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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1983
- Erscheinungsdatum
- 1983
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198300001
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- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19830000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19830000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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- Digitalisat
- SLUB Dresden
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Zeitschrift
Universitätszeitung
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Band
Band 1983
-
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Band 1983
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Aus anderen Bildungsein richtungen I Keine Probleme bei der Suche nach der „Nadel im Heuhaufen“ Gespräch mit NPT Prof. Dr. K. Unger, Sektion Physik Methodik-Lehrbuch für Ökonomie unterricht Humboldt-Universität Berlin: „Methodik des ökonomischen Fachunterrichts“ heißt ein neues Lehrbuch, das im Wissenschafts bereich Wirtschaftspädagogik er arbeitet wurde. Das im Verlag „Die Wirtschaft“ erschienene Werk wendet sich an Lehrkräfte in der Berufsausbildung sowie an den Hoch- und Fachschulen. Es bestimmt Gegenstand, Funk tion und Aufgaben des ökono mischen Fachunterrichts, ins besondere seiner zentralen Dis ziplinen Politische Ökonomie und Betriebsökonomik, und stellt eine Reihe unterrichtsmethodi- scher Leitsätze auf. TH Merseburg entwirft Mehr produktenaniagen TH „Carl Schorlemmer“ Leuna-Merseburg: Verfahrens technische Grundlagen für den Bau von Mehrproduktenanlagen werden gegenwärtig von Wissen schaftlern der TH geschaffen. In Mehrproduktenanlagen können ohne bauliche Veränderungen verschiedene kleintonnagige Gü ter gleichzeitig oder unmittelbar hintereinander produziert wer den. Rechentechnisches Kabinett In Ilmenau TH Ilmenau: Ein rechentech nisches Kabinett für Studenten der Mathematik und des Elektro ingenieurwesens entsteht ge genwärtig an der TH. Herzstück ist ein mikrorechnergestütztes Terminal-System. Bildschirmge räte ermöglichen den Dialogbe trieb mit einem Rechner ES 1040. Junge Forscher bauten Meßgerät ITH Magdeburg: Eine paten tierte Meßeinrichtung für in Gleitbauweise errichtete monoli thische Bauwerke haben Studen ten und junge Wissenschaftler der TH entwickelt. Mit Hilfe die ses Gerätes können Wanddicken und -abstände unmittelbar wäh rend des Bauprozesses bis auf 0,5 Millimeter Genauigkeit ermittelt werden. Das Meßgerät wurde be reits auf Baustellen des Mag deburger Spezialbaukombinates in Leipzig, Karl-Marx-Stadt, Un terwellenborn und Zerbst er probt. Die Einrichtung kann auch in anderen Zweigen der Volkswirtschaft genutzt werden. Strahlungsquellen für Lasergravur Friedrich-Schiller-Universität Jena: Der VEB Mikrofontechnik Gefell nimmt in Zusammenar beit mit der Interessen- und Nut zergemeinschaft „ Lasergravur", die von der Universität geleitet wird, die Fertigung von Strah, lungsquellen für die Lasergravur aüf. Diese Laser wurden an der Sektion Physik entwickelt und sind z. B. für die Beschriftung oder Gravur aller Metalle, Hart metalle oder Plaste geeignet. Die Überleitung in die Produktion wird von Mitarbeitern der Sek tion betreut. Prof. Hillgärtner aus der BRD zu Gast Ernst-Moritz- Arndt-Uni versi- tät Greifswald: Auf Einia’dung der Sektion Sprach- und Li teraturwissenschaft weilte kürz lich der Anglist Prof, Dr. Hill gärtner, Universität Oldenburg, BRD, in Greifswald. In