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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 2.1958
- Erscheinungsdatum
- 1958
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-195800008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19580000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19580000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise vorlagenbedingter Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 2.1958
-
- Ausgabe Nr. 1, 09.01.1958 1
- Ausgabe Nr. 2, 23.01.1958 1
- Ausgabe Nr. 3, 06.02.1958 1
- Ausgabe Nr. 4, 20.02.1958 1
- Ausgabe Nr. 5, 06.03.1958 1
- Ausgabe Nr. 6, 20.03.1958 1
- Ausgabe Nr. 7, 03.04.1958 1
- Ausgabe Nr. 8, 17.04.1958 1
- Ausgabe Nr. 9, 30.04.1958 1
- Ausgabe Nr. 10, 17.05.1958 1
- Ausgabe Nr. 11, 30.05.1958 1
- Ausgabe Nr. 12, 12.06.1958 1
- Ausgabe Nr. 13, 26.06.1958 1
- Ausgabe Nr. 14, 10.07.1958 1
- Ausgabe Nr. 15, 24.07.1958 1
- Ausgabe Nr. 16, 08.08.1958 1
- Ausgabe Nr. 17, 22.08.1958 1
- Ausgabe Nr. 18/19, 18.09.1958 1
- Ausgabe Nr. 20, 03.10.1958 1
- Ausgabe Nr. 21, 15.10.1958 1
- Ausgabe Nr. 22, 31.10.1958 1
- Ausgabe Nr. 23, 13.11.1958 1
- Ausgabe Nr. 24, 27.11.1958 1
- Ausgabe Nr. 25/26, 19.12.1958 1
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Band 2.1958
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Hat des Twappenialigma, eine iükünft üs 1^^en$t^lile^ Von Oberassistent Johannes Rehn am Aber solche Gegenüberstellungen, so Die Verelendungsiheorie besitzt volle Gültigkeit Ein Blick auf die Lage der westdeutschen Werktätigen revisionistischen Auffassungen, die der der Lage sind, ihre Arbeite- und Lebens ¬ kraft normal wiederherzustellen. der ihn Jetzt und für alle Zukunft der Fall. Universitätszeitung, 17. 4. 1958, Seite 3 (oder ein sagt also die mar- absoluten Diplomarbeit ablegen wollte, hat. Durch das Verlassen der Thierfelder bewiesen, daß er nie seiner großen Verantwor- gegenüber bewußt war. Ich die dar. Auf je eine Million Einwohner kom men in den USA, in denen Ford 1913 das erste Fließband einführte, heute jährlich etwa 150 Ingenieurabsolventen, im Wirtschaftswunderland etwa 86, in der UdSSR aber 400! Der hierin liegende Vorsprung wird noch sichtbarer, wenn die absoluten Zahlen verglichen werden: 1950 verließen in den USA und West europa zusammen 36 000 Ingenieure die Hochschulen, in der UdSSR dagegen allein 60 000, 1957 waren es bereits 80 000, und im gesamten Planjahrfünft 1956 bis 1960 werden es 650 000 sein! Und dies zu einem Zeitpunkt, da die Zahl der in Aus seit Aus ¬ oder die verlassen DDR hat sich wohl tung uns vier Stunden zu halten. Mehr noch: Für seine Studienreise nach Italien, von der er nicht mehr- ins Institut zurückgekehrt ist, stellte ihm unser Staat 52 000 Lire zur Verfügung — darüber hinaus nahm er für diese Reise noch 300 DM Vor schuß in Anspruch. Alle Gelder unter schlug er und ist damit nichts anderes als ein gemeiner Verbrecher. allein nichts über die Lage der Arbeiter klasse, auch nichts über den Lebens standard aus, denn der Lebensstandard der Arbeiter kann trotz steigender Real löhne sinken.. Das ist dann der Fall, wenn die Arbeiter zum Beispiel infolge sehr hoher Arbeitsintensität und V -- längerung der Arbeitszeit nicht mehr A Einschränkungen, die nicht standhalten C 1, „Die Es von Asp. Dr. Rigobert Günther: Die politisch-moralische Verworfen heit Thierfelders kommt gerade darin bestens zum Ausdruck, daß er in dem Augenblick