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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1983
- Erscheinungsdatum
- 1983
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198300001
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19830000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19830000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
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- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1983
-
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- Ausgabe Nr. 41, 11. November 1
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- Ausgabe Nr. 45, 9. Dezember 1
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Band
Band 1983
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Veranstaltungen im November Moritzbastei 17. November, 19.30 Uhr, SN, „Novemberrevolution in Deutsch land und die Wurzeln des Fa schismus“, Forum mit Prof. Bramke, KMU; 19.30 Uhr, VT, „Ohne Aussicht auf eine Na mibiaregelung?“ — Forum 19. bis 24. November, Sonder programm der 26. Internationa len Dokumentar- und Kurzfilm woche (siehe auch Sonderplan) — täglich Dokumentarfilmpro gramme (19.30 Uhr, VT), Diskus sionen (22 Uhr, BK) 25. und 26. November, Werk stattage der FDJ-Studentenkaba- retts: 25. November, 19 Uhr, VT, Die „Spitzhacken“, 2,50 Mark 26. November, 10 Uhr, Der RO(hr)STOCK (WPU Rostock), 3 Mark; 14 Uhr. „SaTUriker“ (TU Dresden); „Tangente“ (MLU Halle), „Prolästerrat“ (TH Mag deburg), 3 Mark 26. November, 20.30 Uhr, a. R., Tanz mit „Horoskop“, Leipzig, 3 Mark 29. November, 20 Uhr, VT, Klassiktonne, es spielt das Blä serquartett der Hochschule für Musik Leipzig, 2,50 Mark 30. November, 19 Uhr, a. R., Papperlapop. 2 Mark In der Galerie „Barbakane“ sind Arbeiten von D. Gnüchtel , zu sehen. Teilnahme an Führungen nur nach telefonischer Anmeldung mittwochs von 10 bis 12 Uhr, Tel.: 291116. Kulturbund 10. November, 20 Uhr, Freun deskreis Orgel, Cembalo-Abend in der Kapelle der St. Petri- Kirche, Riemannstraße, Ausfüh render: Gert Loth, Karten zu 2 Mark (Mitglieder) und 5 Mark (Gäste) sind an der Abendkasse erhältlich. 16. November, 19.30 Uhr, HdW, Klubabend, „Wie pflege ich meine Stimme als Arbeitsinstru ment?“, Vortrag und Gespräch mit OA Dr. Wolfram Behrendt, HNO-Klinik 23. November, Interessenge meinschaft Antike Kultur, 19.30 Uhr, HdW, „Ernstes und Heite res zum Thema: Griechische Wörter im Deutschen“, Vortrag von Prof. Dr. Jürgen Werner, KMU 24. November, 19.30 Uhr, HS 11, Freundeskreis Orgel, „Warum gerade Orgelmusik?“, Orgelmusik und Rezeptionsver halten Jugendlicher, Vortrag von Dr. Jochen Hahn, ZIJ 29. November, 19.30 Uhr, Leib niz-Klub, Lari-Fari, Original Kunstfiguren & Caspertheater, Leitung Frieder Simon, Gemein schaftsveranstaltung mit dem Freundeskreis Puppentheater, Karten zum Preis von 2,05 M (Mitglieder) und 3,05 M (Gäste) im Sekretariat der Kreisleitung nach telefonischer Anmeldung. Ausstellung: Die Kleine Gale rie im HdW zeigt bis 15. Dezem ber Malerei und Grafik von Mar cus Poppitz, Leipzig; Galerie gespräch am 30. November, 19.30 Uhr Leitung: Helmut Franck. Den Anforderungen aller Werke gerecht geworden Akademisches Orchester eröffnete 29. Spielzeit Mit einem beeindruckenden Kon zert eröffnete das Akademische Or chester der Karl-Marx-Universität am 24. Oktober im Großen Saal des Gewandhauses seine 29. Spielzeit. Im Mittelpunkt des sehr anspruchs vollen, interessanten Programmes standen das Doppelkonzert für Flöte und Harfe C-Dur von Wolf gang Amadeus Mozart und das für Bariton und Orchester geschriebene Werk „Marx“ Canto risentito des 1937 geborenen Weimarer Kompo nisten Jens-Uwe Günther. Das große Engagement und die fri sche Musizierweise ließ das vor wiegend aus Laien bestehende Or chester schon