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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1985
- Erscheinungsdatum
- 1985
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198500005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19850000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19850000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise vorlagebedingter Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1985
-
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- Ausgabe Nr. 2, 11. Januar 1
- Ausgabe Nr. 3, 18. Januar 1
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- Ausgabe Nr. 15, 12. April 1
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Band
Band 1985
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Sonntagsvorlesung (UZ) „Die Entscheidungen von Jalta und Potsdam - Grundla gen für internationale Sicherheit und europäische Friedensord nung“ ist das Thema der 52. Sonntagsvorlesung, zu der die Leipziger Hochschulen und Akademieinstitute in Verbin dung mit der URANIA für den 11. Mai, 10 Uhr, in den Hör saal 15 des Hörsaalgebäudes der KMU einladen. Referent ist Prof. Dr. Walter Poeggel, Direktor des Instituts für internationale Stu dien unserer Universität. Medizinischer Sonntag (UZ) Erkrankungen der Ver dauungsorgane und ihre mo derne Diagnostik und Behand lung stehen im Mittelpunkt der nächsten Veranstaltung in der Reihe „Medizinischer Sonntag“ am 12. Mai, 10 Uhr, im Hörsaal der Hautklinik, Liebigstr. 21, Prof. Dr. sc. Roland Rogos, Pro rektor für Medizin an der KMU, ist der Referent dieser Veranstal tung. Sportfest am Bereich Medizin Das Sportfest der Mitarbeiter des Bereiches Medizin findet in diesem Jahr am 16. Mai auf dem Sportplatz der BSG Einheit Zen trum in der Leninstraße statt. Der Beginn ist für 14 Uhr vorge sehen, und die Veranstalter bie ten ein reiches Programm, be stehend aus leichtathletischen und volkssportlichen Wettkämp fen. Neu ist für dieses Sportfest, daß auch für Kinder eine Viel zahl von spielsportlichen Wett bewerben geboten wird. Wer nicht an den Wettkämpfen teil nehmen, aber dennoch etwas für seine Gesundheit tun möchte, dem sei die zünftige Pop- Gymnastik empfohlen. Dr. W. SCHACHERL Promotionen Promotion B Sektion Rechtswissenschaft Dr. Hans-Joachim Ludewig, am 14. Mai, 12.30 Uhr. 7010, Beetho venstr. 2, Bezirksstaatsanwalt- schäft Leipzig. Raum 300/301: Das sozialistische Rechtsbewußt- sei 1 der Leiter in den Betrieben der sozialistischen Landwirt schaft und Schlußfolgerungen für dessen weitere Entwicklung zur Erhöhung der Wirksamkeit des sozialistischen Rechts in der Landwirtschaft der DDR Promotion A Sektion Physik Ingolf Streit, am 14. Mai, 16.15 Uhr. 7010, Linnestr. 5, Kleiner Hörsaal: Der Einfluß der Störstel len auf das Rekombinations- und Phasenverhalten von Elektron- Loch-Plasmen in GaP. Bereich Medizin Marion Berger, am 22. Mai, 13.30 Uhr, 7010 Leipzig Nürnber ger Straße 57, Hörsaal der Stomatologischen Kliniken: Ver gleich von Retention, Stabilität und ergonomischem Aufwand to taler Prothesen im Unterkiefer nach dem Adheseal- und dem Clan-Tray-Verfahren. Ulrike Hennebach, am 22. Mai. gleiche Zeit und gleicher Ort: Un tersuchungen bei Kindern mit re zidivierenden Infekten der obe ren Luftwege und adenoider Ve getation unter besonderer Be rücksichtigung des IgA-Systems. Dina Nennemann, am 22. Mai, gleiche Zeit und gleicher Ort: Analyse