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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 2.1958
- Erscheinungsdatum
- 1958
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-195800008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19580000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19580000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise vorlagenbedingter Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 2.1958
-
- Ausgabe Nr. 1, 09.01.1958 1
- Ausgabe Nr. 2, 23.01.1958 1
- Ausgabe Nr. 3, 06.02.1958 1
- Ausgabe Nr. 4, 20.02.1958 1
- Ausgabe Nr. 5, 06.03.1958 1
- Ausgabe Nr. 6, 20.03.1958 1
- Ausgabe Nr. 7, 03.04.1958 1
- Ausgabe Nr. 8, 17.04.1958 1
- Ausgabe Nr. 9, 30.04.1958 1
- Ausgabe Nr. 10, 17.05.1958 1
- Ausgabe Nr. 11, 30.05.1958 1
- Ausgabe Nr. 12, 12.06.1958 1
- Ausgabe Nr. 13, 26.06.1958 1
- Ausgabe Nr. 14, 10.07.1958 1
- Ausgabe Nr. 15, 24.07.1958 1
- Ausgabe Nr. 16, 08.08.1958 1
- Ausgabe Nr. 17, 22.08.1958 1
- Ausgabe Nr. 18/19, 18.09.1958 1
- Ausgabe Nr. 20, 03.10.1958 1
- Ausgabe Nr. 21, 15.10.1958 1
- Ausgabe Nr. 22, 31.10.1958 1
- Ausgabe Nr. 23, 13.11.1958 1
- Ausgabe Nr. 24, 27.11.1958 1
- Ausgabe Nr. 25/26, 19.12.1958 1
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Band
Band 2.1958
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urloS krie^ rvie sehe 11 ß de inzig® iguns i hie' voll tiere0 utsch i Meia Iahme Fach' in mi ian e lauer mme ei de hläge ochel west' 1 übe ende 11 3t sid len. n Be tte int , da® Kräft ik de s en" alle? e Al Lude 11 ' losse® iebef’ Erfols reffed d vo ,11 uh' n de 11 en wi n vie tsche? s Wal' „Süd; mpskl g gab dem chla n. da) utscb’ davo® sländ en w! insar ir de) nd f0 i freie 1 ! shtge t do,, ebend: Cla^ Die Überwindung der Folgen von Dcutscha Slistonka^^sallseka^t in Caifni^ gagründet Blochs Revision des Marxismus verschiedensten Arten des Revisionis- außen hin besser wirksam werden zu lediglich Treitschke-Franke-Schule Iditterstiitjt träumeriseffes ^46Qleiten hie sozialistische Srziekaag? Wir müssen vorwegnehmen, daß wir Köppe aber dafür machen, daß er in den Universitätszeitung, 3. 4. 1958, Seite 7 Entwicklung der Gruppe bürgerlicher Intellektueller, zu der Ernst Bloch ge hört, sprach in seinem Diskussionsbei trag Prof, H. Ley (Berlin). Unter dem Druck der revolutionären Krise nach 1917 näherten sich eine Reihe deutscher Intellektueller der Arteiterklasse, doch nur wenige von ihnen fanden in sich die Kraft, um, wie Marx und Engels, kon sequent auf die Seite des Proletariats .überzugehen und zu bewährten Kämp fern für den Sozialismus zu werden; nur die wenigsten fanden den Anschluß an die Partei der Arbeiterklasse. Auch G. Lukacz, dem Blech sehr nahe stand, ge hört zu diesen Kreisen. Dem wirklichen Marxismus-Leninismus stand die Mehr heit dieser Leute immer fremd gegen über, versuchte aber um so aktiver die chen Bewußtseins, sondern, konkret be richtigt und erfaßt, eine Grundbestim mung innerhalb der objektiven Wirk lichkeit insgesamt.