in der zu Anfang gespielten Sinfonie D- Dur für Doppelorchester von Jo hann Christian Bach erkennen. Oft als eine seiner schönsten bezeichnet, läßt diese Sinfonie jene Anregungen spürbar werden, die Mozart aus dem Schaffen des „Londoner“ Bach empfing. Das Mozartsche Doppel konzert ist ein besonders reizvolles Werk, schon durch die ungewöhn liche Kombination von Flöte und Harfe als Soloinstrumente. Im wech selnden Und gemeinsamen Spiel be wahren beide nicht nur ihre eigene Charakteristik, sie gewinnen auch neue Ausdrucksmöglichkeiten hinzu. Die spielerische Leichtigkeit und den Nuancenreichtum der tech nisch anspruchsvollen Komposition gestalteten die Solisten Werner Tast (Flöte) und Katharina Hanstedt (Harfe) souverän. Die gute Gesamt leistung des Orchesters wurde durch einige Unstimmigkeiten in der Begleitung des dritten Satzes nicht geschmälert. Ein relativ kurzes, aber in sich ge schlossenes Werk schrieb Jens Uwe Günther mit seinem, Canto risentito. Indem sich Günther sehr eng an die literarisch ansprechende Vorlage Fürnbergs hält, vermag er die Glie derung und den dramaturgischen Aufbau des Textes nachzuvollzie hen; sei dies von der unter mah nenden Schlagzeugklängen begin ¬ nenden Schilderung des Menschen in seinen sozialen Zwängen über das eindrucksvolle Bild von dem „einsamen Leser“, dem die „Schöp fungsgeschichte wächst“ bis zum Be greifen und Würdigen der Leistung dieses großen Mannes. Daß das Werk nicht zu Beifallsstürmen her ausforderte, mag an der starken Konzentration auf die Umsetzung des Textes im Solopart begründet sein, den Jürgen Kurth engagiert in terpretierte. Zum kraftvollen Abschluß des Programmes gestaltete sich Ludwig van Beethovens Ouvertüre „Die Ge schöpfe des Prometheus“. Hier wurde abermals das technische Kön nen der Musiker deutlich, das den ganzen Abend prägte. Unter der Lei tung von Dr. Horst Förster vermoch ten sie mit homogenem Streicher klang sowie souveräner Erfüllung der Bläsersoli zu fesseln und durch große Ausdruckstiefe und spieleri sche Brillanz den hohen Anforde rungen aller Werke gerecht zu wer den. ALLMUTH BEHRENDT Mitglieder des Akademischen Orche sters während eines der früheren Kon zerte. Foto: UZ/Archiv Eine hervorragende Sammlung der UB wird vorgestellt „Nummotheca Lipsiensis" nicht nur etwas für Kenner Mit diesem Titel macht erstmalig nach 1945 die Münzsammlung der Universitätsbibliothek von sich re den. Sie wirbt damit als viertgrößte Einrichtung dieser Art in unserem Lande um Aufmerksamkeit und In teresse. Mit glücklicher Hand ist es Ro land Jäger als Autor und Volkmar Herre als Gestalter gelungen, dieses Vorhaben mit Leben zu erfüllen. In acht Bildern werden be sondere Schätze der Sammlung in vortrefflichen Farbaufnahmen vor gestellt, ihr münzgeschichtlicher Zu sammenhang durch weitere Fotos und im Text skizziert sowie — damit verbunden — auf das literarische Wirken der Vorsteher der Leipziger Sammlung und auf vorhandene Buchbestände zur Numismatik hin gewiesen. Der gestalterische Ver such, drei Elemente in jeweils einem Bild zusammenzuführen, kann aus der Sicht, eine Vielzahl von Menschen für das wirtschafts- wie kulturgeschichtliche Phänomen des Münz- und Geldwesens am Bei spiel der Leipziger Sammlung auf zuschließen, als voll gelungen be zeichnet werden. Der Antike sind drei Bilder gewidmet. Die schon im Altertum bewunderte, nur in weni gen Exemplaren überlieferte Deka drachme des Stempelschneiders Euainetos von Syrakus repräsentiert die Welt der Griechen. Das kelti sche Münzwesen ist mit zwei Gold- stateren vertreten, und römische Zahlungsmittel werden am Beispiel eines Gußases aus der Anfangs zeit der Geldwirtschaft sichtbar ge macht. Für das Mittelalter stehen zwei Bilder: Gulden und Groschen sowie Brakteaten. Wenn auch der histori sche