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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1983
- Erscheinungsdatum
- 1983
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198300001
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- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19830000
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- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19830000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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- Digitalisat
- SLUB Dresden
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Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1983
-
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Band 1983
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Aus anderen Bildungsein- Achtungen Spezialistenlager für junge Chemiker TH »Carl Schorlemmer“ Merse burg: Das erste DDR-offene Spe- zialistenlager „Junge Chemiker“ Wurde im August an der TH Mer seburg durchgeführt. 100 Schüler der 10. Klasse beschäftigten sich zwei Wochen mit Problemen und Perspektiven der Petrol- und Karbochemie. Die Kombinate Buna und Leuna vergaben in Zu sammenarbeit mit Studenten, Ab solventen und Lehrkräften der Technischen Hochschule acht Forschungsaufträge an die Schü ler. Deutschiehrerkurs an der PH PH „Clara Zetkin“ Leipzig: Am XXIII. Internationalen Deutsch lehrerkurs der PH nahmen in diesem Sommer 100 Lehrer aus der CSSR, der UdSSR, aus Un garn, Bulgarien und Jugoslawien teil. Im Mittelpunkt des Kurses stand die Erhöhung der Sprech fertigkeit der ausländischen Deutschlehrer. Des weiteren half er, das Verständnis der poli tischen, wirtschaftlichen und kul turellen Entwicklung der DDR zu vertiefen. In Interessengrup pen wurden den Teilnehmern spezielle Veranstaltungen zur Fremdsprachenmethodik, zu Ent- wicklungsrichtungen in der deut schen Gegenwartssprache, zur Kulturpolitik und zu neuen Ten denzen der DDR-Literatur ange boten. Gemeinsame Ferien in Interlagern Martin-Luther-Universität Halle: In vier internationalen Fe- rienlagern leisteten rund 5000 Studenten der Universität sowie der sechs Hoch- und Fachschu len des Bezirkes zusammen mit Kommilitonen aus den anderen sozialistischen Ländern ihren Beitrag zum FDJ-Studentensom- mer. 700 junge Leute von der Hallenser Alma mater und ihren Partnereinrichtungen in der UdSSR, der CSSR, in Bulgarien Und Polen erholten sich im In terlager „Junge Garde“ Halle- Neustadt. Gemeinsam arbeiteten sie beim Straßen-, Brücken- und Tiefbaukombinat,' in den Buna- Werken, bei der Reichsbahn und Wirkten bei der Verschönerung Von Grünanlagen mit. Zum ab wechslungsreichen Leben in den Studentenlagern gehörten Foren zu aktuell-politischen Fragen, Abende der Jugendverbände, Kultur- und Sportwettkämpfe so wie Konzertbesuche und Ex kursionen. Schon lange kein wissenschaftliches Mauerblümchen mehr Der Rektor unserer Universität, Prof. Dr. sc. Dr. h. c. L. Rath mann, hat sich in seinem Referat auf dem diesjährigen Konzil kri tisch mit der Entwicklung der in terdisziplinären Forschung ausein andergesetzt und mehr konkrete In itiativen von allen Forschungskol lektivmitgliedern verlangt. Diese Aufforderung soll uns Anlaß sein, über Ergebnisse, Erfahrungen und über die Ausstrahlung zu berichten, die aus einer 15 Jahre währenden in terdisziplinären Arbeit auf dem Ge biet der Strahlenbiologischen For schung hervorgegangen sind. Mit der Zeit von 15 Jahren