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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1985
- Erscheinungsdatum
- 1985
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198500005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19850000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19850000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise vorlagebedingter Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1985
-
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Band
Band 1985
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S ;c -gc-gciun Wir erfüllen das Vermächtnis der deutschen Antifaschisten wenwrpwidtiaseteernerteswewenon Veranstaltungen anläßlich der 19. FDJ-Studententage 7. Mai, 10 Uhr. HS 21, Prof. Ring pfeil, Institut für technische Che mie der AdW der DDR, „Pro blemlose Energie durch Biotech nologie?“ 7. Mai, 8 Uhr, Bestenkolloquium der Sektion Mathematik 7. Mai, 15.30 Uhr, Prof. Matthies, Direktor des Instituts für Neuro biologie und Hirnforschung der AdW der DDR, „Wissenschaftli- ehe und weltanschauliche Pro bleme der Hirnforschung“ 7. Mai, 10 Uhr, FDJ-Jugend- und Studentenzentrum Moritzbastei, Dieter Wolf. Lateinamerikakor respondent des „Neuen Deutsch land", „Aktuelle Probleme La teinamerikas“ 7. Mai, Prof. Kurt Masur, „Mein Gewandhaus lob ich mir“. Ge sprächspartner ist UMD Prof. Dr. Max Pommer 7. Mai, 20 Uhr, Tarostr. 18, „Kom mode“. E. Pohlitz, 4. Sti. Kuku, „Das Jahr 1945 in der bildenden Kunst“ 7. Mai, 13 Uhr, HS 14, Prof. Dr. Roßberg, Sektion Mathematik. „Leben und Wirken von A. N. Kol- mogorov, Begründer der Wahr scheinlichkeitsrechnung — Ein universeller Mathematiker unse rer Zeit“ 8. Mai, 20 Uhr. Tarostr. 18, „Kom mode“. Eröffnung der Ausstel lung künstlerischer Arbeiten der Studenten des Fachbereiches Kunsterziehung der Sektion Kuku. 9. Mal. 16.30 Uhr, Sportplatz Wettinbrücke, Fußballturnier (FDJ-GO des Instituts für, tropi sche Landwirtschaft) 9. Mai, 17 Uhr. TAS-Klub. Vor trag von A. Latchinian. „Leben und Werk Tschingis Aitmatows“ (FDJ-GO TAS) 9. Mai, 19 Uhr, TV-Klub, Pro gramm mit Stephan und Co„ an schließend Disco (FDJ-GO TV) 10. Mai, FDJ-Jugend- und Stu dentenzentrum Moritzbastei. „Wiwi-Frühling" (FDJ-GO Wiwi) Promotionen ------------------------ Promotion A Sektion M.-l. Philosophie Thomas Wendt, am 3. Mai, 12 Uhr. 7010, Karl-Marx-Platz, Uni versitätshochhaus, 1. Etage, Raum 3/6: Zum Prozeß des Ver breitens von Philosophie am Bei spiel der Philosophie F. E. Bene kes. Sektion Biowissenschaften Gudrun Heinold, am 10. Mai, 13.30 Uhr, 7010, Brüderstr. 34, Hörsaal der Sektion: Untersu chungen zum Einfluß einer chro nischen Ammoniakexposition auf die histomorphologische Struktur des Respirationstraktes sowie der Clearanceleistung der Lungen von Ratten. Sektion Germanistik und Li teraturwissenschaft Ei Hadi Ibrahima Diop: Napoleon I. in der deutschen Lyrik des aus gehenden 18. und beginnenden 19. Jahrhunderts. UZ Redaktionskollegium: Dr. Wolfgang Lenhart (verantw. Redakteur); Gud run Schaufuß (stellv, verantw. Re dakteur); Jürgen Siewert (Redak teur); Martin Dickhoff, Dr. Wolf gang Haacker, Dr. Karl-Wilhelm Haake, Dr. Hans-Joachlm Heintze Dr. Günter Katsch, Dr. Roland Mild ner, Dr. Jochen Schlevolgt, Dr Klaus Schippel, Dieter Schmekel Dr. Korla Schröder. Anschrift der Redaktion: 7010 Leip zig, Ritterstr. 