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Für die Wissensdiait, die dem Sozialismus dient! UINIVERSITATSZEITUNC ORGAN DER SED PARTEI LEITUNG DER KARL MARX UNIVERSITAT .lahrgang / Nummer 14 (8meB.) Leipzig, den 10Juli 1958 Preis: 15 Pf P''. 1 > 1 \ ntinT/ —— ' Wir grüßen den V. Parteitag der SED Eil« Ans’ schaff i die och se Vorwärts zum Sieg des Sozialismus! uns 1 sage) de 80 nd $ pe 141 in Gl eigen da SV Für die Festigung unseres Arbeiter- und - Bauern- Staates! zahl Studi’ ist $ gel ren! zewe e. hö rofes, Nas iewe zu " cht8 der die nik " mm en e) Teil«; ler • öht. ■ । JaW Pro” shen < gew”2 wed' n. 2 rwei" der 0 len 0 Täglich spüren wir, welche Förderung unser Staat der Wissenschaft an gedeihen läßt. Millionen werden für den Aufbau und die Instandhaltung unserer Institute ausgegeben. Millionen erhalten unsere Studenten als Stipendien. Aus den Trümmern des Krieges wuchs unsere Karl-Marx-Uni- Versität zu einer der größten und modernsten Universitäten Deutschlands, Von der die Welt mit Hochachtung spricht. Wissenschaftler und Studenten danken unserem Staat durch hohe fachliche Leistungen. Längst haben sie auch erkannt, daß Universitätsangehörige eines Sozialistischen Staates zu sein bedeutet, Lehre, Studium und Erziehung im Sinne des Sozialismus zu betreiben. Zu Ehren des V. Parteitages vollbrachten die Wissenschaftler, Studenten, Arbeiter und Angestellten der Karl-Marx-Universität hervorragende Taten für den Aufbau der Deutschen Demokratischen Republik. Sie danken damit der Partei der Arbeiterklasse, die unser Land in großen Schritten zum Sozia lismus führt. 69 432 Aufbaustunden rbeiteten die Universitätsangehörigen im Aufgebo Junger Sozialisten und im Wettbewerb der Gewerkschaft zu Ehren des V. Parteitages. Sie halfen “sim Aufbau unserer Stadt, in der sozialistischen Landwirtschaft und in 80zialistischen Betrieben. Besonders stolz sind wir, daß Wissenschaftler, Ar- Leiter und Angestellte davon allein 10 000 Aufbaustunden leisteten. Zu '“eiteren 15 400 Stunden liegen bereits Verpflichtungen vor. 7742 Studenten und Wissenschaftler §1 tes w bero% ide« iht. ' gebil) tor ' ter. Sic len ", irde‘ 1s g‘ 2gen20 6 en “ sam] om Gew,) Meö so M men so in’ Nird % Jahr) Kolle5 er w r er’ len o r in, vielle" men- ( eren 3 2ue "g der i iloge5 erst Arbe" 3. I iedel eben, Berol mit 8 gew” Well’ e Fa so w°Z tmut? der 5 ie bi der % nden/ dem Sie ’, and 2 en 00 t hio” Verpflichteten sich, an einem vierzehntägigen Arbeitseinsatz während der Sommerferien teilzunehmen. 1442 Studenten und Wissenschaftler werden im Braunkohlentagebau, beim Bau eines Steinzeugwerkes, bei der Verlegung der Schnauder, beim ßahnbau und in der sozialistischen Landwirtschaft helfen. 1500 Studenten und Wissenschaftler wollen im August ihre Ver pflichtungen in den GST-Lagern Tambach-Dietharz und Scheibe-Alsbach erfüllen. Der Lehrkörper studiert den Marxismus-Leninismus 850 Wissenschaftler nehmen am Marxistischen Kolloquium teil und studieren in den Fachrichtungen Dialektischer und Historischer Materialismus, Deutsche Geschichte (insbesondere Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung) und Politische Ökonomie die Weltanschauung der Arbeiterklasse. 250 weitere Angehörige des Lehrkörpers befassen sich in Zirkeln -und Seminaren mit dem Studium des Marxismus-Leninismus. Audi Arbeiter und Angestellte der Universität begannen in Zirkeln und Seminaren mit dem Studium des Marxismus-Leninismus. Sie zählen bereits 1000 Teilnehmer. 7437 Studenten und Wissenschaftler erklärten sich bereit, zum Schutz unserer sozialistischen Heimat an der Re servistenausbildung der Nationalen Volksarmee teilzunehmen. Die ersten Freunde von der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät und der Juristen fakultät verwirklichen ihre Verpflichtung bereits im Juli 1958. Studenten Und Wissenschaftler von sechs weiteren Instituten und Fakultäten wollen die Ausbildung in diesem Sommer beginnen. 2697 Abonnenten für die sozialistische Presse Zur Vorbereitung des V. Parteitages warben die Grundorganisationen der Partei und des Jugendverbandes verstärkt neue Abonnenten für die so- zialistische Presse. Neben neuen festen Lesern für die Leipziger Volkszeitung und für die Zeitungen des Jugendverbandes konnten 547 Abonnenten für das Neue Deutschland gewonnen werden. 