Suche löschen...
Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1983
- Erscheinungsdatum
- 1983
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198300001
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19830000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19830000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1983
-
- Ausgabe Nr. 1, 7. Januar 1
- Ausgabe Nr. 2, 14. Januar 1
- Ausgabe Nr. 3, 21. Januar 1
- Ausgabe Nr. 4, 28. Januar 1
- Ausgabe Nr. 5, 4. Februar 1
- Ausgabe Nr. 6, 11. Februar 1
- Ausgabe Nr. 7, 18. Februar 1
- Ausgabe Nr. 8, 25. Februar 1
- Ausgabe Nr. 9, 4. März 1
- Ausgabe Nr. 10, 11. März 1
- Ausgabe Nr. 11, 18. März 1
- Ausgabe Nr. 12, 25. März 1
- Ausgabe Nr. 13, 4. April 1
- Ausgabe Nr. 14, 8. April 1
- Ausgabe Nr. 15, 15. April 1
- Ausgabe Nr. 16, 22. April 1
- Ausgabe Nr. 17, 29. April 1
- Ausgabe Nr. 18, 6. Mai 1
- Ausgabe Nr. 19, 13. Mai 1
- Ausgabe Nr. 20, 20. Mai 1
- Ausgabe Nr. 21, 27. Mai 1
- Ausgabe Nr. 22, 3. Juni 1
- Ausgabe Nr. 23, 10. Juni 1
- Ausgabe Nr. 24, 17. Juni 1
- Ausgabe Nr. 25, 24. Juni 1
- Ausgabe Nr. 26, 1. Juli 1
- Ausgabe Nr. 27, 8. Juli 1
- Ausgabe Nr. 28, 15. Juli 1
- Ausgabe Nr. 29, 22. Juli 1
- Ausgabe Nr. 30, 29. Juli 1
- Ausgabe Nr. 31, 2. September 1
- Ausgabe Nr. 32, 9. September 1
- Ausgabe Nr. 33, 16. September 1
- Ausgabe Nr. 34, 23. September 1
- Ausgabe Nr. 35, 30. September 1
- Ausgabe Nr. 36, 10. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 37, 14. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 38, 21. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 39, 28. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 40, 4. November 1
- Ausgabe Nr. 41, 11. November 1
- Ausgabe Nr. 42, 18. November 1
- Ausgabe Nr. 43, 25. November 1
- Ausgabe Nr. 44, 2. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 45, 9. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 46, 16. Dezember 1
-
Band
Band 1983
-
- Titel
- Universitätszeitung
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
FAKTEN, ARGUMENTE, DATEN UND HINTERGRÜNDE ZUM THEMA 7 IM PARTEILEHRJAHR Seminar zum Studium von Grundlehren der marxistisch-leninistischen Philosophie . die Theorie wird zur materiellen Gewalt, sobald sie die Massen ergreift" Der Zweck der Aneignung und Vermittlung philosophischer Er kenntnisse besteht letztendlich nur in der weltanschaulichen Orientie rung bewußten Handelns der Men schen im Sinne des gesellschaftlichen Fortschritts. Demgemäß sollte im Mittelpunkt des Seminars zum behandelnden Thema der Nachweis stehen, daß die bewußte und zielge richtete Gestaltung der neuen Gesell schaft, das heißt die weitere Ent wicklung des realen Sozialismus, so wohl die Kenntnis der objektiven Gesetzmäßigkeit dieses Prozesses als auch der ihm innewohnenden Gesetz mäßigkeiten voraussetzt. Bewußtes Handeln erfordert Klarheit über das Ziel und den Weg. Doch auf welche Weise und mit welcher Genauigkeit läßt sich der Weg zu einem Ziel sol chen historischen Ausmaßes im vor aus bestimmen und bewußt machen? Mit dem Nachweis, daß die Einheit der Welt in ihrer Materialität be steht und daß die materielle Welt unendlich und erkennbar ist, schafft die marxistisch-leninistische Philo sophie als philosophischer Ausdruck der Interessen der Arbeiterklasse zu nächst diejenigen theoretischen Vor aussetzungen, die zur Erklärung und Veränderung der Welt erforderlich