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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1983
- Erscheinungsdatum
- 1983
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198300001
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- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19830000
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- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19830000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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- Digitalisat
- SLUB Dresden
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Zeitschrift
Universitätszeitung
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Band
Band 1983
-
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Band 1983
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UZ/40 4. November 1983 AKTUELLE POLITIK / WISSENSCHAFT 5 Keine neuen USA-Raketen nach Westeuropa! I n wenigen Wochen 'wird sich der Tag zum 40. Mal jähren, an dem Leipzig im Bombenhagel von Luftangriffen lag, der große Teile der Stadt zerstörte und Le ben und Gesundheit, Hab und Gut Tausender Menschen for derte. In Leipzig wie anderswo war der Krieg mit all seinen Schrecken in das Land zurück- gekehrt, von dem er in diesem Jahrhundert zweimal ausgegan gen war. Den Schwur zu halten, den deutsche Kommunisten ge meinsam mit anderen Antifaschi sten, den Millionen Menschen, die bittere Lehren haben ziehen müssen, nach der Zerschlagung des Hitlerfaschismus geleistet ha ben, daß sich dies nicht ein drit tes Mal wiederholen dürfe, daß alles zu tun ist, damit niemals mehr von deutschem Boden ein Krieg ausgehen kann, ist heute das Gebot der Stunde, da sich mit der geplanten Stationierung der USA-Erstschlagswaffen in der Bundesrepublik Deutschland die Gefahr eines neuen Krieges wiederholen würde. In diesem Sinne appellieren die kommunistischen Parteien auf deutschem Boden an alle Menschen in Europa, die in Frie den leben wollen, in diesem Sinne schrieb der Generalsekre tär des ZK der SED und Vor sitzende des Staatsrates der DDR. Erich Honecker, an den Bundeskanzler der Bundesrepu blik Deutschland, Helmut Kohl, um in später Stunde einer ver hängnisvollen Entwicklung Ein halt zu gebieten. Dieser Appell und dieser Brief besitzen höchste moralische Legitimität. Die von der Geschichte als richtig bewie senen Mahnungen und Warnun gen deutscher Kommunisten und ihr opferreicher Kampf gegen Fa schismus und Krieg berechtigen gerade sie, unmißverständlich die tödliche Gefahr zu bezeich nen, die von der Stationierung atomar bestückter amerikani scher Mittelstreckenraketen in der BRD ausgeht, berechtigen ge rade sie, an die Verantwortung aller Menschen — und eben auch an die besondere Verantwortung maßgebender Politiker der BRD — für heutiges und künftiges Le ben zu appellieren. Wir Bürger der Deutschen Demokratischen Republik, wir Bürger aus allen Klassen und Schichten des Vol kes, so wie wir in unserer soziali stischen Volksbewegung der Na tionalen Front vereint sind, wir Bürger mit unterschiedlichen ei genen Erfahrungen mit den Schrecken des Krieges, sind he- Aus dem Beitrag von Prof. Dr. Manfred Mühlmann, Vizepräsident des National rates der Nationalen Front, auf dem Friedensmeeting am 18.10. im Innenhof der KMU Taten für Sozialismus an jedem Arbeitsplatz reit, unabhängig von weltan schaulichem und religiösem Be kenntnis, gemeinsam und an der Seite der Kommunisten diese Verantwortung als zugleich in ternationale Verantwortung des Sozialismus für die Verteidigung des Friedens mitzutragen. Noch kann der Weg der Ver nunft beschritten werden. Für Genf liegen dazu genügend Vor schläge der Sowjetunion und ge meinsam auch der Teilneh merstaaten des Warschauer Ver trages auf dem Tisch. Grundsatz vereinbarungen zwischen den Staaten des Warschauer Vertra ges