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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 2.1958
- Erscheinungsdatum
- 1958
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-195800008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19580000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19580000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise vorlagenbedingter Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 2.1958
-
- Ausgabe Nr. 1, 09.01.1958 1
- Ausgabe Nr. 2, 23.01.1958 1
- Ausgabe Nr. 3, 06.02.1958 1
- Ausgabe Nr. 4, 20.02.1958 1
- Ausgabe Nr. 5, 06.03.1958 1
- Ausgabe Nr. 6, 20.03.1958 1
- Ausgabe Nr. 7, 03.04.1958 1
- Ausgabe Nr. 8, 17.04.1958 1
- Ausgabe Nr. 9, 30.04.1958 1
- Ausgabe Nr. 10, 17.05.1958 1
- Ausgabe Nr. 11, 30.05.1958 1
- Ausgabe Nr. 12, 12.06.1958 1
- Ausgabe Nr. 13, 26.06.1958 1
- Ausgabe Nr. 14, 10.07.1958 1
- Ausgabe Nr. 15, 24.07.1958 1
- Ausgabe Nr. 16, 08.08.1958 1
- Ausgabe Nr. 17, 22.08.1958 1
- Ausgabe Nr. 18/19, 18.09.1958 1
- Ausgabe Nr. 20, 03.10.1958 1
- Ausgabe Nr. 21, 15.10.1958 1
- Ausgabe Nr. 22, 31.10.1958 1
- Ausgabe Nr. 23, 13.11.1958 1
- Ausgabe Nr. 24, 27.11.1958 1
- Ausgabe Nr. 25/26, 19.12.1958 1
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Band 2.1958
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Grundlagenstudium wird voll anerkannt Gesellschaftliche und fach liehe Arbeit eine Einheit besonders gegen fassungen zu Neuer Geist im Kunsthistorischen Institut unsere Dr. Hans Beyer Arbeit. Gisela Vorwerg Leistungsanstieg auch bei den Medizinern Oberassistent Heinz Clauß machen. Universitätszeitung, 10. 7. 1958, Seite 3 Manjred Reimann zur Zerschlagung gen beizutragen. Institut zeigten Mängel, verhin- Universitäts-Parteileitung am durchgeführten Diskussionen jedoch eine Reihe ernsthafter die es in der vergangenen Zeit revisionistische Auf beteiligen und aktiv derartiger Auffassun- So müssen sich die gen auch In 1600 der Prüfungskandidaten, sondern unserer Arbeit. diesem Jahr erhofften sich Übel- Medizinstudenten der ersten drei Abteilungen an den Fakultäten beson ders mit solchen revisionistischen und feindlichen Auffassungen auseinander setzen, die speziell an der Fakultät auftreten oder in den Richtungen, die an der gegebenen Fakultät gelehrt wer- den. Verantwortlich für Auseinander setzungen mit feindlichen und revisionistischen Auffassungen ebenfalls umfangreichen gesellschaft lichen Arbeit neun Genossen erfolg reich ihre Promotion abgeschlossen. Von Genossen des Instituts wurden drei Bücher, eine Broschüre und eine Anzahl von Arbeiten in verschiedenen Zeit schriften und Zeitungen veröffentlicht. Die im Zusammenhang mit der Aus wertung der III. Hochschulkonferenz und des 35. Plenums gemeinsam mit der zuwenig an den ideologischen Aus- einandersetzungen besonders außerhalb des Instituts beteiligte. Es gehört zu den Aufgaben aller Lehrkräfte des Instituts, sich ständig am Kampf um die Rein haltung des Marxismus-Leninismus —■ derten, daß das Institut seiner Rolle und seinen Aufgaben voll gerecht wurde. Eine der wesentlichen Ursachen für das Aufkommen der Mängel besteht darin, daß die Erfolge in den vergange nen Jahren zu einer Selbstzufriedenheit unter den Genossen, besonders der Institutsleitung, führten. Sehr schädlich wirkte sich auch die Unterschätzung von Kritik und Selbstkritik aus • Als Ergebnis der Diskussionen am In stitut faßte die Universitätsparteileitung einen ..Beschluß über die Arbeit des Instituts für Gesellschaftswissenschaften der Karl-Marx-Universität“, in dem es u. a. heißt: „Die Hauptaufgabe des Instituts für Gesellschaftswissenschaften besteht in der Durchführung des obligatorischen Grundstudium® des Marxismus-Leninis mus an