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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1983
- Erscheinungsdatum
- 1983
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198300001
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19830000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19830000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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- Digitalisat
- SLUB Dresden
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Zeitschrift
Universitätszeitung
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Band
Band 1983
-
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Band 1983
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€• vor schau ■ rz Veranstaltungen im Dezember Poetisches Theater 1. Dezember, 19.30 Uhr, Saal des Kulturbundes der DDR, 7010, El sterstr. 35, „Begegnungen“, ein DDR-Dramatik-Projekt 7. und 14. Dezember, 19.30 Uhr, Saal des Kulturbundes, „Über Freundlichkeit“, ein Brecht- Programm Filmzyklus 1. Dezember, 17 Uhr, Filmkunst theater Casino, „Olle Henry“, Re gie Ulrich Weiß. DDR 1983, der Regisseur des Films nimmt nach der Vorstellung an der Diskussion teil. Künstlerische Ensembles 6. Dezember, 19.30 Uhr, Hörsaal 19, Ensemble „Solidarität“, Gruppe „Tonkrug“ (DDR), Gruppe „Alerce" (Chile) Dienstags in der 19 13. Dezember, 19.30 Uhr, Hörsaal 19, „Grillen vom Paradies“ Akademisches Orchester 19. Dezember. 20 Uhr, Gewand haus, Großer Saal, 3. Akademi sches Konzert, Mathias Eisen berg, Orgel; Werke von Manfre dini. Händel und J. S. Bach, Lei tung: MD Dr. Horst Förster Universitätschor 19. Dezember, 19.30 Uhr, Ni- kolaikirche, Joh. Seb. Bach, Weihnachtsoratorium, Kantaten 1 bis 3 20. Dezember, 19.30 Uhr, Ni- kolaikirche, Joh. Seb. Bach, Weihnachtsoratorium, Kantaten 4 bis 6, Leitung: UMD Prof Dr. Max Pommer A&A-Klub 2. Dezember, 21 Uhr, Nachtklub P 20, Mitternachtsdiskothek für die ab 20! Kartenvorbestellung ab .25. November in der HA Kul tur 14. Dezember. 19 Uhr, Kabarett „Die Spitzhacken" der KMU, für Teilnehmer der Lehrlingsaktiv tagung 21. Dezember, 19 Uhr, Weih nachtsfeier im Klub 28. Dezember, 19 Uhr, letzte Dis kothek 1983 31. Dezember, 20 Uhr, Silvester ball, keine Kartenvorbestellung möglich 3., 10. Dezember, Wochenenddis kothek Am 17. Dezember bleibt der Klub geschlossen! FDJ-Jugend- und Studentenzentrum Moritzbastei 1. Dezember, 19.30 Uhr, SN, „Regieren die Ge setze der Physik das Leben der Menschen?“ — Forum zu weltan- schaulichen Fragen in der na turwissenschaftlichen Forschung mit Prof. Kannegießer, KMU 2. Dezember, 19 Uhr, UK, Engli sche Weihnachtsfeier, 2,50 Mark — gemeinsame Veranstaltung des Englisch-Klubs der Sektion TAS und der AG Internationale Ar beit der mb 3. Dezember, 9 bis 12 Uhr, Füh rungen; 20 Uhr, OK, BB, VT, Tanz mit „Cassiopeia“, Leipzig, 3 Mark 5. Dezember, 22.30 Uhr, VT, Ka- basurdes Abrett mit Wolfgang Krause Zwieback, 2,50 Mark 6. Dezember, 20 Uhr, VT, Jazz in der Bastei Nr. 72, Ernst- Ludwig-Petrowsky-Sextett, 4 Mark 7. Dezember, 19 Uhr, a. R., Ge meinschaftsveranstaltung der mb und der FDJ-GO der Han delshochschule Leipzig, Tanz mit „Aut“ und „College“, 3 Mark 8. Dezember. 19.30 Uhr, SN, „Mutterschaft und Ehe — Ein willigung in die gegenseitige Ab hängigkeit?