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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1983
- Erscheinungsdatum
- 1983
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198300001
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19830000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19830000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1983
-
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Band 1983
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UZ/08 25. Februar 1983 WISSENSCHAFT / FRAGEN UNSERER ZEIT 5 Herausforderung an uns alle Uber die Vorbereitungen an der Sektion Pädagogik auf die fünfjährige Lehrerausbildung Im Frühjahr 1981 beschloß das Po litbüro des Zentralkomitees unserer Partei die Einführung der fünfjäh rigen Ausbildung für die Studien richtung „Diplomlehrer für die poly technische Oberschule“. Diese in haltliche und studienorganisatori sche Weiterentwicklung der Lehrer bildung in der DDR verfolgt das Ziel, Lehrer heranzubilden, die die wachsenden Anforderungen an die Bildung und Erziehung der jungen Generation in den achtziger und neunziger Jahren erfüllen können. gemeinsamen inhaltlichen Leitli nien zu erfassen und sie einer ein heitlichen Prinzipien folgenden Ge staltung der konkreten Lehrveran staltung zu Grunde zu legen. Der gegenwärtige Schwerpunkt unserer Vorbereitungen auf die fünf jährige Lehrerausbildung, die Ge staltung der schulpraktischen Übun gen für die Studenten des 2. Stu dienjahres, verlangt die Überwin dung jeglichen Ressortgeistes im pädagogischen Denken und die Ver breiterung des Einsatzprofils aller Praktika gehören zum festen Bestandteil der Ausbildung künftiger Pädagogen. Foto: UZ/Archiv Fremdsprachenlehrer-Ausbildung erreicht qualitativ höheres Niveau wissenschaftlichen, fachmetho- Russisch/Franzö- sisch/Englisch, diese langjährige Zusammenarbeit jetzt aus: in regelmäßigen Beratun gen wurde die gemeinsame Lehr konzeption erstritten, sie kann be reits im laufenden Studienjahr er probt werden. Der Vorteil des ge wonnenen Jahres für die Studenten und für uns liegt auf der Hand. der und für Für Ge- sich durch mehrere Sprachpraktika für Englisch bzw. Französisch gewähr leistet. 3. Die schulpraktische Ausbildung wird an einer allgemeinbildenden polytechnischen Oberschule in der Regel als zusammenhängendes Prak tikum im 9. Semester mit 13 Wo chen und im 10. Semester mit 14 Wo chen durchgeführt. Damit spielt die Schule als spätere Wirkungsstätte des Absolventen im Studienablauf eine viel größere Rolle als bisher. 4. Im Zeitraum zwischen beiden Praktikumsabschnitten finden an der Ausbildungseinrichtung theoreti sche Lehrveranstaltungen zu fäch ln enger Verbindung mit den Vor bereitungen auf die fünfjährige Lehrerausbildung stehen alle Fra gen der Förderung besonders be fähigter Studenten. Hier werden seit Jahren bewährte Wege fortge setzt, aber auch neue beschritten, weil wir die Ausbildung von Best studenten als Pflicht gegenüber der unserer Mitarbeiter im besonderen Maße. Diese Neuerungen im Lehr programm, die wir gemeinsam mit der Sektion Psychologie zu realisie ren haben, sehen vor, durch die Stu denten den Schulalltag in seiner ganzen Vielfalt und Komplexität er fassen zu lassen und die Theorie- Praxis-Beziehungen in der pädago gischen und psychologischen Aus bildung in völlig neuer Qualität zu verwirklichen. Wir planen deshalb eine sehr gründliche Vorbereitung dieser Übungen, wobei wir für das Frühjahr 1983 spezielle Qualifizie- rungsveranstaltungen für alle un sere Kollegen zur Erfüllung dieses Auftrages vorsehen. Darüber hinaus werden für die einzelnen Lehrdiszi plinen neue