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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1983
- Erscheinungsdatum
- 1983
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198300001
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19830000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19830000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1983
-
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- Ausgabe Nr. 6, 11. Februar 1
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- Ausgabe Nr. 8, 25. Februar 1
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- Ausgabe Nr. 10, 11. März 1
- Ausgabe Nr. 11, 18. März 1
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- Ausgabe Nr. 30, 29. Juli 1
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- Ausgabe Nr. 37, 14. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 38, 21. Oktober 1
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- Ausgabe Nr. 41, 11. November 1
- Ausgabe Nr. 42, 18. November 1
- Ausgabe Nr. 43, 25. November 1
- Ausgabe Nr. 44, 2. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 45, 9. Dezember 1
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Band 1983
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Weltan schauung der Arbeiterklasse in Wort, Bild und Tat umzusetzen „Ihr steht vor der Aufgabe des Aufbaus, und ihr könnt diese Aufgabe nur lösen ... wenn ihr es versteht, den' Kommunismus aus fertigen, auswendig gelern ten Formeln ... zu etwas leben digem zu machen So Lenin 1920 auf dem III. Komsomolkon greß. Inwieweit jeder Student fähig ist, sich im marxistisch-leninisti schen Grundlagenstudium ein Höchstmaß an Wissen anzueig nen, war einer der Hauptpunkte, den die FDJler der Seminar gruppe 35 der Sektion Journali stik auf ihrer Mitgliederver sammlung im Januar diskutier ten. Journalistikstudenten dikutierten auf ihrer Mitglieder versammlung zum marxistisch- leninistischen Grundlagenstudium über effektivere Studienmethoden FDJ-Sekretär Ralf Stephan wise darauf hin. daß es darum geht, „die besten Mittel und Me thoden zu finden, mit denen wir die Fortsetzung des marxistisch- leninistischen Grundlagenstu diums optimieren und den best möglichen Abschluß in den Prü fungen gewährleisten können.“ Dazu rechneten die Studenten ihren gegenwärtigen Leistungs stand selbst ab. Kein Auge wurde zugedrückt, wenn Chri stina Beck zum Beispiel kritisch feststellte: „Wir studieren zwar genau, aber die Umsetzung des Gelesenen, seine Verallgemeine rung fallen uns oft noch schwer. Im Fach Wissenschaftlicher Kom munismus gelingt es mir noch nicht immer, Zusammenhänge herzustellen. Manche wagen gleich gar nicht, sich zu Wort zu melden.“ Daß man an diesem Punkt nicht stehenbleiben darf, erkann ten die FDJler ohne Frage. Blieb zu klären, wie man nun die neue Qualität erreichen kann. Schließ lich steht in gut fünf Monaten die ML-Prüfung ins Haus. Und da wird von einem künftigen Parteijournalisten Besonderes verlangt. Soll er doch später die Weltanschauung der Arbeiter klasse in Wort, Bild und Tat um setzen. muß er seine gelernten Formeln zu etwas Lebendigem machen. Eine gute Hilfe für die FDJler waren da die Hinweise der be währten Seminarleiterjn im Fach WK, der Genossin Jung: „Wir müssen es packen, sofort nach der Messepause die Prü fungen gezielt vorzubereiten. Je der muß in einer Studiengruppe organisiert sein. Um eine neue Stufe beim Verständnis des Mar xismus-Leninismus zu erreichen, bedarf es des kollektiven Ge sprächs.