der Karl-Marx-Universität. Ziel Acht Genossen bestanden mit „sehr gut“ Neue unserer Zeit zu verstehen und ihn zu unterstützen. Jetzt kommt es darauf an. diese erworbenen Grundlagen bei der sozialistischen Umgestaltung unserer Universitäten anzuwenden, zu festigen und zu vertiefen. Unsere Partei wird da bei ein guter Helfer sein. Besonders stolz sind wir in diesem Jahr darauf, daß unter den neun Absolventen, die mit „sehr gut“ bestanden, acht Ge nossen zu finden sind. Wie oft klagten Kleingläubige über die „Gefahr“, die ent stünde, wenn sich der Student neben der fachlichen Arbeit mit gleicher Intensität gesellschaftlich betätigt. Das Geheimnis des Erfolgs liegt doch eben darin, daß die Genossen es weitestgehend verstanden, den Unterrichtsstoff in der gesellschaft lichen Praxis anzuwenden und so neue Impulse für die Lernarbeit empfangen haben. Und das trifft nicht nur für diese acht Absolventen zu. Auch unter den Stu denten mit guten Abschlußnoten ist ein großer Teil, der hervorragend gesell schaftlich arbeitete und die Erfahrungen auf diesem Gebiet mit dem Fachstudium in Einklang brachte. Sie alle werd-n eis sozialistische Studenten an den Fach- fakultäten in dieser vorbildlichen Weise Weiterarbeiten. Parteibeschlüsse in den Mittelpunkt der Arbeit stellen Um die Genossen des Instituts in ihrer Erziehungs- und Lehrtätigkeit zu be fähigen, die Politik der Partei darzule gen. ist es erforderlich, daß in den drei Fachrichtungen des Instituts das Stu dium und die Auswertung der Be schlüsse und Materialien unserer Partei sowie der kommunistischen und Arbei terparteien — besonders der KPdSU — in den Mittelpunkt der gesamten wis senschaftlichen und Erziehungsarbeit gestellt werden. Dabei kommt es darauf an. daß die Ergebnisse des Studiums und der Diskussion unverzüglich in den Vorlesungen und Seminaren ausgewer tet werden. Eine Schwäche der Arbeit in der Ver- °angenheit bestand auch darin, daß sich eine Reihe von Genossen des Instituts Die Prüfungen am Ende eines jeden Studienjahres haben sowohl für die Stu dentenschaft, al s auch für uns Lehr kräfte große Bedeutung. Denn letzten Endes sind die Prüfungsergebnisse Widerspiegelung nicht nur der Leistun- ihnen ein sorgenfreies Studium sichert, und den Aufbau des Sozialismus in unserer Republik zu unterstützen. Bereits in diesem Jahr beteiligen sie sich an den Arbeitseinsätzen und am GST-La- ger. Durch die Auswertung der Kultur konferenz der SED haben sie begriffen, daß die Kunst eine scharfe Waffe im Kampf gegen Imperialismus und Milita rismus. für den Frieden und den Sozialis mus darstellt. Schon jetzt bemühen sich die Absolven ten des nächsten Jahres um Hausarbeits- themen. damit sie das Wirken fortschritt- lieber, antifaschistischer Künstler untersu chen können. Sie haben den Lehrkörper gebeten, in Zukunft auch vor allen Dingen Lehrveranstaltungen über die Geschichte der Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts einschließlich der Kunst der Gegenwart zu halten. In einem auf Initiative der FDJ- Fachschaftsleitung geschaffenen Seminar studieren sie die Hinweise der Klassiker des Marxismus-Leninismus zur Kunst, die ihnen wertvolle Hinweise für ihre eigene Arbeit geben werden. Sie haben erkannt, wie notwendig es ist, die Werke sowjeti scher Kunsthistoriker zu studieren, die ihnen für die eigene Arbeit das Vorbild sein müssen. Die von der Kommission mit den Stu denten des Kunsthistorischen Institutes ge führten Aussprachen waren sehr offen. Es ging dabei nicht darum, junge Menschen zu verurteilen, sondern sie zu überzeugen und fest für die große Sache des Sozialis mus zu gewinnen. Die seitdem erzielten Fortschritte lassen erkennen, daß die Aus sprachen nicht vergeblich gewesen sind. Partei- und