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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1983
- Erscheinungsdatum
- 1983
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198300001
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19830000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19830000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1983
-
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- Ausgabe Nr. 9, 4. März 1
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- Ausgabe Nr. 30, 29. Juli 1
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- Ausgabe Nr. 37, 14. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 38, 21. Oktober 1
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- Ausgabe Nr. 41, 11. November 1
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- Ausgabe Nr. 43, 25. November 1
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- Ausgabe Nr. 45, 9. Dezember 1
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Band 1983
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Prof. Haustein (2. v. r.), Direktor der Hautklinik, mit einigen seiner Mitarbeiter. Foto: HFBS/Seeligmüller vorgesfeHr Direktor der Hautklinik Prof. Dr. sc. Uwe-Frithjof Haustein in Fachkommissionen und als Abgeordneter aktiv Ein „zerstreuter Professor“? Ich bin etwas vor der verabrede ten Zeit vor dem Zimmer mit der Anschrift: Prof. Dr. sc. med. Uwe- F. Haustein, dem Direktorendomizil der Hautklinik in der Liebigstraße. Daß sich hinter dem F. der da zugehörige Vorname Frithjof ver- birgt, offenbart mir der Professor später, nicht ohne schmunzelnd zu buchstabieren. Wegen der Korrekt heit Korrektheit scheint eines seiner abersten Gebote zu sein. Diesen Ein druck vermittelt jedenfalls sein Ar beitszimmer mit dem Riesen schrank, voll von dickleibigen me dizinischen Fachbüchern, dem sorg sam abgedeckten Mikroskop auf dem Arbeitstisch. Während ich im Zimmer warte, überfliege ich die Stichpunkte in meinem Notizbuch: Als Direktor der Hautklinik höchste Verantwor tung für in der Regel 147 stationär ZU behandelnde Patienten; etwa 60000 Konsultationen im Jahr; liest die Hauptvorlesungen vor Studen ten, außerdem führt er den fakulta tiven Studentenzirkel für dermatolo- Rische Forschung persönlich durch; Genosse, Stadtverordneter; Mitglied des Vorstandes für Dermatologie der DDR; Vorsitzender der Sächsi- Schen Gesellschaft für Dermatologie; Mitglied des Vorstandes der Gesell schaft für klinische und experi mentelle Immunologie, Mitglied der» zentralen Fachkommission für Der matologie; Mitglied des wissen schaftlichen Rates der Fakultät; Lei ter einer Forschungsgruppe der Kli- nik; Mitglied einer Promotions- und Diplomkommission. Mir schießen sofort die geflügel ten Worte vom „zerstreuten Profes sur“ durch den Kopf. Ob er einer ist? Falsche Schlußfolgerung aus der Vielzahl seiner Funktionen. Profes sor Haustein erzählt ruhig, sachlich, sehr konzentriert: „Die vielen Funk tionen aus dem medizinischen Be reich sind eng miteinander verbun den. Wenn auch spezielle Probleme unterschiedlich sind, ordnen sie sich doch meinem Fachgebiet unter. Und als Arzt und Wissenschaftler brau che ich natürlich engsten Kontakt zu den Dermatologen aus dem In- und Ausland, um über neueste Er kenntnisse informiert zu sein. Ge genwärtig sind wir mit den Vorbe reitungen des Nationalen Kongres ses der Dermatologischen Gesell schaft beschäftigt, der nächstes Jahr im Februar in Leipzig stattfin den soll. Das heißt für'meine Mit arbeiter und mich, viele organisato rische und inhaltliche Probleme lö sen zu müssen.