33 064 DM sammelten die FDJ-Gruppen der Karl-Marx-Universität zur Unterstützung des Aufbaus des Rostocker Hafens und des nationalen Befreiungskampfes der unterdrückten und ausgebeuteten Völker. Viele Gruppen, die während der Ferien arbeiten, wollen ebenfalls einen Teil ihres Verdienstes spenden. Agitation auf neuen Wegen An vielen Fakultäten sind Agit-Prop-Gruppen entstanden, die sich während der Leipziger Messe, bei der Abschaffung der Lebensmittelkarten und bei der Aufklärung der Bevölkerung über die Atomkriegsvorbereitungen der deutschen Imperialisten vorbildlich einsetzten. Sie traten 201mal auf. Agi tatoren unserer FDJ-Organisation führten 1531 Hausversammlungen durch. 39 Agitationslokale der Nationalen Front wurden in dieser Zeit von Wissen schaftlern und Studenten unserer Universität betreut. Das sind unsere Taten zum V. Parteitag der SED! Wir werden mit gleicher Kraft bei der Verwirklichung der Be schlüsse des Parteitages für den Sieg des Sozialismus helfen. Unsere Partei und die Wissenschaft N icht selten vertreten liberale bür gerliche Intellektuelle die Meinung, daß die Wissenschaft autonom, zumin dest in einem ewig unlösbaren Dualis mus befangen, nämlich mit dem Staat verbunden, als auch mit ihm in Kon flikt sei. Aus dieser fast tragisch aufge- putzten, angeblich unvermeidlichen Po larität zwischen Politik und Wissen schaft, ziehen dann viele bürgerliche Wissenschaftler den Schluß, daß sie sich gegenüber den Politikern in Abwehr stellung zu befinden hätten. Aber was heißt Politik? Gibt es eine Politik schlechthin? Nein, es gibt nur eine Politik bestimmter Klassen, dabei unterscheidet sich die Politik der Bour geoisie in Ziel und Methode grundsätz lich von der der Arbeiterklasse. Die Bourgeoisie hat selbst in ihrer besten, historisch fortschrittlichen Periode des Kampfes gegen den Feudalismus ihre politische Herrschaft mit dem letzten Endes konservativen Ziel angestrebt, sich selbst als Ausbeuterklasse zu verewigen, während die Arbeiterklasse die Ausbeu tung für immer aufheben will. Heute repräsentiert die Bourgeoisie eine Ge sellschaftsordnung, die seit der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution in hek tischem Fieber unaufhaltsam dem Un tergang entgegengeht: Nach dem ver- zweiflungsvollen Dreitakt von Krieg, Krise und Scheinblüte. Diese Schein blüte, die viele Menschen täuscht, gleicht der erhitzten Wange des Schwindsüchtigen, die der Volksmund Friedhofsrose nennt. Nur die Arbeiter klasse vermag, sofern sie im Bewußt sein ihrer historischen Mission revolu tionär handelt, dem System des zuneh menden und allseitigen Verfalls das der ailesumfassenden und aufbauenden Kraft, dem System des Kapitalismus das des Sozialismus entgegenzusetzen. Jene Wissenschaftler, die immer ge ¬ neigt sind, die Politik als wissen schaftsfeindlich zu betrachten, sollten sich also zuerst einmal Rechenschaft dar über ablegen, mit welchen politischen Zielsetzungen sie es zu tun haben. Aber genauso wichtig ist. es, festzustellen: Nicht nur vom Ziel, sondern auch von der Denkmethode her gestaltete sich bei der Bourgeoisie und bei der Arbeiter klasse das Verhältnis von Politik und Wissenschaft grundlegend anders. Von der Zeit an, da die Bourgeoisie entwe der zur herrschenden Klasse wurde oder mit den vom Feudalismus überkomme nen Kräften einen Kompromiß schloß, anerkannte sie in der Politik — wie Marx einmal spottete — nur „das nächste vor der Nase liegende Interesse als .Realität'“. Und dieses Interesse geriet mehr und mehr in Gegensatz zu den objektiven Interessen aller werktätigen Schichten, insbesondere der Arbeiter klasse. Das politische Denken der Bour geoisie wurde immer engherziger, plat ter, sophistischer, demagogischer, wis senschaftsfeindlicher. Anders war und ist die Lage bei der Vorhut der Arbeiter klasse, weil deren Interesse und poli tischer Kampf die wissenschaftliche Er kenntnis von der gesetzmäßigen (wenn auch keineswegs automatischen) Ab folge der Gesellschaftsformationen und von dem ebenso gesetzmäßigen Zusam menhang der Erscheinungen in und zwischen Basis und Ueberbau einer je- von