“, Forum mit Dr. Ute Meyer, AdW, Berlin 10. Dezember, 9 bis 12 Uhr, Füh rungen; 20.30 Uhr, Tanz mit „Lo tos“, Bitterfeld, 3 Mark 13. Dezember, 20 Uhr, UK, Konzert mit BLAMU, Weimar, 4 Mark 14. Dezember, 19 Uhr, a. R., Pap- perlapop und BLAMU, 4 Mark 15. Dezember, 19.30 Uhr, VT, Sommerfreuden — ein Blick ins kommende Jahr; Was bietet die KMU für eure Ferien 1984? 17. Dezember, 9 bis 12 Uhr, Füh rungen; 20 Uhr, a. R., Tanz mit „Südrock“, Leipzig, 3 Mark 20. Dezember, 20 Uhr, Lied bühne, Uschi Brüning in concert, 4 Mark 31. Dezember, 20 Uhr, a. R„ Sil vestertanz mit der Manfred- Hering-Band, 6 Mark Begegnung mit Brecht Zur Wiederaufnahme des Programms „Über Freundlichkeit" des Poetischen Theaters „Louis Fürnberg“ Eine erfreuliche Nachricht vom Poetischen Theater „Louis Fürn berg“ Anfang November: Wieder aufgenommen in den Spielplan der KMU-Studentenbühne wurde nach vier Jahren der Bertolt-Brecht- Abend „Über Freundlichkeit“, der seinerzeit — wie u. a. Pressekritiken belegen — eine große Resonanz aus löste. Obgleich ich die erste Pre miere 1979 leider nicht sehen konnte (und somit auch nicht ver gleichen kann), möchte ich behaup ten: Der b.b.-Abend in der Text auswahl und literarisch-musika lischen Zusammenstellung von Dr. Bernhard Scheller ist ein Ge winn. Sowohl für das interessierte Publikum als auch das gegenwär tige Repertoire der Studiobühne, da dieses Programm schon inhaltlich unserer politisch so bewegten Zeit von heute weitaus besser gerecht wird als etwa die letzte Produktion des Poetischen Theaters „Begegnun gen“ — etwa 40 Texte aus dem ly rischen Gesamtschaffen Brechts wurden für diesen Abend herausge sucht und drei Abteilungen thema tisch untergeordnet — „Von der Un natur der bürgerlichen Verhält nisse“, „Ändere die Welt, sie braucht es“ und „Die Mühen der Ebenen“. Dabei war Bekanntes (z. B. „Legende vom toten Solda ten“, „Nimm Platz am Tisch“, „Lob des Kommunismus“) und vielfach auch weniger Bekanntes zu hören, keinesfalls jedoch ohne deutlichen Gegenwartsbezug. Ein Vergnügen auch, die Akteure zu erleben, die sichtlich mit Lust und Leidenschaft bei der Sache waren und auch durch rezitatorische Leistungen zu überzeugen vermochten, insbeson dere bei den Texten mit hoher poli- tischer Brisanz wie „Gleichnis des Buddha vom brennenden Haus“, „Resolution der Kommunarden“ oder den Versen aus der „Deutschen Kriegsfibel 1938“. Ein Abend, der vor allem von der brennenden Aktualität Brechtscher Texte lebt, die ebenso Gültigkeit behalten ha ben wie die Worte des Dichters auf dem „Völkerkongreß für den Frie den“, Wien 1952: „Denn der Mensch heit drohen Kriege, gegen welche die vergangenen wie armselige Ver suche sind, und sie werden kommen ohne jeden Zweifel, wenn denen, die sie in aller Öffentlichkeit vorbe reiten. nicht die Hände zerschlagen werden." F. W. Akademisches Orchester gestaltete reizvolles Programm Werke von Dietrich, Dittersdorf und Haydn im 2. Akademischen Konzert Ein sehr reizvolles Programm offe rierte das Akademische Orchester in seinem 2. Anrechtskonzert vom 14. No vember dem Leipziger Publikum, das diesmal erstaunlicherweise in geringe rer Zahi im Kleinen Saal des Gewand hauses erschien, vergleicht man zumal mit