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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1983
- Erscheinungsdatum
- 1983
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198300001
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19830000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19830000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1983
-
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- Ausgabe Nr. 41, 11. November 1
- Ausgabe Nr. 42, 18. November 1
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- Ausgabe Nr. 45, 9. Dezember 1
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Band 1983
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Am Studienjahresende soll ein Qualitätsumschlag abgerechnet werden Mitglieder der APO I der Sektion m.-I. Philosophie stellen sich mit Elan den sich aus der Rede Erich Honeckers ergebenden Aufgabenstellungen Im Bereich unserer APO werden Fragen der Lehre und des Studiums sowie der Erziehung regelmäßig und übereinstimmend mit der lang fristigen Planung der APL in den Mittelpunkt der Beratung gestellt. In unserer März-Versammlung er folgte das besonders unter dem Blickwinkel der Rede Erich Hon eckers vor den 1. Kreissekretären. Dabei setzte das Referat der APO- Leitung den Schwerpunkt auf die Frage, ob unsere Arbeit schon den Anforderungen entspricht,, wie sie in der Rede Erich Honeckers um rissen sind. Zu überprüfen war, wel chen Stand wir bei der Einführung des präzisierten Studienplanes er reicht haben und welche Schlußfol gerungen für die weitere Arbeit ge zogen werden müssen. Zum anderen gehört es zur guten Tradition, das berufspädagogische Praktikum ent sprechend seinem hohen Stellen wert für die Ausbildung und Erzie hung unserer Studenten so auszu werten, daß die Erfolge sichtbar und Reserven für weiteren Lei stungsanstieg erschlossen werden. Wir hielten und halten es für eine wichtige ideologische Aufgabe, bei der Einführung des präzisierten Stu dienplanes immer wieder zu ver deutlichen: Sowohl präzisierte Stu dienpläne als auch neue Lehrpro gramme sind Teil der vom X. Partei tag der SED beschlossenen Konzep tion zur Wissenschafts- und Hoch schulentwicklung, die in ihrem Kern auf die „Erhöhung der Pro duktivität der geistigen Arbeit in Lehre und Studium und Forschung“ zielt (Vgl. Bericht E. Honeckers an den X. Parteitag der SED, S. 94). Wir sind überzeugt, daß alle mit der wissenschaftlich-methodischen Kon ferenz verbundenen Aktivitäten zur Lehr- und Erziehungsarbeit wie zur Studienorganisation den Studien prozeß intensivieren werden, frei lich nur unter folgenden Vorausset zungen: ein damit gefordertes höhe res Maß an Leistungsbereitschaft und Studiendisziplin, intensive Nut zung lehrveranstaltungsfreier Zeit und nicht zuletzt die Gemeinschafts ¬ arbeit von Lehrenden und Stu dierenden als Hauptkettenglied. In diesem Zusammenhang ist auch besonders die Vorbild Wirkung der Lehrkräfte zu nennen, weil sie „durch fachliche Meisterschaft, durch die weltanschauliche und poli tische Überzeugungskraft ihrer Lehrveranstaltungen ... wesentlich zur kommunistischen Erziehung der Studenten beitragen“ (E. Honecker in seiner Rede vor den 1 Kreissekre tären. ND v 19./20. 