Konzeptionen erarbei tet. Dabei ist es uns endlich gelun gen, stärkere Kontakte mit den Kol legen der Pädagogischen Hoch schule „Clara Zetkin“ zu knüpfen. schäft an die Persönlichkeit und Tätigkeit des Lehrers der allgemein- bildenden polytechnischen Ober schule der DDR erfordern die Befä- durch eine ständige Qualifizierung aller Mitarbeiter, durch höheres En gagement in allen Ausbildungs- und Erziehungsprozessen, aber auch in der Forschung, den erforderlichen Leistungsanstieg in unserer Arbeit zu erreichen. Ein zweiter Schwerpunkt war die intensive Beschäftigung mit dem neuen Lehrprogramm für die päd agogischen Disziplinen. Dabei nah men wir bereits auf seine Entste hung aktiven Einfluß. Unsere Ver treter in der Zentralen Fachkom mission Pädagogik informierten uns laufend über den aktuellen Stand der Erarbeitung, gleichzeitig nah men wir zu Programmentwürfen und anderen Ausbildungsdokumen ten konstruktiv und kritisch Stel lung, wofür wir in verstärktem Maße auch den Rat der Sektion nutzten. Seit ihrer Bestätigung sind die Lehrprogramme ständiger Bera tungsgegenstand in allen schulpäd- agogischen Wissenschaftsbereichen. Neben der tiefen Auslotung der Pro grammziele für jede einzelne Lehr disziplin geht es uns vor allem darum, die für alle Teildisziplinen Praxis betrachten, zugleich aber als wichtigste Form zum Gewinnen wis senschaftlicher Nachwuchskräfte für unsere Sektion. Bis zum Beginn der fünfjährigen Lehrerausbildung an unserer Uni versität bleiben uns noch 10 Monate Zeit. Bis dahin ist noch viel zu tun. Das betrifft die weitere Klärung vieler inhaltlicher Fragen, die ver stärkte Qualifizierung aller Kolle gen im Prozeß der laufenden Lehre und die Konzipierung unserer Auf gaben im neuen fünften Studien jahr. Vor allem aber ist die ideolo gische Arbeit weiter zu intensivie ren, um bei allen Mitarbeitern die hohe Einsatzbereitschaft auszuprä gen, die die Partei mit dieser neuen Ausbildungsform von uns verlangt. Doz. Dr. sc. Roland Schmidt, Ftellv. Direktor für EAW, Sektion Pädagogik Erteilen eines wissenschaftlichen, parteilichen und lebensverbundenen Unterrichts, in dem die Schüler soli des Wissen und Können erwerben, der ihre geistige Aktivität fordert und fördert, Freude am Lernen weckt sowie dazu beiträgt, sie im Geiste des sozialistischen Patriotis mus und proletarischen Interna tionalismus zu erziehen und ihre wissenschaftliche Weltanschauung zu formen. Entsprechend unseren volkswirt schaftlichen Möglichkeiten sind wir in der Lage, diesen erhöhten Anfor derungen an den Lehrerberuf durch Einführung der 5jährigen Ausbil dung von Diplomlehrern gerecht zu werden. Im Unterschied zur frühe ren 5jährigen Ausbildung wird auch die Fremdsprachenlehrer-Ausbil dung ein qualitativ'höheres. Niveau erreichen. Dieses ist u. a. durch fol gende Faktoren gekennzeichnet: 1. Jeder künftige Russischlehrer absolviert im 3. Studienjahr ein einsemestriges oder einjähriges Aus landsteilstudium in der UdSSR, um sein kommunikatives Fremdspra chenkönnen optimal zu entwickeln. 2. Die Solide Ausbildung in zwei gleichberechtigten Fächern (Rus- Sie beginnen bereits jetzt mit fünfjährigen Lehrerausbildung, wir können ihre Erfahrungen unsere Vorbereitungen nutzen. den Wissenschaftsbereich schichte der Erziehung zahlt Das ist eine Herausforderung für alle an der Lehrerbildung beteilig ten Einrichtungen. Die Verwirklichung des Zieles, die Studenten noch besser zu befä higen, ihre künftige Berufstätigkeit als Auftrag der Arbeiterklasse zu be greifen, einen wissenschaftlichen und parteilichen Unterricht in ho her Qualität zu erteilen und sich in der gesamten Arbeit von einem ho hen Berufsethos, vor