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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1985
- Erscheinungsdatum
- 1985
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198500005
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- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19850000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise vorlagebedingter Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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Zeitschrift
Universitätszeitung
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Band
Band 1985
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Am 12. und 13. Juni an der KMU: Internationale und interdisziplinäre Konferenz „Geschichte des Marxismus-Leninismus und der marxistisch-leninistischen Geschichtswissenschaft 1917 bis 1945- Wege zu ihrer Erforschung und Darstellung’ Die Geschichte der Kommunisti schen Internationale beinhaltet die Geschichte der Gestaltung, der Wechselwirkung, der gegenseitigen Beeinflussung der internationalen und der nationalen Politik, der Stra tegie und Taktik der in ihr verein ten kommunistischen Parteien. Die kommunistische Weltbewe gung entwickelte den Marxismus- Leninismus weiter, sie arbeitete die Politik, Strategie und Taktik der in ternationalen revolutionären Arbei terbewegung aus und erhöhte die re volutionäre Kampffähigkeit der ein zelnen Parteien. (1) In diesem Pro zeß der Aneignung und weiteren Entwicklung des Marxismus- Leninismus, der Ausarbeitung der politischen Strategie und Taktik und im Kampf um ihre Verwirkli chung entwickelten sich innerhalb der Kommunistischen Internatio nale ein marxistisch-leninistisches Geschichtsdenken und -bild. Es kommt also darauf an, die Fra gen zu beantworten: „Wann, warum und auf welche Weise wand ten sich die führenden Gremien der Komintern einschließlich der Lei tungen ihrer Verlage und Redaktio nen, die führenden Gremien einzel ner kommunistischer Parteien, aber auch politischer Gruppierungen und einzelne Funktionäre historischen Prozessen, Ereignissen und Persön lichkeiten zu?“ Bei der Beantwortung sind meh rere Gesichtspunkte zu beachten. Auf vier soll im folgenden kurz ein gegangen werden. ★ 1. Die Kommunistische Interna tionale analysierte auf den Tagun gen der Weltkongresse, aus den Be ratungen ihres Exekutivkomitees und ihrer weiteren leitenden Or gane den Verlauf der revolutionä ren Bewegung, der nationalen Be freiungsbewegung, des Kampfes um Frieden und Demokratie. Diese Ana lyse war die Grundlage für die Er arbeitung ihrer Strategie und Tak tik. So referierte z. B. Wilhelm Pieck auf dem VII. Weltkongreß über die Tätigkeit des Exekutivko mitees der Kommunistischen Inter nationale, wobei er sein Anliegen Wie folgt definierte: „Wir wollen die Bilanz der Arbeit der Kommu nisten unter den Massen, der Bilanz ihrer Errungenschaften sowie der Mängel in unserer Parteiarbeit seit dem VI. Kongreß ziehen.“ Seine Analyse umfaßte einen Zeitraum von Sieben Jahren, wobei er sich dem Heranreifen des neuen Auf schwungs der revolutionären Bewe gung, der revolutionären Bewegung in den Jahren der größten Verschär fung der Krise und der Schwenkung der sozialistischen Arbeiter zur Ein heitsfront mit den Kommunisten zu- wandte. Auf diese Ausführungen fol gen Überlegungen über die Perspek tiven der Weltentwicklung und der Weltrevolution. (2) Die strategiebildende Funktion der Geschichtswissenschaft tritt uns mit aller Deutlichkeit gegenüber. Auf diese Weise entstanden zeitge schichtliche Analysen, die sich vom Prinzip her von solchen Marx- Schriften wie „Der 18. Brumaire des Louis Bonaparte“, „Die Klas senkämpfe in Frankreich 1848 — 1850“ oder „Der Bürgerkrieg in Frankreich“ nicht unterscheiden. Subjekt und Objekt der Erkenntnis entwickelten sich Dabei ist zu beachten, daß sich eine allmähliche Verwandlung von Gegenwärtserlebnis und — Verständ nis in Geschichtserkenntnis vollzog, wobei sich sowohl das Subjekt als auch das Objekt der Erkenntnis ent wickelten. So war