2. S. 2). Präzisierter Studienplan und über arbeitetes Lehrprogramm (zunächst für Dialektischen Materialismus) wurden planmäßig eingeführt. Ob wohl ein Semester praktischer Er probung noch keine ausführliche Analyse zuläßt, konnten wir mit der Überwindung einiger Startschwie rigkeiten in einigen Punkten posi tive Resultate nachweisen. Als Bei spiel sei nur das Klassikerseminar zu Engels Werk „Anti-Dühring“ ge nannt. Es wird von den Studenten als eine erfolgreiche, hohen Ansprü chen genügende Lehrveranstaltung eingeschätzt. Eine wichtige Aufgabe aber besteht in der notwendigen, mit vielen konzeptionellen Fragen verbundenen Abstimmung zwischen Vorlesung, Seminar und Klas sikerseminar, wobei das Gesamtsy stem noch stärker zu durchdenken ist. Hierauf richten die Lehrkräfte des Wissenschaftsbereiches „Dialek tischer Materialismus“ ihre Auf merksamkeit. Studenten aüs zwei Seminargrup pen des ersten Studienjahres schätz ten'aus ihrer Sicht den Stand von Erziehung und Ausbildung ein. Sie wollen die lehrveranstaltungsfreie Zeit künftig noch intensiver nutzen, indem jeder Student nach persönli chen Arbeitsplänen arbeitet. Diese persönlichen Arbeitspläne sollen so wohl die „Pflichten“ zum Studium enthalten als auch genügend Spiel raum lassen, damit jeder Student spezifischen wissenschaftlichen In teressen nachgehen kann. GERHARD DÖRFER, Mitglied der Leitung der APO I Leistungsreserven ausschöpfen Rede Erich Honeckers Grundlage für Konkretisierung des Kampfprogramms in der APO I der GO Wiwi Kürzlich führte die APO I der GO Wiwi ihre Mitgliederversammlung für den Monat März durch. Ziel wär es, ohne Zeitverzug erste Schlußfol gerungen aus dem Studium der be deutsamen Rede des Generalsekre tärs des ZK unserer Partei, Genos sen Erich Honecker, vor den 1. Kreissekretären auszutauschen und Orientierungen für die Konkretisie rung der Kampfprogramme der Par teigruppen und der APO zu geben. Eine wertvolle Hilfe war hierbei die seminaristische .Auswertung der Rede durch die SED-Kreisleitung. In Vorbereitung der schöpfe rischen Aussprache in der APO- Versammlung fanden ein Erfah rungsaustausch der APO-Leitung mit den Parteigruppenorganisatoren und Seminare in allen Parteigrup pen statt. Zwei Grundgedanken durchzogen Referat, Diskussion und Schlußwort. 1. Die Planaufgaben 1983 und der Plananlauf 1984 werden anhand der qualitativen Anforderungen, die Ge nosse E. Honecker herausarbeitet, noch einmal diskutiert, um weitere Leistungsreserven — vor allem in be zug auf das Niveau der angestreb ten Endresultate — zu erschließen. 2. Die komplizierte internationale Lage erfordert es, daß jeder Ge nosse in Lehre, Erziehung und in der militärischen Qualifikation einen konkret abrechenbaren Bei trag zu Erhöhung der Verteidigungs bereitschaft leistet. Ausgehend da von wurden in der Diskussion u. a. folgende Schlußfolgerungen gezo gen: Die Pläne, insbesondere die Forschungspläne, werden überprüft, ob Inhalt und qualitative Zielstel lungen den Maßstäben der Rede ent sprechen. Unter Führung der APO-Leitung wird der Leistunsvergleich zwi schen den Parteigruppen konkret und kontinuierlich geführt. — Ziel ist es, die besten Erfahrungen schneller zu erkennen und zu verallge- meinern. Dr. sc. KURT RUDOLPH, APO I, Sektion Wiwi Karl-Marx- Jahr 1983 Ehrungen an der Med. Fachschule An der Medizinischen Fach schule an der KMU finden im Karl-Marx-Jahr mannigfache und vielgestaltige Ehrungen und Würdigungen statt. Betritt man die Fachschule in der Stephan- Straße 18, so nimmt einen schon im Durchgang eine Atmosphäre des Gedenkens gefangen. Und das setzt sich durch alle Korri dore, Dienstzimmer und Semi narräume fort. Großen Zu- Wissenswettstreit, Leistungs vergleich, Kulturprogramme und Ausstellungen werden zur Erziehung genutzt sprpchs. .erfreute sich bereits die Festveranstaltung am 10. März, die Studenten, Lehrkörper und Mitarbeiter zur gemeinsamen Feier vereinte. Alle Studenten nahmen