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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1985
- Erscheinungsdatum
- 1985
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198500005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19850000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19850000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise vorlagebedingter Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Ausgabe
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Zeitschrift
Universitätszeitung
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Band
Band 1985
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Neues aus der Sowjet wissenschaft Reaktionen Verlaufen anders „Eine bisher unbekannte Gesetz- Mäßigkeit des Ablaufs chemi- scher Reaktionen — die Ab- pängigkeit der Geschwindigkeit Von Radikalen-Reaktionen vom selektro-)magnetischen Moment Ger Kerne der reagierenden Radi- kale (Zwischenteilchen, die an Ehemischen Stoffumwandlungen Peteiligt sind), haben fünf sowje- “sche Wissenschaftler entdeckt. n.Diese Entdeckung wirft alle ; osherigen Vorstellungen über shemische Reaktionen über den Faufen. Bisher war man der Auf- sassung, daß magnetische Wech- “Wirkungen keine Bedeutung sir die Reaktionen hätten, und 56 daher zu ignorieren seien. Die Zon den sowjetischen Wissen- shaftlern entdeckte große Rolle G8 magnetischen Elektrokern- Nechselwirkungen bringt viel neues in die Vorstellungen über Cnemische Reaktionen. Aus: „Prawda" vom 12. April Temperaturen noch schneller meßbar Ein Thermometer soll die Tem- Pratur möglichst rasch messen, fieser Ansicht sind junge Physi- Eer der Akademie der Wissen- sshaften der Moldauischen SSR, Sie das Versuchsmuster eines sol- 'nen Thermometers entwickelt haben. , Im Unterschied zu bereits bis- her verwendeten Schnell- "hermometern mißt es die Tem- Peratur nicht in einer Minute, sondern im Bruchteil einer Se- Kunde, Außerdem ist es viel kom- Pakter, d. h. platzsparender kon struiert. Aus: „Iswestija" vom 8. April »Modra“ schaltet licht ein und aus Prahlt der Körper des Men- Schen eine große Wärmemenge 9s? Auf jeden Fall reicht sie V0lkommen aus, um ein unge- "ähnliches Gerät in Betrieb zu Sizen, das Wissenschaftler der lettischen Universität in Riga sntwickelt haben. Sie nannten es "" Lettisch „Modra“. . Es handelt sich hierbei um finen Kleindetektor mit einer er- iorderlichen Leistung von einem «alben Watt. Bis jetzt ist diesem neuen Gerät „übertragen“ wor- Ren, eine unkomplizierte Tätig- Keit zu verrichten: das elektri- She Licht einzuschalten, sobald Menschen in einem Zimmer sind Und das Licht wieder auszuschal- sobald sie den Raum wieder "erlassen. Es ist nicht ausgeschlossen, Caß das Arbeitsprinzip von „Mo- Gra" aruch zur Ausführung ande- rer Tätigkeiten genutzt werden Kann. Aus: „Prawda“ vom 12. Februar Auf der Suche nach Galaxis-Objekten seiner wurde _ .g... Wis- snschaftler aus der Abteilung Fiadioastronomie des Instituts cr Radiophysik und Elektronik fer AdW der Ukrainischen SSR, A A. Konowalenko, angesichts “ er wissenschaftlichen Bedeu- cng seiner Arbeit sofort der pad eines Doktors der physika- sisch-mathematischen Wissen- Schaften zuerkannt. Bei der Verteidigung Kandidatendissertation Gem iunsen cnwipfifirbn Seit mehreren Jahren befaßt sich dieser sowjetische Wissen- sshaftler mit Methoden der ra- Sioastronomischen Suche ver- sshiedener galaktischer Objekte. "ür diese Suche verfügt das ein- Sangs genannte Institut über Sines der größten Radioteleskope Ier Welt im Dekameter- Wellenbereich, Dr. Konowalenko