seiner Vorlesung vor Angehörigen des WB Anglistik/Amerikanistik zum Them „William Morris’ Konzeption des Gebrauchswertes und der nützlichen Arbeit als Beitrag zu einer axiologisch be gründeten Kulturtheorie“ und in seinen Thesen „Was kann Li teraturwissenschaft als Kultur wissenschaft leisten“, die er auf einer Zusammenkunft des Ar beitskreises Literaturwissen schaft der Gesellschaftswissen schaftlichen Fakultät darlegte, zeigte er einen interessanten Ein blick in seine Forschungen auf dem Gebiet der Kulturtheorie und Kulturästhetik. Prof. Hill gärtner verwies auch auf DDR- Publikatienen. die ihm für seine wissenschaftlichen Auseinander setzungen und Erkenntnisse wert volle Unterstützung bieten. Die Suche noch der vielzitierten Nadel im Heuhauten dürfte für die Mitglieder der Applikationsgruppe „Halbleiterdiagno stik" an der Karl-Marx-Universität ein Kinderspiel sein. Ihre Ermittlungen bewegen sich in solchen Minibereichen, die dem Laien nahezu unvorstellbar sind. Die von den Physikern und Chemikern zp untersuchenden Halbleiterbauelemente enthalten bei etwa ein Zehntelmillimeter Kantenlänge zehn hoch sechzehn - das sind zehn Billiarden - normale Gitter bausteine. Aus diesen Bausteinen finden sie noch hundert Störstellen heraus... Wozu diese Super-Filigranarbeit, gegen die die Tätigkeit eines Fein mechanikers wie die eines Grob schmiedes anmutet? Ein Gespräch mit NPT Prof. Dr. Konrad Unger, Leiter des Wissenschaftsbereiches Halbleiterphysik an der Sektion Physik und Leiter der Applikations gruppe, gibt die Antwort: Vor fünf Jahren erfolgte auf grund einer Vereinbarung zwischen dem Berliner Werk für Fernsehelek tronik (WF) und der Karl-Marx- Universität die Gründung der Applikationsgruppe, der je zwei pro movierte Physiker und Chemiker des Berliner Betriebes und drei Wis senschaftler der KMU angehören. Einbezogen in die Vertragsfor schung für dgs WF, haben sie Un- tersuchungen größerer Stückzahlen von Halbleiterbauelementen aus der Produktion vorzunehmen. Aus den erzielten Resultaten werden Hin weise zur Optimierung der einzel nen Prozesse: Schritte bei der Her stellung dieser Bauelemente abge leitet, das heißt, es wird geholfen. die günstigsten Parameter der Ele mente entsprechend ihrem vorgesehe nen Verwendungszweck zu ermit teln. In erster Linie handelt es sich um rot, grün oder gelb leuchtende Lumineszenzdioden, die für Sym bol- oder Ziffernanzeigen in elek tronischen Meßapparaturen, in Haushaltgeräten oder für andere Zwecke genutzt werden. „Unter an derem geht es darum, eine hohe Leuchtdichte der Dioden bei mini malem Energieaufwand und eine lange Lebensdauer der Bauelemente - efwa eine Million Stunden — zu erzielen“, erläuterte Prof. Unser die Aufgabe der Applikationsgruppe. Der Auftraggeber erwartet bei- spielsweise Hinweise, wie die Kon taktierung der Dioden am besten zu erfolgen hat, an welchen Steller) die Drähte mit welchen Verfahren an den Bauelementen angebracht wer den müssen, ohne die gezüchteten Kristalle in Mitleidensehaft zu zie hen. „Wie diffizil solche Arbeit ist. seht daraus hervor, daß bei der Halbleiterelementeproduktion die Maßgenauigkeit im Bereich von tau sendstel Millimetern liegt“, hob der Wissenschaftler hervor. Mit ihrer Tätigkeit habe die Applikations gruppe bereits dazu beigetragen, die Ausbeute an Bauelementen, die die geforderten Leistungsparameter auf weisen. wesentlich zu erhöhen. Den Ergebnissen von hohem ökono mischen Wert liegen unterschied lichste Kontrollen zugrunde. Dazu gehören unter anderem Untersu chungen der Details der Halblei terstruktur mit Hilfe eines Elektro nenmikroskops und die Spurenanaly tik an Halbleitermaterial und che mischen Hilfsstoffen. Diese Arbei ten sind von entscheidende'- Bedr tung. da noch Verunreinigungen der zu prüfenden Substanzen im Ver hältnis 1;1 00 Millionen die Hellig keit der Dioden wesentlich beein flussen können. Pep Wissenschaftler fügte hinzu: „Abgesehen von der un mittelbar gegebenen Aufgabe ist die Applikatiensgruppe für uns ein Weg, die Zusammenarbeit mit der Industrie zu intensivieren.