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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1983
- Erscheinungsdatum
- 1983
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198300001
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19830000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19830000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1983
-
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- Ausgabe Nr. 2, 14. Januar 1
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- Ausgabe Nr. 6, 11. Februar 1
- Ausgabe Nr. 7, 18. Februar 1
- Ausgabe Nr. 8, 25. Februar 1
- Ausgabe Nr. 9, 4. März 1
- Ausgabe Nr. 10, 11. März 1
- Ausgabe Nr. 11, 18. März 1
- Ausgabe Nr. 12, 25. März 1
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- Ausgabe Nr. 25, 24. Juni 1
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- Ausgabe Nr. 28, 15. Juli 1
- Ausgabe Nr. 29, 22. Juli 1
- Ausgabe Nr. 30, 29. Juli 1
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- Ausgabe Nr. 32, 9. September 1
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- Ausgabe Nr. 35, 30. September 1
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- Ausgabe Nr. 37, 14. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 38, 21. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 39, 28. Oktober 1
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- Ausgabe Nr. 41, 11. November 1
- Ausgabe Nr. 42, 18. November 1
- Ausgabe Nr. 43, 25. November 1
- Ausgabe Nr. 44, 2. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 45, 9. Dezember 1
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Band
Band 1983
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Liebigstraße 18, Sektion Chemie, 1. Stock links I m Versuchssaal der Strukturanaly- tik schaltet eine kleine Frau im weißen Kittel verschiedene Geräte ein, beobachtet mit geübtem Auge all die ablaufenden Prozesse, die für den Laien doch ein Buch mit sieben Siegeln bleiben. Sicheren Schrittes geht sie an ihren Schreibtisch, sieht Unterlagen ein, vergleicht Versuchs protokolle, überlegt. Ute Billing, Chemiestudentin im 5. Studienjahr und angehende For schungsstudentin, absolviert ihr Di plompraktikum auf dem Gebiet der Gaschromatographie. Vier Jahre lang war sie FDJ-Se- kretär. Ihre jetzige Seminargruppe leitete sie erfolgreich im Kampf um den Titel „Sozialistisches Studenten kollektiv“. Sowenig wie Ute eine Schneiderin ist (abgesehen davon, daß sie gern näht), sowenig ist sie eine Auf schneiderin. Das tapfere Schneider lein der Gebrüder Grimm hat seinen Namensvetter ausschließlich Utes Mädchennamen „Schneider“ zu ver danken, den sie bis vor rund einem Jahr trug. Das Attribut „tapfer" beruht auch nicht auf List und Tücke im Kampf gegen Riesen oder gegen ein Ein horn, der Lohn ihrer „Ruhmestaten“ sind keine Märchenschlösser. Auf ihr Konto gehen dann auch keine sieben auf einen Streich, sondern gleich acht. Acht Jungen, die durch das Enga gement des einzigen Mädchens in der Gruppe maßgeblich beeinflußt, bleiben. Das war nicht leicht. Ob wohl wir leistungsmäßig sehr stark waren bzw. noch sind, gab es Auf fassungen zur gesellschaftlichen Ar beit, die nicht gerade vielverspre chend waren. Ich wußte, daß ich ne ben den Jungs nur durch gute fach liche Leistungen bestehen kann und die FDJ-Arbeit so interessant wie möglich gestalten muß, damit auch immer alle mitziehen. Am Anfang haben sie mich ganz schön auf den Zusammenarbeit mit dem Chemie kombinat Bitterfeld. Eine kleine Frau im weißen Kittel ist auf dem Weg in die Bibliothek der Sektion. Ihr sympathisches Ge sicht und die aufmunternde Geste, Bekannte