die Oktoberrevo lution — oder, wie es in der Sprache der damaligen Zeit hieß, die russi sche Revolution — für die Teilnah mer des I. Weltkongresses keine Ge schichte, sondern lebendige Gegen wart. für die der Sieg des Sozialis mus in der Sowjetunion, über den D. G. Manuilski referierte, Gegen wart war. ★ 2. Im Manifest des I. Weltkongres ses an das internationale Proletariat heißt es: „72 Jahre sind verflossen, seit die Kommunistische Partei der Welt ihr Programm in Form eines Manifestes, von den größten Lehr meistern der proletarischen Revolu tion, Karl Marx und Friedrich En gels. geschrieben, verkündet hat. ■■■ Wir Kommunisten, die Vertreter des revolutionären Proletariats ver schiedener Länder Europas, Ameri kas und Asiens, die wir uns in So- wjetmoskau versammelt haben, fühlen und betrachten uns als Nach folger und Vollbringer der Sache, deren Programm vor 72 Jahren ver kündet wurde.“ (3) Sieht man sich das vom VI. Welt- Zur Entwicklung des Geschichtsdenkens und -bildes in der Kommunistischen Internationale Auszüge aus dem Referat von Dr. sc. Günter Katsch Weltkongreß bestehen insofern enge Beziehungen, als der „mit dem V. Kongreß verstärkt einsetzende Rei feprozeß der kommunistischen Be wegung in der Ausarbeitung der wissenschaftlich begründeten mar xistisch-leninistischen Strategie und Taktik im Kampf gegen Imperialis mus, Faschismus und Krieg, für Frieden, Demokratie und Sozialis mus auf dem VII. Kongreß der Ko mintern ... seine Vollendung“ fand. (7) Wir wissen aus bisherigen For schungen, daß die programmatische Rede von Georgi Dimitroff auf dem VII. Kongreß, in der er die antifa schistische Einheits- und Volksfront strategie begründete, wesentlich dazu beitrug, im Rahmen der Ko mintern eine neue Qualitätsstufe in der Entwicklung des marxistisch- leninistischen Geschichtsdenkens und -bildes einzuleiten. kongreß angenommene Programm der Kommunistischen Internatio nale an, so wird deutlich, daß es be tont historisch angelegt war. Ein leitend werden die Traditionslinien bestimmt. So heißt es, daß sich die Komintern als Vollstreckerin des hi storischen Vermächtnisses des „Bun des der Kommunisten“, der I. und der besten Überlieferungen der 11. Internationale betrachtet. Ferner verstand sich die KI als Erbe aller „glorreichen, heroischen Traditio nen der internationalen Arbeiter bewegung“. Die Aufzählung reicht von den englischen Chartisten bis zu den Helden von Kanton und Schanghai. (4) Daraus ist ersichtlich, daß sich die Komintern von Anfang an eine revolutionäre Traditionslinie gab. Aus dieser Traditionslinie ins gesamt und ihren einzelnen Ele menten zog sie Wissen und Kraft. Die strategiebildende Funktion der Geschichtswissenschaft erweist sich von programmatischer Bedeutung. Die Kommunisten suchten in der Geschichte — um Jean Jaures sinngemäß zu zitieren — nicht die ten, welche Momente des Ereignis ses oder Prozesses sie in den Vor dergrund rückten, dürfen nie außer acht gelassen werden. ★ 3. Die hohe Bedeutung, die die lei tenden Gremien der Komintern, die Delegierten der Weltkongresse, die Mitglieder des Exekutivkomitees, Funktionäre der einzelnen kom munistischen Parteien der Ge schichte beimaßen, widerspiegelt sich auch darin, daß im Ergebnis kollektiver Beratungen Beschlüsse gefaßt wurden, die die Sektionen darauf orientierten, sich systema tisch bestimmte Lehren der Ge schichte anzueignen und ihre Mit glieder mit historischen Kenntnis sen und Erkenntnissen auszurüsten. So orientierte der V. Kongreß der Kommunistischen Internationale, der am Beginn einer neuen Etappe in der Entwicklung der kommuni stischen Parteien stattfand, die Sek tionen auf die Bolschewisierung der kommunistischen Parteien, auf die verstärkte Aneignung der marxi Zwei Fotomontagen aus der „Arbeiter-Illüstrierten Zeitung": Lenins Vision ward Wirklichkeit und Ernst Thälmann - Sohn seiner Klasse. Asche, sondern das Feuer. Gleich zeitig läßt sich aus solchen Doku menten wie den angeführten — aber auch aus anderen — ihr Geschichts verhältnis