“ (ADN) Vorzüge bei der Verwendung von Klebern in der Medizin UZ informierte sich bei Prof. Dr. Kothe, Direktor der Chirurgischen Klinik • Kleber gestatten weitere Fortschritte in vielen Zweigen der Chirurgie • Breite Palette von Gewebeklebern bereits entwickelt und angewendet • Verwendung in der Medizin seit 20 Jahren-Tendenz zunehmend Kleber können die Naht in der Chirurgie nicht ersetzen, aber we sentlich sicherer machen und die Wundheilung fördern. Das äußerte Prof. Dr. Werner Kothe, Direktor der Chirurgischen Klinik der Karl- Marx-Universität gegenüber „UZ“. Anlaß für ein Gespräch mit ihm über Vorzüge des Klebers war ein vor kurzem stattgefundenes inter nationales Symposium „Kleber in der Medizin“, das auf Initiative der entsprechenden Kliniken der KMU eipberufen worden war. Von der Weiterentwicklung der chirurgischen Gewebevereinigung - so Prof, Kothe — sind viele Fort schritte in der Medizin überhaupt abhängig. Das betrifft besonders Ge biete wie die Organtransplantation, die Unfallchirurgie, Neurochirurgie Mikrochirurgie, aber auch alle ande ren Zweige der Chirurgie. Der chir urgischen Naht sind in einigen Fäl len Grenzen gesetzt. Das trifft bei Blutungen aus Schnittflächen von parenchymatösen Organen zu. Das sind Organe mit spezifischem Zell gewebe, z. B. Drüsengewebe, wie bei der Milz, der Leber. Bauchspei cheldrüse. Niere. Bei der Wund versorgung an diesen Organen ist wegen der besonderen Eigenschaf ten der parenchymatöser) Gewebe eine besondere Anforderung an die chirurgische Nahttechnik zu stellen. Mit der Einfühlung von Gewe beklebstoffen sind die technischen Voraussetzungen dafür wesentlich erleichtert und vereinfacht worden. Sie werden zusätzlich zur chirur gischen Naht verwendet und führen zu einer befriedigenden Blustil lung. KLEBER RETTEN KÜRPERORGANE Nicht selten wirkt das Kleben er- ganerhaltend: Wurde bisher nach Zerreißen der Milz, was häufig bei Verkehrsunfällen passiert, das Or gan wegen Verblutungsgefahr ent fernt. so kann es in bestimmten Fäl len heute geklebt und gerettet wer den. Gerade bei Kindern ist die haltung der Milz als Immunbarriere besonders wichtig, denn Kinder ent wickeln erst im Laufe der ersten 7 bis 8 Jahre die notwendigen Ab wehrkräfte gegen Krankheiten. Viel verwendet werden Kleber auch zur Abdichtung von Nahtver bindungen im Masen-Darm-Trakt, insbesondere am Dickdarm und an der Speiseröhre. Eine auf das Nähen folgende Verklebung begünstigt die Ausheilung, Kleber werden auch eingesetzt bei der Verbindung von Hirnhäuten und der Anpassung von Nervenstümpfen. In der Orthopädie hat sich bewährt, das Knochen- schweißen mit Ultraschall durch zu sätzliches Kleben zu unterstützen. Auch in der plastischen Chirurgie wurde das Kleben mit Erfolg einge setzt. Kindern mit Riefer-Gaumen spalten wird ein Hautlappen aus der Mitte des Zungenrückens ent nommen und in den gespaltenen Gaumen eingesetzt. Das Kleben ver hindert gefährliche Blutungen bei diesem Verfahren. Es hat auch kos metische Vorzüge gegenüber dem