sind. Kern dieser Voraussetzung ist das Begreifen der Tatsache, daß die Praxis (als der gesellschaftliche Pro zeß bewußter und zielgerichteter ma teriell-produktiver Umgestaltung na türlicher und gesellschaftlicher Ver hältnisse) diejenige Sphäre mensch licher Tätigkeiten darstellt, in der Materielles und Ideelles (als geistige Reproduktion von Materiellem und von durch dieses Vermitteltem) kon frontiert werden. In der Praxis kann die Richtigkeit und Diesseitigkeit des Gedankens geprüft und bewiesen werden. Die Praxis ist Grundlage, Triebkraft und Ziel des Erkennens. Daraus ergibt sich als ein besonderes Anliegen der marxistisch-leninisti schen Erkenntnistheorie, den Er kenntnisprozeß unter dem Gesichts punkt der Wechselbeziehungen von Praxis und Erkennen zu analysieren und ihn sowohl als natürlichen als auch historischen Prozeß zu erfas sen. Die auf diese Weise gewonnenen Einsichten in den menschlichen Le bensprozeß ermöglichen die Erkennt nis der ihm innewohnenden Gesetz mäßigkeiten. Das Wissen (als Resul tat der geistig-praktischen Aneig nung der analysierten Prozesse) ist somit eine notwendige Bedingung für ein diesem gesetzmäßigen Pro zeß gemäßes Handeln. Damit ist eine erste Antwort auf die obige Frage gegeben. Indem sieh der Mensch geistig ¬ praktisch mit seinem eigenen gesell schaftlichen Sein auseinandersetzt, gewinnt er jene Einsichten und Er kenntnisse über die Welt, die ihm gestatten, das Ziel und den Weg sei- Die marxistisch-leninistische Erkenntnistheorie und ihre Bedeutung für das bewußte Handeln der Werktätigen. Der X. Parteitag der SED über die Anforderungen an die ideologische Arbeit als Herz stück der Parteiarbeit ner Tätigkeit geistig vorwegzuneh men und planvoll und bewußt seine Verhältnisse zu gestalten. Er begrün det sein Handeln durch Wissen über den möglichen Verlauf des erwarte ten Handlungsvollzugs. Aber erst im Prozeß der Tätigkeit selbst erweist sich, in welchem Grade sein Wissen ausreicht, um ein dem Gegenstand seiner Tätigkeit gemäßes Resultat zu erreichen. Gültiges wird aufbewahrt und verallgemeinert, Ungültiges wird verworfen. Das heißt, die Er reichbarkeit des Ziels ist notwendig von der Wahrheit der Aussagen ab hängig. Mit anderen Worten: Die Be gründung von Plänen, Strategien und Programmen für die gesellschaft liche Entwicklung setzt wahre Be hauptungen (Erkenntnisse) über den historischen Prozeß voraus. Im Verlauf der praktischen Um setzung erfolgt ihre Präzisierung und Vervollkommnung, wird eine höhere Stufe relativer Wahrheit über den objektiv verlaufenden. Prozeß gewonnen. Der objektiv-gesetzmä ßige Charakter der Entwicklung der neuen Gesellschaftsordnung bedeu tet jedoch nicht, daß sie sich ohne geschichtliches Subjekt, ohne han delnde und mit. Bewußtsein ausge rüstete Individuen, im Selbstlauf vollzieht. Es sind die Menschen, die ihre Geschichte machen, indem sie es in größerem oder geringerem Maße verstehen, den objektiven Gegeben heiten gemäß bewußt zu handeln. Wenn gilt, daß Wissen über den Verlauf der Geschichte eine notwen dige Bedingung für die bewußte Ge staltung der Verhältnisse ist, so ist zu fragen, wie das Wissen in Han deln überführt werden kann. Ein Zusammenhang wurde bereits ge nannt: Mit Wissen wird Handeln, wird der Verlauf einer Tätigkeit be gründet und geistig vorweggenom men. Praktisch wirksam wird dieses Wissen jedoch erst dann, wenn die Träger der Bewegung