ist zwar kein „Jubiläumszeitraum“ er reicht, jedoch meinen wir, eine Zeit spanne, die für die Forschung be deutungsvoll ist. Wir betrachten dies auch als eine Art Rechen schaftslegung im Karl-Marx-Jahr und im 30, Jahr der ehrenvollen Na mensverleihung an unsere Universi tät. Die diese Forschung über die ge samte Zeit tragenden Säulen sind der Wissenschaftsbereich Tierhy giene und Strahlenbiologie und der Wissenschaftsbereich Pathologie der Sektion Tierproduktion und Ve terinärmedizin sowie die Radiologi sche Klinik des Bereiches Medizin. Der Beginn Blicken wir auf den Ausgangs punkt der interdisziplinären For schung zurück, so müssen wir ein gestehen, daß es uns 1968 mehr um die Frage der Zweckmäßigkeit ging als uns darüber Gedanken zu ma chen, daß Interdisziplinarität den Gesetzmäßigkeiten der Wissen schaftsentwicklung und den Erfor dernissen der Anwendung wissen schaftlicher Erkenntnisse in der ge sellschaftlichen Praxis entspricht. Es sei aber an dieser Stelle aus drücklich betont, daß wissenschaft licher Weitblick dazu gehörte, wenn der Direktor der Radiologischen Kli nik, OMR Prof. Dr. sc. Oelßner, da mals einem jungen Dozenten der Ve terinärmedizin die Tore der inter disziplinären Arbeit weit öffnete und damit die Möglichkeit gab, auf dieser Basis die Strahlenbiologie in der Veterinärmedizin zu entwik- kein. Damit war die zu dieser Zeit über haupt nicht selbstverständliche Mög lichkeit gegeben, landwirtschaftli che Nutztiere mit Röntgentiefen- therapiegeräten zu bestrahlen. Es wurden weitere junge Mitstreiter in dieser Klinik und zunächst in der damaligen Vet.-Med.-Fakultät, spä ter der Sektion Tierproduktion und Veterinärmedizin gewonnen, und fünf junge Wissenschaftler gründe ten mit sehr geringem materiell- technischem Hintergrund eine For schungsgemeinschaft. Kein Mensch sprach im Jahr der III. Hochschul reform von Unterstellungsverhält nissen, von Leitungsstrukturen und von VbE. Fragen wir uns heute nach den Bedingungen und Voraus setzungen für den Beginn und die 15jährige Kontinuität der gemein samen Arbeit, auch mit wechseln dem Kaderbestand, so lassen ich folgende Feststellungen treffen: — Ein Forschungsgegenstand mit großer Tragfähigkeit für eine kom plexe Lösung sowie großer Re levanz für die Sicherung und Stär kung unserer Republik. — Politische Bewußtheit für die Lö sung der Aufgabe auch unter nicht optimalen Bedingungen, die eine hohe Einsatzbereitschaft verlangen. — Unterstützung durch die Partei sowie durch wenigstens einen er fahrenen und angesehenen Hoch schullehrer und Forscher. — Solides Beherrschen des wissen schaftlichen Handwerks durch die das Kollektiv tragenden Wissen schaftler. — Vertrauen in die Leistungsfähig keit, wissenschaftliche Aussagekraft und Seriosität jedes beteiligten Kol lektivmitgliedes bei voller Gleich berechtigung im Kollektiv. — Schaffung der Möglichkeit für je des Kollektivmitglied, sich zu qua lifizieren und die Gewißheit, dabei das Kollektiv hinter sich zu wissen. Gerade die politische Bewußtheit war gefordert, da feststand, daß über längere Zeit die erzielten Er gebnisse nicht veröffentlicht wer den konnten, und daß in der übli chen Abrechnung der wissenschaft lichen Leistung an der Universität nach der Zahl der Publikationen Lücken entstehen mußten. Auch auf die hohe Einsatzbereitschaft aller Beteiligten, technisches Personal und Wissenschaftler, sei an dieser Stelle verwiesen, da die Nutzung der für die medizinische Therapie