zum Verräter und Verbre cher wurde, als unser Kampf um den Frieden einen neuen Höhepunkt er reichte. Die Republikflucht Thierfelders erweist sich als eine offene Sympathie erklärung gegenüber den NATO-Kräf- ten, die nach dem Beschluß über die Atomaufrüstung in Westdeutschland das deutsche Volk in einen Atom-Krieg stürzen wollen. Stud. hist. Gabriele Bockisch: Vor allem empört es mich, daß Thier felder als Hochschullehrer so verant wortungslos, ja direkt gemein handelte, indem er die Studenten, von denen ein großer Teil bei ihm das Staatsexamen schließe mich vollkommen der Forde rung an, Thierfelder seine akademi schen Grade, deren Erwerbung ihm un ser Staat ermöglicht hat, abzuerkennen. des Proletariats bezieht sich xistische Theorie von der Verelendung. Die Höhe des Reallohnes anderer einzelner Faktor) Auf die Gesamtheit kommt es an! Marx und Engels untersuchten bei der Analyse der Arbeiterklasse auch die Wohnverhältnisse, Kriminalität, die Fa milienverhältnisse, die Teilnahme der Arbeiter an Kultur und Bildung. Auf die Gesamtheit der Lebensbedingungen bürgerlichen Gesellschaft noch „gewisse“ Perspektiven zubilligen. Damit haben wir bereits auf die Breite des Gesamtprozesses der abso luten Verelendung, auf die Gesamtheit der Arbeits- und Lebensbedingungen hingewiesen, von denen man bei der Einschätzung der absoluten Verelendung ausgehen muß. Ein entscheidender Man gel der genannten Arbeit von Dr. Eva Müller besteht gerade darin, daß sie nicht vom Gesamtprozeß der kapitalisti- sozialistischen Bewußtseins arbeiten, wie die Lehrer, Historiker, Sprachwissen schaftler, Juristen, Künstler u. a. Die Aufgaben, die vor den Wissen schaftlern beim Aufbau des Sozialismus und Kommunismus stehen, sind so groß und unansehbar, und die Entwicklung selbst wird immer neue und größere Aufgaben stellen, daß schon der Ge danke an eine Existenzfurcht aus dem Bereich des auch nur Denkfähigen ver schwindet. Die planmäßige Entwicklung der sozia listischen Gesellschaft unter der Füh rung der marxistisch-leninistischen Par tei gewährleistet die schöpferische Ent wicklung aller Kräfte und Fähigkeiten des Wissenschaftlers und schützt ihn vor dem Abgleiten in UnWissenschaftlich keit, vor einer Beschäftigung mit Schein problemen und vor Verzettelung. Sie verlangt freilich objektiv von jedem ein zelnen Wissenschaftler, daß er sich poli tisch, ideologisch und wissenschaftlich ständig qualifiziert, um den neuen Auf gaben gerecht werden zu können. Wir haben im Vorangehenden die für den Imperialismus günstigste Perspek tive unterstellt, den Zustand der fried lichen Koexistenz. Schon unter diesen Umständen muß sich zwangsläufig und überzeugend die Ueberlegenheit der sozialistischen Wissenschaft und die Per- spektivlosigkeit der Wissenschaftler im Imperialismus erweisen. Für den Sieg des Sozialismus bedarf es keiner Kriege, aber gelänge den Imperialisten die Ent fachung eines Atomkrieges, so hat die Sowjetunion keinen Zweifel daran ge lassen. daß er die schlagartige, endgül tige Vernichtung des imperialistischen Weltsystems zur Folge haben würde. Unter solchen Bedingungen bliebe den Wissenschaftlern im Herrschaftsbereich des Imperialismus nicht einmal eine Scheinperspektive. sehen Oekonomik ausgeht, wie Marx behandelt hat. Marx stellte sehr eingehend Breite des Verelendungsprozesses Ass. Sabine Winkler: Thierfelder war für Assistenten und Studenten weder fachlich noch etwa gar politisch Vorbild. Es