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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1983
- Erscheinungsdatum
- 1983
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198300001
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- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19830000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19830000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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- Digitalisat
- SLUB Dresden
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Zeitschrift
Universitätszeitung
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Band
Band 1983
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Band 1983
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UZ/04 28. Januar 1983 WISSENSCHAFT / FRAGEN UNSERER ZEIT 5 E ine ökonomische Studie in einem Umfang von 200 Sei ten zum Kapazitätsaufbau Mikroelektronik in der DDR ver teidigten kürzlich Wissenschaftler aus dem WB Sozialistische Be triebswirtschaft erfolgreich vor Vertretern des Funkwerkes Erfurt und der Sektion Wirtschaftswis senschaften. Die Untersuchungen erfolgten im Auftrag vom VEB Kombinat Mikroelektronik Erfurt zu sol chen wichtigen Problemkreisen wie Bedarfs-, Produktions- und Kapazitätsentwicklung und Ar beitskräfte hinsichtlich ihrer Qualifizierung und Reproduk tion. Die Ergebnisse dienen der In vestitionsvorbereitung und -durchführung sowie dem Pro- Forschung in der Mikroelektronik duktionsaufbau. Der ökonomi sche Nutzen erwächst aus dem vorbeugenden Vermeiden von Fehlern. Eine Ausbeuteerhöhung bzw. Kostensenkung durch diese Studie von nur einem Prozent — Wie Experten vorsichtig schätzen — bringt angesichts einer geplan ten XWP von 300 Millionen Mark im Jahr bereits einen beträcht lichen Nutzen — sowohl für den Herstellerbetrieb als auch für die Volkswirtschaft insgesamt. Zudem ist eine Nachnutzung im Rahmen der Kooperation oder des Erfahrungsaustausches mög lich — und nicht nur innerhalb der DDR wie im VEB Halblei terwerk Frankfurt (Oder), son dern auch durch die RGW- Partner vom Funkwerk Erfurt. Diese Leistungen erzielte das 9köpfige Themenkollektiv unter Leitung von Prof. Dr. habil. Her zog bei begrenzter Forschungs kapazität und notwendiger Qua lifizierung in nur einem halben Jahr. Sie ist Ergebnis einer metho disch gut vorbereiteten und in tensiven Forschung. So organi sierte die KMU einen Mikroelek tronik-Lehrgang. Diese Vortrags reihe, die von den Grundlagen der Mikroelektronik bis zu ökonomischen Problemen reichte, sowie ein tiefgründiges Selbststudium bildeten den Aus- sangspunkt. für, die. weiteren Un tersuchungen und letztendlich für den Erfolg. Nicht zuletzt zahl ten sich die langjährige Zusam menarbeit mit dem Kombinat und die interdisziplinäre Arbeits weise aus. Politökonomen, Be triebswirtschaftler, Arbeits- und Leitungswissenschaftler lösten die Aufgabe gemeinsam mit Technikern, Konstrukteuren, Ma thematikern und dem Funk werk. M. Schaks, Sektion Journalistik Publikationen der Universität zum 575sten Bestehen der Alma mater Materia Mineralogica Stufen aus der Mineraliensamm lung Text: Gerhard Andrehs, Thesaurus Operum Anti- quorum Kunstwerke aus vier Jahrtau senden im Antikenmuseum Text: Winfried Herrmann, Aufnahmen und Gestaltung beider Hefte: Volkmar Herre Herausgeber: Der Rektor der Karl-Marx-Universität Leipzig Mentor: Dietmar Debes Jedes Heft 16 Seiten, Broschur, 19,5X22,0 cm, 5,90 Mark Im Rahmen der Traditions pflege, auch im Hinblick auf das 575jährige Bestehen der Alma matet Lipsiensis im Jahre 1984, sollen einige