“ Übung macht eben auch hier den Meister. Es muß gelingen, die „Seminarschweiger“ in die Diskussion einzubeziehen, damit sie ihre Scheu, vor anderen zu ar gumentieren. überwinden lernen. Die Jugendfreunde beschlossen weiterhin, die Arbeit in den schon bestehenden sogenannten Fachstützpunkten zu effektivie ren. Diese „Stützpunkte“, die bis her nur für das Fach Politische Ökonomie bestehen und welche von leistungsstarken Studenten angeleitet werden, sollen nun auch für das Fach WK eingerich tet werden. Jeder Student kann selbst ermessen, ob und wann er an einem dieser „Stützpunkte“ teilnimmt. Bis zur nächsten Ver sammlung im Februar wird die FDJ-Leitung der Gruppe einen Arbeitsplan zur Studiengruppen arbeit vorlegen. Bleibt zu hoffen, daß dieser Plan erfüllt wird. Allerdings brauchen wir das „Büffeln“ nicht allein, wie Lenin seinerzeit den Komsolmolzen erklärte. „Aber wir müssen das Ge dächtnis jedes Lernenden durch die Kenntniss der grundlegenden Tatsachen entwickeln und ver vollkommnen. denn der Kom munismus wird zu einer hohlen Phrase, ... wenn man nicht alle erworbenen Kenntnisse in sei nem Bewußtsein verarbeitet." Die UZ möchte mit diesem Beitrag eine Serie beginnen, in der die Entwicklung einer Seminargruppe von Studien beginn bis Studienende, also von Immatrikulation bis Ex matrikulation, aufgezeigt werden soll. Jeder Student weiß von den Anfangsschwierigkeiten zu Studienbeginn, kennt die Probleme, die eine SG erst einmal hat. bevor sie zu einem Kollektiv heranwächst, kennt auch die Schwierigkei ten, wenn es um eine aktive FDJ- und Studienarbeit geht. Vielleicht gelingt es der UZ mit dieser Serie, Euch anzure gen, selbst einmal über die Entwicklung Eurer SG nachzu denken, Parallelen zwischen dieser hier vorgestellten und der Euren zu ziehen, Euch zu fragen: „Wie war denn das eigentlich bei uns?" und eventuell sogar Erfahrungen, die Ihr während Eures Studiums gewonnen habt, ihnen mitzu teilen. Die Serie stellt den Versuch einer Charakteristik der SG dar. Es ist nicht einfach, 19 junge Menschen mit ihren Vor stellungen, Erwartungen, Standpunkten und Problemen un ter „einen Hut“ zu bringen. Inzwischen ist die SG, über die die UZ schreibt, fast ein halbes Jahr im Studienbetrieb, erste Prüfungen stehen bevor. Wie sahen diese ersten Wo chen in der SG aus, wieweit hat sie sich bis zum heutigen Zeitpunkt entwickelt? Als Neulinge das erste Mal Hörsaalluft „schnupperten“... Sie kamen aus fast allen Teilen der Republik, hauptsächlich aus Dörfern und Kleinstädten, hierher, nach Leipzig, um ihren Berufs wunsch zu realisieren, kamen mit Erwartungen, Vorstellungen, Idea len vom Studium, von ihrer Semi nargruppe, vom Studentenleben, Mit dem Einträgen ihrer Namen in die Listen der alma mater lipsiensis gehören sie, nun noch 13 Mädchen und 6 Jungen, der Seminargruppe 2 des 1. Studienjahres an der Sektion TV in der Fachrichtung Tierproduk tion an. Plan“: Vorlesungen über den dia lektischen und historischen Ma- teralismus, in Chemie, Morphologie, Technologie u. a.; Seminare zu den Vorlesungen, Fremdsprachenunter richt und Sport — die Zeit ist ganz schön ausgefüllt. Manche Vorstel lungen vom Studium erwiesen sich als falsch, manche Erwartungen wurden auch enttäuscht. Sie kommen aus der Praxis und wollen nach dem Studium wieder dahin zurück. Die Arbeit mit