Belang es, um eine bessere Bild- schärfe zu erhalten. einen äußerst hochempfindlichen Spek- toanalysator zu konstruieren, Cer in der Lage ist, stabil schwa- 'ne Kohlenstofflinien zu fixie- Ten. Aus: „Iswestija“ vom 17. März Übersetzungen: E. LOHSE Vor der gemeinsamen wissenschaftlichen Konferenz des Arbeitskreises Sozialistisches Weltsystem und des DSF-Kreisvorstandes KMU „Erfahrungen und Ergebnisse der sozialistischen Umgestaltung in den Ländern der sozialistischen Gemeinschaft" vom 15. bis 17. Mai 40. Jahrestag prägt Inhalt der Konferenz Sowjetische Historiker, Ökonomen und Philosophen werden erwartet Teilnehmer auch aus Bulgarien, der CSSR und Polen Der interdisziplinäre Arbeitskreis an der KMU „Forschungen zur Ent wicklung des sozialistischen Weltsy stems“ veranstaltet gemeinsam mit dem KMU-Kreisvorstand der DSF anläßlich des 40. Jahrestages des Sie ges der UdSSR im Großen Vater ländischen Krieg und der Befreiung der Völker vom Faschismus vom 15. bis 17. Mai eine internationale und interdisziplinäre wissenschaftliche Konferenz zum Thema: „Erfahrun gen und Ergebnisse der sozialisti schen Umgestaltung in den Ländern der sozialistischen Gemeinschaft“. Zum Anliegen der Konferenz führte die „UZ“ mit dem Leiter des Arbeits kreises, Prof. Dr. sc. Ernstgert Kalbe, das folgende Gespräch. UZ: Die Konferenz nimmt unter den zahlreichen Aktivitäten an unse rer Universität zur Würdigung des bevorstehenden 40. Jahrestages der Befreiung einen wichtigen Platz ein. Worin besteht der Zusammenhang zwischen dem Anlaß der Konferenz und der gewählten Thematik? Prof. Kalbe: Die Thematik der Konferenz steht in untrennbarer Verbindung mit dem Jahrestag der Befreiung. Der Sieg der UdSSR im zweiten Weltkrieg und die Befrei ung weiter Teile Europas und Asiens vom faschistischen Joch, dar unter auch die Befreiung des deut schen Volkes, leiteten eine neue Stufe des revolutionären Weltpro zesses ein. Zugleich wurden damit Bedingungen für eine friedliche Zu kunft der Menschheit geschaffen, die bis in die Gegenwart reichen. Zu den wichtigsten Resultaten des Sieges der UdSSR im zweiten Welt krieg zählt, daß der Sozialismus über die Grenzen eines Landes hin austrat und sich um die Sowjet union das sozialistische Weltsystem als Gemeinschaft freier und souve räner Völker, die gemeinsam eine neue, sozialistische Gesellschaft auf- bauen, formierte. Die Befreiungs mission der UdSSR stellt in diesem Prozeß den entscheidenden interna tionalen Faktor dar. Ihre interna tionalistische Hilfe für die demokra tischen Kräfte der befreiten Völker wirkte zugleich auf das politische Kräfteverhältnis innerhalb dieser Länder. Es entstanden günstige Be dingungen für die Organisation und Tätigkeit der Arbeiterklasse im Kampf um den Übergang vom Ka pitalismus zum Sozialismus in den jeweiligen Ländern. Die Nutzung dieser historischen Chance erforderte von den kom munistischen Parteien der betref fenden Länder die Ausarbeitung einer wissenschaftlich begründeten Gesellschaftskonzeption. Dabei er wies sich der Leninsche Plan des so zialistischen Aufbaus als das allge meingültige Programm in der Perio de des Übergangs vom Kapitalismus zum Sozialismus. Die Darlegung des Inhaltes der Befreiungsmission der UdSSR sowie der wissenschaftliche Nachweis, daß der Leninsche Plan des sozialistischen Aufbaus das all gemeingültige Programm für die Schaffung der Grundlagen des So zialismus verkörpert, das sich in vielfältigen historisch bedingten konkreten Erscheinungsformen in den einzelnen Ländern äußert, zäh len zu den zentralen