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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1983
- Erscheinungsdatum
- 1983
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198300001
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19830000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19830000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1983
-
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Band
Band 1983
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SOLIDARITÄT HILFT SIEGEN-WEG MIT DEM NATO-RAKETENBESCHLUSS Der Markt am 10. September-ein Platz der Solidarität • Wir gestalten die Solidaritäts aktion zu einer Manifestation des Friedens, gegen die atomare Kriegsgefahr! • Gemeinsam mit den Bürgern Leipzigs und ihren Gästen bekun den wir unsere Solidarität mit all jenen, die gegen Imperialismus, Kolonialismus, für Frieden, Unab hängigkeit unnd sozialen Fort schritt in der Welt kämpfen! • Wir demonstrieren unsere Ver bundenheit mit den Verteidigern der sandinistischen Revolution in Nikaragua, mit dem Volk Chiles, mit allen fortschrittlichen Kräften in Lateinamerika! ® Vielseitig und erlebnisreich soll die Veranstaltung wieder sein. Da zu haben sich die Journalisten aus den Redaktionen wieder viel vor genommen. • An den Ständen verkaufen die Journalisten die VDJ-Solidaritäts- lose zum Preis von 1 Mark. • Mitarbeiter des Senders Leipzig veranstalten wiederum die Wunsch diskothek. Bildjournalisten verkau fen interessante Fotos. e Prominente Sportler des Bezir kes Leipzig geben Autogramme, und bekannte Schriftsteller signie ren ihre Bücher. • Mitglieder der Arbeitsgemein schaft Numismatik des Kulturbun des schlagen Münzen, die zum Kauf angeboten werden. 0 Die Pressezeichner Gerhard Vontra und Sigurd Rosenhain zeich nen Schnellporträts. • Angeboten werden weiterhin Gläser, Kalender, Plakate, Reise souvenirs, Bücher, Schallplatten und Postwertzeichen. Wir laden alle ein, bei der Solidaritätsaktion dabeizusein! „VENCEREMOS- wir werden siegen!“ Genosse D. berichtet über Chile Genosse D., dessen Namen wir aus Gründen seiner politischen Si cherheit und des illegalen Kampfes verschweigen müssen, ist jüngst von einem kurzen Aufenthalt im Chile Pinochets zurückgekehrt. Wir haben viele Fragen nach 10 Jahren faschi stischer Diktatur, die in erster Linie aus der Kenntnis der Lage im Lande selbst beantwortet werden müssen. Genosse D. legt hier seine persön liche Meinung dar. Frage: Genosse D., welche Gründe siehst du für das 10jährige Andauern einer blutigen Diktatur, die offensichtlich den Lebensinteres sen der großen Mehrheit des chile nischen Volkes widerspricht? Genosse D.: Nach zehnjähriger Abwesenheit muß ich mit Bitterkeit sagen, daß ich ein anderes Land, ein anderes’ Chile, vorgefunden habe. Der Faschismus hat zumindest in einem Erfolg gehabt: Eine Atmo sphäre der Angst zu schaffen. Meine eigenen Angehörigen zeigen diese Angst, in der Öffentlichkeit zu sprechen. Wenn man auf die Straße geht, fällt das Schweigen eines sonst so fröhlichen und mitteilsamen Vol kes auf. Freilich, in kleinen Grup pen, in der Familie, auch unter Ver trauten am Arbeitsplatz wird dis kutiert, aber immer mit größter Vor sicht. Für einen oberflächlichen Tou risten mag das Straßenbild Santia gos und anderer Städte sehr pit toresk erscheinen — mit unzähligen Straßenhändlern, die allen mögli chen Kram verkaufen oder Volks lieder singen. In Wirklichkeit sind das Arbeitslose, die auf diese Weise versuchen, sich ein Stück Brot zu verdienen. Pinochet regiert mit der tiefsten Wirtschaftskrise, die das ‘Land je erlebt hat,'und das heißt: ■blutige Repression, Terror und ökononischer Druck auf die Massen •der Werktätigen. Die größte Sorge der alten Freunde, mit denen ich sprach, ist, ob sie morgen noch Ar beit haben werden. Das führt zu einer Überausbeutung, zur illegalen Verlängerung des Arbeitstages auf 10 Stunden und mehr, wie es