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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1985
- Erscheinungsdatum
- 1985
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198500005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19850000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19850000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise vorlagebedingter Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1985
-
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Band 1985
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le h 9: m Hi «C ben gerufen und durch die Mu- dent. der Musikwissenschaft). Erst- sikerzieher aus der Taufe gehoben: „Leipziger Chöre stellen sich vor.“ Mit der nunmehr dritten Auffüh rung der Passion nach dem Evange listen Markus von Reinhard Keiser (1674 —1739) im Festsaal des Alten Rathauses vollbrachte der Fachbe reich MusikWissenschaft/Musikerzie- hung eine eindrucksvolle künstleri sche Leistung. Mehrere glückliche Ideen und In itiativen boten die Voraussetzung für den Erfolg dieses Konzertes: Reinhard Keiser ist mit der Stadt Leipzig durchaus in Verbindung zu sehen. Unter Thomaskantor Selle war er Schüler der Thomasschule, und Bach selbst war es, der Keisers Markus-Passion einer Leipziger Auf führung für wert hielt. Aus diesem Grunde besitzen wir eine Teilab schrift des Werkes durch Bach. bietet ein eindrückliches und den noch durch seine Plästizität leicht verständliches Passionswerk. Ganz aiif das kraftvoll schildernde und suggestive Wort des Evangelientex- tes gestellt, erhält in ihr ; das Rezita tiv (zuweilen sich zur Dialogform ausweitend) entscheidende formtra gende Funktion. In vielen Zügen auf Bach verweisend (ariose Über- Beeindruckend gelangen vor alle die ausladenden Chöre zu Begin des Fachbereiches mit. Auch Stu- fruchtbar gemacht werden können, denten erhielten verantwortungs- Keiser, in seiner Zeit vor allem volle Aufgaben (Tenor-Soli; der Ver- durch sein umfangreiches Opern- fasset des Programmheftes ist Stu- schaffen bekannt und geschätzt, diszipliniert geführten Stimme ein, bewies. 6 Eleonore Petzoldt (Alt) gab ihren Dr. HANS-JOACHIM KÖHE"" Variabilität, der Lepetit ohne Mühe gerecht wurde. Klare; Diktion des le bendigen ; Vortrages . zeigte : der Stu dent Raik Fischer .(Tenor — Petrus und Pilatus)..Klangschönheit und ex pressive . Würde strahlte Andreas Sommerfeld (Baß) in Rezitativ und Arie aus, Christina Wartenberg (So pran) brachte die Leuchtkraft ihrer Der Chor des Fachbereiches Mu- sikwissenschaft/Musikerziehung er hielt mit diesem Werk eine re präsentative Aufgabe innerhalb des Bach-Jahres, an der er wuchs und seine jugendliche Bereitschaft zum Engagement unter Beweis stellte. Unter den Solisten (Sopran und Alt) und Instrumentalisten (Cembalo, Oboe) wirkten unter der Leitung von StR Wolfgang Prehn Kollegen und Schluß. Die musikantische B reitschaft und das leichte Reagier der Instrumentalisten bedarf des 25 sonderen Lobs. Wolfgang Preha Mitinaugurator dieser Aufführun führte sie zu jener Geschlossenhedn die von der Hörerschaft empfund wurde, was der reiche Beifall WoP mals kam ein Zusammenwirken mit Studenten der Hochschule für Mu sik „Felix Mendelssohn Bartholdy“ zustande, aus deren Reihen sich das vorzügliche Kammeror ehester zu sammensetzte. Allein diese An merkungen zur Sache verdeutli chen, welche bislang noch unaus geschöpfte Potenzen durch solch nachahmenswerte Veranstaltungen Arien die angemessene Schlichthei und Wärme. Mit großer improvisato rischer Freiheit führte Manfre. Richter den Continuo-Part äm Cen. balo aus, wie auch Solisten und o ehester sich um die AuszeichnuD der Da-capo-Teile bemühten, wer. auch der Mut zum Experiment stä ker war, als vom Charakter de E ine neue Konzertreihe wurde durch das Kabinett