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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1983
- Erscheinungsdatum
- 1983
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198300001
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19830000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19830000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1983
-
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Band
Band 1983
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Russische Erzählkunst in einer Anthologie Repräsentativen Überblick über die russische Erzählkunst im letzten Vierteljahrhundert vor der Oktoberrevolution will eine neue, im Verlag der Nation publizierte und von Karlheinz Kasper herausgegebene zwei bändige Sammlung russischer realistischer Erzähler geben. Der erste Band „Nach dem Ball“ ent hält fünfzehn zwischen 1890 und 1905 entstandene Arbeiten von Schriftstellern wie Gorki, Ko- rolenko, Kuprin, Lew Tolstoi, Tschechow und Weressajew. Der zweite Band „Treibsand“ vereinigt achtzehn Arbeiten, die nach der Revolution von 1905 ent standen. Der Leser begegnet Na men wie Bunin, Olga Forsch, Grin. Newerow, Remisow und Alexej Tolstoi. Der hervorragend gestalteten Edition sind 43 Wie dergaben zeitgenössischer Grafi ken aus einer Berliner Privat sammlung beigegeben (beide Bände 17,50 Mark). Gedanken zu einem Bild Der die Reformation in Leipzig verwirklichte Würdig, in schwarzer Robe, füllt das Porträt Johannes Pfeffingers den Rahmen: ein selbstbewußter Herr. Er hat viel erfahren in seinem Leben. Weißes Haar und weißer Bart. Das Gesicht jedoch wirkt frisch und jung. Mit klarem Blick be gegnet er meinen Augen, hält sie fest. Jugendliche Frische, Beständig keit, klares Denken, das brauchte er, Leipzigs erster lutherischer Su perintendent. Sollte er, der Vereh rer und Schüler von Luther und Me lanchthon, durch deren Empfehlung doch in Leipzig die Reformation ver wirklichen, auf herzoglichen Befehl. Dies ist der Grund, warum wir sein Porträt, von einem unbekannten Ma ler geschaffen, in der Ausstellung „Luther und Leipzig" im Ausstel lungszentrum der KMU in der Goethestraße sehen. Pfingsten 1539 wurde in Leipzig die Reformation begonnen; Luther und Justus Jonas hielten dazu die Predigten. Für die organisatorische und geistige Ar beit holte sich Herzog Heinrich den Johannes Pfeffinger aus Kursach sen. Das Verbot der Lehre Luthers hatte Leipzigs Entwicklung stark be hindert. Johannes Pfeffinger brauchte sein ganzes politisches Ge schick, um sich gegen katholische Eiferer durchzusetzen. Kein Fanatiker, aber voll tiefer Überzeugung von seiner Lehre. Das verlieh ihm die gesammelte Ruhe, die das Porträt ausstrahlt. Konzen triert und überlegen schaut mich der Superintendent an. Hinter sei ner wohlgeformten Stirn fügen sich die Gedanken zu schlichten Wor ten, die seine Gemeinde erreichen und seine Gegner entwaffnen sol len. Wort und Geist — seine stärk sten Waffen wahrscheinlich. Die Gestaltung des Kopfes dominiert im Bild. Die Hände. Sie halten ganz ru hig die Bibel. Sie ist geschlossen. Er kannte sie. Sie gab ihm Glauben und Kraft. Arbeit und Anfeindungen gingen nicht spurlos an Pfeffinger vorüber. Trotz Bart und Frische, sein Gesicht wirkt verletzlich. Und doch, un geachtet heftiger Debatten und Ge zänks, strahlen seine Augen warm, ja gütig. Ich glaube den Geschichts büchern, daß er in seiner Ge meinde beliebt und verehrt war. Daß es in der Geschichte kluger, tatkräftiger Männer bedurfte, um die Ideen Luthers zu verwirklichen, wurde mir vor dem klaren, festen Blick Iohannes Pfeffingers so recht bewußt. Und so entdeckte ich jetzt in Leipzigs