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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1983
- Erscheinungsdatum
- 1983
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198300001
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19830000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19830000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1983
-
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Band
Band 1983
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Er betrieb Wissen schaft praxisbezogen ..: Aristoteles von Stagira (384-322) hat sich als stark mate rialistisch geprägter Philosoph gegen seinen Lehrer, den bedeu tenden, bei uns heute differen zierter als früher bewerteten Idealisten Platon gewandt (siehe Überschriftenzitat). Als Wissen schaftler hat er vielfach Eigen ständiges, ja Bahnbrechendes ge leistet: Er begründete neue Dis ziplinen: die formale Logik und, im Ansatz, die Theatertheorie; er war als Wissenschaftsorganisator und -theoretiker bemerkens wert; er betrieb Wissenschaft praxisbezogen, betrachtete etwa Kunst- und Literaturtheorie nicht als autonome ästhetische Bereiche, sondern berücksich tigte ihre gesellschaftlichen Vor aussetzungen und Zwecke. Den Menschen definierte er bekannt lich als „von Natur politisches, d. h. zu einer Polis gehöriges, staatsbürgerliches Wesen“. Wie 'von vielen anderen pro gressiven Denkern wurde er auch von den ML-Klassikern hoch geschätzt. Marx nennt ihn den „Gipfel alter Philosophie“, „Zum Teufel mit den Ideen, sie sind nur Sirenengesang" den „größten Denker des Alter tums“, den „großen Forscher, der die Wertform wie so viele Denkformen, Gesellschafts- und Naturformen zuerst analysiert hat“. Engels charakterisiert ihn als den „universellsten Kopf un ter den griechischen Philoso phen“. Lenin bestätigt ihm, daß er „Empiriker, aber ein denkender“ ist und „dicht an den Materialis mus herankommt“. Gewiß -gibt es bei ihm auch idealistische Züge, aber wie Lenin sagt, steht ein kluger Idealismus dem klu gen Materialismus näher als ein roher, dummer Materialismus. Das Interesse an Aristoteles hat sich bei uns» in den letzten Jahren belebt. Es erschienen fach- und populärwissenschaftli che Publikationen vor allem von Philologen und Philosophen, zu letzt die Vorträge der Konferenz, die das Zentralinstitut für Alte Geschichte und Archäologie der AdW zum 2300. Todestag des Sta- giriten durchführte: Aristoteles als Wissenschafts theoretiker. hrsg. v. J. Irmscher Und R. Müller. Berlin 1983: Akademieverlag. 263 S. 54 Mark. 36 Wissenschaftler verschie denster Disziplinen aus sechs Ländern untersuchten durchweg Unter wissenschaftstheoreti schem Aspekt in fünf The menkreisen die Aristotelische Philosophie als Ganzes, seine Dia lektik und Ontologie; die Logik; die Kosmologie, Physik. Mathe matik, die Biologie. Anthropolo gie, Medizin, die Gesellschafts lehre; z. T. einschließlich der Wirkungsgeschichte. Leider gibt es zu der bis in die Neuzeit so fol genreichen „Poetik“, dem älte sten erhaltenen literaturtheore tischen Dokument, nur zwei kurze Beiträge, in denen nicht einmal der Name Brecht vor kommt; dabei ist das Buch in Berlin erschienen, Brechts letz ter und wichtigster Wirkungs stätte! Nicht eigens gewürdigt Werden in dem Band der Rheto riker und der Sorachtheoretiker Aristoteles. Die Verfasser setzen sich gründlich mit der interna tionalen Forschung auseinander, so mit der einflußreichen Mono- graphie von Ingemar Düring: man könnte scherzhaft sagen, das Buch ist stellenweise ge radezu ein „Antidüring“. Wünschenswert wäre am Schluß eine thesenartige Zu sammenfassung der wesentli chen Aspekte der Wissenschafts theorie des Aristoteles, unter Be rücksichtigung folgender Ge sichtspunkte: Wo baut er auf an deren auf? Wo gibt er Neues? Wo bleibt er hinter von anderen bereits erreichten Positionen zu rück? Wie hoben seine Schüler (Theophrast usw.) sein Erbe auf? Auch ein Register wäre nicht überflüssig. Der Band ist