wissenschaftliche bzw. kunsthistorische Sammlun gen der Universität in jeweils einem Heft vorgestellt werden. Wie bereits in dem ersten Teil dieser Reihe „Manuskripts & In- cunabula" über Handschriften und Wiegendrucke der Universi tätsbibliothek werden auch in je dem dieser Hefte auf jeweils zehn Farbtafeln ausgewählte Ex ponate aus den genannten Samm lungen der Karl-Marx-Universi tät gezeigt. Dem Text zu den Farbtafeln sind Schwarzweißabbildungen zugeordnet, die entweder den Einblick in die Sammlungen an hand weiterer Objekte vertiefen oder durch entsprechende Re produktionen aus Büchern der Universitätsbibliothek ergänzen. Alle drei Hefte sind erhältlich — in der Universitätsbuchhand lung, 7010 Leipzig, Grimmaische Str. 30 — im Direktorat für Forschung, Abteilung Wissenschaftliche Pu blikationen, 7010 Leipzig, Goethe- str. 3/5. Studenten nutzen die Chance einer „Universitas litterarum“ UZ-Interview mit Prof. Dr. sc. Gerhard Fuchs, Sektion Geschichte Seit Oktober 1982 findet im Hör saal 2 jeweils dienstags 17 Uhr eine fakultative Vorlesung zur „Ver gleichenden Geschichte Polens und der Tschechoslowakei von 1917 bis zur Gegenwart“ statt. Aus diesem Anlaß unterhielten wir uns mit dem Lesenden, Professor Dr. sc. Gerhard Fuchs vom WB „Geschichte der UdSSR und der sozialistischen Län der Europas“ der Sektion Ge schichte der KMU. UZ! Genosse Professor, was ist das Anliegen dieser Vorlesungsreihe und an wen wendet sie sich? Prof. Fuchs: Gedacht ist sie vor al lem für Studenten aller' Studien jahre der Sektion Geschichte, TAS und Germanistik- und Literatur wissenschaften. Aber kommen kann jeder, der sich für die Geschichte Polens und der CSSR interessiert. Unsere Studenten der Geschichte z. B. haben im Verlaufe ihres Stu diums einen Grundkurs „Geschichte der Sowjetunion und des sozialisti schen Weltsystems“. Wer ihn noch nicht gehört hat, der kann sich hier mit darauf vorbereiten. Wer schon damit zu tun hatte, für den ist diese Vorlesung eine Vertiefung seines Wissens. Also, jeder wird sicher et was anderes mitnehmen. Noch einige Worte zum Anliegen dieser Veranstaltung: Der erste Grund ist, auch mit die sem Angebot das Studium ins gesamt farbiger zu gestalten und zu bereichern. Die Studenten sollen die Möglichkeit interessanter Diskus sionen haben. Zum zweiten möch ten wir die Grundvorlesung „Ge schichte der UdSSR und des soziali stischen Weltsystems“ durch län dergeschichtliche und problemorien tierte Vorlesungen ergänzen. Für uns kommt es außerdem darauf an, die Methode der vergleichenden Ge schichte vorzustellen, weiter prak tisch zu erproben und weiter zu ent wickeln. Und es gibt einen dritten Grund: Wie Sie wissen, gibt es an unserer Universität das interdiszi plinäre Zentrum für Vergleichende Revolutionsforschung. Wir bemühen uns, dies auch in der Lehre zu nut zen und Literaturhistoriker wie Ge nossin Professor Ilse Seehaase in un ¬ sere Vorlesungsreihe einzuladen. In zwischen hat sie ja auch schon gele sen ... UZ: Genosse Professor, Sie spra chen von einem Angebot an die Stu denten. Wird es genutzt? Prof. Fuchs: Wir hatten mit etwa 20 Teilnehmern gerechnet, und das ist auch eingetroffen. Anfangs wa ren es über 25, geblieben sind noch etwa 16 Hörer, und das reicht eigent lich auch. Es sind besonders interes sierte Studenten, die die Möglichkei ten einer „universitas litterarum“ nutzen. Auch für mich ist es an genehm, mit intensiv zuhörenden, mitdenkenden Studenten zu arbei ten. In den obligatorischen Vorle sungen trifft dies leider nicht auf alle Studenten zu. Übrigens, ich hätte diese fakultative Vorlesung auch