Anliegen der Konferenz. Zugleich geht es aber auch um den Nachweis, daß der Le ninsche Plan wesentliche Gesichts punkte beinhaltet, die über die Übergangsperiode hinaus auch für die Etappe der Gestaltung der ent wickelten sozialistischen Gesell schaft Gültigkeit besitzen. UZ: Sind damit Fragen der Gestal tung der entwickelten sozialisti schen Gesellschaft ebenfalls Gegen stand der Konferenz? Prof. Kalbe: Unbedingt. Sie wer den sogar im Zentrum der Auf merksamkeit mehrerer Arbeits kreise stehen. Auch hier besteht ein direkter Zusammenhang zum be vorstehenden 40. Jahrestag der Be freiung. Die Verwirklichung der durch den Sieg der UdSSR im zwei ten Weltkrieg eröffneten histo rischen Chance für die Herausbil dung und Entwicklung des realen Sozialismus bedeutet für jene Län der, in denen die Grundlagen des So zialismus errichtet sind, die entwik- kelte sozialistische Gesellschaft zu gestalten. Die Konferenz dient da ¬ her auch der Erörterung aktueller Aspekte der Gestaltung und Vervoll kommnung der entwickelten soziali stischen Gesellschaft in der UdSSR und in anderen Ländern der soziali stischen Gemeinschaft Neben der Diskussion um die Ver wirklichung des Leninschen Plans wird sich die Konferenz auch mit aktuellen Fragen der Politischen Ökonomie des Sozialismus, Proble men der gemeinsamen Wirtschafts strategie, Fragen der politischen Or ganisation der sozialistischen Gesell schaft, der Entwicklung der Gesell schaftsstrategie sowie mit geistig- kulturellen Prozessen in der Über gangsperiode wie in der entwickel ten sozialistischen Gesellschaft be schäftigen. UZ: Ergeben sich aus dem Zu sammenhang von Befreiungsmission der UdSSR und der Entwicklung des realen Sozialismus nicht eine Vielzahl von Problemen, die Gegen stand der Konferenz sein müßten? Prof. Kalbe: Selbstverständlich. Die Kunst wird hier in der Be schränkung liegen. Für besonders wichtig halten wir drei Aspekte, die sich als roter Faden durch die Kon ferenz ziehen: erstens: die Einheit von Sozialismus und Frieden, die durch das 40 jährige erfolgreiche Ringen der UdSSR und der anderen sozialistischen Länder um die Si cherung des Friedens, der Existenz bedingung der Menschheit, für je dermann sinnfällig ist; zweitens: die dialektische Einheit von Natio nalem und Internationalem beim Übergang vom Kapitalismus zum Sozialismus und bei der Gestaltung bzw. Vervollkommnung der entwik- kelten sozialistischen Gesellschaft und drittens: die Pionierrolle der UdSSR bei der Errichtung und weiteren Entwicklung des Sozialis mus sowie im Kampf um Frieden und Sicherheit in der Gegenwart. Wir möchten unterstreichen, daß die Haltung zur KPdSU und zur UdSSR nach wie vor der entschei dende Prüfstein für die Treue jeder Kommunistischen Partei zum Mar xismus-Leninismus, für die Stellung jedes sozialistischen Lande zum proletarischen Internationalismus ist. UZ: Inwieweit greift die Kon ferenz in die internationale Klassen auseinandersetzung auf ideologi schem Gebiet ein? Prof. Kalbe: Natürlich möchten wir einen wirksamen und überzeu genden Beitrag zur ideologischen Klassenauseinandersetzung leisten. Beonders wichtig erscheint dabei die Klarstellung des Verhältnisses von Befreiungsmission der UdSSR einerseits und selbständiger re volutionärer Tätigkeit der Völker andererseits, um dem bürgerlichen Klischee vom „Export der Revolu tion“ ebenso entgegenzutreten wie der nationalistisch überhöhten Be hauptung von der Selbstbefreiung vom Faschismus. Ferner ermöglicht die Anwendung der vergleichenden Methode bei der Analyse der Ent ¬ wicklung des realen