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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1985
- Erscheinungsdatum
- 1985
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198500005
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- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19850000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19850000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise vorlagebedingter Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
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Band
Band 1985
-
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Band 1985
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Die Ausgangssituation 1945 und die Geburts urkunde des FDGB Mit dem Befehl Nr. 2 des Ober sten Chefs der Sowjetischen Militä rischen Administration, Marschall der Sowjetunion. Georgi K. Shu kow, vom 10. Juni 1945 wurde der Werktätigen Bevölkerung in der so wjetischen Besatzungszone in Deutschland das Recht zur Vereini gung in freie Gewerkschaften und Organisationen zur Wahrung der In teressen und Rechte der , Werktäti gen eingeräumt. Damit gab es seit dem Verbot der Deutschen Gewerk schaften durch die Nazis am 2. Mai 19.33 erstmalig wieder die Möglich keit zu legaler gewerkschaftlicher Tätigkeit auf unserem Boden. Gestützt auf den „Aufruf der Kommunistischen Partei Deutsch lands“ vom 11. Juni 1945 erschien am 15. Juni 1945 der „Aufruf des vorbereitenden Gewerkschaftsaus schusses für Groß-Berlin“ mit der Programmatischen Zielstellung für die zu schaffende einheitliche Ge werkschaftsorganisation. Der Auf ruf schloß mit den Worten: „Bewei sen wir der Welt, daß die geeinte Ar beiterschaft, durch die Vergangen-, heit belehrt, sich ihrer besten ge werkschaftlichen Tradition bewußt, gewillt ist. ein antifaschistisches Bollwerk zu schaffen; daß sie ent schlossen ist, sich mit ganzer Kraft einzusetzen für die Schaffung eines demokratischen Deutschlands, für ein friedliches Zusammenleben mit anderen Völkern.“ Dieser Aufruf wurde zur Geburtsurkunde unseres FDGB. Eine Lehre deutscher Geschichte stand im Vordergrund aller Dis kussionen in. den Reihen der Arbei terbewegung — unter den Mitglie dern der KPD, der SPD und unter den Gewerkschaftern — die Not wendigkeit der Herstellung ihrer Einheit. So viel war den meisten klar: nur die einheitlich handelnde Arbeiterklasse unter Führung einer einheitlichen Arbeiterpartei kann die notwendige und mögliche Wende in der Entwicklung Deutsch lands gewährleisten. Der 1. FDGB-Kongreß. der vom 9. bis 11.* Februar 1946 durchgeführt wurde, und an dem sowohl Wilhelm Pieck als auch Otto Grotewohl teil nahmen. stand ganz im Zeichen des Kampfes um die Einheit der deut schen Arbeiterklasse. Hans Jen- dretzky erklärte in seinem Referat: ..Die Einheit ist der Fels, auf dem die Zukunft der deutschen Arbei terklasse ruht... Darum laßt uns den Gedanken der Einheit in unse ren freien deutschen Gewerkschaf ten als kostbarstes Gut hegen und Pflegen.“ Als wesentliche Grundsatz dokumente wurden die vorläufige Satzung des FDGB und die Ent schließung „Sichert die Einheit in den. Betrieben — Grundsätze und Aufgaben der Freien Deutschen Ge- Werkschaften" angenommen. Zum Zeitpunkt des 1. FDGB-Kongresses zählte die Gewerkschaft bereits wie der 2.2 Mio Mitglieder. Die Anfänge der Gewerk schaftsbewegung an der Universität nach der demokratischen Wiedereröffnung Etwa zur gleichen Zeit, am 5. Februar 1946, erfolgte bekanntlich die demokratische Wiedereröffnung der Leipziger Universität. Bereits vor der Wiedereröffnung der Universität gab es in einzelnen Instituten und Verwaltungsstellen gewerkschaftliche Aktivitäten bzw. die Aufnahme der Tätigkeit durch Betriebsräte, die sich als Interes senvertreter der Mitarbeiter verstan den (z. B. konstituierte sich ein Be triebsrat aus 4 Mitgliedern im Au- gust 1945 an der UB; im September 1945 wurde eine antifaschistische Be triebsvertretung (gleich BR) aus 3 Personen im Rektorat, einschließ lich Quästur, gewählt; im Dezember 45 erfolgte eine solche Wahl in den Dienststellen der Ritterstr. 