allem von der Liebe zum Kind, leiten zu lassen, ist seitdem auch der Schwerpunkt der Leitungstätigkeit an der Sektion Pädagogik. Unter der Führung der SED-Grundorganisation erfolgten und erfolgen in der Sektionsleitung regelmäßig Beratungen über den Stand der Vorbereitungen für die fünfjährige Ausbildung der Leh- renstudenten, mit der wir im Herbst 1983 beginnen, und in den Mit gliederversammlungen der Genos sen spielen damit zusammen hängende ideologische Fragen stän dig eine Rolle. Was wir getan haben, um uns auf die Lösung der neuen Aufgaben vor zubereiten? Ein erster Schritt war das tiefe Eindringen in den Beschluß der SED-Kreisleitung der KMU „Zur po litischen Führung der Ausbildung und Erziehung der Diplomlehrer in Vorbereitung der fünfjährigen Aus bildung“ vom Dezember 1981, der ja nicht nur wesentliche Aussagen zur Qualitätssteigerung der Lehreraus bildung als Ganzes enthält, sondern auch konkrete Aufträge für die Ar beit an unserer Sektion. Im Ergeb- higung des Lehrernachwuchses zum nis konsequenter Auseinanderset zung wurden Wege eingeschlagen, dischen, pädagogischen, psycholo gischen und bildungsrechtlichen Themen statt, die der Vertiefung und Erweiterung des theoretischen Wissens auf der Grundlage prakti scher Einsichten und Erfahrungen dienen. f 5. Neue Studienfächer (z. B. die komplexe Phonetikausbildung im Fach Russisch, Einführung in die Sprachwissenschaft als gemeinsame Lehrveranstaltung in Russisch und Englisch bzw. Französisch, kultu rell-ästhetische Bildung und Erzie hung) sollen den Studenten helfen, ihr berufsspezifisches integratives Können anforderungsgerecht zu ent wickeln. 6. Den Studenten werden mehr Möglichkeiten für das Selbststu ¬ dium und die geistig-kulturelle Be stätigung eingeräumt. Es ist erforderlich, den Übergang zur 5jährigen Ausbildung von Di plomlehrern sehr sorgfältig und ver antwortungsbewußt vorzubereiten. Hierbei spielt die Ausarbeitung von Lehrkonzeptionen in den einzelnen Fächern, insbesondere aber in den neuen Studienfächern, eine wichtige Rolle, wobei hohe Qualität und Ko ordinierung von Lehrveranstaltun gen mit Angeboten für die lehrver anstaltungsfreie Zeit gefragt sind. Eine weitere wichtige Aufgabe be steht in der politisch-ideologischen Vorbereitung der Russischlehrerstu denten auf das Auslandsteilstudium in der UdSSR vom ersten Tage des Studiums an. Nicht zuletzt sei auf die im Studienjahr 1987/88 erstmals durchzuführende schulpraktische Ausbildung im 5. Studienjahr ver wiesen, wofür bereits in diesem Jahr die erste Mentorenschulung an der Karl-Marx-Universität stattfin det. In diesem Zusammenhang sollte die Hauptabteilung Wohn heime bereits jetzt Überlegungen an stellen, wie zu diesem „noch fer nen“ Zeitpunkt die Lehrerstudenten zur Absolvierung ihrer theore tischen Lehrveranstaltungen im 5. Studienjahr, zur Ablegung der Hauptprüfungen und Verteidigung der Diplomarbeit untergebracht wer den können. Doz. Dr. sc. Siegfried Scharf. Stellv. Direktor für EAW, Sektion TAS Die wachsenden Ansprüche der sisch, Deutsch/Englisch) wird u. a. entwickelten sozialistischen Gesell- Sorgfältige und verantwortungsbewußte Vorbereitung sichert erfolgreichen Start D ies ist ein Buch, welches sich in seinem weltanschaulichen Ge halt von jenen abenteuerlichen Futurologien ähnlich betitelter Bü cher westlicher Provenienz wohltu end unterscheidet. Nüchtern, sachlich — soll nicht heißen langweilig - gibt der Autor eine Bestandsaufnahme der gegen wärtigen Weltprozesse, welche für die Zukunft bestimmend sein wer den. Einleitend werden die Voraus setzungen sowohl traditioneller als auch gegenwärtiger bürgerlicher Zu kunftsvoraussage untersucht. Drei