ableiten. Die leitenden Organe der KI, die Redaktionen der Von ihr herausge gebenen Zeitschriften und ihrer Pe riodika — und das trifft auf die Sek tionen der KI und ihre Funktionäre natürlich ebenfalls zu — nahmen vor allem die Jubiläen von Prozes sen, Ereignissen und Persönlichkei ten zum Anlaß, um Lehren der Ge schichte zu vermitteln und nachzu weisen, daß die Politik der Komin tern auf diesen Lehren aufbaut. Gleichzeitig nutzten sie die einzel nen Elementen dieser revolutionä ren Traditionslinie innewohnenden emotionalen Aspekte. So stand z. B. das Jahr 1924 ganz im Zeichen des 60. Jahrestages der I. Internationale, das Jahr 1925 im Zeichen des 20. Jahrestages der rus sischen Revolution von 1905 und das Jahr 1927 im Zeichen des 10. Jah restages der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution. Das Geschichtsbild, das sich in der KI herausbildete und entwik- kelte, umfaßte jedoch nicht nur die revolutionären Traditionen. Dazu ge hört u. a. auch die Geschichte der Arbeiterbewegung, die Geschichte der Unterjochung von Völkern Afri kas, Amerikas und Asiens sowie die Geschichte des antikolonialen Be freiungskampfes. Breiten Raum nahm auch die Geschichte des er sten Weltkrieges ein. Solche Fragen wie, wann und warum sich Kommunisten einem hi storischen Prozeß oder Ereignis zu- wandten, welche Ziele sie mit einer historischen Argumentation verfolg stisch-leninistischen Theorie, auf die weitere Festigung der Verbin dung der Kommunisten mit den Massen sowie auf das enge Bündnis mit der UdSSR und der KPR(B). (5) In einem unmittelbaren Zusam menhang mit dem V. Weltkongreß stand die V. Tagung der Erweiter ten Exekutive. In den kommunisti schen Parteien gewann die Erkennt nis, daß in den allgemeingültigen Grundsätzen des Marxismus- Leninismus auch die Lehren der Weltgeschichte und insbesondere der revolutionären Kämpfe der Volksmassen verallgemeinert wer den, zunehmend an Bedeutung. Wie aus den Bolschewisierungs- thesen wörtlich hervorgeht, schloß diese Erkenntnis jedoch das Stu dium und die aufmerksame Beach tung der spezifischen und nationa len Eigenheiten und Traditionen ein. Erinnert sei an die heute be reits klassischen Formulierungen: „Die Bolschewisierung verzichtet keineswegs auf das Erbe, das vor ausgegangene Generationen von Re volutionären zurückgelassen haben. Das Studieren der Geschichte der re volutionären Kämpfe des eigenen Landes sowie der anderen Länder ist heute zu einer bewußten Bestäti gung innerhalb einer bolschewisti schen Partei unbedingt erforderlich. Es darf nicht sein, daß ein französi scher Kommunist die Werke La fargues, die starken Seiten des Guesdeismus und besten Arbeiten von Guesde jener Zeit, da er noch Marxist war, nicht kennt. Es darf nicht sein, daß englische Kommuni sten nicht im Geiste der Achtung vor dem Chartismus erzogen wer den und englische Kommunisten die wichtigsten Zeitdokumente des Chartismus nicht kennen ..." (6) Zwischen dem V. und dem VII. Gemäß der Aufforderung Dimi- troffs an die Kommunisten, ihren gegenwärtigen Kampf mit den re volutionären Traditionen ihres Vol kes in der Vergangenheit zu ver binden, gewannen die Höhepunkte des Kampfes gegen den Feudalis mus. gegen nationale Unterdrük- kung und für nationale Freiheit und Einheit, die bürgerlichen Revolutio nen und der proletarische Klas senkampf für Demokratie und So zialismus ein verstärktes Interesse. ★ 4. Die Aneignung der Geschichte der internationalen und nationalen revolutionären Bewegung, Vor allem der Geschichte der Arbeiterbewe gung, verlief sowohl in der Komin tern als auch in ihren Sektionen nicht konfliktlos, sondern teilweise hochdramatisch. Unterschiedliche politische Ansichten wurden — und das konnte gar nicht anders sein - mit einer unterschiedlichen Sicht hi storischer Prozesse, Ereignisse und Persönlichkeiten begründet. Die Wahrheit über die Vergangenheit war die Voraussetzung für richtige politische Entscheidungen, wobei zwischen beiden Komponenten na türlich kein mechanischer Zusam menhang besteht. Erinnert