16/24. Anfang März 1946 fand eine Be triebsräteversammlung der Univer sität statt, in der es vor allem um die Schaffung eines Gesamtbetriebs rates für die wiedereröffnete Uni versität und um die Mitgliedschaft 40 Jahre erfolgreicher Gewerkschaftsarbeit 40 Jahre aktiv bei der Mitgestaltung der sozialistischen Gesellschaft und im Kampf für den Frieden Von Dr. Werner Lehmann, Vorsitzender des Kreisvorstandes der Gewerkschaft Wissenschaft der Karl-Marx-Universität der Universitätsmitarbeiter im FDGB ging. Noch im gleichen Mo nat nahm ein solcher Gesamtbe triebsrat, der aus 5 Mitgliedern und 2 Ersatzleuten (Frauenklinik, Tier- klinik. Ägyptologisches Institut, Med. Poliklinik, Geophysikalisches Institut, Geographisches Institut) be stand, seine Tätigkeit auf. Die Fortschritte im Demokratisie rungsprozeß und der wachsende Masseneinfluß der Gewerkschaften machten eine Klärung des Verhält nisses zwischen den Betriebsräten und der Gewerkschaft notwendig. Am 7. Juni 1946 rief der Bundesvor stand des FDGB unter der Losung „Die besten Gewerkschafter in den Betriebsrat“ zur ersten allgemeinen Betriebsrätewahl (in der Zeit zwi schen dem 22. 7. und dem 3. 8. 1946) auf. Der Dualismus zwischen den Betriebsräten und den Gewerkschaf ten mußte Schritt um Schritt über wunden werden. . Einspruch der Betriebsräte der Universität dagegen, daß im Rent amt und und im Rektorat noch im mer ehemalige Mitglieder der NSDAP einflußreiche Positionen in nehatten, und die Forderung der Be triebsräte der Universitätsgüter, daß kein Arbeiter mehr außerhalb der gesellschaftlichen Entwicklung stehen soll (beides im Februar 1947), ließen progressive politische Ein flüsse, die vor allem über die Ge werkschaft erfolgten, erkennen. Die Vorbereitung und Durchfüh rung der Betriebsrätewahlen 1947 (27. Mai bis 15- Juni 1947) lagen be reits weitgehend in den Händen des FDGB. Vom neugewählten Haupt betriebsrat der Universität ging schließlich der Vorschlag aus, eine gewerkschaftliche Leitung für die Gesamtuniversität zu bilden. Die im mer engere Zusammenarbeit mit der Gewerkschaft wurde für unum gänglich erklärt. Ein wesentliches Ergebnis dieser fruchtbaren Zusammenarbeit ist die erste „Betriebsvereinbarung für die Betriebe und Institute der Universi tät Leipzig“ (eine Art „Vorläufer“ der späteren BKV — ab 1951!), die am 1. Dezember 1947 gemeinsam vom Rektor und dem Vorstand des U ni versi tätsren tamtes einerseits und vom 1. Vorsitzenden des Ge samtausschusses der Betriebsräte der Universität sowie dem Vor sitzenden des FDGB, IG 15, an dererseits unterzeichnet wurde. Der wachsende Einfluß der antifaschistisch demokratischen Kräfte und die allmähliche Profilierung der Gewerkschaftsarbeit Im Zusammenhang mit der Ent wicklung des Arbeiterstudiums ge wann auch die Frage der Mitglied schaft der Studenten im FDGB an Bedeutung. So führte der FDGB z. B. am 12. November 1947 eine Versammlung zum Thema „Stu dent, Wissenschaft und Gewerk schaft“ durch. Im Dezember 1947 stand auf der Tagesordnung des Akademischen Senats eine Stel lungnahme des FDGB, in