für jeden wichtig, der sich mit Aristoteles bzw. mit Wissenschaftsgeschichte und -theorie beschäftigt. Prof. Dr. sc. JÜRGEN WERNER Leistung und Leistungsentwicklung von ‘ Studenten sind Gegenstand der Forschung Erste Etappe einer Intervallstudie vom Laboratorium für Studenten forschung brachte Ergebnisse für effektive Gestaltung des Studiums Die Entwicklung des subjektiven Faktors, des geistigen Potentials un serer Gesellschaft, also die Förde rung der Persönlichkeit zu hoher Leistungsbereitschaft und Leistungs fähigkeit stellt eine wesentliche Be dingung dar für den weiteren effek tiven gesellschaftlichen Aufbau. Das gilt in besonderem Maße für Stu denten. Leistung und Leistungsentwick lung von Studenten im Verlaufe des Studiums als Voraussetzung dafür, daß die künftigen Absolventen die Universitäten bzw. Hochschulen als hochqualifizierte Fachleute verlas sen, die fähig und bereit sind, ihr Wissen und Können für die Stär kung des Sozialismus nutzbar zu ma chen. sind daher in den letzten Jah ren auch immer stärker in das Zen trum der Jugend- und Studenten forschung gerückt. Was sind die kri tischen Determinanten der Lei stungs- und Persönlichkeitsentwick lung der Studenten? Wie entwickelt sich eine aktive Lebens- und Lei stungsposition? Was sind maximale (Höchst-) Leistungen im Studium und in der Praxis, und zwar der Lei stungsspitze wie der Masse der Stu denten? Diesen und ähnlichen Fra gestellungen wendet sich die im Herbstsemester vergangenen Jahres unter rund 4 000 Studenten an 16 Universitäten und Hochschulen be gonnene neue Studentenintervallstu die Leistung (SIL) des Zentralinsti tutes für Jugendforschung (ZIJ) zu. In die SIL sind auch 800 Studenten der KMU einbezogen, und sie wird an unserer Universität durch das La boratorium für Studentenforschung getragen. Die SIL wird die Studenten über das gesamte Studium hinweg bis in die berufliche Tätigkeit begleiten, um sichere Aussagen darüber tref fen zu können, unter welchen Be dingungen Leistungsentwicklung an der Universität/Hochschule optimal erfolgt. Dabei gehen wir von der Er kenntnis aus, daß für eine effektive Ausbildung und Erziehung die dif ferenzierte Kenntnis der Studenten schaft, ihre Berücksichtigung im Ausbildungs- und Erziehungsprozeß und damit die stärkere Hinwendung zum einzelnen Studenten auf der Ba sis eines konstruktiven Verhältnis ses zwischen Lehrenden und Ler nenden notwendig ist. Interessante Ergebnisse für die effektive Gestaltung des Studiums hat somit erwartungsgemäß schon die erste Etappe der SIL unter den Studienanfängern des Studienjahres 1982/83 erbracht, die kürzlich auf einer gemeinsamen Arbeitstagung der Abteilung Studentenforschung des ZIJ und des Laboratoriums für Studentenforschung der KMU vor rund 90 Wissenschaftlern, Vertre tern verschiedener Leitungen und der einbezogenen Sektionen der KMU ausgewertet wurde. Die meisten Studienanfänger der 80er Jahre beginnen mit Optimis mus ihr Studium, besitzen hohe Stu dienerwartungen und haben sich vorgenommen, im Studium ihr Be stes zu geben. Etwa 90 Prozent wol len ihr Leistungsvermögen voll aus- forschung und Praxis uz schöpfen (58 Prozent wollen das ohne jede Einschränkung). Das ist eine außerordentlich positive Aus gangssituation für den Studienbe ginn — allerdings bei den Studienan fängern verschiedener Fachrichtun gen deutlich unterschiedlich aus geprägt. Insgesamt fühlen sich die Stu dienanfänger den Aufgaben des Stu diums gewachsen und rechnen da mit. ihr Studium erfolgreich abzu schließen, wenngleich die Stu dienerfolgssicherheit in den letzten Jahren sichtbar zurückgegangen ist. Hier lassen sich bereits eine Viel zahl für Leistungsentwicklung be deutsamer Probleme veranschauli chen. Eins sei genannt: Unterschied liche Studienerfolgssicherheit bei Studienbeginn hat zum Beispiel Konsequenzen für das Anspruchs niveau (die Leistungsbereitschaft) der Studienanfänger. Weniger Erfolgssichere haben ein geringeres Anspruchsniveau, wollen zwar allgemein