gehalten, wenn nur drei Zuhö rer gekommen wären — aber eben interessierte ... UZ: Sie sprachen von dem Inter esse und Ihren Vorstellungen, die Sie mit der Vorlesungsreihe verbin den. Wird diese Veranstaltung denn in diesem Jahr abgeschlossen? Professor Fuchs: Nein, denn diese Vorlesungen sind der Auftakt zu der Reihe „Vergleichende Ge schichte sozialistischer Länder“, die auch im nächsten Studienjahr fort gesetzt werden soll. Dann wird wahrscheinlich Professor Ernstgert Kalbe zur „Vergleichenden Ge schichte Südosteuropas“ lesen. Wir werden nach Möglichkeit auch das wieder mit Veranstaltungen zur Li teratur dieser Länder koppeln. Ein Wort noch zu unserem Interesse an dieser Reihe: Vielleicht findet sich unter den Hörern jemand, der Inter esse daran hat, sich intensiver wis senschaftlich mit der Thematik der sozialistischen Länder zu befassen. So könnten eventuell auch in der Perspektive Kader für' den wissen schaftlichen Nachwuchs gewonnen werden. UZ: Damit sind wir wieder bei der Wissenschaft. Da ergibt sich die Wrage: Ist denn diese Methode " — Vergleichenden Geschichte eigent lich so neu? Prof. Fuchs: Die Vergleichende Revolutionsgeschichte wird in Leip zig seit mehr als zehn Jahren, vor al ¬ lem von Professor Markow und sei nen Schülern, wie Prof. Kossok und dessen Kollektiv, betrieben. Gegen Mitte der siebziger Jahre begannen wir in Kooperation mit der Sowjet wissenschaft, diese Methode auch für die Geschichte der sozialisti schen Länder zu entwickeln. Ein wichtiges Ergebnis in theoretischer und methodologischer Hinsicht ist dabei das neue Hochschullehrbuch „Geschichte der sozialistischen Ge meinschaft“, das von uns erarbeitet wurde und 1981 erschienen ist. Die Vergleichende Methode führt zu tie feren theoretischen Einsichten in den historischen Prozeß. Auch aus der DDR-Geschichte versteht man vieles besser, wenn man sie mit der Geschichte anderer sozialistischer Länder vergleicht. Geschichte, das sind Tatsachen und Theorie. Ich ver gleiche das bildlich gern mit einer Leiter. Die Sprossen, das sind die hi storischen Fakten. Die Holme, das ist die Theorie. Nur mit beiden zu sammen kommt man die Leiter hin auf. Nur in dieser Einheit wird Ge schichte zur Wissenschaft. UZ: Sie sind ein begeisterter Hi storiker. Wie sind Sie selbst zur Ge schichte gekommen? Prof. Fuchs: Durch das Kriegser lebnis. Mit dem Kriegsende erlebte ich gleichzeitig den Zusammen bruch aller meiner Kindheitsideale. Und so stellte sich mir durch die Wucht der Geschichte die Frage: Wie konnte es dazu kommen? Ich bin 1928 geboren, das faschistische Regime führte mich über seine Schule als Flak-Helfer in den Krieg. Es folgte die Umsiedlung. Ein völlig neuer Lebensabschnitt begann, als ich von 1947 bis 1949 ABI-Student sein konnte. Hier waren für mich die Grundlagen des Marxismus das große Erlebnis. Ich habe jeden Tag etwas Neues begriffen. Doeh- habe ich dann auch Geschichte stu diert und lehre sie heute — damit es nie wieder dazu kommt, daß ein Krieg alles zerstört, damit der erstarkende Weltsozialismus dies verhindere. Das ist mein Verhältnis zur Ge schichte! Das Interview für die UZ führte Jür gen Seidel/Sektion Journalistik Bilaterale Goethekonferenz Polen - DDR Zum Ausklang des Goethe-Jahres 1982 veranstaltete die Bilaterale Ger manistenkommission DDR—VR Po len eine Goethe-Konferenz. Von bei den Ländern nahmen je zwölf Li- teraturwissenschafller daran teil, darunter auch von der KMU. Ein neuer Akzent wurde der Kon ferenz dadurch gegeben, daß auf ihr neben bekannten Hochschullehrern mehrere Nachwuchswissenschaftler zu Wort kamen. In zwölf