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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1983
- Erscheinungsdatum
- 1983
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198300001
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- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19830000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19830000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
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- SLUB Dresden
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Zeitschrift
Universitätszeitung
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Band
Band 1983
-
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Band 1983
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Aus anderen Bildungsein richtungen Arbeitsvereinbarung mit Sowjetsoldaten TU Dresden: Anfang März Wurde zwischen der TU und einem sowjetischen Truppenteil der Garnison Übigau erstmalig ein Arbeitsplan unterzeichnet. Schwerpunkte des Planes sind vor allem Informationen und Meinungsaustausch über Pro bleme der Entwicklung der TU, gemeinsame Vorträge vor Ange hörigen der Sowjetarmee über Ergebnisse der Verwirklichung der Beschlüsse des X. Parteita ges der SED, Vorträge sowjeti scher Offiziere zur Erläuterung der Innen- und Außenpolitik der UdSSR sowie Vereinbarungen über eine Zusammenarbeit auf militärischem, geistig-kulturel lem und Wehrsportlichem Ge biet. „Umweltschutz - Ökologie" - neue Vorlesungsreihe Ernst-Moritz-Arndt-Universi- tät Greifswald: Eine neue Reihe universitätsoffener Vorlesungen begann Mitte März an der Uni versität. Getragen wird sie vom entsprechenden Arbeitskreis des Wissenschaftlichen Rates und der Sektjon Biowissenschaften Und steht unter dem Thema „Umweltschutz — Ökologie“. Das Thema der ersten Veranstaltung War: „Weltprobleme der Ökolo gie und des Umweltschutzes“. Botschafter besuchte Universität Ernst-Moritz-Arndt-Universi- tät Greifswald: Der Botschafter des Königreiches Dänemark, Henrik Holger Haxthausen, be suchte kürzlich die Universität. Während eines Gespräches in formierte er sich über. die Auf gaben der Greifswalder Alma mater in Lehre. Forschung und medizinischer Betreuung. Wür- digungfand auch die gute Zu sammenarbeit der Wissenschaft ler' der Sektion Nordeuropawis senschaften mit den Wissen schaftlern Nordeuropas. Neues Lötverfahren entwickelt TH Karl-Marx-Stadt: Ein Ver fahren zum Hartlöten von Stäh len mit Kupferlot, das im Gegen satz zu bisher bekannten Lötver fahren weder Schutzgas noch Flußmittel oder Vakuum benö tigt, wurde von Wissenschaftlern der TH entwickelt. Das so genannte Containerlöten in Luft erübrigt durch den Einsatz von beliebigen Industrieöfen die An schaffung spezieller Lötanlagen. Besonders effektiv ist daher der Einsatz des neuen Verfahrens bei Einzel- und Kleinserienferti gungen. Erfolgreiche Gemeinschafts arbeit TH Ilmenau: Im VEB Werk für Technisches Glas wurde in Zusammenarbeit mit der Sektion Physik und Technik elektroni scher Bauelemente ein Gerät ent wickelt. mit dessen Hilfe schon Während des Ziehprozesses der Durchmesser von Glasröhren be rührungslos gemessen werden kann. Zwei Patentanmeldungen konnten im Ergebnis dieser Ent wicklung vorgenommen werden. Forschungsarbeiten für Automatisierung TH Magdeburg: Mit sieben Kombinaten und Betrieben des Maschinenbaus der DDR ist die TH innerhalb einer Forschungs gemeinschaft verbunden. Sie hat das Ziel, flexible Automatisie rungslösungen für Klein- und Mittelserienfertigungen vorzube reiten und die Anwendung effek tiver Technologien zu fördern. Die Wissenschaftler und Prakti ker analysieren Fertigungsein heiten in den Betrieben und lei ten Schlußfolgerungen für einen schrittweisen