des Gesundheitszustan des bei Beschäftigten der indu striellen Tierproduktion unter ar- beitsmedizinisch-otorhinolaryn- gologischen Aspekten. Redaktionskollegium: Dr. Wolfgang Lenhart (verantw. Redakteur): Gud run Schaufuß (stellv, verantw. Re dakteur); Jürgen Siewert (Redak teur); Martin Dickhoff, Dr. Wolf gong Haacker, Dr. Karl-Wilhelm Haake, Dr. Hans-Joachim Heintze Dr. Günter Katsch, Dr. Roland Mild ner, Dr. Jochen Schlevoigt, Dr Klaus Schippel, Dieter Schmekel Dr Karlo Schröder. Anschrift der Redaktion: 7010 Leip zig, Ritterstr. 8/10, Postfach 920. Ruf.-Nr 7 19 74 59/4 60. Satz und Druck: LVZ-Druckere „Hermann Duncker" III 18 138 Leip zig. Veröffentlicht unter Lizenz-Nr 65 des Rates des Bezirkes Leipzia Bank-Konto: 5622-32-550 000. Einzelpreis 15 Pfennig. 29. Jahr qang. erscheint wöchentlich. Die Re daktion ist Träger der Ehrenme daille der KMU und der DSF Fhrennadel >n Gold Erfahrungsaustausch der Lehrlinge am Bereich Medizin (UZ-Korr.) In Vorbereitung der Tage des Lehrlings im Monat Mai trafen sich Lehrlinge Facharbeiter Schreibtechnik und Kochlehrlinge des 2. Lehrjahres des Bereiches Medizin in der Küche der Kinderklinik zu einem Erfahrungs austausch. Die Kochlehrlinge kochten in eigener Verantwortung für die Betriebsangehö rigen der Kinderklinik. Nach einer ge meinsamen Verkostung wurde unter Lei tung der verantwortlichen Mitarbeiter der Berufsausbildung und der Produk tionsleiterin eine interessante Diskus sion über Probleme der Berufsausbil dung geführt. Am 23. April wurde diese Veranstal tung mit Lehrlingen Wirtschaftskauf- mann wiederholt. Foto; HFBS/SCHIEFER Es geht um die weitere Wettbewerbsqualifizierung Erfahrungen der Sektion Fremdsprachen „Wir haben doch unseren Plan, den müssen wir erfüllen, und das ist die Hauptsache.“ Eine durchaus richtige Erkenntnis. Nur — das al lein hat eben mit Wettbewerb noch nichts zu tun. An unserer Sektion Fremdspra chen hat man sich in der Vergan genheit viele Gedanken gemacht, um den Wettbewerb wirklich zu dem zu machen, was er seinem We sen nach ist, nämlich Motor zur Aus lösung von Initiativen, konkreten und auch terminisierten Verpflich tungen und zahlreichen Vorschlä gen, die uns bei der Planerfüllung voranbringen und letztlich ständige Leistungssteigerung bewirken. Schwerpunkte sind echte Herausforderung Wir können sagen, daß jetzt in al len Kollektiven mehr Klarheit über Sinn und Bedeutung des Wettbe werbs besteht, weil in den letzten Monaten in unseren Gewerkschafts gruppenversammlungen Fragen des Wettbewerbs eine zentrale Rolle ge spielt haben. Der Wettbewerbsauf ruf in Vorbereitung des XI. Partei tages der SED, der in enger Zu sammenarbeit mit staatlicher Lei tung und BGL entstanden ist, ent hält erstmals solche Schwerpunkte, die in der Arbeit eines jeden Kol lektivs nicht nur für die nächste Zeit, sondern auch auf längere Sicht eine echte Herausforderung darstel len. Gleichzeitig wirken sie Ver suchen, „ganz andere Bedingungen“ als Vorwand gegen Vergleichbarkeit der Kollektive zu benutzen, ent gegen. So wurde es möglich, bereits vor Festlegung der Ziele die lei stungsmotivierenden Potenzen des Wettbewerbs zu nutzen, um ei nerseits die Zielstellungen zu er höhen und andererseits die am mei sten an den Aufgaben interessierten und auch die dafür befähigtsten Kol legen herauszufinden. Das zeigt sich immer wieder in den Titelverteidigungen, die in die sem Jahr hach