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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1985
- Erscheinungsdatum
- 1985
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198500005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19850000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19850000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise vorlagebedingter Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
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Band
Band 1985
-
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Band 1985
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Forschungskollektiv Fachsprachen der Sektion Fremdsprachen erfüllte Verpflichtung zum XI. Parteitag der SED vorfristig Voraussetzungen für Erfolg: Klare Konzeption, straffe Organisation, ausgeprägtes Interesse an der Sache Manuskript des Sammelbandes „Fachsprachen — Instrument und Objekt" fast sechs Monate früher als geplant an den VEB Verlag Enzyklopädie übergeben Im Herausgebervertrag mit dem VEB Verlag Enzyklopädie steht als Termin für die Übergabe des ver öffentlichungsreifen Manuskripts zum Sammelband „Fachsprachen — Instrument und Objekt“ der 31. 10. 1985. Übergeben wurde es bereits am 7. Mai; fast sechs Monate Plan vorsprung also. Wie kam es dazu? Für den Erfolg größerer Kollektiv- Publikationen wie für das Gelingen Wissenschaftlicher Vorhaben über haupt gibt es keine Rezepte, wohl aber einige unabdingbare Voraus setzungen. Dazu gehören unter ande rem eine klare, von exakten Analy- San des (internationalen) For schungsstandes ausgehende Konzep- tion, die straffe Organisation aller notwendigen Arbeitsabläufe und vor allem ein ausgeprägtes Interesse aller Beteiligten an der Sache selbst. faßt wurde, zwei Sammelbände, de ren Verfasser vor allem Fragen des Fachwortschatzes bzw. der Termino logie und Spezifika der Syntax wis senschaftlicher Texte untersucht ha ben, 27 Dissertationen, zwei Hefte der WZ unserer Universität, eine Vielzahl von Aufsätzen in auswärti gen Zeitschriften und Gemein schaftswerken sowie Vorträge auf nationalen und internationalen Kon gressen. Erwähnung verdient ferner eine Bibliographie, die regelmäßig in der internationalen Zeitschrift „Special Language/Fachsprache" (Wien) abgedruckt wird, deren Mit herausgeber der Leiter des For schungskollektivs ist. Eine ganze Reihe von Forschungsergebnissen haben Eingang in Lehrmaterialien, z. B. für die SKA Ilb, oder ander weitige Verwendung in der Praxis der wissenschaftlich-technischen Kommunikation gefunden. Wenn chungen wie den erwähnten neuen Sammelband. In unserem Zusammenhang inter essiert jedoch nicht das Material, sondern die Konzeption. Sie ent steht als Einheit von Ziel, Inhalt und Methoden für Forschungsthema und Publikation gleichzeitig, um von vornherein eine starke Konzen tration auf Schwerpunkte zu erzie len. So dominierten im Sammelband „Fachsprachen und Sprachstatistik“ (Akademie-Verlag Berlin 1975) Pro bleme des Fachwortschatzes und sei ner statistischen Struktur; im Sam melband „Sprache in Wissenschaft und Technik“ (VEB Verlag En zyklopädie Leipzig 1978) verlagerte sich das Schwergewicht zur funk tionalen Analyse der Syntax hin; der neue Band ist durch textlingui stische Ansätze geprägt. Wenn von straffer Organisation die Rede ist, dann heißt das vor al lem: Standortbestimmung im For schungsplan des MHF und der Sek tion und laufende Rechenschaftsle gung über qualitäts- und terminge rechte Erfüllung der Aufgaben, oft im Zusammenhang mit Graduie- rungsarbeiten. Von großer Bedeu tung sind außerdem rechtzeitige Vereinbarungen mit den. Verlagen bis hin zum Vertragsabschluß