dem fast völlig gefüllten Großen Saal beim ersten Konzert dieser Spiel zeit. Im ersten Teil des Konzertes wurden zwei zeitlich entferntere Werke vorge stellt: von dem Weimarer Komponisten Kar! Dietrich „Concertino giocoso" und das Kontrabaßkonzert in E-Dur von Karl Ditters von Dittersdorf. Das nur mit Streichern besetzte Concertino konnte sicher manchen Hörer durch einfache und größtenteils wohlgesetzte Klänge angenehm einstimmen; die sehr frische Interpretation des etwa zehnminütigen Werkes konnte aber nicht über seine mangelnde Tiefe hin wegtäuschen und hinterließ eben den Eindruck eines „freudig bewegten" klei nen Stückes. Um so mehr hob sich das nun fol gende Konzert ab. Dittersdorf ver mochte nicht nur sehr farbenreiche Klangmöglichkeiten des als Soloinstru- ment relativ selten gebrauchten Kon trabasses zu erschließen, sondern diese auch im Spiel mit dem Orchester — das noch das Cembalo und in der Bläser besetzung nur Flöten und Hörner ein bezieht - geschickt zu nutzen. Die Solistin Angelika Lindner fes selte durch ihr konzentriertes Musizie ren, durch das Bemühen, die vielfälti gen Nuancen des Werkes aufzuspüren, ihrem großen Instrument Töne von kraft vollem bis zu lyrischem Charakter zu entlocken. Der zweite Teil des Abends brachte nicht nur die Begegnung mit zwei Haydn-Sinfonien. Die Auswahl und Ge genüberstellung gerade der 1. und 101., also einer der letzten Sinfonien, führte die Entwicklung Haydns in sei nem Schaffen, aber auch seinen gro ßen Beitrag zur Sinfonieentwicklung auf eine erfreulich direkte Weise vor Augen, oder besser zu Ohren. Und eben dieser schöpferische Weg umfaßt nicht einfach die Zeitdifferenz von 35 Jahren zwischen der Entstehung beider Sinfonien, sondern gerade das Vor- wörtsschreiten bei der Komposition der dazwischenliegenden hundert Sinfo nien. Während die recht kurze „Erste", noch mit Cembalo und kleiner Bläser besetzung zu den Streichern kompo niert, ganz unter dem Einfluß der Mannheimer Schule stand, begegnet uns in der 101. („Die Uhr“) ein klassi sches Meisterwerk: in den — mit Menu ett - vier Sätzen sind sowohl die Ge staltung der Themen und die Dramatur gie der Sätze als auch Nutzung aller Mittel, vor allem großer Orchesterbe setzung, wunderbar ausgelotet. Daß hier gegenüber dem Frühwerk höhere Anforderungen auch an die Musiker ge stellt werden, machte sich leider durch einige Unsauberkeiten, vor allem bei den Streichern, bemerkbar, Grund da für ist aber sicher die etwas nachlas sende Konzentration, wenn ein so an spruchsvolles Werk am Ende eines vier Werke umfassenden Programms steht. Doch auch mit diesem Konzert gelang es dem Orchester unter der Stabfüh rung von Dr. Horst Förster, durch ge wissenhaftes Erschließen der Werke und großen musikantischen Eifer einen interessanten Abend zu gestalten. ALLMUTH BEHRENDT Aktuelle Dok.