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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1983
- Erscheinungsdatum
- 1983
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198300001
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- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19830000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19830000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
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Band
Band 1983
-
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Band 1983
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Wir berichten vom Kreisparteiaktiv am 6. September ■ Wir berichten vom Kreisparteiaktiv Der Marxismus-Leninismus-eine Philosophie des Friedens Aus dem Diskussionsbeitrag von Prof. Dr. Hans Piazza, Mitglied der SED-Kreisleitung, Prorektor für Gesellschaftswissenschaften In weiterer Auswertung der Thesen zum Karl-Marx-Jahr 1983 und der internationalen wissenschaftlichen Konferenz „Karl Marx und unsere Zeit" in Berlin, vor allem des Re ferats des Genossen Erich Honecker auf dieser Konferenz, konzentrieren wir uns in unserer Lehr- und Erzie hungsarbeit darauf, noch umfassen der und überzeug nder den Marxis mus-Leninismus als Philosophie des Friedens, als Philosophie des histori schen Optimismus herauszustellen, der seit seiner Geburt und nicht erst heute die Erkämpfung des Friedens Zu seiner außenpolitischen Maxime gemacht hat. Mit vollem Recht und mit gutem Grund strich Genosse Erich Honecker auf der Berliner Kon- ferenz heraus, daß wir als Kommu nisten dem Ideal folgen, das in dem alten Arbeiterlied „Brüder seht die rote Fahne“ mit den Worten be schrieben ist: „Arbeit, Brot und Völ- kerrieden, das ist unsere Welt“. Es gilt auch, noch viel überzeugender den unmittelbaren Zusammenhang von marxistisch-leninistischer Welt- enschauung und Frieden zu begrün den und das stets und verstärkt in Auseinandersetzung mit der bürger lichen Ideologie und Politik, die alles darauf anlegt, die weltanschau lich breit gefächerte Weltfriedensbe wegung irrezuführen und von ihren Hauptverbündeten zu trennen. Gerade in Auswertung der 6. Ta gung unseres Zentralkomitees und der letzten Entwicklungen in der Welt politik sehe ich eine wichtige Auf ¬ gabe unseres marxistisch-leninisti schen Grundlagenstudiums und aller Erziehungsträger unserer Universi tät darin, theoretisch noch fundierter und weitaus faktenreicher die Frie denspolitik des realen Sozialismus einerseits und die Verursacher der Weltbedrohung andererseits unseren Studenten vor Augen zu führen, denn die Fakten, die ja bekanntlich ein hartnäckig Ding sind, dokumentieren unwider legbar. daß nur der Sozialismus allen Menschen dienliche Friedensinitiati ven entwickelt, während der Im perialismus eine absolute Destruk tionspolitik in dieser Frage und na- türiich generell eine zügellose Ag gressionspolitik betrieb und weiter betreibt. Wenn wir theoretisch fun dierter und faktenreicher diese Pro blematik angeben, entgehen wir der mancherorts noch vorhandenen Ten denz, unverbindlich über den Frie den zu plaudern oder durch geistige Trägheit und das Nicht-zur-Kennt- nis-Nehmen der konkreten Position der sozialistischen Bruderstaaten im perialistischen Sirenengesängen auf den Leim zu gehen. Hier sind in er ster Linie die Lehrkräfte unseres MLG gefordert. Doch ich erinnere hie; an die seit langem bei uns als Arbeits- und Leistungsprinzip üb- liehe Prexis, daß politsch-ideologi- sehe Arbeit mit den Studenten nicht auf das MI.G delegiert werden darf, daß sie auch Auftrag an alle Wissen- schattier unserer Universität, unab hängig von ihrer Disziplin, ist. Alle Kräfte zur Erringung einer Spitzenposition einsetzen die Werke der Klassiker des Marxis mus-Leninismus sowie in die Be schlüsse der SED müssen sich nieder schlagen in der Wahrnehmung per sönlicher Verantwortung für einen abrechenbaren Leistungsanstieg bei der praxisorientierten und schöpferi schen Aneignung und Anwendung der Wissenschaft. Bis zum Abschluß der FDJ-Verbandswahlen werden wir deshalb mit jedem Freund ein persönliches Gespräch führen und seinen persönlichen Auftrag verein baren. 