machte ihm nichts aus, im Vorlesungsverzeichnis zehn Stunden Vorlesungen, Seminare und Kolloquien anzugeben, davon aber nur frappierend und überzeugend sie sind und so sehr sie bei den Imperialisten geradezu schockartige Reaktionen her vorgerufen haben, sagen nur die halbe Wahrheit. Denn die Tiefe und Viel schichtigkeit der sozialistischen Kultur revolution läßt sich nicht auf ein quanti tatives Verhältnis reduzieren. Der Sozia lismus entwickelt nicht nur mehr Wis- - senschaftler, sondern mehr soziali stische Wissenschaftler, mit einem hohen politisch-ideologischen Reifegrad, aktive Erbauer des Sozialismus, dessen stürmische Entwicklung wissenschaft liche Großtaten fordert und ermöglicht. Und hierin liegen die Gründe für die Ueberlegenheit der sozialistischen Wis senschaft und der sozialistischen Wissen schaftler, die Gründe der Perspektiv- losigkeit für die Wissenschaft und die Wissenschaftler unter den Bedingungen des Imperialismus: 1. Alle Wissenschaften entwickeln und entfalten sich bei uns auf der Grundlage des dialektischen Materialismus, dessen gründliches Studium allen Wissenschaft lern die richtige grundsätzliche Orientie rung gibt, während die Existenz halb- oder pseudowissenschaftlicher philoso phischer Anschauungen die Wissenschaft- ler daran hindert, zum Wesen der Dinge vorzustoßen und nur ihr — unbewußtes — Verlassen echte wissenschaftliche Er folge zuläßt, 2. Die Produktivkraft Wissenschaft ist im Sozialismus der größtmöglichen Be friedigung der ständig wachsenden Be dürfnisse der Gesellschaft untergeordnet 28. April, 17 Uhr, Leipzig Philipp-Rosenthal-Straße 55: schmerzarme Entbindung“, spricht Oberarzt Dr. Noack der Universitätsfrauenklinik. Ass. Dr. G. Schrot und Ass. G. Härtel: Die Kollegen des Instituts beantwor- . ten Thierfelders Verrat mit der feier lichen Verpflichtung, die Lehr- und For schungsaufgaten gut zu erfüllen, die ge samte Arbeit des Instituts noch besser als bisher durchzuführen und noch schärfer als bisher gegen alle Versuche der Desorientierung und der politischen Doppelzüngigkeit vorzugehen. Unser Ziel ist, mit politischer Verantwortung eine Altertumswissenschaft aufzubauen, die der Errichtung des Sozialismus und der marxistischen Erziehung dient. tung. Im Anschluß läuft neueste „Augenzeuge“. Der kommissarische Direktor des Instituts für Allgemeine Geschichte und Dozent für Geschichte des Altertums, Helmut Thierfelder, hat unsere Repu blik illegal verlassen. Die Kollegen des Instituts haben mit Empörung von sei nem Verrat Kenntnis genommen, lle Angehörigen der Abteilung Geschichte des Altertums beantragen, der Rat der Fakultät solle Thierfelder die akademi schen Grade eines Dr. phil. und eines Dr. habil sowie den Titel eines Dozenten aberkennen. „Im künftigen sozialisti schen Hochschulwesen des einheitlichen Deutschlands ist für ihn kein Platz“, heißt es im Antrag der Abteilung. Die Redaktion erhielt zahlreiche Schreiten von Angehörigen des Instituts für Allgemeine Geschichte, in denen der Verrat des ehemaligen kommissarischen Direktors scharf verurteilt wird: F s ist charakteristisch, daß die Theore- —tiker der Bourgeoisie bei ihrer Pro paganda gegen die marxistische Theorie Von der Verelendung des Proletariats, bewußt nur einzelne Seiten, einzelne Elemente der Lage der Arbeiterklasse herausgreifen, zum Beispiel die Ent wicklung des Reallohns in Westdeutsch land, den Besitz von Fernsehapparaten, Mopeds usw., ohne