Sozialismus überzeugend den Nachweis, daß der erfolgreiche Aufbau des Sozialismus nur durch die Nutzung der allge meinen Gesetzmäßigkeiten der so zialistischen Revolution und ihre schöpferische Anwendung erfolgen kann, wobei diese Gesetzmäßigkei ten auf der Grundlage konkreter hi storischer Bedingungen in vielfälti gen Erscheinungsformen wirksam sind. Die undialektische Gegenüberstel lung von Gesetzmäßigkeiten und Be sonderheiten der sozialistischen Um wälzung durch revisionistische Ideologen wird vor allem dadurch verursacht, daß die Besonderheiten nicht als einerseits konkrete histori sche Ausgangsbedingungen für die sozialistische Umwälzung und an dererseits auch nicht als diesen Be dingungen entsprechende Formen und Methoden verstanden werden, die die Arbeiterklasse und ihre Par tei berücksichtigen müssen. Dort, wo solche Besonderheiten in den Rang angeblicher nationaler Gesetz mäßigkeiten erhoben werden, wird Auffassungen von wesensverschie denen Sozialismus-Modellen Vor schub geleistet. Wesentlich ist auch die Kritik an Auffassungen, die die dialektische Einheit von Nationalem und Inter nationalem bei der Gestaltung des entwickelten Sozialismus, die z. B. in der zunehmenden Gleichartigkeit 1 der gesellschaftlichen Entwicklungs probleme und der differenzierten Wege zu ihrer Lösung besteht, ne gieren. Der Zusammenhang von Na tionalem und Internationalem in der Entwicklung der sozialistischen Gemeinschaft muß vom Standpunkt der Klasseninteressen der Arbeiter klasse im nationalen und interna tionalen Maßstab hergestellt wer den und kann nicht als eine klass- senindifferente Relation von natio nalen Souveränitätsrechten und in ternationalen Völkerrechtsnormen reduziert werden. UZ: Es ist klar, daß dieses an spruchsvolle Programm der Kon ferenz nur interdisziplinär erfolg reich zu bewältigen ist. Inwieweit trägt die Konferenz diesem Erfor dernis Rechnung? Prof. Kalbe: Die Bewältigung einer solchen Thematik ist in der Tat nur durch eine interdisziplinäre Zusammenarbeit möglich. Der Ar beitskreis Forschungen zur Entwick lung des sozialistischen Weltsystems hat gerade deshalb interdisziplinä ren Charakter. Wir freuen uns, daß es in Vorbereitung auf diese Kon ferenz gelungen ist, Gesellschafts wissenschaftler verschiedener Sek tionen der KMU, konkret der Sek tion Geschichte, des FMI , der Sek tionen Marxismus-Leninismus, M.-l. Philosophie, Wirtschaftswissenschaf ten, Wissenschaftlicher Kommunis mus, Pädagogik, Germanistik/ Literaturwissenschaft, zusammen zuführen. Darüber hinaus beteiligen sich an der Konferenz Vertreter ver schiedener gesellschaftswissen schaftlicher Einrichtungen der DDR sowie von anderen Universitäten und Hochschulen aus der Republik. Zugleich ist der 40. Jahrestag der Befreiung eine willkommene Gele genheit, die Konferenz gemeinsam mit dem DSF-Kreisvorstand der KMU durchzuführen. UZ: Ist auch eine Beteiligung aus ländischer Gäste an der Konferenz vorgesehen? Prof. Kalbe: Wir können mit be sonderer Freude mitteilen, daß un sere Konferenz die seit langem be stehende internationale Zusammen arbeit auf dem Gebiet von Forschun gen zur Entwicklung des sozialisti schen Weltsystems zum Ausdruck bringt. Auch hier sind wir interdis ziplinär. Neben mehreren, anläßlich des 40. Jahrestages der Befreiung be sonders willkommenen sowje tischen Historikern, Ökonomen und Philosophen, werden an der Kon ferenz auch Vertreter gesellschafts wissenschaftlicher Disziplinen aus Bulgarien, der CSSR und Polen teil nehmen. Das Gespräch führte Dr. HERBERT STOBER, Sektion Geschichte Aus der