8/10, Postfach 920. Ruf.-Nr. 7 19 74 59/4 60. Satz und Druck: LVZ-Druckere „Hermann Duncker“ III 18 138 Leip zig. Veröffentlicht unter Lizenz-Nr 65 des Rates des Bezirkes Leipziq Bank-Konto: 5622-32-550 000. Einzelpreis 15 Pfennig. 29 Jahr gang, erscheint wöchentlich Die Re daktion ist Träger der Ehrenme daille der KMU und der DSF Ehrennadel in Gold. Kämpfte an der Seite der Arbeiter gegen Faschismus Vor 40 Jahren starb der Antifaschist Dr. Georg Sacke an den Folgen unmenschlicher Haft Den Tag der Befreiung vor Augen, ist der antifaschistische Hi storiker Dr. Georg Sacke im Alter von 43 Jahren am 27. April 1945 am Hafenkai von Lübeck inmitten einer Häftlingskolonne des KZ Neuen gamme gestorben. Entkräftet durch die Haft und durch Krankheit, ist er nach dem Marsch zu den zum Un tergang bestimmten Schiffen von einem SS-Banditen getreten, tot zu sammengebrochen. Georg Sacke stammte aus Ki- sinev (heute Hauptstadt der Mol dauischen SSR). Dort war sein Va ter Gymnasiallehrer gewesen. Nach dem 1918 abgelegten Abitur wandte er sich zusammen mit zwei Brüdern nach Deutschland. Seine Heimat war damals von Rumänien okkupiert worden. Er begann im Ok tober 1921 mit dem Studium an der Leipziger Universität; er studierte anfangs Volkswirtschaft, später fes selte ihn Geschichte, vor allem rus sische Geschichte. 1928 promoviert, war er Assistent von Prof. Dr. Fried rich Braun (1862-1942) geworden, der sich als Mitglied der Akademie der Wissenschaften der UdSSR um die deutsch-sowjetischen Kulturbe ziehungen verdient gemacht hatte. 1932 habilitierte sich Georg Sacke für osteuropäische Ge schichte und hatte, wenn auch nur für wenige Monate, eine Dozentur, denn unmittelbar nach der faschi stischen Machtergreifung wurde er wegen „marxistischer Auffassung hi storischer Probleme" und „positiver Einstellung zur Sowjetunion", wie es in der Begründung hieß, entlassen. Georg Sacke hatte sich das Geld fürs Studium als Heizer in einer Leipziger Klinik, die heute seinen Namen trägt, verdient, war durch Kurse, die er an der Arbeitslosen schule, später an der Volkshoch schule hielt, mit der Arbeiterbewe gung in Berührung gekommen. Der parteilose Nazigegner gehörte nach 1933 zu einer Gruppe des von der KPD geführten Widerstands kampfes. 1933/34 wurde er das erste Mal verhaftet. Uber die Bedingun gen bei dem Versuch, nach der Haft trotz Erwerbslosigkeit wissen schaftliche Arbeit fortzusetzen, heißt es in einem Brief von 1937: „Das Odium eines Staatsfeindes ist mir auf diese Weise geblieben und ist zu einem kaum überwindbaren Hindernis für eine berufliche Betä tigung in meinem Fach geworden. Die Sache geht so weit, daß die Leipziger Universitätsbibliothek mir die sowjetrussischen Quellen publikationen zur Geschichte des 18. Jahrhunderts nicht ausleiht." Als Georg Sacke 1940 in Ham burg eine Arbeit fand und dorthin übersiedelte, setzte er zusammen mit seiner Frau Rosemarie Sacke- Gaudig den Widerstandskampf in einer Gruppe von Arbeitern der Werft Blohm & Voß und Wissen schaftlern des Weltwirtschaftsinsti tuts fort. Dabei stand er über Alfred Frank und Wolfgang Heinz weiter in Verbindung zu dem Leipziger Wi derstandszentrum, das um die 1939/40 neugebildete illegale Be zirksleitung der KPD mit Georg Schumann an