an einem Wissenswett streit um Leben und Wirken von Kar] Marx teil, wetteifern um die bestgestaltete Wandzeitung, messen sich im kulturellen Lei stungsvergleich unter derselben Thematik. Die besten Kulturpro gramme werden auch außerhalb des Hauses gezeigt werden. Den Unterricht durchzieht die Lehre von Marx und En- gels wie ein roter Faden. An sporn zum Studium der rus sischen Sprache ist z. B. auch ein Text über Karl Marx’ Verhältnis zur russischen Sprache (die er be kanntlich mit über fünfzig Jah ren zu erlernen begann, um die russischen Klassiker im Original lesen zu können). Eine Augenweide ist eine spe zielle Ausstellung über Karl Marx. Sie wurde unter der Ver antwortung der Abteilung Krip penpädagogik konzipiert und fer tiggestellt. Mit großem Engage ment wurden ungezählte Ex ponate zusammengetragen, Marx’ Werke, Belletristik — vor allem auch Jugendbücher — über Karl Marx, Poster, Grafiken, so gar philatelistisches Material. Äs thetisch und übersichtlich gibt diese Ausstellung einen gelunge nen Eindruck von Marx’ Lebens- und Entwicklungsweg, und na türlich verfehlt sie unter allen Besuchern nicht ihre emotionale Wirkung. So versucht die Medizi nische Fachschule ihren Teil bei zutragen zur Erziehung unserer Jugend im Geiste und im Sinne unseres Vorbildes, dessen Namen unsere Universität trägt. HEINZ PIETSCH Karl Marx an unserer Seite I Der historische Materialismus hat sich als ein gesichertes, weit reichendes, tragfähiges Funda ment auch für die Historiogra phie, der Naturwissenschaften und der Medizin erwiesen. Und ich darf aus eigenem Erleben hin zufügen, daß auf internationalen Konferenzen unsere Grundposi tion in zunehmendem Maße auch von Kollegen aus kapitalisti schen Staaten in ihrer Bedeu tung akzeptiert wird, freilich ge bunden dies an die Vorausset zung, daß die aus marxistischen Positionen entwickelten Aus sagen von exakten Quellenstu dien und souveräner Beherr schung der historiographischen Methoden getragen werden. In dieser Verbindung von marxisti scher Methode, Quellenfor schung und positiv-kritischer Einbettung der wissenschaftshi- storiographischen Ergebnisse in die Universitätsgeschichte sehe ich das strategische Ziel der Ar beit auf unserem Gebiet. Wir verdanken Karl Marx die Grundelemente des methodolo gischen Instrumentariums unse rer Wissenschaft. Aber mehr noch: Er selbst hat auch inhalt lich, im Detail, wissenschaftshi- storische Untersuchungen ange stellt — das „Kapital“ ist voller entsprechender Aussagen und Studien. Ich will in gebotener Kürze ein vielleicht weniger bekanntes Beispiel wissenschaftshistori scher Studien von Karl Marx hier wenigstens anreißen, und zwar seine matherhatikhistori- sehen Untersuchungen. Es ist weithin bekannt, daß Marx ernsthafte und langjährige mathematische Studien getrie ben hat, mit dein Ziel, die ökono mischen Sachverhalte in ma thematischer Form funktional zu fassen. Aus einem Brief an Engels geht hervor, daß die intensive Be schäftigung mit Mathematik bei Marx spätestens 1858 eingesetzt hat. Die „mathematischen Hand schriften“ von Marx, deutsch russisch erstmals in Moskau 1968 herausgegeben — sind von Marx nicht zur Publikation bestimmt gewesen; es sind weitgehend un datierte und als Selbstverständi gung gedachte Konzepte und No tizen über Mathematik, denen sich auf gründliche Quellenstu dien gestützte ausführliche ma thematikhistorische Reflexionen anschließen. Sie kreisen um das Hauptthema Differential und Grenzwert. Lassen Sie mich die Problem- und begriffsgeschicht liche Situation kurz umreißen. Bekanntlich war die prakti sche