die Gesamtheit der Arbeits- und Lebensbedingungen der Arbeiterklasse im Kapitalismus, dar unter auch ihre politische Stellung zu analysieren. Sie suchen das Problem der Verelendung auf das Lohnproblem zu reduzieren und entstellen so bewußt die marxistische Lehre über die absolute Verelendung. Dieses unwissenschaftliche, demago gische Herangehen führte auch in unse rer Republik zu Verwirrungen und Un klarheiten über die Lage in West deutschland, über das jetzt immer mehr zusammenbrechende sogenannte „west deutsche Wirtschaftswunder“. Das war bildungbefindlichen Ingenieure in den imperialistischen Hauptstaaten eine rückläufige Tendenz hat; denn auch die Zahl der Intellektuellen wird eben im Kapitalismus den mittleren Verwer tungsbedürfnissen angepaßt. Dabei ist das Verhältnis bei den Ingenieuren für den Kapitalismus vergleichsweise noch Aberauch bei einigenWissenschaftlern unserer Republik zeigten sich bei der Behandlung der Verelendung antimar- xistische Auffassungen, wie z. B. im Buch von Dr. Eva Müller: „Zur mate riellen Lage der Industriearbeiter West deutschlands“. Genossin Dr. Müller schreibt, es sei denkbar, „daß das Gesetz yon der absoluten Verelendung der Ar beiterklasse für eine kurze Zeit in Westdeutschland in seiner Wirkung Paralysiert wird ...“ (S. 7), das heißt, daß dieses Gesetz zeitweilig nicht wirkt. In Wirklichkeit ist dies ein objektives ökonomisches Gesetz, das in allen Ent wicklungsstadien des Kapitalismus und in allen kapitalistischen Ländern wirkt, obgleich natürlich je nach dem Wider stand der Arbeiterklasse und der Phase des Krisenzyklus mit unterschiedlicher Intensität und unterschiedlichem Re sultat. Die entscheidende Ursache der revisio nistischen These von Dr. Eva Müller — und das scheint uns bei der Diskussion über diese Frage wesentlich zu sein — liegt in der falschen Einschätzung der Perspektive des Imperialismus, beson ders des westdeutschen Imperialismus. Diese Perspektive besteht nicht in einer „Stabilität“ oder „sozialen Marktwirt schaft“, sondern in der gegenwärtig immer weiter um sich greifenden Krise; in der steigenden Ausbeutung der Werktätigen, in politischer Rechtlosig keit und Unterdrückung der Arbeiter klasse, in der wachsenden Arbeitslosig keit, in der Atomaufrüstung, in den zu nehmenden politischen Streiks in West deutschland, wie z. B. im Streik der Henschelwerke in Kassel und der Ar beiter von Bremerhaven, sowie gegen die Atomaufrüstung. Die Praxis des Kapitalismus widerlegt eindeutig alle druck dafür sind die ungeheuer gestie genen Profite der Kapitalisten auf der einen Seite und die Zunahme von Arbeitsunfällen, Berufserkrankungen, Frühinvalidität, Frühsterblichkeit, stei gende Preise, steigende Lebenshaltungs kosten für die Arbeiterbevölkerung auf der anderen Seite. So stieg zum Bei spiel die Zahl der amtlich festgestellten Arbeitsunfälle und Berufserkrankungen von 1 382 353 im Jahre 1950 auf 2 612 704 im Jahre 1956, also fast auf das Dop pelte. Durch Betriebsunfälle kamen in den sechs Jahren von 1950 bis 1956 allein 45 000 Menschen ums Leben, d. h. etwa so viel wie gegenwärtig in Pir masens leben. Das starke Ansteigen der Frühinvalidität zeigt sich unter anderem darin, daß fast zwei Drittel der 1957 erstmals Rente beziehenden Werktäti gen noch nicht die Altersgrenze von 65 Jahren erreicht haben. Auch die Ar beitszeit wurde in den westdeutschen Betrieben stark ausgedehnt. Die durch schnittliche Wochenarbeitszeit