für Kultur arbeit der Stadt Leipzig ins Le- Stücke her geboten. höhung emotional erfüllter Text- Der Chor, besonders im zweite abschnitte, Streicher accompagnati ■ Teil mit. wachsender dramatur8l, zur wörtlichen Rede .Christus!) för- scher Bedeutung eingesetzt, zeigt dern , sie vom Solisten (Albrecht tadellose Intonation und Disziplin Lepetit, Tenor) hohe gestalterische a11a" Repräsentative Aufgabe, an der der Chor wuchs Eindrucksvolle Aufführung der Markus-Passion von Reinhard Keiser durch die Musikerzieher Die Alltagskomödie mit hervorragend zialistischen Aufbaus und ein ge- Märchenzauberkomö- jakowskis erste Teil der ..Wanze" Erdmanns Komödie „Das Im Zentrum der Attacken des Dra matikers steht der Arbeiter und ehe- gen Zeitraum und durch große Ak tivität ausgerottet werden können“, resümiert Meyerhold. Wirkung dieser Komödie auf die Zu schauer kann durch die Schauspie ler, die Regie, die Bühnen- und Ko stümbildner, die Musikanten usw. verzehnfacht werden. “ Ist der wie schon derselben form“ in der Zeit“. Schonungslose Abrechnung mit Überholtem ist, an ge- der Sichtbares Engagement und Spielfreude „Wanze“-Inszenierung gelungen einer Erwartung Majakowskis die Aufführung seines Stückes recht zu werden: ..Die Stärke neuen Typs des Spießbürgers, des sen „Ideologie und Moral“ darauf abzielten, „den auf das Kollektiv ge richteten Willen und Verstand des Menschen zu fesseln“ (Gorki). Ma ¬ schen Zukunft. Doch wie Wsewolod Meyerhold auf einer öffentlichen Le sung der „Wanze“, im Januar 1929 bemerkte,. ging es Majakowski, in dem er die Zuschauer in das Jähr 1979 versetzt, nicht so sehr um das detaillierte Vorführen einer umge stalteten Welt als vielmehr darum, sie die verschiedenen Symptome der Existenzweise des ..Spießerus vul garis“ klarer erkennen zu lassen, die ja sogar auf Menschen der Zu kunft übergreifen bzw. dort noch la tent vorhanden sind. „Majakowski will zeigen, daß die Krankheit tiefe Wurzeln hat, die nur über einen Ian- Im Meyerholdtheater hingen zur Premiere des Stückes am 13. Fe bruar 1929 von Majakowski entwor fene Plakate. Eines davon lautete: „Mitbürger! Beeil Dich, die Wanze zu sehen! / Schaulustige recken schon Hälse und Zehen./ Und sei dem Insekt nicht gram noch feind; / Mit ihm bist nicht du, nur dein Nachbar gemeint!“ Mandat“ (1925) oder .„Sojas Woh nung“ von Bulgakow (1926), eine Sie wird es. BIRGIT SCHUBARTH wird zur Verkörperung eines .Schriftstellers von der kommunisti- Daß wir alle damit gemeint sein könnten, läßt uns besonders das Fi nale der „Wanze“ spüren, wo sich der für kurze Zeit aus dem Käfig ge lassene Streureikin an die vor der Tribüne versammelten Zuschauer wendet, sie für seinesgleichen hält und um Beistand angeht. Diese schon erwähnte direkte Einbezie hung des Publikums in das Gesche hen ist dabei programmatisch so wohl für Majakowski als auch, wie Peter Reichel im Programmheft aus drückt, für das Ensemble des Poe tischen Theaters, dem es mit seiner meinsames kampferfülltes Leben mit der Arbeiterin Soja Birkina. die von ihm ein. Kind erwartet, gegen ein „besseres Leben“ als Gatte der Frisörstochter Elsevira Rennesans eintauscht. Der Verrat an seiner Klasse geht einher mit dem Bemü hen. die Vorteile einer formalen Zugehörigkeit zu ihr (symbolisiert im roten . Gewerkschaftsbuch) aus zunützen; Streureikin — im Klein- bürgermilieu unter dem präten tiösen Namen Roy Geigin agierend kunft" (Majakowski) zu machen, schlagen jedoch fehl, und letztend lich findet sich Streureikin im Zoo wieder, wo er der Wanze, die mit ihm wiederbelebt worden war, ihre gewöhnlichen Existenzbedingungen sichert. Beide werden in einem Kä fig gehalten . als Vertreter ein und „parasitären Lebens- den „muffigen Matratzen die“ rechnet schonungslos mit die sen Erscheinungen ab: die von dem geschickten Demagogen