-Filme im Studentenanrecht Bereits drei Tage vor der fest lichen Eröffnung der 26. Interna tionalen Leipziger Dokumentar- und Kurzfilmwoche für Kino und Fernsehen 1983 hatten die Inhaber des Studentenanrechts Gelegenheit, vier Filme des Wett bewerbs zu sehen. Der Hörsaal 19 war also am Abend des 15. No vember in ein Filmtheater ver wandelt worden. Der Festi valdirektor Roland Trisch hatte für die Lehrerstudenten des er sten Studienjahres eine gute Aus wahl getroffen, thematische Breite und Vielseitigkeit berück sichtigend. Zu sehen war u. a. ein Porträt film aus Jugoslawien mit dem Ti tel „Ein erfülltes Leben“. Er stellt einen 77jährigen, noch im mer unermüdlich tätigen Stein metz vor, dem seine Heimat eine stattliche Reihe von Denkmalen verdankt. Aus der Fülle der Ani mationsfilme kam „Ex libris“ aus der CSSR zur Aufführung. Mit Frauen eines Dorfes in Se negal konnten sich die jungen Zuschauer in dem aufschlußrei chen Streifen „Selbe — eine von vielen“ bekannt machen. Damit weist die senegalesische Regis seurin eindringlich auf die Lage der Frauen in ihrer Heimat hin. Von fortschrittlichen Filme machern aus den USA stammt der Dokumentarfilm „Nikaragua — Bericht von der Front“, der den aufopferungsvollen Kampf der sandinistischen Befreiungs front gegen die Konterrevolutio näre schildert. Dem traditionel len Motto der Leipziger Do kumentarfilmwoche „Filme der Welt — für den Frieden der Welt“ wird dieser Film ganz be sonders gerecht. Noch während des Abspanns war der größte Teil des Publi kums bereits im Aufbruch begrif fen. Etwa 50 Interessenten sind geblieben. Sie wollten sich die Möglichkeit der Diskussion mit dem Festivaldirektor Ronald Trisch und dem Chef der Aus wahlkommission Richard Rit terbusch nicht entgehen lassen. Auf die zahlreichen Fragen nach der Bedeutung des Festivals in der Welt, nach dem Auswahlprin zip, zur Arbeit der Jury und der Preisverleihung gaben beide Ex perten erschöpfend Auskunft. Sie verwiesen z. B. darauf, daß vor allem junge Dokumentari sten das Leipziger Festival sehr hoch schätzen, weil sie hier die Möglichkeit erhalten, ihre Filme erstmals einem großen, interna tionalen Publikum vorzustellen. Ein Name mag, dafür stehen: Santiago Alvarez. 1962, als der kubanische Regisseur in Leipzig seinen ersten Dok.-Film zeigte, kannte ihn noch niemand. In zwischen gehört er längst zu den Berühmten seines Metiers. Wir können hier nicht auf weitere Einzelheiten eingehen. Eines möchte ich jedoch auf keinen Fall versäumen, drei weiteren Mitwirkenden Dank zu sagen, die zum Gelingen des Abends we sentlich beigetragen haben; dem Schauspieler Peter Reinhardt, der zwei Filme eingesprochen hat, sowie den Kollegen von der Technik, dem Filmvorführer Siegfried Boerner und Gerhard Hentschel als Arbeitsgruppenlei ter. MARIANNE H.-STARS Zeit zum „Auftanken“ frischen Wissens Qualifizierungsveranstaltung für Kulturfunktionäre brachte viele Anregungen Windischleuba, der kleine Ort nahe Altenburg, ist für zahlrei che KMU-Angehörige schon zum Synonym für Kultur geworden. Seit einigen Jahren ist. die Ju gendherberge — eine zum Schloß umgebaute Wasserburg aus dem 14. Jahrhundert — alljährlich im November für einige Tage das Ziel für die staatlichen Kultur beauftragten, die Kulturfunk tionäre der Gewerkschafts- wie der FDJ-Leitungen. Vom 2. bis 4. November fand in diesem Jahr der Qualifizie rungslehrgang statt. Wieder hat ten die Verantwortlichen von der Hauptabteilung Kultur ein anspruchsvolles. Programm zu sammengestellt, das allen Inter essen und Richtungen gerecht wurde, viel Wissenswertes ver mittelte und auch 'sehr viel Raum ließ für den Erfahrungs austausch