neuen, anspruchsvol leren Vorgabekriterien abliefen. Es kann eingeschätzt werden, daß es Kollektive gibt; in denen es recht herausfordernde und durchaus auch von anderen anwendbare Vor schläge gibt. Dazu gehörten z. B. die Vorbereitung der Tage der rus sischen Sprache, die Durchführung einer Konferenz in russischer Spra che an der Sektion Journalistik, ein Kulturprogramm mit SKA 2 a- Studenten der Sektion Geschichte zum 40. Jahrestag der Befreiung, Ideenkonferenzen zur besseren Durchsetzung des Prinzips von Ein heitlichkeit und Differenzierung (im Unterricht) und noch zahlreiche an dere Initiativen, die allesamt das Ziel verfolgen, mit den Besseren den Erfahrungsaustausch zu suchen, von den Fortgeschrittenen zu lernen und auch zu den Ursachen bestimm ter Entwicklungen vorzudringen. Nur das kann der Weg sein, denn wie sonst will man wissen, welches Niveau das eigene Kollektive mit seiner Leistung im Vergleich mit den anderen erreicht hat, wie sonst will man die eigenen Wettbewerbs verpflichtungen einlösen? Das Su chen nach effektiveren Lösungen und Wegen ist dem sozialistischen Wettbewerb wesenseigen. Öffentliche Führung des Wettbewerbs Es gibt aber auch andere Kollek tive, die bislang noch zu starke Zu rückhaltung üben. Es ist klar, daß damit eines offensichtlich wird: Wer keine Ideen einbringt, kann auch keine haben. Deshalb kristalli sieren sich schon jetzt in der An fangsphase des erneut aufgenomme nen Titelkampfes die ersten „Start sieger“ im sozialistischen Wettbe- werb heraus. Uns geht es jetzt darum, daß jeder überlegen sollte, auf welche Art und Weise er ganz persönlich zur Leistungssteigerung seines Kollektivs und damit der ge samten Sektion beitragen kann. Diese Überlegungen können nie mandem abgenommen werden, der verantwortlich ist für die Erziehung und Ausbildung von Studenten. Fremdsprachenlehrer können sich nicht hinter Tonbandgeräten, Zei tungen oder Kabinenfensterchen verstecken. Deshalb müssen all un sere Überlegungen auch immer wie der in konkrete Verpflichtungen wio stehen wir im wett bewert) 2 ■ münden, was gleichzeitig einher gehen muß mit der Herausbildung neuer Überzeugungen, welche wie derum Voraussetzung sind für akti veres Wirken und Auftreten am Ar beitsplatz. Deshalb schon kann auch der Wettbewerb nichts Statisches, eine etwa für ein Jahr beschlossene Aktion sein. Hier muß wirklich Be wegung sichtbar werden, muß sich laufend etwas tun, will man mit ton angebend sein. Um diese Art von Be wegung wird es uns gehen, wenn wir während des gesamten Jahres an unserer Wandzeitung Auskunft darüber geben, welche Kollektive zum gegebenen Zeitpunkt im soziali stischen Wettbewerb wo stehen. Spitzenkollektive werden vor allem berichten, wie sie ihre Ziele errei chen, denn es geht darum, Bestes auf breiter Basis wiederholt zu tun. Natürlich, die öffentliche Führung des Wettbewerbs ist keine einfache Angelegenheit. Aber gerade deshalb nehmen wir sie in Angriff. Und für vorwärtsweisende Kritik sind wir al lemal zu haben. An unserer Sektion existiert eine Wettbewerbskommission, die sich aus Vertretern der staatlichen Lei tung und der BGL zusammensetzt und die ihre analytische Tätigkeit vertieft hat. Wichtige Etappen bei der Führung und Abrechnung der Ergebnisse im Wettbewerb waren der 40. Jahrestag des Sieges über den Hitlerfaschismus und der Befrei ung des deutschen Volkes, sind der 40. Jahrestag der Gründung des FDGB und