Übergang zur Ro botertechnik ab. In die acht The mengruppen umfassende For schung sind 120 Studenten der Hochschule einbezogen Im Mag deburger Armaturenwerk be währt sich bereits ein Roboter zentrum, das im Rahmen der For schergemeinschaft entwickelt wurde. Potenzen unserer Leipziger Hochschuleinrichtungen koordinieren Rat der Rektoren arbeitet seit drei Jahren erfolgreich Seit nunmehr drei Jahren arbeitet in Leipzig der Rat der Rektoren. Ihm gehören an die Rektoren unse rer Universität und der sieben Leip ziger Hochschulen sowie der Direk tor des Instituts für Literatur „Jo hannes R. Becher“. Der Rat der Rek toren wird von Prof. Dr. sc. Dr. h. c. L. Rathmann, Rektor der KMU, ge leitet. Gegründet wurde dieses Gremium mit dem Ziel, die Potenzen der Leip ziger Hochschuleinrichtungen nutz bringend für alle Partner zu koordi nieren, gemeinsame Initiativen zu beraten und einzuleiten. Vor allem geht es darum, Erfahrungen bei der Erziehung, Aus- und Weiterbildung auszutauschen sowie die Zusam menarbeit der Leipziger Hochschu len bei der Lösung ihrer wissen schaftlichen und künstlerischen Auf gaben zu vertiefen. Seit der Grün dung des Rates wurden mehrere Ar beitsgruppen und Kooperationsver bände zu Schwerpunktaufgaben ge bildet. Rat dient der effektiveren Gestaltung des MLG Der effektiveren Gestaltung des marxistisch-leninistischen Grundla genstudiums dient ein Kooperations verband, in dem alle Leipziger Sek tionen, Institute und Abteilungen für Marxismus-Leninismus zusam mengeschlossen sind. Das Arbeits programm dieses Kooperationsver bandes sieht unter anderem. die ge genseitige Teilnahme an Beratun gen der Wissenschaftsbereiche Phi losophie, Politische Ökonomie und Wissenschaftlicher Kommunismus sowie gegenseitige Hospitationen vor. Vorlesungskonzeptionen, Semi narführungspläne und Anschauungs materialien werden gemeinsam er arbeitet und ausgetauscht. Die be sten Erfahrungen bei der Gestal tung eines niveauvollen, theore tischen, lebensnahen und streitba ren Unterrichts in Marxismus- Leninismus werden auf diese Weise für alle beteiligten Einrichtungen nutzbar. Zweimal im Jahr organi siert der Kooperationsverband Wei terbildungswochen für Hochschul lehrer und wissenschaftliche Mit arbeiter des Grundlagenstudiums. Ausgehend vom Beispiel der Leip ziger politökonomischen Symposien sind ebenfalls weitere gemeinsame Forschungsvorhaben auf gesell schaftswissenschaftlichem Gebiet vorgesehen. Weiterbildungsveranstaltungen der KMU für alle nutzbar Die Weiterbildung stellt neben Erziehung und Ausbildung der Stu denten eine der wichtigsten Seiten in der Arbeit dieses Rektorenrates dar. So unterbreitete der Vorsit zende des Rates der Rektoren bei spielsweise in seiner letzten Sitzung Vorschläge, wie die von der KMU als größter Bildungsstätte des Be ¬ zirkes angebotenen Weiterbildungs veranstaltungen noch besser von den anderen Hochschuleinrichtun gen genutzt werden könnten. Die KMU hatte vor über einem Jahr 15 Weiterbildungsveranstaltungen auf den verschiedensten Fachgebieten offeriert, an denen sich bisher rund 1100 Nachwuchswissenschaftler und Praktiker beteiligten. Als jüngste Aktivität dieser Art begann die KMU Ende März mit einem Abend kurs-Programm von 19 Veranstal tungsreihen, an dem sich Studenten aller Hochschulen sowie Bürger der Stadt beteiligen können. Auch die hochschulpädagogische Weiterbildung wurde als eine we sentliche Seite der Qualifizierung der Wissenschaftler der Leipziger Hochschulen erkannt. Das Gremium stimmte zu, eine Arbeitsgruppe zur Weiterbildung für alle Hochschulen zu gründen, die diesbezügliche Wün sche und Erfordernisse sammelt und daraus einen Maßnahmeplan er arbeiten wird. Noch bessere Ausnutzung aller vorhandenen