Prof. Dr. Ernsf Engelberg welligen Gesellschaftsformation fordern. Die Partei der Arbeiterklasse wird in ihrer. Politik um so erfolgreicher sein, je tiefer und umfassender ihre Gesamt konzeption von Natur und Gesellschaft und je methodischer ihr Arbeitsstil ist. Denken und Arbeiten der Partei der Ar beiterklasse verlangen die Wissenschaft. Gerade deshalb fordert unsere Partei immer eindringlicher die Beherrschung des dialektischen und historischen Mate rialismus. nie Partei der Arbeiterklasse und die V Wissenschaft sind noch von einer an deren Seite her miteinander verbunden. Die Erkenntnis der objektiven Wirklich keit veriängt die Feststellung nicht nur der verschiedenen Gesellschaftsgruppen und Klassen, sondern auch ihrer histo rischen Funktion: Wirerkennen die an tagonistische Klassengesellschaft erst dann voll und ganz, wenn wir wissen, welche Klasse das jeweils Neue, Zu kunftsweisende vertritt. Und die Erkennt nis schließt unweigerlich die Partei nahme in sich ein. Parteilichkeit ist also ein integrierender Bestandteil der Ob jektivität. Wie die Partei der Arbeiter klasse zur Wissenschaft strebt, so soll die Wissenschaft zur Partei der Arbei terklasse streben. Die Tat verlangt das Wort, das Wort verlangt die Tat. Es gibt also bei der Partei der Arbei terklasse keinen unauflösbaren Wider spruch zwischen Politik und Wissen schaft; nur bei der Bourgeoisie ist die sogenannte Objektivität eine heuch lerische Verschleierung einer Parteilich keit, die subjektivistisch ist und den Stempel der interessierten Vorein genommenheit trägt. V on diesen grundsätzlichen Ueberle- .gungen haben wir Wissenschaftler uns leiten zu lassen, damit wir die Be ratungen und Beschlüsse des bevorste henden V. Parteitages der Sozialisti schen Einheitspartei Deutschlands ver trauensvoll verfolgen können. Es geht nicht darum, daß wir mit lauernder In teressiertheit aufmerken, was er wohl für unseren kleinen Alltag bringen werde. Soweit Mißverständnisse und Schwierigkeiten, die im Laufe der sozia listischen Umgestaltung unserer Hoch- schulen auftraten, auszuräumen sind, hat Genosse Walter Ulbricht auf dem 36. Ple num, das unseren Parteitag unmittelbar vorbereitete, grundsätzlich Stellung ge nommen. Es geht jetzt um mehr; es gilt, den objektiv notwendigen Zusammen hang der wissenschaftlichen Forschung und Lehre mit dem gesellschaftlichen Leben unserer Republik, dem Aufbau des Sozialismus, zu erkennen und zu ver wirklichen. Wir werden uns deshalb für alles zu interessieren haben, für die ganze Vielgestaltigkeit dessen, was in Stadt und Land an Neuem sich regt und leidvoll-freudvoll zur Gestaltung drängt. Nicht allein unser fachliches Interesse, nicht bloß unser Denken werden ange sprochen werden — unser ganzes Men- schentum wird aufgerüttelt werden, wenn anders- wir uns nicht hochmütig stumpfsinnig abkapseln. Wir werden von einem wahrhaft revolutionären Huma nismus erfaßt werden, weil wir in den nächsten Monaten > und Jahren Zeugen und Träger der größten gesellschaft lichen Revolution sein werden, die je die deutsche Geschichte erlebt hat. TDie Herrschaften drüben, an Rhein L und Ruhr, sprechen gern von der so genannten freien Welt des Westens; sie wollen mit dieser erzverlogenen Phrase — denken wir nur an die Kolonialvöl ker — die Wahrheit verdunkeln, daß die Freiheit eine Funktion des Klassenkamp fes ist, und die entscheidende Frage ver drängen, wer — wo? herrscht. Und ge rade dessen müssen wir uns bewußt sein angesichts des V. Parteitages. In Westdeutschland herrschen diejenigen Kräfte, die zweimal in diesem Jahrhun dert Europa und die Welt in Brand ge- steckt und unser Volk in nationale Kata strophen. eine schlimmer als die andere, gestürzt haben. Hier in der Deutschen Demokratischen Republik herrschen die jenigen Kräfte, die von jeher gegen die Militaristen, kapitalistischen Kriegs treiber und Kriegsverbrecher gekämpft (Fortsetzung auf Seite 2) Unsere Delegierten mit beschließender Stimme zum V. Parteitag Prof. Dr. Georg Mayer Rektor Prof. Dr. Josef Schleifstein Direktor des Instituts für Philosophie Wolfgang Heinke Erster Sekretär der Univer- sitäts-Parteileitung Prof. Dr. Emst Engelberg Direktor des Instituts für Deutsche Geschichte