der Un ternehmer eben fordert. Es herrscht das kapitalistische Wolfsgesetz: Wer nicht spurt, der fliegt. Das betrifft nicht nur die Arbeiterklasse, son dern auch große Teile der Intel ligenz und der kleinbürgerlichen Schichten. Die Unzufriedenheit ist allgemein, aber noch zu wenig or ganisatorisch artikuliert und vor al lem muß man, auch nach dem vier ten Tag des nationalen Protestes, sa gen, daß die militärfaschistische Un terdrückungsmaschinerie nach wie Vor intakt ist und funktioniert. Frage: Inwiefern kann man vom Scheitern des faschistischen „Ent wicklungsmodells“ in Chile spre chen? Genosse D.: Das Scheitern des so genannten „ökonomischen Modells“ Pinochets kann man, wie ich schon sagte, bereits auf der Straße be obachten. Aber es gibt auch Tau sende von Lehrern, Ärzten, Inge nieuren usw., die ohne Arbeit sind. Der größte Teil der Studenten kämpft angesichts der Kommerziali sierung der Bildungsstätten ums Überleben. Am Tage wird studiert, in der Nacht muß man versuchen, mit Gelegenheitsarbeiten etwas Geld zu verdienen. Gegenwärtig spricht man von 1,2 Millionen Ar beitslosen (ohne die Jugendlichen, die zum erstenmal Arbeit suchen), das sind 30 Prozent aller Erwerbs fähigen. Die Staatsfinanzen sind in einer desolaten Situation. Chile ist heute mit etwa 12 Mrd. US-Dollar eines der Länder mit der höchsten Aus landsschuld pro Kopf in der Welt. Im ersten Halbjahr 1983 hat das pri vate Banksystem Verluste von 23,4 Mrd. Pesos hinnehmen müssen. Geld ist überall knapp, viele Unter nehmen stehen vor dem Bankrott. Das betrifft insbesondere jene, die nicht mit dem internationalen Mono polkapital liiert sind. In der Be völkerung — das war mein persönli cher Eindruck — ist man vom Schei tern der großen Versprechungen eines „Wirtschaftswunders“ über zeugt. Täglich kann man Exmittie rungen von Familien beobachten, die die Miete nicht bezahlen kön nen, und das nicht nur in den Wohn vierteln der Armen! Chile durchlebt gegenwärtig eine wirtschaftliche Tragödie, verbünden mit einer abso luten Herrschaft weniger in- und ausländischer Monopole. Frage: Welche Charakterzüge einer neuen Situation siehst du? Be steht die Chance eines baldigen Stur zes der faschistischen Diktatur? Genosse D.: Die allgemeine Un zufriedenheit setzt sich immer mehr in Protestaktionen um. Jetzt wird eben — das ist neu — öffentlich der Rücktritt Pinochets gefordert, und viele Menschen gehen dafür bei Ge fahr von Leben und Gesundheit auf die Straße. (Die 27 Todesopfer unter den Demonstranten der letzten Mo nate sprechen für sich.) Man muß aber auch sehen, daß die große Mehrheit der Bevölkerung in Angst lebt und sich vorwiegend auf ökono mische Fragen konzentriert. Es ist sehr schwer, mit Freunden und Be kannten eine politische Diskussion zu führen. Die Massenmedien, der importierte „american way of life“ haben große Verheerungen insbe sondere im Denken der jungen Ge neration angerichtet, für die die Zeit der Unidad Populär keine er lebte Realität mehr ist. Ich möchte sagen, daß, abgesehen von den illegal arbeitenden Gruppen, die Vor stellungen über eine antifaschisti sche Alternative noch sehr ver schwommen sind. Das Regime be findet sich in einer tiefen Krise, aber das. ist noch keine Existenz krise. Pinochet hat durch Korrup tion und wirtschaftliche Bevorzu gung eine Militärkaste geschaffen, die fürchtet, im Falle einer Ände rung der Verhältnisse ihre Privile gien zu verlieren. Das ist ein Fak tor, den man berücksichtigen muß. Andererseits ist die Oppositions front viel breiter geworden und um faßt auch Teile der Bourgeoisie, der Kirche und insbesondere die größte politische Partei des Landes, die Christdemokraten, deren rechte Füh rung 1973 ja den Putsch unterstützt hat. Frage: Wie siehst du die Trieb kräfte des antifaschistischen Kamp fes? Welche Rolle spielen die Ar beiterklasse und die illegalen linken Organisationen, insbesondere die KP und SP Chiles? Genosse D.: Auf den