Fonds Einer besseren Ausnutzung der vorhan denen materiell-finanziellen und Arbeitskräftefonds dient der Or ganisationsvertrag Mensen, dem die KMU, die Handelshochschule und die Technische Hochschule an geschlossen sind. Die kulturell-ästhetische Bildung der Angehörigen der eigenen Hoch schule weiter zu erhöhen und zu gleich die Ausstrahlungskraft der Universität und Hochschulen als gei stig-kulturelle Zentren des Territo riums weiter auszubauen, sind Schwerpunkte der Arbeitsgruppe Kultur des Rektorenrates. Kultu relle Veranstaltungen der Hochschu len werden untereinander abge stimmt und ihre Popularisierung ko ordiniert, um möglichst viele Inter essenten zu erreichen. Großen Zu spruch bei der Bevölkerung findet beispielweise die Sonntagsvorle sung, die gemeinsam von den Leip ziger Hochschulen und der URA NIA getragen wird. Seit dem vergangenen Jahr arbei tet im Rat der Rektoren auch eine Arbeitsgruppe Datenverarbeitung. Die Koordinierung der Einsatzpla nung sowie eine Zusammenarbeit bei der Wartung und Reparatur der Datenverarbeitungstechnik soll zu einer noch intensiveren und zweck mäßigeren Nutzung der in den Hoch schulen vorhandenen Anlagen füh ren. Es wurde ebenfalls vereinbart, daß alle Studenten der mathema tisch-naturwissenschaftlichen, tech nischen, ökonomischen und sport wissenschaftlichen Einrichtungen im Grundstudium eine Ausbildung in der Informationsverarbeitung er halten. Zu einer territorialen Ko- operationsgemeinschaft haben sich ebenfalls die Leipziger Hochschul bibliotheken zusammengeschlossen. Diese Zusammenarbeit trägt wesent- initiativen infor mationen meinungen 17 1 lieh dazu bei, den steigenden Bedürf nissen nach einer schnelleren und effektiveren Bereitstellung von Lite ratur für Lehre und Forschung zu entsprechen. Kontinuierliche Er fahrungsaustausche sind dabei ebenso förderlich wie gemeinsame Qualifizierungsveranstaltungen für die Mitarbeiter. Die beteiligten Bi bliotheken erkennen jeweils die Be nutzerkarte des Kooperationspart ners an, und auch die Öffnungszei ten der Bibliotheken wurden auf einander abgestimmt. Eine sehr wichtige Aufgabe wird die Koopera tionsgemeinschaft Bibliotheken darin sehen, die Mikrofilmtechnik für alle Hochschulen auszubauen und zu zentralisieren. Partner in der Arbeitsgruppe zur Koordinierung der Wohnheimfra gen sind neben der Universität und den Hochschulen auch die Fach- und Ingenieurschulen der Stadt Leipzig. In Gemeinsamkeit aller Ein richtungen können so zusätzliche Reserven für die Unterbringung von Studenten in Wohnheimen erschlos sen werden. Die Einrichtungen in formieren beispielsweise über freie Kapazitäten und ermöglichen ge gebenenfalls eine zeitweilige Nut zung von Internatsplätzen durch Ko operationspartner. Zugleich erfolgt auch eine Abstimmung in allen ökonomischen Fragen, z. B. zur Werterhaltung in den Wohnheimen. Beste Erfahrungen und Impulse für wirksame Leitungstätigkeit Die Rektoren sind bestrebt, im Sinne eines gemeinsamen Ideenfin dens und gegenseitigen Informie rens über die besten Erfahrungen al ler, die Arbeit jeder Hochschule zu bereichern, ihr Impulse für eine effektivere Leitungstätigkeit bei der Bewältigung der wissenschaftlichen Hauptprozesse zu geben. Das be trifft auch solche Fragen wie die ge meinsame Nutzung beim Eigenbau wissenschaftlicher’ Geräte. Für sehr wichtig halten die Rektoren die ge genseitige Teilnahme an bedeutsa men Veranstaltungen, von denen im Karl-Marx-Jahr bekanntlich beson ders an der KMU vieles geboten wird. REGINA PFÜTZNER/Dr. KARLA SCHRÖDER Neueste Forschungsergebnisse zur Geschichte der Sozialdemokratie Auftakt für Fortsetzung der Arbeit der Forschungsgruppe zur Geschichte der Sozialdemokratie Am 16. März führte die Sektion