und die Schaffung günstiger arbeitstech nischer Voraussetzungen. Wird dann beschlossen, das Projekt unter Parteikontrolle zu nehmen, ist das erhöhte Verpflichtung und Anerken nung zugleich. Das Interesse an der Sache ist den Mitgliedern des Forschungskollek tivs, die erst einmal ihren Aufgaben im Fremdsprachenunterricht ver pflichtet sind, nicht in die Wiege ge legt worden. Es erwächst in erster Linie aus dem Willen, bei der Lö sung wichtiger gesellschaftlicher Aufgaben tatkräftig mitzuwirken. In diesem Zusammenhang ist auch die vorfristig erfüllte Verpflichtung zum XI. Parteitag zu sehen. Kommt dazu noch eine klare Orientierung und Leitung, die zum erstrebten Ziel führt, dann stellt sich später auch jenes Erfolgsgefühl ein, das man hin und wieder braucht, um mit Lust weiterzumachen und zeit weilig auftretende technische Schwierigkeiten zu meistern. Ma terielle Stimuli, wie z. B. Ziel- und Sofortprämien, spielen dabei eine ge wisse, aber keine entscheidende Rolle. Viel, stärker wirkt der posi tive Widerhall in Rezensionen, Li teraturhinweisen und Zitaten, an dem es dem Forschungskollektiv Fachsprachen wahrlich nicht man gelt. Prof. Dr. LOTHAR HOFFMANN Im Forschungskollektiv Fachspra- chen der Sektion Fremdsprachen, das 1967 mit der systematischen Un tersuchung der sprachlichen Spezi- fik wissenschaftlicher Texte — ur sprünglich als Grundlage für den Fremdsprachenunterricht an den Universitäten und Hochschulen der DDR — begonnen hat, sind diese Voraussetzungen in langjähriger, zä- her Arbeit geschaffen worden, oft Unter schwierigen Bedingungen, die aus den umfangreichen Lehrver pflichtungen der Sektion herrühren. Die vorläufige Bilanz kann, sich se- hen lassen: 6 Häufigkeitswörterbü cher Russisch — Englisch — Franzö sisch (Medizin, Physik, Chemie, Ma thematik, Bauwesen. Tierproduk- tion/Veterinärmedizin), von denen Inzwischen bis zu 6 Auflagen er schienen sind, und ein Grundwort schatz Gesellschaftswissenschaften, dem 1987 ein Grundwortschatz Na- turwissenschaften folgen wird. 2 um fangreiche Monographien, von de- Den die eine 1984 in ihrer zweiten, stark überarbeiteten Fassung er schienen ist und deren zweite mit einem bedeutenden sowjetischen Sprachstatistiker als Koautor ver- der im Mai fertiggestellte dritte Sammelband erscheint, werden schon zwei neue Projekte ihrer Voll endung entgegenreifen. Er steht also in einer ganzen Serie von Veröffent lichungen; was dazu zu sagen ist, gilt demzufolge nicht für ihn allein. Das Forschungskollektiv verfolgt in seinen 14tägigen Seminaren we sentliche internationale Entwick lungstrends. Im Zentrum der Auf merksamkeit stehen Forschungser gebnisse der UdSSR, der BRD, Frankreichs, Großbritanniens und der USA. Daneben werden die Wis senschaftsinformationen von Info term (Wien) und UNESCO ALSED LSP Network (Kopenhagen) ausge wertet. Dem werden die aus der Ent wicklung unserer sozialistischen Ge sellschaft, der Zusammenarbeit im RGW und der Kooperation mit ande ren Ländern entspringenden kom- munikativen Bedürfnisse — auch mit dem Blick auf die Rolle von Fremdsprachen — gegenübergestellt. Die aus dem Vergleich zu erken nenden Forschungsschwerpunkte werden zum Gegenstand von Dis sertationen und anderen Arbeiten gemacht. Damit wächst auch stän dig die Basis für solche Veröffentli Autoren des Sammelbandes „Fachsprachen - Instrument und Objekt": Dr. Sigrid Robaschik, Dr. Maria Krämer, Dr. Sigrid Selle, Prof. Dr. Lothar Hoffmann, Dr. Klaus-Dieter Baumann, Forschungsstudentin Ines Wiegand, Aspirantin Sophia Wehde (v. r. n. I.). Foto: HFBS/ENGEL R ie Mitarbeiter der Abteilung To- lexikologische Chemie des Insti- tuts für Gerichtliche Medizin am