FDJ-Leitung sind zuversicht lich. daß am Kunsthistorischen Institut nunmehr Kader heranwachsen, die wäh rend ihres Studiums und in der prakti- sehen Tätigkeit ihre ganze Kraft für den Sieg des Sozialismus einsetzen. Günter Gorski Am 27. Juni verabschiedeten Direktior, Partei- und FDJ-Leitung der Arbeiter- Und-Bauern-Fakultät in einer schlichten Feierstunde im Haus der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft die “iesjährigen Absolventen. Nach dreijährigem Studium erhielten 236 FDJler das Reifezeugnis, neun mit der Gesamtnote „sehr gut“, 163 mit „gut“. Das ist ein Ergebnis, das beredt davon SPricht. zu welchen Leistungen Arbeiter- und Bauernkinder befähigt sind, wenn Sie entsprechend angeleitet und geführt Werden. Durch die Tat haben unsene Arbeiter- und Bauernstudenten allen Feinden des Arbeiter-und-Bauern-Stu- diums erneut eine Lektion erteilt und be- "'lesen, wie sie das von unserer Partei ünd unserer Regierung in sie gesetzte Vertrauen zu rechtfertigen wissen. Uns Lehrkräfte erfreut dieses Ergebnis in besonderem Maße, weil wir den drei jährigen Reifeprozeß dieser jungen Men schen an unserer Fakultät bewußt lenk- ten und leiteten. In harten ideologischen Auseinandersetzungen sind die Grund- ‘.gen geschaffen worden für ein bewuß- tes parteiliches Auftreten unserer Freunde an den Fachfakultäten. Es Wurde bei uns neben dem Fachwissen Mehrt, den täglichen Kampf um das In den Auseinandersetzungen, die wir in den letzten Monaten bei uns führten, gingen wir davon aus. daß an einer so zialistischen Universität die gesellschaft liche Arbeit eng und wechselseitig mit der fachlichen verbunden sein muß. Da bei uns noch große Disproportionen bestanden, wurden Anstrengungen un ternommen, um diese zu beseitigen. Vor allem galt es, die bevorstehenden Prü fungen neben der gesellschaftlichen Tä tigkeit gut vorzubereiten. So gaben im ersten Studienjahr die Genossen den Anstoß, sich zunächst für die Seminare im Grundlagenstudium in sogenannten Proseminaren vorzubereiten. Zweifellos hat diese Form mit dazu beigetragen, daß sich die Freunde gründlicher vorbe reiteten und die Diskussionen lebhafter wurden. Die Einstellung zum Marxismus-Leni nismus ist ein wesentlicher Gradmesser für den Bewußtseinsstand des einzelnen Genossen und Freundes. So äußerte sich zum Beispiel die Überheblichkeit zum Grundlagenstudium bei unserem ehema ligen FDJ-Sekretär Teichmann auch in seiner ungenügenden FDJ-Arbelt. Da er von sieben vier Seminare versäumte, empfahlen die Freunde seiner Gruppe, ihn in diesem Jahr nicht zur Prüfung im Historischen Materialismus zuzu lassen, Aus dieser Seminargruppe kam auch der Vorschlag, ein zusätzliches Seminar über das Verhältnis von Erkenntnistheo rie und Psychologie durchzuführen. Im mer mehr wurden in FDJ-Versammlun- gen wissenschaftliche Probleme und Fragen der Ausbildung behandelt. So wurde z. B. im Rahmen der Woche der Deutsch-Sowjetischen Freundschaft über den Artikel aus der Zeitschrift „Sowjet wissenschaft“ (Gesellschaftswissenschaft- liche Beiträge, 4/58) „Prinzipien bei der Erforschung der Psychologie der Persön- lichkeit des sowjetischen Menschen“ von K. N. Kornilow gesprochen. Die Freunde waren sich einig, daß gerade diese Ver anstaltung ein guter Anfang war. die Sowjetpsychologie gebührend zu würdi gen und zum anderen die fachliche mit der gesellschaftlichen Arbeit zu verbin den. Auswirkungen der Auseinandersetzun gen lassen sich auch in Prüfungsergeb- nissen finden. Bei einigen wurde die Einstellung zu Prüfungen verändert, an dere fanden durch ihren sicheren Standpunkt zu den politischen Fragen, durch ihre Parteilichkeit, auch die Sicherheit auf fachlichem Gebiet. Un sere Genossen aus dem zweiten Studien jahr mußten