Marxismus-Leninismus ein Eh renkolloquium anläßlich des 70. Ge burtstages von Prof. em. Dr. Lothar Mosler, Verdienter Hochschullehrer der DDR, durch. Die Veranstaltung wurde als Ar beitsberatung durchgeführt, auf der neueste Forschungsergebnisse zum Differenzierungsprozeß in der deut schen Sozialdemokratie in der Zeit der Weimarer Republik vorgestellt wurden, und von der Forschungs gruppe „Geschichte der SPD 1917 bis 1945“ unter der Leitung von Prof. Dr. sc. Heinz Niemann, Direk tor der Sektion Marxismus- Leninismus, getragen. Nach dem Vortrag der Laudatio für den Jubi lar befaßte sich das Referat von Prof. Dr. sc. Helmut Arndt und Prof. Niemann mit den konzeptionel len und den wichtigsten Fragen einer von der Forschungsgruppe ge planten Monographie zur Ge schichte der Sozialistischen Arbei terpartei Deutschlands (SAPD). Die unmittelbare Geschichte der SAPD umfaßt zwar nur einen sehr kurzen Zeitraum (1931 bis 1933), die Entstehung und Entwicklung dieser Partei werfen jedoch eine Reihe von theoretischen und praktisch politischen Fragen auf, die nicht nur von historischem, sondern auch aus aktueller Sicht von Interesse sind. Die SAPD verdankte ihre Entste hung der Krise der Sozialdemokra tie, ihre Gründung war offener Aus druck des Differenzierungsprozesses in der SPD, besonders des Wider spruchs zwischen der proletarischen und der bürgerlichen Linie im Op portunismus. Die zeitgenössische Rolle der SAPD war zwiespältig. Ihr Selbstverständnis als neue re volutionäre Kraft zwischen KPD und SPD, die zum Zulauf pseudore- volutionärer und antileninistischer Sekten führte, vertiefte die or ganisatorische, ideologische und poli tische Spaltung der Arbeiterbewe gung. Zum anderen war sie ein zeit weiliges Durchgangsstadium für die Annäherung ehemals linkssozial demokratischer, klassenbewußter Kräfte an den Marxismus-Leninis mus und an die KPD und damit für ' derkonfe renz bericht N die KPD objektiv ein Partner im Ringen um die Aktionseinheit der Arbeiterklasse. Vor allem dieser zweite Aspekt er hält angesichts verschiedener For men von Linksentwicklungen in so zialdemokratischen Parteien für die kommunistische Weltbewegung in der Gegenwart aktuelle Bedeutung. Die Autoren gaben im Referat aus dieser Sicht eine politische und hi storische Begründung für die Un tersuchung der SAPD, erläuterten im einzelnen die Konzeption, be schäftigten sich mit der Frage der Stellung der KPD zur Gründung der SAPD und stellten erste Thesen zur Bewertung der SAPD zur Dis kussion. In der vorwiegend freien Diskus sion fanden das Anliegen und die Begründung für die Notwendigkeit einer Monographie über die SAPD Zustimmung. Diskussionen gab es zur Frage der historischen Paralle len zwischen der USPD und der SAPD und zur Frage, ob die SAPD zentristischen Charakter trage. Es wurden verschiedene Hinweise zu Einzelaspekten der Geschichte der SAPD gegeben (u. a. zur Bedeutung der regionalen Seite). Besonders wurde die Notwendig keit der Zusammenarbeit mit Hi storikern, die die Geschichte der KPD erforschen, unterstrichen, um das komplizierte Verhältnis zwi schen KPD und SAPD richtig zu er fassen, das vor allem von der Dia lektik von Identität der marxi stisch-leninistischen Kräfte und ih rer Zusammenarbeit mit anderen Strömungen bestimmt wird. Die Teilnehmer wünschten die baldige Vervielfältigung der Arbeits thesen für die Fortsetzung der Dis kussion. Zum Abschluß des Kolloquiums sprach der Jubilar über Georg Le- debour. Prof. Mosler würdigte Le- debour als eine zwar eigenartige, aber große revolutionäre Persönlich keit der deutschen Arbeiterbewe gung. Das Kolloquium erfüllte nicht nur seine Aufgabe der Ehrung des Jubi lars, sondern war zugleich — und das auch in dessen Sinne — ein ge