der Spitze entstan den war. Dabei wurden er und seine Frau im August 1944 verhaf tet. Heinrich Mann hatte 1937 den Satz geschrieben: „Die Zusammen arbeit der Intellektuellen mit dem Proletariat ist das allein Vernünf tige, da das Proletariat fortan die staatsbildende Klasse und der Trä ger der Kultur ist." Georg Sacke ist einer der deut schen Wissenschaftler, die als erste diesen Weg beschritten. M. U. J ahrestage haben die Bürger unse rer Republik in den zurückliegen den Jahren oft begangen, und sie waren für uns nützlich, weil sie dazu beitrugen, unser Geschichts bild weiter auszuprägen. Aber nur wenige Jubiläen hatten das Gewicht wie der bevorstehende 40. Jahrestag der Befreiung des deutschen Volkes vom Hitlerfaschismus. Sie brachte nach 12 schrecklichen Jahren des Niedergangs den Frieden, die Frei heit und die Chance für den Neu beginn, Für uns, die wir jene Zeit bewußt miterlebt haben, brach eine Zeit der großen Hoffnungen an. Grund genug für jeden einzelnen und jedes Kollektiv, sich darauf zu besinnen, was seit jenen Maitagen geschaffen wurde, was sich seitdem verändert hat und wie wir uns selbst gewandelt haben, wie wir mit halfen, die historische Chance zu nutzen. Diese Rückbesinnung soll zugleich ein Ausdruck unserer Dank barkeit sein, die wir all jenen schul den, die ihr Leben im Kampf gegen den Faschismus gaben. Und es war das Volk der Sowjetunion, das den größten Blutzoll zahlte und uns den noch in den Jahren des Neubeginns wie auch nach der Gründung der DDR stets zur Seite stand und viel fältige Hilfe gab. Gemeinsam als Lehrer und Kommunisten Kooperation des Herder-Instituts mit sowjetischen Freunden liehen Auftrag, sondern auch als eine Herzensangelegenheit betrach tet. Seit vielen Jahren haben wir kontinuierlich Wissenschaftskon takte zu sowjetischen Bildungsstät ten, vor allem zur Hochschule für Fremdsprachen „Maurice Thorez“ in Moskau. Begonnen hatte es vor mehr als anderthalb Jahrzehnten mit wech selseitigen Studienaufenthalten. Dar aus erwuchsen Vorstellungen zur planmäßigen, projektgebundenen Zusammenarbeit. Erste Höhepunkte waren die Erarbeitung und das Er scheinen von vier Arbeitsheften zur Landeskunde DDR für Ausländer beim Verlag Enzyklopädie Leipzig und die Herausgabe von vier gleich gerichteten Publikationen im Mos kauer Hochschulverlag. und Durchführung von landeskund lichen Tagungen in Leipzig, deren letzte 1984 im Zeichen des 35. Jah- restages der Gründung der DDR stand und unsere Republik als Staat des Friedens und des kontinuierli chen sozialen Fortschritts, als kon sequenten Partner in der sozialisti schen Staatengemeinschaft wür digte. Zunehmend wurden Lan deskundler anderer sozialistischer Staaten in diese gemeinsame Arbeit einbezogen und Fremdsprachen methodiker und Linguisten unter landeskundlichen Aspekten ihrer Forschungs- und Lehrtätigkeit zu sammengeführt. Kritisch wurde analysiert, welche Vorzüge und Nachteile vorhandene Materialien zur Landeskunde DDR aufweisen, welche Materiallücken geschlossen werden müssen, um die persönlich keitsformende Wirkung der Lehre Nicht nur wissenschaftliche Aufgabe Aufgabe unseres Kollektivs, des Wissenschaftsbereichs Landeskunde der Forschungsabteilung des Her der-Instituts, ist es, ausländische Studierende und Teilnehmer an Wei terbildungskursen mit