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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1983
- Erscheinungsdatum
- 1983
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198300001
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19830000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19830000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1983
-
- Ausgabe Nr. 1, 7. Januar 1
- Ausgabe Nr. 2, 14. Januar 1
- Ausgabe Nr. 3, 21. Januar 1
- Ausgabe Nr. 4, 28. Januar 1
- Ausgabe Nr. 5, 4. Februar 1
- Ausgabe Nr. 6, 11. Februar 1
- Ausgabe Nr. 7, 18. Februar 1
- Ausgabe Nr. 8, 25. Februar 1
- Ausgabe Nr. 9, 4. März 1
- Ausgabe Nr. 10, 11. März 1
- Ausgabe Nr. 11, 18. März 1
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- Ausgabe Nr. 16, 22. April 1
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- Ausgabe Nr. 23, 10. Juni 1
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- Ausgabe Nr. 27, 8. Juli 1
- Ausgabe Nr. 28, 15. Juli 1
- Ausgabe Nr. 29, 22. Juli 1
- Ausgabe Nr. 30, 29. Juli 1
- Ausgabe Nr. 31, 2. September 1
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- Ausgabe Nr. 37, 14. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 38, 21. Oktober 1
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- Ausgabe Nr. 41, 11. November 1
- Ausgabe Nr. 42, 18. November 1
- Ausgabe Nr. 43, 25. November 1
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- Ausgabe Nr. 45, 9. Dezember 1
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Band 1983
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Beitrag für engagierten Kampf gegen die Unterordnung der Medizin unter imperialistische Machtinteressen Internationales Symposium betonte nachdrücklich die hohe Verantwortung des Arztes für den Frieden Das 50. Jahr nach der Errich tung der faschistischen Diktatur in Deutschland ist uns aktueller Anlaß, einen weiteren Beitrag zur offensiven Entlarvung des menschenfeindlichen Wesens des Faschismus und der Verbrechen des Monopolkapitals 1933 bis 1945. vor allem im Bereich der Medizin, zu leisten. Wir — die antifaschistischen Widerstandskämpfer, Vertreter der Medizin und der Gesell schaftswissenschaften der DDR, der Sowjetunion, Polens, Bulga riens, Spaniens, Chiles und Boli viens, waren zum Teil Augenzeu gen, wie vor 50 Jahren die ag gressivsten, chauvinistischen und militaristischen Kreise des deut schen Monopolkapitals mit dem faschistischen Hitlerregime ihre offene terroristische Diktatur er richteten und hierzu auch den Mißbrauch der Medizin im Krieg gegen die revolutionäre Arbeiter bewegung, gegen das deutsche Volk, zur Unterdrückung und Vernichtung vieler Völker Euro pas in großem Ausmaße prakti zierten. Deshalb werden wir alles in unseren Kräften Stehende tun, die historische Wahrheit über die Hitler-Diktatur, über ihre Draht zieher, Hintermänner und Erfül lungsgehilfen aufzudecken und zu verbreiten. Von diesem Symposium aus wenden wir uns im Karl-Marx- Jahr 1983 an alle Mitarbeiter des Gesundheitswesens, Wissenschaft ler und antifaschistischen Wider standskämpfer, ihre Erfahrungen im Kampf für gesellschaftlichen Fortschritt und Frieden, gegen Faschismus und Krieg in verstärk tem Maße der jungen Generation unserer Länder zu vermitteln. Im Januar 1933 gab Hitler sei nen Auftraggebern das Verspre chen, „den Marxismus bis zur letzten Wurzel in Deutschland auszurotten“. Gleichlaufend damit begannen die Faschisten in bei spielloser Weise, die Wissenschaf ten, einen großen Teil der wissen schaftlichen Intelligenz und Ein richtungen sowie soziale Institu tionen als direkte Zweckinstru mente zur Herrschaftssicherung des Imperialismus zu mißbrau chen. Die medizinische Wissen schaft und Forschung und die ärztliche Praxis wurden während der faschistischen Diktatur wei testgehend ihrer humanen Zweck bestimmung beraubt und in den Dienst des menschenvernichten den Terrors