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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1983
- Erscheinungsdatum
- 1983
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198300001
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- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19830000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19830000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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- Digitalisat
- SLUB Dresden
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Zeitschrift
Universitätszeitung
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Band
Band 1983
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Band 1983
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über Fastnachts- und andere Bräuche Veranstaltung in der Moritzbastei Bereits in der Sprache des spä ten Mittelalters bedeutete Brauch neben „Gebrauch, Be nutzung“ auch soviel wie „Sitte, Gewohnheit“. Über Volksbräu che sprach kürzlich in der Mo ritzbastei Dr. Georg von Güns- Rekowsky, dessen im Union-Ver lag erschienenes Buch „Der Fest kreis des Jahres“ ein Bestseller geworden und somit schnell aus den Buchhandlungen verschwun den war. Sein anderthalbstündi ger Vortrag über „Fastnachts- und Weihnachtsbräuche“ machte das Publikum (es hätte zahlrei cher erscheinen können) mit in Vergessenheit geratenen Tradi tionen bekannt, die sich mit den vom Veranstalter einleitend be tonten „Bedürfnissen des Auf tankens von Wissen“ trafen. Der Referent konzentrierte sich auf Weihnachtsbräuche, -Symbole und die in dieser Zeit auftretenden Akteure. Eine Brücke zur „Faschingsthematik“ schlug er insofern, als er den 11. 11. so interpretierte, wie er von den wenigsten gesehen wird. Dieser Tag war der Festtag des Heiligen Martin und bedeutete zu Vorzeiten den Abschluß des bäuerlichen Wirtschaftsjahres, der mit Martinsgans und Wein gefeiert wurde (Oswald v. Wol kenstein: „Trinck, Martein, wein, und gens iss, Ott.“). Noch heute feiern Schüler in Weimar oder Erfurt den Martinstag und unternehmen Heischegänge, auf denen sie Lampions mitführen. Die Lichter kündigen die Weih nachtszeit an. Erst im 12. Jahr hundert wurde die Adventszeit von sieben auf vier Wochen ver kürzt. Den Vortrag strukturierten Er klärungen zu einzelnen Heiligen festen (z. B. Andreas, Barbara, Nikolaus, Thomas etc.). Interes sant waren die Ausführungen zu Nikolaus, Weihnachtsmann, Knecht Ruprecht und zum Christkind als dem weiblichen Pendant zum Weihnachtsmann. Fragen, die sich beim Publikum einstellten (Herkunft und Sym bolik des Tannenbaumes; Weih nachtsbilder mit Ochs und Esel, mit Hirten, Königen etc.; Der Schuh am Nikolaustag), wurden im Verlauf des Vortrages sehr de tailliert beantwortet. Für das Weihnachtsfest hät ten m. E. neben christlichen auch antike und Spuren germa nischen Brauches und Glaubens ausführlicher nachgewiesen wer den sollen. Das noch heute in Skandinavien gefeierte Julfest läßt ein vorchristliches Toten- und Fruchtbarkeitsfest, eine ger manische Wintersonnwendfeier annehmen. Auch der Nikolaus läßt sich aus christlichem Gut al lein nicht erklären. „Schön und gut ist das, von dem man sich eine Wiederholung wünscht“, äußerte Dr. G. v. Güns- Rekowsky abschließend. Es bleibt zu hoffen, daß es der „mb“ gelingen wird, ihn in die sem Jahr für einen Vortrag über „Fas(t)nachtsbräuche“ zu ge winnen. Dr. Dirk Joschko, Herder-Institut Geschüttelt und gefunden Mit großem Vergnügen las ich den Beitrag von