“ 1 ‘E, Bloch: „Das Prinzip Hoffnung“, I, S. 17. scharow, Nekrassow, Tschernyschewski u. a.), so daß interessante Vergleichsmög lichkeiten gegeben wären. Das genannte Thema ist also durchaus nicht so abwe gig, wie es dem Laien auf den ersten Blick scheinen mag. Wenn —dz nun glaubt, das ganze Tur- genew-Seminar und auch mich „träume risch“ bezeichnen zu können, so tut er dies mit der gleichen Berechtigung, mit der er dann logischerweise einen Psychiater als „Irrsinnig“ bezeichnen müßte, wenn die ser seine Studenten über Geisteskrank heiten arbeiten läßt. Einem Laien kann man diese Fehlschlüsse selbstverständlich nicht verübeln, so daß ich abschließend der „UZ“ dafür danken möchte, daß sie auch Nichtwissenschaftler über Angelegenheiten der Lehre und For schung zu Wort kommen läßt und dadurch irrige Auffassungen zu korrigieren hilft. Dr. Wolfgang Köppe Von der Redaktion unwesentlich gekürzt. VZ veröffentlichte Anfang des Jahres einen Leserbrief, in dem ein Entschluß von zwei Studenten mitgeteilt wurde. Sie hielten es für richtiger, an einem Arbeitseinsatz in der Braunkohle teil zunehmen als Referate für ein Seminar Dr. Köppes auszuarbeiten, die sich mit der Untersuchung des Traummotivs bei Turgenew beschäftigen sollten. Wir fragten; Wie steht es mit der sozialisti schen Erziehung im Seminar Dr. Köppes? Eine teleologische Konzeption Wie Professor Dr. R. O. Gropp in sei nem Referat auf der damaligen Konfe- Tenz gezeigt hat, ist die „Hoffnungsphilo sophie“ Blochs eine antimarxistische Welterlösungslehre, die den marxistisch Ungeschulten Leser durch ihren schein- marxistischen Deckmantel verwirren kann und leider auch eo manchen ver- wirrt hat. Im Gegensatz zum dialekti schen und historischen Materialismus geht Professor Ernst Bloch von einer anthropomorphistischen Weltauffassung aus; die ganze Natur, ja der Kosmos wird in seiner Theorie in eine mystische Beziehung zum „Triebwesen“ Mensch ge- bracht; der historische materielle Ent wicklungsprozeß der Weit wird von Prof. Bloch in einen von zielvestimmten Ten denzen getragenen teleologischen Prozeß Verwandelt, in dem die Welt als Ganzes «inen einmaligen Prozeß der Verwirkli chung eines Endzieles durchmacht. Sub jektive Triebe wie Hunger und Hoff nung werden zu den primären Trieb federn der gesellschaftlichen Entwick lung gemacht. „Erwartung, Hoffnung, In- tension auf noch ungewordene Möglich- keit: Das ist“ — schreibt Prof. Bloch — „nicht nur ein Grundzug des menschli- als Gesprächspartner für Herrn Dr. Köppe sicherlich ebenfalls nicht den An forderungen genügen, denn auch wir be greifen nicht „alle Erscheinungen des wissenschaftlichen Lebens auf den ersten Anhieb“ und haben die „Grundlagen der Slawistik“ nicht in der Tasche. Aber in den weiteren Auseinandersetzungen mit Herrn Dr. Köppe wird sich ja Gelegen heit bieten, diese Fähigkeiten vermittelt zu bekommen; die aufgeworfenen Fra gen scheinen uns zu wichtig, als daß man sie mit einem Hinweis auf den Duden abtun kann. Herr Dr. Köppe sollte nach unserer Meinung doch noch einmal über die von dem „akademischen Laien“ gestellte Frage nachdenken und dabei zusätzlich noch folgende Ueberlegung anstellen: Im Herbst vorigen Jahres galt es am Slawischen Institut, vor allem mit der Verworrenheit, die in den Köpfen von Studenten durch die Verbreitung revi sionistischer Anschauungen hervorge rufen wurde, Schluß zu machen. Leider hat Herr Dr. Köppe weder die Desorien tierung dieser Studenten noch die Ver- worrenheit bemerkt, sondern statt des sen die Verwirrung noch vergrößert, in dem er eine Turgenewmode ins Leben rief, ohne dabei das von der bürgerlichen Slawistik geschaffene Turgenewbild auch nur anzutasten. Bei der Verteilung der Staatsexamensthemen für 1958 und 1959 rutschten dann so „rein zufällig“ wieder einige unzeitgemäße Themen mit . durch. Richtig, daß man Herrn Dr. Köppe nicht für einzelne Novellen Tur genews verantwortlich machen kann; Verantwortlich