Suche löschen...
Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1983
- Erscheinungsdatum
- 1983
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198300001
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19830000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19830000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1983
-
- Ausgabe Nr. 1, 7. Januar 1
- Ausgabe Nr. 2, 14. Januar 1
- Ausgabe Nr. 3, 21. Januar 1
- Ausgabe Nr. 4, 28. Januar 1
- Ausgabe Nr. 5, 4. Februar 1
- Ausgabe Nr. 6, 11. Februar 1
- Ausgabe Nr. 7, 18. Februar 1
- Ausgabe Nr. 8, 25. Februar 1
- Ausgabe Nr. 9, 4. März 1
- Ausgabe Nr. 10, 11. März 1
- Ausgabe Nr. 11, 18. März 1
- Ausgabe Nr. 12, 25. März 1
- Ausgabe Nr. 13, 4. April 1
- Ausgabe Nr. 14, 8. April 1
- Ausgabe Nr. 15, 15. April 1
- Ausgabe Nr. 16, 22. April 1
- Ausgabe Nr. 17, 29. April 1
- Ausgabe Nr. 18, 6. Mai 1
- Ausgabe Nr. 19, 13. Mai 1
- Ausgabe Nr. 20, 20. Mai 1
- Ausgabe Nr. 21, 27. Mai 1
- Ausgabe Nr. 22, 3. Juni 1
- Ausgabe Nr. 23, 10. Juni 1
- Ausgabe Nr. 24, 17. Juni 1
- Ausgabe Nr. 25, 24. Juni 1
- Ausgabe Nr. 26, 1. Juli 1
- Ausgabe Nr. 27, 8. Juli 1
- Ausgabe Nr. 28, 15. Juli 1
- Ausgabe Nr. 29, 22. Juli 1
- Ausgabe Nr. 30, 29. Juli 1
- Ausgabe Nr. 31, 2. September 1
- Ausgabe Nr. 32, 9. September 1
- Ausgabe Nr. 33, 16. September 1
- Ausgabe Nr. 34, 23. September 1
- Ausgabe Nr. 35, 30. September 1
- Ausgabe Nr. 36, 10. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 37, 14. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 38, 21. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 39, 28. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 40, 4. November 1
- Ausgabe Nr. 41, 11. November 1
- Ausgabe Nr. 42, 18. November 1
- Ausgabe Nr. 43, 25. November 1
- Ausgabe Nr. 44, 2. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 45, 9. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 46, 16. Dezember 1
-
Band
Band 1983
-
- Titel
- Universitätszeitung
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
UZ-Studienmaterial für die Schwerpunktthemen in der Vorbereitungswoche Zum Thema: Der Beitrag von Wissenschaft und Technik zur Steigerung der Arbeitsproduktivität Seit dieser Feststellung Lenins 1919 sind fast 65 Jahre vergan gen; den gegenwärtig in der DDR erreichten Stand schätzte Genosse Honecker wie folgt ein; „Gegenwärtig hat die DDR ein höheres Niveau der Arbeitspro duktivität erreicht als Italien und liegt mit Großbritannien etwa auf gleicher Höhe. Ich sage das im Interesse einer realisti schen Wertung. Zufriedenstellen kann uns diese Position nicht. Denn andererseits liegt die Ar beitsproduktivität bei uns um rund 30 Prozent niedriger als in Frankreich oder der BRD. Solche Vergleiche ergeben gewiß kein genaues Bild, aber bestimmte Größenordnungen werden doch sichtbar. “ (Honecker, E.; Schlußwort zur 5. Tagung des ZK der SED, Dietz Verlag Berlin 1982, S. 24) Die Steigerung der Arbeits produktivität bleibt somit wei terhin erste und wichtigste Frage der weiteren Entwicklung der Volkswirtschaft der DDR. Was ist „Arbeitsproduktivi tät“? Die Arbeitsproduktivität wird bestimmt als das Verhält nis der produzierten Menge an Gebrauchswerten zu der dafür aufgewandten gesellschaftlichen Arbeitszeit. Im Vordergrund unserer Wirt- schaftsstrategie steht eine wei tere Verringerung des Aufwan des an lebendiger Arbeit. Durch Maßnahmen des wissenschaft lich-technischen Fortschrittes sind jährlich etwa 500 