Prof. Dr. sc. Jürgen Werner „Geschütteltes“ (Nr. 46, S. 8). Ich habe sofort in „Meyers Neues Lexikon“ in 18 Bänden und in „Der große Brock haus“ unter dem Stichwort „Schüttelreim“ nachgesehen und zwei weitere Beispiele gefunden: „Im Haus wo seine Wiege stand, gar enge sich die Stiege wand“ und „Wenn der Wind in Wipfeln geht, Trost dir von den Gipfeln weht." Auch glaube ich, daß Jürgen Kuczynski ein Meister des Schüt telreims gewesen sei. Leider habe ich in den „Studien zur Wis senschaft von den Gesellschafts wissenschaften“ die vermutete Stelle nicht gefunden, dabei ent deckte ich jedoch ein weiteres li terarisches Phänomen, das eben solches Vergnügen bereitet wie die Schüttelverse. Manche Dich ter dichteten Gedichte bzw. Verse ihrer Vorgänger oder Zeit genossen weiter. So dichtete z. B. Hilaire Belloc zu A. Popes Lobeshymne auf Newton: „Natur und Naturgesetze lagen im Dunkeln Gott sagte: Newton komm und laß alles im Lichte funkeln“ nach Einsteins Entdeckungen fol gendes hinzu: „Es sollte nicht dauern, der Teu fel schrie ho! Komm Einstein und schaffe den Status quo.“ Elke Jahnke ... vermochte die Hörer im besten Sinne zu bereichern Seitdem das Akademische Or chester der KMU im Neuen Ge wandhaus musiziert, haben seine Freunde nun bereits zum zweiten Mal seine Leistungsfähigkeit mit der ähnlicher Klangkörper verglei chen können. War den Besuchern dieses Anrechts das Konzert des Or chesters der TU Dresden noch in be ster Erinnerung, so konnten sie sich nun im ausverkauften Kleinen Saal des Gewandhauses am Musizieren der Berliner erfreuen. Für viele mag der erste Eindruck vielleicht darin bestanden haben, daß unser eigenes Orchester in diesen Verglei chen mehr als bestehen kann. Ent scheidend ist jedoch die Tatsache, daß es an jeder Universität unseres Landes Wissenschaftler und Stu denten mit dem Bedürfnis gibt, sich zum gemeinsamen Musizieren zu sammenzufinden. Dabei wird im mer wieder die Frage gestellt, warum diese Hochschulangehörigen nach angestrengter Studien- bzw. Berufstätigkeit noch einmal Kraft und Fleiß investieren, weshalb sie mit individuellem Üben und kollek tiver Probentätigkeit eine Menge Freizeit opfern. Sicher ist, um eine Antwort zu ge ben, daß sie durch andersgeartete Belastung von der beruflichen Tätig keit Entlastung erreichen, daß sie sich nicht nur einen psychischen und physischen Entspannungspro zeß schaffen, sondern daraus auch jene neuen Kräfte schöpfen, die ge braucht werden, um für die hohen Anforderungen des beruflichen All tags gerüstet zu sein. Sie produzie ren aber nicht nur individuelle Re produktionsbedingungen, sondern zugleich auch gesellschaftlichen Reichtum in künstlerischer Form. Damit schaffen diese Wissenschaft ler und Studenten für andere Mög lichkeiten zum Genuß und für äs- thetisch-künstlerische Erlebnisse. Die Verantwortung dafür fordert von allen Beteiligten höchste Kon zentration und Engagement ab. und dieses wird sicht- und hörbar. Beim Konzert der Berliner fiel zu nächst ins Auge, daß die Mehrzahl der Musizierenden Wissenschaftler sind, und daß im Orchester keine Berufskünstler mitwirkten. Ledig lich die Solisten und die Gruppe der Kontrabassisten waren Studenten der Berliner Musikhochschule. Das ist nicht nur ein vorzüglicher hoch schulpolitischer Sachverhalt und ein Beispiel für die Realisierung einer Forderung der V. Hochschul konferenz, sondern auch eine für die Hörer vergnügliche Sache beim immer besseren Zusammenrücken von Universitäten und künstle rischen Hochschulen. Die