der der Vorschlag unterbreitet wurde, im Studentenrat ein Referat einzurich ten, das die Beziehungen zwischen dem FDGB und dem Studentenrat pflegen sollte. Im April 1948 schließlich fand dann die erste Versammlung der Hochschulgewerkschaftsgruppe des FDGB statt. Erstmalig in der Ge schichte der deutschen Gewerk schaftsbewegung waren Studenten. Wissenschaftler sowie Arbeiter und Angestellte gewerkschaftlich verei nigt. Zu dieser Zeit gab es etwa 1500 Gewerkschaftsmitglieder an der Uni versität. So ist auch verständlich, daß die Betriebsrätevollversammlung im August 1948, die der Vorbereitung der Wahl der Betriebsräte wie auch der BGL diente, entschied, nicht mehr einen Gesamtbetriebsrat, son dern eine Zentrale BGL zu wählen. Die Betriebsräte der Einrichtungen sollten der BGL unterstellt werden. Mit diesen Maßnahmen ging in der Tat eine weitere Profilierung der ge werkschaftlichen Tätigkeit einher. Das äußerte sich in der Hinwen dung der Gewerkschaft zu Fragen der Wirtschaftsplanung, der Förde rung der Aktivistenbewegung, der Entwicklung eines Wettbewerbes zwischen verschiedenen Gewerk schaftsorganisationen. der Organi sation von Enttrümmerungseinsät zen, durch die Gewerkschaften und ähnlichen Aktivitäten im letzten Quartal 1948 an unserer Universität. Aber auch die Bildung von 8 Kom missionen bei der am 20. Oktober 1948 konstituierten Zentralen BGL (darunter z. B.: Wirtschaftspoliti sche Kommission, Schulungs- und Kulturkommission, Frauen- und Ju gendkommission) und die Benen nung eines dem Lehrkörper angehö renden Mitgliedes der BGL für den Akademischen Senat — anstelle des bisherigen Vertreters des Betriebs rates — mit Wirkung vom 1. 1. 1949 sind Zeichen dafür. Nennen kann man hier auch die gewerkschaftlich organisierte Dis kussion zum Verfassungsentwurf des Deutschen Volksrates für eine Deutsche Demokratische Republik (z. B. am 18. 3. 1949 im Amtsge richt), die Beteiligung des FDGB am Aufruf zum Arbeitseinsatz für den Wasserleitungsbau der Maxhütte/ Unterwellenborn (am 2. April fer tiggestellt) und die Maikundgebung reitung des 3. FDGB-Kongresses (in der ersten Hälfte des Jahres 1950) war die Stärkung der betrieblichen Gewerkschaftsorganisationen. Das Prinzip „Ein Betrieb — eine Gewerk schaft“ hatte sich weitgehend durch gesetzt. Im Ergebnis entsprechender Vor schläge des FDGB verabschiedete die Volkskammer im April 1950 das „Gesetz der Arbeit zur Förderung und Pflege der Arbeitskräfte, zur Steigerung der Arbeitsproduktivität und zur weiteren Verbesserung der materiellen und kulturellen Lage der Arbeiter und Angestellten.“ Der Aufruf des Parteivorstandes der SED, die Ziele des Zweijahres planes bis zum III. Parteitag im Juli 1950 zu erfüllen, fand breiten Wi derhall in den Betriebskollektiven. Die Leipziger Universität, trat da durch in den Blickpunkt der Öffent lichkeit, daß sie Ende Juli 1950 einen Freundschaftsvertrag mit Politik ist seither nicht nur im all gemeinen Sprachgebrauch, sondern auch in der tagtäglichen Gewerk schaftsarbeit und zur Charakterisie rung der Politik von Partei und Re gierung nicht mehr wegzudenken. Für jedes Gewerkschaftsmitglied ist heute die marxistisch-leninisti sche Auffassung von der politischen Organisation der sozialistischen Ge sellschaft und die dazugehörige Pra xis in unserer Republik begreifbar. Die Rolle der Sozialistischen Ein heitspartei Deutschlands als der orientierenden, der politisch füh renden Kraft des Staates als des Hauptinstrumentes bei der Gestal tung der entwickelten sozialisti schen Gesellschaft und der Gewerk schaften als der umfassendsten Klas sen- und Massenorganisation der Ar beiterklasse, der Angestellten und der Intelligenz auf der Grundlage freiwilligen Zusammenschlusses sind die wesentlichen anerkannten und bewährten Elemente unseres po litischen Systems. Gewerkschaftsdelegiertenkonferenz Groß-Berlin im Februar 1946, rechts: Hans Jendretzki. Fotos: Zentralbild der Universität am 30. 