lungener Auftakt für die Fortset zung der Arbeit der Forschungs gruppe zur Geschichte der So zialdemokratie. M. HÖTZEL Fragen, d ie uns bewegen - Argumente, die wir brauchen UNESCO-Deklaration zur Kulturpolitik Vom 26. Juli bis 6. August 1982' führte die UNESCO in Mexiko- Stadt ihre II. Weltkonferenz zur Kulturpolitik (MONDIACULT) durch. Dieser Konferenz wurde seitens der Mitgliedstaaten eine besondere Bedeutung beigemes sen. Das wurde nicht zuletzt in der Entsendung einer Vielzahl ■hochrangiger Delegationen sicht bar. Aus den Mitgliedsstaaten nahmen 129 Regierungsdelega tionen an der Konferenz teil. Dazu waren rund 80 staatliche und nichtstaatliche Organisatio nen vertreten. Als Delegations leiter fungierten ein Premiermi nister. drei stellvertretende Mini sterpräsidenten, 78 Minister. 16 stellvertretende Minister und 21 Botschafter. Die große Auf merksamkeit. die der Konferenz im Weltmaßstab entgegenge bracht wurde, fand aber nicht nur in der Zahl und Ranghöhe der Teilnehmerdelegationen Aus druck. Alle teilnehmenden Staa ten hatten sich sehr gründlich auf die inhaltliche Gestaltung der Konferenz vorbereitet. In mehreren Regionaltagungen und Absprachen legten die sozialisti schen, die kapitalistischen und die Entwicklungsländer ihre je weilige Konferenzstrategie fest. Für die Diskussion waren zwei inhaltliche Hauptpunkte vorge sehen, in denen zum einen nach dem Platz der Kultur in der Zu sammenarbeit der Völker der heutigen Welt, zum anderen nach den sich daraus ergebenden durchgeführt. Über weite Strek- ken gab es gleiche oder angenä herte Standpunkte mit dem über wiegenden Teil der Entwich« lungsländer. Die kapitalistischen Staaten trafen vor der UNESCO- Konferenz ebenfalls zu gemein samen Absprachen zusammen. Allerdings konnten sie im Kon ferenzverlauf kein einheitliches Auftreten erreichen. Zum Teil kam es sogar zu heftigen Kon frontationen, so zwischen Frank reich und den USA, als der fran zösische Kulturminister Lang sich gegen Methoden des inter nationalen kulturpolitischen Wir kens der USA wandte. Hierbei sollte nicht vergessen werden, daß auch die französische inter nationale Kulturstrategie gleich falls eine imperialistische ist und die sachlich durchaus berechtig ten Angriffe gegen die USA vor allem Konkurrenzkampfverhal ten entstammen. Auch zwischen Großbritannien und Griechen land kam es zu Auseinanderset zungen, vor allem zu Fragen der Rückführung von Kulturgütern. Eine relative Einigkeit de monstrierten die kapitalistischen Staaten nur in den sattsam be kannten Forderungen nach „freiem Fluß von Informa tionen“, Garantien der „Men schenrechte“ entsprechend ihren Vorstellungen, „Pluralismus der Kulturen“ usw. Die sozialisti schen Staaten wiesen darauf hin, daß Informationsfluß und andere Wissenschaftler des Herder-Institutes zu Fragen der Kulturpolitik in der internationalen Klassenauseinandersetzung Problemen und Maßnahmen der UNESCO-Arbeit für die 80er Jahre gefragt wurde. Die Ergebnisse der Konferenz gingen in eine Reihe verabschie deter Dokumente ein. Das wohl wichtigste Dokument ist die „De klaration von Mexiko zur Kul turpolitik“. Diese Deklaration stellt einen für alle Seiten an nehmbaren Kompromiß dar und ist insgesamt als Erfolg aller pro gressiven Kräfte zu werten. In ihr sind Leitlinien für die UN- ESCO-Tätigkeit in der kommen den Zeit festgehalten, die für einen längeren Zeitraum Gültig keit besitzen werden. In der Deklaration wird zu einer Reihe von Fragen zur poli tischen und ökonomischen Lage in der Welt Stellung genommen. Hervorgehoben werden u. a. die Spannungen und Konflikte, die durch das Wettrüsten und vor al lem ökonomische Ungleichheiten verursacht sind. Auf kulturellem Gebiet wird auf solche Pro