Tieren war es, was sich die meisten vorge stellt hatten und nun — Vorlesun- Bei den meisten bildeten Abitur und nachfolgendes praktisches Jahr in landwirtschaftlichen Produktions genossenschaften oder die Berufs ausbildung mit Abitur als Zootech- niker/Mechanisator die Grundlage fürs Studium, sie waren so 1 schon vertraut mit der Arbeit in der Tier- und Pflanzenproduktion. Ihre bis herige Tätigkeit, die Liebe zu den Tieren und die enge Verbindung mit der Landwirtschaft war für sie ausschlaggebend bei ihrer Stu dienbewerbung. Die Jungen der SG absolvierten erst ihren Ehrendienst bei der NVA, bevor sie nach Leipzig kamen. Start zur Kollektivbildung Am 21. September fand die feier liche Immatrikulation im Neuen Ge wandhaus statt. Erstmals traf sich die SG geschlossen in der Vorberei tungswoche. Bis auf die Genossen, die sich zum Teil' schon von der Schulung der Genossen des 1. Stu dienjahres her kannten, erfuhren die Studenten erst da, mit wem sie zusammen in einer SG studieren würden. Jeder erhielt die Möglich keit, sich kürz' seinen Kommilitonen vorzustellen. Ihr Seminargruppen betreuer, Dr. Lipp aus dem WB So- zialistisehe Betriebswirtschaft. der Sektion TV führte sie nach kur zer Vorstellung der eigenen Person durch ihre künftige Studienumge bung. So machten sie sich auch mit dem WB SBW bekannt, dem ihre SG ja angeschlossen wurde, wo sie ihre wöchentliche wissenschaftlich praktische Tätigkeit durchführen werden und welcher zu ihrer „wis senschaftlichen Heimat“ . werden soll. In Vorlesungen zu aktuell politischen Themen „schnupperten“ sie erstmals Hörsaalluft. Im Ernteeinsatz half die Gruppe bei der Hackfruchternte in den LPG (P) „Kyhna“ und „Zschortau“. Nicht sehr günstig war die Tren nung der SG während der Ernte. Dies wirkte sich nicht gerade för dernd auf die Koliektivbildung aus. Dennoch, man lernte sich unterein ander kennen, begann seine Neugier über die anderen langsam zu befrie digen, entdeckte bestimmte Züge bei anderen, die einem'selber nicht unbekannt waren und begann so langsam, sicherer zu werden, Ver trauen zu fassen. Die gemeinsame Arbeit und das Zusammensein auch während der freien Stunden brachte sie doch ein Stück weiter auf dem Weg der Ent wicklung ihres Kollektives und so konnten sie doch schon guten Mutes an ihre gemeinsame Studienzeit den ken. Studentenalltag nach Plan Studienanfang — nach kurzer Ein führung in die einzelnen Lehrfächer begann der „Studentenalltag nach gen zur Informationsverarbeitung, bis xum FÜNFTEN Technologie, — Anschluß an den WB SBW. Aus der Traum von der Arbeit mit Tieren — Abteilungslei ter, Betriebsleiter in Perspektive, Schreibtisch, Büro! Oder? Hatten sie sich wirklich ein sd falsches Bild von ihrem Einsatzort gemacht, daß si ziemlich resigniert aufs Weitere sahen oder lag es ganz einfach daran, daß zu , vieles in dieser ersten Zeit auf sie zukam, was für sie neu war; neue Umgebung. neue Freunde, neuer Aufgabenkreis? Und das ist nur ein Problem von vie len, das sie bewältigen mußten und das sie noch zu bewältigen haben! Und sie haben es sich nicht einfach gemacht. Mit der Einstellung: „Du hast Dich für das Studium entschie den, es ahgefangen, nun führe es auch bis ans Ende konsequent wei ter!