Bereich Medizin der KMU ver folgten seit 1974 die Konzeption, ein multidisziplinäres Forum für alle Aspekte und Aufgabengebiete der Vergiftungsbehandlung etc. zu schaf fen. Die Grundlage dafür war ein Forschungs-Teilprojekt unter der Leitung von Doz. Dr. sc. R. K. Mül- ler. Diese Idee konnte - und das be stätigt die ständig gestiegene Re sonanz — erfolgreich realisiert wer den. Im folgenden gibt Dr. Müller am Beispiel des 5. Symposiums „In toxikationen“ einen Einblick in die Arbeit des Kollektivs. Von der Abteilung Toxikologische Chemie des Instituts für Gericht liche Medizin der KMU wurde für die von hier aus geleitete Arbeits- gemeinschaft Toxikologische Che- mie der Gesellschaft für Gericht- Uche Medizin der DDR in Verbin dung mit der Gesellschaft für Not- fallmedizin, dem Fachverband To- Ideologie der Chemischen Gesell schaft, der AG Toxikologie der Ge sellschaft für Pharmakologie und Toxikologie und weiteren Fachge sellschaften vom 30. 4. bis 3. 5. in Reinhardsbrunn nun schon zum 5. Mal das multidisziplinäre Sympo sium „Intoxikationen“ mit interna tionaler Beteiligung veranstaltet. Wie schon die vier vorausgegan- Eenen, ebenfalls von der gleichen KMU-Einrichtung konzipierten und orbereiteten Tagungen (1974, 1976, 4978, 1981) zum gleichen Rahmen- thema, war dieses Symposium als Forum für alle mit der Verhütung u nd Vorbeugung, Diagnose, Analy- 7k, Behandlung und Nachsorge von Lergiftungen in Theorie und Praxis “Ofaßten Arbeitsgebiete gedacht. Aie Teilnehmer (140, 30 aus dem Ausland) kamen dementsprechend us den verschiedensten Bereichen, son Kliniken und Instituten des Ge- ülndheits- und Hochschulwesens dn , Einrichtungen der Akademie er Wissenschaften und der Mini- rerien für Chemische Industrie, für wind- Forst- und Nahrungsgüter- wrtschaft, für Umweltschutz und asserwirtschaft bis zu den Ermitt- 887 und Rechtspflegeorganen. Zahlreiche neue Verfahren der Vergiftungstherapie unter multidisziplinärem Gesichtspunkt vorgestellt 5. Symposium „Intoxikationen" brachte allen Beteiligten vielfältige Anregungen für die künftige Arbeit Der Tenor lag auf den klinischen Ar beitsgebieten. Besonders begrüßt wurde die Teil nahme von Fachkollegen aus Bel gien, Bulgarien, der CSSR, Frank reich, Jugoslawien, Österreich, Po len, der Schweiz und Ungarn. Bereits in der Eröffnungsanspra che, die auch die in die Zeit der Ta gung fallenden bedeutenden Ge denktage 1. und 8. Mai entspre chend würdigte, konnte ein wachsendes öffentliches und gesell schaftliches Interesse an toxikolo ¬ gischen Fragen festgestellt werden, zu dem letztlich auch solche Ver anstaltungen beitragen. Das Themenspektrum der 58 Vor träge und 13 Poster war absichtlich sehr weit gespannt, um alle wesent lichen Aspekte des Rahmenthemas berücksichtigen zu können. Mehrere Vorträge behandelten prinzipielle und organisatorisch strategische Fragen der Vergiftungs behandlung in Kliniken, z. B. der optimalen territorialen Zuordnung von Intensivtherapiestationen und Den ersten Vortrag während des 5. Symposiums „Intoxikationen" hielt OMR Prof. Dr. sc. med. K. Scheidler, Vorsitzender der Gesellschaft für Notfallmedizin der DDR. Foto: GRAEFE toxikologisch-analytischen Labors, des Zentralen Toxikologischen Aus kunftsdienstes, prinzipielle Pro bleme der Ersten Hilfe und der sta tionären Notfallbehandlung sowie der Epidemiologie von Vergiftungen (statistische Verteilung verschiede ner Vergiftungsarten und ihrer Ten denzen). Zahlreiche Vorträge und Poster stellten neue Verfahren zur Ver giftungstherapie vor — vor allem auch Methoden zur aktiven Giftent fernung aus dem Organismus und zur sogenannten Antidottherapie (Behandlung mit