4. 1949 im „Capitol“. Protokolle vom Mai 1949 weisen aus, daß solche namhafte Kommu nisten und Wissenschaftler wie Prof. Dr. Hermann Budzislawski und Prof. Dr. Hermann Ley sich zur Mitarbeit in der ZBGL bereit erklä ren. Gen. Budzislawski wurde der Vertreter der BGL im Akade mischen Senat. In Protokollen wird besonders vermerkt: Weitere Wis senschaftler wurden Mitglied des FDGB. Die Gründung der DDR und die grundlegenden Beschlüsse des 3. FDGB-Kongresses Mit der Gründung der Deutschen Demokratischen Republik begann für den FDGB ein neuer Abschnitt seiner Geschichte. Unter Führung der marxistisch-leninistischen Par tei entstand ein Staat der Arbeiter und Bauern, den auch die Gewerk schaften als ihren Staat betrachten und mitgestalten könnten. Am 7. Ok tober 1949 erklärte der Vorsitzende des FDGB, Herbert Warnke, vor den Mitgliedern des Deutschen Volksrates in Berlin: „Im Namen des Freien Deutschen Gewerk schaftsbundes gebe ich in dieser hi storischen Sitzung... die volle Zu stimmung von über fünf Millionen Gewerkschaftern zur Umwandlung des Volksrates in eine provisorische Volkskammer und. zur Bildung der provisorischen Regierung der Deut schen Demokratischen Republik.“ Die von der Provisorischen Volks kammer in Kraft gesetzte Verfas sung anerkannte und sicherte die Rechte der Gewerkschaften. Dafür hatten Generationen gekämpft. Ganz im Sinne Lenins wurden die Gewerkschaften „ die wichtigsten Baumeister der neuen Gesellschaft, denn Schöpfer dieser Gesellschaft können nur die Millionenmassen sein“. Unter Führung der SED mußten die Gewerkschaften lernen, Staat und Wirtschaft zu leiten und „das wichtigste und grundlegendste Inter esse des Proletariats in der Vergrö ßerung der Produktmenge und der gewaltigen Steigerung der Produk tivkräfte der Gesellschaft“ zu se hen. (vgl. Lenin, Werke. Bd. 33, S. 174) Eines der wesentlichen Ergebnisse der Gewerkschaftswahlen in Vorbe- dem Kombinat Böhlen abschloß. So etwas hatte es bisher nicht gegeben! Der III. Parteitag der SED (20. bis 24. 7. 1950) und der 3. FDGB- Kongreß (30. 8. bis 3. 9. 1950) mach ten u. a. auch die erreichten Fort schritte in den Beziehungen zwi schen Partei und Gewerkschaften deutlich. Der Parteitag forderte von den Parteiorganisationen und von allen Genossen, den Gewerkschaften zu helfen, sich als Schulen der Demo kratie und des Sozialismus zu ent wickeln: „.. .alle Mitglieder der Ge werkschaften und die ganze Arbei terschaft“ sollten „von der großen überragenden und führenden Rolle der Partei“ überzeugt werden. Der FDGB-Kongreß erlangte da durch besondere Bedeutung, daß zum ersten Mal in der Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung ein Gewerkschaftskongreß ein ein deutiges Bekenntnis — zur führenden Rolle der Arbei terpartei — zum Marxismus-Leninismus, — zur Freundschaft mit der Sowjet union und zu den Prinzipien des pro letarischen Internationalismus abgab. Der FDGB hatte sich nun mehr als aktiver Faktor beim Auf bau der sozialistischen Gesellschaft und in der internationalen Gewerk schaftsbewegung zu bewähren. Die Gewerkschaften heute — aktive Mitgestalter der entwickelten sozialisti schen Gesellschaft Der 40. Jahrestag der Gründung unseres FDGB kann und soll nicht nur