gestellt. ERKLÄRUNG der Teilnehmer am Symposium über das Schicksal der Medizin in der Zeit der faschistischen Diktatur 1933-1945 Der Massenmord an Millionen Menschen aller Völker Europas in den Gaskammern der faschisti schen Konzentrationslager und speziellen Anstalten, tödliche Ex perimente an Kindern, Jugend lichen, Frauen, Männern und an sowjetischen Kriegsgefangenen, „rassenhygienische“ und „eugeni sche“ Sterilisierungs- und Mord konzeptionen sowie vielseitige Maßnahmen zum Abbau staat licher Sozial- und Fürsorgelei stungen, der Abwälzung der Ver antwortung für die Gesunderhal tung allein auf die, schärfster Ausbeutung unterliegenden Werk tätigen, bis hin zur Praxis der „Vernichtung der Menschen durch Arbeit“ gehörten zu diesem Pro gramm, dessen • ideologische Grundlage der' Antikommunis mus, Antisemitismus und die fa schistische Rassenideologie wa ren. Demgegenüber bleiben die Ta ten jener deutschen Ärzte, Mit arbeiter des Gesundheitswesens und Wissenschaftler unvergessen, die als Antifaschisten oder an de ren Seite gegen diese Verbrechen kämpften und oft unter Einsatz ihres Lebens die wahre Berufung der Medizin und der Wissenschaft — dem Wohle des arbeitenden Menschen zu dienen — verkörper ten. Durch die ruhmreiche Rote Ar mee, die Hauptkraft der Anti hitlerkoalition, wurde im Bunde mit den Antifaschisten aller Län der 1945 der Faschismus vernich tend geschlagen. Heute richtet sich der gemein same Kampf der sozialistischen Länder und aller friedliebenden Menschen erneut gegen die Kriegsgefahr, gegen imperialisti sche Konfrontations- und Hoch rüstungspolitik, gegen die Auf stellung neuer US-Raketenkern waffen in Westeuropa, gegen Fa schismus und Neofaschismus in verschiedenen kapitalistischen Ländern Europas, Lateinamerikas und der Karibik. Der Frieden ist durch diese Entwicklung auf das äußerste bedroht, und der Kampf für seine Sicherung ist daher zur wichtigsten Aufgabe aller gewor den. Deshalb gilt auch der jüng sten Friedensinitiative der Prager Tagung des Politischen Beraten den Ausschusses der Teilnehmer staaten des Warschauer Vertrages unsere volle Unterstützung. Wir Ärzte, Wissenschaftler und antifaschistischen Widerstands kämpfer kennen unseren gesell schaftlichen Auftrag, und wir be trachten es als heilige Pflicht, der Wahrheit zum Siege zu verhelfen und alles für das Wohl und Glück der Menschen, für die Sicherung und Erhaltung des Friedens zu tun. „Das Schicksal der Medizin in der Zeit des Faschismus in Deutschland von 1933 bis 1945“ war das Thema eines dreitägigen Symposiums, das vom 31. Januar bis 2. Februar in Leipzig stattfand. Träger dieser Ver anstaltung, an der etwa 100 Wissen schaftler teilnahmen, waren die Karl-Marx-Universität und die Aka demie für ärztliche Fortbildung der DDR. Für die unmittelbare wissen- schaftliche und organisatorische Vor bereitung zeichneten der Wissen schaftsbereich Geschichte der Medizin des Karl-Sudhoff-Instituts für Ge schichte der Medizin und der Natur wissenschaften im Bereich Medizin der KMU und die Forschungsgruppe „Gesundheitspolitik im Kapitalis mus“ der Akademie für ärztliche Fortbildung verantwortlich. Wesentliche Unterstützung erfuh ren die Organisatoren der Tagung durch die Zentralleitung des Komi tees der antifaschistischen Wider standskämpfer der DDR, die eine Reihe namhafter Mitarbeiter ihrer Historischen Kommission, darunter Prof. Dr. Walter Bartel, für die Mit gestaltung der i Tagung gewonnen hatte. Am Symposium nahmen auch Wis senschaftler des Auslandes teil, dar unter aus der UdSSR Prof. Dr. G. I. Zaregoradzew (Direktor des Instituts für Philosophie der Akademie der Medizinischen Wissenschaften) und Dr. N. D. Scheglatow (Leiter der Abt. Mykologie des zentralen Forschungs instituts für Haut- und Geschlechts krankheiten Moskau) sowie aus der VR Polen zwei Vertreter des Ver bandes der Kämpfer für Freiheit und Demokratie. Das Ziel dieser