muß man Herrn Dr, mus zu vertreten. Wie der Revisionis mus seit Bernstein bis Bloch sich gegen die Interessen der Arbeiterklasse und ihrer Partei richtet und objektiv dem Kampf der bürgerlichen Ideologie gegen den wissenschaftlichen dialektischen Ma terialismus dient, hat G. Handel in sei nem Diskussionsbeitrag dargestellt. H. Schwartze sprach in seinem Diskussions beitrag unter anderem darüber, wie E. Bloch schon 1920 in einem Artikel die Revision der Lehre von Marx forderte. Der Sammelband „Ernst Blochs Re vision des Marxismus“ enthält noch wei tere Beiträge, Aber wenn man ihn heute im Lichte der Erfahrungen der letzten Zeit liest, bleiten doch noch einige Fra gen unbeantwortet. Wie war es möglich, daß trotz der Kritik einiger Genossen an den Ansichten Professor Blochs die ser noch lange Zeit hindurch von Mit gliedern des Lehrkörpers und von Stu denten als Marxist betrachtet wurde? Zeugt das nicht von großen Schwächen in der Vergangenheit der marxistischen theoretischen Bildung am Institut für Philosophie? Zweifelsohne hat die Kri tik der Blochschen Philosophie und die politische Entwicklung des vergange nen Jahres auch dem Kollektiv des In stituts für Philosophie geholfen, einige Schwächen zu überwinden. Aber die großen neuen Aufgaben, die mit der sozialistischen Umgestaltung der Hoch schulen der DDR und mit der Bedeu tung, die die Propaganda des dialekti schen und historischen Materialismus jetzt bekommt, fordern entschieden, zum Beispiel das., Studium der, Werke von Marx und Engels zu erweitern und zu vertiefen. Auch. das Studium der Ge schichte der vormarxistischen Philoso phie, das bis vor einem Jahr noch das Wirkungsgebiet von Prof Bloch war, muß auf wirklich marxistischer Grund lage weiter verbessert werden. Sind auch die übrigen Lehrpläne und Lehr veranstaltungen unserer Philosophen wirklich so, daß sie den neuen großen Anforderungen entsprechen? Eine der Lehren aus der Auseinandersetzung mit Blochs Philosophie ist die Notwendig keit, endlich zu einer kontinuierlichen kollektiven Arbeit der marxistischen Wissenschaftler des Instituts für Philo sophie zu kommen. Nur dann wird die konsequente Weiterführung der partei lichen marxistischen Linie, die in der Arbeit unseres Instituts mit der Ausein andersetzung mit der Blochschen Philo sophie begonnen hat, und die erfolg reiche Lösung der großen neuen positi ven Aufgaben gewährleistet sein, gestellten Staatsexamensthemen die Untersuchung des hohen Ideengehalts der Werke Turgenews und ihre Bedeu tung für uns weitgehend umging und statt dessen von der Wissenschaft alten Stils sehr geschätzte Themen, wie „Das Motiv der Einsamkeit bei Turgenew", „Das Bild des Todes bei Turgenew“ und „Turgenews Pessimismus“, in den Vor dergrund schob. An die Stelle der sozia listischen Wissenschaft trat die „gute alte“ bürgerliche. Die Erziehung der Studenten und die Vorbereitung auf ihre Tätigkeit an sozialistischen Schulen wurde mit träumerischem Abgleiten in Scheinprobleme vertauscht. Das sind nur einige Bemerkungen, Wir erneuern un seren mündlich übermittelten Vorschlags Herr Dr. Köppe möge in der Universi tätszeitschrift seine Turgenewkonzep- tion darlegen, wir werden mit der unse ren nicht hinter dem Berge halten. Das wäre wohl ebn richtiger Auftakt zum Turgenewjahr. Im übrigen erscheinen uns diese Fragen wichtig genug für eine Diskussion auch unter den Lesern der „UZ“, für eine Diskussion, an der durch aus nicht nur „wissenschaftliche Kreise“, sondern