Methoden unterscheidet der Verfas ser: Utopie, Hypothese, Prognostik. Die großen Namen der sozialen Uto pien finden ebenso Beachtung wie die dichterischen Phantasien be rühmter Romanciers der Zukunfts literatur. Doch ist es ein Irrtum, wollte man glauben, die Utopien ent sprängen allein dem Einfallsreich tum großer Träumer, im Gegenteil, sie entstanden auf der Grund lage der dringendsten Le bensbedürfnisse“, schlußfolgert der Autor. So sind auch die Sorgenfalten bürgerlicher Futurolo gen ein Indiz für die Notwendigkeit weltumfassender Umgestaltungen. Allein die Konzeptionen ihrer Lö sungen folgen „der klassenmäßigen Orientierung, die bei allen Arten von Prognosen den Zweck verfolgt, der Erhaltung des Kapitalismus zu dienen“. Doch welche Bedingungen müs sen erfüllt sein, um Prognostik als Wissenschaft zu legitimieren? Rezensiert; Schachnasarow, G. Ch., Die Zukunft der Menschheit. Urania-Verlag Leipzig/Jena/ Berlin 1982,382 Seiten. Fundgrube für Propagandisten In einem historischen Exkurs be legt Schachnasarow die methodi sche Kraft der marxistisch-lenini stischen Gesellschaftsprognostik. Es gibt kein schlagenderes Argument für die Richtigkeit von Zukunftsaus sagen als den praktischen Beweis des tatsächlichen Verlaufs. Hier kann der Marxismus-Leninismus be reits bei seinen Begründern auf beachtliche Prognosen verweisen. Erinnert wird an Engels’ „propheti sche“ Voraussage des ersten Welt krieges mit seinen sozialen und ge schichtlichen Folgen. Doch der me thodische Angelpunkt aller Zu kunftsforschung ist die Priorität des sozialen Faktors der Entwicklung. Die außerordentlich interessante Fragestellung des Verfassers lautet: Kommt den Problemen die ent scheidende Bedeutung zu oder sind es die Reaktionen der Menschheit darauf? Die Verletzung der metho dischen Vorrangstellung des sozia len Faktors durch die bürgerliche Futurologie ist zugleich, deren Di lemma. Dann müssen für das „Un- behagen an der Kultur“ solche Fak toren wie die „Unwägbarkeit“ der „menschlichen Natur“ und ähnliche „Unbestimmtheitsrelationen“ im ideologischen Spannungsfeld zwi schen fatalistischen Stimmungen einerseits und voluntaristischer Will kür andererseits herhalten. Doch helfen der Bourgeoisie keine „Verdrängungen“ solcher sozialer Realitäten wie Klassenkampf. Die Gesetze der Zukunft werden ihren Anspruch erheben. Diese methodischen Voraussetzun gen sind die eigentliche Grundlage für die folgende perspektivisch orientierte Gesamtschau des Ent wicklungsstandes der Menschheit, die den Hauptteil des Buches aus macht. Mit dem Instrumentarium der mo dernen Erkenntnisse des Wissen schaftlichen Kommunismus unter sucht der Verfasser die unterschied lichen gesellschaftlichen Systeme so wie die revolutionären Hauptströ mungen unserer Zeit. Überhaupt ist das Werk ein Kom pendium des Wissenschaftlichen Kommunismus in einer populärwis senschaftlichen Schreibweise mit der Fülle seiner politischen, ökono mischen und sozialen Fakten, eine Fundgrube für den Propagandisten ebenso wie für Studenten; u. a. auch sehr gut denkbar als eine popu läre, flüssig zu lesende Zusatzlitera tur. Dennoch dienen Fakten und Er eignisse nicht der Illustrierung vor ausgesetzter Thesen. Die universelle Betrachtungsweise unterschiedlich ster gesellschaftlicher Kausalbezie hungen „gerinnt“ gleichsam im Pro zeß der Darstellung zum „Extrakt“ der Grundwahrheiten der dialek tisch-materialistischen Weltanschau ung. Ein Buch voller Zukunftsoptimis mus. Doch unterliegt die Zukunft auch keiner mechanischen Abfolge. Mit anderen Worten: Sie ist in ihrer konkreten Gestalt nicht vorherbe stimmt. In einem Epilog vertritt der Autor die