Geschichte der DSF- Grundeinheit an der Sektion TV In den Jahren nach 1945 waren nicht nur die Trümmer zu beseiti gen, die der zweite Weltkrieg auch den Universitäten hinterließ, son dern es galt vor allem, mit der al ten Ideologie zu brechen. Dank der großzügigen Unterstützung durch die damalige Sowjetische Militär administration konnte die veterinär medizinische Fakultät in Leipzig be reits am 5. Februar 1946 ihre Tätig keit wieder aufnehmen, wo laut KOLB aus dem Universitätsführer von 1963 hervorgeht, daß zunächst 100 Studierende eingeschrieben wurden. Die humanistischen Gedanken bei dem Wiederaufbau der Bil dungsstätten wurden in den Be grüßungsworten des Leiters der Ab teilung Volksbildung der SMAD, Ge nossen Professor Solotuchin, die er bei der Wiedereröffnung der Leip ziger Universität sprach, deutlich: „Die schwerste Zerstörung, die der Faschismus innerhalb des deut schen Volkes verschuldet hat, ist die Vernichtung der seelischen und sittlichen Kräfte des deutschen Men schen. Das bedeutet wahrhaftig die furchtbarste Zerstörung und die größte Tragödie für das deutsche Volk. Dabei sei vor allem der deut schen Jugend gedacht. Durch ihr gesamtes Erziehungs- und Bildungs wesen haben die Nazis die jugend lichen Seelen der Jünglinge und Bereits in der Phase der antifa schistisch-demokratischen Neuorien tierung sammelte Prof. Markow ver schiedene Hochschullehrer um sich und legte ihnen seine Grundge danken zur Entwicklung der DSF dar. Während der Amtsperiode von Prof. Dr. Georg Mayer als Rektor der KMU und gleichzeitig als Vor sitzender der DSF-Kreisorganisation der Universität, übte Prof. Hussel 12 Jahre die Stellvertreterfunktion im Rahmen der DSF-Arbeit aus. (Prof. Dr. Hussel, Lothar: persönliche Mitt. 1984) Bereits wenige Tage und Wochen nach der Konstituierung der jungen Staatsmacht kamen hervorragende sowjetische Gelehrte zu Gastvorle sungen an die Leipziger Universität. Akademiemitglied Prof. Oparin sprach im überfüllten großen Hör saal der Medizinischen Poliklinik, Härtelstr. „Zu einigen Theorien über die Entstehung des Lebens." Frau Dr. Zwicker vom damaligen In stitut für Phytopathologie unter der Leitung von Prof. Dr. Mühle erinnert sich noch sehr lebhaft daran, wie gespannt die Angehörigen des Lehr körpers und die Studenten den äußerst interessanten Ausführungen folgten, überhaupt, so Frau Dr. Zwicker, hätte der Besuch sowjeti scher Professoren an der damaligen landwirtschaftlichen Fakultät, dem Das Wirken sowjetischer Offiziere - große Hilfe bei demokratischer Neugestaltung Mädchen vergiftet und ihnen Ei genschaften eingeimpft, die dem Fortschritt und der Humanität feind lich waren. Ich wende mich an Sie meine Herren Professoren: Es ist dringend notwendig, die Tragödie der Ju gend tiefer zu erkennen und den jungen Menschen zu helfen, ra scher auf den richtigen Weg zu ge langen." (Jusek, H.: Was die Karl- Marx-Universität den sowjetischen Freunden verdankt.) Die Entwicklung der KMU zu einer wahren demokratischen Bil dungsstätte ist in den Jahren 1945 bis 1949 untrennbar mit dem Wir ken des Genossen Major Pluschni- kow als Beauftragter der SMAD des Landes Sachsen verbunden. (Claa sen, Ilse; Gonnermann, B.: 1945 - Neubeginn geistigen Lebens und Entwicklung zur sozialistischen Bil- dungs- und Erziehungsstätte. In: 175 Jahre veterinärmedizinische Fakul tät 1790 bis 1965.) Ein Bestandteil der internationalen Unterstützung während des großen antifaschi stisch-demokratischen Umerzie hungsprozesses im Bereich des Hochschulwesens war das Wirken sowjetischer Offiziere als Propagan