auch „akademische Laien“ teil nehmen sollten. Denn obgleich das Tur- genewseminar des Herrn Dr. Köppe nicht mehr existiert, so sind doch unsere Lehrveranstaltungen noch nicht frei von kleinbürgerlichen Anschauungen. Der völlige Sieg der marxistischen Wissen schaft muß erst durch ständige harte Auseinandersetzungen errungen werden, Dr. Harri Jünger/Roland Opitz Die Verwirrung vergrößert Herr Dr. Köppe wurde aufgefordert, über die sozialistische Erziehung der Studenten in seinem literaturwissen schaftlichen Seminar zu berichten. Es hat jedoch den Anschein, als ob er mit einem „akademischen Laien“ darüber gar nicht sprechen möchte. Die „UZ“ hat sich nun mehr an uns gewandt, damit wir als Fachleute unsere Meinung zum Schrei ben Dr, Köppes äußern. genew gewidmet war, dann deshalb, weil der Schriftsteller eine Reihe von Novellen speziell über dieses Thema geschrieben hat („Der Traum“, „Der Hund“, „Visionen“ usw.). Man kann mich dafür kaum ver antwortlich machen. Außerdem spielt auch bei anderen russischen Dichtern und Schriftstellern des 19. Jahrhunderts, das Traummotiv eine gewisse, wenn auch sehr • unterschiedliche Rolle (Puschkin, Gont- Dr. Paul Reuß wurde mit der Wahrneh mung einer Dozentur für das Fachgebiet Betriebsanalyse der sozialistischen Indu strie an der Wifa betraut, Ueber die gegenwärtige Situation der polytechnischen Bildung in Volkspolen hält Prof. Dr. Szaniawski, Warschau, ein Kol loquium am Institut für Pädagogik. Zu einem Studienaufenthalt weilte Dr. Svab, Pilsen, am Institut für deutsche und germanische Philologie. Die Herren Dr. Razdira und Dr. Bru- neckl, Brünn, besuchten Kliniken der Uni versität. An der Tagung der Landwirtschaftlich- Gärtnerischen Fakultät nahmen Professor Kotatko, Prag, und Prof. Dr. Gowski, War schau. teil. Es war vor einem Jahr, Anfang April 1957, als die Parteiorganisation des Instituts für Philosophie der Karl-Marx- Universität, gestützt auf die Beschlüsse des 30. Plenums des ZK der SED, eine theoretische Konferenz der marxisti schen Wissenschaftler einberief, um sich kritisch mit der Philosophie des ehema ligen Institutsdirektors Professor Dr, Ernst Bloch auseinanderzusetzen. Ende 1957 erschienendann die wichtigsten Bei träge dieser Konferenz in einem Sam- melband unter dem Titel „Ernst Blochs Revision des Marxismus“. Heute, nach einem Jakr, sieht jeder ganz klar, wie wichtig und richtig diese Parteiliche Kritik der unmarxistischen Ansichten Prof. Blochs war. Die Ar beiten von Prof. Bfoch, besonders sein Buch „Das Prinzip Hoffnung“,haben, wie die theoretische Konferenz zeigte, nichts mit Marxismus zu tun. Studenten und auch der Wissenschaftler zu überwinden. So z. B. in der Frage der Ziele unseres Kampfes: Für Bloch ist die Überwindung der „Entfremdung“ von „Subjekt“ und „Objekt“ das imma nente Endziel des Weltprozesses: für den Marxismus sind das metaphysische, unwissenschaftliche Spekulationen, die seit Marx durch die wissenschaftliche Erkenntnis der objektiven Entwicklungs gesetze der materiellen Welt längst über wunden sind; aus aller Erkenntnis die ser Entwicklungsgesetze formuliert der Marxismus die wirklichen realen Ziele unseres Handelns: Erhaltung des Frie dens, Aufbau des Sozialismus, Wieder vereinigung Deutschlands auf demokra tischer Grundlage, Liquidierung der an tagonistischen Klassengegensätze, unbe grenzte Steigerung der Herrschaft der klassenlosen menschlichen kommunisti schen Gesellschaft über die Natur — das sind die Ziele unseres