im Vorbeigehen mit einem Kopfnicken und einem Lächeln zu begrüßen, widerspiegeln ihr freund liches Wesen. Ihre Hände hat sie in den Kitteltaschen, ihre Füße legen ein schnelles Tempo vor. Aber sie Weise vorgegangen sind bei der Ar beit im Rahmen ihres Jugendobjek tes, wissen sie heute nicht mehr so genau. Sie wissen nur, daß sie 70 chemische Verbindungen hergestellt und nach Bitterfeld geschickt, daß sie durch ihre Mitarbeit einen Nutzen von über 100 000 Mark erbracht ha ben. Die „78 — 52“ hat dieses Jugend objekt von einer höheren Seminar gruppe übernommen und es wieder um an ein jüngeres Kollektiv über geben. Eine gute Tradition der Sek tion Chemie, die der praxisnahen Ausbildung der Studenten zugute kommt. Der wissenschaftliche Be treuer der Gruppe um Ute Billing, Dr. Meinhold, hält es für besonders fördernd, daß die Studenten durch PORTRÄTIERT Arm genommen. Oft genug mußte ich schlucken. Wenn da nicht mein Mann gewesen wäre, mit dem ich alle meine Probleme besprechen konnte, ich weiß nicht, ob ich alles so gut gepackt hätte.“ Fachlich war Ute der Respekt der Herren Studiosi bald gesichert. Schwieriger ist es freilich, Wenn die Gruppe von zwei entgegengesetzten Meinungen hin- und hergerissen wird. Da beurteilten die einen das Kollektiv nach dem „Biermaß“, die anderen nach Leistungen und abre chenbaren Ergebnissen im Seminar gruppenvergleich. Es fällt nicht schwer zu entscheiden, welche Me thode die einfachere, vergnüglichere, die attraktivere ist. So fand dann auch die Auffassung „Ist doch Quatsch, jetzt schon um den Titel zu kämpfen. Laßt uns lieber erst einmal ein Kollektiv werden, dann können wir ja noch einmal darüber reden..." sofort eine größere An hängerschaft. Peter Pappke, ein Kommilitone, der — nebenbei bemerkt — einen an deren Standpunkt vertreten hatte, erinnert sich an jene Mitgliederver sammlung: „Und da stand die kleine Ute auf und hat uns den Kopf gewaschen. Daß wir ganz schön bequem sind, hat sie gesagt, daß wir uns schämen sollten, bei sol chen fachlichen Leistungen den Ti telkampf zu meiden. Daß ein Kol lektiv ja wohl nicht allein im .Hochstein', in der .Destille' oder .Bei Zensi' zu dem wird, was es sein soll, sondern daß die Kriterien auf einer anderen und weitaus an spruchsvolleren Ebene liegen wür den und wir die besten Vorausset zungen dafür mitbringen. Und über haupt dulde sie solche antiquierten Vorstellungen vom Studentenleben nicht. — Da blieb einigen erst ein- Chemiestudentin Ute Billing mit den Jungen ihrer Seminargruppe. hastet nicht, es scheint ihr normales Schrittempo zu sein. Da, mit einer flinken Handbewegung streicht sie sich eine lustige Locke ihres blonden, kurz geschnittenen Haares aus der Stirn. Geübt wählt sie aus einem Re gal der Bibliothek ihre Fachliteratur aus. Im Lesesaal. Ihre Augen huschen über die Seiten, schnell wird umge blättert. Ute sucht eine chemische Verbindung und deren Beschreibung, die Ähnlichkeiten mit einem herzu stellenden Präparat für Pflanzen schutzmittel aufweist. Jetzt! Ihre Augen bleiben stehen, lesen nun Zeile für Zeile sehr konzentriert. Ute greift in die Kittelschürzentasche, holt die Arbeit am Jugendobjekt schöp ferisch tätig sein müssen, daß sie um die Realisierung des Auftrages ringen müssen. „Dazu gehört eben Kampfgeist und eine Art von Besessenheit, in dem man sich immer wieder sagt: Es muß doch gehen! Ich versuch’s noch ein mal. Und ich glaube, diese Einstel lung hat Ute vor allem gehabt und damit natürlich auch alle anderen immer wieder mitgezogen, motiviert.