der männ lichen Industriearbeiter überschritt seit 1950 jedes Jahr die 48-Stunden-Grenze. Trotz Einführung der 45-Stunden-Woche in einigen Industriezweigen wurde auch 1956 durchschnittlich 49 Stunden in der Woche gearbeitet. In einzelnen Zweigen, wie in der eisenschaffenden Industrie und im Braunkohlenbergbau, erreicht die durchschnittliche Wochenarbeitszeit 1956 sogar 50 bis 51 Stunden. Hierbei ist noch zu berücksichtigen, daß viele Werk tätige in Westdeutschland nach ihrer Arbeit in der Fabrik noch bezahlte Nebenarbeiten verrichten, um so ihr Einkommen zu erhöhen. Das trägt eben falls zum vorzeitigen Verbrauch der Arbeitskraft und zur Verkürzung der Lebensdauer der Werktätigen bei. Wesentlich für den Prozeß der Ver elendung des Proletariats ist die Lage der Tausenden Arbeitslosen, der Kurz arbeiter, der Landarbeiter und anderer wenig verdienender Schichten. Auch in der Hochkonjunktur existierte in der Bundesrepublik eine große Zahl von Arbeitslosen. 1956 gab es dort 761 000 Arbeitslose, das sind 4 Prozent aller Er- werbspersonen, und diese Zahl der Arbeitslosen ist bis zur Gegenwart auf 1,5 Millionen angestiegen. Die Zahl derer, die mit weniger als 200 DM Un terstützung im Monat auskommen müs sen, ist gerade gegenwärtig infolge der Krise ständig gestiegen. Eine etwas genauere Untersuchung der Lage der wetsdeutschen Arbeiter zeigt also, wie hohl die Phrase vom „Wohlstand durch soziale Marktwirt schaft“ und wie richtig die marxistische Theorie von der absoluten Verelendung des Proletariats ist. Oberass, G. Hölzer / Ass. H. Smolinski und daher unbegrenzt entwicklungs fähig. Im Imperialismus werden Wissen schaft und Wissenschaftler im Prinzip gefördert, solange und sobald sie der Produktion und Realisation von Profit dienen. Ausgaben für Wissenschaften, die diesem Ziel nicht direkt oder in direkt dienen, werden im Grunde trotz aller Abendlandrhetorik von der imperia listischen Bourgeoisie als faux frais emp- funden, wofür die ärmliche Lage be stimmter geisteswissenschaftlicher Insti tute an westdeutschen Universitäten ein beschämend eindeutiges Beispiel liefert. 3. Die Großtaten der sozialistischen Wissenschaft sind das Ergebnis plan mäßiger, kollektiver Zusammenarbeit aller auf einem speziellen Gebiet tätigen Wissenschaftler, und die Schwierigkeit und Größe der heute von der Wissen schaft zu lösenden Aufgaben (für die Dreistufenrakete und den Erdsatelliten waren 84 000 Einzelteile zu projektieren) läßt eine andere Arbeitsweise mit Aus sicht auf Erfolg nicht mehr zu. Gerade diese Arbeitsweise vermag der Imperia lismus den Wissenschaftlern nicht zu bieten, zwingt doch das Privateigentum jedes Monopol, seine Forschung isoliert und unter größter Geheimhaltung vor den konkurrierenden Monopolen zu be treiben. Das erschwert die Arbeit der einzelnen Wissenschaftler ganz kolossal und führt dazu, daß die gleichen Um wege von vielen Wissenschaftlern ge macht werden. Die Rivalität der ver schiedenen Konzerne beim amerikani schen Satellitenprogramm ist zu be kannt, als daß es hier noch einzelner Beweise bedürfte. Auf diese Weise haben die USA ihren bei Kriegsende noch bestehenden gewal tigen Vorsprung auf wichtigen Gebieten — zum Beispiel Atomwaffen und Flug zeugbau — innerhalb kürzester Frist ver loren. und zwar für immer. 