Pfeffingerstraße das Emailleschild: Johannes Pfeffinger, der erste lutherische Superinten dent Leipzigs, geboren 1493, gestor ben 1573. Das Porträt hot seinen an gestammten Platz im Museum für Geschichte der Stadt Leipzig. RENATE KRAUSE Am Bereich Medizin erfreut sich die Existenz einer eigenständigen Abteilung Kultur bei der großen An zahl von Mitarbeitern und Patien ten großer Beliebtheit. Aus diesem Grund baten wir Genossin Krase- mann, Leiterin der Abteilung Kul tur am Bereich Medizin der KMU, in einem Gespräch um nähere Infor mationen über Arbeit und Wirken dieser Abteilung. Sie berichtete uns, daß da s gesamte Arbeitsgebiet die ser Abteilung in drei Teilereiche auf gegliedert ist: die kulturelle Mas senarbeit, die kulturelle Patienten- betreuung und die Arbeit der Pa- tienten- und Gewerkschaftsbiblio thek. Träger des Titels „Hervorragendes Volkskunstkollektiv“ und der Me daille „Ausgezeichnetes Volkskunst- kollektiv“, der Keramikzirkel, den Bildhauer Rudolf Oelzner leitet, und der ebenfalls als „Hervorra gendes Volkskunstkollektiv" ausge zeichnet wurde und der Zirkel für künstlerische Textilgestaltung, wel chen Iris Eckner anleitet. Es gibt also eine Vielzahl von Möglichkei ten für die Mitarbeiter, sich in ihrer Freizeit künstlerisch zu beschäfti gen. Dabei verdient das'Wirken der Zirkel eine besondere Anerkennung, da die Räumlichkeiten, in denen ge probt und gearbeitet wird, nicht im mer optimal sind. Jährlich stattfindende Kinderkonzerte gehören zum festen Programm der Abtei lung Kultur. Foto: UZ-Archiv Auf dem Sektor der kulturellen Massenarbeit ist ein kulturell politischer und ein technischer Mit arbeiter tätig. Ihre Aufgabe ist es unter anderem, die AGL-Kultur- funktionäre anzuleiten und ihnen In formationen zu Veranstaltungen des Bereiches und der Universität zu vermitteln. Eine Art der Anleitung ist auch die gemeinsame Durchfüh- rung ' von Beispielveranstaltungen, die dann von den Kulturfunktionä ren in den Gewerkschaftsgruppen nachvollzogen werden können. Dabei ist die Palette sehr breit und vielfältig: musikalisch-literarische Veranstaltungen und verschiedene Exkursionen. Eine besonders schöne Sache sind die eigenen Veranstaltungen am Be reich. Diese werden von Mitarbei tern des Bereiches, die sich in ihrer Freizeit künstlerisch betätigen, selbst ausgestaltet. Da wäre der Kammermusikabend mit der eige nen Kammermusikgruppe zu er- wähnen, das jährlich stattfindende Weihnachtsliedersingen, der Kla vierabend und speziell für die Klei nen ein Kinderkonzert. Zu der kulturellen. Massenarbeit gehören aber auch die Zirkel des Be-' reiches, in denen' die Angestellten in ihrer Freizeit ihren Interessen nach gehen können. Dazu zählt die be reits erwähnte Kammermusik- gruppe unter Leitung von Doz. Dr. Müller,, die den Titel „Hervorragen- des Volkskunstkollektiv“ trägt, der Zirkel für Malerei und-Grafik unter Leitung von Bernd Hertel, ebenfalls Aufgabe der Abteilung ist, diese Zir kel insgesamt zu betreuen. Das bedeu tet, sowohl ihnen Aufträge zu über geben als auch finanzielle Unterstüt zung zu gewähren. Großer Beliebt heit erfreut sich auch die Volks kunst- und Hobbyausstellung, die im Rhythmus von zwei Jahren ge staltet wind. Hier werden zum einen Grafiken, Zeichnungen usw. der Zir kel zur Schau gestellt, zum anderen ist es auch eine Aufforderung an die Mitarbeiter, die nicht in einem Zir kel integriert sind und trotzdem in ihrer Freizeit künstlerisch tätig sind oder einem Hobby nachgehen, ihre Ergebnisse vorzustellen, betonte un sere Gesprächspartnerin. Seit einiger Zeit wird im Rahmen der kulturellen Massenarbeit eine sozialistische Namensweihe für Kin der des