Vorträgen befaßten sich die Referenten mit ausgewählten Problemen des Goetheschen Wer kes, mit Erscheinungen des histo risch-politischen und literarischen Umfeldes sowie mit Fragen der Goe the-Rezeption. Bärbel Rascke (Leipzig) stellte an hand einiger konservativer und bür gerlich-demokratischer Zeitschrif ten dar, wie sich 1792/93 in Deutsch land eine Differenzierung der welt anschaulich-politischen Ansichten zur Französischen Revolution, zum Koalitionskrieg und zum Deutsch landbild vollzog. In seinem Beitrag stellte Tadeusz Namowicz (Warschau) den Schluß monolog von „Faust II“ in Bezie hung zur Humanitätsidee der deut schen Aufklärung. Im Referat „Aspekte der Lutherrezeption Goe thes“ untersuchte Ursula Wertheim (Jena), auf welche Weise Goethe zwischen 1770 und 1817 auf den Re formator Bezug genommen hat. Jolanta Szafarz (Wroclaw) wies nach, in welchem Maße Goethes „Werther“ den Erstlingsroman Lud wig Tiecks. „William Lovell“, beein flußt hat. Hubert Orlowski (Poznan) machte die Konferenzteilnehmer mit „Lis Mykita" bekannt, einer pol nischen Adaption von Goethes ..Reineke Fuchs“ aus dem Jahre 1860. Goethes und Mickiewicz’ Auseinandersetzung mit der Welt des Orients verglich Anna Garycka (Zielona Gora); sie bezog sich dabei besonders auf den „West-östlichen Divan“ sowie auf die „Krim- Sonette“. Malgorzata Cabanska (Poznan) arbeitete Gemeinsam keiten und Unterschiede in der pol nischen Rezeption Goethes sowie Schillers im 19; Jahrhundert hervor. Und zwei Beiträge schließlich be faßten sich mit Phänomenen der Goethe-Rezeption in der DDR. Rüdiger Bernhardt (Halle) kenn zeichnete in seinem Beitrag „Pro metheus — Titan oder Antititan?“ die unterschiedlichen Deutungen der „Prometheus“-Figur bei Schrift stellern der DDR. wobei er vor al lem auf Volker Braun und Heiner Müller einging. Dr. Leistner, Sektion Germ.-Lit. Aspirant aus Vietnam promovierte erfolgreich Zum Ausklang des Jahres '82 verteidigte der erste vietnamesische Aspirant der Sektion Rechtswissenschaft, Genosse Tran Dinh Hao, in Anwesenheit zahlreicher Gäste, unter ihnen ein Vertreter der Bot schaft der Sozialistischen Republik Vietnam, seine Dissertations- schritt zur Promotion A mit Erfolg. Genosse Tran Dinh Hao tm- tersuchte in seiner Arbeit die Entwicklung der Einheit von Plan und Vertrag bei der Ge staltung der Lieferbeziehun gen nach dem Wirtschafts recht der DDR. Der Wissen schaftsbereich Wirtschafts recht der Sektion Rechtswis senschaft hatte ihm damit einen außerordentlich bedeut samen Forschungsgegenstand übertragen, da die konse quente Verwirklichung der Einheit von Plan und Vertrag in der sozialistischen Volks wirtschaft eine unerläßliche Bedingung für die Lösung der sich in Durchsetzung der ökonomischen Strategie der 80er Jahre ergebenden Auf gaben darstellt. Mit der Erforschung be stimmter Aspekte der Ge schichte eines Rechtszweiges gelang es dem Promovenden, unter Anwendung neuer For schungsmethoden, — erfolg reich — Neuland zu beschrei ten. Er drang dabei zu Ergeb nissen vor, die wesentliche Aufschlüsse über das gegen wärtige Wirtschaftrecht und andere Rechtszweige in der DDR ermöglichen. In der Verteidigung legte der vietnamesische Promo vend, Genosse Tran Dinh Hao, gleichzeitig dar, daß die Entwicklung der Einheit von Plan und Vertrag in der DDR auf ökonomischen Gesetz mäßigkeiten beruht, die in al len Ländern der sozialisti schen Gemeinschaft wirken. Mit seiner Dissertations schrift schuf Genosse Tran Djnh Hao deshalb wichtige Voraussetzungen für weiter führende künftige Untersu chungen in seinem Heimat land Vietnam. Neuregelung des Seerechts Im