Handhabung der infinitesi malen Methoden der Mathema tik — der Differential- und Inte gralrechnung sowie der Theorie der unendlichen Reihen — seit den Anfängen — bei Cavalieri, Kepler, Fermat, Newton und Leibniz — von einer weitläu figen und zunächst unfrucht baren Diskussion um ihre prin zipiellen, logisch-philosophi schen Grundlagen begleitet. Ne ben allen großartigen Erfolgen der Infinitesimalmathematik — in Geometrie, Analysis, Himmels mechanik und bei praktischen Anwendungen — war und blieb die Analysis des Unendlichen, die nach Eulers Worten „ruhm volle Erfindung“ mit dem unbe haglichen Bewußtsein von der UZ-Serie im Kar-Marx-Jahr Marx betrieb auch mathematische Studien Aus dem Beitrag von Prof. Dr. H. Wußing, Karl-Sudhoff-Institut, auf der Plenartagung des wissenschaftlichen Rates Fragwürdigkeit ihrer Grundla gen belastet. Im ganzen wurde die Diskussion noch bis zum Ende des 18. Jahrhunderts vor wiegend unter philosophischer Flagge geführt. Es ging um die begriffliche Bewältigung des ma thematischen Unendlich, wie eS auftrat bei der Bildung der Dif ferentiale, der Summe unendli cher /Reihen, bei solchen Sprech weisen wie „unendlich klein“, „unendlich groß“, infinitesimal“, indivisibel". Leibniz und Newton, die Bernoullis und Euler waren sich des Wider spruchs zwischen Leistungsfähig keit des Kalküls und Grundle gung der Infinitesimalmathema tik wohl bewußt, ein Wider spruch, der von reaktionären und konservativen Kräften — wie etwa dem berüchtigten Bi schof Berkeley — künstlich hoch gespielt wurde und zu Attacken auf die Aufklärung weidlich aus genutzt wurde. Marx beschreibt in, unnachahmlicher Sprachfüh rung den ideologisch unterlegten Grundlagenstreit um die Analy sis zu Ende des 18. Jahrhunderts Anfang des 19. Jahrhunderts fol gendermaßen: „Also: man glaubt selbst an den mysteriösen Charakter der neu entdeckten Rechnungsart, die wahre (und dabei namentlich auch in der geometrischen An wendung überraschende) Resul tate lieferte bei positiv falschen mathematischen Verfahren. Man war so selbst mystifiziert, schätzte den neuen Fund um so höher, machte die Schar alter or thodoxer Mathematiker um so hirntoller und rief so das gegne rische Geschrei hervor, das selbst in der Laienwelt wider hallt und nötig ist, um den Neuen den Weg zu bahnen.“ Aus Zeitgründen vermag Ich nicht darzusteilen, welche Theo rien aufgestellt wurden, um der Analysis des Unendlichen si chere Grundlagen zu verschaf fen, dem „hohen Triumpf des menschlichen Geistes“ (Engels). Mit Blick auf die mathematik historischen Studien von Marx werde ich einen einzigen Lö sungsversuch herausgreifen, der sich mit den führenden franzö sischen Mathematikern d’Alem- bert und Lagrange verbin det. Lagrange suchte die Lösung auf einem Wege auszupacken, den Marx als „algebraische Dif ferentialrechnung“ bezeichnet hat. In dem berühmt geworde nen Lehrbuch von Lagrange aus dem Jahre 1797, „Theorie der analytischen Funktionen“ wer den die umstrittenen Ableitun gen einer Funktion — grob ge sprochen — als Koeffizienten ih rer Taylor-Entwicklung defi niert. Damit werden alle kritischen Begriffe vermieden, es ist keine Rede mehr von unendlich kleiner Größe, vom Verschwinden von Grenz werten, vom Verhältnis von Nul len, von Fluxionen; die Analysis unendlich kleiner Größe wird, so Lagrange, „zurückgeführt auf die algebraische Analysis end licher Größen!