“ Um die vielen Auf gaben zu bewältigen, muß der Pro fessor seine Zeit gut ein teilen. Und trotzdem bleibt manchmal etwas lie gen. „Was ich am Tage nicht schaffe, wird zu Hause weiter bear beitet“ , fügt er hinzu. Kollegen achten nicht nur auf sein fachliches Können, sondern auch die Fähigkeit, mit Menschen umzugehen. „Professor Haustein ist als Arzt für die Patienten sowie für uns als Leiter, ein Mensch, dem man Probleme anvertrauen kann“, schätzt Oberarzt Hans-Jürgen Glan der ein. Sicher ist dies ein ent scheidender Grund, warum der Ge nosse als Volksvertreter in die Stadt verordnetenversammlung gewählt wurde. Als stellvertretender Vor sitzender der Ständigen Kommis sion Gesundheits- und Sozialwesen zeichnet er für die Zusammenarbeit des’ Bereiches Medizin der KMU mit dem Gesundheitswesen des Territo riums Leipzig verantwortlich. Hier ist er bemüht, daß die verschiede nen Fachgebiete zugunsten einer besseren medizinischen Betreuung Zusammenwirken. Wenn sich der Abgeordnete für eine Sache einsetzt, dann mit dem Ziel, daß Verbesserungen für die Bürger erreicht werden.“ Als Volks vertreter kann ich am wirksamsten werden, wenn sich die berufliche Tätigkeit mit der als Abgeordneter verbinden läßt“, betont er. Diese Einstellung ist verständlich durch sein umfangreiches Aufgabenfeld als Arzt und Wissenschaftler und er klärt sein Engagement für derma tologische Probleme über den Kli nikbereich hinaus. In diesem Rah men kümmert ter sich um die Ein führung neuer diagnostischer und therapeutischer Verfahren ein schließlich der Extema-Standardi sierung sowie um die Kaderentwick lung und hält Vorträge zur Weiter bildung für Hautärzte aus dem In- und Ausland. Er leitet auch die Gruppenhospitationen von Hautärz ten des Bezirkes Leipzig, die ihr theoretisches und praktisches Wis sen bei Vorträgen, Visiten und La- borüntersuchungen in seiner Klinik erweitern können. Zweimal im Jahr wird ein Der- matologenabend initiiert, an dem sich die Fachärzte über spezielle Er krankungen austauschen und Mög lichkeiten der erfolgversprechend sten Behandlung abwägen. Über Er gebnisse seiner Arbeit legt der Ge nosse auf Belegschaftsversammlun gen vor Studenten, in der Ständigen Kommission und im Abgeord netenkabinett Rechenschaft ab. Pro fessor Haustein bedauert, daß sein Wahlkreis, die Ost-Vorstadt, nicht mit seinem Wohnviertel über einstimmt. Anfahrtswege und das Bekanntmachen mit Problemen eines anderen Stadtgebietes kosten zusätzlich Zeit. Vielleicht ließe sich das für die nächste Wahlperiode än dern. Denn gönnen wir dem 46jäh- rigen auch ein wenig mehr Zeit für sich und seine Familie, damit er auch in 30 Jahren noch kein „zerstreuter Professor“ ist. Aus der Arbeit der Abgeordneten Qualifizierung Prof. Dr. sc. Werner Müller von der Sektion M.-l. Philoso phie sieht seine Aufgabe als Be zirkstagsabgeordneter unter an derem darin, die Abgeordneten, Nachfolgekandidaten und berufe nen Mitglieder der von ihm ge leiteten Ständigen Kommission Bildungswesen qualifizieren zu helfen. Dazu nutzt er die kollek tive Arbeit in Vorbereitung der Bezirkstage, spezielle Einsätze in Arbeitsgruppen und den Erfah rungsaustausch über Öffentlich keitsarbeit in Betrieben und in Wohngebieten. „Die Qualifizierung der Volks vertreter ist schließlich Voraus setzung für die engagierte, in itiativreiche und disziplinierte Mitarbeit beim Lösen von Pro blemen“, betont Prof. Müller. Gesetze Als Volkskammerabgeordneter bin ich Mitglied des Verfas- sungs- und Rechtsausschusses. Hier war ich als Leiter von Ar beitsgruppen tätig, die Probleme der Wohnungswirtschaft, wie die Entwicklung des VEB Gebäude wirtschaft, der Mitwirkung von Haus- und Mietergemeinschaften beim Lösen von Wohnungspro blemen und die Wirksamkeit von Stadtordnungen untersuchte. Bei der Verabschiedung des Ver tragsgesetzes erarbeitete ich die Stellungnahme des Ausschusses und trug sie zur Volkskammer sitzung vor. Die Haupttätigkeit im Aus schuß besteht darin, die Gesetzes- entwürfe unter dem spezi fischen Gesichtspunkt des Aus