und Entwick lung, wenn die die neue Gesellschaft errichtenden Werktätigen von der Richtigkeit und Notwendigkeit ihres Tuns überzeugt sind. Dadurch tritt schließlich der notwendige Grad von Bewußtheit im Handeln ein. Bewußt heit ist erforderlich, um Wider sprüche zwischen gesellschaftlicher Wirklichkeit und Notwendigkeit tat sächlich lösen zu können. Auf genau diesen Zusammenhang machte Lenin 1919 aufmerksam, als er feststellte: ..Bekanntlich werden derartige Wi dersprüche in der Praxis dadurch ge löst, daß dieser circulus vitiosus durchbrochen wird dank einem Um schwung in der Stimmung der Mas sen; dank der heroischen Initiative einzelner Gruppen...“ 2 Zweck unserer ideologischen Ar beit ist es, diese Stimmung bewußt zu schaffen, damit diese „heroische Initiative“ zur Massenerscheinung wird. Im Mittelpunkt müssen dabei Überlegungen und Maßnahmen ste hen, durch die die Produktivität der wissenschaftlichen Arbeit wesentlich erhöht werden kann. Dies gilt wenigstens in zweifacher Hinsicht: 1. in bezug auf die Organi sation, Leitung und Planung der ge genwärtigen Prozesse und 2. in be zug auf die Sicherung des notwendig gen Verlaufs für das nächste Jahr hundert. Das Ziel der ideologischen Arbeit ist dann erreicht, wenn wir durch angestrengte und effektive Forschung, Ausbildung und Erzie hung unseren Beitrag zur weiteren Entwicklung der sozialistischen Ge sellschaft leisten. „Der Kommunismus beginnt dort, wo einfache Arbeiter in selbstloser Weise, harte Arbeit bewältigend, sich Sorge machen um die Erhöhung der Arbeitsproduktivität...“ (Le nin) 3 Dr. HERBERT HOCKE, Sektion M.-l. Philosophie Anmerkungen: 1 Kari Marx: Zur Kritik der Hegel- sehen Rechtsphilosophie. Einleitung. In: MEW, Bd. 1, S. 385 2 W. I. Lenin: Die große Initiative. In: Werke Bd. 29, S. 416 3 ebenda, S. 417 Seminar zur aktuellen Bedeutung der Leninschen Theorie über den Imperialismus Die Anti-Reagan-Front in den USA auf breiter Basis zusammenführen Wenn sich durch die Oktoberrevo lution 1917 die strategische Situation des Imperialismus wandelte und er seitdem stets das Ziel der Rückge winnung seiner totalen, globalen He gemonie durch eine Kombination und wechselnde Gewichtung zweier Methoden — die der Konfrontation und die der Anpassung — verfolgte, Was bestimmte dann die Verstärkung der Konfrontation durch die USA seit Mitte der 70er Jahre? Die Antwort liegt einerseits in den massiven Stockungen und Störungen im staatsmonopolistischen Repro- duktions- und Verwertungsprozeß, die — ausgelöst durch die Verschär fung des Ressourcenproblems als Folge des kapitalistischen Raubbaus und die seitens der Gesellschaft nicht oder nur unzureichend kon trollierte, beschleunigte Ausbreitung von Basisinnovationen — zur dritten Regulierungskrise in der bisherigen Geschichte des Kapitalismus führten. Andererseits gilt es, die spezifischen Besonderheiten der USA Zu berück sichtigen, deren internationale Posi tion, die nationalen Gegebenheiten des Klassenkampfes sowie die Be sonderheiten in der Gruppierung der Monopolbourgeoise in den USA. Die letztgenannten Faktoren be einflussen wesentlich, ob jeweils die konfrontative oder sozialreformisch- adaptische Tendenz hervortritt. Die besondere internationale Po sition des USA-Imperialismus be steht darin, daß er zwischen 1945 und dem Anfang der 70er Jahre die Verwandlung der kapitalistischen Weltwirtschaft vom Monozentris mus, mit