Oleg Har- monikajan gestiftete „rote“ Hoch zeit zwischen „Arbeit“ und „Kapi tal“ ’ wird zur entlarvenden Farce, der Frisörsalon geht schließlich in Flammen auf, die die herbeigeeilte Feuerwehr nicht eben eifrig zu löschen sucht. die Zeitschrift „Ogonjok" sein Stück, das er 1928 für das Meyer hold-Theater geschrieben hatte, wo es Anfang 1929 uraufgeführt worden war; in einer Zeit, die reich war an Kämpfen, einer Zeit der Auseinan dersetzung des Neuen mit Überhol tem, in der NÖP zeitweilig Wieder auflebendem. Wanze“ in einer Inszenierung des Poetischen Theaters unter der Regie von Konrad Zschiedrich (Berlin). Eine „publizistische, problem hafte, tendenziöse Komödie“ nannte Majakowski in einem Artikel für jakowskis Bühnensatire Die „Hochzeitsszene'* in der Inszenierung der „Wanze" von Majakowski. Foto: Müller „Bitte nach Beruf und Größe auf stellen!“. ruft ein Festordner ins Pu blikum, das die Aufforderung zu nächst nicht auf sich bezieht, ihr dann aber, assistiert von Ensem blemitgliedern. nachkommt und zum direkten Teilnehmer an dem unerhörten Ereignis wird: im Zoo einer Zukunftsstadt wird feierlich ein Käfig mit zwei äußerst seltenen Lebewesen eingeweiht — einem „Wanzus normalis" und einem „Spießerus vulgaris“. So zu erleben im wiedereröffneten Ernst-Beyer- Haus bei den Vorstellungen von Ma- Die Meldungen der Feuerwehr leute an ihren Hauptmann über den wüsten Zustand der aufgefundenen Leichen, ihre Freude darüber, daß dieser ganze kleinbürgerliche Mief verbrannt ist. und ihre an das Pu blikum gewandte, in akzentuiertem Sprechchor vorgetragene Brand schutzbelehrung leiten zum zweiten Teil des Stückes über, der nach einer Pause (verbunden mit dem Umbau der Zuschauerplätze) ein setzt und ein außerordentliches Ge schehen in der Zukunft des Jahres 1979 berichtet: Ein aufgrund der Schwielen an seinen Händen als Ar beiter identifizierter vereister Mensch — Streureikin — wird (trotz der Bitten der um 50 Jahre gealter ten Soja Birkina, es nicht zu tun) wiederbelebt. Alle Bemühungen, aus ihm einen „Menschen der Zu ¬ malige Bürgerkriegsteilnehmer Streureikin. der die Mühen des so- herausgearbeiteten Redecharakteri stiken der handelnden Personen und mit verstärkter satirischer Groteske“ (Perzow). die konkrete Erscheinungen in der Sowjetunion der 20er Jahre aufs Korn nimmt, so gelingt es Majakowski mit dem zweiten Teil seines Stückes, dem Pu blikum die Gefährlichkeit des neuen Spießbürgertums vor Augen zu führen. Sicher erstaunen uns heute, mit dem Wissen um das reale Jahr 1979 und um den : gegenwärti gen Entwicklungsstand unserer Ge sellschaft, einige Vorstellungen, des Zu diesem Zweck zieht Majakow ski alle Register seines Talents als Satiriker und Dramatiker. Ein Ver dienst der „Wanze“-Inszenierung von Konrad Zschiedrich ist es, mit einer Vielzahl von Einfällen und ge lungenen szenischen Lösungen (er innert sei neben der brillant gestal teten „roten“ Hochzeit z. B. auch an den rhythmisch durchkomponier ten, gespenstisch anmutenden Auf tritt der Bauchladenhändler, im 1. Bild) die Absichten des Autors um gesetzt zu haben; die Zielrichtung des Stücks, „die Entlarvung des heu tigen Spießbürgertums“ (Majakow ski) wird klar herausgearbeitet und gewinnt betroffen machende Aktua lität. Daran haben auch die neue, zu packende Texterfassung von Rainer Kirsch und vor allem der Enthusias mus und die ansteckende Spiel freude aller an der Aufführung Be teiligten großen Anteil. Spätestens an dieser Stelle gebührt dem durch viele neue Mitstreiter verjüngten Ensemble des Poetischen Theaters unter Leitung von Dr. Peter Reichel großer Dank für den Mut, sich einer solch schwierigen Aufgabe, wie sie die „Wanze“ darstellt, zu widmen und besonders für das in jedem De tail zu spürende Engagement aller Ensemblemitglieder. Hier hat jeder