Nähen. Deshalb werden sie bej Operationen im Gesicht genutzt, wo sodann auf oberflächliche Nähte ver zichtet werden kann. KLEBER FORDERN WUNDHEILUNG Inzwischen entstand eine ganze Palette von Klebern, die vom syn thetischen Gewebekleber bis zum Fi brinkleber als körpereigenem Sub strat reichen, Geklebt wird haupt sächlich mit drei Sorten von Kle bern : Fibrinkleber, Ligament- FIMOMED und Gelatine-Resorcin- Formalin-Kleber, Allen dreien ist die blutstillende Wirkung und ein schneller Heilungsverlauf gemein sam. Fibrinkleber zeichnet sich durch besonders schnelle Wundhei lung aus, weil er wegen des enthal tenen natürlichen Blutbestandteiles Fibrin das Gewebewachstum stimu liert, Ligament-FOMOMED ist in sehr h°hcm Maße bakterien hemmend. Kleber in der Medizin werden un gefähr seit 20 Jahren angewandt. Angefangen wurde damit in der Zahnmedizin, Urologie und Kinder chirurgie. Dje Tendenz für die Ver wendung ist zunehmend. Dr, Karla Schröder --e-ew-m eme rezension Am 8- Dezember 1847 definierten die Kommunisten auf dem zweiten Londoner Kongreß als den Zweck ihres Bundes den „Sturz der Bour- Dokumente zur Geschichte der SED, Band 1,1847 bis 1945 Eigentum und die Umwandlung der Warenproduktion in sozialistische“ aus. Nach Jahren der’ Herrschaft des Opportunismus und Reformis mus in der deutschen Arbeiterbe wegung erkannten die Gründer der KPD: „Sozialismus ist in dieser Stunde der einzige Rettungsanker der Menschheit.“ 1030 stellten die deutschen Kom munisten der nationalsozialistischen Demagogie „ihr Programm des Kampfes gegen den Faschismus, ihre Politik der wirklichen Vertre tung der Interessen der werktätigen Massen Deutschlands entgegen." 36 der 42 Dokumente sind den Werken von Marx, Engels und Le nin, den „Dokumenten und Materia lien zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung“, weiteren in der DDR erschienenen Dokumenten bänden oder der Zeitsehritt BzG ent nommen. Andere, bei denen die Re daktion auf die Originaiquelle zu rückgriff, lassen sich auch in neue ren Publikationen nachweisen. Über die Aufnahme oder Nicht aufnahme des einen oder anderen Dokuments kann man bei Bänden wie dem vorliegenden stets geteilter Meinung sein. So finden sich rum geoisie", Im 1869 in Eisenach beschlos senen Programm der Sozialdemokra tischen Arbeiterpartei heißt es, daß sie „die Errichtung des freien Volks- staates“ erstrebt, Sechs Jahre später findet Sich im Gothaer Programm die Formulierung, daß die So zialdemokratische Arbeiterpartei Deutschlands „mit allen gesetzli cher) Mitteln den freien Staat und die sozialistische Gesellschaft" er ringen will, Pje Delegierten des Fr- furter Parteitages sprachen sich für ..die Verwandlung des kapitalisti schen Privateigentums an Produk- tionsmitteln.., in gesellschaftliches ders Zielstellungen aus Programmen deutscher Arbeiterparteien aus den Jahren 1847 bis 1945, die von der Kontinuität der revolutionären deutschen Arbeiterbewegung zeu gen. Die Programme stel len gleichsam das Rück grat des ersten von insgesamt drei vorgesehenen Dokumentenbänden zur Geschichte der SED. Neben den Programmen wurden Statuten und Dokumente mit Grundsatzaussagen auf genommen. Diese werden er- gänzt „durch eine Auswahl weiterer Dokumente, die die Entwicklung der politischen Generallinie beson- repräsentativ verdeutlichen, “ Beispiel Lenins berühmter Brief an die deutschen Kommunisten vom 14. August 1921 und seine Schrift „Die proletarische Revolution und der Renegat Kautsky“, aber kein einziges Dokument der Kommuni stischen Internationale, deren