auch ihr Bestes ge ben. sind aber verständlicherweise nicht davon überzeugt, zu den Be sten zu gehören. Interessant ist dabei, daß nicht die unterschiedli chen Abiturprädikate zu unter schiedlicher Studienerfolgssicher heit führen, sondern vielmehr die fachliche Aktivität vor Studienbe ginn, der Grad, in dem sich Stu dienanfänger über ihr Fach infor miert fühlen und damit ihrem Stu dienfach verbunden sind (und zwar insbesondere durch eigene fachliche Aktivität). .Studenten, die sich vor dem Stu dium intensiv mit inhaltlichen Fra gen ihres späteren Fachs auseinan dergesetzt haben, sind zugleich auch stärker auf ein produktives Studium orientiert. Das trifft — wie mit SIL A sehr deutlich nachzuweisen — in besonderem Maße auf solche Stu denten zu, die sich mit naturwissen schaftlichen, mathematischen, me dizinischen und auch gesellschafts wissenschaftlichen Problemen be faßt haben. Diese Studenten weisen eine höhere fachliche Leistungsbe reitschaft auf, besitzen weitge steckte fachliche Interessen, sind stärker interdisziplinär orientiert und begreifen das Studium als Ar beit in einer und mit einer Wissen schaft. Bei Studienbeginn wurde der Stu dent bereits etwa 20 Jahre „sozial determiniert“. Gerade für die Her ausbildung der Leistungsmotivation sind vielfältige Faktoren verantwort lich. werden vielfältige Vorentschei dungen getroffen, die vor Studien beginn liegen, in der Familie, in der Schule, im Vorpraktikum, bei der Armee — und die für effektive Lei stungsentwicklung im Studium keinesfalls außer acht gelassen wer den können. Es ist eine wesentliche Aufgabe der Studentenintervallstu die Leistung, solche personalen Stu dienvoraussetzungen zu erkunden und ihre Veränderbarkeit und Ver änderung bzw. ihre Auswirkung auf Leistung und Leistungsentwicklung im Studienprozeß zu verfolgen. Dr. UTA STARKE, Laboratorium Studentenforschung Sektion WK UZ-Gespräch mit Oberarzt Dr, Ekkehard Münzberger, Lehrstuhl für Arbeitshygiene Kooperation brachte großen Nutzen für viele Werktätige Den Lehrstuhl für Arbeitshygiene der KMU Leipzig und das VE Kom binat GISAG Leipzig verbindet seit 10 Jahren eine wirksame Zusam menarbeit. In einem Gespräch mit Oberarzt Dr. Ekkehard Münzberger, Lehrstuhl für Arbeitshygiene, er fragten wir, welche wichtigsten Er gebnisse aus dieser Kooperation bis her zustande gekommen sind. „Ganz am Anfang beschäftigten wir uns vorwiegend mit Zustands analysen“, erinnert sich Dr. Münz berger. Der Betrieb hatte um um fassende ergonomische Untersuchun gen gebeten. Darunter versteht man Messungen zur Arbeitsbeanspru chung, zu physikalischen und che mischen Umweltfaktoren. Dazu dienten u. a. spezielle Meßgeräte, die von den Untersuchungspersonen während der Arbeit getragen wur den. Die interessierenden Daten wur den mittels kleiner Sender auf dem Funkweg übertragen, mit Hilfe ent sprechender Empfänger registriert und von den Wissenschaftlern aus her mußte er die Pfanne mit Mus kelkraft bewegen. Die neue Ver gießtechnologie ist mit einer erheb lichen Verminderung der Hitzebela stung und der Arbeitsschwere ver bunden. Die Abnahme der Herz schlagfrequenz um etwa 20 Schläge pro Minute machte besonders deut lich, daß sich die Herz-Kreislauf- Beanspruchung wesentlich verrin gert hat. Dies wirkt sich auch öko nomisch günstig aus, da weit weni ger Abschwitzpausen erforderlich sind. Erwähnt sei auch eine Friktions- entgratemaschine, zu der zwei Ma terialbewegungs-Automaten gehö ren. Sie führt Schleifarbeiten aus, die früher mittels körperlich schwe rer Arbeit an Ständerschleifmaschi nen vollzogen wurden. „Klar ist: Der Einsatz von Ma nipulatoren und Robotern führt zu erheblichen Arbeitserleichterungen. Wir halten es für bemerkenswert, daß sie auch in solchen Prozeßstu fen des Gießereiwesens erzielt wur ¬ den, wo das noch vor kurzer Zeit für unmöglich gehalten wurde“, faßt Dr. Münzberger zusammen. Während der diesjährigen „Tage der Wissenschaft“ — eine Veranstal tungsreihe der KMU mit ihren Pra