. Juli. Um das 3. Semester wiederum zu einem Höhepunkt im Leben der Stu denten zu gestalten, wurde auch im Berliner Zeltlager IX. Parteitag al les gut vorbereitet. Dazu gehören zum Beispiel zahlreiche Veranstal tungen, die nach anstrengender Ar beit in Berliner Betrieben, wie dem VEB Kombinat Tiefbau, dem VEB Gießerei und Maschinenbau, dem VEB Bergmann Borsig u. v. a., zur Erholung und Entspannung beitra gen werden. So steht jeweils am zweiten Sonntag in jedem Durch gang ein Sport- und Neptunfest auf dem Programm. Höhepunkt werden zweifellos die Veranstaltungen anläßlich des 20. Jahrestages der ersten Entsendung von FDJ-Studentenbrigaden in den Studentensommer am 7. August sein. Aus diesem Anlaß gibt es im Palast der Republik einen großen Ball, und auch im Lager selbst wird ein vielfältiges Kulturprogramm die ses Jubliäum würdigen. Während eines jeden Durchgan ges wird auf dem Alexanderplatz eine große Solidaritätsaktion durch geführt, bei der die Studenten er neut ihre feste Verbundenheit mit allen um ihre Freiheit und Unab hängigkeit kämpfenden Völker be kunden werden. Geplant sind des weiteren Foren mit dem stellvertretenden Minister für das Hoch- und Fachschulwesen der DDR sowie dem Tierparkdirek tor. Praktikumseinsatz als Lehrer war intensive Berufsvorbereitung Solide Unterrichtsführung verlangt Arbeit an sich selbst Im Vorfeld des Praktikums der Lehrerstudenten der Sektion TAS hatte das FDJ-Kollektiv der SG 80-21 alle Jugendfreunde des 4. und 5. Studienjahres zur Durchführung eines qualitativ hohen Praktikums aufgerufen. Ich möchte nun aus meiner Sicht einige Gedanken zum Praktikum der Studenten der Fach richtung Portugiesisch/Englisch (EB) darlegen. ' In der Zeit vom 25. 3. bis 7. 6. ab solvierte die Mehrzahl unserer Stu denten das Praktikum an der KMU. Dieser wohl wichtigste letzte Ab schnitt wurde von uns allen gut ge nutzt zur weiteren Vertiefung sprachlicher und methodischer Kenntnisse und Fertigkeiten sowie zur eigenen persönlichen Entwick lung. Ich konnte sowohl bei der Aus bildung der Studenten als auch im Kontakt mit den Hochschullehrern zahlreiche Erfahrungen sammeln. Nach einer kurzen Einarbeitungs phase zu Praktikumsbeginn über nahm ich dann den Unterricht meiner beiden Mentoren. Dabei hatte die Ausbildung in Portugie sisch ein anderes Profil als die in Englisch, wobei einmal die Di ¬ plomausbildung und zum anderen ein SKA-Abschluß kennzeichnend waren. Eine solide Unterrichtsfüh rung setzt immer wieder eigene Ak tivität und Arbeit an sich selbst vor aus. Die Stundenvorbereitungen fer tigte ich mit dem Bestreben an, mit sprachlicher und methodischer Sou veränität vor den Studenten be stehen zu können. Das Praktikum hat erheblich dazu beigetragen, die ganze Breite von Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung des Fremdsprachenunterrichtes zu erfassen und beherrschen zu lernen. Ich habe während des Praktikums gespürt, wie wichtig ein guter Kon takt zu den Lernenden sowie ein schnelles Reagieren auf ihre Pro bleme sind. Das Praktikum war für mich ein wichtiger Bestandteil des Studiums, ich konnte nachweisen, welche Kenntnisse ich mir im Verlaufe des 4jährigen Studiums angeeignet habe und wie es mir gelingt, sie umzuset zen. SILVIA BEUKERT, Sektion TAS, SG 81-20 Chemiestudenten stellten ihre Forschungsergebnisse zur Diskussion Auszeichnungen für beste Arbeiten und verdiente Hochschullehrer An der Sektion Chemie fand im Juni eine von der