Millionen Stunden an Arbeitszeit einzuspa ren. Dieses Ziel konnte bereits 1982 erreicht werden. Diese Einsparungen schlugen jedoch volkswirtschaftlich für eine Ar beitsproduktivitätssteigerung nicht im erforderlichen Umfang zu Buche, da ein hoher Anteil da von für Arbeiten außerhalb der produzierenden Bereiche genutzt wurde oder infolge einer nicht darauf abgestimmten Gesamt technologie (Auftreten nicht für die Produktion nutzbarer Zeiten) nicht den erwarteten Effektivi tätsgewinn erbrachte. Das Ziel einer durch Wissenschaft und Technik bewirkten Arbeitszeit einsparung muß deshalb die Einsparung ganzer Arbeitsplätze, verbunden mit einer Frei- und Umsetzung der dort beschäftig ten Arbeitskräfte sein. Die so ge schaffene Freisetzung von Ar beitskräften führt in der DDR nicht, wie in kapitalistischen Ländern, zur Arbeitslosigkeit. Die freigesetzten Arbeitskräfte werden dringend benötigt zur Übernahme neuer Produktions aufgaben, so beispielsweise für den Rationalisierungsmittelbau, für die dreischichtige Auslastung hochproduktiver Maschinen und Anlagen sowie nicht zuletzt auch für die Erweiterung der Produk tion hochwertiger Konsumgüter für die Bevölkerung. Das Produktionswachstum wird mit einem noch zu hohen Auf wand an lebendiger Arbeit er kauft. Es gilt deshalb die Forde rung, daß das Wachstum der Ar beitsproduktivität größer sein muß als das Wachstum der Pro duktion. Naheliegend ist der Gedanke, die Arbeitsproduktivität dadurch zu steigern, daß Arbeitskräfte eingespart und durch Industrie roboter ersetzt werden. Hierbei ist jedoch die ökonomische Grundforderung zu beachten, daß die Arbeitsproduktivität wie derum schneller steigen muß als der Wert der Grundfonds je Ar beitsplatz. Die Grundfondsaus stattung der Industrie der DDR wuchs 1982 um 5,3 Prozent; jeder Produktionsarbeiter verwaltet durchschnittlich einen Wert sei nes Arbeitsplatzes von über 100 000 Mark. (Als Vergleich: ein Industrieroboter kostet etwa 200 000 bis 300 000 Mark!) Die Ar beitsproduktivitätssteigerung be trug jedoch 1982 nur 5,1 Prozent, sie war damit im Vergleich zur Erhöhung der Grundfondsausstat tung zu gering. Durch intensi vere Nutzung der vorhandenen Grundmittel könnte noch mehr produziert werden. Die zeitliche Auslastung wichtiger Produk tionsausrüstungen ist deshalb bis 1985 auf 16 bis 17 Stunden pro Kalendertag zu erhöhen. Es sei an dieser Stelle damit auch deutlich gesagt, daß die Steigerung der Arbeitsproduktivi tät nicht allein nur eine Aufgabe von Wissenschaft und Technik ist. Sie ist auch eine Frage der Ausnutzung des verfügbaren Ar- beitszeitfonds. Diesen Fonds an Wissen, Erfahrungen und Lei- stungswillen von 8,368 Millionen Werktätigen der DDR wirksam einzusetzen, muß. Hauptanliegen der sozialistischen Menschenfüh rung und Leitungstätigkeit sein. Hier zeigt sich beispielsweise, daß der Anteil an beeinflußbaren Ausfallzeiten am Arbeitszeit fonds zu hoch ist. Während die durch Krankhei ten verursachten Ausfallzeiten auf das niedrigste Niveau seit 1974 sanken, erhöhten sich Warte- und Stillstandszeiten so wie Ausfallzeiten durch unent schuldigtes Fehlen! Dabei ging 1981 die jährliche Arbeitszeit von 15 000 Produktionsarbeitern verloren, das sind fast 10 Prozent der durch Wissenschaft und Technik erbrachten Arbeitszeit einsparungen! Die Vorzüge unserer sozialisti schen Gesellschaftsordnung zu nutzen, kann aber nicht bedeu ten, auf Kosten unserer Gesell schaft zu leben. Die optimale Ausnutzung des verfügbaren Arbeitszeitfonds ist nicht nur Aufgabe der Industrie, sie gilt gleichermaßen für Wis senschaftler und Studenten! Doz. Dr. habil. Dr. H.