Veranstaltung bestand darin, die wissenschafts feindlichen und antihumanen Folgen und Wirkungen der faschistischen Ideologie und Politik in der Medizin und im Gesundheitswesen als unum gängliche Konsequenzen dieser reak tionärsten Form der imperialistischen Machtausübung aufzuzeigen und die diesbezüglichen Lehren der Ge schichte für den engagierten Kampf gegen auch heute . noch wirksame Formen der Unterordnung der Medi zin unter imperialistische Machtin teressen fruchtbar zu machen. Einem generellen Trend der rele vanten wissenschaftlichen Untersu chungen der letzten Jahre folgend, ging es auch darum, die verschiede nen Formen des Mißbrauchs der Me dizin zur Verschärfung der Ausbeu tung der Werktätigen und den bei spiellosen Abbau der Sozialleistungen aufzudecken, die von 1933 an den Niedergang der Fürsorge und der medizinischen Betreuung bestimmten und in den Kriegsjahren zum Extrem geführt worden sind. Zwischen diesen, im Detail am Aufbau des faschistischen Betriebsarztsystems, am Inhalt der faschistischen „Ge sundheitsführung“, an der Gestaltung der Tuberkulosebetreuung u. a. Be reichen nachweisbaren Entwicklun gen und den direkten Formen von unter dem Deckmantel der Medizin verübten Verbrechen gegen die Menschlichkeit (den Zwangssterilisie rungen, den unter dem Namen „Euthanasie“ verübten Massenmor den an geschädigten Kindern und an psychisch Kranken, den antihumanen Experimenten an wehrlosen Gefan genen in den Konzentrationslagern u. a.) bestehende Zusammenhänge wurden dabei deutlich herausgearbei tet. Ebenso wurde eingehend klargestellt, welche ideologischen Denkmuster und politischen Einstellungen große Teile der medizinischen Intelligenz in jenen Jahren dazu geführt haben, diese dem faschistischen Herrschaftssystem eigene Politik der Mißachtung von Lebensrechten der Menschen zu tole rieren oder aktiv zu unterstützen. Eine am Abend des ersten Ta ges des Symposiums stattgefundene Rundtisch-Diskussion behandelte ak tuelle Formen faschistischer Ideologie in der Medizin und in der Gesund heitspolitik imperialistischer Staaten. Den Einführungsvortrag hatte Dr. med. Carlos Conacha, Minister für Gesundheitswesen der Regierung S. Allendes in Chile, übernommen. W ir nehmen den 25. Jahrestag der Zivilverteidigung zum willkom menen Anlaß, um die Ergeb nisse zu würdigen, die die Angehö rigen der Zivilverteidigung beim Schutz der Bevölkerung und der Volkswirtschaft vollbracht haben. Einer von ihnen ist Oberarzt Doz. Dr. sc. med. Joachim Bennek, Stell vertreter des Direktors der Klinik für Kinderchirurgie der KMU (unser Foto). Genosse Dr. Bennek ist seit 14 Jahren Mitglied der Arbeitsgruppe Zivilverteidigung beim Rektor un serer Universität. Für seine Verdien ste wurde er zum 25. Jahrestag mit der Verdienstmedaille der Zivilver teidigung in Gold ausgezeichnet. Aus diesem Anlaß führten wir folgendes Interview mit ihm. (Foto: Weicker) UZ: Genosse Dr. Bennek — Sie sind Oberarzt auf der Wach- und Beobachtungsstation der Klinik für Kinderchirurgie, haben sich auf die Neugeborenenchirurgie spezialisiert, erfüllen umfangreiche Lehrverpflich tungen und sind neben Ihrer verantwortungsvollen Tätigkeit als Arzt seit 14 Jahren in der Zivilvertei digung aktiv. Welche Aufgaben ha ben Sie hier zu erfüllen? Dr. Bennek: 1969 vom Rektor der Karl-Marx-Universität zum medi zinischen Berater für Zivilverteidi gung berufen, obliegt mir als Mit glied der Arbeitsgruppe die Mitwir kung an der politisch-ideologischen Aufklärung der Beschäftigten der KMU, das heißt, der Hochschulleh rer, wissenschaftlichen Mitarbeiter, Arbeiter sowie Angestellten, und die Breitenausbildung im Komplex „Selbst- und gegenseitige Hilfe“ bei Eintritt von außergewöhnlichen Si tuationen. Neben dieser Tätigkeit bin ich innerhalb des Erziehungs- und Aus bildungsprozesses der Studenten seit 1979 als Lektor des ZV-Prakti- kums im 5. Studienjahr der Grund studienrichtung