den USA im Zentrum, zum Polyzentrismus, mit Westeuropa und Japan als zusätzlichen Zentren, nicht verhindern konnte und zu gleich das militärische Übergewicht über den Sozialismus verlor. Seit Mitte der 70er Jahre erfolgte in den herrschenden Kreisen der USA die ideologische Reflexion der dritten Regulierungskrise, der Ver änderung der außenpolitischen Situa tion in Form der Verstärkung der reaktionären, neokonservativen Strö mung in der Innen- und Außenpoli tik der USA, in der politischen Ziel setzung, die Hauptsäulen des revolu tionären Prozesses zu zerstören und die „Pax amerikana" wieder zu er richten. Diese Form der ideologischen Re flexion der dritten Regulierungs krise, der veränderten außenwirt schaftlichen und politischen Situation der USA wurde wesentlich befördert durch das seit den 50er Jahren er folgende Erstarken des militärisch- industriellen Komplexes, durch des sen zunehmenden, unter Reagan einen Höhepunkt erreichenden. Ein- Die Rolle des USA-Imperialis mus und seine friedens gefährdende, menschen feindliche Politik. Der Kampf der KP der USA fluß auf die Regierung zum einen, durch die infolge des traditionell vorherrschenden Opportunismus und neuerdings die Massenarbeitslosig keit verursachte Schwächung der Kampfkraft der Arbeiterklasse der USA zum anderen. Da die reaktionäre, mehrdimensio nale, alle gesellschaftlichen Bereiche der USA wie deren internationale Beziehungen betreffende Politik der Reagan-Regierung stärker als die liberal-reformistische, adaptive Poli tik — begünstigt durch eine Über schätzung der eigenen Möglichkeiten — die objektiven Interessen fast aller Klassen und Schichten im eige nen Land und die der anderen Völ ker mißachtet, hat sie innerhalb kur zer Zeit in den verschiedenen Berei chen in vergleichbar kurzer Zeit einen unvergleichlich stärkeren Wi derstand heterogener Kräfte hervor gerufen, die die hinter Reagan ste henden Kreise der Monopolbourgeoi- sie bei Vertiefung ihres Widerstan des zwingen können, ihre Gesamt politik mit anderen Konzeptionen, „angepaßter“ fortzusetzen. Deshalb hielt die KP der USA vom 23. bis 25. April 1982 mit 1000 Ver tretern aus Grundorganisationen die zweite, außerordentliche Parteikon ferenz ihrer Geschichte ab. Die Viru lenz der politökonomischen Krisen und die vielfältigen neuen demokra tischen und sozialen Bewegungen der Volksmassen boten Herausforde rungen und Möglichkeiten zum Bündnis, so daß der Generalsekre tär der KP der USA. Gen. Gus Hall, „zur Schaffung einer Volksfront ge gen die Reaganomie“' und die milita ristische Politik der USA“ aufrief. Er unterbreitete einen Plan zur For mierung einer unabhängigen, anti monopolistischen Klassenbewegung sowie „Prinzipien einer neuen Char ta der ökonomischen Rechte“. Die Konferenz nahm ein neues Statut für die Grundorganisation an. Die Mitglieder der KP der USA arbeiten aktiv in den verschiedenen, gegenwärtig noch zersplitterten Sek toren der Anti-Reagan-Front, in den Gewerkschaften, den Organisationen der Afroamerikaner, der Puertorica ner, der Frauen, der Jugend, der Ar beitslosen und vieler anderer mehr. Die Kommunisten kämpfen dafür, diese Organisationen zu einer politi schen Kraft zusammenzuschließen Prof. Dr. INGRID DEICH, Sektion Wiss. Kommunismus Seminar zum Studium von Grundproblemen der politischen Ökonomie des Sozialismus und der Wirt schaftspolitik der SED Gemeinsame Wirtschafts strategie