Ablauf in umgekehrter Rei hung erfolgte, so vermögen auch in diesem Fall die ausgewählten Bei spiele einen ersten Einblick in die Eigenheiten des Geldwesens dieser Zeit zu verschaffen. Der Zeit ab 1500 gelten die letzten drei Bilder. Das sechste enthält vier Taler mit historisch aufschlußrei chen Stadtansichten. Abgeschlossen wird die Broschur mit Ereignis- und Preismedaillen, die einmal mehr verdeutlichen, welche Schätze die Leipziger Münzsammlung in sich birgt. Am Ende bleibt zu sagen, daß die vorgelegte kleine Schrift alle Vor züge in sich vereint, ein allgemeines Interesse für das in unserer Univer sität beheimatete Kulturgut zu wek- ken. Prof. Dr. GÜNTHER RÖBLITZ Kultur spiegel Vorgeschmack auf einen Schelmenroman Erste Veranstaltung im Zyklus Schriftsteller lesungen mit Prof. Max Walter Schulz (UZ-Korr.) Den ersten Abend im kürzlich begonnenen Zyklus Schriftstellerlesungen 1983/84 be zeichnete Gastgeber Dr. sc. Wal fried Hartinger als einen denk würdigen Zeitpunkt. Zum einen deshalb, weil mit der Lesung Max Walter Schulz’ nunmehr ein langgehegter Wunsch der Initia toren der Reihe in Erfüllung ge gangen und zum anderen, weil der herzlich begrüßte Gast am gleichen Tag (20. Oktober) nach fast 20jähriger Tätigkeit als Di rektor des Instituts für Literatur „Johannes R. Becher“ offiziell verabschiedet worden war. Vor den weit über 200 Zuhö rern im dichtbesetzten Hör saal 12 las Prof. Max Walter Schulz aus. seinem neuen, noch in Arbeit befindlichen Roman „Der arme Krauthahn oder Die Lust zu leben“ zwei Stücke, um einen kleinen Vorgeschmack auf den zu erwartenden „phantasti schen Schelmenroman“ zu ge ben. Mit diesem Werk, in dem sich stark Elemente der Phanta sie und der Realität mischen, möchte der Autor dem Leser hel fen, „Zeit, Leben und Geschichte zu durchschauen“. Als nächster Gast in dieser Reihe wird am 24. November Irmtraud Morgner er wartet. BUCHTIP Die Märchen von Oscar Wilde im Kiepenheuer Verlag Die Märshen des Iren Oscar Wilde (1856 bis 1900) zählen zu den schönsten Kunstmärchen der Weltliteratur. Sie gewinnen den Leser durch Phantasiereich tum und die Wahrhaftigkeit, mit der sich der Dichter unüberhör bar auch zur Sozialkritik be kennt. Im Gustav Kiepenheuer Verlag Weimar wurde jetzt eine hervorragend ausgestattete Edi tion dieser Märchen und des „Ge- spensts von Canterville" ediert. Ihren besonderen Reiz gewinnt die Ausgabe durch die ihr beige gebenen Illustrationen von Hein rich Vogeler (1872 bis 1942). Er stattete alle hier veröffentlichten neun Märchen und die Erzäh lung „Das Gespenst von Canter ville“ mit Illustrationen aus. Er gänzt wird die Edition durch eine biographische Übersicht zu Oscar Wilde, ein Nachwort von Günter Walch, Stimmen anderer Künstler zu Oscar Wilde und Aphorismen. (255 Seiten; 8,80 Mark) „Also ward aus dieser Comödia eine Tragödia" Einem tragischen Ereignis ver danken wir den Hinweis auf eine studentische Theateraufführung im Jahre 1602. Vogels „Annalen...“ be ziehen sich auf eine Eintragung in Heidenreichs Stadtchronik, wenn sie berichten: „Den 16. Februar ward im Pauliner—Collegio von de nen Studenten eine Comödia von dem Aretino und Eugenia agiret/ und fiel im dritten Actu die Schau bühne / darauff gespielet ward / weil sie nicht wohl verwahret gewe sen und sich geschoben / unvermu- thend über einen Hauffen / davon zwey Knaben von 14 Jahren / so un ter der Schaubühne gestecket / todt geschlagen / zwey Handwercks^ Gesellen / so daran gestanden / die Beine entzwey geschlagen ? etliche auch sonst ziemliche gute Stösse da von bekamen. Der Hertzog von Lit- tau aus Curland / so damals allhier studierte / benebenst seinen Edelleu ten / und vielen Doctoribus, die auff der Schaubühne stunden und zusahen / fielen auch über einen Hauffen; jedoch nahm keiner von