FDJ-Grundorga- nisation „Joliot Curie“ organisierte wissenschaftliche Studentenkon ferenz statt. Anliegen war es, die be sten Arbeiten im studentischen Be reich in allen Studienjahren vorzu stellen und allen Studenten zugäng lich zu machen. Eine Jury, bestehend aus den Wis senschaftsbereichsleitern und Mit gliedern der GOL, bewertete die Lei stungen hinsichtlich folgender Kri terien: Erkenntnisgewinn und volks wirtschaftlicher Nutzen, wissen schaftliche Methodik und Originali tät, Qualität des Vortrages und Ver halten in der Diskussion. Nach der Eröffnung durch den Sektionsdirektor Prof. Dr. Butter ga ben die für die Konferenz qualifi zierten sechs Teilnehmer einen kur zen Überblick über ihre Arbeiten und klärten aufgetretene Probleme in der anschließenden Diskussion. Die Verfasser der besten Arbeiten sowie Hochschullehrer, die sich bei der Betreuung von Studenten be sondere Verdienste erworben ha ben, wurden zum „Tag der GO“ im FDJ-Jugend- und Studentenzen trum Moritzbastei ausgezeichnet. Thorsten Steinführer, der in seiner Diplomarbeit ein Thema aus der or ganischen Chemie behandelte, konnte mit dem 1. Preis ausgezeich net werden. Ebenfalls Preise wur den den Bearbeitern eines Jugend objektes, Studenten des 4. und 5. Studienjahres, und Thomas Schmidt aus dem 2. Studienjahr verliehen. Bei allen Vortragenden war die Arbeit Teil eines Forschungsthemas der Universität oder des jeweiligen Praxispartners. OLAF HEITZSCH (UZ-Korr.) Die Lehrlinge Kerstin Rautschek und Frank Opitz (2. Lehr jahr Biologielaborant) nahmen im sozialistischen Berufswettbewerb der DDR erfolgreich am Kampf um den Titel „Vorbildliches Lehrlings kollektiv“ teil. Die Auszeichnung wurde ihnen während der festlichen Veranstaltung der Lehrlinge am 3. Juli im Hörsaal 19 überreicht (UZ berichtete in der Ausgabe 28 auf Seite 1). Welche Leistungen führten zu die ser Auszeichnung? Ende des Monats Mai verteidigten beide Lehrlinge ihre Hausarbeit mit der.Note „sehr gut“, unmittelbar da nach ihr Kampfprogramm zur Er reichung des o. g. Titels. MR Prof. Dr. Rötzsch und weitere Kollegen des Instituts für Klinische Chemie ließen es sich — und dies nun schon seit Jahren — nicht nehmen, in An- Erfolgreicher Titelkampf Lehrlinge am Institut für Klinische Chemie wiesen hohe fachliche und gesellschaftliche Leistungen nach Wesenheit des Lehrausbilders und der Lehrlinge des 1. Lehrjahres an dieser Titelverteidigung teilzuneh men. Die aufgezeigten Ergebnisse kön nen sich sehen lassen. Einige seien genannt: — Facharbeiterabschluß mit der Note „sehr gut“ bzw. „gut“, — er folgreiche Einarbeitung in verschie denen Labormethoden, — das MMM-Exponat, vorgestellt auf der 18. Universitätsleistungs schau, „Klinisch-chemische Li pidanalytik“, das ausgezeichnet wurde. Gesellschaftliches Engagement kommt zu guten fachlichen Leistun gen hinzu. Frank war FDJ- Gruppensekretär, Kerstin für die Kulturarbeit verantwortlich. Die feste Einbeziehung der Lehr linge in das Kollektiv, das Stellen von hohen Forderungen und die Be reitschaft, diese zu bewältigen, konn ten als wesentliche Grundlagen für den Erfolg genannt werden. Zu würdigen ist auch die Arbeit des Gewerkschaftskollektives und des Institutsdirektors, der für „seine“ Lehrlinge stets Zeit findet, sowie des Lehrausbilders Dr. Ras- sul. W er es in unserer durch die weitreichende Spezialisie rung selbst von wissen schaftlichen Teildisziplinen cha rakterisierten Zeit als einzelner — bzw. mit geringer Unterstüt