Seit zwölf Jahren verwirklichen die Mitgliedsländer des RGW erfolgreich das Komplexprogramm der sozialisti schen ökonomischen Integration. Bei der weiteren Vertiefung der soziali stischen ökonomischen Integration sind die neu entstandenen Bedingungen und Anforderungen zu berücksichti gen, die ihr in den achtziger Jahren und darüber hinaus das Gepräge ge ben. Als das Komplexprogramm im Jahre 1971 verabschiedet wurde, setzte sich noch die Preisentwicklung auf den in ternationalen Warenmärkten fort, die für die fünfziger und sechziger Jahre typisch war: den stagnierenden Prei sen für Rohstoffe und Primärenergie träger standen steigende Preise für Fertigerzeugnisse gegenüber. Schon bei geringer Veredelung konnten Erzeugnisse exportiert werden und damit eine hohe Effektivität erreicht Die Vertiefung der Zusammen arbeit mit der UdSSR und die Aufgaben der sozialistischen ökonomischen Integration. Der Beitrag des Außenhandels zur Erreichung der Ziele des Fünfjahrplanes 1981—1985 werden. Im Jahre 1973 begann dann die Preisexplosion bei den Rohstoffen und seither entwickelt sich die Preis relation zu den Fertigerzeugnissen ge nau umgekehrt. Die Folge davon ist, daß mit gering veredelten Erzeugnis sen kein Geschäft mehr zu machen ist. Der Platz der DDR im RGW muß zunehmend durch Waren hoher Qua lität, die der internationalen Spitze entsprechen oder sie bestimmen, cha rakterisiert sein. Darauf ist die vom X. Parteitag beschlossene Wirtschafts strategie gerichtet. Die vergangenen zwölf Jahre sind durch den Übergang der RGW-Länder zur intensiv erweiterten Reproduktion geprägt. Daraus erwachsen neue An forderungen an die sozialistische öko nomische Integration, Manche der im Komplexprogramm festgelegten Auf gaben waren darauf gerichtet, den Mitgliedsländern mehr Ressourcen an Material, Rohstoffen oder Energieträ gern zur Verfügung zu stellen. Das entsprach den Zügen extensiver Ent wicklung in den volkswirtschaftlichen Reproduktionsprozessen. Heute ver wirklichen die Werktätigen in den Mitgliedsländern des RGW die Be schlüsse ihrer Parteien zur intensiv erweiterten Reproduktion. Das erfor dert Integrationsmaßnahmen, die vor allem zur effektiven Nutzung der vor handenen Ressourcen führen und so zur Sicherung und schrittweisen Ver besserung des materiellen und kultu rellen Lebensniveaus der Werktätigen beitragen. Mit diesen veränderten Zielen werden die Ressourcen jedes Landes für die Stärkung der soziali stischen Gemeinschaft eingesetzt. Das ist angesichts des imperialistischen Wirtschaftskrieges gegen die soziali stische Gemeinschaft besonders wich tig. Dieser Wirtschaftskrieg ist Punkt 1 der im Jahre 1982 von den’ USA er arbeiteten strategischen Konzeption der „totalen Konfrontation", die mit Punkt 5 Kernwaffenkrieg in Europa endet. Die USA haben nach dem Ver ständnis der Reagan-Administration der Sowjetunion und anderen soziali stischen Ländern den wirtschaftlichen und technischen Krieg erklärt, um so viel Druck wie möglich auszuüben. Sie versuchen, den Austausch moderner Technologien zu unterbinden, Waren aus sozialistischen Ländern zu diskri minieren sowie einen Finanz- und Kreditboykott durchzusetzefi. Diese und weitere Maßnahmen sollen ent weder das militärische Gleichgewicht zugunsten der NATO verändern oder die sozialistischen Staaten zwingen, Abstriche von ihren wirtschaftlichen und sozialen Zielen zu machen. Auch die DDR ist