Freude der Hörer hielt mit der Zunahme an Musizierlust im Capella academica der Humboldt-Universität war zu Gast Verlaufe des Konzertabends Schritt. Mag der Respekt der Berliner Mu- sici vor dem Raum eine Ursache da für gewesen sein, daß Heiterkeit, Frohsinn und teilweise derber Hu mor der im Jahre 1764 von Joseph Haydn geschriebenen Es-Dur- Sinfonie noch nicht so recht hörbar wurden. Zugleich fiel aber auch eine gewisse Schwäche beim geisti gen Erfassen und Umsetzen dieser frühen Haydn-Sinfonie auf. Als Diri gent hätte der 35jährige Dr. Folker Schramm durchaus jene einfallsrei- dien Beispiele für harmonische und rhythmische Überraschungseffekte dieser Musik stärker akzentuieren können, die Haydn in seinen späten Sinfonien so gern anwandte. Um so angenehmer war die Über raschung, die den Berliner Musi kanten mit ihrer Gestaltung der „Simple Symphony“ für Streichor chester von Benjamin Britten ge lang. Mit ihrem engagierten Musi zieren setzten sie wirkungsvoll Brit tens Bemühen um, Formen der Ver gangenheit auf neue Weise lebendig zu machen und gaben jedem Satz das ihm gemäße Profil. Wenn im Pizzicato-Satz gelegentlich ein we nig „Draht“ zu hören war, so sollte das dem Eifer zugeschrieben wer den, mit dem dieser hurtig wir belnde Tanz zum Klingen gebracht wurde. Empfindsamkeit zeichnete die Darbietung des lyrischen dritten Satzes und übermütige Turbulenz den Ausklang der „einfachen Sinfo nie“ aus. In allen Registern wurde sauber musiziert. Im Zusammenklang ging die Gruppe der II. Violinen manch mal unter. Dabei weiß auch im Pu blikum heute fast jeder, daß das Ge stalten des Parts der zweiten Gei gen keine zweitrangige Angelegen heit ist. Trotz dieser kleinen Ein- Schränkung ist generell hervorzu heben, daß weniger starke indi viduelle Leistungen an den einzel nen Pulten durch das Orchester ins gesamt vorzüglich kompensiert wur den. Somit bestätigte sich wieder einmal die wissenschaftliche Er kenntnis, daß kollektive Kraftpo tenz mehr ist als die Summe der Ein zelleistungen Einen nachhaltigen Abschluß er hielt das Konzert durch die im Jahre 1778 in Paris komponierte Sin- fonia concertante Es-Dur von Wolf gang Amadeus Mozart. Die hier hör bare Anmut wurde wesentlich von den vier jungen Solisten, Gabriele Bastian (Oboe), Thomas Widecker (Klarinette), Holger Sträube (Fa gott) und Sebastian Weigle (Wald horn), geprägt. Jede von Mozart ge gebene Gelegenheit zu schönen Soli oder zu konzertantem Wechselspiel wurde gekonnt realisiert. Was- da besonders im langsamen Satz-an Ge staltungsvermögen hörbar wurde und wie sich im Finale, einem Va riationssatz über ein allerliebstes Thema, die Soli als Virtuosen aus zeichnen konnten, vermochte die Hö rer im besten Sinne zu bereichern. Das Orchester begleitete unter, der Leitung von Dr. Folker Schramm aufmerksam und konzentriert und musizierte auch hierbei intonations- sicher und dynamisch. Für diesen schönen Konzertabend ist der Cap pella academica der HUB ein herz liches Dankeschön zu sagen. Dr. Max Wollny Hörenswerter Vortrag über Martin Luther und die Musik Prof. Walter Siegmund-Schultze sprach im HdW Die politische, religiöse und kultu relle Bedeutung der Musik Martin Luthers stand im Mittelpunkt eines Vortrages von NPT Prof. Dr. sc. Wal ter Siegmund-Schultze im Haus der Wissenschaftler. Zu dieser Veranstal tung aus Anlaß der Luther-Ehrung 1983 hatte die Wirkungsgruppe des Kulturbundes an der KMU eingela den. Mehr als 70 Interessenten, vor nehmlich Musikkenner, waren ge kommen, um den Gast von der Mar tin-Luther-Universität Halle zu hö ren. Prof. Siegmund-Schultze belegte anhand verschiedener Beispiele, daß der Reformator Luther auch in der Musik, vor allem im Volks- und Kirchengesang, ein bedeutender Mensch gewesen ist. Er spielte Laute und Flöte und hatte eine feine Stimme. Welch große Bedeutung Luther dem Gesang beimaß, mögen die zwei Aussprüche belegen: „Singen ist die beste Kunst und Übung“ und „Ein Schulmeister muß singen kön nen, sonst sehe ich ihn nicht an.