Überzeugung der notwendigen und möglichen Erarbeitung einer allseitig begründeten Prognose für die nächsten 30 bis 40 Jahre auf der Grundlage aller dafür kompetenten Fachleute. Zu viele Tabellen und zahlenmä ßige Vergleiche sind möglicherweise ein Mangel, welcher der Darstel lung über bestimmte Abschnitte einen etwas trockenen Charakter gibt. Eine Bereicherung hingegen sind die farblich abgesetzten Dokumente, deren Einfügung die Aussagen des Buches unterstützen und die Arbeit in der propagandistischen Praxis er leichtern dürften. Ulrich Luft Fragen, die uns bewegen - Argumente, die wir brauchen Drastischer Sozialabbau in der Bundesrepublik Mit über 2,5 Millionen offiziell registrierten Arbeitslosen, d. h. einer Arbeitslosenquote von 10,2 Prozent, und 1,2 Millionen Kurz arbeitern erreichte die BRD im Februar einen neuen Höchst stand. Die anhaltende Massenar beitslosigkeit ist nur ein Merk mal der Verschärfung der sozia len Gebrechen des Imperialis mus. Es demonstriert aber in beeindruckender Weise, daß im Ergebnis der profitorientierten Monopolpolitik und der kapitali stischen Anwendung des wissen schaftlichen Fortschritts immer mehr Menschen in soziale Not ge raten und auf Unterstützungslei stungen angewiesen sind. Das heißt, es wachsen objektiv die Anforderungen an die Sozialpoli tik des bürgerlichen Staates. Die sen wachsenden Anforderungen steht aber eine sich seit 1974/75 verschärfende Politik des Ab baus der sozialen Errungenschaf ten der Werktätigen gegenüber. zen gewährt werden, beständig entwertet. Ein Ergebnis. des Kampfes der Arbeiterbewegung der BRD im sozialen Bereich ist, daß diese Sätze in gewissen Zeit abständen der inflationären Ent wicklung angepaßt werden. Durch die Verschiebung der zum 1. 1. 1983 fälligen Rentenanpas sung auf den 1. 7. 1983 werden die Rentner um einen Teil ihrer Renten betrogen. Ferner müssen die Rentner einen Beitrag an die Krankenversicherung bezahlen, der von 1 Prozent der Rente auf 3 Prozent ab 1. 7. 1984 und auf 5 Prozent ab 1. 7. 1985 erhöht wird. Zu den gravierendsten vor gesehenen Maßnahmen des So zialabbaus der CDU/CSU/FDP- Regierung, von denen besonders Arbeiterfamilien und ihre Kin der sowie andere Werktätige mit geringem Einkommen betroffen sind, gehört die rigorose Kür zung der Leistungen nach dem Bundesausbildungsförderungsge „Die Krisenpolitik des BRD-Imperialismus" - Wissenschaftler des IIS zu Grundfragen der internationalen Klassenauseinander setzung Mit der Bildung der CDU/CSU/ FDP-Koalition hat der Sozialab bau in der BRD eine neue Di mension erreicht, die insbeson dere im Bundeshaushaltplan 1983 deutlich wird. Nach den Plänen der SPD/ FDP-Koalition sollten im Haus haltjahr 1983 im Sozialbereich rund 9,5 Milliarden DM einge spart werden, wovon über 8 Mil liarden DM zu Lasten der Ar beitslosen, Schwerbehinderten, Kranken und Beschäftigten gin gen. Die Maßnahmen der Kohl/ Genscher-Regierung sehen vor, daß zu diesen geplanten Kür zungen weitere 5 Milliarden DM eingespart werden. Die Regie rungsbeschlüsse zielen darauf ab, daß die Einsparungen zu La sten der arbeitenden Menschen, der Arbeitslosen und der So zialleistungsempfänger drastisch verstärkt werden. Demgegenüber wird selbst auf die wenigen von der SPD/FDP-Regierung vorge sehenen Belastungen für Spitzen verdiener und Unternehmer weit gehend verzichtet. Besonders hart von der Bonner Rotstiftpoli tik werden die Arbeitslosen getrof fen. Die Höhe der Leistungen, die erst 1982 durch Verände rungen in der Bemessungsgrund lage reduziert wurde, soll jetzt noch weiter verringert werden, indem sie davon abhängig ge macht wird, wie lange Beiträge zur Arbeitslosenversicherung