-D- EILHAUER In den Diskussionsreden, die auf der Internationalen Wissenschaftlichen Konfe renz „Karl Marx und unsere Zeit - der Kampf um Frieden und sozialen Fort schritt" im April 1983 in Berlin gehalten wurden (unser Foto), bestätigte sich eindrucksvoll die Richtigkeit der weltverändernden Lehren von Karl Marx. Einmal mehr wurde deutlich, daß die Ideen von Marx leben und wirken, daß sie helfen, die Haupttendenzen der internationalen Entwicklung, die komplizierten und widersprüchlichen Probleme der Gegenwart zu erkennen und zu begreifen. Im Kampf für die Veränderung der Welt und für den sozialen Fortschritt sind sie eine unersetzliche Waffe. Auch und gerade deshalb ist es für einen Studenten der Universität, die den Namen von Karl Marx trägt, eine der wichtigsten Auf gaben, im marxistisch-leninistischen Grundlagenstudium um höchste Ergebnisse zu kämpfen. Foto: ADN-ZB In der Entwicklung der menschlichen Gesellschaft kommt der jeweils erreichten Ar beitsproduktivität eine ent scheidende Schlüsselfunktion zu: „Die Arbeitsproduktivität ist in letzter Instanz das allerwich tigste, das ausschlaggebende für den Sieg der neuen Gesellschafts ordnung. Der Kapitalismus hat eine Arbeitsproduktivität ge schaffen, wie sie unter dem Feu dalismus unbekannt war. Der Ka pitalismus kann endgültig be siegt werden und wird dadurch endgültig besiegt werden, daß der Sozialismus eine neue, weit höhere Arbeitsproduktivität schafft. Das ist ein sehr schwie riges und sehr langwieriges Werk, aber man hat damit be gonnen ..." (Lenin, W. I.; „Die große Initia tive“, Lenin Werke, Dietz Verlag Berlin 1961, Band 29, S. 416) Der Volkswirtschaftsplan 1983 der DDR orientiert auf eine durchschnittliche Einsparung an Arbeitszeit von 6,7 Prozent pro Jahr. Diese Kennziffer wurde 1982 von vielen Kombinaten be reits erreicht bzw. sogar beträcht lich überboten: VEB Leuna-Werke 6,5 Prozent Werkzeugkombinat Schmalkal den 6,8 Prozent Carl Zeiss Jena 10,6 Prozent Automatisierungsanlagenbau Berlin 12,5 Prozent Das traf jedoch nicht generell zu: In 19 Kombinaten war 1982 die Arbeitsproduktivität geringer als im Vorjahr! In vielen Kom binaten wächst zwar die Arbeits produktivität, sie wächst jedoch langsamer als die Produktion. Zum Thema: Marxismus-Leninismus und revolutionärer Weltprozeß - Kampf der Völker für Frieden und sozialen Fortschritt Erstmalig seit dem zweiten Welt krieg fand eine Konferenz von sol cher Breite und Repräsentanz statt, die nicht etwa nur Kommunisten, sondern auch Sozialdemokraten und nationale Befreiungsbewegungen vereinte. Es waren 95 kommunisti sche Parteien und revolutionäre Vor hutparteien, 31 antiimperialistische Organisationen und Bewegungen und 18 sozialistische und sozialde mokratische Parteien, davon acht aus Europa, vertreten — und das im Namen von Karl Marx. Das Jahr 1983 ist als das Jahr des 165. Geburtstages und des 100. To destages von Karl Marx durch eine verstärkte ideologische Auseinan dersetzung auf allen Gebieten, durch das eindringliche Studium der Werke der Klassiker des Mar xismus-Leninismus und der Doku mente und Materialien, die aus die sem Anlaß erschienen sind, gekenn zeichnet. Das betrifft insbesondere die Thesen des Zentralkomitees der SED zum Karl-Marx-Jahr 1983 und die wesentlichsten Materialien der Internationalen Wissenschaftlichen