“ Er wollte die Jugend durch kunstvollen Gesang erreichen. Prof. Siegmund-Schultze betonte, daß Luther den Grundstein dafür gelegt habe, daß die deutsche Musik so lebendig geblieben ist. Text und Musik einer Reihe be kannter Choräle stammen von Lu ther, der insgesamt 30 Weisen verfaßt hat. Ausführlich ging der Redner, der auch Mitglied des Luther-Komi tees der DDR ist, auf die Anliegen ein, die Luther besonders bewegten: die Einrichtung der evangelischen Lithurgie, der Gemeindegesang und die Figuralmusik, mit Laienkräften. Auf eine wesentliche Bemerkung des Referenten sei schließlich verwie sen: daß wir uns auf die revolutio nären Wurzeln der Lutherischen Cho räle besinnen mögen. Aus Anlaß der Luther-Ehrung hat die Wirkungsgruppe zwei weitere Vortragsthemen geplant: „Luther als Nationalökonom“ und „Luther in Leipzig“. Marianne H.-Stars Shakespeares „Othello, der Mohr von Venedig“ steht auf dem Spielplan des Leipziger Schauspielhauses. In der Re gie von Karl Georg Kayser hatte das Schauspiel im November vergangenen Jahres Premiere. Die Desdemona wird von Heidemarie Geese dargestellt, Walter Jäckel spielt den Narr und Frie derike Raschke die Emilia. Foto: Wallmüller Im Museum der bildenden Künste „Graphische Gemeinschaftsarbeiten von Künstlern der DDR” stellt die Graphische Sammlung des Museums der bildenden Künste bis zum 6. März aus. Die Graphische Sammlung ist von Dienstag bis Sonnabend, 9 bis 12 und 12.30 bis 16.30 Uhr, geöffnet. Foto: R. Müller Tradition setzt Akzente auf künstlerischem Gebiet Zu Gast beim Uni-Chor: Prof. Dr. Helmuth Rilling Am 23. Februar wird Prof. Dr. Helmuth Rilling (Stutt gart, BRD) die Johannes-Passion im 4. Universitätskonzert diri gieren. Die Karl-Marx-Universi tät setzt damit den Versuch fort, durch ausländische Gastdirigen ten neue anregende Aspekte für die Interpretation Bachscher Werke in Leipzig vorzustellen. Damit wird eine Tradition ge pflegt, mit der die Karl-Marx- Universität in der Musikstadt Leipzig auch auf künstlerischem Gebiet Akzente setzt. Es sei daran erinnert, daß Ja ques Grimbert (Universitätsmu sikdirektor der Sorbonne, Paris) 1977 mit einer vielbeachteten Aufführung des Weihnachtsorato- riums gastierte und 1979 zu den Thüringer Bachtagen mit dem Leipziger Universitätschor auch die Johannes-Passion interpre tierte. Gemeinsame Aufführun gen der Matthäus-Passion des Leipziger Universitätschores mit dem Universitätschor der E.-Lo- rand-Universität Budapest — i 1979 in Leipzig unter der Leitung von Universitätsmusikdirektor | Dr. Gabor Baross — regten un sere Budapester Freunde zu nun- । mehr regelmäßigen Aufführun gen der Oratorien Bachs in Un garn an. 1981 dirigierte Dr. Roy i Wales (Großbritannien) das W eihnachtsorator ium. Prof. Dr. Rilling — den Leipzi gern durch sein Konzert zum In ternationalen Bachfest 1981 in gu ter Erinnerung — kann als einer der bedeutendsten Interpreten Bachscher Musik bezeichnet wer den. Er konzertierte mit dem Bach-Collegium Stuttgart und der Gächinger Kantorei auf In ternationalen