2. Von der Fähigkeit des Ver bandsaktivs, insbesondere der 2300 jungen Kommunisten, den Marxis mus-Leninismus sowie die Beschlüs se der Partei überzeugend zu propa gieren, aktuell und zwingend Schluß folgerungen aus der Gesamtpolitik abzuleiten und in den FDJ-Kollekti- ven den Kampf um ihre Verwirkli chung zu organisieren, ist der Erfolg unserer Arbeit in allen Bereichen abhängig. Noch größere Aufmerk samkeit gilt deshalb im kommenden Studienjahr der Erziehung von Ver ¬ bandsaktivisten, die stets gut infor miert sind, über treffsichere Argu mente verfügen, ein Gespür für In itiativen entwickeln, aber auch für persönliche Probleme unserer Freun de und die qualifiziert die Interes senvertretung der Studenten, jun gen Wissenschaftler in den staatli chen Leitungen und gesellschaftli chen Gremien wahrnehmen. 3. Unter Führung der Parteiorga nisationen ist die echte sozialistische Gemeinschaftsarbeit zwischen Hoch- Schullehrern, jungen Wissenschaft lern und Studenten weiter auszu prägen. Hauptfeld dieses Zusammen wirkens bleibt der gemeinsame Kampf um hohe Leistungen und wis- senschaftlichen Höchststand im tag täglichen Studium und in der For schung. Hier sehen wir zuerst einen Anspruch an die Fähigkeit und. Be reitschaft der FDJ-Kollektive, sich kontinuierlich und kompromißloser mit der Erhöhung der Eigenverant wortung und Selbständigkeit jedes Freundes im Studium auseinander- zusetzen. Genosse Prof. Dr. Manfred Bensing während seines Diskussionsbeitrages auf der Kreisparteiaktivtagung. Foto: Naumann Aus dem Diskussionsbeitrag von Dr. Hubert Beer, Sekretär der GO Wirtschaftswissenschaften Als Wirtschaftswissenschaftler ha ben wir uns in kommunistischer Er ziehung, Aus- und Weiterbildung sowie auch in der Forschung der öko nomischen Strategie des X. Parteita ges zu stellen. Das muß sich in kla ren politischen Positionen und höchstmöglichen Leistungen doku mentieren. Was das mit dem Blicks auf die Parteiwahlen und darüber hinaus bedeutet, bringt die Wahldi rektive des ZK der SED konzen triert zum Ausdruck. Unter, Beach tung der Herausforderung an unse re Wissenschaft, des erreichten Lei stungsstandes und des vorhandenen Potentials haben wir uns die Aufga be gestellt: Formierung der Kräfte zur Erringung einer Spitzenposition der Sektion im Verband der ökono mischen Hochschuleinrichtungen der Republik. Das ist zuallererst und vor allem ein hoher Anspruch an die Kampfkraft der Grundorganisation, an die Vorbildwirkung der Kommu nisten. Dazu hat es sich als richtig und nützlich erwiesen, das gründli che Nachdenken über die Maßstäbe unserer Arbeit und die Standortbe stimmung in den Mittelpunkt zu stel len. Wenn wir Bilanz des auf diesem Weg Erreichten ziehen, kann fol gendes hervorgehoben werden: 1. Es ist uns gelungen, in Erzie hung und Ausbildung, dem Haupt feld unserer gesellschaftlichen Ver antwortung, wesentliche Fortschritte zu erzielen. Dazu haben wir uns auf die tragenden Säulen dieses Prozes ses konzentriert und versucht, inten siv an ihrer Verfestigung zu arbei ten. Mit den Plänen der differenzier ten politisch-ideologischen Arbeit nach Studienjahren verfügen wir über wirksame Instrumente zur po litischen erziehungs- und bildungs ¬ mäßigen Führung des Ausbildungs prozesses. 