“ gelang es ihnen, diese anfäng lichen Schwierigkeiten zu meistern, die Einstellung zum Studium zu ver bessern. Ein Mädchen stellte den Antrag auf Exmatrikulation — für die Gruppe ein erstes Warnzeichen da für, ■ daß so etwas auch das Kollek tiv betrifft und daß sie bei diesem Mädchen doch noch nicht so ent schlossen auftraten und einiges dem Selbstlauf überließen. Auch an das Leben in den Stu dentenwohnheimen mußten sie sich erst gewöhnen. Keiner sagt mehr, wann man welche Aufgaben zu erle digen hat, fragt, wenn man wieder kommt usw. Ein hohes Maß an Selbstdisziplin und Willensstärke ge hörte dazu, um sich erfolgreich be haupten zu können. Große Hilfe und Unterstützung fanden sie gerade bei der Bewälti gung dieser Anfangsschwierigkeiten bei ihrem Seminargruppenberater Dr. Lipp. Er weiß, worauf es in die sen ersten Wochen ankommt, hat er doch, zwar schon vor län gerer Zeit, genauso dagestanden wie seine Studenten jetzt. So konnte er ihnen. einige wertvolle Hinweise und Tips geben, die sie doch optimi stischer aufs Kommende bücken lie ßen. FDJ-Leben wird aktiviert Natürlich ist für die weitere Ent wicklung der SG entscheidend, in wieweit die FDJ-Leitung es ver steht, die Gruppe zu führen und zu lenken. Zu Vorschlägen für die Be setzung der FDJ-Funktionen kam es bereits in der Vorbereitungswoche. In der Wahl am 26. Oktober wurden dann die kommissarisch eingesetz ten FD J-Funktionäre von der Gruppe bestätigt und gewählt. Aufgeschlossenheit gegenüber po litischen Fragen, eine offene kriti sche und durchaus konstruktive At mosphäre in der Gruppe — beides wird hauptsächlich durch die sieben Genossen der SG mitbestimmt. Gute Ansätze für eine FDJ-Arbeit, die alle anspricht und alle mit einbe zieht, sind also vorhanden. Sicher läuft noch nicht alles so wie vor gestellt. Gemeinsame Besuche von kulturellen Veranstaltungen der Messestadt, abendliches Beisam- mensitzen bei einem Glas Bier sind noch Vorstellungen, Pläne — doch durchaus keine unrealistischen. Sie haben ja erst angefangen, und ste tige Bemühungen aller, diese Vor haben zu verwirklichen, werden zum Ziel führen. Auch die FDJ- Arbeit, die zur Zeit hauptsächlich auf Mitgliederversammlungen und FDJ-Studienjahre beschränkt bleibt, wird vom Engagement aller bei der Bildung eines Kollektives profitieren. Paten und Paten,.kinder" Die SG hat bereits ein Paten schaftsabkommen mit einer Semi nargruppe aus dem 3. Studienjahr geschlossen. Auch diese Zusam menarbeit muß sich erst entwik- keln. Initiativen auf beiden Seiten sind dazu erforderlich. Einen guten Auftakt bildete die gemeinsame Weihnachtsfeier. Beim gemütlichen Zusammensitzen, bei Musik und Kerzenschein, konnten die „alten Hasen“ ihre Erfahrungen den „Neu lingen“ weitergeben und so eine gute gemeinsame Ausgangsposition für 1983 schaffen! Kati Hentschel Von Studienbeginn an zur selbständigen Arbeit erziehen Sektion TAS widmet der Effektivierung der Fremd- sprachen-Lehrerausbildung erhöhte Aufmerksamkeit Ein wichtiges Kettenglied bei der Realisierung der Schwer punktaufgaben zur Qualifizie rung des Fremdsprachenlehrer- Studiums ist die Erhöhung der Selbständigkeit der Studenten. Sie ist ein wesentlicher Aspekt der einheitlichen Anforderungen an das Studium. Der Sprachlehrerbereich der Sektion TAS widmet diesem Pro blem der Selbständigkeit seit län gerem erhöhte Aufmerksamkeit. Dem lag die Erfahrung zu grunde, daß einzelne Maßnah men zur Verbesserung der' Fremdsprachenlehrerausbildung, denen ein einheitliches Konzept fehlte, zwar partiell Fortschritte in der Erziehung und Ausbil dung der künftigen Diplomlehrer ermöglichten, jedoch keinen