“ Hier knüpft Marx bei seinen historischen Studien an, indem er — ausführlich — den histo rischen Wurzeln der Auffassung von Lagrange nachspürt. So — und das ist sein historisches Re sümee — ist es endlich gelungen, die Infinitesimalmathematik auf sichere Grundlagen zu stellen und, wie er sich ausdrückt, von den infinitesimalen Methoden „den mystischen Schleier herun terzureißen“. Marx hat sich unendlich ; ge plagt,' auf der Basis seiner histo rischen Studien, also mit dem 1 Ansatz von Lagrange zur um fassenden Definition des Begriffs der Ableitung einer Funktion zu gelangen. Noch heute — so muß man feststellen — stad die An sätze von Marx nicht vollständig analysiert und verstanden — es ist sehr schwierig. Es bleibt noch viel zu tun. Dazu kommt, daß die Grundannahme von Lagrange sich als irrig erwiesen hat; kei neswegs besitzt jede Funktion eine konvergierende Taylorent wicklung, und somit ist die al gebraische Definition der Ab leitung einer Funktion allenfalls für eine Funktionsklasse richtig. So mußte die Grundlegung der Analysis zu Beginn des 19. Jahr hunderts den von Lagrange vor geschlagenen Weg wieder ver lassen. Sie erfolgte durch Bei träge von Bolzano, Cauchy, Lo batschewski, Gauß und Abel und war um 1860 zunächst einmal ab geschlossen. Diese Ergebnisse hat, soviel ich sehe, Marx nicht kennengelernt. Tiefsinnig und an regend noch immer jedoch ist seine historische Analyse des Lö sungssatzes von Lagrange. Erfahrungen aus der Tätigkeit eines Zirkelleiters im Parteilehrjahr: Sich ständig Rat holen bei den Klassikern... ... das ist auch das Leitmotiv der APO Verwaltung/Wirtschaft des Be reiches Medizin für die Durchfüh rung des Parteilehrjahres 1982/83. Damit verwirklichen wir den auf der 4. Tagung des Zentralkomitees der SED vom 23./24. 6. 1982 gefaßten Beschluß zum Parteilehrjahr 1982/83 in unserem APO-Bereich. Ausgehend von den Erfahrungen und Schlußfolgerungen des Vorjah res in der Zirkeltätigkeit sieht die APO-Leitung es als einen Schwer punkt der politischen Arbeit, die weltanschauliche Bildung und Erzie hung aller Parteimitglieder durch das Parteilehrjahr zu fördern und auf der Grundlage des schöpfe rischen Studiums der Werke der Klassiker des Marxismus-Leninis mus sowie der Parteibeschlüsse Standpunkte zu vermitteln und das theoretische Wissen zu vertiefen. Vom Niveau dieser Arbeit hängt die massenpolitische Wirksamkeit der APO und die Führung des täglichen politischen Dialogs der Genossen in den Arbeitskollektiven ab. Insgesamt nehmen in unserem APO-Bereich Verwaltung/Wirt schaft 31 Genossen am Parteilehr jahr teil. Diese Genossen kommen aus den unterschiedlichsten Arbeits bereichen. So z. B. aus den Zentra len Küchenbetrieben, Gärtnerei, Kfz-Bereich, Hol- und Bringedienst, Verwaltungsdirektion, HA-Wirt- schaftsbetriebe, Bettenhaus, Grund fondsökonomie und Revisions gruppe. Gerade diese unterschiedli che Zusammensetzung bringt bei der Umsetzung des Anliegens des Parteilehrjahres einige Probleme mit sich, wirkt sich jedoch in der Diskussion konkreter Fragen be fruchtend und belebend auf die Zir keltätigkeit aus. Im Parteilehrjahr 1982/83 führen wir den Zirkel „Zur aktuellen Bedeutung der Lenin schen Theorie über den Imperialis mus“ durch. Wir halten diese The matik für außerordentlich bedeut sam, weil im gegenwärtigen Ringen um die Erhaltung des Friedens und bei der Realisierung eines raschen Leistungsanstieges auf allen Ebenen der Volkswirtschaft der DDR sich die Klassenauseinandersetzung ins besondere auf ideologischem Gebiet vollzieht. Das Parteilehrjahr gibt al len Genossen die Möglichkeit, sich das theoretische Rüstzeug für die Entlarvung des reaktionären und ag gressiven Wesens des Imperialismus als System der Ausbeutung, der Un freiheit und Menschenfeindlichkeit im