Medizin und Stoma tologie eingesetzt. Aufklärend, motivierend und helfend wirken UZ-Interview mit OA Dr. Bennek, medizinischer Berater der ZV In meinem Beruf betrachte ich es ebenso wie in meiner gesellschaft lichen Funktion als wichtigste Auf gabe, Menschenleben zu erhalten und zu schützen. UZ: 25 Jahre Zivilverteidigung, und Sie sind seit 14 Jahren in ihr tätig — wenn Sie zurückblicken — was sind die wichtigsten Ergebnisse in Ihrer Arbeit? Dr. Bennek: Wir müssen uns nur die internationale Situation vor Au gen halten. Der Weltfrieden ist be droht, d. h. Menschenleben sind bedroht so sehr wie selten zuvor. Wir können und müssen etwas da gegen tun. Breiteste Kreise unserer Mitarbeiter an der Universität ha ben sich die Belange der ZV zur ureigensten Aufgabe gemacht. Im mer mehr Frauen und Mädchen zeigen sich, oft unter Zurückstel lung persönlicher Interessen, dieser Aufgabe gegenüber aufgeschlossen. Diese Entwicklung war nur mög lich durch das enge Zusammenwir ken mit den Genossen der SED- Kreisleitung und am Bereich Medi zin sowie den gesellschaftlichen Or ganisationen. Als eigenen Beitrag sehe ich die Erarbeitung von Dia-Ton-Serien über die Themen „Wunde — Blu tung — Wiederbelebung - Knochen ¬ bruch — Schock“, die den Angehö rigen der Universität in diesem Jahr zur Verfügung stehen. Das Lehr material wurde von Fachkreisen begutachtet und den Hoch- und Fachschulen der DDR zur Nutzung übergeben. Dabei möchte ich unter streichen, daß ich mich bei der Er füllung all meiner Aufgaben jeder zeit auf das Kollektiv der Arbeits gruppe Zivilverteidigung verlassen konnte. UZ: Welche Vorhaben stehen nun vor Ihnen und Ihren Genossen der Arbeitsgruppe im Karl-Marx-Jahr? Dr. Bennek: Es geht darum, die politisch-ideologische Aufklärung weiter voranzutreiben, zweitens die Breitenausbildung zu intensivieren und drittens, den Kontakt zu ande ren Hoch- und Fachschulen zu för dern. Das hat sich in der vergange nen Zeit als sehr positiv erwiesen. Es geht kurz gesagt darum, das ge genwärtig erreichte Leistungsniveau zu halten, d. h. die massenpolitische Arbeit und die Ausbildung in der Zivilverteidigung darauf zu richten, daß die Einsichten in die Notwen digkeit der sozialistischen Landes verteidigung gefördert und damit eine bewußte und motivierte Lei stungshaltung bei unseren Mitarbei tern erreicht wird. (Das Gespräch führte Steffl Grüne wald) Fragen, die uns bewegen - Argumente, die wir brauchen o waw-o-o-ow . w... . ..... a. .. L-A. . ■ u. M - - ---------- BRD-Studenten fordern: „BAFöG statt Pershing“ Zu den gravierendsten Maß nahmen des Sozialabbaus der neuen CDU/CSU-FDP-Regierung, von denen besonders Arbeiter familien und ihre Kinder sowie andere Werktätige mit geringem Einkommen betroffen sind, gehö ren die rigorose Kürzung der Aus bildungsförderung für Schüler und die volle Umwandlung des Studenten-BAFöG in Darlehn. Mit diesen, im Rahmen der sogenann- ten „Gesetze zur Wiederbelebung der Wirtschaft des Bundeshaus haltes“ durchgesetzten „Einspa rungen“ in Höhe von 200 Millio nen DM 1983 und ab 1984 im Um fang von jährlich 600 Millionen DM. geht es nach Regierungsaus sagen darum, die „Konsolidierung der Staatsfinanzen“ abzusichern. Welch Hohn gegenüber der Erhö hung der Rüstungs- und Militär ausgaben auf 65 Mrd. DM im Jah re 1983! Das Bundesausbildungsförde rungsgesetz (BAFöG), das inzwi schen die 7. Veränderung erfahren hat, war 1971 vom BRD-Bundes- tag als Bestandteil der erforder lich gewordenen „sozialen Re formgesetze“ verabschiedet wor den. von Darlehnsgewährung und staatlichen Studienhilfen. Bei ei nem Förderungshöchstsatz von 660 DM (bei auswärtiger Unter bringung) betrug der bisherige Darlehnssatz 150 DM. Den Förde rungshöchstsatz erhielten jedoch nur rund 40%, der durchschnitt liche Satz lag bei 500 DM. Die durchschnittliche Belastung der Geförderten (Schuldkonto) betrug dabei 9000 DM, die Rückzahlungs dauer