Darsteller, auch in den zahlreichen Episodenrollen sein Verhältnis zu Majakowski, das durchaus nicht pro blemlos gewonnen wurde, wie der Probenreport und Selbstäußerungen im Programmheft bezeugen. Der fast dreijährigen intensiven Beschäf tigung mit dem Dichter und Drama tiker, in deren Ergebnis auch der li terarisch-musikalische Abend „Die Chöre des Herzens qualmen wie Lunte“ entstand, ist es zu danken, daß das traditionsreiche Ernst- Beyer-Haus mit einer wichtigen, mitreißenden Inszenierung wieder eröffnet werden konnte. Majakow skis „Wanze“ ist ein Stück um un sere Sittlichkeit, um die Moral der sozialistischen Gesellschaft, für de ren Aufbau in unserem Lande die Sowjetarmee den Weg bahnte. Wollen durch Musik sich und anderen Freude bereiten „Collegium musicis delectans“ musiziert im Gewandhaus Das „Collegium musicum de lectans" — die Kammermusikgruppe des Bereiches Medizin — gestaltet am 22. Mai im Kleinen Saal des Ge wandhauses die Veranstaltung im Anrechtszyklus der künstlerischen Ensembles der KMU. Und wie im mer, wenn die Gruppe zum Konzert einlädt, erwarten die Zuhörer le bendige Interpretationen von Werken des 17. und 18. Jahrhunderts, mu- sikantischen Geist, Freude und Ge nuß. Seit 1968 gibt es die Kam mermusikgruppe. Seitdem ist neben der Freude am „Weitergeben'' der Musizierlust immer deutlicher von dem kleinen Kollektiv unter seinem Leiter Doz. Dr. R. K. Müller (er grün dete vor 17 Jahren die Gruppe) be wiesen worden, daß man trotz hoher Belastung in Studium und Beruf ak tiv Musik machen kann, sofern z. B. ein exakter Tagesplan und natürlich auch Verständnis seitens der Fami lie vorhanden ist. Jedenfalls sind jene, die heute zur Gruppe gehö ren, mit Feuereifer dabei und die Freude am Musizieren ist ihnen deutlich anzusehen. Sicher, die Werke Bachs, Telemanns, Händels, Vivaldis, Scarlattis usw. - denn de barocken Musik haben sich die „Musicis" verschrieben — können nicht so künstlerisch meisterhaft und ausgereift dargeboten werden wie es Berufsmusiker imstande sind zu tun; aber ein Erlebnis sind die Konzerte allemal. Versucht man doch, traditionelle Konzertformen zugunsten von Mobilität und Ge” meinschaftlichkeit zu sprengen. die Kammermusikgruppe schon ein- mal in einer ihrer etwa vier öffentli- chen „Hausmusiken" jährlich er lebte, wird das bestätigen können. Daß die Laienmusiker erfolgreich wirken, wird nicht zuletzt deutlich, daß vom „Collegium musicis de' lectans" selbst internationale Fach' Veranstaltungen umrahmt wurden. GUDRUN SCHAUFUSS P. S. Am 6. Juni, 16.30 Uhr, gestalte* die Gruppe wieder ihr traditionelle* Kinderkonzert in der Alten Handels: börse, daß für die Kleinen wieder viele Überraschungen bietet. Hohe Auszeichnung für Uni-Chor Die Produktion der Johannes- Passion von J. S. Bach, die 1984 im ‘ Vorfeld des Internationalen Bachfestes vom Leipziger Uni- versitätschor mit dem Neuen Ba- chischen Collegium Musicum und hervorragenden Solisten wie Venceslava Hruba-Freiberger und Peter Schreier unter Lei- tung von UMD Prof. Dr. Max Pommer eingespielt und am 20. 4. 84 erfolgreich gesendet wurde, erhielt vom Staatlichen Komitee für Fernsehen beim Mi nisterrat der DDR das Prädikat „wertvoll“. In einem Begleitschreiben be gründete der Leiter der Fern sehunterhaltung und Musik und Stellvertreter des Vorsitzenden, Horst Rentz, die Würdigung wie folgt: „Die Sendung Johannes- Passion’ (Erstsendung am Kar freitag 1984) erhielt vom Staatli chen Komitee für Fernsehen beim Ministerrat der DDR das Prädikat „wertvoll“. Wir be danken uns in diesem Zusam menhang bei Ihnen und dem Leipziger Universitätschor für die kreative und disziplinierte Zusammenarbeit. Durch die mu sikalisch-temperamentvolle Art der künstlerischen Gestaltung hatte der Chor einen wesentli chen Anteil am inhaltlichen Pro fil der Sendung“. Foto: UZ-Archiv (Gabert) Die Kammermusikgruppe des Bereiches Medizin in einem der frühere' 1 Konzerte. Foto: UZ-Archiv (Velten) Dank an das Ensemble für anspruchsvolle Inszenierung Poetisches Theater „Louis Fürnberg" zeigte Majakowskis „Wanze“ Kultur spiegel Reicht vom Töpfern bis zur freien Plastik Gedanken zur Ausstellung von Keramikern des VBK im KMU-Ausstellungs zentrum Eine repräsentative Auswahl des gegenwärtigen Schaffens der Keramiker des Verbandes Bilden der Künstler unserer Republik ist in der laufenden Ausstellung im Kroch-Hochhaus zu sehen. 