Kampfes, die die wissenschaftliche marxistische Er kenntnis uns stellt. Aus einem neqhegelianisch ver fälschten Scheinmarxismus kam Bloch zu seiner eigenen Hoffnungsvhilosonhie als einer Art pessimistischen Existentia lismus mit einem umgekehrten, nämlich „Hoffnungs“-Vorzeichen. Den subjektivi stischen, individualistischen Charakter der Philosophie Blochs, die nicht nur unmarxistisch, sondern in demagogischer Welse auch antimarxistisch ist, hat Prof. R. O. Gropp klar aufgezeigt. Daß diese Philosophie nichts mit Wis senschaft zu tun hat, zeigt sich z. B, an den psychologischen Ansichten Blochs. Professor Müller-Hegemann zeigt in sei nem Diskussionsbeitrag, daß die gesamte Trieb- und Traumproblematik in der Hoffnungsphilosophie Blochs in krassem Widerspruch zu allen Tatsachen der Psychologie steht und direkt gegen die Pawlowsche Lehre über die höhere Ner ventätigkeit des Menschen gerichtet ist. Professor R. Schulz weist darauf hin, daß auch die soziologischen Ansichten Prof. Blochs nichts mit dem historischen Materialismus von Marx zu tun haben. Ueber die ideologische und politische lassen. Der westdeutsche Historiker verband, dessen Tätigkeit auf einer reaktionären und revanchistischen Grundkonzeption beruht, nahm bisher für sich in Anspruch, im Namen aller Geschichtswissenschaftler Deutschlands zu sprechen. Das war ein unhaltbarer Zustand, denn die Historiker der DDR stehen auf dem Boden des Marxismus- Leninismus, sie haben mit den west deutschen Geschichtsfälschern nichts ge mein und wehren sich entschieden da gegen, von dem imperialistischen Histo rikerverband Westdeutschlands „vertre ten“ zu werden. Die Deutsche Historiker-Gesellschaft wird ihrer Zielsetzung nach eine sozia listische Organisation sein, die in For schung, Lehre und Erziehung dazu bei tragen wird, die Wahrheit über die Ge schichte und das gegenwärtige Geschehen der Völker zu verbreiten und die Mas sen zur aktiven Parteinahme für die Sache der Arbeiterklasse zu erziehen. So gesehen, wird die Deutsche Histori ker-Gesellschaft einen Beitrag zum in ternationalen Ansehen der DDR leisten und Repräsentant der wahrhaften, der marxistisch - leninistischen Geschichts wissenschaft: in ganz Deutschland sein. Diese Gedanken brachten auch die Grußadressen des ZK der Partei, des Staatssekretariats für Hochschulwesen und des Ministeriums für Hochschul wesen an die Gründungskonferenz zum Ausdruck. In seinem Referat gab Professor Dr. Engelberg in interessanter, fesselnder Art und Weise einen Ueberblick über die Geschichte der Geschichtsschreibung der neueren Zeit. Er erklärte die fort schrittliche Rolle der bürgerlichen Histo riographie in der Zeit des aufsteigenden Kapitalismus, aber er zeigte auch ihre klassenmäßig bedingten Schranken. Demgegenüber war und ist die Ge schichtswissenschaft der Arbeiterklasse zutiefst humanistisch, optimistisch und revolutionär, sie ist die einzige objektive Geschichtswissenschaft. Der Referent würdigte die historiographischen Ver dienste Marx’, Engels’ und Lenins, er beleuchtete die Verdienste und Fehler Mehrings, Plechanows und Pokrowskis. Mit der reaktionären imperialistischen Geschichtsschreibung rechnete Professor Engelberg erbarmungslos ab, und er wies nach, daß ‘zwischen den verschiedenen Richtungen der Historiker der imperia listischen Epoche — Ranke und seine Schüler, Mommsen. Reinicke, Schäfer und ihre Anhänger, Lamprecht oder die Von fan Vogeler, Gastdozent am Institut für Philosophie