der 36. Jahrestag unse rer Republik, um den XI. Parteitag mit guten Ergebnissen vorzuberei ten. Wichtigstes Ziel dabei ist im mer wieder, all unsere Aufgaben stets in engem Zusammenhang mit den politischen Grundfragen unse rer Zeit zu sehen. EVELYN MATIJASCHTSCHUK Aus dem UZ-Leserbriefkasten zum Thema: ■ ■ ■ R — ...... . ... Freundschaft mit der Sowjetunion E s war im Herbst 1967, als ich die Koffer packte, um einen alten Freund und Kommunisten in der Sowjetunion zu besuchen. Wir wa ren zusammen in der Arbeiterju gend, er ging Ende der 20er Jahre in die Sowjetunion, um den Genossen dort als Spezialist beim Aufbau einer Uhrenfabrik zu helfen. Die So wjetunion wurde seine Heimat. Er wohnt heute im südlichen Ural in der Stadt Tscheljabinsk. Als ich aus dem Flugzeug stieg, gab es ein freudiges Wiedersehen. Die Millionenstadt hatte sich für den 50. Jahrestag der Oktoberrevo lution festlich geschmückt. Ich habe mir diese herrliche Stadt .angesehen, und weil ich von 1946 an zehn Jahre lang ehrenamtlicher Pionierleiter war, interessierte ich mich natür lich für den Pionierpalast. Der Di rektor des Palastes empfing mich wie einen alten Freund und führte mich durch das, Kinderparadies. Zum Abschied lud er mich zu einem Besuch am anderen Tag in die 96. Sonderschule ein. Sie trägt den Namen „Ernst Thälmann“. Zu mei nem Erstaunen waren 30 Lehrer zu sammengekommen, um mich, einen Arbeiter aus der DDR, zu begrüßen. Viele Stunden haben wir zusam mengesessen, Erfahrungen ausge tauscht und über die Freundschaft unserer Länder gesprochen. Dann hatte ich einen Schwarm Kinder um mich. Pioniere. Mein Erstaunen war groß, als ich hörte, daß diese Kleinen hervorra gend deutsch sprachen. Schon ab der 2. Klasse lernen sie unsere Spra che. Ich mußte natürlich viel über unsere Pioniere erzählen. Die Fra gen wollten kein Ende nehmen. Ich kam mir vor wie in einer Schul klasse zu Hause. An der Wand Bil der von Städten aus unserer Repu blik und von Ernst Thälmann. In den Regalen Bücher von Goethe, Schiller und Heine. Es geht schon ans Herz, wenn man Tausende Kilometer von zu Hause in einem fremden Land er lebt, mit welcher Begeisterung und Liebe die Menschen von unserer Re publik sprechen. ERICH SCHNEIDER „Kulturwettstreit'' Im Sommer 1980 verbrachten mein Mann und ich unseren Urlaub in der Sowjetunion. Neben vielen eindrucks vollen Erlebnissen ist uns der „Kultur- Wettstreit" im Jugendlager in Jerewan besonders in Erinnerung geblieben. An den Abenden fanden sich die Gruppen immer in der Kellerbar des Lagers ein, nur blieb hier jeder für sich. In der Hoffnung, diese störende Vereinzelung aufzuheben, initiierte unsere Gruppe einen kleinen kulturellen Wettbewerb. Ausgewählte Vertreter der Gruppen mußten in den „Disziplinen" Walzertan zen, Sketch, Volkslied-Singen und Mo denschau ihre Kräfte messen. Da die kabarettistische Leidenschaft meines Mannes und mir in der Gruppe be kannt war, wurden wir in den „Kampf ring" geschickt, und wir schlugen uns recht tapfer. Der zweite Preis war der Lohn unserer Bemühungen - nach den sowjetischen Vertretern. Der Wettbe werb wurde eine runde Sache. Die uns verbleibenden Abende im Lager wur den von nun an gemeinsam verbracht, und der Abschied fiel uns allen am Ende unseres Aufenthaltes ziemlich schwer. VERENA REHBERG, Sektion ML Begegnungen in Tscheljabinsk • ■ \ Die Herausbildung eines neuen Verhältnisses zur Sowjetunion - Bestandteil der antifaschistisch- demokratischen Umwälzung 8 888 ' % 888 28 Mit dem 40. Jahrestag bekom men wir zu dem historischen Datum der Befreiung Deutschlands vom Hitlerfaschismus durch die Sowjet- un'on und die anderen Staaten der Antihitlerkoalition einen immer grö ßer werdenden Abstand, Abstand zur immer besseren Beurteilung der historischen Bedeutung dieses Sie ges. „Als älteste Universität auf dem Boden der Deutschen De mokratischen Republik kann die Alma mater Lipsiensis auf eine wechselvolle Geschichte zurückblik- ken, die reich ist an humanistischen Traditionen und wissenschaftlichen Verdiensten. Ihr langer Weg von der feudalen über die bürgerliche zur sozialistischen Universität wi derspiegelt das gewaltige histori sche Ringen zwischen herrschenden und unterdrückten, niedergehenden und aufstrebenden Klassen. Die Zer schlagung des Hitlerregimes durch die ruhmreiche Sowjetarmee öff nete auch der Leipziger Universität den Weg zu einer wahren Volksuni versität." (Siehe Lutz-Dieter Beh rendt: Zur Hilfe der sowjetischen Geschichtswissenschaften bei der Entwicklung des marxistisch-lenini stischen Geschichtsbildes in den Jahren 1945 bis 1949 auf dem Terri torium der heutigen DDR. In: Jahr buch für Geschichte der sozialisti- gressiven Anknüpfungspunkten ih rer Geschichte. Hier wird sich an Radistschew und Pawlow erinnert, sind Werke von Lenin Studienlitera tur, setzt sich der Marxismus- Leninismus und die Freundschaft zur Sowjetunion, z. B. in der Medizi nischen Fakultät mit der Anerken nung der Pawlowschen Lehre, durch und wurde nicht zuletzt der erste Vertrag einer Leipziger Universität mit einer Universität Rußlands, bzw. der Sowjetunion 1959 mit der Le- ningiader Staatlichen Universität „Shdanow" abgeschlossen, jene, die Leibniz zu ihren Gründungsvä tern zählt. Die Dokumente der SMAD lassen erkennen, daß die Besatzungspoli tik von Anfang an dem Hochschul wesen große Aufmerksamkeit schenkte. Von unschätzbarem Wert war es, daß die Sowjetregierung an die Spitze der für das Hochschul wesen zuständigen Verwaltungen bewährte Kommunisten und Wis senschaftler, wie S. I. TjuIpanoW und P. V. Solotouchin, berief. Aber die Hilfe der sowjetischen Offiziere, Wissenschaftler im Waffenrock, konnte nur wirksam werden, weil nicht zuletzt die Partei der deut schen Arbeiterklasse gleichermaßen ihre besondere Aufmerksamkeit zu Teil 6 und Schluß: Ergebnisse und Bedeutung der Zeit der antifaschistisch-demokratischen Umwälzung für die Entwicklung zur sozialistischen Universität, für eine brüderlich mit der Sowjetunion verbundene Uni sehen Länder Europas, Band 20/1, Berlin 1976, S. 207 f. Der histori sche Sieg von 1945 stellte auch die Voraussetzung dar für den Sieg des Sozialismus im Lande von Marx und Engels, gab im erregenden Kapitel „des Kampfes zwischen Fortschritt und Reaktion, zwischen Wissen und Glauben, zwischen Wissenschaft“ (Dietmar Keller: Karl-Marx-Univer sität 1945 bis 1976, S. 7) und Apo logetik, den entscheidenden Impuls, er war im großen historischen Rah men eine Erscheinung der Gesetz- mäß’gkeit der Ablösung des Ka pitalismus durch den Kommunis mus. In diesem Sinne war der Kampf um die Demokratisierung des gesamten politischen und ge sellschaftlichen Lebens im Nach kriegsdeutschland die besondere Fortsetzung des jahrhundertelangen Kampfes zwischen Arbeit und Kapi tal, zwischen den Kräften der Reak tion und des Krieges auf der