2. In der Weiterbildung, die im mer an Bedeutung gewinnt, werden auf dem Gebiet der Geschichte der Politischen Ökonomie, Betriebs- und Leitungsorganisation auf hohem Ni veau und in der Republik geschätzte Lehrgänge durchgeführt. In diesem Jahr erweitern wir das Angebot noch um einen Sommerkurs zur Wirtschaftsstatistik. 3. Großes Gewicht legen wir auf die Vertiefung fester ideologischer Positionen zu den Anforderungen an die Forschung und Wissenschaftsent wicklung. Entscheidend ist es, für eine parteiliche Atmosphäre zu sor gen, in der solche Fragen behandelt werden, wo das Kollektiv mit seiner Leistung — gemessen am nationalen und internationalen Niveau — steht, wie sich jeder Genosse, voran die Hochschullehrer, dem geforderten Leistungszuwachs stellen, wer zu den besten gehört und wer noch nicht den Forderungen gerecht wird, wie es um das kreative und schöpferi sche Klima bestellt ist, und wo die ideologischen Wurzeln für Niveau unterschiede liegen. Das ist — wie ihr zugestehen werdet — nicht sehr be quem, tut manchen weh, aber dar unter geht es kaum, wenn wir be stehen wollen. Davon ausgehend haben wir hohe Ziele gestellt, das betrifft vor allem die Erbringung ei ner Spitzenleistung durch jeden Wis- senschaftsbereich, im Mittelpunkt stehen die Endleistungen für 13 ZP- 1-Themen in diesem Jahr, was ter- min- und qualitätsgerecht erfüllt wird. Besondere Bedeutung messen wir einer soliden wissenschaftsstra tegischen Arbeit für den Zeitraum bis 1990 bei. Kampf um höchste Leistungen im tagtäglichen Studium Aus dem Diskussionsbeitrag von Dr. Klaus Teichmann, Mitglied des Sekretariats der SED-Kreisleitung, 1. Sekretär der FDJ-Kreisleitung Im Mittelpunkt unserer gesamten Tätigkeit steht auch im kommenden Studienjahr die ideologische Stäh lung unserer Mitglieder als unum stößliche Voraussetzung für klassen bewußtes leistungsorientiertes Den ken und Handeln in jeder Situation. Worauf kommt es dabei in Weiter führung des Friedensaufgebotes der FDJ auf dem Weg zum Nationalen ■Jugendfestival der DDR besonders an? 1. Ausgehend von der durch die FD J-Leitungen immer wieder neu zu stellenden Frage: „Wie erreichen wir mit unserer Arbeit wirklich jeden einzelnen?“ sehen wir es als unsere vordringlichste Aufgabe an, jedem zu helfen, seine Verantwortung vor der Menschheit, unserer Gesellschaft, seiner Familie und sich selbst zu be greifen und auch entsprechend als standhafter Kämpfer für die Sache des Friedens und des Sozialismus zu handeln. Im Studium wie als Absol vent ein noch differenzierteres ka meradschaftliches Gespräch mit je dem Freund, tieferes Eindringen in Fachliche und ideologische Arbeit als Einheit sehen Aus dem Diskussionsbeitrag von Martina Blume, GO Tierproduktion / Veterinärmedizin Ich kann berichten, daß unsere FDJ-GC „Edwin Hoernle" ihren Verbandsauftrag, als politischen Auf trag im Studentensommer des Karl- Marx-Jahres urd zu Ehren des 100. Geburtstages von Edwin Hoernle 160 Studenten emzusetzen, übererfüllt hat. Es ist klar, der Studentensom mer stand und steht an unserer GO unter Parteikontrolle. Die erste Zwi- scheneinschätzung besagt, dieser Auf trag wurde von unserer GO nicht nur quantitativ erfüllt, sondern ist auch durch eine vorbildliche Arbeitsmoral und ideologische Haltung der Stu denten, an ihrer Spitze die Genos sen, gekennzeichnet. Hohe und konkrete, aber auch rea listische Anforderungen bringen in der Einheit von fachlicher und ideo logischer Arbeit sowie körperlichem Einsatz die besten Ergebnisse. Leider gelingt uns TV-Studenten dies, wie der Studentensommer erneut zeigt, in Praxiseinsätzen noch weitaus besser als im Studium. Hier