ersten Blick bemerkt man wenig von der Arbeit der antifaschistischen Kräfte. Die brutale Repression, das Denunzian tentum und das perfekte Überwa chungssystem, das über die Ge meindeverwaltungen buchstäblich für jede Familie organisiert wird, er schweren den antifaschistischen Kampf außerordentlich. Aber das Volk hat seine eigenen Formen des Protestes gefunden, z. B. die Hun germärsche, oder das Lärmen mit den „leeren Kochtöpfen“ jeden Abend. Eine große Rolle spielen die Gewerkschaften, die trotz absoluter staatlicher Reglementierung immer häufiger zu Streikaktionen aufru fen. Es war für mich auch eine große Genugtuung, in meinem Land die illegal erscheinende Zeitung der KP Chiles „El Siglo" und deren theoretische Zeitschrift „Principios" in den Händen zu halten. Die Partei arbeitet und kämpft, wenn auch in tiefster Illegalität. Dazu kommen an dere linke Kräfte, insbesondere die Sozialistische Partei und Teile der bürgerlichen Opposition. Aber ich möchte unterstreichen,. daß der Kampf sehr schwer und opferreich ist. Frage: Wie stützen die Monopole der USA das Pinochet-Regime? Genosse D.: Wenn man das ökono mische Chaos in Chile aus der Nähe sieht, ist völlig klar, daß die Yan kee-Monopole die Stützen des Fa schismus sind. Pinochet ist das Hätschelkind Reagans, das wird schon dadurch klar, daß kürzlich der chilenische Finanzminister die Zusage für einen Kredit von 1,3 Mrd. US-Dollar in den USA er halten hat, der in erster Linie zur Abdeckung der Auslandsschulden Chiles, nicht etwa zur Erleichterung der Lage der Volksmassen, be stimmt ist.' Derselbe Minister han delte auch einen Kredit über 600 Mill. US-Dollar mit der von den USA kontrollierten Interamerika nischen Entwicklungsbank aus. Be kanntlich waren der Allende Die befreiten und um ihre Befreiung kämpfenden Völker sind eine mächtige antiimperialistische und revolutionäre Kraft unserer Zeit. Deshalb fördert die So zialistische Einheitspartei Deutschlands aktiv die Festigung des engen Bündnis ses der Deutschen Demokratischen Republik -nit den Völkern Asiens, Afrikas und Lateinamerikas, die gegen Imperialismus und Neokolonialismus kämpfen. Sie entwickelt zu ihnen freundschaftliche und beiderseits vorteilhafte Beziehungen. Sie fördert die enge Zusammenarbeit und Solidarität mit ihnen. PROGRAMM DER SED Regierung nahezu alle Auslands kredite verweigert worden. Die Krise und die neoliberale Wirt schaftspolitik der Junta erleichtern außerdem den USA, das Land mit USA-Waren zu überschwemmen und hohe Profite zu erzielen. Das er höht die Auslandsverschuldung Chi les. Dazu kommt die militärische Unterstützung des chilenischen Regi mes durch die USA. Frage: Welche Alternative zum Militärfaschismus sehen die linken Kräfte in der Gegenwart? Genosse D.: Die einzige Alterna tive, die die linken Kräfte sehen, ist der Sturz Pinochets und seiner Cli que und die Errichtung einer anti faschistisch-demokratischen Ord nung, und das kann nur durch die gemeinsamen Anstrengungen aller antifaschistischen Kräfte verwirk licht werden. Das ist nicht leicht, weil die Junta alles tut, um die kon sequentesten antifaschistischen Kräfte physisch zu vernichten und öffentlich zu diffamieren. Die anti- kommunistische Propaganda hat ein nie gekanntes Ausmaß erreicht. Das Ziel ist, die Kommunistische Partei und andere marxistische Kräfte zu isolieren und die antifaschistische Bewegung zu spalten. Es ist aber klar, daß auch die bürgerliche Oppo sition (worunter sehr unterschiedli che Konzeptionen zu verstehen sind), die eine „Demokratisierung“ verlangt, dieses Ziel nicht ohne die Kommunisten und andere linke Kräfte erreichen wird. Die Bildung einer „Demokratischen Allianz“ mehrerer Oppositionsparteien vor wenigen Wochen ist ein erster Schritt dazu. Auch im Kampf der Gewerkschaften und anderer Volks organisationen bildet sich diese anti faschistische Einheit immer mehr heraus. Frage: Wie sollten wir die Solida ritätsbewegung