diesen Schaden." Der Chronist schließt bitter und treffend: „Also ward aus dieser Comödia eine Tra gödia." Diese Eintragung gibt Auf schluß über das Stück: Nach Wit kowski („Geschichte des litera rischen Lebens in Leipzig") han delte es sich um das lateinische Drama „Areteugenia“ des Stettiner Predigers Daniel Kramer. Eine weitere Studentenauffüh rung fand im Jahre 1608 statt. Unter Leitung des Magisters Treuner wurde im großen Kolleg die Komö die „Volupta“ gegeben. Hierbei könnte es sich um eine neulataini- sche Allegorie von Benedictus Che- Die Anfänge studentischen Laientheaters in Leipzig / Teil 3 Udonius oder von Jacob Schoeppers gehandelt haben. Am 16. August 1619 veranstaltete ein Magister Ackermann eine Auf führung in der Burgstraße. 0b aller dings die Darsteller Studenten wa ren oder Schüler, das läßt sich nicht feststellen. Neue Nachricht über studenti sches Theater gibt es erst wieder für das Jahr 1660. Vogels „Annalen ..." schreiben: „Dieser Tage agirten die Studierenden auff dem Saal in Rothhäupts=Hofe eine Comödie / von Prinz Alexander und Kaiser Ot tens Tochter Athalasia genandt / so aus dem Holländischen ins Teutsche übersetzt worden.“ Rothhäupts oder Rothhaupts Hof befand sich auf der Westseite des Marktes. Er war be sonders häufig in der ziveiten Hälfte des 27. Jahrhunderts (bis 1690) Spielstätte für studentische und Berufsschauspieler. Der eigent liche Schauplatz in Rothhaupts Hof wird bei Vogel so beschrieben: „... ein schöner, lichter und mit schönen Sinnbildern illuminirter Saal, dar auff unterweilen Comödien agiret, auch allerhand Seltzamkeiten ge bracht werden.“ Daß die Leipziger Studenten auch auf musikalischem Gebiet aktiv wa ren (wobei eine Trennung vom „rei nen“ Schauspiel nicht immer mög lich ist), soll hier nur kurz ange merkt werden. Vogels „Annalen..." geben eine ausführliche Schilderung eines „singenden Schauspiels“ vom 21. Oktober 1650 auf dem Markt. Witkowski nennt weitere musikali sche Aufführungen für die Jahre 1685 („Das bezwungne Ofen“), 1717 („Streit Apollinis und Martis") und 1722 („Der richtende Paris“). Die Sänger der ersten Leipziger Oper (1693—1719) waren hauptsächlich Stu denten. (Fortsetzung folgt) — HELLMUTH HENNEBERG 18.-24.11Filme im Zeichen der Taube Diskussionsrunden in den Räumen des FDJ-Jugend- und Studentenzen trums Moritzbastei gehören wiederum zu den Veranstaltungen während der Dok.-Filmwoche. Foto: Engelhardt Filme reihen sich ein in die breite Friedensbewegung Retrospektive: „Film im Klassenkampf — Chile" Vom 18. bis zum 24. November findet in Leipzig die Dokumen tar- und Kurzfilmwoche statt. Das 26. Jahr werden -Filmema cher, Journalisten, Politiker und Zuschauer unter dem Motto „Filme der Welt für den Frieden der Welt“ zusammenkommen. Es vereint seit einem Vierteljahr hundert Gleichgesinnte, um Filme gleichen Sinnes zu sehen, über sie und über den konkreten Gegenstand hinaus gemeinsam zu reden. Tage voll von Entdek- kungen, Diskussionen warten auf uns, die die Vielfalt eines The mas widerspiegeln, das in Leip zig seit langem zum Leitmotiv ge worden ist. Was wird das „26.“ uns brin gen? Wie Festivaldirektor Ronald Trisch am 18. Oktober in einem Pressegespräch betonte, wird sich die diesjährige Filmwoche nachdrücklich in die weltweite Friedensbewegung gegen die Ver wirklichung des Brüsseler NATO- Raketenbeschlusses einreihen. Außerdem fühlt sie sich den tra ditionellen Themenbereichen Welt des realen Sozialismus und dritte Welt verpflichtet. Dies widerspiegelte bereits das 6. Nationale Dokumentar- und Kurzfilmfestival im Oktober . in Neubrandenburg, wo sich alle Studios unseres Landes, ob Fern sehen, DEFA, Armeefilm, Trick filmstudio oder die Hochschule für Film und Fernsehen, diesem Thema stellten. „An alle, an alle!