Bereiches und anderer Sek tionen organisiert. Nicht zu vergessen ist auch die Be treuung der Veteranen. Einmal im Jahr findet für sie eine Veranstal tung statt, für deren künstlerische Ausgestaltung die Abteilung verant wortlich ist. Zum Aufgabengebiet der kulturellen Massenarbeit gehört außerdem die Unterstützung des Di- rektorats für Kader und Qualifizie rung, indem für die kulturelle Be treuung der Lehrlinge gesorgt wird, und auch die entsprechende Aus gestaltung des Balles am Bereich Medizin. Der Schwerpunkt der Arbeit der Abteilung Kultur liegt jedoch ohne Zweiter in der kulturellen Patienten betreuung. Ihr wird besondere Auf merksamkeit gewidmet. Sie konzen triert sich dabei natürlich besonders auf all jene Patienten, die länger auf Station verweilen. Für sie gibt es eine Reihe Sonntagsveranstal tungen mit breitem Spektrum. Bei spiele hierzu sind u. a. Diavorträge und musikalische Veranstaltungen, die auf einigen Stationen direkt or ganisiert werden. Großen Anklang finden auch die Bastelnachmittage für die Patienten, die Volkskünstler leiten. Besonders hoch im Kurs ste hen zur Zeit die Bastelnachmittage, an denen Fadengrafiken und Leder arbeiten gefertigt werden. In der Orthopädischen Klinik fand man durch eine kleine Galerie auf dem Stationsgang der Station 2, wo man Zeichnungen von Schulzir keln, Kulturhäusern oder Volks- bzw. Berufskünstlern sehen kann, eine Variante, Patienten und Perso nal künstlerisch anzusprechen. Die Themen dieser Galerie wechseln in bestimmten Abständen, so daß es immer etwas Neues zu besichtigen gibt. Die Patienten sind aber auch aufgefordert, sich an Künstlerge sprächen und Diskussionen zu be stimmten Bildern zu beteiligen. Zur Zeit ist' man dabei, Wege und Möglichkeiten zu diskutieren, auch im neuen Bettenhaus wirksam zu werden. Da wir unsere DDR als ein ausge sprochenes „Leseland“ bezeichnen und es nicht nur Bedürfnis gesun der Menschen ist, sich mit Literatur zu beschäftigen, läßt sich auf die Notwendigkeit der Patienten- und Gewerkschaftsbibliothek schließen, die ebenfalls von der Abteilung Kul tur betrieben wird. „Die Bibliothek hat eine Hauptstelle und Außen stellen in den Kliniken, die nicht so zentral gelegen sind. Der gesamte Buchbestand umfaßt 16 000 Bände. Darüber hinaus verfügen wir noch über allgemeine Zeitschriften wie z. B. die Humanitas, Sonntag, Ura nia u. v. a. m. Zur Auswahl in der Bibliothek stehen hauptsächlich Werke der Belletristik. Besonderes Augenmerk gelegt wird vor allem auf die Versorgung der Patienten mit Literatur am Bett. Patienten, de ren Gesundheitszustand es erlaubt, kommen selbst in die Bibliothek, im Bücher auszuleihen. Gegenwärtig wird daran gearbei tet, in dem neuen Bettenhaus eine. Außenstelle der' Bibliothek einzu richten. Nicht zu vergessen ist die Phono thek mit Plattenspielern und etwa 500 Schallplatten. Sie wird von Mit arbeitern und Kollektiven genutzt und für Patienten eingesetzt, natür lich besonders zu Feiertagen wie Ostern und Weihnachten. „All dies zur vollen Zufriedenheit der Patienten sowie Mitarbeiter zu verwirklichen ist tiefes Anliegen un serer Kollegen der Abteilung Kul tur. Geht es doch darum, den Haupt prozeß, die medizinische Versor gung, zu unterstützen und darüber hinaus unseren Patienten den Aufenthalt bei uns zu erleichtern“, unterstrich die Leiterin der Abtei lung Kultur abschließend. HEIKE LEHMANN Ausstellung in der „Galerie im Hörsaalbau" „Profile Leipziger Kunsthandwerker" heißt die neue Ausstellung in der „Galerie im Hörsaalbau", die seit 23. November zu sehen ist. Die Ausstel lung, veranstaltet von der Kustodie der KMU und dem VBK/DDR, Be- zirksverband Leipzig, lädt noch