sei nur an die Auseinandersetzungen um Rosa Luxemburg in der KPD oder die Debatten über die Leninsche Einschätzung der Oktoberrevolution und ihre Verzerrung durch Trotzki. Diese Auseinandersetzungen, die in der Komintern und ihren Sektio nen über die Einschätzung histori scher Eregnisse, Prozesse und Per sönlichkeiten, über den tatsächli chen Verlauf der Geschichte erfolg ten, stehen in einem engen Zusam menhang mit der gesamten anti kommunistischen Geschichtsschrei bung und -Propaganda. Fortführung der Linie bis in Gegenwart wäre großer Gewinn Allen Arbeiten über das Ge schichtsbild der Komintern sollte der Auseinandersetzungsaspekt im manent sein. Zum anderen wäre es von großem Gewinn, die Linie bis in die Gegenwart fortzuführen. Das heißt z. B., die Frage zu beantwor ten, wie die bürgerliche Historiogra phie heute und wie sie damals die Oktoberrevolution beurteilte. Gleich zeitig sollten wir den Inhalt und die Methoden der von den Kommuni sten in den zwanziger bis vierziger Jahren geführten Polemik analysie ren, um daraus für uns Nutzen zie hen zu können. Anmerkungen: 1 A. I. Sobolev: Zur Methodologie der Erforschung der Geschichte der internationalen kommunistischen Bewegung von 1917 bis zur Gegen wart, in: BzG, H. 6/1973, S. 924 und 926; H. Schumacher: Die Kommuni stische Internationale (1919—1943). Grundzüge ihres Kampfes für Frie den, Demokratie, nationale Befrei ung und Sozialismus, Berlin 1979, S. 6ff. 2 VII. Kongreß der Kommunisti schen Internationale. Referate und Resolutionen, Berlin 1975, S. 12ff. 3 Der I. Kongreß der Kommuni stischen Internationale. Protokoll der Verhandlungen in Moskau vom 2. bis zum 19. März 1921, Hamburg 1921, S. 171. 4 Das Programm der Kommuni stischen Internationale, in: Inpre- korr, Nr. 133/1928. S. 2630. 5 . G. Jähn: Für die Durchsetzung des Marxismus-Leninismus! Zum 50. Jahrestag des V. Kongresses der Kommunistischen Internationale, in: BzG, H. 4/1974, S. 563. 6 Thesen über die Bolschewisie rung der Parteien der KI, in: In- prekorr, Nr. 77/1925, S. 1020. 7 G. Jähn: Für die Durchsetzung des Marxismus-Leninismus! A. a. O., S. 564. Neue Methode in der Laboratoriumsdiagnostik Auch Rheumafaktoren und eine Rötelinfektion lassen sich nachweisen Forscherkollektiv arbeitet an der Entwicklung von Enzymimmunoassays mit dem Ziel der industriellen Überführung im Labor gewonnener Ergebnisse In der Laboratoriumsdiagno stik gewann in den letzten Jah ren der Enzymimmunoassay (EIA) als eine Methode zum Nachweis kleinster Mengen körpereigener und körperfremder Substanzen immer größere Bedeutung. Die ser Test ist eine Alternative zum Radioimmunoassay (RIA) und weist diesem gegenüber einige Vorteile auf: Wegfall der Strah lenbelastung des Laborpersonals durch radioaktive Isotope, gerin gerer Gerätebedarf und längere Haltbarkeit der Testsubstanzen. Am Institut für Klinische Che mie und Laboratoriumsdiagno stik des Bereiches Medizin arbei tet ein Forscherkollektiv unter Leitung von Doz. Dr. Günter Hellthaler an der Entwicklung von Enzymimmunoassays. Das Ziel dieser Entwicklungsarbeiten ist eine industrielle Überführung der im Labor gewonnenen Er gebnisse. Das Forscherkollektiv kann dabei schon auf positive Er gebnisse verweisen. So wurde zum Beispiel ein Test zur Bestim mung der Schilddrüsenhormone Thyroxin (T 3 ) und Trijodthyro nin (T,) entwickelt. Aber auch für den Nachweis von Rheuma faktoren und von Antikörpern zum Nachweis einer Rötelinfek tion sind die experimentellen Ar beiten bereits abgeschlossen. Dabei besteht eine enge Ko operation zu klinischen Einrich tungen und theoretischen Insti tuten, so zur Abteilung Immun biologie der Sektion Biowissen schaften der KMU, dem Institut für Mikrobiologie und Epidemio logie, dem Medizin-polikli nischen Institut der KMU und dem Stadtkrankenhaus Leipzig. Der RIA und der EIA werden für den spezifischen Nachweis kleinster Konzentrationen von Substanzen im Serum (z. B. Hor- mone, Antikörper, spezifische Proteine, Medikamente usw.) ein gesetzt. Der spezifische