erkennen, daß sie mit auten fachlichen Leistungen bessere Vorausset zungen für eine erfolgreiche politische Arbeit haben. Wir freuen uns besonders, daß unsern Genossen des fünften Studienjahres, die in der letzten Zeit eine umfangreiche gesellschaftliche Arbeit zu leisten hat ten, auch in den Staatsexamensprüfun gen zu den besten Absolventen gehören. Die Auswirkungen der Auseinanderset zungen zeigen sich also schon, wenn auch erst in Ansätzen. Sie geben uns Mut und Kraft für unsere kommende Als im Jahre 1951 an allen Fakultäten unserer Universität mit dem gesell schaftswissenschaftlichen Grundstudium begonnen wurde, gab es manche Schwie- rigkeiten. Da nicht genügend Lehr kräfte vorhanden waren, machte es sich notwendig, daß Genossen, die selbst noch studierten, bereits Vorlesungen und Seminare hielten. Mit der Studiendisziplin in den Vor lesungen und Seminaren war es auch nicht immer zum besten bestellt. So wurden z. B. die ersten Vorlesungen für die Veterinärmediziner und die Landwirte in der Mensa im Amtsgericht durchgeführt. Einige Studenten hatten, da in der- Mensa Limonade verkauft wurde, eine Flasche vor eich stehen, und einzelne, die sich in eine Ecke ver krochen hatten, rauchten sogar. Es ist gut. sieh wieder einmal an diese Vergangenheit zu erinnern, um zu er kennen. welche Fortschritte wir ge macht haben. Heute wird das gesell schaftswissenschaftliche Grundstudium sowohl von den Angehörigen des Lehr- körpers als auch von der überwiegen den Mehrzahl aller Studenten als fester Bestandteil des jeweiligen Studiums an erkannt. Gerade die im Juni durch- geführten Prüfungen bestätigten, daß sich die Mehrzahl der Studenten ernst haft mit den Fragen des Marxismus- Leninismus beschäftigt. Auch innerhalb des Lehrkörpers des Institutes für Gesellschaftswissenschaf ten können beachtliche Erfolge ver- zeichnet werden. So haben neben der Umfangreichen Lehrtätigkeit und einer In den vergangenen Jahren gab die un- Kenügende politische und fachliche Arbeit 4m Kunsthistorischen Institut wiederholt Anlaß zur Kritik. Trotz mannigfaltiger Be mühungen durch die Partei, und FDJ-Lei tung der Fachschaft Historiker gelang es lange Zeit nicht, die Mängel zu beseitigen. Um dennoch endlich einen Durchbruch zu erzielen, setzte die Parteileitung vor einigen Wochen eine Kommission ein, der die Aufgabe oblag, den am Institut imma- trikulierten Studenten in geduldigen Aus- sprachen die Politik der Partei und der Regierung zu erläutern und Vorschläge zu Unterbreiten, damit auch das Kunsthisto- ische Institut eine wahrhaft sozialistische Bildungs- und Forschungsstätte wird. Die Aussprachen unterstrichen, daß das Institut bislang einen Hort reaktionärer Kräfte darstellte. Hier wurden nicht junge Menschen erzogen, die fest mit der Arbei- terklasse und der Sache des Sozialismus Verbunden sind, sondern es wurden zum Teil Elemente ausgebildet, die unserem Staat feindlich gegenüberstanden und offen oder versteckt die Interessen der deut- schen Imperialisten vertraten. Verantwort lich dafür war in hohem Maße der ehe- alige Direktor des Kunsthistorischen In- Nitufs, Ladendorf. Obwohl er seine ge- Samnte wissenschaftliche Entwicklung einzig Uhd allein dem Arbeiter-und-Bauern-Staat zu verdanken hat, blieb er ein geschwore- Der Feind des Sozialismus. Systematisch züchtete er unter der reaktionären Losung Von der „unpolitischen“ Fachwissenschaft sine Ueberheblichkeit zu allen marxistisch- leninistischen Kunsthistorikern. Es ist an anderer Stelle über seine feindliche Tätig- Weit berichtet worden (UZ vom 6. 3. 