Sek tion die KPD ja war. Trotz dieser offengebliebenen Wünsche, die viel leicht eine zweite Auflage erfüllen kann, stellt der Band eine wertvolle Hilfe für alle diejenigen dar, die sich mit der Geschichte der deut schen Arbeiterbewegung befassen. Wichtige Dokumente sind jetzt in einem Band vereinigt. Dr. Günter Katsch Fragen, die uns bewegen - Argumente, die wir brauchen Bundeshaushalt 1983 ist Spiegel tiefer Krise Der Staatshaushalt ist ein in Zahlen gekleidetes politisches Programm. Somit erweist er sich als ein Spiegelbild der Gesamt politik einer Regierung, ihrer Wirtschaftspolitik, ihrer Finanz politik, Militärpolitik, Sozialpoli tik usw. Mit der Verabschiedung des Bundeshaushaltes 1983 am 17, De zember des Vorjahres mußte da mit auch die Regierungskoalition von CDU/CSU und FDP Farbe bekennen und den Inhalt ihrer Aussagen von „mehr Marktwirt- schäft“ offen darlegen: sta gnierende Wirtschaftsentwick- lung, Massenarbeitslosigkeit von durchschnittlich 21/4 Millionen, sinkende Reallöhne seit 1980 USW, Unter der Losung einer not wendigen „Haushaitkonsolidie- rung“ wurden viele bereits von der SPD/FDP-Koalition eingelei- teten Maßnahmen konzentriert fortgesetzt und ein Sozialabbav in Dimensionen beschlossen, die bislang in der Geschichte der BRD einmalig sind. Mit dem Bundeshaushaltgesetz und den Haushaltbegleitgesetzen wurden sozialrelevante Ausgaben im Um fang von 13 Mrd, DM radikal ge kürzt. Kein Tabu für Streichungen Die Warte des Unternehmer- Präsidenten Esser, daß es „kein Taßu für Streichungen“ gebet) über die konsumtiven Ausga ben.“ Neben den rigorosen Kürzun gen bevölkerungswirksamer so zialer • Ausgaben werden die Werktätigen der BRD zugleich in verstärktem Maße zur Aufbrin gung von Einnahmen für den Staatshaushalt herangezogen. Dabei ragt die für den Juli ange strebte Erhöhung der allgemei nen Umsatzsteuer (Mehrwert steuer) von 13 Prozent auf 14 Pro zent heraus. Das Volumen der Lohnsteuer wird 1983 - trotz Massen- und Dauerarbeitslosigkeit — um 10 Prozent steigen und 135 Mrd. DM erreichen. Die Abzüge vom Bruttolohn und -gehalt durch die Lohnsteuern und SV- Beiträge betragen dann bereits 30 Prozent. Während nach den Worten des Bundesfinanzministers Stolten berg die Senkung des Lohn steuertarifs „auf sieh warten las sen wird“ und die massenwirk- samen indirekten Steuern weiter ausgebaut werden sollen, stellt er — nach Steuergeschenken im Umfang von rund 15 Mrd. DM im Jahre 1983 = bereits für 1964 weitere Steuerentlastungen für die Monopole in Aussicht, die „wesentlich zur Entlastung der gewerbliehen Wirtschaft“ dienen sollen (Wirtschaftswoche 17. 12. 82, S. 10/11). Durch di rekte Subvention (Zuschüsse usw.) sowie Steuervergünstigun gen werden den Monopolen 1983 „Die Krisenpolitik des BRD-Impericlismus" * Wissenschaftler der Sektion WiWi zu Grundfragen der internationalen Klassenauseinandersetzung dürfe, nahmen erschreckende Wirklichkeit an. Die Maßnah men richten sich eindeutig gegen die sozial schwächsten Teile der BRD-Bevölkerung: Rentner, Stu denten und Lehrlinge, kinderrei- ehe Familien, Arbeitslose usw, Die Verringerung des Kinder geldes erbringt 1,5 Mrd. DM „Einsparungen“, die Ausgaben für den Mutterschutz(D werden um 10 Prozent reduziert, die Krankenversicherungssätze wer den von 9,0 Prozent auf 9 1/4 Pro zent der Bemessungsgrundlage erhöht — gleichzeitig steigt die Rezeptgebühr auf 2 DM (soll 300 Mio DM erbringen!) und es gibt verstärkt sogenannte „Bagatell arzneimittel“ nur noch gegen Be zahlung (580 Mio DM Mehrbela stung für die Bevölkerung). Die