Konferenz „Karl Marx und unsere Zeit — der Kampf für Frieden und sozialen Fortschritt“ vom April die ses Jahres in Berlin. Bereits der In halt dieser Dokumente zeigt, daß wir dieses Jubiläum nicht als ein vorübergehendes „Gedenkjahr“ be trachten, sondern es darum geht, Marx in unseren Taten leben zu las sen — nicht als historische Rückbe sinnung, sondern als lebendige An leitung für unser eigenes Handeln. Unsere Zeit ist von komplizierten und oft sich widersprüchlich ent wickelnden Prozessen gekennzeich net. — Der reale Sozialismus hat- in den meisten Ländern das Stadium sei ner vollen Entwicklung erreicht. Neue Wege in Ökonomie und Poli tik müssen beschritten werden, um Fragen der weiteren Entfaltung der sozialistischen Gesellschaft, ins besondere der intensiv erweiterten Reproduktion unter den Bedingun gen der wissenschaftlich-tech- nischen Revolution zu lösen. — Gleichzeitig macht der Imperialis mus verzweifelte Anstrengungen, das Rad der Geschichte — selbst um den Preis der Vernichtung der Menschheit — aufzuhalten. Damit wird die Frage der Erhaltung und Sicherung des Friedens zur Kern frage jeder marxistisch-leninisti schen Politik, bewegt aber auch im mer mehr andere Schichten und po litische Gruppierungen in der gan zen Welt. — Die Krisenerscheinungen des ka pitalistischen Systems haben sich vertieft und in vieler Beziehung eine neue Qualität angenommen. — Der revolutionäre Weltprozeß hat neue Dimensionen angenommen. Neue Völker und soziale Kontin gente sind in den antiimperialisti schen Kampf eingetreten, die Viel falt der Formen und Wege zur An näherung an den Sozialismus hat sich vergrößert. All dies bringt eine große Zahl praktischer und theoretischer Pro bleme hervor, zu deren Lösung wir die wissenschaftliche Theorie und Methode, deren Entdecker Marx war und die durch Lenin schöpfe risch weiterentwickelt wurde, nöti ger denn je brauchen. Um den Mar xismus-Leninismus anwenden zu können, muß man ihn in seinem We sen verstehen. Es ist in erster Linie eine re volutionäre Theorie und Weltan schauung, das heißt auf die Verände rung der Gesellschaft durch die Um setzung Wissenschaftlicher Erkennt nis in die Praxis gekennzeichnet. Das Werk von Marx selbst lehrt uns, daß es keine „neutrale“ Wis senschaft außerhalb der Klassenaus einandersetzungen geben kann, keine Wissenschaft, die nicht zu den Grundfragen ihrer Zeit Stellung nimmt, an ihrer Lösung teilnimmt. Er ist zum zweiten eine schöpferi sche Wissenschaft, kein steriles in sich geschlossenes System, sondern wird ständig bereichert durch die Erfahrungen von Millionen Men schen, durch die wissenschaftliche Analyse und die politisch-ideologi sche Führungstätigkeit der Partei. Und er ist drittens eine streitbare Wissenschaft, gerichtet auf die ideologische Auseinandersetzung mit den Verfechtern der Ausbeu tung, der Kriege und Unterdrük- kung, den Antikommunisten aller Schattierungen, aber auch mit je nen, die den Marxismus eben nicht schöpferisch anwenden, sondern als bequemes Denkschema für „alle Si tuationen“ auff assen. All dies haben die Klassiker des Marxismus-Leninismus in ihrem Werk und ihrer revolutionären Pra xis selbst demonstriert, das gilt es von ihnen zu lernen. Die Lebenskraft des Marxismus- Leninismus hat sich in den hundert Jahren seit dem Tode seines Begrün ders tausendfach bewiesen. Lehren von Marx sind unzerstörbar, weil sie wahr sind Es ist eine seltsame Sache, daß ge rade diejenigen, die Marx und