zung — unternimmt, ein Buch über die Geschichte der Theorie der sozialistischen Revolution zu schreiben, besitzt Mut. Handelt es sich doch dabei um ein gesell schaftswissenschaftliches Thema von zentraler Bedeutung für die vergangene und die gegenwär tige Politik der kommunistischen und Arbeiterparteien. Zahlreiche Historiker, Philosophen, Vertre ter der politischen Ökonomie und des wissenschaftlichen Kom munismus wandten und wenden sich ihm zu. Ganze Legionen von Ideologen und Theoretikern des Kapitals haben sich seiner be mächtigt. Es galt, die Geschichte einer Theorie durch eineinhalb Jahrhunderte zu verfolgen. Al lein in der DDR arbeitet auf Teil abschnitten eine Vielzahl von Spezialisten. Götz Dieckmann hat das Thema in drei große Teile geglie dert. Auf „Die Begründung der Theorie der sozialistischen Revo lution durch Karl Marx und Friedrich Engels im Kampf ge gen den Reformismus und den Anarchismus“ folgen Ausfüh rungen über die Entwicklung der Theorie der sozialistischen Revo lution durch Lenin bis zur Gro ßen Sozialistischen Oktoberrevo lution. Fragen der Entwicklung der marxistisch-leninistischen Theorie der sozialistischen Revo lution in der Epoche des Über gangs der Menschheit vom Ka pitalismus zum Sozialismus bil den den dritten Teil. Dank der anerkennenswerten Leistung des Verfassers verfügen wir über eine geschlossene Dar stellung der Geschichte der Theo rie der sozialistischen Revolution UZ Dokumenten der SED zu ziehen. Es wäre verwunderlich, wenn bei einem derartig umfassenden Thema jede Detaileinschätzung, jede Begründung oder Interpre tation der Kritik standhält. Aus Platzgründen können im folgen den nur einige Anmerkungen zu Details erfolgen. Die in der Einleitung ge äußerte These, daß ein systema tischer Abriß der Lehre von der sozialistischen Revolution von der Mehrwerttheorie ausgehen müßte (S. 19), ruft Einwände her vor. Ebenso bzw. sogar in erster Linie muß er von der Theorie von der sozialökonomischen For mation ausgehen. Das gesteht der Verfasser freilich auf ande ren Seiten auch ein (S. 23, S. 34 f, S. 136 u.w.). 1848 lag die materialistische Geschichtsauffassung keines wegs ausgearbeitet vor (S. 37). Das trifft lediglich auf ihre Grundlagen zu. Eine ausführli che Darstellung erfolgte 1878 (Anti-Dühring) und 1886 („Lud wig Feuerbach und der Ausgang der klassischen deutschen Phi losophie“). Die Schrift von Kari Marx ..Der achtzehnte Brumaire des Louis Bonaparte“ erschien nicht 1853 (S. 67. S. 116). sondern bereits 1852. Auf Seite 80 müßte Geschlossene Darstellung der Geschichte der Theorie der sozialistischen Revolution mit großem Wert für Studium, Lehre und Propaganda . kein andauernder romantischer Sonnentag.“ Götz Dieckmann: Die sozialistische Revolution. Theoriegeschichtlicher Abriß (Mitarbeit: Gerhard Fricke und Lothar Becker), hrsg. von der Parteihochschule „Karl Marx'* beim ZK der SED, Dietz Verlag, Berlin 1985, 559 Seiten. von ihrer Begründung durch Marx und Engels bis in unsere Tage, die für Lehre, Studium und Propaganda großen Wert be sitzt. G. D. fand den Faden der Ariadne durch das Labyrinth zahlreicher Quellen und Darstel lungen aus unterschiedlicher poli tischer und weltanschaulicher Sicht, indem er — gestützt auf re lativ wenige marxistisch-lenini stische Darstellungen — vor al lem die Werke der Klassiker, die Dokumente der Kommunisti schen Internationale und zentra ler Beratungen kommunistischer und Arbeiterparteien sowie Be