disten und Lektoren. Dank ihrem gro ßen politischen und fachlichen Wis sen, ihrer tiefen Menschenkenntnis konnten die sowjetischen Offiziere nicht wenigen Studenten ihren Platz und ihre Verantwortung bei der Er richtung der antifaschistisch demokratischen Ordnung zeigen. „Besonders umsichtig“, erinnerte sich der Leiter der Informationsver waltung der SMAD, der damalige Oberst und spätere Generalmajor Prof. S. J. Tulpanow, „mußte unsere Hilfe bei den Wissenschaftlern und Kulturschaffenden angewandt wer den." (Tulpanow, S. J.: Die Hilfe der Sowjetunion bei der demokra tischen Neugestaltung von Wissen schaft und Kultur nach 1945. In: Deutschland — Sowjetunion. Aus fünf Jahrzehnten kultureller Zu sammenarbeit, Berlin 1966, S. 187) Die vielfältigen antikommunisti schen und antisowjetischen Vorur teile aus dem Weg zu räumen, stellte die antifaschistisch-demokra tischen Kräfte vor eine nationale Aufgabe von erstrangiger Bedeu tung. „Die einen hatten, wenn sie überhaupt eins hatten, ein belastetes Gewissen“, erinnerte sich Walter Markow, marxistischer Historiker und antifaschistischer Widerstands kämpfer, selbst befreit aus 12jähri- ger faschistischer Kerkerhaft. anschließend Einladungen von An gehörigen dieser Fakultät in die UdSSR folgten, sehr wesentlich zur Festigung der Ideen der DSF bei getragen. An der ehemaligen veterinärme dizinischen Fakultät trat als erster von den 3 Arbeiterstudenten Paul Radon und Sonja Rolle, Rudolph von der Aa, später Professor für Mikro biologie in Berlin, für eine gezielte DSF-Arbeit ein. Dabei stand zu nächst die Werbung von Mitglie dern im Mittelpunkt. Zu den ersten DSF-Mitgliedern der veterinärme dizinischen Fakultät, die von Ru dolph von der Aa geworben wur den, gehörten Alfred Exner, Verwal- tungsleiter und seit 2. Mai 1946 Mit glied der DSF, die Dekanatssekre tärin Frau Lehmann und der Fakul tätsbote Otto Dorge. Otto Dorge überzeugte u. a. Prof. Dr. Wilhelm Schulze, den da maligen Leiter der Poliklinik für kleine Haustiere, zum Beitritt in die Gesellschaft für DSF. Prof. Schulze resignierte: „Damit ich meine Ruhe habe." Anfänglich beschränkten sich die Aufgaben der Mitglieder le diglich auf die Entrichtung der Mit gliedsbeiträge. Eine organisierte, gezielte DSF- Arbeit erfolgte mit der Zunahme des Parteieinflusses an der ehema ligen veterinärmedizinischen Fakul tät. (Exner, Alfred: persönliche Mitt. 1984) Aus den Grundeinheiten der land wirtschaftlichen und veterinärmedizi nischen Fakultät wurde im Rahmen der III. Hochschulreform im Oktober 1968 die Grundeinheit der Sektion TV gebildet. Ihre Mitgliederzahl be trug damals 1600. Seit der Bildung der Grundeinheit hatte bis zu sei nem Tod im August 1983 Freund Prof. Dr. Hensel die Funktion des Vorsitzenden inne. Die unter seiner Leitung in den 28 Wissenschaftsbe reichen sowie den 5 Studienjahren der Fachrichtungen Tierproduktion, Veterinärmedizin und Agrarpäd agogik geleisteten besonderen Ak tivitäten widerspiegeln sich in der zweimaligen Eintragung in das Eh renbuch des Zentralvorstandes der DSF. Unter der Leitung des neuge wählten Vorstandsvorsitzenden, VR Prof. Dr. Jochen Schulz, Leiter des WB Fortpflanzung landwirtschaftli cher Nutztiere und Absolvent eines Zusatzstudiums in der UdSSR, liegt die DSF-Arbeit der 1800 DSF- Mitglieder der Sektion in erfahre nen und guten Händen. Dr. ANITA SEIFERT Das Mitgliedsbuch von Verwaltungsleiter Alfred Exner, der mit zu den er sten DSF-Mitgliedern der veterinärmedizinischen Fakultät gehörte. Repro: MÜLLER
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