vorgesehenen Strahlenquellen von vornherein Wochenend- und Nacht arbeit voraussetzte und noch heute notwendig macht. Das wissenschaftliche Fundament für die Zusammenarbeit Eine solche Darstellung kann schnell dazu verleiten, der Sponta nität das Wort zu reden, den Selbst lauf der Dinge, das zufällige Zu sammentreffen von Ereignissen' als Bewegungsmerkmal oder Trieb kräfte für eine interdisziplinäre Ar beit zu betrachten. Unsere Erfahrun gen sprechen vielmehr für die Fest stellungen von Gregor Schirmer (1983), daß aus dem Bedürfnis der sozialistischen Gesellschaft nach Wissenschaft und damit aus der ge sellschaftlichen Funktion der Wis senschaft Impulse, ja Zwänge zur in terdisziplinären Arbeit erwachsen. Mit der Entwicklung der Strah lenbiologie nach dem zweiten Weltkrieg als selbständige Disziplin, aber auch vielfach angelehnt an me dizinischen Fragestellungen und mit der zunehmenden Gefährdung der Menschheit durch ein von den im perialistischen Staaten unter Füh- rung der USA entfesseltes Wett rüsten, mußte sich auch die Ve terinärmedizin in Lehre und For schung diesen wissenschaftlichen Fragestellungen zuwenden. Die Strahlenbiologie stellt sich aber als eine Wissenschaftsdisziplin dar, der allein aus dem inhaltlich und methodisch verbindenden Ge genstand — ionisierende Strahlung — und seinen physikalischen, phy sikochemischen, biologischen, me dizinischen, veterinärmedizinischen und ökologischen Bezügen eine hohe Komplexität eigen ist. Diese Komplexität des Wissenschaftsge genstandes kann nur auf interdiszi plinäre Art und Weise adäquat wis senschaftlich erfaßt werden. Sie ver langt und erzwingt ein interdiszi plinäres wissenschaftliches Heran gehen an die gewählten Forschungs gegenstände. Für die Bildung eines interdiszi plinären Forschungskollektives war somit ein solides wissenschaftliches Fundament gegeben, auf welches nunmehr Forschungsaufgaben zu stellen waren, die die Entwicklung aller beteiligten Disziplinen und Wissenschaftler fördern. Diese ob jektiv gegebene Voraussetzung führt jedoch allein nicht zur inter disziplinären Arbeit. Die 15 Jahre gemeinsames Wirken haben uns ge lehrt, daß die interdisziplinäre Ar beit zwar nicht durch irgendwelche organisatorischen Maßnahmen, so zusagen als „Modeströmung“ er- zwungen werden kann, daß sie sich aber nicht im Selbstlauf entwickelt, sondern daß sie, nach Erkennen der wissenschaftlichen Tragfähigkeit, der bewußten, konsequenten, die Selbständigkeit der einzelnen betei ligten Wissenschaftsdisziplinen achtenden Leitung und Förderung bedarf. Erfolg und Befriedigung in der täglichen anstrengenden wissen schaftlichen Arbeit treten jedoch nicht in der ständigen Bewußtheit dieser objektiven Notwendigkeit einer kollektiven Lösung von For schungsaufgaben zutage. Sie sind an die praktische Tätigkeit der Wissen schaftler in den Forschungskollek tiven gebunden. Diese Tätigkeit wird jedoch sehr maßgeblich von der Bereitschaft, Integrationsfähig keit und Befähigung zu interdiszi plinärer Arbeit geprägt. Die Bereitschaft ist vor allem ein ideologisches Problem. Aber auch der sozialistische Charakter der Ar beit erschließt nicht automatisch diese Bereitschaft, schon gar nicht die Befähigung. Es ist auch nicht da mit getan, allein auf die wegberei tende Wirkung der Ideologie zu bauen und sozusagen ihr eine „Zwangsausübung“ zuzuweisen. Unsere Erfahrungen gehen dahin, daß unter der Voraussetzung der dis ziplinorientierten Befähigung, die