34 Vertreter aus drei Generationen, unter ihnen die sogenannten Alt meister des Metiers, aber auch jüngere Künstler, die erst kurze Zeit ein profiliertes eigenes Schaffen haben, stellen sich mit ihren Arbeiten vor. Zu nennen sind Keramiker wie Walter Ge bauer, Karl Fülle und Gertraud Möhwald. Die Exposition zeigt, welche künstlerischen Aufga benstellungen heute in der Kera mik der DDR vorhanden sind, und in welche Leistungen sie sich umsetzen. Dabei wird beim Rundgang durch die Ausstellung deutlich, daß Keramik ein sehr umfassender Begriff ist. und die Palette vom traditionellen Töp fern von Geschirr bis hin zur freien Plastik reicht. Es zeigt sich also, daß die Keramik nicht mehr festzuschreiben ist auf blo ßes Gebrauchsgut, sondern es werden bildnerische Ideen gestal tet. die Wirkungen sinnlich ästhetischer Art hervorrufen. Die Keramik ist mit ihren Mit teln im direkten Sinne bildkünst lerisch. In der Ausstellung ist Material der letzten zehn Jahre, der über wiegende Teil aus den 80er Jah ren. zusammengestellt. Dabei ist ganz besonders der Trend nach „Freifeuerbränden“ (mit Kohle, Holz, Gas) zu erkennen. Bei die ser Technik werden die Gegen stände beim Brennen direkt vom Feuer umflossen, was durch die in diesen Keramiköfen erreich ten hohen Temperaturen die Her stellung von Steingut wieder er möglicht. Gegenwärtig besteht ein großes Interesse an salzgla siertem Steinzeug, und der Werkstoff Porzellan wird zu nehmend für die Keramiker in teressant. Die Ausstellung zeigt erstmals, und das verdeutlichen die Arbei ten von Gerd Lucke. Helmut Steindorf und Karl Jüttner, daß der Kunsthandwerker einerseits die Möglichkeit der Porzellan manufaktur nutzen kann, um Einzelstücke zu schaffen, und zum anderen in der eigenen Werkstatt im kunsthandwerkli chen töpfermäßigen Sinne mit Porzellan umgehen kann. Was das Ausstellerkollektiv im Kroch-Haus für den „Durch schnitts “-Betrachter aber natür lich auch für den Fachmann bie tet, reicht vom Gebrauchsgut über phantasievolle, fast skurrile Obiekte bis hin zu Porzellanar beiten. die mit künstlerischer Meisterschaft bis ins Detail ge staltet sind. Ein Besuch dieser Exposition, die noch bis 23. Mai zu sehen ist. lohnt auf jeden Fall. Interessant, wäre noch zu er wähnen. daß das gezeigte Mate rial Grundlage für ein Buch ist. in dem erstmals die künstle rischen Probleme zeitgenössi scher Keramik dargestellt sind. CONSTANZE PAUL Veranstaltungen im Ausstellungs zentrum 18. Mai. 10.30 Uhr. öffentliche Führung. Beitrag: 0,50 Mark 23. Mai. 18 Uhr. thematische Füh rung „Salzglasiertes Steinzeug — eine alte Technik neubelebt. Bei trag: 1 Mark Austeilung in der mb Die nächste Ausstellung in der Moritzbastei - Eröffnung ist am 17. Mai — zeigt Malerei von Michael Lenhart. Lenhart ist ein äußerst vielseitiger Mann. Von Haus aus Architekt, be schäftigt er sich schon jahrelang mit Musik, spielte u. a. bei der Klaus-Lenz-Big-Band und arbeitet jetzt gelegentlich mit Bayon zu sammen. Von ihm stammt auch das Cover der Live-in-der-Moritzba- stei-LP des Jazz Orchestrion Blamu, Die Ausstellung in der Galerie Barbakane wird hauptsächlich neuere Malerei des Künstlers zei- .gen. SABINE PÖHLCHEN
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