xispartnern jährlich im November — stellte er Vertretern verschiede ner’ Einrichtungen seine Gedanken dazu in einem Vortrag: „Vorteile und Probleme von Industrierobo tern aus arbeitsphysiologischer Sicht“ vor. Gegenwärtig haben die Arbeitsmediziner der KMU eine wei tere Stufe der Zusammenarbeit er reicht. Dem Trend zur Automatisierung entsprechend, werden sie vom Kom binat um wissenschaftlich fundierte Zuarbeiten zu Güte-Schutzgutach ten ersucht. Ohne diese werden neue Maschinen nicht in Betrieb ge nommen, Allein im letzten Jahr wurden solche arbeitsphysiologische Gutachten für vier moderne Anla gen und Maschinensysteme von den Medizinern erstellt. So haben die zehnten „Tage der Wissenschaft“ al lein auf dem Gebiet der Arbeitswis senschaften sehr vielen einen spür baren Nutzen für viele Menschen zu tage gefördert. Dr. KARL SCHRÖDER. Mitglied des Redaktionskollegiums gewertet. Es gab auch Untersuchun gen zum Staub- und Schadstoffge halt benutzter Werkstoffe und Mate rialien, Beleuchtungs-, Lärm- und Vibrationsmessungen, Kranken stands- und Unfallanalysen. Das al les hatte den Zweck, Grundlagen zur Verbesserung der Arbeitsbedin gungen körperlich schwerer Arbeit in Gießereibetrieben zu schaffen. Deshalb ließ es Dr. Münzberger nicht bei arbeitsphysiologischen, arbeitshygienischen und toxikolo gischen Zustandsuntersuchungen be wenden. Er und seine Mitarbeiter wirkten in Rationalisierungskollek tiven mit. diskutierten mit Techni kern und Neuerern, richteten Vor schläge an die Betriebsleitung, wie die bei einigen Tätigkeiten festge stellte hohe Beanspruchung des Herz- und Kreislaufsystems verrin gert werden kann. Ihre Ideen und Vorschläge hatten z. B. Pate gestanden, als vor weni gen Jahren eine neue automatische Vergußeinrichtung entwickelt und zum Einsatz gebracht wurde. Sie be- steht aus einem auf Schienen laufen den, mit Motorkraft angetriebenen Wagen, auf dem sich die Gieß pfanne befindet. Der Gießer steuert mittels Handhebel und Druckknöp fen die Funktion der Pfanne. Vor Blick in die Kugelgraphiteisengießerei des VEB Gießerei und Maschinenbau Leipzig. Foto: Archiv/„Former" Traditionsgemäß hatte die Sektion TV am 16. und 17. November zum al» ler zwei Jahre stattfindenden Absolvententreffen eingeladen. Das diesjährige XII. Treffen stand in Verbindung mit einem wissen schaftlichen Kolloquium zum Thema: „Pflege des Geschichts- und Tradi» tionsbewußtseins im landwirtschaftlichen Fachschulwesen". UZ nutzte diese Gelegenheit und unterhielt sich mit zwei der teilneh menden Absolventen, Angela Bellmann und Rolf Eitzert, über ihre bisherige berufliche Entwicklung und ihre Meinung zu diesem traditionellen Treffen. Foto: HFBS/SCHULZ Kolloquium vermittelte wertvolle Anregungen für weitere Tätigkeit Wir erkundigten uns bei unse ren zwei Gesprächspartnern zu nächst über ihre Zeit als Stu dent. welche Fachrichtung sie wählten und was für einen Ab schluß sie haben. Angela Bellmann studierte als Fernstudentin Tierproduktion, dem schloß sich dann ein post graduales Studium an. Während dieser Studienzeit erwarb sie sich auch pädagogische Grund lagen. Sie sagte: „Man hat schon eine ganz schöne Belastung als Fernstudent. Leicht war es nicht immer, Familie, Arbeit und Stu dium unter einen Hut zu bringen und dabei nichts zu vernachläs sigen. In dieser Zeit erlebt man Tiefen und Höhen. Nach meinem endgültigen. Abschluß als Di plom-Agraringenieur arbeitete ich zunächst in der ZBE Jung rinderaufzucht in Freiberg, da nach als Kaderleiterin beim Rat des Kreises Freiberg. 1976 wech selte ich meine Arbeitsstelle, und seitdem bin ich Fachschullehrer an der Agraringenieurschule Zug.