“ „Auf sie war und ist immer Verlaß!" Hatte diese Arbeit direkte Auswir kungen auf Utes Studienleistungen? Vom „tapferen Schneiderlein“ - oder: Der Weg der Chemiestudentin Ute zum Erfolg auf der Kreisdelegiertenkonferenz den Titel „Sozialistisches Studenten kollektiv“ entgegennehmen konnten. Ihr Betreuer Dr. Meinhold darf Ute Billing „das tapfere Schneider lein“ nennen. „Man stelle sich das mal vor. Da tritt so ein kleines zier liches Persönchen vor einen Haufen ,rüder Knaben' und kritisiert falsche Auffassungen. Nun ist sie ja kein Mensch von großen Worten. Sie hat manchmal so tiefsinnig vor sich hin gedacht und da kam bei einigen der bekannte ,Aha-Effekt‘: .Mensch, gucke mal, die Kleene!’ So erkämpfte sie sich Stück für Stück die Anerken nung, die sie heute genießen kann.“ Klein — aber oho! „Ich war von Anfang an FDJ-Se- kretär und sollte es auch in der neu zusammengesetzten Gruppe 78-52 mal der Mund offen, denn so hatten wir unsere Ute noch nicht erlebt. Wir mußten ihr Recht geben — zu mindest der entscheidende Teil der Gruppe.“ Wolfgang Gühne, 2. Sekretär der FDJ-Kreisleitung: „Sie hat es ver standen, all das, was wir abstrakt als politisch-kommunistische Erziehung bezeichnen, richtig umzusetzen. Was ist das für ’ne tolle Truppe gewor den!" Auf der FD J-Kreisdelegierten konferenz am 12. Februar konnte Ute die „Artur-Becker-Medaille“ in Sil ber entgegennehmen. Chemie ist nicht nur, was knallt und stinkt.:: ... sondern auch, was großen Nut zen bringt. Da gab es das Jugendobjekt „Syn these potentieller PSM-Wirkstoffe“ in mit der Rechten einen Notizblock und einen Kugelschreiber hervor. Die hellen Augen lösen sich vom Buch, der Blick verliert sich im Saal, das Gesicht behält seinen konzentrierten Ausdruck. Ausdauer und Fleiß führen zum Ziel Der obere Zettel auf ihrem Notiz block ist beschrieben. Ute hat sich gerade eine neue Zusammensetzung für diese chemische Verbindung überlegt. Das Fachbuch unterm Arm und die veränderte Formel in der Kitteltasche geht sie sicheren Schrit tes zurück in das Hauptgebäude der Sektion. Auf dem Weg zum Ver suchssaal läßt sie sich noch alle not wendigen Chemikalien aushändigen. Wie oft Ute und gleichermaßen auch ihre Kommilitonen in dieser Dr. Meinhold kann das so nicht be stätigen. „Ute gehört nicht zu denen, denen der Lehrstoff zufällt. Sie mußte sich ihre guten bis sehr guten Leistungen wirklich erkämpfen. Sie ist die einzige Studentin von vielen, die ich in den letzten Jahren betreut habe, die durchweg konti nuierliche Leistungen gezeigt hat« Einbrüche hat es bei ihr nie gegeben. Fanden sich anfangs noch einige Dreien in ihrem Zensurenspiegel, so finden sich heute sogar Einsen dar auf. Eine solche Entwicklung kann man nur nehmen, wenn viel Fleiß und eine positive Einstellung zum Studium selbst vorhanden sind. Ich kann sagen, die Ute hat mich nie enttäuscht. Auf sie war und ist im mer Verlaß.“ Andrea Wegner, Sektion Journalistik Fotos: Klaus Engelhardt Medizinstudenten beraten über Leistungszuwachs im Karl-Marx-Jahr Konferenz im 1. Studienjahr fand statt Junge Chemiker nutzen im FDJ-Studienjahr die Erfahrungen der Genossen Fakten aus erster Hand von UNO-Experten Die politisch-ideologischen Anfor derungen an die Studenten des Be reiches Medizin im Karl-Marx-Jahr und die Verantwortung der Partei, der Wissenschaftler und der FDJ für die Erziehung der Studenten waren Schwerpunkte einer Konferenz des 1. Studienjahres. Diskutiert und beraten wurde mit Bück auf die thematische Mitglie derversammlung „Der Marxismus- Leninismus — Richtschnur revolutio nären Handelns in unserer Zeit“. Insbesondere wurde die Notwen digkeit einer engen Zusammenar beit von Seminargruppenberater, Seminarleiter im marxistisch-lenini stischen Grundlagenstudium und