zwischen den „Kultur-, leuten“ aus allen Einrichtungen unserer Universität über das „Wie“ der kulturellen Ar beit in den Arbeitskollektiven. Und es fand sich auch Zeit für die eigene Auseinandersetzung mit Fragen der Kulturpolitik und den verschiedenen Kunst genres. Die erste Veranstaltung be stritt nun schon traditionsgemäß der Sekretär für Wissenschaft und Kultur der SED-Kreislei tung, Dr. Klaus Rendgen. Er sprach zur Stellung von Kunst und Kultur in den Kämpfen un serer Zeit und warf dabei Fra gen auf, die zu einer anregenden Diskussion führten, die den vor-. gesehenen Zeitplan (trotz Fuß ballübertragung) weit über schritt. Der zweite Tag brachte erst einmal eine Änderung, denn die Diskussion zum Thema „Geistig kulturelles Leben — sozialisti sche Lebensweise — Lebensweise im Sozialismus“ mußte auf Grund einer Erkrankung des Re ferenten ausfallen. Das, was als „Ersatz“ angeboten wurde, war weit mehr als „nur eine Notlö sung“. Dr. Walz von der Sektion KuKu (selbst Teilnehmer) leitete eine Veranstaltung über „Die ge sellschaftliche Nutzung und Pflege kulturhistorischer Bau substanz“ und ging dabei beson ders auf die 'Aneignung und Nutzung des Kulturerbes ein — der Aufenthaltsort Schloß Win dischleuba bot dazu wahrlich einen guten Anknüpfungspunkt. Eine Führung durch das Schloß — ein ehemaliges Anwesen derer von Münchhausen — und viele er klärende Hinweise durch den Heimleiter unterstrichen das Ge hörte. Am Nachmittag „erzählte“ dann die Leiterin des Universi- tätsarchivs Prof. Dr. sc. Gerhild Schwendler Geschichte und Ge schichten über die Leipziger Uni versität und stimmte somit auch auf das 575jährige Jubiläum un serer Universität im kommenden Jahrein. Auch hier hätte es stun denlang weitergehen können ... Aber der Vorhaben gab es viele, und der nächste Vortrag war der Pflege , sakraler Musik im Sozialismus gewidmet. Df- Max Wollny sprach darüber am Beispiel der Missa brevis C-Dur von Mozart. Ein Höhepunkt des Lehrgangs war zweifellos der Auftritt der Gruppe „Tonkrug“ des Ensem bles „Solidarität“. Sie stellte ihr Programm zur Luther-Ehrung vor und erntete dafür reichen Beifall, der zu mancher Zugabe heraüsforderte. Aber die „Ton krüge“ animierten auch zum ei genen praktischen Versuch in Sa chen „Tanz der Lutherzeit“. Da gab es schon Heiterkeit über so manchen „Fehltritt“ — war ja auch gar nicht so einfach, sich in die Zeit der damaligen Tanzmu sik zu versetzen. Es war ein recht anregender und lustiger Abend, der nicht nur das Tanz bein, sondern zu später Stunde auch die Stimmbänder arg be anspruchte, denn singen gehörte natürlich dazu. Der letzte Tag begann mit ei ner Aufführung des DEFA-Films „Der Aufenthalt“, der sich eine angeregte Diskussion zum Thema „Verfilmte DDR-Literatur“ mit Jörg Schweinitz Sektion KuKu, anschloß. Auch hier hätte, nicht nur nach meiner Meinung, die Zeit stehen bleiben mögen. Zwei Veranstaltungen rundeten die gelungenen Qualifizierungs tage ab: Dr. Gerda Gutte, Sek tion TV. berichtete anhand ei nes Dia-Vortrages über „Kultur stätten der präinikaischen und inkaischen Kulturepochen“. Sie vermittelte dabei in sehr ein prägsamer Weise Eindrücke von einem Arbeitsaufenhalt in Peru. Zweifellos war der Vortrag voll Prof. Karl Max Kober, Sektion