Qua litätszuwachs, der das gesamte Studium betraf. Es folgte die Gründung einer Arbeitsgruppe, die sich mit der Entwicklung der Selbständigkeit im 1. Studien jahr befaßte. Ihr gehörten Ver treter aller an der Ausbildung im 1. Studienjahr beteiligten Lehrgebiete der verschiedenen Sektionen an. Diese Arbeits gruppe hatte sich das Ziel ge stellt, die Spezifik der Selbstän digkeit im Fremdsprachenstu dium, die nicht ohne weiteres mit Kreativität gleichgesetzt wer den darf, herauszuarbeiten und auf dieser Grundlage Ziele und Inhalte der Selbständigkeitsent wicklung nach Lehrgebieten und Besonderheiten des 1. Stu dienjahres zu differenzieren. Da mit sollten Voraussetzungen ge schaffen werden, im Rahmen eines einheitlichen Gesamtkon zeptes Teilziele der Selbständig keitsentwicklung in den einzel nen Lehrgebieten zu ermitteln und zielstrebig (z. B. in der Auf bereitung bestimmter Ausbil dungsstrecken) umzusetzen. Die Tätigkeit der Arbeits gruppe erfolgte in enger Zu sammenarbeit mit der Arbeits gruppe „Integrierte Fachkom- binationspläne", um Anregungen und Ergebnisse für die Vorberei tung der fünfjährigen Lehreraus bildung zu nutzen (vgl. UZ vom 16. 7. 1982). Unsere Überlegungen gehen da von aus, daß die Entwicklung der Selbständigkeit folgende Komponenten einschließen muß: — die Herausbildung einer welt anschaulichen Selbständigkeit auf der Grundlage des Marxis mus-Leninismus im Urteil und in den Handlungen der Studen ten als Teil der Persönlichkeits entwicklung, — die Befähigung der Studenten zur selbständigen Beschäftigung mit der Fremdsprache und den dem Studium zugrundeliegenden anderen Wissenschaften, — die Motivierung und Befähi gung der Studenten, das Ge lernte entsprechend den Zielen des 1. Studienjahres anzuwen den. Damit werden im 1. Stu dienjahr auch Grundlagen ge schaffen, die Studenten zur Durchsetzung der politischen und bildnerischen Ziele in der künftigen Lehrtätigkeit zu befä higen — eine Komponente der Selbständigkeitsentwicklung, die in den folgenden Studienjahren zunehmend an Bedeutung ge winnen muß. Unter Erziehung zur Selbstän digkeit verstehen wir die Her ausbildung eines Strategie- und Methodenbewußtseins beim Er werb von integrativ angelegtem Wissen und Können. Die Ent wicklung der Selbständigkeit setzt entsprechende weltanschau liche Grundlagen voraus, und sie ist gleichzeitig ein Merkmal des weltanschaulich gebildeten so zialistischen Studenten. Die Befähigung der Studenten zur selbständigen Ausprägung weltanschaulicher Haltungen auf der Grundlage einer auf die Spe zifik der Lehrgebiete bezogenen (und bewußt genutzten) marxi stisch-leninistischen Methodolo gie des Erwerbs von Wissen und Können ist damit ein wesentli cher Aspekt bei der Erhöhung der Selbständigkeit. Hierbei hat auch die FDJ eine große Verantwortung zu tragen, denn die Erhöhung der Ansprü che an die Fremdsprachen lehrerbildung in der hier skizzier ten Weise kann durch die Be schränkung auf lediglich fachli che Aspekte der Erziehung und Ausbildung der Studenten nicht verwirklicht werden. Selbstän digkeit in der gesellschaftlichen Arbeit ist nicht schlechthin Er gänzung fachlicher Bemühun gen, sondern dialektisch auf diese bezogen. Sie setzt letztere voraus, entnimmt ihnen wesent liche Impulse und wirkt gleich zeitig fordernd und fördernd auf diese zurück. Darin liegt letztlich die Begründung für die Entwick lung der Selbständigkeit der