Bereitschaft zur kollektiven Arbeit vor allem durch die enge Verknüp fung unterstützt wird. Eine Univer sität besitzt in ihrer qualifizieren den Funktion dazu die besten Vor aussetzungen. Wenn wir heute ein Resümee zu den Arbeitsergebnissen ziehen, dann führen wir die Erfolge vor al lem auch darauf zurück, daß wir stets auf diese Stimulierung Wert ge legt haben. Mit 5 abgeschlossenen Promotionsverfahren B, einer wei teren Promotion B, die vor dem Ab schluß steht, sowie 6 Promotionen A, weitere 2 Arbeiten stehen vor der Fertigstellung, wurde eine enge Verknüpfung zwischen Qualifizie rung und interdisziplinärer Arbeit gefunden. Darüber hinaus sind aus diesem Kollektiv bisher vier Hoch schullehrer hervorgegangen. Natürlich stellt die Qualifizierung nicht die einzige Voraussetzung dar, das Schöpfertum eines wissenschaft lichen Kollektivs zum Tragen zu bringen. Als eine weitere solche Vor aussetzung betrachten wir die Inte grationsfähigkeit des einzelnen Wis senschaftlers. Sie läßt sich bei jun gen Nachwuchswissenschaftlern im Kollektiv anerziehen, sie muß bei äl teren gegeben sein. Interdisziplinäre Arbeit hat des halb auch etwas mit wissenschaft lichem Ethos zu tun. Sie erfordert, daß man die eigene Arbeit vorbe haltlos in eine umfassende Konzep tion und übergreifende Kollektivität einordnet, daß man die Ergebnisse, Problemstellungen und Methoden aus anderen Disziplinen achtungs voll zur Kenntnis nimmt und zu ver arbeiten versucht, daß man die eige nen Erkenntnisse und Erfahrungen den anderen Fachvertretern zugäng lich macht, sie zum Weiterdenken anbietet und auch der Kritik aus setzt. Die große Kunst der Leitung sol cher Kollektive besteht deshalb nicht in der Meisterung der Organi sation,, so notwendig dies auch ist, sondern darin, jedem Wissenschaft ler eine Basis zum Mitdenken und Mithandeln zu geben und am Ende doch ein geschlossenes und komple xes Ergebnis zu erhalten. In diese Problemstellung fällt auch die sogenannte „Dienstlei stung“. Unsere Erfahrungen zeigen, daß es stets Zeiten und Versuchsan sätze geben wird, die einzelne Wis senschaftler und Disziplinen zur Dienstleistung zwingen. Auf die Dauer dieses Problem zu lösen, heißt folgende Wege beschreiten: — Auch der sogenannte „Dienstlei ster“ muß als Wissenschaftler und Spezialist für die Interpretation der Ergebnisse gefragt sein und darf auch bei Veröffentlichungen nicht auf die „danksagende Fußnote“ ab geschoben werden. — Die konzeptionelle Arbeit ist dar auf aüszurichten. jeder Disziplin über bestimmte Zeiten Zugang zur Entwicklung der eigenen Wissen- schaftsdisziplin zu schaffen. In unserem Forschungskollektiv wechselten deshalb Aufgabenstel lungen. die mehr der Veterinärmedi zin nützten, mit solchen ab. die vor allem der Medizin Erkenntnisge winn brachten, sieht man von dem stets für beide Gebiete gegebenen methodischen Gewinn ab. 15 Jahre interdisziplinäre strahlenbiologische Forschung an der Karl-Marx-Universität — Ergebnisse und Erfahrungen / Teil 1 Von OVR Prof. Dr. sc. Günter Mehlhorn Neuestes aus der Sowjetwissenschaft Wissenschaftler des Physika lisch-technischen Instituts für Tieftemperaturen der Akade mie der Wissenschaften der Ukrainischen SSR in Charkow entwickelten neuartigen Ge nerator, mit dem winzigste Strommengen aus der Natur genutzt werden können/Große Perspektiven für Landwirt schaft und andere Bereiche der Volkswirtschaft. Elektrizität aus dem Apfel (TASS) Die Möglichkeit, vollstän diger die Energie