KuKu, Vizepräsident des Verban des Bildender Künstler der DDR. der über das „Panoramabild Frühbürgerliche Revolution in Deutschland“ von Prof. Werner Tübke sprach, eine Veranstaltung besonderer Güte. Er eröffnete auch denen, die nicht so bewan dert auf dem Gebiet der bilden den Kunst sind, neue Einsichten. Alles in allem waren die Tage in Windischleuba wieder trotz der Anspannung durch die Fülle des Gebotenen eine Zeit des „Auf tankens“ frischen Wissens und Energien für die Bewältigung der kulturellen Aufgaben in den Einrichtungen. Der Dark der Teil nehmer gilt vor allem jenen, die zum Gelingen dieses Lehrgangs beitrugen. GUDRUN SCHAUFUSS Sie spielten leidenschaftlich und überzeugend „Karls Enkel“ im FDJ-Jugend- und Studentenzentrum „mb" Eine ganz besondere Art von Ge schichtslektion wurde uns am 7. No vember in der Veranstaltungstonne der Moritzbastei erteilt. Jedoch setzte man bereits eine gewisse Ge- Schichtskenntnis voraus! Und so wird mancher wohl gejammert ha ben, da — war er ohne diese — er auch nur die Hälfte verstanden ha ben wird. Wie kann man sie wohl noch nen nen? Vielleicht: „Musiktheater Karls Enkel“? Wie auf dem Foto zu sehen ist, hängt über dem Ort des Spektakels eine Leinwand mit den Lettern: „Die komische Tragödie des 18. Brumaire des Louis Bo naparte (nach Karl Marx) oder Ohr feigen sind schlimmer als Dolch stöße“. Marx schreibt: „Hegel be merkt irgendwo, daß alle großen weltgeschichtlichen Tatsachen und Personen sich sozusagen zweimal er eignen. Er hat vergessen hinzuzufü gen: das eine Mal als Tragödie, das andere Mal als Farce.“ (MEW 8/115) Und genau hier knüpfen „Karls En kel“ mit ihren französischen Chan sons. ihren Balladen und ihrem an spruchsvollen Kabarett an. Es ist die brillante Verbindung von pro duzierender Kunst und Geschichts darstellung. Theatermäßig ausstaf fiert erscheinen sie uns in herunter gekommenen bürgerlichen Verklei dungen, in Frack, Zylinder und mit Napoleonhüten des vergangenen Jahrhunderts. „Der 18. Brumaire des Louis Bo naparte ist eines der wichtigsten Werke des Marxismus.“ (8/617); „Der 18. Brumaire des Jahres VIII war der 9. November 1799. An die sem Tage stürzte Napoleon das Di rektorium durch einen Staatsstreich und machte sich unter dem Titel des Ersten Konsuls zum Diktator. Mit der zweiten Auflage des 18. Bru maires meint Marx den Staats streich vom 2. 12. 1851 (8/618) — Dies sind die geschichtlichen Ereig nisse, mit denen sich „Karls Enkel“ in einer für uns sehr angenehmen Art und Weise auseinandersetzen. Die Marxschrift zum 18. Brumaire diente ihnen dabei als Grundlage. Marx’ Schlußfolgerungen und Leh ren bzgl. der Theorie vom Klas senkampf, von der proletarischen Revolution sowie die Lehre von der Diktatur des Proletariats, der Bünd nisfrage aber auch der Bewußtheit über den reaktionären Charakter der Bourgeoisie, der sich zeigte, so bald es darum ging, die gemeinsa men Forderungen nach Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, nach der Republik, auch zu verteidigen, ge ben den Stoff für die mit beißendem Spott angereicherten Texte und volksliedartigen Grotesken gegen das den Fortschritt verratende Bür gertum. Bewundernswert ist die Vir tuosität und die Vielfalt der dabei angewandten Mittel und