weiterführen, wel che konkreten Aufgaben erscheinen aus Deiner Sicht aktuell? Genosse D.: Die solidarische Hilfe, speziell aus den sozialisti schen Ländern, ist von grundlegen der Bedeutung für Chile. Ich glaube, daß es besonders wichtig ist, Informationen über die Vorgänge in der Welt nach Chile zu tragen, einem desinformierten und ma nipulierten Volk die Wahrheit über den Sozialismus zu sagen. So spielen z. B. die Sendungen von Radio Mos kau, Radio Berlin International und Radio Havanna eine große Rolle in antifaschistischen Kreisen Chiles. Es geht auch weiterhin darum, welt weit die Verbrechen des Pinochet- Regimes anzuprangern, z. B. gegen die Morde und Verhaftungen an läßlich des vierten nationalen Pro- testtages im August dieses Jahres zu protestieren. Nach wie vor sollten die Forderungen der Zehntausenden von Chilenen, die im Exil leben müs sen, auf das Recht unbehinderter Rückkehr in ihre Heimat unter stützt werden. Schließlich ist die Ausbildung und Unterstützung von Kadern für ein künftiges freies und demokratisches Chile in der DDR und anderen sozialistischen Län dern von großer Bedeutung. Im Be wußtsein, in unserem Kampf nicht allein zu stehen, sagen wir heute zu versichtlicher denn je „Venceremos — Wir werden siegen!“ • Wir danken Genossen D. für die Beantwortung unserer Fragen. (Das Gespräch führte Prof. Dr. sc. Eberhard Hackethal, FMI) Meine liebe Mutter Afrika Meine alte, liebe Mutter, Ich liebe dich immer noch. Wo ist denn dein Lächeln? Hat es die Träne ausgelöscht? Ja, Schmerzen, Trauer und bittere Erinnerungen besitzen die Stelle. Es war fürchterlich: Gewaltige Männer kamen, Dich zu vergewaltigen. Deine Kinder zu jagen, Zu beketten und wegzuschleppen. Es war häßlich, häßlich, Deine Augen haben viel gesehen: Deine eigenen Kinder sterbend. Ein Todesschrei war dir nicht derselbe, Woran starben alle, Mutter? Nur an Hunger, Durst und Schlangen biß? Schweige nicht! Erzähle alles, alles! Zwangsarbeiter hast du in die Welt ge setzt. Sie schuften zu Hause und im Ausland, Tag und Nacht schwitzen sie Blut. Zivilisation heißt es, Mutter, Man hat sie ihnen von weither ge bracht, Blut und Trennung hat es gekostet. „Raus", sagten wir damals, Die „Zivilisierten“ nun nach Hause. Deine Festkleider und deinen Schmuck, Sie nahmen alles mit. Nun schlichen sie im Dunkeln zurück, Noch in deinem Haus versteckten sie sich. Wir, die Kinder Mutter Afrikas Haben die Leiden satt: Wir sagen noch mal „NEIN", Ein und für allemal, Hände weg von den Brüsten Unserer schwarzen Mutter! Liebe Mutter Afrika! Nun hast du neue Kinder geboren, Wir sind es, stolz und bewußt. An deiner Seite stehen wir fest. Lächle, lächle, liebes Afrika! Trauriger kann es nie mehr sein. ALI ADI SIWA, WILLENSERKLÄRUNG angenommen auf der Friedensmanifestation Leipziger Wissenschaftier am 31. August Am Vorabend des Weltfrie denstages im entscheidungs schweren Jahr 1983 erklären Wir Wissenschaftler der Karl-Marx- Universität. der Leipziger Insti tute der Akademie der Wissen schaften der DDR. der Säch sischen Akademie der Wissen schaften und der Leipziger Hoch schulen unseren festen Willen, al les in unseren Kräften stehende zu tun, um den Weltfrieden zu bewahren und eine thermo nukleare Katastrohpe zu verhin dern. Die vom Generalsekretär des ZK der KPdSU und Vorsitzen den des Präsidiums des Obersten Sowjets der UdSSR. Juri Andro pow, in seinem kürzlichen Prawda-Interview unterbreitete neue weitgehende Friedensinitia tive weist den Weg, das unheil volle Wettrüsten zu stoppen und der Menschheit den Frieden zu sichern. Dieses Angebot, das er neut die Identität von Sozialis mus und Frieden manifestiert, findet unsere ungeteilte Zustim mung. Mit neuer Zuversicht wird sich die Friedensbewegung in allen Ländern der für Herbst 1983 geplanten Stationierung von gefährlichen atomaren Mittel streckenwaffen der USA in den westeuropäischen NATO- Ländern entgegenstellen, wohl wissend, daß