Dezember wurde auf einer feierlichen Schlußsitzung der UNO-Seerechts- konferenz die neue Seerechtskonvention dargelegt, die die Festlegungen über Territorialgewässer, Wirtschaftszonen und Tiefseebodennutzung der Staaten ein ¬ heitlich regelt. _ , . .... . A Lesen Sie dazu nebenstehenden Beitrag rechts! (Grafik aus: Wochenpost) t ' Fragen, die uns bewegen - Argumente, die wir brauchen a ------- --- . -------- Destruktive Haltung der USA zum neuen Seerecht Anfang Dezember fand auf Ja maika die feierliche Schlußsit zung der III. Seerechtskonferenz der UNO statt. Damit fand die längste Konferenz, die jemals un ter Ägide der UNO abgehalten wurde, ihren Abschluß. Notwendigkeit der Neuregelung Die Notwendigkeit der Neure gelung des Seerechts ergab sich aus den weltpolitischen und tech nologischen Veränderungen seit der I- und II. Seerechtskon ferenz, die 1958 bzw. 1960 statt gefunden hatten. So sind seither über 70 ehemals kolonial unter drückte Völker unabhängig ge worden und nahmen daher erst mals an der Gestaltung des Seevölkerrechts teil. In den letz ten Jahren hat die Bedeutung der Meere als Verkehrsarm, als Nahrungs- und Rohstoffquelle bedeutend zugenommen: 1980 wurden rund 3 Milliarden Ton nen Güter auf den Weltmeeren transportiert, mehr als 65 Millio nen Tonnen Seefische wurden ge fangen und etwa 30 Prozent der mehr liegen mit der neuen Kon- vention einheitliche Bestimmun gen vor. Danach kann die Wirt schaftszone durch den Küsten staat errichtet werden, ist aber kein Bestandteil des Staatsgebie tes. Er übt dort lediglich souve räne Rechte zur Erforschung, Nutzung, Erhaltung und Bewirt schaftung der lebenden und mi neralischen Ressourcen aus. Dies ist insbesondere für den Fisch fang sehr bedeutsam, da 90 Pro-' zent der Seefische in diesen kü stennahen Gebieten gefangen werden. Nur wenn der Küsten- staat selbst nicht in der Lage ist, das Fischaufkommen abzu fischen, ist er verpflichtet, ande ren Staaten auf der Basis von Ab kommen die Fischerei zu gestat ten. Dabei sind traditionelle Fischereistaaten, die geogra phisch benachteiligt sind — z. B. die DDR — bevorzugt zuzulas sen. Von großer wirtschaftlicher Bedeutung sind auch die Bestim mungen über den Festlandsok- kel. Dort lagern rund 85 Prozent der maritimen Erdgas- und Erd ölvorkommen. Der Festlandsok- kel — die natürliche Fortsetzung „Gegen imperialistische Konfroniations- politik" - Wissenschaftler des HIS zu Grundfragen der internationalen Klassenauseinandersetzung Welterdölproduktion kamen aus dem Festlandsockel, dem kü stennahen Meeresboden. Die Ton nage der Welthandelsflotte wuchs von 101 Millionen Brut toregistertonnen (1955) auf rund 420 Millionen Bruttoregisterton nen im Jahre 1980. Eine grund sätzliche Veränderung gegen über den fünfziger Jahren stellt auch der Umstand dar, daß heute die wissenschaftlich- technischen Voraussetzungen für den Meeresbergbau bestehen, d. h. für die Förderung der in mehreren tausend Metern Tiefe lagernden sogenannten Mangan knollen. Natürlich warf diese Entwicklung Probleme auf. Er schwerend kam aber noch hinzu, daß eine Anzahl von Staaten einseitig die Breite ihrer Ter ritorialgewässer auf über 12 See meilen Breite ausdehnten — 1980 beanspruchten noch 14 Staaten 200 Seemeilen Territorialgewäs ser — was die Freiheit der Meere schwerwiegend in Frage stellte. Angesichts dessen war man sich weltweit einig, daß nur eine kom plexe universelle Konferenz in der Lage sein würde, allseits ak zeptable Regelungen zu schaffen. Deshalb tagten seit 1973 rund 5000 Experten der verschieden sten Fachrichtungen aus 163 Staa ten in 11 