ge zahlt worden sind. Weiter wer den die Rentenversicherungsbei träge der Arbeitslosen nicht mehr nach dem Bruttolohn, son dern nach der Höhe der Arbeits losenunterstützung berechnet. Dadurch werden Arbeitslose dop pelt gestraft. Neben den bereits bitteren Folgen der Arbeitslosig keit werden ihre späteren Ren tenansprüche reduziert. Diesem weiteren Abbau steht gegenüber, daß der Beitragssatz zur Arbeits losenversicherung von 4 auf 4,5 Prozent des Bruttoeinkommens erhöht wird. Erhöhte Beiträge — vermin derte Leistungen, das ist seit län geren Jahren auch das Rezept des Sozialabbaus, der Umvertei lung der Krisenfolgen zu Lasten der Werktätigen im Bereich der Gesundheitspolitik. Hier will die Kohl-Genscher-Regierung Mittel einsparen, indem keine Medika mente für „Bagatellkrankheiten" wie Grippe mehr verschrieben werden. Ferner ist für jedes Re zept eine Rezeptgebühr von 2 DM zu zahlen. Die Selbstbeteili gungspflicht an den Kranken hauspflegekosten wird von 7 auf 14 Tage erhöht. Dabei muß man sich vor Augen halten, daß der Beitragssatz zur gesetzlichen Krankenversicherung 12 Prozent des Bruttoverdienstes beträgt. In folge der inflationären Entwick lung werden die realen sozialen Leistungen, die nach festen Sät setz für Schüler und die Um wandlung der Leistungen nach diesem Gesetz für Studenten in Darlehen. Diese Leistungen wer den als staatliche Beihilfen für Schüler und Studenten gezahlt, die weiterführende allgemein- bildende Schulen, Fach- und Hochschulen besu chen. Nach den Plänen der neuen Regierung soll die Schü lerförderung für 94 Prozent der Schüler an Gymnasien und für 84 Prozent der insgesamt unter stützten Schüler gestrichen wer den. 1982 wurden rund 32 Pro zent aller Studenten gefördert. Der durchschnittliche Förde rungssatz beträgt 500 DM. Dieser scheinbar hohe Betrag relativiert sich sehr schnell, wenn man die Kosten für Studentenunter künfte, Verkehrstarife, die Ko sten für Lehrmittel und für Grundnahrungsmittel in Rech nung stellt. Darüber hinaus ist ein Teil der Leistungen (bei 5jäh- rigem Studium 9000 DM) zurück zuzahlen. Die von der Kohl/ Genscher-Regierung vorgese hene Umstellung der gesamten Leistungen auf Darlehensbasis hätte zur Folge,, daß ein Fach hochschulabsolvent zu Beginn seiner beruflichen Tätigkeit mit 40 000 DM Schulden belastet ist, die während einer Tilgungsdauer von 20 Jahren zurückzuzahlen sind. Das heißt, der Anteil der Rückzahlungsrate am Einkom men würde rund 9 Prozent be tragen. Ein weiteres Feld des Sozialab baus ist das Wohnungsmietrecht, in dem durch gesetzliche Rege lung per 1. 1. 1983 die Schutz rechte der Mieter eingeschränkt und die Spielräume der Vermie ter für Mieterhöhungen erwei tert werden. So sind Zeitmiet verträge bis zu 5 Jahren Dauer möglich, die den Kündigungs schutz des Mieters unterlaufen. Durch zeitlich gestaffelte Mieten können Mieterhöhungen vorpro grammiert werden. In den näch sten Jahren werden also in die sem Bereich kräftige Erhöhun gen zu erwarten sein. Zusätzlich hat die BRD-Regierung die Un terstützungsleistungen für Bür ger mit geringem Einkommen (Wohngeld) 1983 um 200 Millio nen DM gekürzt. Die dargestellten Beispiele im perialistischer Rotstiftpolitik im Sozialbereich sind nur ein klei ner Ausschnitt der gegenwärti gen imperialistischen Strategie der Abwälzung der Krisenlasten auf die Werktätigen, der Um verteilungsprozesse zugunsten von Hochrüstung und Mono polprofit. Die jüngsten Kampf aktionen und Demonstrationen in der BRD zeigen, daß die de mokratischen Kräfte diese reak tionäre Politik nicht tatenlos hin nehmen werden. Dr. Aribert Ondrusch
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