von dieser bereits in der Zeit des kalten Krieges gescheiterten imperialistischen Politik betroffen. Mit dem Ziel, die intensiv erweiterte Reproduktion durchzusetzen und die sozialistischen Länder gegen den im perialistischen Wirtschaftskrieg unan greifbar zu machen, wird gegenwärtig eine gemeinsame Wirtschaftsstrategie für die nächsten 10 bis 15 Jahre aus gearbeitet und die Wirtschaftspolitik der RGW-Länder abgestimmt. Prof Dr. WERNER MAIWALD Sektion Wirtschaftswissenschaften Wilhelm Pieck und Otto Grotewohl im Präsidium der Berliner Maikund gebung 1946. Foto: Archiv Seminar zum Studium der Geschichte der SED Grundlegende Lehre aus der Geschichte gezogen „Mit der im Jahre 1946 vollzo genen Vereinigung der KPD und der SPD zur Sozialistischen Ein heitspartei Deutschlands“, so wird in den Thesen des ZK der SED zum Karl-Marx-Jahr 1983 festgestellt, „wurde die grundle gende Lehre aus der Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung gezogen: Die Arbeiterklasse kann ihre historische Mission nur er füllen, wenn sie den Opportu nismus überwindet und von einer zielklaren, geschlossenen und kampfgestählten marxistisch-le ninistischen Partei geführt wird, eng mit den Massen verbunden ist.“ Diese Einschätzung unter streicht die außerordentliche Be deutung, die der Gründung der SED in der Geschichte der deut schen Arbeiterbewegung im all gemeinen und im einheitlichen revolutionären Prozeß des Übergangs vom Kapitalismus zum Sozialismus in der DDR im be sonderen zukommt. Die Grün dung der SED ist nicht nur die Herstellung der Einheit der Ar Spaltung der Arbeiterklasse auf rechtzuerhalten. • Es ist deshalb kein Zufall, daß die Ereignisse und Prozesse die ser Monate — in Sonderheit die Gründung der SED — der deut schen und internationalen Reak tion und deren Helfern aus ver schiedenen opportunistischen La gern wie ein Stein im Magen liegen, der immer schwerer wird, je mehr die Folgen sichtbar wer den. Ganze Bibliotheken sind bereits vollgeschrieben worden, um die Ereignisse und Prozesse dieser Monate — die sie nicht zu verhindern vermochten — zu verunglimpfen, zu entstellen, zu verfälschen. Am beliebtesten ist dabei — nach wie vor — die Lü ge von der „Zwangsvereinigung unter dem Druck der Russen“. Sie verfolgen damit im engeren Sinne, auf das Objekt bezogen, zwei eng miteinander verbun dene Ziele: 1. Geht es um die Verunglimpfung der SED, die ihre Pläne durchkreuzte und durch kreuzt. Dabei stört sie überhaupt nicht, daß die Vereinigung der Die Vereinigung von KPD und SPD zur Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands. Die SED als führende Kraft der antifaschistisch-demokratischen Umwälzung (1946-1949) beiterklasse, die Krönung des Kampfes um die Einheit, wie er von der KPD seit ihrer Grün dung geführt wurde, sie ist zu gleich der Triumph des Marxis mus-Leninismus über den Oppor tunismus und damit Ausdruck für die Befähigung der Arbeiter klasse in der sowjetischen Be satzungszone ihre historische Mission erfolgreich zu realisieren. Die Monate von Herbst 1945 bis Herbst 1946 sind für die Her stellung der Einheit der Arbei terklasse und die Festigung ihrer führenden Rolle in der antifa schistisch-demokratischen Um wälzung in der sowjetischen Be satzungszone von entscheidender Bedeutung. In diese Zeit fallen die beiden „Sechziger Konferen zen“ (Dezember 1945 und Febru ar 1946), der Gründungskongreß des FDGB (Februar 