Institutsparteileitung handelte richtig Im Lichte der Erfahrung des vergan genen Jahres ist es allen klar, wie rich tig die Parteileitung des Instituts für Philosophie gehandelt hat, als sie noch im Jahre 1957 in einem Brief an Profes sor Bloch schrieb, daß es unzulässig sei, solche nichtmarxistischen Prinzipien an der Universität zu vertreten und gleich wohl den Anspruch zu erheben, marxi stische Philosonhie zu lehren. Seither hat die scharfe Auseinandersetzung mit der Philosophie Blochs geholfen, die Desorientierung unter einem Teil der taktische, niemals prinzipielle Unten schiede vorhanden waren. Schließlich kam Professor Engelberg auf die Ge schichtswissenschaftnach 1945 in Deutsch land zu sprechen, wo sich sehr bald nach Kriegsende eine Spaltung in zwei Lager zeigte. In Westdeutschland feierte die imperialistische Historiographie Auf erstehung, und zwar in der gleichen reaktionären, revanchistischen, wahr heitsfeindlichen Form wie vor dem zwei ten Weltkrieg. Dabei bestehen an der Oberfläche wieder zwei Richtungen —• eine betont konservative, repräsentiert durch Gerhard Ritter, und eine scheinbar gemäßigtere, vertreten durch Heimpel — aber die Unterschiede zwischen bei den verwischen sich immer mehr, da ihr gemeinsamer Eckpfeiler der Anti bolschewismus ist» In der DDR da gegen sammelten die bewährten anti faschistischen Historiker junge Hoch schulabsolventen um sich, die im Geiste der Liebe zur Wahrheit und damit zur • Sache der Arbeiterklasse erzogen wur den. Diese Kader der neuen deutschen Geschichtswissenschaft haben schon Be deutendes geleistet, noch größere Auf gaben aber stehen ihnen bevor. Der Referent schloß mit einem Dank an Partei und Regierung, die durch groß zügige materielle Hilfe und ständige An leitung das Schaffen der Historiker erst ermöglichen. Das Referat Prof. Dr. Engelbergs wurde mit Beifall aufgenom men. In der Diskussion wurden Er gänzungen gebracht in bezug auf die Aufgaben der Deutschen Historiker- Gesellschaft. Leider wurden dabei die Fragen des Geschichtsunterrichts an den allgemeinbildenden Schulen nicht so aus führlich. wie es notwendig gewesen wäre, behandelt. Aber der Voi schlag, mehrere Lehrer in das Präsidium der Gesellschaft .aufzunehmen, wurde von der Konferenz begrüßt, so daß die Ge schichtslehrer eine wirksame Unter stützung für ihre verantwortungsvolle Arbeit durch die neugeündete Gesell schaft erwarten können. In der folgenden Wahl wurden zwan zig bekannte Wissenschaftler aus Uni versitäten. Archiven und Bibliotheken, fünf Lehrer und drei Vertreter von Re gierungsstellen für das Präsidium nomi niert. Vorsitzender des Präsidiums der Deutschen Historiker-Gesellschaft wurde Genosse Professor Dr. Engelberg. Sekre tär Genosse Dr. Rolf Rudolph. Sitz der Gesellschaft wird Leipzig sein - eine hohe Ehre, aber auch eine große Ver pflichtung für die Partelgrundorganisa- ; tion Historiker an unserer Universität. Margot Hegemann Im Sommer 1955 faßte das Zentral komitee der Sozialistischen Einheits partei Deutschlands den Beschluß über „Die Verbesserung der Forschung und Lehre in der Geschichtswissenschaft in der DDR“. Darin wurde u. a. vorgeschla gen, die Gründung einer Gesellschaft der Historiker in der DDR vorzubereiten. Daraufhin schlossen sich bekannte Ge schichtswissenschaftler und Geschichts- lehrer zu einem Initiativkomitee zu sammen, das für den 18.'19. März dieses Jahres eine Historikerkonferenz nach Leipzig einberief. Nationalpreisträger Professor Dr, Meu sel