schlüsse und Materialien der KPdSU und der SED befragte. In der Auseinandersetzung kon zentrierte er sich auf die Wider legung von Thesen, die gegen die Einheit von Marxismus und Leni nismus gerichtet sind. Die Kon zentration bedingt von vornher ein, daß Nachteile in Kauf ge nommen werden müssen. So ist die Einbeziehung wich tiger Werke in die Darstellung unterblieben (z. B. Formations theorie und Geschichte, Berlin 1978; H. Heitzer/W. Küttler: Eine Revolution im Geschichtsden ken, Berlin 1983). Auch mußte die notwendige Verkürzung nicht nur zu mangelnder Aus gewogenheit, die der Verfasser für die Behandlung von Vertre tern theoretisch falscher Positio nen freimütig eingesteht (S. 16), sondern stellenweise zur Verein fachung führen. Weitere Vorzüge der Arbeit be stehen darin, daß der Verfasser an mehreren Stellen sein Anlie gen definiert und begründet, wobei ihm freilich nicht jeder un bedingt zustimmen muß, und daß er auf Lücken in der For schung hinweist. Sein Bemühen zu zeigen, wie z. B. Marx und En gels gegen Proudhon, Bakunin oder Lassalle polemisierten, wie Lenin im geistigen Gefecht die Klinge zu handhaben verstand, sein Bestreben, auch den Anteil von Theoretikern der II. Interna tionale und Führern mehrerer kommunistischer Parteien an der Entwicklung der Theorie von der sozialistischen Revolution zu beurteilen, verdient ebenfalls, ge würdigt zu werden. Er versteht es oft überzeugend, Linien von Marx und Engels zu Lenin oder von den Klassikern bis zu den die richtige Feststellung, daß „Marx und Engels im Laufe ih res Lebens von verschiedenen Ländern die revolutionäre Initia tive erwarteten“ durch den Hin weis auf die jeweiligen Gründe ergänzt werden, da ihr sonst et was Willkürliches anhaften könnte. Das Plädoyer für die Analyse der vormarxistischen bürgerlichen politischen Ökono mie (S. 84) trifft auch auf die an deren Quellen des Marxismus, ja auch auf die französischen Hi storiker der Restaurationsperi ode zu. Die Überschrift für das XVI. Kapitel ist nicht treffend. Es ging nicht nur um die Aneig nung und Durchsetzung der Le ninschen Revolutionstheorie durch die Komintern, sondern auch um ihre Weiterentwicklung- Auch hätte dargelegt werden müssen, daß in der revolutionä ren Weltorganisation Diskussio nen über das Verhältnis von Mar xismus und Leninismus erfolg ten. Mit besonderer Spannung wer den sicherlich die Kapitel XVII und XVIII, die der Zeit nach 1945 gewidmet sind, gelesen wer den. Mit dieser schwierigen Auf gabe wurde für die Zeit bis 1968 mit Lothar Becker ein Nach wuchswissenschaftler betraut. Für die Erarbeitung des ab schließenden Kapitels zog der Verfasser Gerhard Fricke hinzu. Daß sich alle drei Autoren auf die Analyse der internationalen Beratungen, auf Dokumente der KPdSU und — vor allem im letz ten Kapitel — der SED, auf Ar beiten ihrer führenden Repräsen tanten, beschränkten, und daß sie lediglich einige Ausflüge zu anderen kommunistischen Par teien unternehmen, ist verständ lich, führt aber dazu, daß viele Fragen, die von großem Inter esse sind, ausgeklammert sind; Zur Auflockerung wird jeder Teil mit einem Zitat eingeleitet. Für den dritten wählte man: „Die Revolution ist doch kein an dauernder romantischer Sonnen tag. Sie ist eine strenge Schöne, die langes und geduldiges Wer ben verlangt und nur durch Be harrlichkeit hervorkommt (Henri Lopes). Auf jeden Faß hört es'sich schön an. GÜNTER KATSCH
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