Nach weis einer Substanz wird bei die ¬ sen Methoden durch die Ver wendung von Antikörpern ge währleistet. Diese erkennen mit relativ hoher Spezifität nur eine ganz bestimmte Substanz (Anti gen) und bilden einen Antigen- Antikörper-Komplex. Die hohe Empfindlichkeit der Tests bis in den Bereich von einem Trillion- stel Gramm wird durch Markie rungen mit radioakiven Iso open oder Enzymen erreicht. Das einfachste Prinzip des EIA besteht in einer Konkurrenz des enzymmarkierten Antigens (z. B. eines Hormons) mit dem im Se rum zu bestimmenden Antigen unbekannter Konzentration um den Antikörper. Ist das Antigen im Serum in geringer Konzen tration vorhanden, wird vor wiegend das enzymmarkierte An tigen gebunden. Bei hohen Kon zentrationen des Antigens wird dagegen nur wenig markiertes Antigen an den Antikörper ge bunden. Durch eine Abtrennung des an den Antikörper gebunde nen enzymmarkierten Antigens, eine nachfolgende Messung der Enzymaktivität und den Ver gleich mit bekannten Antigen konzentrationen kann die un bekannte Konzentration des Anti gens im Serum des Patienten be stimmt werden. REGINA PFÜTZNER Neue wissenschaftliche Publikationen der Karl-Marx-Universität Wissenschaftliche Beiträge in der Reihe Gesellschaftswissenschaften Globalprobleme der Gegenwart und ihre Einordnung in Lehre und Forschung auf dem Gebiet der Politischen Ökonomie des Kapitalismus 8. Leipziger Politökonomisches Symposium zur Imperialismusforschung, 8, und 9. Dezember 1983 Am 8. und 9. Dezember 1983 fand an der Sektion Marxismus- Leninismus in Zusammenarbeit mit dem Franz-Mehring-Institut, den Sektionen Wirtschaftswis senschaften und Afrika- Nahostwissenschaften der Karl- Marx-Universität sowie der Han delshochschule und der Tech nischen Hochschule Leipzig das 8. Leipziger Politökonomische Symposium zur Imperialismus forschung statt. Gegenstand war das Thema „Globalprobleme der Gegenwart und ihre Einordnung in Lehre und Forschung auf dem Gebiet der Politischen Ökonomie des Kapitalismus“. An dem Symposium nahmen mehr als 200 Wissenschaftler, be sonders von den Universitäten, Hoch- und Fachschulen der DDR, sowie Gäste aus der UdSSR, der CSSR, der UVR, der VRP und der BRD teil. Das vorliegende Heft der Wis- senschafltichen Beiträge enthält den überwiegenden Teil der ins gesamt 65 schriftlich eingereich ten Beiträge. Die Plenarvorträge von H. Fiedler, G. Müller, S. Lat- chinian, H. Wawrzinek/P. Pet- schick, S. Bergström,. W. Klein wächter und R. Rochhausen wur den nicht berücksichtigt, da sie an anderer Stelle in monogra phischer Form vorgelegt werden sollen. Der begrenzte Raum der vorliegenden Broschüre gestat tete auch nicht, alle Diskussions beiträge, die schriftlich einge reicht wurden, im Wortlaut auf zunehmen. Jene Autoren und Beiträge, die nicht berücksichtigt werden konnten, sind im Über blick mit aufgeführt. Der Text dieser Diskussionsreden kann im methodischen Kabinett der Sek tion Marxismus-Leninismus der Karl-Marx-Universität eingese hen werden. Beiträge des Kooperationsrates Logik an der Karl-Marx-Universität Untersuchungen zur Logik und zur Methodologie (2) Das Heft enthält folgende Bei träge: „Grundzüge einer Logik und Methodologie der Diagno stik“, „Über Kalküle LEWIS- scher Alternative“, De dicto, de re und Quantifikation in der ale- thischen Modellogik“, „Eine Ver einfachung der Umgebungsse mantiken“ und „Bayessches Ver fahren und Likelihood in der ma thematischen Statistik. Die im ersten Beitrag in ihren Grundzügen dargestellte Logik und Methodologie der Diagnostik sollen die Möglichkeit bieten, be stimmte Diagnoseaufgaben com putergestützt zu lösen. In der Arbeit über Kalküle LE- WISscher Alternative geht es darum, einen Aspekt der Grund legung der strikten Implikation, den LEWIS in seiner ersten Ar beit zu diesem Thema angeführt und der nach Meinung des Autors zu Unrecht in Vergessen heit geriet, aufzuzeigen und un ter Rückgriff auf moderne logi sche Methoden zu rekonstruie- ren.
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