1958). , Seine Tätigkeit blieb nicht ohne Auswir kungen auf die hier immatrikulierten Stu- denten, Jugendfreunde, die mit guten Vor- aussetzungen und dem besten Willen ihr Studium begannen, „entwickelten" sich Rückwärts. Sie erlagen Ladendorfs reaktio- Hären Auffassungen, seinen raffiniert ge- larnten „Argumenten“, seinem Druck, den 9 in seiner Eigenschaft als Institutsdirek- tor in mannigfaltigen Formen ausüben konnte. Mancher Student wurde schließlich Selbst — zumindest objektiv — zum Träger der ihnen zugeflüsterten Losungen der Feinde unserer Republik. Unter diesen Bedingungen war es schwierig, die Kunsthistoriker-Studenten zur aktiven gesellschaftlichen Arbeit her- anzuziehen. Bei den deswegen häufig ge- Tührten Diskussionen hielt man uns das "Argument“ entgegen, ihre wichtigste ge- Sellschaftliche Aufgabe sei das Studium. Palitische Betätigung sei hingegen Ver- Shleiß an Arbeit, ohne Nutzen zu bringen. Viele Studenten erklärten sich im vergan genen Jahr nicht bereit, am GST-Lager in Breege teilzunehmen. In den langen Dis- Russionen mit Mitgliedern der Fach- Ehaftsleitung und zwei FDJ-Gruppen der Historiker „argumentierten“ sie. es sei ®in eigenartiger Standpunkt, den Frieden Doch nun zu einigen anderen, allge meinen Erscheinungen, die wir jedoch noch ernster nehmen müssen. In den Prüfungen im Dialektischen und historischen Materialismus (1. Stu dienjahr) konnten eine ganze Reihe Stu denten nichts Genaues über den Weg zur Wiedervereinigung Deutschlands sagen. Ihnen war „entfallen“, welche konkreten Vorschläge unsere Partei und unsere Renzierung zur friedlichen An näherung der beiden deutschen Staaten und ihrer schrittweisen Wiedervereini gung unterbreitet hatten. Manche wuß ten mit dem Begriff „Konföderation der beiden deutschen Staaten“ kaum etwas anzufangen. Wenn uns auch die ent sprechenden Studenten erklärten, das hätten sie nicht „wiederholt“, da es „klar“ sei. ergibt sich hier offensichtlich ein großer Mangel unserer Arbeit. Be sonders das ehrliche Eingeständnis einer ganzen Reihe guter Studenten, daß sie immer dann, „wenn in den Vorlesun gen Politik kommt“, nicht mitschreiben, zeigt uns. daß wir es sowohl in der Vor lesung als auch in den Seminaren nicht richtig verstanden haben, den Dialekti schen und historischen Materialismus in engster Verbindung mit diesen Grund fragen zu vermitteln. Wir wollen aber nicht verschweigen, und das durchaus in diesem Zusammenhang, daß nur ver hältnismäßig wenig Studenten die Tagespresse lesen oder ear studieren. Viele machen dafür die Zeitnot verant wortlich. Sicher spielt dies eine Rolle, aber kann denn heute ein moderner Mensch ohne Zeitung auskommen? Ich könnte natürlich auch viel Gutes anführen. Es gab z. B kaum einen Stu denten. der nicht eingehend die Not wendigkeit einer atomwaffenfreien Zone in Mitteleuropa zu erklären wußte. Auch über die Zusammenhänge des Be freiungskämpfe« der kolonialen Völker Asiens und Afrikas mit dem Niedergang des Imperialismus waren gute Kennt nisse vorhanden. Ueberhaupt konnten wir überall dort, wo wir es richtig ver standen hatten, den Dialektischen Mate rialismus mit dem Leben zu verbinden, gutes Verständnis feststellen. Studienjahre als Krönung ihrer Ar beit im Gesellschaftswissenschaftlichen Grundstudium 1957'58 eine gute Nnte. Wir als Lehrkräfte wollten erfahren, ob unsere Bemühungen zur Vermittlung des Marxismus-Leninismus erfolgreich waren. Obwohl die eingehende Analyse der Prüfungen noch lange nicht ab geschlossen ist, läßt sich doch sagen, daß die Bereitschaft zur Aneignung des Marxismus-Leninismus im vergangenen Studienjahr weiter gestiegen ist. Es gab eine Reihe ausgezeichnete und eine große Anzahl gute Leistungen. Im all gemeinen konnten wir feststellen, daß die Studenten, die sich das ganze Jahr über bemüht hatten, in Vorlesungen und Seminaren rege mitzuarbeiten, auch gute Leistungen in den Prüfungen zeig ten. Das läßt sich durchaus