bis 22. Dezember zum Besuch ein. Zu den Ausstellungsstücken gehören auch die auf unserem Foto abgebildeten Ke ramiken von Horst Skorupa. Vertreten sind mit ihren Arbeiten außerdem Astrid Danegger (Keramik), Friedemann Lenk (Plastik), Ulrike und Thomas Oelzner (Gias), Ingrid Schultheiß {Bucheinband) und Monika Winkler (Schmuck). Öffnungszeiten der Galerie: montags bis freitags 9 bis 17 Uhr, sonnabends 9 bis 12 Uhr. Foto: Müller Qualitäten des Chores unter Beweis gestellt Leipziger Universitätschor bot „Musik der Völker" Wieder trat der Universitäts chor mit einem gelungenen Kon zert an die Öffentlichkeit. Im Kleinen Saal des Gewandhauses erklang „Musik der Völker“ im wahrsten Sinne des Wortes. Sieben Vokal werke aus sechs Ländern, zum überwiegenden Teil auch in der Originalsprache gesungen, standen auf dem Pro gramm, das einmal mehr die Qualitäten des Leipziger Univer sitätschores sichtbar werden ließ. Es war nicht nur die Begei sterung, mit der die Mitglieder dieses Chores die doch recht an spruchsvollen Chorwerke aus dem 19. und 20. Jahrhundert vor trugen, die mich gefangennahm, sondern vor allem auch die Art der Interpretation, die die ver schiedenen Charakteristika der Musik deutlich werden ließ. Ko- dalys „Bilder aus der Matrasge- gend" „zauberten“ ungarisches Temperament und Sinnlichkeit in den Saal und drei Chöre des schwedischen Komponisten Sten- hämmer (Texte von dem Dänen Jens-Peter Jacobsen) brachten nordisches Kolorit. Besonders eindrucksvoll wurde Debussys „Salut printemps“ — Solo Dr. Beate Zimmermann, Bereich Me dizin — dargeboten, und auch mit der Gestaltung von vier Chorminiaturen des sowje tischen . Komponisten Obolenski wußten die Sängerinnen und Sän ger unter der bewährten Leitung von UMD Prof. Dr. Max Pommer zu überzeugen. In gewohnt ansprechender Qualität sang Heidi Rieß (Alt), am Klavier begleitet von Hilda Cabezas-Gräbner, Zi geunerwei sen von Antonin Dvorak, somit die tschechische Musik repräsen tierend. Abschluß und zweifellos Hö hepunkt waren die klanglich reine Interpretation von „Deep river". eine Spiritual-Bearbei tung, und zwei Chöre aus Gersh wins „Porgy and Bess“ (Kla vierbegleitung Wolfram Eichler, Sektion Biowissenschaften). Be sonders „Deep river“ war eine beeindruckende Leistung. Und der lang anhaltende Beifall, der den Chor zu mehrmaliger Zugabe „zwang“, (war nicht nur Lohn für einen gelungenen Kon zertabend. sondern stellte auch einmal mehr unter Beweis, daß der Leipziger Universitätschor ob seiner klanglichen Qualitäten zu den besten Laienchören unse res Landes zählt und auch über Ländergrenzen hinaus einen gli tten Ruf genießt. Das wurde auch in einer internationalen Schall- Plattenrezension zur „Die Wahl des Herakles“ deutlich, in der die Aufnahme mit dem Chor der Leipziger K arl-Marx-U: niversität mit einer Produktion mit der Academy of St. Martin-in-the- Fields unter Philip Ledger ver glichen wird. Darin heißt es u. a.: „Glich das Spiel der Academy of St. Martin-in-the- Fields unter Ledger seinerzeit mehr einer Pflichtübung, so geht Pommer mit seinem Leipziger Ensemble wesentlich engagierter ins Zeug. Die rhythmischen Kon turen sind schärfer, die Tempi meist straffer, außerdem wird die Praxis der Kolorierung im Sinne einer Affektensteigerung konsequenter gehandhabt...“ GUDRUN SCHAUFUSS Leipziger Gelehrte, Professoren und Rektoren Aus der Matrikel der Universität Leipzig geht hervor, daß am 6. April 1820 ein Carl Christian Carus als Student der Rechte immatrikuliert wurde. Wir wissen aus den Akten des Universitätsarchivs ferner, daß er 1803 in Leipzig geboren wurde, am 4. März 1824 zum Dr. phil. und am 11. Dezember 1828 zum Dr. jur. promovierte. 