und der NATO über den Ver zicht auf die Anwendung militä rischer Gewalt und für die Auf rechterhaltung friedlicher Be ziehungen werden ebenso vorge schlagen wie in flexibler Weise entsprechend dem Prinzip der Gleichheit und der gleichen Si cherheit ein Programm des Ra ketenabbaus. Die Reagan-Administration duckt sich vor der moralischen Wucht dieser Vorschläge, sie reagiert auf die einfältigste Art, nämlich so, als würde sie es ernsthaft gar nicht geben und offeriert statt dessen Variationen zu ihrer sogenannten Nulloption, also ihrer Konzeption zur Zer störung des militärischen Gleich gewichts in Europa, und dies in neuester Gestalt im Vorschlag, darüber zu verhandeln, in wel chem Umfang die sowjetischen Mittelstreckenraketen abgebaut und das nukleare NATO- Potential in Europa verstärkt werden soll. Nein, wer solches vorschlägt, will wohl gar nicht ernsthaft ver handeln, wer entgegen aller Lo gik die französischen und bri tischen nuklearen Systeme außer Betracht lassen will, als seien sie nicht von dieser Welt und ohne Belang für das militärische Gleichgewicht, kann es nur zer stören wollen. Aber dieses Gleichgewicht muß sein und auf möglichst niedrigem Niveau. Des halb muß verhandelt werden. Das ist unsere Forderung und da mit bekräftigen wir, was vor vier Jahren 13 Millionen Bürger der DDR mit ihrer Unterschrift unter die vom Nationalrat der Nationalen Front unterbreitete Willenserklärung gegen den NATO-Raketenbeschluß bekun deten „Keine neuen Atomrake- ten in Westeuropa — dafür Schritte zur Abrüstung! Kein Wettrüsten — dafür Fortsetzung der Entspannung!“, und die ich mit die Ehre hatte, in Helsinki dem Präsidenten des Weltfrie densrates, Romesh Shandra, zu übergeben. Es ist ein Anliegen weit über den Tag hinaus, das, uns hier zu sammenführt, werden doch die Schatten, die die atomare Be drohung auf das friedliche Le ben unseres Volkes und aller Völ ker Europas wirft, immer länger und unheilvoller. Alle Entschlos senheit und alle Kraft sind von nöten, um sich gegen diese Ge fahr für das Leben von Milliar den Menschen und die menschli che Zivilisation erfolgreich zu stemmen. Was ist zu tun in dieser ern sten Situation? Wir wissen, die Kräfte, einen neuen Krieg zu verhindern, wa ren noch nie so groß wie heute. Im real existierenden Sozialis mus haben sie ihre unbezwing bare Bastion. Einmütigkeit und Vertrauen aller Bürger in die Friedenspolitik unseres Staates, Tatbereitschaft und Leistungs anstieg zu ihrer Unterstützung sind das Gebot der Stunde an je dem Arbeitsplatz, hier an dieser Universität in den Hörsälen, Kli niken und Labors, ist das uns als Wissenschaftler, Arbeiter, An gestellte und Studenten Ver pflichtende, ist die Leistung im „Mach mit!“-Wettbewerb des Wohngebiets und wo auch im mer im gesellschaftlichen Leben. Es ist der unverzichtbare Beitrag eines jeden von uns, die Kräfte des Sozialismus so zu mehren, daß er für uns Heutige und die nach uns Kommenden dauerhaft den Frieden verteidigen kann. I ch bin als Brigadier einer Ju gendbrigade im Plattenwerk Leipzig „Werk der Jugend“ des VEB Baukombinat tätig. Unsere Jugendbrigade trägt den ver pflichtenden Namen des konse quenten Kämpfers gegen Faschis mus und Krieg, des Kommuni sten Georg Schumann. Wir produzieren Außenwand elemente für den Wohnungs neubau in unserer Stadt und im Bezirk Leipzig. Damit hel fen wir täglich durch unsere Ar beit, für viele Familien eine schöne komfortable Wohnung zu schaffen. Bisher trugen wir mit dazu bei, daß seit 1971 über 200 000 Bürger in eine Neubau wohnung ejnziehen konnten Es ist ein gutes Gefühl, wenn man .weiß, daß die eigene Arbeit für die Menschen Glück und Ge borgenheit schafft. Damit haben wir aber als Bauarbeiter zu gleich auch eine große Verant wortung, dafür zu sorgen, daß das Geschaffene auch erhalten bleibt. Gerade gegenwärtig ist der Frieden seit