von der Mehrheit der Studenten sagen. Aber dennoch machten sich einige Erschei nungen bemerkbar, mit denen wir uns nicht zufrieden geben können. Damit sind nicht nur die ausgespro chenen Versager gemeint, die leider auch vorhanden waren, teils aus Folge von Desinteresse (Wozu brauch ich als Arzt Gesellschaftswissenschaft?), teils aus der Meinung resultierend, daß es genügt, kurz vor der Prüfung das -ein- zupauken“, was man das Studienjahr über versäumt hat. Ein Teil davon hat die verdiente „5“ als Lehre empfunden, im kommenden Jahr das Studium ernster zu nehmen. Manche fühlen sich und ihre „Leistun gen“ völlig „verkannt“ und werden zu tun haben, ihrer Ueberheblichkeit ge genüber dem Marxismus-Leninismus Herr zu werden, um nicht erneut zu scheitern. des Grundstudiums ist die Einführung der Studenten in die Grundfragen des Marxismus-Leninismus und der Poli tik der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands, in das Studium der grund legenden Werke der Klassiker des Marxismus-Leninismus und entspre chender Parteibeschlüsse, die Vermitt lung der Grundkenntnisse des dialek tischen und historischen Materialismus, der politischen Oekonomie und des wis senschaftlichen Sozialismus.,, Der weitere Aufbau des Sozialismus in der Deutschen Demokratischen Re publik verlangt die Lösung des Wider spruchs zwischen der raschen Entwick lung der ökonomischen und politischen Grundlagen unseres Arbeiter-und- Bauern-Staates und dem Zurückbleiben in der sozialistischen Bildung und Er ziehung der akademischen Kader. Das Institut für Gesellschaftswissenschaften ist ein wichtiges Instrument der Partei und der Arbeiter-und-Bauern-Macht im Kampf um die Durchführung der sozia listischen Revolution auf dem Gebiete der Ideologie und Kultur.“ Um diese Aufgaben zu erfüllen und die bestehenden Mängel zu überwinden, gilt es vor allem.die politisch-ideologische Erziehungsarbeit zu verbessern. In dem Entwurf für das ..Programm des Insti tuts für Gesellschaftswissenechaften bei der weiteren sozialistischen Entwicklung der Karl-Marx-Universität“ nehmen deshalb die Fragen der politisch-ideo’o- gischen Erziehungsarbeit einen vorran gigen Platz ein. Die Grundlaße für die politisch-irleoln- gische und wissenschaftliche Tätigkeit und die Erziehung der Genossen des Instituts müssen die Grundwerke des Marxismus-Leninismus, besonders die Werke der Klassiker, die Beschlüsse und Materialien der Partei und die Doku mente der kommunistis-chen und Arbei terparteien. vor allem die der Kommu nistischen Partei der Sowjetunion, sein. Um dies zu sichern, ist es notwvendig, daß zu Beginn eines ieden Semesters in den Abteilungen an den Fakultäten Be ratungen durchgefihrt werden, in denen festgelegt wird.welcheGrundwerke jeder Genosse studiert Mit einer Erscheinung werden wir uns im kommenden Studienjahr besonders beschäftigen müssen, mit dem ungenü genden Selbststudium unserer Studen ten. Es wird noch viel zu wenig mit dem Buch gearbeitet. Sicher, die Anforderun gen sind besonders im ersten und zwei ten Studleniahr hoch. Einige Studenten des ersten Studienjahres erklärten uns, daß sie nur zwei Prozent ihrer Arbeit für unsere Aufgaben verwenden können, weil sie die andere Zeit unbedingt für das Studium anderer Fächer, besonders für Anatomie benötigten. Die Anatomie des Menschen ist die Grundlage für einen Mediziner, aber die Anatomie der Ge sellschaft ist für jeden und auch für den angehenden Arzt zumindest genauso wichtie Denn schließlich kann der Arzt und Wissenschaftler dort am besten arbeiten, wo der Marxismus-Leninismus seine Verwirklichung in der Praxis des gesellschaftlichen Lebens gefunden hat. Ich möchte zum Schluß, besonders Im Hinblick auf jene, die so gern mitleidig oder gar