Bachfesten, seine Schallplatteneinspielungen ge nießen weltweit sehr guten Ruf. Darüber hinaus gründete er die „Sommerakademie J. S. Bach“ zur Vertiefung der Interpreta tion der Werke des Leipziger Thomaskantors. Prof. Dr. Max Pommer' Preis des Kulturbundes Die Autoren der besten Werke der künstlerischen Wettbewerbe anläß lich der „Feste der Freundschaft" wurden auf einer Festveranstaltung des Zentralvorstandes der Gesell schaft für Deutsch-Sowjetische Leninplatz in Berlin Häuser wie Wellen, die fließend ein Denkmal umgeben, biegsam und heiter, daß Menschen sich drinnen erfreu’n, spiegeln ein junges, ein helles, be wegliches Leben, wollen Gemeinschaft erbauen, statt zu zerstreu’n. Trümmerhügel, mild überwachsen von Bäumen, lockt uns als Garten hoch über die Straße hinaus. Bänke und Beete und Rosenrabatten säumen feierlich schmückend ein stufenförmi ges Haus. Ragendes Bauwerk, welch sinnreich symbolisches Zeichen, höhersteigendes mächtiges Diagramm, selber ein Denkmal der Ziele, die wir erreichen, gegen Krieg und Zerstörung ein bergender Damm. Freundschaft ausgezeichnet. Dr, Wolfram Böhme von der KMU hatte sich an diesem Wettbewerb betei ligt. Er erhielt unter den 10 400 ein- gereichten Arbeiten den Sonderpreis des Kulturbundes der DDR. Bergender Raum auch für Väter, Mütter und Kinder, Waben des Lichtes, lebenserfüllen der Bau. Wachsam davor der Kämpfer, der Überwinder, kühner und forschender Blick in künftige Schau. Du bist ein Buch, für Unterdrückte zu lesen, bist wie ein Baum, der reichliche Früchte uns trug, du bist ein heller, ein sprühender Funke gewesen, aus dem die Flamme aller Befreiun- gen schlug. Bildnis der Stärke, des Willens, des hoffenden Mutes, festliche Gabe, aus freundlicher Ferne gesandt. Du bist ein Glückwunsch, du wünschst uns nur Schönes, nur Gutes, für diesen Platz, diese Stadt, - für unser Land. A n der Sektion Germanistik und Literaturwissenschaft fand, in itiiert vom Lehrstuhl Geschichte der deutschen Literatur, ein wis senschaftliches Kolloquium zum Thema „Revolution und Literatur. Die revolutionär-demokratische („jakobinische“) Literatur und Publizistik am Ausgang des 18. Jahr hunderts" statt. Das erste Kollo quium zu dieser Thematik in der DDR führte namhafte Jakobinis- musforscher unseres Landes und Re ferenten aus der UdSSR, Polen, Bul garien, Österreich, Großbritannien, der BRD und Berlin-West zusam men. Da das Thema nicht nur in der deutschen Literaturgeschichtsschrei bung international an Interesse ge wonnen hat, sondern auch für die Geschichtswissenschaft, die Phi losophiegeschichte, die Sprachge schichte, z. T. auch für die Angli stik und Romanistik Forschungsge genstand wurde, gestaltete sich die ses dreitägige Kolloquium zu einer interdisziplinären wissenschaftli chen Beratung. Die Plenarreferate sowie die Diskussionsbeiträge in den zwei Arbeitsgruppen, wo zu den Themen „Die revolutionär demokratische Literatur und die Ge schichte ihrer Rezeption“ sowie „Die revolutionär-demokratische Li teratur im national-literarischen „Jakobinische" Literatur und Publizistik im Gespräch Erstes Kolloquium on der KMU führte nomhofte Jokobinismusforsches zusammen und weltliterarischen Zusammen hang“ gesprochen wurde, deuteten die Vielfalt der mit dem Haupt thema verbundenen Aspekte an. So widmete sich das einleitende Refe rat von Prof. G. Mieth, dem Leiter des gastgebenden Lehrstuhls, dem Thema „Französische Literatur und deutsche Lyrik“. In diesem Beitrag wie u. a. auch im folgenden von Prof. K. Holzapfel (Leipzig) „Zur hi storischen Positionsbestimmung des französischen Jakobinismus“ und im Referat von Prof. C. Träger (Leipzig) „Die Sprache des Ja kobinismus“ wurden ausgehend von einer bilanzierenden Darstellung der Forschungsergebnisse, die vor der Jakobinismusforschung in den einzelnen Wissenschaftsgebieten ste henden Aufgaben genannt. Prof. H. Seidel (Leipzig), der zum „Revolutionären Demokratismus in Fichtes Frühschriften“ sprach, be tonte zum Schluß, seines Referates, daß die revolutionär-demokratische Ideologie in der Ideologie der Ar beiterklasse aufgehoben sei, mithin zu unserem unmittelbaren revolutio nären Erbe gehöre, welches zu, pfle gen, zu erforschen und gegen Verfäl schungen zu verteidigen sei. , Neueste Ergebnisse der Jakobinis musforschung enthielten die Refe rate von Dr. E. Rosenstrauch (Wien) — „Jakobinische und präjakobini sche Literatur in der Habsburger Monarchie“ — Prof. H. Reinalter (Innsbruck) — „Revolutionstheorien deutscher und österreichischer Jako biner im Vergleich“ — Prof. T. Na- mowicz (Warschau) — „Aufklärung und Revolution — Zu literarischen Texten der Jakobiner in Deutsch land und Polen“ sowie Dr. B. Raschke (Leipzig) — „Der Revolu tionskrieg und Deutschland im Ur teil der Zeitschriften von 1792/93“. Ein Höhepunkt war zweifellos auch das Auftreten von Prof. Hed wig Voegt (Leipzig), international anerkannte Seniorin der Jakobinis musforschung, die mit ihrem 1955 er schienenen Buch „Die deutsche ja kobinische Literatur und Publizistik 1789—1800“ den Anstoß für die mar xistische Jakobinismusforschung gab. Sie ging in ihrem Beitrag „Der Jakobiner G. F. Rebmann als Rich ter im Schinderhannes-Prozeß“ auf die v. a. auch in den Arbeitsgrup pen erörterte und bisher unge nügend erforschte Problematik des Verhaltens deutscher Jakobiner im Zeitalter der Napoleonischen Kriege und der Restauration ein. In den Arbeitsgruppen sprächen dazu u. a. Prof. Th. Höhle (Halle) am Beispiel J. M. Afsprungs, Dr. C. Güssmer (Leipzig) zu Görres, Dr. G. Wagner (Weimar) zum Werk K. G. Jochmanns, Prof. G. Knight (Leeds) stieß mit seinem Referat „Der Ja kobinismus aus englischer Sicht“, in dem er auch größtenteils unbe kannte zeitgenössische Karikatu ren vorstellte, auf große Resonanz. Prof. Dmitriev (Moskau) sprach zum Verhältnis von „Französischer Revolution und europäischer Ro mantik“. Höchst anregend war das abschließende Referat von, Prof. H. G. Werner (Halle) zur „Revolu tionären Dramatik“. Die Mehrzahl der Beiträge in den Arbeitsgruppen bot Ansätze zu Dis kussionen. Gerade hier bekam die Forschung durch die Darstellung bis her unberücksichtigter Aspekte und durch Hinweise auf Forschungslük- ken neue Impulse, so u. a. durch die Beiträge von Dr. Peter Schmidt (Aachen) zur „Darstellung des Ter rors in der deutschen Literatur“, von Prof. Klaus Scherpe (Berlin- West) zur „Revolutionsliteratur im Spiegel konterrevolutionärer Litera tur“ oder von Prof. Klaus Schuh mann (Leipzig) zur Sicht von DDR- Autoren auf revolutionär-demokra4 tische Schriftsteller. Vor allem in den Arbeitsgruppen wie z. T. schon im Plenum traten junge promo vierte und unpromovierte Wissen schaftler mit den Ergebnissen ihrer wissenschaftlichen Arbeiten an die Öffentlichkeit. In der Wissenschaftlichen Zeit schrift der KMU werden 1983 die Materialien des Kolloquiums publi ziert, welches mit seiner Thematik und dem ertragreichen Verlauf ein würdiger Beitrag zum Karl-Marx- Jahr 1983 war. Dr. B. Raschke
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