Fremdsprachenlehrerausbildung. Schwerpunkte der im neuen Studienjahr zu realisierenden Maßnahmen stellen in diesem ge nereller? Rahmen die sprachliche und die sprachwissenschaftliche Ausbildung dar. Die Sprachausbildung nimmt einen besonderen Platz ein, da sie am direktesten die Situation im Fremdsprachenunterricht an der Schule vorwegnimmt, wich tige Voraussetzungen für die Be wältigung anderer Anforderun gen im Studium schafft und quantitativ einen hohen Anteil im Grundstudium hat. Außer dem gehört sie zu den am wenig sten hochschulgemäß aufbereite ten Disziplinen. Für die selbstän dige Beschäftigung mit der Fremdsprache müssen die Stu denten ein Strategie- und Me thodenbewußtsein zum selbstän digen Erwerb sprachkommunika tiven Könnens entwickeln sowie eine entsprechende Motivation zur Anwendung dieses Bewußt seins im Studienprozeß und in der Weiterbildung im Rahmen der späteren Berufstätigkeit. Die darauf gerichteten Maßnahmen im Sprachunterricht müssen pri mär auf die kommunikativen Grundtätigkeiten bezogen sein, für deren Entwicklung Strategie und Methoden zu erarbeiten und so zu vermitteln sind, daß der Student an der Entfaltung seiner kommunikativen Befähigung im Lesen, Hören, Sprechen und Schreiben selbständig arbeiten kann. Das heißt, daß der Student auf der Grundlage einer kom munikativen Aufgabenstellung — z. B. die Informationsaufnahme beim Lesen, die auf einen be stimmten Zweck gerichtet ist — sich die effektivste Strategie aus wählt und in einer bestimmten Schrittfolge abarbeitet. Wegen ihrer großen Bedeutung für die unmittelbare Bewälti gung des Studiums und auch die spätere Weiterbildung konzen trieren sich die Maßnahmen für das 1. Studienjahr vorrangig auf die Entwicklung der rezeptiven Sprachtätigkeiten (Lesen, Hö ren), ohne deren Wechselbezie hungen mit den anderen Sprach tätigkeiten zu vernachlässigen. In die differenzierte Entwick lung der einzelnen kommunika tiven Grundtätigkeiten wird auch die Arbeit an den Sprach kenntnisbereichen einbezogen. Die Befähigung der Studenten zum selbständigen Erwerb von Wissen und Können in den theo retischen Disziplinen ist unter Beachtung einer differenzierten Zwecksetzung zu erzielen (z. B. Einordnung des Wissens und Könnens in einen Systemzu sammenhang der Disziplin und/ oder des Studiums; Problemati sierung des Gegenstandsberei ches und Auseinandersetzung mit Beschreibungsvarianten des spezifischen Objektbereiches; An wendungsfragen). Im 1. Stu dienjahr hat dabei die Einord nung des Wissens und Könnens in einen Systemzusammenhang Vorrang, weil sie die Grundlage für alle anderen Zwecksetzungen bildet. Auf der Grundlage dieses kon zeptionellen Rahmens wurden für das 1. Studienjahr 1982/83 in den einzelnen Wissenschafts bereichen konkrete Maßnahmen festgelegt, die die Überarbeitung von Lehrkonzeptionen und Lehr materialien und die Aufberei tung bestimmter Lehrabschnitte umfassen und dabei die beson dere Bedeutung der lehrveran staltungsfreien Zeit berücksich tigen. Während der Erprobung dieser Maßnahmen wird eine zielstre bige und kontinuierliche Aus wertung erfolgen, auch im Hin blick auf die Überprüfung der Nutzbarkeit der Ergebnisse für die höheren Studienjahre — eine Aufgabe, mit der sich die Fach- kombinationskommissionen an unserer Sektion und an den ande ren Sektionen zu befassen haben. Dr. A. Maaß, Sektion TAS Lehrbereich Sprachlehrer
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