ist mir klar geworden, daß es nur möglich ist, wenn einer für den anderen bei der fachlichen una ideologischen Ar beit einsteht und sich für den ande ren mitverantwortlich fühlt Sicher ist das auch so, weil keiner auswei- chen kann, wenn wir einheitlich auf treten wollen. Ich trage mich, warum uns das in Leipzig nicht auch so gut gelingt. Eine Hauptursache sehe ich darin, daß wir noch zu schnell zu-, lassen, daß der einzelne aus verschie denen berechtigten und unberechtig ten Gründen in der Anonymität ver schwinden darf. Unsere Konzeption der wissenschaftiidr produktiven Tä tigkeit und die veränderte Studien organisation sollen das verhindern. Im Kampfprogramm unserer GO wird dieser Punkt und dabei die hohe Verantwortung der Hochschullehrer auch für die politisch-ideologische Arbeit als ein Schwerpunkt hervor gehoben. Ich bin der Meinung, daß wir hier eine große Leistungsreserve haben, die mit noch mehr Nachdruck zu erschließen ist. Wissenschaftlichkeit als Lebenshaltung ausprägen Aus dem Diskussionsbeitrag von Prof. Dr. Peter Schwartze, GO Medizin, Direktor des Carl-Ludwig-Instituts Die Problematik in der Medizin, d. h. die Problematik, vor der wir alle stehen, die Medizinstudenten ausbilden, ist folgende: Wir haben ein breit gefächertes, in 46 Fächer gegliedertes Medizinstudium, wir haben 200 Unterrichtende, an denen der einzelne Medizinstudent im Laufe seines Studiums „vorbeiwan dert“, und der einzelne Unterrich tende hat nur die Wahl oder die Möglichkeit, wenige dieser Studenten wirklich kennenzulernen oder sehr viele für eine verhältnismäßig kurze Zeit. Nun ist das Ausbildungsziel, auf das unsere Ausbildung gerichtet ist, formuliert im Absolventengelöbnis, und dieses Ausbildungsziel ist so hoch wie der Anspruch, den wir an den künftigen Arzt stellen. Jeder er wartet, daß alle Umstände des Krankseins oder möglichen Krank- werdens vom Arzt verstanden wer den. D. h. der Arzt soll eigentlich alles das, was im Laufe der bisherigen Individualentwicklung problema tisch war und schief gegangen ist, verständnisvoll wieder- ms Reine setzen. Und das bedeutet nun nicht mehr und nicht weniger, als daß ein Student und Anfänger über fünf Studienjahre hin zu diesen Qualitä ten herangebildet werden muß. Der einzige Weg dazu ist der, daß der Unterricht darauf gerichtet ist, ein alle Lebensbereiche durchdrin gendes, wissenschaftliches Verständ nis aktiv handhabbar anzuerziehen. Ein solches wissenschaftliches Ver ständnis all jener Lebensbereiche, die später vom Arzt beherrscht, ver standen und verständnisvoll geleitet werden sollen. Hier gibt es nur eine Methode, das ist die Erwerbung der Fähigkeit, die materialistisch-dialek tische Methode zu beherrschen und die marxistische Weltanschauung sich zu erwerben. Und das hat der Student im Laufe des Studiums zu üben. Einzuüben und immer wieder zu üben, so daß sein späterer Patient oder zu beratende Bürger nicht das Übungsobjekt, sondern den Geübten, den Trainierten, den Flexiblen, den das Richtige Suchenden vor sich hat. Das bedeutet, wir haben als eigent liche Erziehungsaufgabe marxisti scher Bildung eine durchgängige Wis senschaftlichkeit als Lebenshaltung zu erreichen. Meine eigenen Erfahrungen gehen dahin, daß es außerordentlich wich tig ist, fakultative Vorlesungen und Veranstaltungen zu halten, die ein Forum sein können für diejenigen und für diejenigen sein müssen, de ren Interesse sich im Laufe des Stu diums zunehmend differenziert im Hinblick auf ihren persönlichen Le bensplan. Die fakultative Vorlesung ist tat ¬ sächlich der Ort für die Entdeckung der Interessenten, später der Talente und für all diejenigen, die man ein lädt oder die man einladen sollte, in