den Marxismus immer wieder totgesagt haben, heute mehr denn je gezwun gen sind, sich mit Marx zu beschäf tigen. Das zeigen z. B. die vielen „Marx-Konferenzen“, die in diesem Jahr von Antimarxisten durchge führt wurden (z. B. in Trier, der Ge burtsstadt von Karl Marx). Die Tatsachen sprechen ja auch eine unüberhörbare Sprache: Im Jahre 1917 umfaßte der reale So zialismus 16 Prozent des Territo riums, 8,2 Prozent der Bevölkerung und drei Prozent der Industriepro duktion der Welt. 1976 betrugen diese Kennziffern 26,2 Prozent, 32,6 Prozent und 41 Prozent. Während es 1847, als Marx und Engels am „Manifest der Kommuni stischen Partei“ schrieben, etwa 400 Kommunisten gab, waren es 1980 über 60 Millionen auf allen Konti nenten. Aber mehr noch: Der Marxismus-Leninismus ist heute zur einflußreichen und viel fach wegbestimmenden Ideologie der Völker geworden, die sich vom kolonialen und halbkolonialen Joch befreit haben, oder noch im Befrei ungskampf stehen. Die Schriften von Marx, Engels und Lenin wer den heute in Äthiopien, Angola und Südafrika ebenso eifrig studiert wie in Nikaragua oder El Salvador. Die Lehren von Marx sind un zerstörbar, weil sie wahr sind, weil sie erstmalig in der Geschichte der Menschheit mit der Entwicklung der materialistischen Geschichtsauf fassung eine wissenschaftliche Er klärung der sozialen Phänomene zu geben vermochten und — so Marx prophetisch — zur materiellen Ge walt wurden, indem sie die Massen ergriffen. All dies veranlaßt die „Marx- Töter“ jeglicher Schattierungen, ihre Kräfte zu vervielfachen, ja ge radezu zu einem antikommunisti schen Kreuzzug aufzurufen. Dabei gibt es verdeckte und offene, aggres sive und gemäßigte Formen. Einige Hauptrichtungen dieser „Marxolo- gie“ haben sich naturgemäß im Ju biläumsjahr besonders deutlich ge zeigt. — Besonders sozialdemokratische und revisionistische Kräfte versu chen, Karl Marx in einen großen Wissenschaftler des 19. Jahrhun derts zu verwandeln, dessen Lehren unter heutigen Bedingungen nicht mehr gültig seien. Er wird sozusa gen zum Denkmal „entschärft“. — Der nächste Schritt ist, den Leni nismus vom Marxismus zu trennen, ja beide in Gegensatz zu bringen, um so zu beweisen, daß der reale So zialismus, der ja vom Werk Lenins und der Großen Sozialistischen Ok toberrevolution ausgeht, mit den Ideen von Marx nichts zu tun habe. Eine besondere Variante dieser Rich tung ist, Marx eine „humane“, Le nin jedoch einen „totalitäre“ Sozialis musauffassung z u unterschieben. Es ist aber unbestritten, daß der Leni nismus der Marxismus unserer Epo che ist und es bisher noch kein Bei spiel für die Schaffung einer aus beutungsfreien Gesellschaft ohne die Anwendung der Lehren von Marx, Engels und Lenin gibt (und auch nicht geben kann). — Eine besonders in letzter Zeit (auch unter sogenannten „Linken“) moderne Theorie ist, zu behaupten, der Marxismus gelte zwar noch für die unterentwickelten Länder, nicht aber für die „Wohlstandsgesellschaf ten“ der hochentwickelten kapitali stischen Länder. Aber gerade die ge genwärtige Krise des Kapitalismus bestätigt, daß auch in diesen Län dern die grundlegenden von Marx entdeckten und Lenin weiterent wickelten Gesetze der Ausbeuterge sellschaft, des Kapitalismus und Imperialismus wirken. — Schließlich muß man den offenen und militanten Antikommunismus sehen, für den Marx, Lenin und der reale Sozialismus nichts weiter sind als eine Art „Antichrist“, ein „Krebsgeschwür“ (Pinochet), eine Art „Weltpest“, die um jeden Preis ausgerottet werden muß. Diese Posi tion bildet die Grundlage für die an- tikommunistische Massenpropa ganda, deren Wirkung nicht unter schätzt werden darf, für die Begrün dung der Politik der Konfrontation, der Hochrüstung und des atomaren Erstschlags. Es ist sozusagen die Be gleitmusik für die Weltherrschafts pläne des USA-Imperialismus. Grundlegende Entwicklungen unserer Zeit Die erwähnte Wissenschaftliche Karl-Marx-Konferenz in Berlin hat die Unhaltbarkeit all dieser Thesen und Praktiken bewiesen und gleich zeitig klargemacht, daß der Einfluß des Marxismus-Leninismus und des realen Sozialismus weiter gewach sen ist. Auf dieser Konferenz zeigten sich die grundlegenden Entwicklungs fragen unserer Zeit in aller Deutlich keit: — Die Frage der Erhaltung und Si- . cherung des Friedens führt immer breitere Kräfte zusammen, dabei wird im wachsenden Maße die kon struktive Friedensstrategie der UdSSR und der sozialistischen Bru derländer unterstützt. — Immer deutlicher wird, daß das sozialistische Weltsystem das Zen trum des sozialen Fortschritts in un serer Epoche und die wichtigste Stütze bei der Lösung der Lebens fragen der Menschheit ist. — Die große Mehrzahl der Delega tionen würdigte die aktuelle Bedeu tung der Lehren von Karl Marx, wenn auch mit unterschiedlicher Akzentuierung. — Der Kampf um Frieden und der Kampf um sozialen Fortschritt sind heute untrennbar verbunden. Es kann keine Lösung der Ernährungs- und Armutsprobleme, der Umwelt-, Energie- und Rohstofffragen geben, wenn nicht die Bedrohung des Welt friedens durch den Imperialismus beseitigt Wird. - Die revolutionären Hauptströme unserer Epoche rücken enger zu sammen, die Einheit im antiimpe rialistischen Kampf wächst. Dabei spielen die Kräfte der nationalen Be freiungsbewegung eine wachsende Rolle. Immer deutlicher wird für die Völker Asiens, Afrikas und La teinamerikas, daß es keine kapitali stische Lösung ihrer Probleme und auch keinen dritten Weg gibt. — Die gewachsene Bedeutung dieser Völker im internationalen Leben geht schon daraus hervor, daß heute mehr als 70 Prozent der Menschheit in diesen Regionen leben. Gleichzei tig gehen vom Kampf dieser Völker wichtige Impulse für die schöpferi sche Weiterentwicklung des Mar xismus-Leninismus in . unserer Zeit aus. Der große Erfolg und internatio nale Widerhall dieser Konferenz ist ein Beispiel dafür, daß trotz der Zu spitzung der internationalen Lage, der Gegenangriffe des Imperialis mus und der erschwerten Bedin gungen für den sozialen Fortschritt der Siegeszug des Marxismus- Leninismus nicht aufzuhalten sein wird. Das ist kein geradliniger Weg, keine Entwicklung ohne Irrtümer, Rückschläge und Schwierigkeiten. Er erfordert Kenntnis, revolutio näre Standhaftigkeit und Schöpfer tum. Prof. Dr. sc. E. HACKETHAL Literaturhinweis: 1. Thesen des Zentralkomitees der SED zum Karl-Marx-Jahr 1983, in „Neues Deutschland“ v. 1. 12. 1982 (oder entsprechende Broschüre) 2. Rede des Genossen Erich Hon ecker auf der Internationalen Wis senschaftlichen Karl-Marx- Konferenz in Berlin, in „Neues Deutschland“ v. 12. 4. 1983 3. Rede des Genossen W. Samjanin auf derselben Konferenz, in „Neues Deutschland“ v. 12. 4. 1983 4. Rede von Rodney Arismendi auf derselben Konferenz, in „Neues Deutschland“ v. 15. 4. 1983 5. 6. Tagung des ZK der SED, Aus dem Bericht des Politbüros an das ZK der SED, Berlin 1983, S. 9 bis 32
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)