Reminiszenz an die ersten Jahre des Neubeginns sein, sondern er ist uns auch Anlaß, das in zwischen Erreichte in gebotener Ge drängtheit zu würdigen. Aus den 4,7. Mio Mitgliedern des FDGB im Jahre 1950 (3. FDGB-Kongreß) sind über 9,3 Millionen zum 10. FDGB- Kongreß (1982) geworden. Heute gilt es als selbstverständlich, wenn wir sagen, daß die rasche Entwick lung der Produktivkräfte und die Stärkung der Wirtschaftskraft ein Hauptfeld gewerkschaftlicher In teressenvertretung sind. Und die vom VIII. Parteitag der SED (1971) beschlossene Hauptaufgabe in ihrer Einheit von Wirtschafts- und Sozial- Das enge Vertrauensverhältnis zwischen revolutionärer Arbeiter partei und Gewerkschaften kenn zeichnete Gen. Erich Honecker ein mal so (8. FDGB-Kongreß. 1972): „So unbeirrbar, wie ihr in eurer Ar beit stets von der führenden Rolle der marxistisch-leninistischen Par tei der Arbeiterklasse ausgeht, so unbeirrbar lassen wir uns davon lei ten, jeden Schritt gemeinsam mit den Gewerkschaften, gemeinsam mit der ganzen Arbeiterklasse zu tun... Wir gehen davon aus, daß der Sozialismus nur mit starken und aktiven Gewerkschaften erbaut werden kann. “ In und mit unserer sozialistischen Gesellschaft haben sich die Gewerk schaften zum treuen Kampfgefähr ten der Partei und zum unentbehr lichen verantwortungsbewußten Mit gestalter der Gesellschaft entwik- kelt. Das heute ohne jegliche Ein schränkung sagen zu können, erfüllt uns mit Genugtuung und mit Stolz. Der FDGB und seine Ge werkschaft Wissenschaft Eine der 16 IG und Gewerkschaf ten, die im FDGB vereint sind, ist die Gewerkschaft Wissenschaft. Im Mai 1953 waren die Gewerkschaften in den wissenschaftlichen Einrich tungen unseres Landes so weit ent wickelt, daß — getreu dem bei uns gültigen Grundsatz: Ein Betrieb — eine Gewerkschaft! — die Gewerk schaft Wissenschaft gegründet wer den konnte. Erstamlig in der Geschichte der deutschen Gewerkschaften wurde ein solcher Schritt getan. Zum Zeit punkt ihrer 1. Zentralen Delegierten konferenz zählte diese neue Gewerk schaft 40 174 Mitglieder: heute (1984) sind es 169 782 Mitglieder. Nach wie vor gehört die Gewerk schaft Wissenschaft nicht nur zu den jüngsten, sondern auch zu den kleineren im Bunde des FDGB. Und die hohen gesellschaftlichen Auszeichnungen unserer Universität mit Ehrenbannern des ZK der SED, des Ministerrates der DDR und des Bundesvorstandes des FDGB sowie mit dem Karl-Marx-Orden im Ju biläumsjahr 1984 sind Ausdruck der Anerkennung unserer Gesellschaft für die Leistungen eben auch der über 13 500 Mitglieder unserer Uni versitätsgewerkschaftsorganisation, der Hochschullehrer, wie der Arbei ter. der wissenschaftlichen Mit arbeiter, wie des mittleren medizi nischen Personals, der Ärzte wie der Angestellten, der Jungen wie der Älteren. Die Entwicklung der Universitätsgewerkschafts organisation zur Kreis organisation der Gewerk schaft Wissenschaft und unsere Aufgaben in Vorbe reitung des XI. Parteitages der SED Es ist nicht allein oder vorder gründig die zahlenmäßige Stärke der Gewerkschaftsorganisation an der Karl-Marx-Universität, sondern vor allem die zielstrebige, enga gierte. an den Zielen unserer soziali stischen Gesellschaft orientierte, verantwortungsbewußte gesell schaftliche Tätigkeit der 2695 ge wählten Gewerkschaftsfunktionäre in unseren 31 BGL, 58 AGL und 565 Gewerkschaftsgruppen, die dazu führten, ihr den Status einer Kreis organisation der Gewerkschaft Wis senschaft zuzuerkennen. Damit be gann am 15. Dezember 1984 ein neuer Abschnitt in der Gewerk schaftsgeschichte an unserer ehr würdigen und gleichzeitig so