den Laboratorien Diplomarbeiten, Doktorarbeiten u. ä. schließlich an zufertigen. Eine besondere Form des Kontaktes mit den Studenten ist der sogenannte offene Abend. Ich habe solche offenen Abende veranstaltet, alle vier Wochen, mit dem Gegen stand all jener Probleme, die nicht im Fachunterricht der Medizin vor kommen. Damit das Parteilehrjahr auf das Leben in der GO ausstrahlt Aus dem Diskussionsbeitrag von Dr. Ralph Moritz, GO Afrika- und Nahostwissenschaften Ich möchte einige Bemerkungen machen über die Erfahrungen, die wir vor allem bei der Behandlung von Grundfragen unserer marxi- stisch-leninistischen Philosophie im Parteilehrjahr sammeln konnten. Wir sind von der Absicht ausgegangen, die allgemeine, die vorgegebene The matik entsprechend den Bedingun gen und Anforderungen der politisch- ideologischen Arbeit, wie sie an einer Universität bestehen, besonders wie sie an unserer Grundorganisation bestehen, zu behandeln. Zunächst ist ja bei einem Zirkel Marxistische Philosophie der Zirkelleiter damit konfrontiert, daß die Thematik den Teilnehmern bekannt ist. Jeder kennt ja die Gesetze und Kategorien der Philosophie, und sie zu behandeln löst nun keinen AHA-Effekt bei den Teilnehmern aus. Wir haben die Erfahrung gemacht, daß eine Veranstaltung des Partei lehrjahres damit steht und fällt, wie es Zirkelleiter und Teilnehmern ge lingt, neue Problemsichten der von der Überschrift her bekannten The matik zu vermitteln; und zwar Pro blemsichten, wie sie sich aus den sich jeweils verändernden Aufgaben und Forderungen der politisch-ideo logischen Arbeit unserer Partei wie unserer gesellschaftlichen Praxis ins gesamt konkret ergeben. Es ist wich tig, die Thematik jeweils unter die sem Aspekt im positiven Sinne zu problematisieren. Dabei muß an das in unterschiedlichem Maße vorhande ne Wissen angeknüpft und dem Be dürfnis nach Diskussion neuer Fra gestellungen, nach Aktualisierung und Erweiterung des Wissens Rech ¬ nung getragen werden. Diesem Be dürfnis zu entsprechen, kam es uns darauf an, ausgehend von der Ent wicklung unserer gesellschaftlichen Praxis, der gesellschaftspolitischen Strategie des X. Parteitages und von den Erfordernissen der internatio nalen Klassenauseinandersetzung, zu verdeutlichen, wie sich unsere philo sophische Weltanschauung in den letzten zehn, zwanzig Jahren ent wickelt hat, warum sie sich entwik- kelt, welche Triebkräfte und Motive dabei wirkten und zu welchen Er gebnissen dieser Prozeß geführt hat. Wir haben in den einzelnen Ver anstaltungen versucht, entsprechend den gegebenen Möglichkeiten dies zu mindest anzusprechen und zu skiz zieren. Das Bedürfnis, neuere Ergebnisse in der Entwicklung unserer philoso phischen Weltanschauung kennenzu lernen, sich mit ihnen vertraut zu machen, wurde in unserer Grundor ganisation ganz wesentlich stimuliert durch die Aufgabenstellung unserer fachlichen wissenschaftlichen Arbeit. Hier kommt unserer Meinung nach zum Ausdruck, daß die weltanschau lichen Grundlagen der Praxis, der politischen Praxis, des Kampfes un serer Partei, zugleich die weltan schaulichen Grundlagen unserer wissenschaftlichen Arbeit sind. Das ist ein Fakt, der als eine Triebkraft wirkt, die richtig zu entwickeln ist. Wir haben in unserer Grundorgani sation versucht, diese Triebkraft ge zielt zu nutzen, damit das Partei lehrjahr auch auf das politisch-ideo logische Leben in der Grundorgani sation insgesamt ausstrahlt. Geschichte muß auf das Hier und Heute gerichtet sein Aus dem Diskussionsbeitrag von Prof. Dr. Manfred Bensing, GO Geschichte Auch unsere Sektion und ihre Par teiorganisation stehen am Beginn eines neuen Abschnittes der Ge schichte der Lehrerbildung. Wir sind