eröffnete die Tagung mit der Er klärung, daß es notwendig geworden sei, eine Historikergesellschaft in der DDR zu gründen, die die marxistischen Historiker Deutschlands vereinen soll, um die sozialistische deutsche Ge schichtswissenschaft nach innen und Veranslaltungsplan 10. April, 18 Uhr. Hörsaal der Hautklinik, Liebigstraße 21 Festveranstaltung des Friedens rates für die Angehörigen der Medizinischen Fakultät. Es spricht Prof. Dr. Hertz, Mitglied des Weltfriedensrates, über das Thema „Die ethische Verant wortung des Mediziners im Atomzeitalter“. Die Veranstaltung wird vom Uni versitätschor unter Leitung von Prof. Dr. Rabenschlag ausgestaltet. 10. April, 19.30 Uhr, Walter-Al brecht-Haus, Leipzig C 1, Elster straße Brecht-Abend. Die Studenten bühne spielt Szenen aus „Furcht und Elend des dritten Reiches“. 10. April, 16 Uhr, Geschwister- Scholl-Haus, Ritterstraße 8-10, Hörsaal IV „Im Blickpunkt der Woche“ Es spricht Prorektor Prof. Dr. Schleifstein, Direktor des In stituts für Philosophie der Karl- Marx-Universität. Im Anschluß läuft der neueste „Augenzeuge“. 11. April, 19 Uhr, Anatomie, Liebigstraße Schulung für alle Kandidaten der SED an der Karl-Marx-Uni- versität „Die moralische Ver antwortung eines Kandidaten“ Es spricht Genosse Vogelsang, Vorsitzender der Bezirkskontroll kommission der SED. 14. April, 18 Uhr 2. Veranstaltung des Marxisti- schen Kolcquiums Fachrichtung Dialektischer und historischer Materialismus und Fachrichtung Deutsche Geschichte. Aussprachen in den Gruppen. Fachrichtung Politische Ökono mie: Vortrag von Prof. Dr. Schnei der „Die Widersprüche der kapi talistischen Warenproduktion". 15. April, 19 Uhr, Alte Universi tät, Hörsaal XI Vortragszyklus aus Anlaß des 50. Jahrestages der Herausgabe von Lenins Werk „Materialis mus und Empiriokritizismus“. Es spricht Dozent Dr. Striebing über das Thema „Das Verhält nis der formalen zur dialekti schen Logik, dargestellt an der Lehre vom Begriff“. 16. April, 19 Uhr, Alte Universi tät, Hörsaal XI Zum 72. Geburtstag von Ernst Thälmann spricht Helmut Arndt, Oberassistent am FML über das Thema „Der Kampf Ernst Thälmanns gegen Faschis mus und Krieg“. Völlig unerklärlich Der anonyme, mit dz“ zeichnende Ver fasser stammt offensichtlich nicht aus wis- senschaftlichen Kre’sen, denn er beherrscht weder die deutsche Sprache, noch sind ihm die primitivsten Grundlagen der Slawistik geläufig (sonst hätte er, den für die DDR verbindlichen Richtlinien entsprechend, entweder nach der Duden-Transkription „Turgenew“, oder nach der Bibliotheks- Umschrift „Turgenev" geschrieben). Es ist deshalb verständlich, daß er als akademischer Laie nicht alle Erscheinun gen des wissenschaftlichen Lebens auf den ersten Anhieb begreift. Zu seinem Beitrag sei im einzelnen das . Folgende gesagt: Für das Studienjahr 1957/58 hatte ich ein zweisemestriges Turgenew-Seminar ge- . plant. Den Teilnehmern waren 42 Themen für Referate vorgeschlagen worden, die sich sämtlich auf das Leben und Werk Turgenews bezogen. Die Verteilung der Themen erfolgte im September 1957, so daß für die im Frühjahr 1958 fälligen Referate genügend Vorbereitungszeit zur Verfü gung stand. Es ist mir völlig unerklärlich, wie bei dieser Sachlage die Arbeit an den Referaten dem Braunkohleneinsatz der Studenten hinderlich sein und sie zu einem „Entweder — Oder“ zwingen konnte. Wenn von den 42 Referaten eines der Untersuchung des Traummotivs bei Tur-
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