“ lautet ein Funkspruch roter Matrosen aus Petrograd im Oktober 1917. Un ter diesem Titel tritt Karl Gass, Dokumentarfilm-Regisseur, mit einem neuen Film an die Öffent lichkeit. Seiner Tradition und sei nem Arbeitsprinzip treu blei bend, knüpft er an seine Streifen „Wenn NATO-Generäle träu men“ sowie „Zwei Tage im Au gust“ an, grub gemeinsam mit Uwe Zeising vom DEFA-Studio Potsdam monatelang in altem Ar chivmaterial und bringt uns do kumentarische Aufnahmen von Aggressionsakten während der beiden Weltkriege, verzahnt mit Reportagen über die Manöver der NATO-Ostseestreitkräfte in der Gegenwart, zur Kenntnis. Karl Gass dazu: „Über sie alle (die Menschen unseres sozialisti schen Alltags — d. AJ kann ich in diesen Zeiten keine Filme ma chen, weil es derzeit dringlicher ist, die Feinde der Vernunft ins Visier zu nehmen, die Feinde der Völkerverständigung, die Feinde der Koexistenz, die Feinde der Menschenrechte und des Frie dens, die meiner Zeitgenossen, unser aller Feinde.“ Das Neubrandenburger Festi val bereicherte durch eine neue Art von Geschichtsbewältigung und Geschichtsschreibung. „Zei chen in Bäumen“ (Christian Leh mann), „Wir müssen uns erin nern, sonst wird sich alles wie derholen“ (Ullrich Teschner/ Hans Sparschuh), „Sonst wären wir verloren“ (Peter Rocha), „Spuren einer Brandstiftung“ (Fritz Gebhardt) und „Frei, freier, vogelfrei“ (Günter Herlt) sind dazu zu zählen und läßt neu gierig werden, welche der Strei fen dem internationalen Publi kum und der internationalen Jury in wenigen Tagen vorge stellt werden. Doch, so brachte Gitta Nickel, die Präsidentin des Nationalen Festivals, zum Ausdruck, wenn Dokumentarfilme Spiegel unse rer Zeit seien, so müsse man sie befragen, ob das Bild, das die Filme vom Alltag der DDR der 80er Jahre zeichnen, ein uns ge mäßes sei. Und sie forderte noch mehr Filme, „die in das Zentrum gesellschaftlicher Entwicklung vorstoßen und ' auch Widersprü che unseres Lebens aufgreifen“. Was erwartet der Zuschauer vom Dokumentarfilm? Einen individuellen, faßlichen Gegenstand, dessen filmische Umsetzung ihm etwas mitteilt von der Sehnsucht der Völker nach Frieden und einem besse ren Leben, vom Kampf der Un terdrückten und vom Leben und der Arbeit der Seinigen. Er möchte angesteckt werden von der Energie des kämpferischen Lebens, und er erinnert sich an kürzlich Gehörtes, Gesehenes — erfährt nun Authentisches und bleibt beim Erinnern möglicher weise nicht stehen, wenn der Film gut war, was heißen soll, er Nähe zu seinem Volk aus strahlte. So erwarten wir brisante Film dokumente aus und über El Sal vador, Nikaragua, Chile, von der PLO, aus Syrien, Irak und Liba non. Auch Vietnam, China, Neu seeland und Australien wer den in Leipzig vom 18. bis zum 24. November dabeisein. Bisher nominierte die Auswahlkommis sion Beiträge aus über 20 Län dern von vier Kontinenten. Zum Präsidenten der inter nationalen Jury berief das Ko mitee „Internationale Leipziger Dokumentar- und Kurzfilmwo chen“ den DDR-Fernsehpublizi sten Ulrich Makosch. Die Retrospektive widmet sich in elf Vorstellungen dem chile nischen Filmschaffen als Waffe im Widerstand unter dem Motto ..Film im Klassenkampf - Chile“. STEFFI GRÜNEWALD ZITIERT: Für den Frieden sein heißt, den Krieg als gesellschaftliche Erschei nung erkennen. Damit im Zusammenhang die Auffassung von der Unvermeidbar keit des Krieges widerlegen und ihr tatkräftig entgegentreten. Für den Frieden sein heißt, sich zu einer Gemeinsamkeit aller Frie denswilligen bekennen, und heißt für den Frieden sein, das le bendige Gut pflegen und es wach sen lassen, es sichtbar machen und gestalten, damit es zum geistigen Gehalt und festen moralischen Be standteil unseres Volkes wird. Wir wollen den Frieden. JOHANNES R. BECHER
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