Gegengiften). Vorträge zur Problematik des Al koholmißbrauchs sowie zur Gefähr dung durch Lösungsmittel schlugen den Bogen von den akuten Vergif tungen (bei einmaliger oder kurz zeitiger Giftaufnahme) zur chro nischen Einwirkung; diese wurde auch für metallische Gifte disku tiert. Spezielle Vergiftungen wur den für die verschiedensten Gifte so wohl anhand von Fallverläufen als auch aus theoretisch-experimentel ler Sicht dargestellt. Bei den analytischen Vorträgen standen die klinischen Anforderun gen beim schnellen Nachweis von Vergiftungen, die Beurteilung des Schweregrades sowie die Verlaufs kontrolle zur Einschätzung der Be handlungseffektivität im Vorder grund. Die Palette der nachzu weisenden Stoffe ist in der toxikolo gischen Analytik — vor allem bei akuten Vergiftungen — generell sehr groß. Die intensive Diskussion, die auch zwischen den Sitzungen und wäh rend des Rahmenprogramms rege fortgesetzt wurde, brachte allen Be teiligten vielfältige Anregungen für ihre künftige Arbeit bei der Ver hütung und optimalen Betreuung von Vergiftungen vom Mißbrauch über Unfälle bis zu beruflichen und Umweltbelastungen. Die Ergebnisse des 5. Symposiums „Intoxikationen“ werden in einem Tagungsband zusammengefaßt, der noch 1985 erscheinen soll. 1988 ist das nächste Symposium zu diesem Rahmenthema geplant; auf ihn sol len die bis dahin erarbeiteten neuen Forschungsergebnisse und klinischen Erfahrungen vorgestellt werden. Beiträge des III. Internationalen Kolloquiums der Forschungsgruppe Vergleichende Revolutionsgeschichte in einem Sammelband veröffentlicht Ergebnis des III. Internationa len Kolloquiums der Forschungs gruppe Vergleichende Revolu tionsgeschichte der Neuzeit an der Sektion Geschichte der KMU ist der nun vorliegende Sammel band „Bauern und bürgerliche Revolution“. Zu diesem Thema untersuchen 28 DDR- ' und internationale Autoren in 26 Beiträgen das Ver hältnis Agrarstruktur — Bauern bewegung — Revolution unter verschiedenen Gesichtspunkten. Wie M. Kossok im Vorwort an merkt, reichen die Beiträge „von Komplexanalysen — was speziell die Einleitungsbeiträge zu den drei Hauptteilen des Bandes an geht — über empirisch orien tierte Fallstudien bis zur Wider spiegelung der Bauernfrage in den Traditionen und dem Ge schichtsbild einzelner Länder“. Methodologische und historiographische Aspekte aufgegriffen Methodologische und historio graphische Aspekte greifen M. Kossok mit seinen „Bemerkun gen zum Verhältnis von Agrar struktur, Agrarbewegung und bürgerlichen Revolutionszy- klus“ sowie E. Maur unter dem Thema „Bäuerliche Klas senkämpfe im Spätfeudalismus und ihre Stellung in der tra ditionellen tschechischen Hi storiographie“ auf. Der . dem Teil „Bäuerlicher Klassenkampf und revolutionäre Tezension ber, S. Schmidt, R. Zeise und W. Deich sowie die Artikel von G. Spira zu Ungarn 1848 und A. Bor chers zu Spanien 1868/74. Als Einleitungsbeitrag zu die sem Komplex kann der bereits oben erwähnte methodologische Artikel von M. Kossok verstan den werden. Dies vor allem un ter vier Aspekten: die be stimmenden Faktoren für die neue Qualität der Bauernbewe gungen nach 1789; fördernde Fak toren für die Triebkraftfunktion der Bauernschaft; hemmende Faktoren; Beziehungen zwischen Bauernschaft bzw. Bauernbewe gung und anderen Klassen, vor allem der Bourgeoisie. In der be handelten Periode kämpft die Bauernschaft nicht mehr nur ge gen den Feudalismus, sondern wird selbst zu einem Teil des bürgerlichen Transformations prozesses. Daraus ergibt sich, daß nunmehr auch der evolutio när-reformerische Weg zumin dest für — stark voneinander dif ferenzierte — Teile der Bauern 26 Beiträge angelegt als Komplexanalysen, empirisch