zu nutzen, die in der Natur enthalten ist, eröff net eine Erfindung von Wissen schaftlern des Physikalisch technischen Instituts für Tief temperaturen der, Akademie der Wissenschaften der Ukrai nischen SSR in Charkow. Än diesem Institut wurden am 5. Juli dieses Jahres die Erpro bungen der dort entwickelten Ge neratoren neuen Typs erfolg reich abgeschlossen, die in der Lage sind, auch sehr schwache elektrische Potentiale zu nutzen. Als Mikro-Quelle für elektri schen Strom kann z. B., wie die sowjetischen Wissenschaftler er klärten, praktisch jedes Objekt in der Natur, wie ein gewöhnli cher ... Apfel, eine... Kartoffel, ein Stück Eis, ja sogar der Mensch selbst dienen. Zum Bei spiel braucht man nur in einen Apfel, der in diesem Falle die Rolle eines Elektrolythen spielt, zwei Mikroelektroden zu stek- ken, damit eine Spannung ent steht. Sie ist zwar nur sehr schwach und beträgt insgesamt nur ein Zehntel Millivolt, kann jedoch für praktische Zwecke ge nutzt werden. Der neu entwik- kelte ‘ Stromgenerator sammelt nicht nur diese Energie, sondern verstärkt sie auch auf das Ein tausendfache. Man kann nun diese aus der Natur gewonnene Energie akkumulieren oder so fort für die Arbeit von' Geräten nutzen. Ein Apfel kann z. B. fast einen Monat lang als Energie quelle dienen. Nach Ansicht der sowjetischen Spezialisten aus Charkow wird dieser neue Gene rator weite Verbreitung und An wendung in den verschiedensten Zweigen der Volkswirtschaft, be sonders in der Landwirtschaft . und dem Gartenbau, finden — und zwar überall dort, wo es keine Möglichkeiten gibt, traditionelle Stromquellen zu benutzen. Übersetzt von: E. LOHSE, Erfurt Aus: „Prawda“ vom 6. Juli 1983 Georg Christoph Lichtenberg seufzte einst: „Heutzutage haben wir schon Bücher von Büchern und Beschreibungen von Beschreibun gen.“ J. Kuczynski wendet sich einer dritten Dimension zu: der Kri- Hk der Kritik von Büchern. Im er sten Teil („Theoretische und prakti sche Überlegungen“) formuliert er als »Grundthema jeder Kritik“: „Sind wir mit diesem Werk der Aneignung dieser Welt näher ge kommen bzw. haben wir weitere Fortschritte in der Aneignung ge macht?“ (S. 31.) Da ein Wissen schaftler erkennt, ein Künstler sieht (S. 32), habe die Kritik eines Ro mans „davon auszugehen, ob er zu einer weiteren Aneignung der Welt auf künstlerische Weise, die eines wissenschaftlichen Werkes, ob es zu einer weiteren Aneignung der Welt auf wissenschaftliche Weise geführt hat“. (S. 39.) Er plädiert dafür, Werke der Kunst auch unter wissenschaftli chen Gesichtspunkten und Werke der Wissenschaft auch unter ästhe tischen Gesichtspunkten zu beurtei len (S. 40). J. Kuczynski zitiert zu stimmend das von Werner Neubert aufgestellte Minimalprogramm für eine literarische Ktitik (Auskünfte über das Thema des Buches, sein Die dritte Dimension oder: scharf gezielt und nicht getroffen Platz im Schaffen des Autors, seine Stellung im Kontext der zeitgenös sischen Literatur, die ideologische und ästhetische Qualität), das auch für die wissenschaftliche Kritik gelte und verlangt vom Kritiker völ lig berechtigt, daß er in erster Linie an den Leser und in zweiter an den Autor denken solle (S. 63 und 65). Der zweite Teil beinhaltet die kon krete Analyse. J. Kuczynski hat dabei die ersten sechs Hefte des Jahrgangs 1981 der „Neuen Deut schen Literatur“ einerseits und der „ Zeitschrift für Geschichtswissen schaft“ sowie weiterer gesellschafts wissenschaftlicher Periodika an