blemstellungen eingegangen, wie Fragen zur kulturellen Identität und die Definition des Kulturbe griffes (die dabei gefundene For mel zum Kulturbegriff kommt der marxistisch-leninistischen Auffassung sehr nahe); Fragen des Verhältnisses von Kultur und Demokratie, die Stellung zum kulturellen Erbe, zum künst lerischen und geistigen Schaffen und zur musischen Erziehung, zum Verhältnis von Kultur und Erziehung, Wissenschaft und Kommunikation, die internatio nale kulturelle Zusammenarbeit und anderes mehr. Die Auswertung aller Doku mente wird noch einen längeren Zeitraum beanspruchen. Schwie riger werden sich jedoch die Fra gen der /praktischen Umsetzung der vorgegebenen Inhalte gestal ten. Es wird dabei u. a. nicht an Versuchen seitens der reaktionä ren. imperialistischen Kräfte mangeln, den progressiven Ge halt verabschiedeter Dokumente nachträglich umzuwerten oder zu eliminieren. Die fortschrittli chen Grundgedanken werden also zu verteidigen sein. Die Deklaration zur Kulturpo litik fand Ergänzung durch etwa 200 Empfehlungen zu Einzelfra gen. darunter zu wichtigen poli tischen Themen, durch einen Ap pell an die Kultur- und Kunst schaffenden aller Länder sowie durch einen Ergebnisbericht, der auch die Berichte der beiden Kommissionen enthält. Die Konferenz wurde in einer für die Arbeit der sozialistischen Länder günstigen Atmosphäre Dinge nicht grundlagen- und vor aussetzungslos sind. Die Entwick lungsländer traten der imperiali stischen Forderung nach „freiem Imformationsfluß“ energisch ent gegen und erklärten., daß mit einer solchen Forderung nur das imperialistische Informations monopol sanktioniert und legali siert werden soll. Die kapitalisti schen Staaten, besonders die USA. waren heftigen Angriffen der Entwicklungsländer ausge setzt. vor allem zu Fragen der Medienpolitik und des Raubes von Kulturgütern. Es gelang den kapitalistischen Staaten nicht, in- Dokumenten der Konferenz an entscheidenden Stellen ihre reaktionären Kulturpositionen unterzubringen oder wesentli chen Einfluß auf den Charakter der Dokumente zu nehmen. Und es gelang ihnen auch nicht, zum Teil nicht einmal im eige nen Lager, die schon vor der Konferenz propagierte Formel von einer „Entpolitisierung“ der UNESCO wirksam werden zu las sen, eine Formel, die ein An- prangern der imperialistischen Kulturfeindlichkeit verhindern sollte. Die Entwicklung der Lo sung von der „Entpolitisierung“ durch die kapitalistischen Staa ten bezeugt das veränderte Kräf teverhältnis in der internationa len Arena, denn zu einem Zeit punkt, als die Kräfte des Impe rialismus eindeutige Mehrheiten in der Organisation der Verein ten Nationen besaßen und diese zur ideologischen Kriegsführung und politischen Diskriminierung der sozialistischen Länder aus nutzten, wurde an solche Forde rung nach „Entpolitisierung“ nicht gedacht Der Vorsitzende der UNESCO- Kommission der DDR, Peter Flo rin, betonte in einem in der Zeit schrift „Horizont“ Nr. 48/1982 er schienenen Aufsatz: „Wie die an deren sozialistischen Staaten geht die DDR davon aus. daß die UNESCO eine Stätte des interna tionalen Erfahrungsaustausches zur Lösung der dringendsten vor der Menschheit stehenden Auf gaben auf den Gebieten der Erziehung. Wissenschaft und Kul tur ist. Die UNESCO sammelt nicht nur die internationalen Er fahrungen auf diesen Gebieten und macht sie den Staaten zugänglich, sie wirkt auch als Ka talysator und Stimulator der in ternationalen Zusammenarbeit zur Verwirklichung der in der UN-Charta verankerten Grund- orinzipien des demokratischen Völkerrechts, wie der Nicht einmischung in die inneren Ange legenheiten und der souveränen Gleichheit der Staaten.“ Dr. DIERK HIRSCHLER
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