schusses zu beraten. Das bedeu tet, zu überprüfen, ob die Geset zesentwürfe mit der Verfassung übereinstimmen und eine Weiter entwicklung der sozialistischen Rechtsordnung darstellen. Prof. Dr. MANFRED MÜHLMANN, Sektion Rechtswissenschaft Kultur Prof. Dr. sc. Gabriele Meyer- Dennewitz ist als Volkskammer abgeordnete im Ausschuß für Kultur tätig. Seit Jahren ist sie an umfangreichen kulturpoli tischen Arbeiten im Bezirk Neu brandenburg beteiligt. Die kunst- pädagogische Veranstaltung mit Schülern „Winterakademie“ in Neustrelitz, Feldberg und Mal chin hat die Leipziger Malerin und Grafikerin in ihrer Fuktion als Volksvertreter mit ins Leben gerufen. Bei dieser Veranstal tungsform arbeitet der Bereich Kunsterziehung der Sektion Kunst- und Kulturwissenschaft der KMU eng mit der Volksbil dung Neustrelitz, Malchin und Feldberg zusammen. Die letzte Veranstaltung fand im Februar dieses Jahres statt. ~be fragt • Hans Schmellinsy, Stadtverordneter Engagiert für die Bürger wirken UZ: Genosse Schinellinsky, Sie haben mitgeholfen, das Abge ordnetenaktiv der KMU vor über zehn Jahren aus der Taufe zu he ben. Welche Gründe gab es für die Bildung dieses Aktivs? Hans Schmellinsky: Die Ange hörigen der KMU, die als Ab geordnete tätig sind, arbeiten in der Volkskammer, im Bezirkstag oder in örtlichen Volksvertre tungen. Das bedeutet, daß die Aufgaben der einzelnen Abgeord neten sehr unterschiedlich sind. Trotz dieser Verschiedenheit der speziellen Aufgaben gibt es je doch Gemeinsamkeiten, die für die Tätigkeit als Volksvertreter nicht unerheblich sind. Dazu zäh len vor allem das WIE des Lö sens von Problemen im Interesse unserer Bürger, sowie das Klä ren von ideologischen Fragen. Gerade für junge Abgeordnete, zum Beispiel auch Studenten, ist das Gespräch mit Erfahrenen wichtig. Außerdem, finde ich, ist es notwendig, daß man die Ab geordneten seines Betriebes und deren Aufgaben nicht nur durch die Wahlen und auf offiziellen Veranstaltungen kennenlernt Aus diesen Gründen wurde das Abgeordnetenaktiv gebildet, das sich unter Leitung von Prof. Dr. sc. Annelore Klose- Berger mindestens einmal im Jahr zusammenfindet, um ge meinsame Aufgaben zu beraten und Erfahrungen auszutauschen. UZ: Sie sind schon auf allge meine Aufgaben und Bedeutung des Abgeordnetenaktivs einge gangen. Können Sie die Aufga ben für dieses Jahr präzisieren? Hans Schmellinsky: Das Karl- Marx-Jahr würdig mitzugestal ten, heißt auch für uns als Ab geordnete der KMU, mit Enga gement und Leidenschaft für die Interessen der Bürger zu wirken. Diese, unsere Hauptverpflich tung, gilt natürlich nicht nur im Karl-Marx-Jahr, aber in Ver bindung mit Marx’ Lehren wird die Bedeutung der Arbeit als Volksvertreter für die Verbesse rung des Lebensniveaus der Bür ger und somit für die Entwick lung der sozialistischen Demokra tie und unserer Gesellschaft ver stärkt bewußt. Die ideologische Arbeit mit den Werktätigen über die Friedensfrage, über soziale und wirtschaftliche Probleme steht dabei im Mittelpunkt. Dies hört sich vielleicht allgemein an, ist es aber nicht, weil wir unse ren klaren Standpunkt mit der speziellen Funktion als Abgeord neter mit Leben erfüllen. Die konkreten Aufgaben sind für je den natürlich unterschiedlich. Wie diese erfüllt werden und welche Verallgemeinerungen dar aus gezogen werden können, dis kutieren wir in einer unserer nächsten Beratungen. UZ: Die letzte Beratung des Abgeordnetenaktivs beschäftigte sich mit den Plänen der Karl- Marx-Universität für dieses Jahr. Welche Aufgaben hat das Abgeordnetenaktiv daraus für seine Tätigkeit abgeleitet? Hans Schmellinsky: Ausgangs punkt dieser Beratung war der Beschluß des Gewerkschafts aktivs der KMU zur Führung des sozialistischen Wettbewerbs, der den Plan für jeden Arbeitsbe reich unserer Universität bein haltet. All die Vorhaben