dererseits nach der Auswahl und der Qualität der veröffentlichten Re zensionen untersucht. In einer „Schlußbemerkung“ faßte er das Er gebnis wie folgt zusammen: „Wir er wähnten, daß der Mitteldeutsche Verlag Sammlungen von bereits ver öffentlichten Besprechungen litera rischer Werke herausgibt, die ihm wertvoll erscheinen. Sie stoßen auf Interesse und sind erfreuliche Zu sammenfassungen guter Leistungen. Ein ähnlicher Versuch, wertvolle Re zensionen gesellschaftswissenschaft licher Bücher eines Jahres zusam menzustellen, würde bestenfalls zu einer mageren Broschüre führen." (S. 173.) Dem Charakter dieser Zeitschrift entsprechend, wird im folgenden auf die Kritik an den von Histori kern verfaßten Rezensionen einge gangen. Sie läuft auf folgendes hin aus: — Die Auswahl der auslän dischen Bücher, die rezensiert wer den, erscheint recht willkürlich. Die Entscheidung, ein Buch zu re zensieren oaer zu. annotieren, sei nicht in jedem Falle befriedigend (S. 122), — Die Auswahl von im Aus land außerhalb der BRD und West berlin erschienenen, nicht die deut sche Geschichte behandelnden Bü cher sei nicht sehr überlegt (S. 124), — Alle Rezensenten und Verfasser von Annotationen seien zwar darum bemüht, den Inhalt der Bücher in groben Zügen wiederzugeben, aber sie versagten oft, wenn es darum gehe, Probleme aufzuzeigen und An regungen zum Meinungsstreit zu ge- negativer Art.“ (S. 136.) Das Niveau der Kritiken der von bürgerlichen Historikern geschriebe nen Bücher sei im letzten Jahrzehnt wesentlich gestiegen, „vom rein wis senschaftlichen Standpunkt vielfach befriedigend, aber selten von echter Kampfesfreude, von Witz und aus reichender Schlagkraft, von Satire und höchster Treffsicherheit zeu gend.“ (S. 141). — Beiden Rezensions gruppen (marxistische und bürger liche Autoren) fehle ein ernsthaftes Jürgen Kuczynski: Ich bin der Meinung. Bemerkungen zur Kritik, Mitteldeutscher Verlag, Halle-Leipzig 1982,187 S. ben (S. 124), — Sobald es sich um Bü cher über die Geschichte der DDR handelt, seien die Besprechungen ganz besonders langweilig, „da Phrasen und Jargon und die 1001 Wiederholungen von Feststellungen aus 1001 Lehrmaterialien überwie gen“ (S. 128), — „Eng mit dem Dre schen unausgegorener Phrasen“, hänge „eine gewisse Neigung zur Schönfärberei zusammen“ (S. 129), — Die Rezensenten vermeiden jeden Meinungsstreit, „auch wenn sie bis weilen bewußt Probleme aufwerfen ..., solange es sich um Autoren aus der DDR und anderen sozialisti schen Ländern handelt.“ „Wie all gemein ist darum auch bei Rezensio nen der Meinungsstreit unentwik- kelt, und das hängt auch mit dem im allgemeinen fehlenden persönli chen Engagement der Rezensenten zusammen ... Überhaupt unterdrük- ken die Rezensenten bei Besprechun gen marxistischer Bücher im allge meinen alle Gefühle positiver oder Aufrollen von „Problemen, die dis kutiert werden sollen, niemals auch ist der Rezensent seiner Meinung nicht absolut sicher, wirft sie als ein Problem auf.