der gesell schaftlichen Wirklichkeit unserer Republik, aber auch mit ihren hi storischen Wurzeln, ihrer entstehen den Entwicklung vertraut zu ma chen und die Arbeit ausländischer Kollegen zu unterstützen, die auf dem Gebiet der Landeskunde DDR tätig sind. Wir haben dies stets nicht nur als einen wissenschaft- War am Anfang der Zusammen arbeit das gemeinsame politische Anliegen die verläßliche Grundlage, auf der Freundschaft zwischen Wis senschaftlern, die sich immer zu gleich als Propagandisten der Partei der Arbeiterklasse verstanden, wachsen und gedeihen konnte, so ist es heute die Freundschaft, die in der gemeinsamen Arbeit beflügelt, Lehren aus der Geschichte eindring licher an die junge Generation ver mitteln hilft und neue, politisch be stimmte Zielpunkte gemeinsamer Vorhaben setzt. Stets politischer Auftrag Ein wesentlicher Teil der Zu sammenarbeit war die Vorbereitung und die Lernmotivation der Stu dierenden zu erhöhen. Aus dieser Analyse erwuchs auch das Projekt, gemeinsam ein Wörterbuch zur Lan deskunde DDR zu erarbeiten, das für das Lehrfach Landeskunde und für die sprachpraktische Ausbil dung gleichermaßen nützlich sein wird. Die Arbeit daran ist in vollem Gange. Früchte der Zusammenarbeit sind auch eine Reihe von Beiträgen in wissenschaftlichen Zeitschriften bei der Länder. Gewissermaßen als Gruß unserer Stadt Leipzig erarbei teten wir ein Videoband „Lenin in Leipzig“ für die Ausbildung der Ger manisten und Dolmetscher an der Hochschule „Maurice Thorez“ so wie einen Band „Traditionspflege, Sitten und Gebräuche“, der beson ders zeigt, inwieweit die Jugend der DDR daran teilhat. In den letzten Jahren war unser WB an der Durchführung Interna- tionaler Hochschulferienkurse für ausländische Germanisten und Deutschlehrer und an der Weiter bildung sowjetischer Germanisten im Rahmen von 5-Monate-Kursen beteiligt. Wir haben diese Arbeit als einen politischen Auftrag angese hen. Wer mit sowjetischen Kollegen langjährig zusammengearbeitet hat, weiß sehr wohl, weshalb nun schon sprichwörtlich von sowjetischer Gastfreundschaft gesprochen wird. Und noch eins. Es ist gewiß kein Zu fall, daß sowohl in unserem WB als auch an der Moskauer Partner hochschule im Kollektiv der Lan deskunde bewährte und erfahrene Kommunisten arbeiten. So bedeu tete Erfahrungsaustausch für uns immer auch, sich offen und an regend über die Arbeit von Kom munisten zu verständigen. SIEGFRIED SCHLEGEL, HORST UHLEMANN Bereits zum 15. Mal fand am 13. April der jährliche Solidaritätseinsatz der Stu dierenden des Herder-Instituts aus rund 50 Ländern sowie der Institutsmitarbei ter in ihren Patenbetrieben statt. Uber 350 fleißige Helfer waren dem Aufruf ge folgt und erfüllten mit guten Ergebnissen die für sie ungewohnten Aufgaben. So wurden u. a. Kabelgräben ausgeschachtet und verfällt, Gleise freigelegt usw. Dabei arbeiteten die ausländischen Freunde oft mit Mitgliedern ihrer Patenbri gaden zusammen. Der erarbeitete Erlös wurde auf das Solidaritätskonto überwiesen. Führende Kraft des Prozesses an der Leipziger Universität der antifa schistisch-demokratischen Umwäl zung war die Partei der Arbeiter klasse. An ihrer Spitze standen: Gerhard Mehnert, 1934 Leiter einer studentischen antifaschistischen Wi derstandsgruppe, 1936 wegen Vor bereitung zum Hochverrat