dem Ende des zwei ten Weltkrieges noch nie so ge fährdet gewesen wie heute. Die geplante Stationierung neuer USA-Mittelstreckenwaffen in Westeuropa — vor allem in der Aus dem Beitrag von Genossen Harald Lange, Jugendbrigadier im Plattenwerk Leipzig des VEB Baukombinat Unsere Kinder sollen im Frieden aufwachsen BRD — erhöht die Gefahr eines die Menschheit aufs ernsteste bedrohenden Kernwaffenkrieges. Deshalb finden die vielfältigen Initiativen der UdSSR sowie un serer Partei- und Staatsführung zur Erhaltung und Festigung des Friedens unsere vollste Zustim mung als Bauarbeiter. Ich bin glücklich verheiratet und Vater eines Kindes. Unser Kind soll im Frieden auf wachsen und nie die Schrecken eines Krie ges kennenlernen. Wie grausam ein Krieg sein kann, weiß ich aus den Veröffentlichungen über die Verbrechen der USA, vor al lem gegenüber dem vietname sischen Volk. Deshalb tun wir auch alles, das zu schützen, was wir bauen. Als Bauarbeiter leisten wir nicht nur fachliche Qualitätsar beit. Zugleich meistern wir auch das Waffenhandwerk im Rah men der Kampfgruppen der Ar beiterklasse oder als Reservisten. Ich selbst leistete 3 Jahre mei nen Ehrendienst in der NVA und frischte meine militärischen Kenntnisse kürzlich erst wieder als Reservist auf. Im Namen der Werktätigen unseres Baukombi nates möchte ich hier erklären, daß wir unseren Beitrag leisten, unseren sozialistischen Staat noch schöner und stärker zu ma chen, denn ein starker Sozialis mus ist ein starker Friedensga rant. Dabei werden wir uns nicht schonen, denn wir meinen: Lieber tausend Tropfen Schweiß für unsere gute Sache, als nur einen Tropfen Blut in einem Krieg. Auf uns ist Verlaß in je der Situation. Wir sind der Auf fassung, daß wir damit auch das Vermächtnis unseres Vorbildes .Georg Schumann am besten ver- Wirklichen, Zum zehnten Mal „Tage der Wissenschaft" mit den Praxispartnern Sie stellen Höhepunkte in der Zu sammenarbeit zwischen der Kar-Marx- Universität und den Praxispartnern dar. Neben der Bilanz der gemeinsamen wissenschaftlichen Arbeit werden zu den jährlich stattfindenden „Tagen der Wissenschaft" neue Felder der weite ren Zusammenarbeit abgesteckt. Im Mittelpunkt der Kooperation ste hen der gemeinsame Nutzen, die Er höhung der Praxisverbundenheit von Lehre und Forschung sowie die Gei winnung und Einführung überführungs reifer wissenschaftlicher Ergebnisse in die betrieblichen Reproduktionspro zesse. Der folgende Beitrag zeigt ein Bei spiel der Kooperation zwischen unserer Universität und dem VEB Kombinat Gl- SAG. Er wurde von einer Journalistikstu dentin im Rahmen ihrer Ausbildung geschrieben. Die Theorie praktisch ausprobieren Mathematikstudenten erarbeiteten Programmbibliothek für GISAG-Mikrorechner „Ihr seid ja die Mathematiker, ihr müßt’s ja wissen.“ So einen Satz wa ren Evelyn Voigtländer und Ronald Kluge bisher nicht gewöhnt. Und wohl auch nicht so viel Verantwor tung auf ihren Schultern. Kollegen aus der Abteilung Forschung und Entwicklung des GISAG-Kombina- tes hatten ein Anlagendiagnosesy stem entwickelt, das die Abläufe in einer Formanlage durch ständige Überwachung der Zeiten kontrol liert und so Störungen signalisiert. Die beiden Mathematik-Studenten des 2. Studienjahres aber sollten für das „Herz“ der Anlage, den Mikro rechner, eine Programmbibliothek erarbeiten. Das bedeutet, mathema tische Grundprogramme und für Gießereien nötige Standardpro gramme zu entwickeln, die es gestat ten, bei der späteren Serienproduk tion des Anlagendiagnosesystems die speziellen Programme zusam menzustellen, die der Käufer braucht. Eine Aufgabe also, von de ren Lösung abhängt, wie schnell das Kombinat auf Kundenwünsche reagieren kann. Als die Sektion fragte, wer bei der Programmierung eines Mikrorechners in GISAG mit-. helfen will, meldete sich Ronald als erster. „Ich hab’ sofort zugesagt“, er innert er sich, „denn meine künftige Arbeit liegt auch auf der Strecke. Außerdem ist das Studium sehr theoretisch, praktische Verbindun gen gibt’s kaum ...