“ (S. 152.) Wilhelm Hauff berichtet uns in den „Mitteilungen aus den Me moiren des Satans“ von einem Herrn Garnmacher, der sechs Klas sen von Rezensionen unterschied: die sanftlobende, die lobposau nende, die neutrale Rezension, die lobhudelnde die große ernste und die Totschlägerklasse. Würde man diese Klassifizierung auf die von J. Kuczynski analysier ten Rezensionen anwenden, könnte man zu dem Schluß gelangen, daß die Historiker nur sehr wenige der von dem Herrn Garnmacher mit Bravour praktizierten Methoden an zuwenden fähig sind und zur Klas sifizierung ihrer Rezensionen we nige Klassen ausreichen. Gestattet die von J. Kuczynski vorgenom mene Analyse tatsächlich seine Ver allgemeinerung? Ist es legitim, will kürlich sechs Hefte herauszugrei fen? Diese Fragen sind insgesamt mit ja zu beantworten und seine Kritik hat — wie die veröffent lichten Zuschriften auf seinen Brief an die Redaktion der „Zeitschrift für Geschichtswissenschaft“ bewei sen — unter Historikern und Redak teuren zu Diskussionen geführt Seine Aussagen hätten jedoch an Wert gewonnen, wenn er die Erst fassungen der Rezensionen mit den veröffentlichten verglichen hätte. Damit soll von vornherein nicht ge sagt sein, daß diese besser gewesen wären, aber der Anteil von Autor und Redakteur an dem von ihm ge schilderten Zustand wäre ersicht lich geworden. Außerdem könnte durch einen solchen Vergleich — bes ser natürlich über einen Zeitraum von mehr als einem halben Jahr — die Frage beantwortet werden, ob eine Redaktion ihre Autoren nicht dadurch prägt, daß sie die Buchbe sprechungen in einer ganz bestimm ten Weise redigiert. Wichtiger ist jedoch eine weitere Frage: Woraus resultiert der geschil derte Zustand? Dazu sagt J. Kuczyn ski leider so gut wie nichts. Er stellt lediglich beiläufig fest, daß es in der Qualität der Aneignung der Rea lität einen beachtlichen Unterschied zwischen der künstlerischen und der wissenschaftlichen gäbe, die sich in der Buchkritik widerspiegele (S. 173). Wenn er die Gesellschafts wissenschaftler aufruft, auf dem Be tätigungsfeld der Rezensionen die Künstler einzuholen und das für möglich hält (S. 174), ist das zu nächst ein Widerspruch. Muß dem nach nicht die wissenschaftliche An eignung der Realität ihrer Kritik voraussehen? Es sind jedoch eher einige andere Überlegungen angebracht. Wer die Broschüre von J. Kuczynski gelesen hat, gewinnt den Eindruck, daß die Mehrzahl der Historiker unfähig ist, zur Diskussion provozierende, le bendige Rezensionen zu schreiben. Wie kommt es aber, daß die glei chen von J. Kuczynski kritisierten Historiker Gutachten zu Disserta tionen verfassen, die den von ihm genannten berechtigten Forderun gen genügen oder zumindest sehr nahe kommen? Warum lassen ihre Vorlesungen den streitbaren Geist er kennen? Goethe läßt ein unsere The matik betreffendes Gedicht mit den Worten enden: „Der Tausensaker- ment! Schlägt ihn tot, den Hund? Er ist ein Rezensent.“ Sind kritische Rezensenten nicht auch heute noch unbeliebt? Hat nicht der eine oder andere Verfasser einer kritischen Rezension erlebt, daß der Autor ge wissermaßen die diplomatischen Be ziehungen abbrach? Ist der Rezen sent nicht gehemmt, wenn er weiß, daß Rezensionen und Annotationen mitunter herangezogen werden, wenn es gilt, die wissenschaftlichen Leistungen eines Kollegen einzu schätzen ? Lassen sich andererseits viele Re zensenten nicht von dem leiten, was Werner Neubert den „anständigen Zustand des Kritikers“ nannte? Wie viel Zeit steht dem berufsmäßigen Literaturkritiker und wieviel dem Historiker für eine Rezension zu? Wird das Ganze nicht unterbewer tet, wenn es um den Nachweis von wissenschaftlichen Veröffentlichun gen. z. B. bei der Einleitung eines Promotionsverfahrens B geht? Fra gen, die auf das „warum“ zielen, von denen noch weitere zu stellen wären. Daß sie J. Kuczynski nicht gestellt hat, erregt Verwunderung. GÜNTER KATSCH
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