jungen, dem Wohle des Volkes und dem Frieden verschriebenen Hohen Schule. Von den Anfängen des sozialisti schen Wettbewerbes zu Beginn der 60er Jahre über die Initiative der Vertrauensleutevollversammlung der KMU zur Führung des Wettbe werbes im Hochschulwesen der DDR im Karl-Marx-Jahr 1983 bis zum Wettbewerbsbeschluß unserer Kreisdelegiertenkonferenz zu Ehren des XI. Parteitages der SED führte ein langer und schwieriger, aber auch erfolgreicher Weg. Die jährli chen Plandiskussionen, die Be wegung „Sozialistisch arbeiten, ler nen und leben!“ der 500 Kollektive der sozialistischen Arbeit, die Her ausbildung und Entwicklung von über 200 Schulen der sozialistischen Arbeit — sie lassen das Erreichte ebenso sichtbar werden wie die in haltliche Ausgestaltung des jährlich zu beratenden, zu beschließenden und zu realisierenden BKV. Die Betreuung von jährlich über 800 Kindern von Betriebsangehöri gen im In- und Ausland während der Schulferienzeit kann hier ebenso genannt werden wie die Be reitstellung von jährlich über 6000 Betten in betriebseigenen Heimen, vom FDGB und bei Freunden im so zialistischen Ausland, für Urlaub und Erholung unserer Mitglieder und ihrer Familien. Mit großer Freude konnten wir im Mai dieses Jahres das neugestaltete Ferienob jekt in Graal-Müritz mit höchstem Niveau in die ganzjährige Nutzung übernehmen. Drei Aufgabenkomplexe bestim men den Inhalt unserer gewerk schaftlichen Arbeit auch künftig in ihrer untrennbaren Einheit: Das ist die politisch-ideologische Arbeit als Herzstück unserer ge werkschaftlichen Tätigkeit. Denn Klassenbewußtsein und fester Klas senstandpunkt sind die sichere Grundlage für die Bestimmung unse rer Positionen in den Kämpfen unse rer Zeit. Das ist zweitens die zielgerichtete Entwicklung der Masseninitiative unserer Mitglieder als dem uner schöpflichen Quell für die erforder liche Leistungssteigerung bei der weiteren erfolgreichen Gestaltung der entwickelten sozialistischen Ge sellschaft und in der Systemausein andersetzung. Und schließlich — aber nicht zu letzt — gilt es ständig, die Arbeits und Lebensbedingungen unserer Mitglieder zu sichern und schritt weise zu verbessern. Die Vorberei tungen und die vielfältigen Ver anstaltungen zum 40. Jahrestag des Sieges über den Hitlerfaschismus und der Befreiung von der faschi stischen Terrorherrschaft waren Hö hepunkt in der politischen Massen arbeit. Das äußerte sich auch über zeugend in den erreichten Wettbe werbsergebnissen, die wir anläßlich des 8. Mai abrechneten und auch würdigen konnten. Unter Führung der. Kreisparteior ganisation und mit dem Blick auf den XI. Parteitag der SED haben wir die Plandiskussion 1986 begon nen. Wir ringen um die Erfüllung der übernommenen . Wettbewerbs verpflichtungen, um damit die Vor aussetzungen für die Lösung künf tiger Aufgaben zu schaffen. Wir Funktionäre und Mitglieder der Gewerkschaftsorganisation der KMU sind stolz auf den Beitrag, den der FDGB für die Entwicklung und Erstarken der sozialistischen DDR geleistet hat. Wir danken der Partei für die kluge, den Lebensin teressen des werktätigen Volkes dienende Politik. Wir danken dem sozialistischen Staat als der or ganisierten Macht der Arbeiter und aller Werktätigen, der uns stets auf merksamer Partner war. So wie in den vergangenen 40 Jah ren werden die Gewerkschaften auch weiterhin aktive Mitgestalter der sozialistischen Gesellschaft und unbeirrbare Kämpfer für den Frie den sein. „Hohe Leistungen zum Wohle des Volkes und für den Frieden — Vor wärts zum XL Parteitag der SED!“
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