Instru mente. „In der Heimat ist es schön“, lautet da eine oft wiederholte Zeile, die, makaber, schleppend und trau ¬ rig vorgetragen, den tragischen Aus gang dieser französischen Revolu tion charakterisieren soll. Gut, „in Zukunft muß sich die Arbeiter klasse selbst befreien“, heißt es da her ein wenig später! Es wurden die verschiedensten ne gativen Personen dieser Revolution sowie auch die, die dieser vorher- gingen, und nicht zuletzt die Per sönlichkeiten. die mit den Bajonet ten diese Republik zum Leben brachten und die wiederum durch Bajonette zum Schweigen gebracht wurden, dargestellt. Daher überwo gen an diesem Abend auch sinnli che Melodien. Trotz immer wieder neuer eigenwilliger musikalischer Ideen, eine Fülle von Ruhepunkten, die die einen menschlicher machten und die anderen lächerlicher. Erst der Staatsstreich brachte wieder Ruhe und Ordnung! Da alle nun kleine Napoleonhüte trugen, er kannte jeder leicht, wie weit es mit der Freiheit ging! Bonaparte auch als wehleidiges Wesen? Half Bacchus als Schutzgott dieser Gesellschaft vom 10. Dezember dem Louis zu sei nen Knoblauchwürsten mit Cham pagner? Weitaus weniger anzuneh men ist. daß er dem Volk im Fe bruar das Recht auf Arbeit brachte! Der Ernst der Vortragsweise — die Form — und die Absurdität des Inhalts bestimmen den Gegensatz in der Atmosphäre. Bonaparte wurde entlarvt als der Herausgeber einer Schwirdel-Lotterie! 15 Lose auf eine Nummer! , Ein Konvolut von Fragen wird be handelt. Welchen Anteil an der Nie derlage trug die französische Natio nalversammlung, welche bürgerli che Ideen innerhalb der Arbeiter klasse? Eine ganze Palette mieser Verdienste des Bürgertums wird ge zeigt! Geschichtsunterricht wird hier zum lauten Genuß. Galgenhu mor und feinsinniger Witz wechseln sich gegenseitig ab! Doch wichtig ist die Lehre: Die Herrschenden, bis hinein in die kapitalistische Gesell schaft. haben sich nicht geändert in ihrer Art. das Volk zu betrügen!“ Die ganze Schau zeichnet sich wei terhin durch Heterogenität aus. Aus allen Richtungen wird abwechselnd geschossen. Der Stil ändert sich ge nauso wie die „Hüte“ ein paar Mal wechseln. Konkrete Bezüge und angenehm bissig, was, wie versucht, auch durch Flüstern des Textes erreicht werden kann ! Dieses scheinbar wan delnde Theater gaukelt uns das Ge fühl vor. die französische Revolu tion läge wirklich erst ein paar Mo nate zurück! Lieder, die zwar Trauer über die Niederlage der Re volution ausdrücken, doch aber kein Gebrochensein zeigen! Verwandt werden auch immer wieder Textstel len unserer Klassiker: „Nun, wir müssen uns durchfressen, wozu sind wir da? Die Courage verlieren wir deshalb nicht! Dein Engels“ „Karls Enkel“ spielten leidenschaftlich! Ob sensibel oder schmatzend, brüllend oder Weinend, sie waren glaubhaft und wirklich! Wenn die einen noch mit bedrückter Stimme nach kom menden Revolutionen fragen, strah len bei den anderen bereits die Augen! Für mich nur verwunder lich, wie ungewohnt „brav“ das Pu blikum am Ende des Konzerts bjieb. Es gab zwar einen gewissen Jubel bzw. Applaus, aber doch eben mäßig und etwas undankbar! So gab’s also auch keine Zugabe von „Karls Enkel“. FRANCO MÜLLER Foto: R. MÜLLER
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