FDJ-Gruppen diskutiert. Es gilt, das Wissen und die politische Haltung unserer Lehrenden im unmittelbaren persönlichen Kontakt an die Jugend freunde weiterzugeben. Eine Konzeption zur Mitglieder versammlung der FDJ-GOL beinhal tete: erstens die Orientierung auf konkrete Fragen der Haltung zum marxistisch-leninistischen Grundla genstudium, zur Bedeutung des MLG als unverzichtbarer Bestandteil des Medizinstudiums; zweitens ging- es um die konkrete Haltung jedes ein zelnen FDJ-Studenten hinsichtlich der Studienleistung und -disziplin und drittens wurde über die Quali fizierung des FDJ-Studienjahres und die volle Wahrnehmung der kollektiven Verantwortung des FDJ- Aktivs diskutiert. Eine Schlüsselfrage war die kon krete Verpflichtung der Jugend freunde beim Schutz und bei der Verteidigung der DDR als Reserve offizier der NVA, Die Konferenz brachte die Bereit schaft und den Willen aller Betei ligten zum Ausdruck, ihren Beitrag zur Qualifizierung der politisch-ideo logischen Arbeit zu leisten, um im Karl-Marx-Jahr den erforderlichen Zuwachs an Leistung zu gewährlei sten. B. Schultze, FDJ-GO-Sekretär Bereich Medizin Im 1. Studienjahr tragen die Pro pagandisten bei der inhaltlichen und methodischen Gestaltung der Zirkel des FDJ-Studienjahres eine besondere Verantwortung, denn durch sie werden wesentliche Grund haltungen zu dieser Form der stu dentischen Weiterbildung in gesell schaftstheoretischer, -praktischer und persönlicher Hinsicht geprägt. Um dieser Verantwortung gerecht zu werden, übernehmen erfahrene Genossen Wissenschaftler die Funk tion des Zirkelleiters. Damit wurde die Möglichkeit geschaffen, die An regungen, die die Genossen aus den verschiedenen Formen der innerpar teilichen ; Weiterbildung wie Partei lehrjahr, Kreisschule für Marxis mus-Leninismus usw. mitbringen, unmittelbar auf die niveauvolle Ge staltung der politisch-ideologischen Arbeit zu übertragen. Eindrucksvolle Zirkel lassen sich durch Formenvielfalt, wie Foren, Reiseberichte und andere kulturelle Veranstaltungen, gestalten. Um die Jugendfreunde mit den 83er Maßstäben auf ihrem Fachge biet in verstärktem Maße vertraut zu machen, wurde von unserer GOL im Februar den Studenten empfoh len, im Rahmen des FDJ-Studien jahres die „Konferenz Junger Che miker“ zu besuchen, auf der der namhafte Wissenschaftler Prof. Dr. Kh, Lohs, Direktor der Forschungs stelle für chemische Toxikologie der AdW der DDR und ständiges Mit glied der UNO-Abrüstungskonferenz in Genf zu Problemen der „Abrü stung aus der Sicht eines Chemi kers“ sprach. Auf diese Weise erhielten wir so zusagen aus erster Hand Fakten und Argumente zum Thema Num mer 1 — zu Abrüstung und Frieden. J. Mattusch, FDJ-GO Chemie Vom ERSTEN bis zum FÜNFTEN Aus dem Tagebuch einer SG Die Studenten unserer Seminar- Haar? Studienbücher werden be- gruppe haben Prüfungen in Mor phologie. Es sind ihre ersten. Jeweils zu viert warten sie darauf, daß ihre Namen aufgerufen werden. Schon an der Kleidung der Prüflinge ist zu erkennen, daß heute für sie Vor der Prüfung Blick in den Hefter: „Ob das dran kommt?“ kein alltäglicher Tag ist, — Bluse und Rock dominieren bei den Stu dentinnen, Anzug und Krawatte — Standard bei den Studenten. Eines jedoch ist allen in dieser Situa tion gemeinsam, sie sind aufge regt, gespannt — unterschiedlich macht sich diese Anspannung in ihrem Verhalten bemerkbar. Den Mädchen merkt man noch eher die innere Unruhe, Unsicherheit an; die Jungen dagegen versuchen mehr durch eine vorgespielte Ge lassenheit, Gleichgültigkeit zu be weisen, daß sie „ganz Kerle, harte reitgehalten. Los geht’s! Im Prüfungszimmer herrscht, entgegen üblichen