“ Rolf Eitzert hingegen nahm 1960 hier in Leipzig ein Dire Studium auf. Er kann sich noch genau erinnern: „Als Student war ich lange unschlüssig bei der Wahl meiner Berufsgruppe zwischen Landwirtschaft, Forst wirtschaft und Veterinärmedi- zin. Entschieden habe ich mich dann, da meine Konzentration im Praktikum auf Tierproduk tion gerichtet war, für Land wirtschaft. Einige Jahre nach Abschluß meines Direktstudium? absolvierte ich ein pädagogisches Hochschulzusatzstudium, was identisch ist mit einem Postgra dualstudium. Nach Beendigung diese s Studiums war ich Fach- schulpädagoge. Mein späterer Einsatz in der Praxis erfolgte zunächst als Spe zialökonom für Grünlandmelio ration. Im Zeitraum 1967-69 leistet- ich meinen Ehrendienst bei der NVA. In dieser Zeit gab es auch ei nige Profilveränderungen auf landwirtschaftlichen Sektor in den einzelnen Kreisen. Und dort liegt auch der Grund, warum ich seit 1972 als stellvertretender Di rektor für Aus- und Weiterbil dung an der Agraringenieur schule Bad Liebenstein arbeite.“ UZ interessierte aber auch, wie oft beide an den Absol ¬ vententreffen teilnahmen und was sie speziell mit diesem ver bindet. Rolf Eitzert sagte: „Für mich sind diese Absolvententreffen schon zu einer persönlichen Tra dition geworden. Teilzunehmen ist jedesmal wieder ein besonde res Erlebnis. Und speziell zu die sem Kolloquium muß ich sagen, daß es zeigt, wie wichtig es einen Fachschullehrer ist, sich mit Geschichte und Traditions pflege zu beschäftigen. Denn nur, wenn wir selbst wissend ge nug sind, können wir auch bei unseren Studenten ein festes Ge schichtsbewußtsein erreichen. Wir müssen erkennen, daß unser Leben nicht nur von dem Heute und Morgen beeinflußt wird.“ Angela Bellmann ist erstma lige Teilnehmerin. Sie fühlt sich durch das Kolloquium zum Thema: „Pflege des Geschichts- und Traditionsbewußtseins im landwirtschaftlichen Fachschul wesen“ besonders angesprochen. Sie wirkt' nämlich seit 1977 in der Arbeitsgruppe für landwirt schaftliche Fachschulgeschichte, unter Leitung von Dr. Renner, in Leipzig aktiv mit, Angela Bellmann berichtete: „Bisher hat man die Fachsch geschichte im Zeitabschnitt von 1945-49 zusammenfassend darge stellt. Zielstellung ist es nun, eine Fachschulgeschichte für die DDR insgesamt zu erarbeiten. Ich persönlich habe im Rahmen der wissenschaftlichen selbstän digen Arbeit der Studenten in Zusammenarbeit mit Studenten die Fachschulgeschichte im Raum Sachsen von 1945 — 52 zu- sammengestellt." Einig waren sich beide darin, daß man sich auf diesen Absol- vententreffen nicht nur Anre gungen für die Arbeit holen kann, sich nicht nur weiterbil det. sondern auch Erfahrungen austauschen kann. Es ist-aber auch schön, ehe malige Kommilitonen wiederzu treffen und miteinander zu plau dern. Und wenn man so regelmä ßiger Teilnehmer ist wie Rolf Eit zert, dann entstehen mit der Zeit auch freundschaftliche Beziehun gen untereinander. Auf die Frage, ob sie beim nächsten Treffen wieder gerne dabei wären, konnte es deshalb nur eine Antwort geben: Ja. HEIKE LEHMANN Neues aus dem Hochschulwesen der UdSSR Gründung der ersten Fakultät für Robotereinsatz in der UdSSR Am Belorussischen Polytech nischen Institut in Minsk ist die erste Fakultät „Roboter und ro botertechnische Systeme“ der UdSSR geschaffen worden. Die Ausbildung von Kadern für neue Berufe geht an dieser Fakultät mit angespannter wis senschaftlicher Forschungsarbeit einher. Das ist auch verständ lich, denn die künftigen Fach leute haben sehr komplizierte Aufgaben zur Beschleunigung des wissenschaftlich-technischen Fortschritts in der sowjetischen Volkswirtschaft zu lösen. Auf der Grundlage des Einsat zes von robotertechnischen Kom plexen wurde das Industrie ¬ zweiglabor „Industrieroboter“ ge gründet. Die zu profilierenden Kader werden sehr perspektiv- reiche Forschungen durchführen. So wird zum Beispiel der Lehr stuhl für Physik, der dieser neuen Fakultät angeschlossen ist, mit der Erforschung von ro botertechnischen Systemen mit technischem Sehvermögen (d mit Robotern der zweiten Ge neration) beginnen. Im Blickfeld der Wissenschaft ler stehen Roboter der dritten Generation, die die Fähigkeit der Anpassung an äußere Bedingun gen besitzen. Aus: „Iswestija" vom 9.11. 83 Übersetzt von E. LOHSE
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