verhaftet und verurteilt, der im Juli/August 1945 die Universitätsparteigruppe der KPD gründete; Prof. Fritz Beh rens, antifaschistischer Widerstands kämpfer und politischer Leiter der zentralen Betriebsgruppe der SED; der Vermittlung der Erfahrungen des Kampfes der deutschen und in ternationalen Arbeiterbewegung. Gemeinsam mit seiner Frau kämpfte er um die Entwicklung der Freundschaft zur Sowjetunion. In der kleineren „Arbeitsgemein schaft zum Studium der sowje tischen Planwirtschaft", „Arplan" genannt (1931 gegründet), waren ebenfalls bürgerliche, bürgerlich demokratische und proletarische Be strebungen vertreten. Aktives Mit glied war Georg Mayer. Auf dem Wege vom bürgerlichen Teil 5: Das Wirken deutscher Kommunisten und Antifaschisten im Prozeß der Überwindung des Antisowjetismus. Entwicklung der Freundschaft zur Sowjetunion Hubert Jusek, 1935 wegen Vorberei tung zum Hochverrat verurteilt, ret tete im KZ Buchenwald vielen so wjetischen Kriegsgefangenen das Leben, wurde 1946 2, Vorsitzender der SED-Betriebsgruppe und Ver waltungsdirektor der Universität; Eduard Erkes, Walter Markov, Julius Lips'(1913 — achtzehnjährig — SPD- Mitglied, ab 1921 Kontakte zur KPD-Gruppe, 1948 1. Leiter der ge rade gegründeten Gesellschafts wissenschaftlichen Fakultät, 1949 Rektor) und andere. GEWIFA entwickelte sich zum „Motor" Zur demokratischen Wiedereröff nung der Universität gehörten dem Lehrkörper erstmals wieder Mitglie der der Arbeiterpartei an. Bereits auf ihrer 1. Sitzung am 15. 10. 1946 befaßte sich die Leitung der Uni versitätsbetriebsgruppe mit der mar xistisch-leninistischen Ausbildung der Parteimitglieder. Es wurde be schlossen, drei Grundschulen über dialektischen Materialismus und Le nins „Staat und Revolution" durch zuführen. 1 ) Als Motor der antifaschistisch demokratischen Umwälzung ent wickelte sich bald nach ihrer Eröff nung die Gesellschaftswissenschaft liche Fakultät im April 1947. Hier schaffte sich die Partei ein Kraft zentrum. Hier wurde Prof. Harig im Herbst 1948 geschäftsführender Di rektor, und es entstanden ab 1947 die ersten FDJ-Gruppen. Die von der 11./12. und 13. Tagung des Par teivorstandes der SED (Juni/Juli und September 1948) eingeleiteten Maßnahmen in der Entwicklung der SED als marxistisch-leninistische Partei stellte auch die SED-Betriebs gruppe vor die Aufgabe, in die ideologische Offensive zu gehen. Mit dem Studium der Geschichte der KPdSU(B) (Herbst 1948) und des Diskussionsabends „Die Russen und wir“ (25. März 1949) wurde die Qualität der Zusammenarbeit mit der Sowjetunion auf eine höhere Stufe gestellt. Es begann eine breite Volksaussprache zum Verhält nis zur Sowjetunion. Gleichzeitig exi stierten aber auch Beziehungen der bürgerlichen Intelligenz der Weima rer Republik zur sowjetischen Intel ligenz vor der Befreiung in der gan zen Breite möglicher Verhaltenswei sen: „von der bewußten Einfluß nahme im Sinne der imperialisti schen Bourgeoisie über die verschie denen Schattierungen der Neutrali tät bis zur positiven und freund schaftlichen Unterstützung und Hilfe, ja bis zur Teilnahme am so zialistischen Kulturaufbau". 2 ) So arbeiteten in der „Gesell schaft der Freunde des neuen Ruß land" (gegründet 1923) vorwiegend bürgerliche Intellektuelle mit, aber auch der spätere Leipziger Profes sor Gerhard Harig und seine Frau Katharina Harig. Die politische Ar beit in der Gesellschaft, die mit dem offenen Bekenntnis zur Sowjet union verbunden war, führte Harig zur Kommunistischen Partei. 