Zirkel zu erarbeiten, um kämp ferisch die Auseinandersetzung mit seiner Ideologie und Politik zu füh ren. Welche Aktivitäten gibt cs durch die APO-Leitung zur Realisierung dieser Zielstellung? Insgesamt kann festgestellt wer den, daß sich die Zusammenarbeit mit der APO-Leitung gut entwik- kelt hat. Besonders positiv hat sich ausgewirkt, daß ich als Zirkelleiter selbst Mitglied der APO-Leitung bin. Dadurch ist eine ständige kol lektive Beratung aller Probleme so wohl inhaltlich als auch organisato risch — möglich, werden Festlegun gen zur Weiterführung bestimmter Fragen in der Mitgliederversamm lung getroffen. Um neue Maßstäbe im Parteilehr jahr 1982/83 zu setzen, wurde am 10. 9. 1982 durch die APO-Leitung ein Maßnahmeplan beschlossen, der u. a. folgende Aktivitäten auf weist: — Berichterstattung des Zirkellei ters einmal monatlich vor der APO- Leitung zum Stand der Vorberei tung für den nächsten Zirkel, Fest legungen für die Abhandlung von Kurzreferaten. Gleichzeitig wird in der Parteileitungssitzung das Niveau des stattgefundenen Semi nars. die Diskussionsbeteiligung und die Teilnahme durch die Genossen eingeschätzt und diese Einschätzung vor jeder Mitgliederversammlung vorgetragen. Große Bedeutung mißt die APO-Leitung der Sicherung einer kontinuierlichen Teilnahme bei. Die' Erreichung einer 100- prozentigen Teilnahme ist • auf grund von Krankheit, Urlaub, un aufschiebbaren dienstlichen Ver pflichtungen nicht möglich. Das Be streben der APO-Leitung liegt in einer maximalen Beteiligung. Des halb ist jedes Fernbleiben vom Zir kel beim APO-Sekretär zu entschul digen. — Mit den Genossen, die mehrfach am Parteilehrjahr aus den verschie densten Gründen nicht teilnehmen, werden Wiederholungsseminare durchgeführt bzw. geeignete For men zur Aneignung der im Seminar behandelten Thematik festgelegt. Was erwarten die Zirkelteilneh- mer vom Zirkelleiter? Die Zirkelteilnehmer möchten, daß die Zirkeltätigkeit ausgewogen, die Darlegung theoretischer Fragen und die Diskussion aktueller Pro bleme umfaßt sowie Antwort auf die in den Arbeitskollektiven disku tierten Auffassungen gegeben wird. Das heißt, der Zirkelleiter soll nicht „Alleinunterhalter" sein, sondern muß die Seminarführung so auf bauen. daß die Behandlung der theo retischen Schwerpunkte noch ge nügend Zeit zur Diskussion konkre ter Fragen läßt. Nun ist das Partei lehrjahr ja keine einseitige Angele genheit des Zirkelleiters, sondern wirkt erst befruchtend in der Zu sammenarbeit mit allen Zirkelteil nehmern. Deshalb muß der' Zirkelleiter von 'den Zirkelteilnehmern erwarten, daß — mindestens die in den Studien hinweisen angegebene Literatur ge lesen wird — das theoretische Niveau durch das Bestreben mancher Zir- kelteilnehmer, auf praktische Fra gen schnell überzuleiten, nicht ab sinkt — sich jene Genossen selbstkritisch überprüfen, die unvorbereitet ins Parteilehrjahr kommen und nach dem Motto handeln: „Mal sehen, was heute geboten wird!“ Einige Gedanken dazu, welche Möglichkeiten zur Mobilisierung der Teilnehmer genutzt werden können. Ich sehe sie vor allem in der Ar beit mit Kurzreferaten, in der Ver wendung von Anschauungsmaterial (Bildmaterial, grafische Darstellun gen, Tabellen u. ä.). in der Erklä rung der Terminologie des Marxis mus-Leninismus zur Vertiefung be reits erworbener Kenntnisse sowie in der Ausarbeitung von schriftli chen Beiträgen, wenn mehrfach die Teilnahme aus den verschiedensten Gründen nicht erfolgen kann. ERIKA KIRCHNER, Zirkelleiter APO Verwaltung/Wirtschaft, Bereich Me dizin
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