“ Letzteres gab auch den Anstoß, daß sich Evelyn von Ronald anstecken ließ: Mal die Theorie praktisch anwenden und selbst umsetzen — das reizte sie. Im September nun verbrachten sie die ersten drei Wochen bei GISAG. La sen, was sie über den Mikrorechner in die Finger bekamen. Probierten, wie der Rechner funktioniert, was man alles programmieren kann und was man ihn noch lehren muß. Studenten die Programmbiblio thek erarbeiten zu lassen, hatten Dr. Friedhelm Meister, Abteilungsleiter Mikroelektronik im Kombinat, und sein Kollektiv von Anfang an vor. So setzten sie — auch in Anbetracht guter Erfahrungen mit Physikstu denten — ihr Thema auf den Rah- menarbeitsplan GISAG—KMU. Die serer Sektion nur ein älterer Mikro rechner. Wenn die Studenten in die Praxis kommen, gibt’s den dort gar nicht mehr. Bei GISAG können sie sich mit einem neuen Modell ver ¬ traut machen und ihre Kenntnisse in der Mikrorechentechnik erwei tern“, begründet Wolfgang Kliesch, der Beauftragte für das Jugendob jekt, das Einverständnis der Sek tion. „Wir freuen uns über die Prak tikanten. Unsere Mitarbeiter im Be reich Mikroelektronik schaffen sonst kaum alle Aufgaben“, berich tet Dr. Meister, und Mentor Ralf Ne- metz, Gruppenleiter Mikrorechen technik in der Abteilung Forschung und Entwicklung, erläutert: „Wir haben in unserem Kollektiv keinen eigentlichen Mikroelektroniker, wir müssen uns selbst erst in alles rein fitzen. Da bleibt für das Rundherum nicht viel Zeit.“ Und so kam es auch, daß die Techniker zwar bereit willig Fragen beantworteten, aber ansonsten auf Selbständigkeit dräng ten und daß Evelyn und Ronald nicht hörten: Ihr seid ja nur Stu denten, sondern: Ihr seid die Ma thematiker, ihr müßt’s ja wissen. „'Selbständig arbeiten sollen die Studenten hier lernen", betont Ralf Nemetz und freut sich, daß er das bei Karl-Heinz Fromm, dem Phy sikstudenten, der im April da war, geschafft hat. Dessen Praktikums- arbeit liegt griffbereit im Regal: „Das ist das Wichtigste, daß ich nicht das Buch wegräume, sondern ‘reinschaue. So soll das auch bei Evelyn und Ronald werden.“ Und er fügt hinzu: „Ich bin jetzt 12 aus dem Studium, erinnere mich aber noch gut an eins meiner Betriebspraktika. Da saß ich zum Teil nur ’rum, keiner wußte so rich tig, was er mit ’nem Mathematiker sollte.“ Was können wir eigentlich bieten, fragte er sich deshalb im Ge spräch mit Prof. Bachmann von der Sektion, der die Zusammenarbeit an schob. Reine Mathe kaum, mehr „Anwenderspezifik“, wie Friedhelm Meister formulierte, aber sofort hin zusetzte: „Das müssen sie auch kön nen, da müssen sie lernen, schnell einzusteigen.“ Auch Ralf Nemetz räumt ein, daß das Praktikum den Studenten hilft, sich zu orientieren, was auf sie zukommt. Doch noch mehr hebt er etwas anderes hervor: „Hier bekommen sie mal die Pro bleme der Forschung mit, wie man etwas durchkämpfen muß, wie hier Literatur gewälzt wird und daß Ohne Engagement gar nichts geht.“ Die für dieses Engagement notwen dige Begeisterung indes ist bei Ro nald und Evelyn schon geweckt. „Hier bereitest du den Rechner von A bis Z selbst vor“, freut sich Evelyn. Ronald denkt dabei schon weiter, er will schließlich nach dem Studium auch rechentechnische An lagen für den Einsatz in der Metall urgie vorbereiten: „Betriebliche Pro bleme in mathematische Fassung bringen und sie lösen, das reizt mich, damit kann man Tausende er wirtschaften! Wenn das Anla gendiagnosesystem erst mal nicht mehr nur. Fehler anzeigt, sondern auch noch über Mikroelektronik kor rigiert...“ — „Wenn es nach uns geht“, versichert Friedhelm Meister, „sollen die Studenten hier ihr Be triebspraktikum machen und ihre Diplomarbeit schreiben und auch größere Aufgaben von Anfang bis Ende durchstehen.