einen und den Kräften des Friedens und des Sozialismus auf der anderen Seite. Die Zusammenarbeit der Leipzi ger Universität mit Rußland bzw. der Sowjetunion hat, wenn auch bis 1945 sporadisch, Vorläufer: Gott fried Wilhelm Leibniz, 1646 in Leip zig geboren, verließ nach Studien abschluß 1666 Leipzig für immer und begründete 1725 die Peters burger Akademie mit. 1766 trafen 12 junge russische Adlige an der Leipziger Universität ein, die von der Zarin Katharina II. zur Juraaus bildung geschickt wurden, darunter Alexander Nikolajewitsch Radist schew. Während seiner zweiten Emigra tion (1908/1914) war Lenin mehr fach in Leipzig. Immerhin lebten bis zu 15 000 Russen hier, und es be stand eine starke Auslandsgruppe der Bolschewiki, die im hiesigen rus sischen Akademischen Verein, 1899 von russischen Studenten gegrün det, die die Leipziger Universität be suchten, ein breites Wirkungsfeld besaß. Aber erst die Zeit der antifaschi stisch-demokratischen Umwälzung, getragen durch die kluge Politik der SMAD und der raschen Wieder herstellung der politischen Kraft der Arbeiterklasse, legte den Grund stein, daß an der Universität wahre Wissenschcftlichkeit auf allen Ge bieten möglich wurde, dafür, daß sich eine humanistische Wissen schaft entwickeln konnte, eine Wis senschaft für das Volk und getra gen durch alle Kinder des Volkes, und es schloß sich der Kreis zu pro wandte. Der historisch kurze Zeit raum vom Sieg über den Faschis mus bis zur Gründung der DDR ist für die Geschichte des Hochschul wesens der DDR aus folgenden Gründen außerordentlich bedeut sam : 1. Es entstanden die Voraussetzun gen für die nachfolgende sozialisti sche Entwicklung. 2. Das brüderliche Zusammenwir ken der deutschen Antifaschisten mit den sowjetischen Klassenver bündeten konnte auch im -Hoch- schulwesen fortgesetzt werden. 3. In dieser Zeit wurde die Macht frage auch an den Universitäten und Hochschulen zugunsten der fortschrittlichen Kräfte entschieden, deshalb wird gerade die Phase vom Klassengegner verfälscht und ent stellt. 4. Die hochschulpolitischen Erfah rungen dieser Zeit sind auch für jene demokratischen Kräfte der nichtsozialistischen Welt von größ tem Wert, die antimonopolistische Alternativen konzipieren. War die Hochschulpolitik der SED ihrem Wesen und Klassencha rakter nach antifaschistisch demokratisch, so war ihre sozialisti sche Perspektive unübersehbar. Mit der massenhaften Herausgabe der Werke der Klassiker, der Brechung des bürgerlichen Bildungsmonopols und der Öffnung der Universität für die Kinder der Arbeiter und Bauern, dem Einzug von marxistisch-lenini stischen Wissenschaftlern in die höchste Bildungsstätte, der Grün dung der Pädagogischen und Ge sellschaftswissenschaftlichen Fakul tät sowie der Arbeiter-und-Bauern- Fakultät, der beginnenden Heraus bildung einer neuen Intelligenz aus der Arbeiterklasse bei gleichzeitiger Gewinnung großer Teile der alten Intelligenz, verschmolzen in der Hcchschulpolitik der SED antifaschi stisch-demokratische Maßnahmen und sozialistische Elemente zu einer Einheit. Zusummen mit dem Wirken er fahrener Parteiorganisationen und den in schöpferischer Arbeit er worbenen Schätzen sowjetischer Hochschulerfahrung war das eine zuverlässige Grundlage für die nun auf der Tagesordnung stehende schrittweise sozialistische Umgestal tung des Hochschülwesens. MANFRED WOLFE
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