Sessionen, die ins gesamt 94 Wochen dauerten, um die aus 320 Artikeln, 9 Anhängen und 5 Resolutionen bestehende neue Seerechtskonvention aus zuarbeiten. Kernbestimmungen der Konvention Die Konvention legt fest, daß ein Küstenstaat Territorialge wässer von einer Breite bis zu 12 Seemeilen beanspruchen darf. Dieses Territorialgewässer ist Be standteil des Staatsgebiets, daher übt der Küstenstaat die volle Souveränität aus. Allerdings ha ben alle Schiffe und Flugzeuge in Meerengen, die Teile des Offe nen Meeres miteinander verbin den, das Recht auf ungehinder ten Transit. Diese klare Rege lung ist für die DDR von großem Interesse, da ihre 194 Seeschiffe 900 Häfen in 97 Staaten anlau fen. An das Territorialgewässer kann sich eine Wirtschaftszone von einer Breite bis zu 200 Seemeilen anschließen. Damit wurde ein neues Konzept in der Seerechtskonvention aufgenom men, das vor allem im Interesse der Entwicklungsländer liegt und die Fischbestände vor ihren Küsten schützen soll. Außerdem wird damit eine Entwicklung ge stoppt, die zu erheblicher Rechtsunsicherheit geführt hatte: Seit 1974 erließen mehr als 90 Staaten einseitige Rege- lungen über die Errichtung von nationalen Wirtschaftszonen, wobei grundverschiedene Prin zipien angewandt wurden. Nun der Kontinente ins Meer — wurde durch die Konvention erst mals juristisch exakt abgegrenzt. Sind die natürlichen Gegeben heiten entsprechend, so kann der Festlandsockel bis zu einer Breite von 350 Seemeilen see wärts der Küstenlinie oder 100 Seemeilen jenseits der 2500 m Wassertiefenlinie durch den Kü stenstaat ausgebeutet werden (siehe Skizze, links). Neuland beschritt die Kon ferenz bei der Festlegung der Rechtsordnung des Tiefseeboh- dens, dessen Naturschätze als „gemeinsames Erbe der Mensch heit“ bezeichnet werden. Hier la gern unermeßliche Schätze in 3000—6000 m Tiefe, so z. B. 25 Milliarden Tonnen Manganknol len. Gegenwärtig entwickeln füh rende Industriestaaten eine Ab bautechnologie, und Ende der 80er Jahre könnte der Meeres bergbau schon in größerem Um fang betrieben werden. Da diese Schätze allen Staaten gleicherma ßen zustehen, wird eine interna tionale Meeresbergbaubehörde geschaffen, die den Abbau und die Erforschung koordiniert und. die Gewinne an die Mitgliedstaa ten aufteilt. Dabei sind beson ders die Entwicklungsländer zu berücksichtigen. USA-Boykottpolitik gegen Interessen der Menschheit Obwohl alle Bestimmungen sei nerzeit durch die USA maßgeb lich mit ausgearbeitet wurden, forderten sie nach dem Amtsan tritt Präsident Reagans grundle gende Veränderungen. Insbeson dere wollten sie die Koordina- tions- und Kontrollbefugnis der Meeresbergbaubehörde ein schränken, um ihren Monopolen eine nahezu unkontrollierte Aus beutung der strategischen Roh stoffe des Tiefseebodens zu er möglichen. Diese destruktive Hal tung der USA, die jahrelange Verhandlungsergebnisse in Frage stellte, stieß weltweit auf heftige Kritik. Mit ihrer Weige rung, die Konvention zu unter zeichnen, setzten die USA sich auch auf dem Gebiet des See rechts in offenen Widerspruch zu dem erklärten Willen der Staatenmehrheit. Unbeirrt davon wurde durch zahlreiche Staaten — so auch durch die DDR am 10. Dezember 1982 — mit der Unter zeichnung der Konvention ein Schlußstrich unter die kom plizierte Ausarbeitungsphase ge setzt. Nunmehr geht es darum, daß das Vertragswerk möglichst schnell in Kraft tritt, um die not wendigen und sinnvollen Rege lungen für die friedliche interna tionale Zusammenarbeit auf den Weltmeeren umfassend nutzen zu können. Dr. H.-J. Heintze
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