herablassend über unsere Me diziner lächeln, sagen: Die Mehrheit der Mediziner weiß, daß das Stu dium des Marxismus-Leninismus eine gesellschaftliche Notwendigkeit ist und arbeitet entsprechend. Die verbesserten Studienergebnisse dieses Jahres haben auch Ausdruck gefunden in zahlreichen Verpflichtungen zur Aneignung militä rischer Kenntnisse und in der Teilnahme an sozialistischen Studentenlagern. In diesem Jahre erschienen die meisten Stu denten zu den Prüfungen im Blauhemd der FDJ. Das ist uns Verpflichtur, ge meinsam mit dem Jugendverband, ge stützt auf die besten Arbeiterstudenten, im kommenden Studienjahr sowohl unsere Arbeit entschieden zu vesbes- sern, als auch den Seminargruppen zu helfen, die wissenschaftliche Welt anschauung der Arbeiterklasse zur Grundlage ihrer gesamten Arbeit zu durch aktive gesellschaftliche Mitarbeit Arbeiter-und-Bauern-Macht. d’e mit der Waffe in der Hand verteidigen zu wollen; sie brauchten die Ferien zur Er holung usw. usf. Bei diesen Aussprachen traten die reaktionärsten Elemente als Wortführer hervor. Gerade sie, die die ge sellschaftliche Mitarbeit verweigerten, ver langten am lautesten „Erholung“! Der Verrat Ladendorfs und seiner Ge folgsleute hat vielen Studenten die Augen geöffnet, welchen „Wissenschaftlern“ sie bisher nachliefen und von welchen Ele menten sie sich bislang beeinflussen und bevormunden ließen. Die von der Kom mission der Parteileitung der Grundorga nisation historische Institute mit ihnen ge führten Aussprachen haben die Schädlich keit ihres bisherigen Verhaltens aufge deckt und dazu beigetragen, daß heute im Kunsthistorischen Institut ein neuer Geist eingezogen ist. Die Freunde haben er kannt, daß Student sein verpflichtet, außer durch hohe fachliche Leistungen auch Die Grundlage für diese Seite unserer Arbeit sind die Ausführungen Walter Ulbrichts am 21. 4. 1958 auf dem Dis kussionsabend de« Deutschen Kultur bundes in Halle und die Rede auf dem 36. Plenum des ZK der SED „Zu einigen Fragen an den Hochschulen“. Die Fachrichtungen am Institut müssen sich verantwortlich fühlen für die Aus einandersetzungen mit den feindlichen und revisionistischen Auffassungen im Fachgebiet; wobei es darauf ankommt, daß diese Auseinandersetzungen ihren Ausdruck in den Vorlesungen. Semina ren und Veröffentlichungen finden. Um die Genossen des Instituts zu be fähigen, entscheidend in die sozia listische Bewußtseinsbildung der Studen ten einzuereifen. ist es notwendig, daß an den Fakultäten ständige Verbindun gen der Lesenden und der Seminar- le! ter mit den Genossen und FD.T- Sekretären des Studienjahres bzw. Se mester« bestehen, um mit den Proble men und Diskussionen sowie auch mit dem Verhalten der einzelnen Studenten in der praktischen und politischen Ar beit vertraut zu sein. Es muß erreicht werden, daß in den Seminaren idenlo- gische Ausejnandersetzurpen auch über das Verhalten der Seminarteilnehmer geführt werden, wenn z. B. da« Verhal ten von Stnd°nten den Forderungen der 19. Zentralratstagung der FDJ wider spricht. , Um unsere Studenten zu einem inten siveren und schöpferischen Selbststudium zu erziehen, halten wir es für richtig, daß ab kommendem Studien iahr (Sep tember 1958) in sämtlichen Seminaren aller drei Fachrichtungen die Studenten kleinere Arbeiten schreiben bzw. Refe rate ausarbeiten. Bedeutend mehr Beachtung al« bisher muß der regelmäßigen Durchführung von Konsultationen als einer der wich tigsten Form der Arbeit mit den Stu denten gewidmet werden, wobei der Inhalt der Konsultationsnespräche stän dig von den politisch-ideologischen Grundfragen ausgehen sollte. Diese und andere Gedanken werden im Programm des Institutes heraus gearbeitet.
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