Beteiligung der Versicherten an den Krankenhauskosten mit 5 DM für 14 Tage Aufenthalt im Jahr belasten mit 300 Mio DM die Einkommen. Bei Kuren sind es 10 DM pro Tag für den ge samten Kurverlauf. Besonders drastisch werden die Rentner belastet: Die er kämpfte Anpassung der Renten wird um 6 Monate verschoben, womit die Bundesregierung an strebt, die Zuschüsse an die Ren tenversicherungsträger auf dem Niveau von 1982 einzufrieren. Zugleich müssen die Rentner seit 1981 1 Prozent ihrer Rente für Krankenversicherungsbeiträge aufbringen. Trotz Arbeitslosigkeit werden die Zuschüsse an die „Bundesan stalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung“ 1983 um 3,2 Mrd. DM — auf 5,34 Mrd. UM — reduziert. Die Existenzangst ausnutzend, werden zugleich die Beiträge zur Arbeitslosenversicherung von 4,0 Prozent auf 4.6 Prozent erhöht. Das Wohngeld (Mietzuschuß) soll durch verschärfte Bedingun gen zur Gewährung spürbar ge senkt werden. Klassenmäßige „Konsolidierungspolitik" Die Zuschüsse nach dem Bun desausbildungsgesetz (BAFÖG) an Studenten werden in verzins liche Darlehen umgewandelt, wo mit v. a. den Kindern der Arbei terklasse der Weg an die Hoch schule verbaut wird. Betrachtet man diese eindeutig klassenmäßige „Konsolidierungs- poljtik“, dann reicht es eben njeht, wenn die Unternehmerzeit Schrift „Wirtschaftswoche“ vom 29. 10. 82 formuliert: „Mit dem Rasenmäher ging Stgltenberg 30 Mio. DM zur Verfügung ge stellt. Aufrüstung überfordert Staatskasse Damit wird deutlich: Es geht im Bundeshaushalt 1983 letztend lich um eine Forcierung seiner Umverteilungswirkungen für die Erweiterungen des fi nanziellen Spielraums zur Durchsetzung einer Aufrüstung, die den Staatshaushalt perma nent überfordert. Offiziell aus gewiesen werden 1983 48,5 Mrd, DM (Etat des Bundesverteidi- gungsministeriums). Das. ist eine Steigerung gegenüber 1982 um 5,4 Prozent, dagegen fällt der so genannte „Sozialetat“ um etwa den gleichen Prozentsatz! Selbst nach den sog. NATO-Kriterien (einschließlich Bundesgrenz schutz — 1,1 Mrd. DM 1983, aus ländische Streitkräfte, ziviler Haushalt der NATO, Zahlungen an ehemalige Offiziere der Wehr macht, verschleierte Rüstungs forschung u. a., die in den 27 Ein zelplänen des Bundeshaushaltes versteckt sind) betragen die be reinigten Rüstungs- und Mi litärausgaben 1983 schon 65 Mrd. DM. Damit ist jedoch unausbleib lich eine Schuldenaufnahme 1983 von 85 Mrd. DM verbunden, von denen nach der Tilgung fälliger Schulden 41,5 Mrd. DM als Neu verschuldung verbleiben. 1982 hatte die Schuldensockelzu nahme 39,5 Mrd. DM betragen. Dazu kommt die bisher unbeachs tete Verschuldung der 11 Län= derhaushalte sowie der Städte- und Gemeindehaushalte, so daß die Gesamtschuldenzunahme des Staatshaushaltes der BRD 1983 70 Mrd. DM betragen wird. Für die massive Verschuldung müs sen jedoch bei dem gegenwärtig sehr hohen Zinsniveau anschwel lende Zinszahlungen in Kauf ge nommen werden. So bleibt trotz vieler Beschwö rungen der Umfang der Investi tionen (33,4 Mrd. DM) aus dem Bundeshaushalt weiterhin ent scheidend hinter dem Umfang der Neuverschuldung zurück. Die Ver fassungsklage der CDU/CSU- Koalition vom September des letzten Jahres — damals noch in der Opposition — gegen die dama lige Regierung wegen dieser „un haltbaren Bankrottwirtschaft“, erweist sich ajs Schattenboxen. Erst im März — nach den Neu wahlen — will man die „mittel- Fristige Finanzplanung“ offenle gen. Das wiederum erscheint ver ständlich! Dr. Georg Donat
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