aufzu zählen, würde Seiten füllen, da die Aufgaben für jeden Bereich differenziert sind. Was wir aus den Vorhaben für unser Abge ordnetenaktiv ableiten, ist vor al lem die Verpflichtung, daß jeder an seinem Arbeitsplatz mit dazu beiträgt, daß die Planaufgaben in bester Qualität und möglichst vorfristig erfüllt werden. UZ: Bestleistungen und Enga gement sind auch bei der Arbeit in den ständigen Kommissionen unerläßlich. Sie arbeiten als Vor sitzender der Ständigen Kom mission Ordnung und Sicherheit. Welche Schwerpunkte hat sich Ihre Kommission in diesem Jahr gesetzt? Hans Schmellinsky: Die Stän dige Kommission Ordnung und Sicherheit unterstützt Betriebe und andere Einrichtungen beim Kampf um den Titel „Bereich der vorbildlichen Ordnung, Dis ziplin, Sauberkeit und Sicher heit“. Wir gehen in Betriebe und informieren uns, wie es um Ord nung und Sicherheit bestellt ist und geben Hinweise für das ex akte Einhalten von Sicherheits normen. Zu diesem Problem un terstützten wir bereits Sicherheits konferenzen z. B. im Kirowwerk und VEB Technische Gase. Außerdem unterstützt unsere Ständige Kommission die Arbeit der Zivilverteidigung, der Wehr erziehung und die ideologische Arbeit zur Gewinnung von Offi zieren. betrachrer Ökonomisierung des Gesundheitswesens viel hilft nicht immer viel Wohl kein Patient verläßt die Arztsprechstunde ohne ein Rezept mit in der Regel mehreren ver schriebenen Medikamenten, die zur Gesundung beitragen sollen. Unser Gesundheitswesen stellt großzügig Mittel für Diagnostik und Therapie zur Verfügung. Allein für Arzmeimittel werden drei Milliar den Mark jährlich ausgegeben. Lei der vergessen manche Patienten, daß auch sie die Pflicht haben, an ihrer Gesundung mitzuarbeiten. Das beginnt bei der Lebensweise, geht über die Einhaltung der verordne ten Bettruhe bis zur konsequenten Einnahme von Medikamenten. Un- Verantwortlich ist es, wenn kostbare Medikamente nicht eingenommen Werden, sondern im Nachttischka sten verfallen oder gar im Müll lan den. Deshalb ist es wichtig, daß wäh- tend des vertrauensvollen Ge sprächs zwischen Arzt und Patien ten entschieden und begründet Wird, welches Medikament das Ge- eignetste zur Wiederherstellung der Gesundheit ist. Dazu wählt der- Arzt das Medikament nach der erwünsch ten Wirkung bei der Behandlung, nicht nach den Kosten. Wenn je doch mehrere Medikamente mit ähn licher Wirkung verschrieben wer den, muß das für den Patienten nicht das Beste sein. Zum einen kann er durch die Vie ten Arzneimittel verwirrt werden, so daß er sie lieber anhäuft als ein- nimmt, zum anderen wird dem Ge sundheitswesen auch kein Gefallen getan, weil die Rohstoffe für die Herstellung von Arzneimitteln, die wir zum Teil importieren müssen, auf dem internationalen Markt von Jahr zu Jahr teurer werden. Viel hilft eben nicht immer viel. Aus die sem Grund wächst die Verant wortung des Arztes bei der Verordnung des richtigen Medika ments. Es wird also auch im Gesund heitswesen angestrebt, bei gering stem materiellen Aufwand den größ ten Gesundungseffekt für die Patien ten zu erreichen. Daß dieses Ziel realisierbar ist, wird u. a. vom Bezirkskrankenhaus St. Georg bewiesen. Der gesamte Arzneimittelverbrauch in der Me dizinischen Klinik beträgt seit Jah ren konstant 800 000 Mark pro Jahr. Wie gesagt, und das, obwohl die Me dikamente teurer und neue Präpa- rate in die Praxis eingeführt wur den. Diese Einsparung von Arznei mitteln konnte in erster Linie durch wissenschaftliche Verordnungs weise und ein gut entwickeltes Ver hältnis zwischen Ärzten und Patien ten erreicht werden. Prof. Dr. sc. Peter Schwartze macht sich als Volkskammerab geordneter des Ausschusses für Ge sundheitswesen um die Ökonomi sierung des Gesundheitswesens nicht nur viele Gedanken, sondern nimmt auch aktiv an zentral gelei teten Konsultationen