ein Nachlassen in unseren Bemühungen nur die kriegs- und aggressionslüsternen USA-Imperialisten und ihre westeuropäischen Verbündeten ermuntern würde. Eine hohe Verantwortung tra gen wir als Bürger unseres so zialistischen Friedensstaates und als Wissenschaftler, die aus ih ren Kenntnissen und Erkennt nissen nur zu gut wissen, wie ge fährlich Reagans „Spiel mit nuklearen Muskeln“ sowie die antihumanen Pläne zur biolo gischen, chemischen und kos mischen Kriegführung für den Fortbestand der Menschheit sind. Mit den Mitteln der Wis senschaft wollen wir verstärkt zur Vertiefung der Erkenntnis beitragen, daß die einzig vernünf tige Alternative zu einem Rake ten- und Kernwaffenkrieg in der Entspannung und friedlichen Ko existenz von Staaten der beiden Weltsysteme besteht. Mit diesem Ziel — und getreu unserem be währten Prinzip des sozialisti schen Humanismus — werden wir ein ständiges Symposium „Leipziger Wissenschaftler für den Frieden“ ins Leben rufen, das seine konkrete Arbeit noch in diesem Jahr aufnimmt. Wir Wissenschaftler sind uns zugleich darüber im klaren: Wenn die USA ihre destruktive und erpresserische Politik entge gen dem erklärten Willen der ge samten friedliebenden Mensch heit fortsetzen und es zur Auf stellung neuer atomarer Waffen in Westeuropa kommt, dann sind Gegenmaßnahmen der UdSSR und der anderen Staaten des Warschauer Vertrags unausbleib lich. Wir werden dann alles tun, um die erhöhten Anforderungen an unsere Volkswirtschaft durch unsere Arbeit sichern zu helfen. Darum rufen wir heute erneut jeden Wissenschaftler dazu auf, sich mit seiner ganzen Person in den Kampf um die Bewahrung des Friedens, gegen imperialisti sche Hochrüstung einzureihen, die sozialistische Friedenspolitik vorbehaltlos und konsequent zu unterstützen. Die Zeit drängt. Die weitere Entwicklung des So zialismus und der Wissenschaft braucht den Frieden wie die Luft zum Atmen. Handeln wir, ehe es zu spät ist. Den Studenten jederzeit zeigen, daß Solidarität bei uns Herzenssache ist „Wenn man an einer solchen sehen — und dieser Verantwor- Institution wie dem Herder- tung gilt es ständig gerecht zu Institut beschäftigt ist, so ist das werden. In persönlichen Gesprä- vorrangig eine politische Auf- chen heißt es, sich mit ihren Pro gabe. Uns darf es da nicht allein blemen auseinandersetzen, ihnen um das Vermitteln der deut- lebenspraktische Hinweise zu ge sehen Sprache gehen; die Stu- ben und auch so manch aufmun- denten müssen in jeder Unter- terndes Wort ist da schon gespro- richtsstunde merken, welche Po- chen worden. Demnach und ge- sitionen wir beziehen, welchen rade in solch kritischen Situatio- UZ sprach mit Genossin Dr. Arnold, Genossin Suhling und Genossen Dr. Pudszuhn, Lehrer am Herder-Institut, über ihre Arbeit, die einen Teil der antiimperialistischen Solidarität darstellt Standpunkt wir haben. Doch rei chen dafür die Unterrichtsstun den nicht aus, eine vielseitige außerunterrichtliche Tätigkeit ist daher wichtig, um unseren Studenten den Gedanken der an tiimperialistischen Solidarität so lebendig wie möglich werden zu lassen. Großen Wert legen wir auf die individuelle Arbeit mit den Studenten. Wir sind für un sere Studenten bei Anreise in die DDR und Studienbeginn oftmals der erste und wichtigste Anlauf punkt und haben damit große Verantwortung bei der weiteren Entwicklung des jungen Men ¬ nen sind wir bemüht, ihnen ihre Aufgabe hier als Student des Herder-Instituts als gesellschaft lichen Auftrag bewußt zu ma chen. Exkursionen in Betriebe, Meetings und die Einbeziehung unserer ausländischen Freunde in kulturelle und politische Ver anstaltungen und vieles andere mehr zeigen ihnen, daß die Soli darität in der DDR zu einer selbstverständlichen, fest im All tag verwurzelten, Haltung ge hört und wir denken, daß wir als Beschäftigte am Herder- Institut einen kleinen Beitrag dazu leisten.“
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