umfaßte 6,3 Jahre. Mit der von der CDU/CSU/FDP- Regierung erfolgten Umstellung des gesamten Studenten-BAFöG auf verzinsliche Darlehn ist ein Student zu Beginn seiner beruf lichen Tätigkeit und der Familien- gründung mit Schulden von durch schnittlich 40 000 bis 50 000 DM belastet. Bei einer spätestens 5 Jahre nach Ausbildungsende ein setzenden Tilgung (mindestens 120 DM monatlich) muß er durch- schnittlich 2000 DM jährlich zu rückzahlen. Der Anteil der Rück- zahlungsrate am verfügbaren Ein kommen wird annähernd 10% be tragen. Doch diese quasi Bildungs steuer paart sich mit enormen Steuergebühren-, Mieterhöhungen usw. in bisher ungeahnten Di- „Die Krisenpolitik des BRD-Impericlismus" - Wissenschaftler der Sektion WiWi zu Grundfragen der internationalen Klassenauseinandersetzung Mit dem von der damaligen SPD/FDP-Regierung eingebrach ten Gesetz entsprach man partiell den aufgestauten Forderungen, eine bessere Schulausbildung und den Zugang zu Hochschulen ins besondere auch für Arbeiterkin der zu ermöglichen. BAFöG-Leistungen als staat liche Beihilfe gibt es nach dem Gesetz für Schüler und Studenten, die weiterführende allgemeinbil dende Schulen, Fachoberschulen, Berufsaufbau- oder Berufsfach schulen, Fachschulen, Akademien oder Hochschulen besuchen. Ver- geben wurden sie bisher in der Regel an Schüler ab der 11. Klasse bzw. Berufsschüler ab der 10. Klasse und an Studenten bis zum 30. Lebensjahr. Die Höhe der For derungsbeträge ist abhängig vom Schultyp, der Unterbringung und ist gestaffelt nach dem Einkom men der Eltern. In den folgenden Jahren, insbe sondere bis 1975, trug das BAFöG zu einer merklichen Erhöhung des Anteils der Arbeiterkinder an Hochschulen bei. Der Anteil der Arbeiterkinder an den Hochschu len erhöhte sich von 5,9% im Jah re 1966 auf 15,7% im Jahre 1979. Bereits relativ kurz nach der Einf ührung dieser Fördermaßnah men wurden mit der sich verschär fenden kapitalistischen Krise in den siebziger Jahren einzelne Be standteile des Gesetzes rückgängig gemacht. Dazu gehörten die Wie dereinführung eines Grunddar- lehns im Jahre 1974, die Beschnei dung der „förderungsfähigen Aus bildung“ besonders durch das 7 Änderungsgesetz im Jahre 1981 sowie ein realer BAFöG-Abbau durch eine unzureichende An gleichung an die' gestiegenen Le benshaltungskosten. Die bisherige Ausbildungsförde rung beruht auf der Kombination mensionen. Dazu kommen massive Sozialabgaben und die vorhandene „Eigenfinanzierung“ im Gesund- heits- und Sozialwesen. Auch an gesichts der steigenden Zahl von arbeitslosen Akademikern, so bei spielsweise von 30 000 Lehrern (v. a Junglehrer), wurden u. a. für Arbeiterkinder unüberwind bare finanzielle Schranken und Abschreckungseffekte für den Zu gang zu Hoth- und Fachschulen aufgebaut. Von 350 000 Studenten, die nach den vorliegenden Angaben 1982 gefördert wurden, werden nach Aussage der „Vereinigten Deut schen Studentenschaften“ (VDS) 303 000 Studenten massive soziale Verschlechterungen hinnehmen müssen. Geschätzt wird, daß rund 150 000 Studenten (von 1.2 Millio nen in der BRD insgesamt) ge zwungen sein werden, ihr Studium abzubrechen. Der Anteil der Ar beiterkinder an den BRD-Hoch- schulen wird drastisch unter die 10%-Marke fallen. Diese zutiefst reaktionären Maßnahmen festigen die Bildungs privilegien und führen eindeutig dazu, daß u. a. der Arbeiterklasse das Grundrecht auf Bildung ver weigert wird. Mit der Protestdemonstration von über 100 000 BRD-Bürgern am 4. Dezmber 1982 in Bonn ge gen die unsozialen BAFöG-Kür- zungen erfolgte der Auftakt ver stärkter bundesweiter Aktionen der Studenten gemeinsam mit den Werktätigen im Jahre 1983. Mit einer der Hauptlosungen „BAFöG statt Pershing“ wurde erkannt, daß die Ausbildungsför derung der Hochrüstung zum Opfer gefallen ist. Dr. Georg Donat (Karikatur aus: BRD-Gewerkschaftszeitung „metall")
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