in Kranken häusern und Ambulanzen teil. Hier werden die Gesundheitsfragen un ter den genannten Aspekten gründ lich untersucht und ausgewertet. Der Direktor ries Carl-Ludwig-Instituts, Prof. Dr. sc. Peter Schwartze, bei seiner Forschungstätigkeit. Foto: HFBS/Seeligmüller Im Bezirkskrankenhaus St. Georg aus seinem Wahlbezirk Nord- Nordost wird der Abgeordnete Prof. Schwartze natürlich am unmittel barsten und intensivsten wirksam, weil hier ständige Begegnungen und Untersuchungen möglich sind. Im April fand eine gemeinsame Beratung der Infektionsklinik, Anäs thesie und Chirurgie über den wirk samen und gleichzeitig sparsamen Antibiotikaeinsatz statt. Durch bis herige gute Zusammenarbeit wurde erreicht, daß bei geringerem Einsatz von Antibiotika viel weniger Kran kenhausinfektionen auftreten. Eine bemerkenswerte Leistung, denn mit der Einschränkung Von Arzneimit teln ist eine Erhöhung der Qualität der ärztlichen Betreuung und eine verbesserte Arbeitsorganisation ver bunden. In diesem Zusammenhang be schäftigt den Abgeordneten auch fol gendes Problem: Wie können die er forderlichen Autofahrten am besten so koordiniert werden, daß sich Fahrten und Benzinkosten verrin gern? Bei all den Fragen einer mög lichen Senkung der gesellschaftli chen Ausgaben steht eindeutig die Gesundheit der Menschen und die Verbesserung der ambulanten und stationären Betreuung im Vorder grund. Seit dem 1. Januar dieses Jahres: Rechterweiterung der gesellschaftlichen Gerichte Möglichkeiten der Werktätigen zur Rechtsprechung in Konflikt- und Schiedskommissionen N In den Artikeln 21, 87 und Arti kel 90 Absatz 2 der Verfassung ist das Recht der Werktätigen, an der Rechtsprechung mitzu wirken, als eine Form der Aus übung des Grundrechts auf Mit gestaltung aller staatlichen und gesellschaftlichen Angelegen heiten zum Verfassungsgrund satz erhoben worden. Es gibt viel fältige Formen, in denen die Werktätigen an der Rechtspre chung teilnehmen. Dazu gehören die Arbeit in Konflikt- und Schiedskommissionen, die Öffent lichkeit der gerichtlichen Ver handlungen, das Mitwirken ge sellschaftlicher Kräfte im Ver fahren, das Heranziehen von sachverständigen Bürgern oder Vertretern von Arbeitskollekti ven. Die größten Möglichkeiten zur Rechtsprechung bestehen in der Mitarbeit in gesellschaftli chen Gerichten, sprich in Kon flikt- und Schiedskommissionen. Gegenwärtig gibt es mehr als 26 700 Konflikt- und 5200 Schiedskommissionen mit ins gesamt 290 000 ehrenamtlichen Mitgliedern. Am 1. Januar 1983 trat ein neues Gesetz in Kraft, das ihre Rechte beträchtlich er weitert. Die Konfliktkommissio nen bestehen seit 1953. Wirkungs feld sind Betriebe, staatliche Or gane und Einrichtungen sowie ge sellschaftliche Organisationen. Sie sind vorrangig für Streitfälle aus dem Arbeits-, einschließlich Neuererrecht zuständig. In die sem Rahmen behandeln sie Ver fehlungen, Vergehen (z. B. gegen sozialistisches Eigentum), Ord nungswidrigkeiten (die noch keine Straftaten sind) sowie ein fache zivilrechtliche Streitigkei ten zwischen Bürgern und zwi schen Betrieb und Betriebsange hörigen. Neu ist u. a., daß sie zu Rechtsauskünften berechtigt sind. Die Schiedskommissionen wirken seit 1963 in Städten und Gemeinden. Sie beraten und ent scheiden über einfache zivilrecht liche Streitigkeiten zwischen Bür gern, die aus Verletzungen ihrer Rechte und Pflichten, insbeson dere in der Haus- und Wohnge meinschaft, entstehen, z. B. auch wegen Geldforderungen bis 1000 Mark. Behandelt werden können auch andere einfache vermögens rechtliche Streitigkeiten. Neu ist, daß Mitglieder von Produktions- genossenschaften wegen Verlet zung der Arbeitsdisziplin zur Verantwortung gezogen werden können. Diese Seite gestaltete Petra Nadolny, Sektion Journalistik.
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