1836 erschien in Leip zig sein Buch „Leipzig und seine Umgebungen“ in zweiter Auflage, das 1981 vom Zentralantiquariat der DDR als Reprint veröffentlicht wurde. Unter „Einrichtungen zur Be förderung des sittlichen und geisti gen Lebens“ gibt C. C. C. Gretschel einen Überblick über die Geschichte der Universität sowie deren Verfas sung und Verwaltung. Doch auch aus anderen Abschnitten ist Inter essantes über die Institutionen der Universität, über Lehr körper oder die Studenten zu er fahren. So heißt es in ^„Die verschiedenen Nahrungszweige der Bewohner“: „Die Bewohner Leipzigs theilen sich, hinsichtlich ihrer Beschäfti gungen, vornämlich in Gelehrte, Beamte, Buchhändler, Kaufleute, Künstler, Handwerker und solche, welche sich ihren Unterhalt entwe der durch Dienen in mannickfalti- gen Verhältnissen, oder durch aller lei Handarbeiten erwerben. Was insbesondere die Gelehrten betrifft, so steht ihre Thätigkeit mit dem geistigen Leben in zu genauer Berührung, als daß wir die Erinne rung an ihre Wirksamkeit nicht an die Schilderung desselben schließen sollten; ungeachtet wir keineswegs in Abrede stellen, daß auch die ge lehrten Beschäftigungen mitunter ein eigentliches Gewerbe werden können.“ Über die ursprüngliche Universitätsverfassung schreibt Gretschel: „Infolge der Fundation wurde die Gesammtheit der Lehrer und Lernenden in 4 Nationen, die Sächsische, Meißnische, Baierische (Fränkische) und Polnische geschie den. Zwei Häuser wurden der Uni versität zu Wohnungen und Unter halt eingeräumt: das große Fürsten collegium in der Rittärstraße und das kleine Fürstencollegium in der Petersstraße, was später ebenfalls 86. Folge in jene verlegt wurde. Zwanzig Ma- gistri erhielten aus der Rentkammer 500 Fl. (Abkürzung für Florin, Gul den) Besoldung, bis diese gegen die Einkünfte der drei Dörfer Hohen heida, Gottscheuna (Kötschin) und Merkwitz ausgetauscht wurden ... Die medicinische Fakultät war zwar bereits 1415 gegründet; allein erst 1438 Wurden zwei Professoren der Medicin (der Pathologie und Therapie) ordentlich angestellt. Ihre Besoldung bestand aus dem ganzen Einkommen zweier Collegiaturen im großen Fürstencollegio, und der ordentlichen Jahresbesoldung von den beiden untersten Collegiaturen im kleine Fürstencollegio. Gleichergestalt wurde jetzt ein Lehrer des Rechts angestellt, und sämtliche Collegien erhielten freie Biereinlegung, wegen welcher sie sich im Jahre 1445 mit dem Rathe auf 278 Faß verglichen.“ Bis 1830 gliederte sich die Univer sität in die genannten vier Nationen und in. vier Fakultäten (theologi sche, medizinische, philosophische und Juristenfakultät): „Das Ober haupt der Gesammtheit war schon früher der jedesmalige Rector mag- nificus, welcher halbjährig, für das Sommerhalbejahr am Tage Georgi (23. April) und für das Winterhalbe- jahr am Gailustage'(16. October), ge wählt wurde. Er sollte seine ordent liche Professur alter Stiftung drei Jahre besitzen, 35 Jahre alt, gottes fürchtig, klug, gelehrt und ein Leip ziger habilitirter Magister sein.“ Am 6. Februar 1830 wurden die Nationen aufgehoben, und die Fa kultäten bildeten die. alleinige Uni versitätsstruktur. . Die Amtsperiode des Rektors dauerte ein Jahr. Der Rektoratswechsel fand gewöhnlich am Reformationstag (31. Oktober), statt. Schließlich sei auf die Zahl der Studenten vor etwa 150 Jahren hingewiesen: im Sommerse ¬ mester 1835 zu Leipzig 1016, als: 339 Theologgie, 409 Jurisprudenz, 134 Me dicin, 9 Philosophie, 12 Cameralia, 1 Chemie, 43 Chirurgie, 8 Mathema tik, 5 Pädagogik, 4 Pharmacie, 52 Philologie, 1 Politik.“ GERHILD SCHWENDLER
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