orientierte Fallstudien und Traditionsdarstellungen Bauern und bürgerliche Revolution, hrsg. von M. Kossok und W. Loch, Akademie-Verlag Berlin 1985,336 Seiten Überwindung der Feudalord nung“ vorangestellte Komplex beitrag von G. Heitz und G. Vog ler beschäftigt sich mit dem Zu sammenhang von Agrarfragen, bäuerlichem Klassenkampf und bürgerlicher Revolution im Feu dalismus gegen den Feudalismus. Ausgehend von der Epochencha rakteristik, vor allem der ur sprünglichen Akkumulation des Kapitals, und ihrem Zusammen hang mit der Agrarfrage wird festgestellt, daß sich bäuerliche Klassenkämpfe dieser Zeit ge nerell auf die Festigung der klei nen Warenproduktion richten. Wenn auch Dimension, Zielstel lung und Resultate bäuerlichen Kampfes in den bürgerlichen Re volutionen dieses Zeitraumes dif ferieren, lassen sich doch typolo gisch Gemeinsamkeiten zwi schen Frankreich und Deutsch land einerseits, England und den Niederlanden andererseits fest stellen. Weitere Schwerpunkte dieses Beitrages bilden das Her anwachsen des antifeudalen Drucks der Bauernschaft und die zunehmende Hegemoniefunktion der Bourgeoisie. Methodologischen Fragen wid met sich (der inzwischen verstor bene) A. Soboul, wobei er sich, ausgehend von Frankreich, der vergleichenden Betrachtungs weise bedient. Mit Fallstudien melden sich G. Mothes, zu Eng land, A. V. Ado zu Frankreich, H. Bleiber, W. Schmidt, G. Moll zu Deutschland, V. de Sa zu Por tugal, P. Hoffmann zu Rußland, D. Berendai zu Rumänien, A. Gil Novales zu Nordspanien und K. Benda zu Ungarn zu Wort. Mehrere Länder werden einbezogen Um das Thema „Bauern und bäuerliche Bewegungen in der entwickelten bürgerlichen Gesell schaft“ gruppieren sich die Bei träge von B. Jeschonnek, K. Holz apfel und W. Loch, die dem bäuerlichen Klassenkampf zwi schen 1814/15 über 1830 bis 1848 in Frankreich gewidmet sind, die Studien zur deutschen Bauern bewegung 1848/49 von H. Blei schaft akzeptabel wird. Prägnant wird auch das Problem des Los kaufs als Wunschbild und Hand lungsgrundmotiv jeder Bourgeoi sie herausgearbeitet. Die von W. Küttler verfaßte Komplexstudie des Abschnitts „Agrarfrage und Bauernbewe gung beim Übergang zum Impe rialismus“ geht von der neuen Epochenkonstellation aus und be handelt die agrarstrukturellen Voraussetzungen der Bauernbe wegung in Rußland, ihre Stel lung in der Klassenkräftekonstel lation, das Hegemonieproblem so wie Typologisierungsfragen. S. Striegnitz bringt eine Fallstudie zu Agrarprogrammen in Ruß land 1905/07, H. Koth Bemer kungen zur Diskussion der Agrar frage in der deutschen Sozial demokratie 1894/95, und F. Katz beleuchtet die Bauernbewegung in der mexikanischen Revolution von 1910. Auseinandersetzung mit bürgerlichen Auffassungen Wenn auch nicht alle auf dem Kolloquium gehaltenen Beiträgt in diesem Band Aufnahme fin den konnten, sind doch die vor. gelegten Arbeits- und Diskus sionsergebnisse geeignet, weiten führende Überlegungen anzustel len, den Meinungsstreit zu be fruchten, aber auch gewisse» Verzeichnungen des Verhältnis ses von Agrarfrage und bürgerli cher Revolution argumentativ zu begegnen, da ein großer Teil der Autoren sich immanent mit bür gerlichen Auffassungen verschie denster Coleurs zu Bauernbewe gung und Agrarfrage in bürger lichen Revolutionen auseinan dersetzt. Personen- und geographisches Register machen den Band hand habbarer, gelegentliche Druck fehler und Transkriptionsschwä chen wird der Leser großzügig übersehen, da sie den Wert des Bandes (der in der Reihe der Stu dien zur Revolutionsgeschichte den 6. darstellt) wohl kaum schmälern. Dr. EDITHA KROSS
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