3 ) Nach 1945 wurde er zu einem der entscheidenden Wissenschaftler bei der Veränderung des Inhalts und des gesellschaftlichen Charakters des Studiums, bei der weltanschau lichen Bildung der Studenten, bei zum sozialistischen Wissenschaftler und Hochschulpolitiker, er war Pro rektor der Leipziger Universität ab Juli 1948, und ab März 1950 Rektor, brachte die Tätigkeit Wendepunkte seiner Entwicklung. 4 ) Es ging um Durchsetzung eines antiimperialistischen Geschichtsbildes Große Bedeutung in dem von der Partei der Arbeiterklasse geführten ideologischen Umwälzungsprozeß in der sowjetischen Besatzungszone nach 1945 kam der Überwindung der faschistischen Geschichtsideo logie und der Durchsetzung eines wahrhaft demokratischen, antiimpe rialistischen Geschichtsbewußtseins und Geschichtsbildes zu. Sie nutzte alle Ergebnisse der marxistischen Histographie der re volutionären deutschen Sozialdemo kratie, stützte sich aber bewußt auf die Erfahrungen der KPdSU, den theoretischen Schatz des Lenin schen Erbes und wichtige Arbeiten der sowjetischen Geschichtsfor scher. Eine besondere Rolle spielte dabei der „Kurze Lehrgang der Ge schichte der KPdSU(B)", der in den Jahren 1948/49 ausführlich auf al len Stufen der Parteischulung stu diert wurde. An der Leipziger Uni versität machte sich in diesem Pro zeß besonders Prof. W. Markov ver dient. 5 ) Auch deshalb finden wir diesen Namen an der vordersten Stelle im Prozeß der Entwicklung der Freundschaft zur Sowjetunion. Getragen wurde der Prozeß der Herausbildung eines neuen Verhält nisses zur Sowjetunion durch eine weitere Säule, der „Gesellschaft zum Studium der Kultur der Sowjet- union“. Gegründet mit dem Ziel, die Wahrheit über die Sowjetunion zu verbreiten und dadurch die ideologischen Folgen jahrzehnte langer imperialistischer und faschi stischer Lügen- und Hetzpropa ganda zu überwinden. Auch hier fin det man im verdienstvollen Wirken für die Gesellschaft die Namen von W. Markov (u. a. ab 25. März 1948 Vorsitzender der Gesellschaft in Leipzig), Käthe und Gerhard Harig u. a. wieder. Auf dem Weg zur grö ßeren Breitenwirkung ist die Grün dung des ersten studentischen Ar beitskreises der Gesellschaft zum Studium der Kultur der Sowjetunion in der sowjetischen Besatzungszone ander Leipziger Universität am 1. Juni 1948 (Leitung Irene Markov) ein wichtiger Meilenstein. MANFRED WOLFF <) Bezirksleitung Leipzig, BPA, IV/4. 14/45 3) H. Mohr: Zu methodologischen Pro blemen der Erforschung der deutsch- sowjetischen Kulturbeziehungen. In: Deutschland-Sowjetunion. Aus fünf Jahrzehnten kultureller Zusammenar beit. Berlin 1966, S. 95 3) Siehe Gottfried Handel: Zu einigen Fragen der Hilfe der SMAD bei der demokratischen Umgestaltung des Hochschulwesens, S. 170 ’) ebenda 5) Siehe Lutz-Dieter Behrendt: Zur Hilfe der sowjetischen Geschichtswis senschaften bei der Entwicklung des marxistisch-leninistischen Geschichts bildes in den Jahren 1945—1949 auf dem Territorium der heutigen DDR. In: Jahrbuch für Geschichte der sozialisti schen Länder Europas, Band 20/1, Ber- Iln 176, S. 207 f.
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