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Im neuen hellen Gebäude macht die Arbeit viel Freude UZ-Gespräch mit MR Prof. Dr. Kurt Birnbaum, Fachrichtungsleiter für Stomatologie Wer die Zahnklinik der KMU aufsuchen will und sich in ge- wohnter Weise in das Gebäude Nürnberger Straße 57 am Bay- fischen Bahnhof begibt, wird schnell merken, daß die Sto- matologischen Polikliniken um- bezogen sind, da der ge- samte Seitenflügel des Gebäudes Nürnberger Straße umfassend re konstruiert werden muß. Der Pa- tient muß seine Schritte woan- ders hinlenken. In Grünau, Brambacher Straße WK IV, dort, wo sich die junge Neubaustadt schon sehr nach Südwesten vorschiebt und in eine Großbaustelle übergeht, haben die Stomatologischen Kli- niken für die Zeit der Rekon- Struktion ein neues Domizil ge- lunden. Warum ausgerechnet Jach Grünau? Was brachte der Umzug — immerhin ging es um den Ortswechsel von drei Polikli niken — für Probleme? Darüber unterhielt sich UZ lit Mr Prof. Dr. Kurt Birn baum, Fachrichtungsleiter für Stomatologie: „Es kam darauf an, eine Lö- Sung zu finden, so daß durch die umfassenden Rekonstruktions- arbeiten in der Nürnberger Straße die Ausbildung der Stu- denten und die stomatologische Betreuung unserer Patienten n >eht wesentlich beeinträchtigt Wird. Das Gebäude, in das wir Vorübergehend umzogen, mußte einigen besonderen Anforderun- 8en entsprechen: Über 70 zahn- ärztliche Behandlungsplätze wa- Fen unterzubringen, Labors. Röntgenmöglichkeiten, Räume für zahntechnische Arbeiten, kli- Nische Arbeitsplätze für Stu- dentenpraktika mußten einge- tichtet werden. Wir fanden viel Verständnis beim Rat der Stadt und bekamen nach längeren Ver- Handlungen eine noch nicht bezo- gene dreigeschossige Gebäude kombination zugewiesen, die sich nach verschiedenen Verände- fangen, z. B. Einziehen von Bleitüren für Röntgenräume, elektrische Nachrüstung u. a., als geeignet erwies. So arbeiten wir seit September im Ge- bäudekomplex Brambacher Straße 89.“ Der Umzug war schwer, denn komplette zahnärztliche Behand- lungsplätze, Werkstatteinrich- lungen, Labortische, Röntgenein- ichtungen mußten abmontiert, transportiert, wieder aufgebaut und eingerichtet werden. Doch al- es wurde durch den großen Ein- satz aller — ob Zahnärzte, Schwe- Stern, Handwerker, Mitarbeiter der Verwaltung — gut bewältigt. Wir nutzten dazu die Monate Juli und August, damit im Sep tember, ohne Unterbrechung der Studentischen Ausbildung, plan- mäßig der Studienbetrieb begin- Jen konnte. Ein zahnärztliches Notprogramm wurde auch wäh- rend des Umzuges aufrechterhal ten.“ Nun sind die meisten der 104 Zahnärzte im neuen Gebäude- komplex tätig. Sie bilden — nach Wie vor die Hauptaufgabe einer Universitätseinrichtung — ins- Besamt je 100 Stomatologiestu- denten des 4. und 5. Studienjah- fes theoretisch und praktisch aus. Vorlesungen und theoreti sche Seminare haben die Studen- ten Weiterhin in der Innenstadt, ihre Patientenbehandlung und klinischen Praktika führen sie in Grünau durch. „Dazu mußte der Stundenplan neu erarbeitet wer- den", erläuterte Prof. Birnbaum, Unser Gesprächspartner: MR Prof. Dr. Kurt Birnbaum „und zwar so, daß der theoreti sche Unterricht beispielsweise für das 4. Studienjahr von 8.00 bis 12.00 Uhr in Stadtmitte und die praktische Ausbildung von 14.00 bis 17.00 Uhr in Grünau zu sammenhängend durchgeführt wird; für das 5. Studienjahr umgekehrt. So müssen die Stu denten und ihre Lehrer nicht mehr als unbedingt nötig hin- und herpendeln.