1946) und der Gründungsparteitag der SED (April 1946) sowie die Enteignung der Naziaktivisten und Kriegs verbrecher (Juni 1946) und der weitere Ausbau der Machtorgane der revolutionär-demokratischen Dikatatur der Arbeiter und Bau ern im Ergebnis der Wahlen in den Gemeinden, Kreisen und Ländern (September/Oktober 1946), mit denen eine wichtige Etappe der revolutionären Um wälzung ihren Abschluß findet. In diesen Monaten vollzieht sich ein Kampf voller Dramatik, der alle positiven und negativen Kräfte in und außerhalb der Ar beiterbewegung, in und außer halb Deutschland in Aktion sieht, ein Kampf, der diese Periode zu einer der dramatischsten in der Geschichte der deutschen Arbei terbewegung werden läßt, eir? Kampf, in dessen Verlauf die Ar beiterklasse die äußerst günstigen historischen Bedingungen für die Herstellung ihrer Einheit auf dem Boden des „revolutionären Mar xismus“ nutzt, dem geschichtlichen Erfordernis der Epoche gerecht wird und sich immer bewußter zum Subjekt der Entwicklung erhebt. Aber auch ein Kampf, in dessen Verlauf es den Feinden der Arbeiterklasse, des Volkes und der Nation in den wesentli chen Besatzungszonen gelingt, durch ein raffiniertes Zusammen-- spiel von imperialistischen Ok kupanten, geschlagener deut scher Reaktion und rechter so zialdemokratischer Führer die KPD und SPD zur SED auf dem Vereinigungsparteitag von Dele gierten (507 Kommunisten und 548 Sozialdemokraten) einstimmig beschlossen, ebenso die „Grund sätze und Ziele der SED“. Das Parteistatut wurde mit überwäl tigender Mehrheit bei 21 Stim menenthaltungen angenommen. Und es stört sie überhaupt nicht, daß selbst in der von ihresglei chen inszenierten sogenannten „Urabstimmung“ in Berlin von 66 246 Mitgliedern der Berliner SPD nur 19 529 eine sofortige Ver einigung ablehnten, von denen aber 14 636 für ein Bündnis mit der KPD eintraten! Ganze 5568, das sind 8 Prozent, sprachen sich gegen die Vereinigung und Zu sammenarbeit aus! Die Tatsachen sind hartnäckig und sprechen nicht für die Spalter und Ver leumder. 2. Geht es ihnen um die Ver tuschung der Rolle der Spalter in den westlichen Besatzungszo nen, denen es damit gelang, den normalen geschichtlichen Prozeß zu unterbinden, die Massen um die Früchte ihres Kampfes zu be trügen. Es genügt, an dieser Stelle einen der Fälscher, Lewis J. Edinger, zu zitieren, der in einer Siegerpose ausplauderte: „In den von den drei Westmächten be setzten Teilen Deutschlands wurde dieser Trend zur unmittelbaren proletarischen Einheit durch ein vorübergehendes Verbot jeder politischen Tätigkeit und aller politischen - Organisationen wirk sam gebremst. Überlebende Füh rer der Weimarer SPD wurden von den westlichen Militärgou verneuren mit Verwaltungsstellen betraut und bauten dann ohne Aufsehen lokale Organisationen auf, die sich aus ihren Freunden und Anhängern zusammensetz ten. Als schließlich nach einigen Monaten die Erlaubnis erteilt wurde, Bezirks- und Distriktor ganisationen der SPD aufzubau en, war ‘ie Stärke der Einheits bewegung in den westlichen Be satzungszonen gebrochen, und es hatten diejenigen Führer, die mit den Plänen des Exilvorstandes (rechte Führer in London - W. W.) sympathisierten, die Kon trolle in der Hand.“ Diese Ein schätzung bedarf — so glaube ich — keines Kommentars. Prof. Dr. WILHELM WEHLING Sektion Marxismus-Leninismus
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)