“ STEFFI DICKHOFF Sektion Mathematik war einverstan den. „Wir hatten noch keinen Pra xispartner, mit dem wir auf dem Ge biet der Programmierung von Mi krorechnern zusammenarbeiten konnten. Außerdem existiert an un- . Jahre Unser Foto zeigt zwei Kollegen des VEB Gießerei und Maschinenbau Leipzig an Anlage II der Stahlgießerei beim Abguß. Foto: DIETRICH 20 Jahre „Kleine Naturwissenschaftliche Bibliothek“ des Teubner-Verlages Wissen verständlich verbreiten Der Befriedigung der ständig steigenden geistig-kulturellen Be dürfnisse dient auch die populär wissenschaftliche Literatur. Sie hilft, die Diskrepanz zwischen der einseitig auf einen Beruf ausgerich teten Bildung und der Allgemein bildung zu überwinden, sie macht den Leser mit dem wissenschaft lich-technischen Fortschritt be kannt und zielt hin auf eine engere Verbindung zwischen Wissenschaft und Praxis. Solche Buchproduktio nen müssen sachkundig, mit wis senschaftlicher Gründlichkeit — nicht pseudowissenschaftlich —, aber doch allgemeinverständlich und gegebenenfalls unterhaltsam (schließlich ist es Freizeitlektüre) über neue Ergebnisse der Wissen schaft informieren und das vermit telte Wissen in der Weltanschauung des Lesers integrieren. Diesen Ansprüchen versuchen die Titel der Reihe „Kleine Naturwis senschaftliche Bibliothek“, von de nen nunmehr 54 Bände vorliegen, gerecht zu werden. Die Themen die ser Reihe beschränken sich auf Phy sik, Astrophysik und Geowissen schaften und entsprechen so dem Profil unseres Verlages, zu dessen Schwerpunkt die Herausgabe von Lehrbüchern und Monographien der genannten Fachgebiete gehört. Die Bändchen kann man in zwei Niveaustufen einteilen. Diejenigen, die sich vor allem an Oberschüler, Zirkelleiter und Lehrer wenden, sol len beim Leser Intresse für wis senschaftliche Probleme wecken. Dazu gehört eine attraktive äußere Aufmachung, eine Titelformulie rung, die Neugier weckt, und ein In haltsverzeichnis mit Kapitelüber schriften, deren Formulierung nicht an ein Lehrbuch erinnert. Bei dem Leser, an den sich die Ti tel mit höherem Niveau wenden, sind bereits Bedürfnisse an einem wissenschaftlichen Buch vorhanden. Er bevorzugt einen wissenschaft lich-exakt formulierten Titel, ein gut gegliedertes, systematisch auf gebautes Inhaltsverzeichnis und einen betont sachlichen Stil. Die Titel der ersten Gruppe er gänzen den Unterrichtsstoff oder dienen als einführende Literatur für Arbeitsgemeinschaften. Populärwissenschaftliche Litera tur der oberen Niveaustufe wendet sich überwiegend an Leser mit spe ziellen Kenntnissen, z. B. an Stu dierende und Absolventen der Hoch- und Fachschulen, an Wis senschaftler der Nachbardiszipli nen, und bringt Einführungen in neue Wissensgebiete oder spezielle Forschungsrichtungen. Dabei ist nicht ausschlaggebend, daß ange schlossene Resultate, vorliegen. Für den nicht wissenschaftlich tätigen Leser ist es doch sehr interessant, zu verfolgen, wie man sich langsam, z. B. über Modellvorstellungen, an die Wahrheit herantastet, die viel leicht erst die nächste Forschergene ration ergründet. Wichtig ist nur eines: Der Autor eines populärwis senschaftlichen Buches darf kein „Fachschriftsteller“ sein. Wer sein Fachgebiet beherrscht, der kann auch meist einen schwierigen Sach verhalt anschaulich und lebendig er klären. Das beste Beispiel dafür ist das Bändchen von keinem geringe ren als Lew Landau und von Juri Rumer: „Was ist die Relativitäts theorie?“ Ihre Fähigkeit, kompli- zierte Begriffe ohne jegliche For meln verständlich zu machen, setzte in diesem Band 1 Maßstäbe für die weiteren Bände dieser Reihe. Das wachsende Interesse vieler Menschen an der „Kleinen Natur wissenschaftlichen Bibliothek“ ist uns Ansporn, weiterhin aktuelle Ti tel zu konzipieren. C. DIETRICH
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