Vorstellungen, eine Atmosphäre, wo man schnell vergessen könnte, weshalb sie eigentlich hier sind. Die Prüfung findet in der Hausbibliothek der Tierklinik statt. Die Wände einge kleidet von Bücherregalen, in der Mitte des Zimmers ein Tisch, um. den sich die Prüflinge und Prof. Dr. Michel setzen. Kleine Zettel werden gezogen, die daraufstehenden Nummern genannt. Prof. Dr. Michel gibt die dazugehörigen Püfungsfragen bekannt: Milchdrüse, Nervensy stem, Verdauungstrakt ... Nach einer kurzen Dauer des Sich Sam melns, Ordnens legt jeder die Ge danken zu seinem Thema dar. Das Herzklopfen, die Unsicherheit legten sich schnell, wenn man zum Thema aussagekräftig war. Wie im Fluge verging dann auch die Prüfungszeit. Anders natür lieh, wenn sich jetzt Wissenslük- ken auftaten. Nach einer guten Stunde geht die Tür wieder auf. Die vier Prüflinge werden entlassen, die nächsten sitzen abruf bereit da, Teils neidische Blicke auf die Her auskommenden, die sagen: „Sie haben es hinter sich! “ Doch viel, Zeit für solche Gedanken bleibt nicht, denn gleich werden sie vom Prüfungszimmer „ verschlungen Teils strahlende, teils enttäuschte Gesichter bei den gerade geprüf ten Studenten. Zweimal die Note Eins — ein Resultat, daß schnell die mühsame Vorbereitung, die durchlernten Nächte vegessen läßt. Schwer anzumerken, doch sicher Enttäuschung bei den bei den anderen. So ganz zufrieden scheinen sie nicht mit sich zu sein! Da hilft nur Konsequenzen zu ziehen für das nächste Mal, Trotzdem: Geschafft! — Erleichte rung, Freude! „Was werdet ihr jetzt machen? Feiern, die Prüfung „begießen“? Montag war Prüfungstag Burschen“ und die Prüfungen für sie keine Hürden sind. Abwarten! Der aufgeschlagene Hefter, der vor manchen liegt, dient bestimmt in erster Linie nicht dazu, noch ewas zu lernen. Er ist mehr zur eigenen Sicherheit mitgenommen worden, vielleicht soll damit aus- gedrückt werden, daß die Zeit vor der Prüfung bis zur letzten Mi nute ausgenutzt worden ist. Wör ter wie Mesaxom, Arachnoidea, Sinusknoten sind zu hören — un verständlich für Unkundige! Hat man wirklich sein Möglich stes getan, um sich auf diese Prüfung vorzubereiten? Hat man seinen Studienauftrag so ernst ge nommen, wie es erforderlich ist? Der Zeitpunkt der Prüfung rückt näher, immer öfter wird auf die Uhr geschaut. Kennt ihr ein Gefühl, das mit dem jetzt zu vergleichen ist? Die Antworten ähneln sich. In einer solchen Situation befanden sie sich noch nicht, selbst die Prüfun gen zum Abitur kann man damit nicht vergleichen. Da wußte man wenigstens auf Grund der vorher erteilten Zensuren, wie man seine Leistungen einzuschätzen hatte. Endlich und — Oh Schreck’ — ist es soweit. Die vorhergehenden Prüflinge verlassen den Raum. Ihre Gesichter drücken deutlich aus, welche Ergebnisse erzielt wurden. Die nächste Vierer- Prüfungsgruppe wird nun von Prof. Dr. Michel, dem Prüfenden, ins Zimmer „gebeten“. Ein kurzer prüfender Blick der Hereingeru fenen: Sitzt der Schlips gerade? Steckt das Kämmchen noch im Nein, lautet einstimmig die Ant wort. Nein? Jetzt heißt es weiter lernen, denn Mittwoch folgen die nächsten Prüfungen. Ausruhen geht da nicht, auch auf einem Erfolg nicht, denn wie heißt es: .„Lernen ist wie Rudern gegen den Strom, sobald man aufhört, treibt man zurück!“. Nachsatz: Alle Studenten und Studentinnen der SG haben beide mündlichen Prüfungen zum Ab schluß des ersten Semesters be standen, hoffentlich bestätigen auch die Resultate der schriftli chen Prüfungen dieses gute Er gebnis. Kati Hentschel Geschafft: Sie kann sich über eine gelungene Prüfung freuen! Fotos: HFBS/ C. Tippler
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