“ Sind durch den Umzug viele Patienten abgesprungen? „Nein, fast keiner“, kann Prof. Birn baum widersprechen. „Es sind so gar noch viele aus Grünau hin zugekommen.“ Im ersten halben Jahr seit September 1982 — also noch unter dem Einfluß des Um zuges — hatten wir bereits 70 000 zahnärztliche Konsultationen. Das liegt fast im Plansoll, z. Z. behandeln wir schon wieder täg lich 450 bis 500 Patienten dort. Die Zusammenarbeit mit dem Gesundheitswesen im Stadtbe zirk West hat sich gut einge spielt. Durch einen Kooperations vertrag sichern wir gemeinsam die stomatologische Betreuung ab. So geben wir zusätzlich Un terstützung bei der Ausbildung von Kinderstomatologen, bei der Betreuung von Promovenden aus dem Stadtgebiet und haben eine Grünauer POS mit 700 Kindern in stomatologische Betreuung übernommen. Von der gesamten Belegschaft der Stomatologischen Kliniken ist die Hälfte in Grünau tätig, die andere — speziell die Klinik für Chirurgische Stomatologie und Kiefer-Gesichts-Chirurgie, arbeitet weiterhin in der Nürn berger Staße.“ Und wie haben sich die „Grün- auer" an die neue Umgebung ge wöhnt? Dazu Schwester Ingrid Breiten born und Schwester Ilse Lüth: ..Die Arbeit macht hier viel Freude, überall helle, neue Räume. Die Atmosphäre hier und die Arbeitsbedingungen sind angenehm. Prof. Birnbaum wird Mühe haben, daß wir wieder mit zurückgehen ...“ Das werden sie bestimmt, und wenn die Rekonstruktionsarbei ten in der Nürnberger Straße ab geschlossen sein werden, erwar ten auch dort Mitarbeiter' und Pa tienten moderne und freundliche Klinikräume. Dr. KARLA SCHRÖDER Vollste Konzentration erfordert die Ausbildung. Bei schwierigen Eingriffen — wie hier bei einer Wurzelbehandlung — hilft der betreuende Assistent Dietmar Glä± ser den Studenten Petra Rieck, Gerald Schulz und Heike Lange. Moderne Klinikräume in Grünau - Ausbildungsstätte künftiger Zahnärzte Ein neues Domizil erhielten die Stomatologischen Polikliniken der KMU im Herzen Grünaus. Kom plette zahnärztliche Behandlungs plätze, Labor- und Röntgeneinrich- tungen mußten abmontiert, trans portiert und wieder abgebaut wer den. Das war im Sommer 1982. Seit September läuft wieder der normale „Studienbetrieb“ für die • rund 200 Stomatologiestudenten des 4. und 5. Studienjahres, die hier ihre Pa tientenbehandlung und klinischen Praktika durchführen. Die theoreti sche Ausbildung findet nach wie vor in der KMU statt. Und die län geren Anfahrtswege? „Die nehmen wir gerne in Kauf, denn in den mo dern eingerichteten Räumen macht die Ausbildung gleich noch mal so viel Spaß!“, bestätigten Gerald Schulz, Heike Lange und Petra Rieck, Studenten des 4. Studienjah res. Text und Fotos: THOMAS FIEDLER Das schönste Exemplar an diesem Tagei Verdiente Pause nach der Ausbildung. Für die Studenten gibt es gesonderte Um- Auch die Schwestern stehen den Studenten mit Rat und Tat zur Seite, kleide- und Aufenthaltsräume. E'n neues Domizil erhielten die Stomatologischen Polikliniken in Grünau, Bram- bacher Straße 89, nachdem das alte Gebäude in der Nürnberger Straße wegen Baufälligkeit gesperrt wurde. Bei schwierigen Extraktionen unentbehrliche Hilfsmittel: Hammer (und Meißel). Mit modernen Geräten ausgerüstet, bieten die großen hellen Räume gute Ar beitsbedingungen für Studenten und Stammpersonal.