4. Wie die Arbeiterklasse lebt auch die Masse der Wissenschaftler im Kapitalis mus in ständiger Existenzfurcht, wäh rend die großzügige Förderung der Wis senschaften durch den sozialistischen Staat allen Angehörigen der Intelligenz ein Leben ohne persönliche materielle Sorgen erlaubt. Dieser Gesichtspunkt soll keineswegs überbetont werden, aber viele Studen ten und auch Wissenschaftler, die, ge blendet von der neunjährigen Konjunk tur in Westdeutschland, unsere Repu blik verließen, werden jetzt, nachdem die in den USA ausgebrochene Krise auch auf Europa überzugreifen beginnt, sehr schmerzhaft spüren, was. sie eigent lich aufgegeben haben und daß Arbeits losigkeit mit allen ihren Folgen (besten falls Arbeit als Lohndrücker!) eine harte Realität ist. und nicht eine Erfindung des Marxismus. günstigsten. Warum ist die sozialistische Wissenschaft überlegen? Er ging davon aus, daß die Verelendung der Arbeiter im Kapitalismus notwen digerweise aus der Kapitalakkumulation folgt. Die Akkumulation des, Kapitals beinhaltet gleichzeitig den Prozeß der absoluten Verelendung des Proletariats, den Marx anschaulich als eine Häufung von Elend, Arbeitsqual, Sklaverei, Un wissenheit, Brutalisierung und morali scher Degradation beschrieb. Marx wies ausdrücklich darauf hin, „... daß im Maße wie Kapital akkumuliert, die Lage des Arbeiters, welches immer seine Zahlung, hoch oder niedrig, sich verschlechtern muß“. (Kapital, Bd. I, S, 680.) Sind denn nicht — neben der steigen den Ausbeutung, der steigenden Intensi tät usw. — die politische Unterdrückung und Rechtlosigkeit der Arbeiter, das Verbot der KPD, der FDJ und anderer fortschrittlicher Organisationen, die Verfolgung aller Adenauer-Gegner, das Betriebsverfassungsgesetz, die Faschi sierung des Verwaltungs- und Justiz wesens, die Existenzunsicherheit durch Krisen, Arbeitslosigkeit, Willkür des Unternehmers und die ständige Bedro hung des Lebens der Arbeiter durch die Atomkriegsvorbereitung für die Lage der Arbeiterklasse in Westdeutschland entscheidend? Bedeuten diese Faktoren nicht eine systematische Verelendung des westdeutschen Proletariats? Angehörige der Intelligenz haben nicht gesehen oder wurden durch eine bös artige imperialistische Propaganda ge hindert zu sehen, daß die Große Sozia listische Oktoberrevolution auch für ihr Spezialgebiet eine einschneidende Wende bringen mußte, daß mit dem ersten Tage des Bestehens der Sowjetmacht ein Um wandlungsprozeß eingeleitet wurde, in dessen Verlauf die Wissenschaftler „der imperialistischen Länder zwangsläufig, auch ohne ihr subjektives Verschulden und trotz ihrer subjektiven Vorzüge in den Hintergrund gedrängt werden. Der „Bolschewismus“ hat eben nicht, wie dies seit 40 Jahren die „New York Times“ werktags auf 50 Seiten und sonn tags auf 200 Seiten einzuhämmern ver sucht, der Zivilisation den Untergang gebracht, sondern eine in der Geschichte beispiellose Kulturrevolution. Die kon sequente und energische Politik der Kommunistischen Partei hat aus den heterogensten Völkern mit hohem An alphabetenanteil das Sowjetvolk geschaf fen, das heute auch wissenschaftlich an der Spitze der Welt marschiert — diese Tatsache können nach dem Auftauchen der Sputniki selbst die korruptesten Tintenritter nicht mehr bestreiten! Alle die großartigen Erfolge der Sowjetwis senschaft in den letzten Jahren sind nicht eine zufällige Häufung, und sie sind nicht zufällig zuerst im Sozialismus entstan den, sondern sie sind das zwangsläufige Resultat dieser Kulturrevolution, für deren imponierendes Ausmaß ein einzi ges Beispiel genügen soll: Resultate