auf den politisch-weltanschaulichen Erziehungs- und wissenschaftlichen Bildungsprozeß entsprechend der Orientierung unserer Partei und auf der Grundlage der neuen Ausbil dungsprogramme gut vorbereitet Es kam uns die gründliche Diskus sion über die Ausbildung von Leh rern für Marxismus-Leninismus zu statten. Und gegenwärtig münden unsere Überlegungen in die Vorbe reitung der wissenschaftlich-metho dischen Konferenz des MHF im März 1984 zur Entwicklung der Ge- schichtswissenschaft im Bereich des Hochschulwesens ein. Wie die Stu dienjahresanalysen der beiden letz ten Jahre ausweisen, sind viele Mitarbeiter und ist ein wachsender Teil von Studenten bemüht, die Dis kussion mit praktischen Verände rungen zu verbinden. Aber es wäre verfehlt, sie überzubewerten. In der Studienjahresanalyse 1982 hatten wir eingeschätzt, daß die po litische Arbeit mit den Studenten komplizierter, konkreter, anspruchs voller, chancenreicher geworden ist, daß die Studenten an ihre Lehrer höhere Forderungen stellen, deren Bewältigung zu besseren Ergebnis sen, tieferen Einsichten, festeren Po sitionen und konsequenterer Hal tung führen kann. Diese Einschät zung hat sich weiter bestätigt. Die meisten der neuen Lehrerstudenten sind in der Mitte der 60er Jahre ge boren. Ihre persönlichen Erinnerun gen werden durch die Entwicklung seit dem VIII. Parteitag bestimmt. Das heißt, ihre Erlebnis weit ist ge prägt durch soziale Sicherheit, durch Geborgenheit, Wohlstand, durch ein hohes Bedürfnisniveau, es sind selbstbewußte überaus kritische junge Menschen. Eine zweifellos nicht nur für die Historiker und Ge schichtsstudenten wichtige Frage, denn schließlich ist jeder Genosse Wissenschaftler, jeder Hochschulleh rer in die Pflicht gestellt, Propagan dist der Geschichte unseres sozia listischen Staates zu sein, die er ja auch selbst verkörpert, und die Pro pagierung der Geschichte unserer Partei, ihre Berücksichtigung in der praktischen politischen Arbeit ist statutenmäßiger Auftrag. Aber na türlich ist das eine Forderung, be sonders an die heutigen und die künftigen Historiker. Den Ge schichtslehrern unserer allgemein- bildenden Schulen kommt dabei eine Schlüsselrolle zu, wenn es darum geht, die Kenntnis des schweren, aber erfolgreichen Weges der DDR, wie Genosse Hager sagte, zur Quelle berechtigten Stolzes auf das Er reichte, zum Ansporn für die Bewäl tigung der anspruchsvollen Aufga ben von heute und morgen zu ma chen. Sie legten ja gewissermaßen den Grundstein für das sozialistische Geschichtsbewußtsein von Genera tionen. Genosse Hager hat auf Aspekte der Vermittlung unserer DDR-Ge schichte als Forderung an alle Ge schichtspropagandisten, an die Ge schichtslehrer. wie die Lehrerbild ner verwiesen: — auf die untrennbare Einheit von Politik und Geschichte. Der Histori ker, der Geschichtslehrer, der Ge schichtspropagandist sind nicht in er ster Linie Chronisten, für uns ist die Geschichte auf das Hier und Heute gerichtet. — Weiter verwies Genosse Hager u. a. auf neue Forderungen heute an die Propagierung des Geschichts bildes, wenn er feststellte, daß wir ein umfassenderes und differenzier teres Bild dieses großartigen und zugleich komplizierten konflikt- und problemreichen Prozesses der DDR- Geschichte brauchen, daß ihre Dar stellung an Wahrheitsgehalt, Über zeugungskraft verliert, wenn wir die Komplikationen, die Wider sprüche verniedlichen oder ver schweigen, ja, daß „gerade darin, wie diese Schwierigkeiten durch die Par tei der Arbeiterklasse und die Ak tivität der Werktätigen gemeistert werden, sich der gesellschaftliche Fortschritt, die Rolle der Partei der Arbeiterklasse zeige“.
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