der Kulturrevolution Vor allem bei jungen, nicht im Kapita lismus aufgewachsenen Menschen Beredte Zahlen Gerade dies beobachten wir Jahren in Westdeutschland. Ein H eute, da die Brüchigkeit des imperia- —1 listischen Systems offenbar geworden und der Kommunismus für das Sowjet volk schon keine ferne Zukunft mehr ist, erscheint es fast blasphemisch, eine solche Frage zu stellen. Allein im Inter esse klarer Köpfe, klarer Köpfe nament lich bei den Angehörigen der Intelligenz und den ihnen anvertrauten jungen Menschen, die in besonders hohem Maße dem ideologischen Druck des Gegners ausgesetzt sind, kann diese Frage nicht oft und nicht eindeutig genug beantwor tet werden. Das Zentrum der Wissenschaft hat sich verschoben Was also kann der Imperialismus heute noch einem Studenten, einem Wis senschaftler bieten, und zwar zunächst auf seinem eigenen wissenschaftlichen Fachgebiet? Heute schon nicht mehr, und morgen erst recht nicht mehr das, was ihm der Sozialismus an Perspektiven eröffnet. Denn das Zentrum der wissenschaftlichen Forschungsarbeit hat sich gerade auf den entscheidenden Gebieten in die sozia listischen Länder, vor allem in die So wjetunion, verlagert und wird sich auf anderen Gebieten unvermeidlich dorthin verlagern. Wer heute wissenschaftlich arbeiten, forschen und lehren will, muß sich auf die Ergebnisse der Sowjetwis senschaft orientieren, in allen grund sätzlichen wie in den Detailfragen. Diese Verlagerung, diese Umwälzung haben viele Menschen, und gerade viele Angehörige der Intelligenz noch nicht Völlig begriffen, sei es aus dem Hängen an überkommenen, heute längst entwer teten Maßstäben, aus falsch verstande nem Stolz auf die Traditionen der deut schen Wissenschaft, oder auch nur aus Beharrungsvermögen. Vielleicht aber auch, weil ihnen diese Erkenntnis, wie es Hans Zehrer, der Chefredakteur der „Welt“, einmal gestand, einen „fast phy sischen Schmerz“ verursacht. Sie leben noch in den Vorstellungen der vorsozia listischen Welt, als von den hochentwik- kelten kapitalistischen Industrieländern und gerade von Deutschland die ent scheidenden Impulse für die Entwicklung der verschiedenen Wissenschaften aus gingen. Aber die Vorstellung vom Lande der Dichter und Denker und die Klassi ker im wissenschaftlichen Tornister sind keine ewige Gewähr dafür, an der.Spitze der Wissenschaft zu marschieren. Viele Die echte Perspektive Nur der Sozialismus bietet daher eine echte Perspektive, und zwar für die Wis senschaftler aller Disziplinen, ob sie direkt an der Entwicklung der Produk tivkräfte und der Vervollkommnung der Produktion teilnehmen, wie die Wirt schaftswissenschaftler, Agronomen, Bio logen, Chemiker, Physiker. Veterinäre usw., oder an der Herausbildung des Veranstaltungsplan 20. April, 10.30 Uhr, untere Klubräume des Klubhauses Kali nin: Sonntagsmatinee über die Ly rik von Louis Fürnberg, Joh. R. Becher und Georg Maurer. Es spricht Gert Fürstenau vom Städtischen Schauspielhaus. 22. April, 19.30 Uhr, Anatomie, Hörsaal, Leipzig C 1, Nürnberger Straße: „Der Kampf der KPC um den volksdemokratischen Staat“. Es spricht Gen. Karl Kreibich, Prag, Mitbegründer der KPC. 24. April, 16 Uhr, Geschwister- Scholl-Haus, Leipzig C 1, Ritter straße 8—10, Hörsaal IV: „Im Blickpunkt der Woche“. Es spricht Genosse Wolfgang Heinke, 1. Se kretär der Universitätsparteilei- Für Republik Verräter kein Platz an der Universität
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